Ansi - Kommentare
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Alle Kommentare von Ansi
Mit seinem zweiten Film erreichte Regisseur Bryan Singer den bisherigen Höhepunkt seines Schaffens und seiner Karriere. In nur 35 Tagen abgedreht, entstand mit dem Film "Die Üblichen Verdächtigen" ein großartiger Thriller, der bei Filmkennern bereits Kultstatus genießt.
Aufgrund der zahlreichen Zeitsprünge und umfangreichen Dialoge bleibt es für unerfahrene Zuschauer sicherlich schwierig den Geschehnissen zu folgen. Umso erstaunlicher ist es, dass der Film als Werk eines sehr jungen Regisseurs die üblichen filmischen Mittel bewusst und absolut überzeugend einzusetzen vermag. Kameraarbeit, Musikuntermalung und Erzählstruktur zeugen von Talent und sind auch bei mehrmaligem Zusehen eindrucksvoll und wirksam.
Nicht nur Regisseur Bryan Singer, welcher unter anderem auch für die ersten beiden "X-Men"-Filme verantwortlich zeichnete, gelang mit diesem Streifen der fraglos verdiente Durchbruch in Hollywood. Kevin Spacey ("American Beauty") spielt nicht nur eine tragende Rolle, sondern erhielt für seine grandiose schauspielerische Leistung völlig zurecht im Jahr 1995 seinen ersten Oscar als "Bester Nebendarsteller". Eine weitere begehrte Trophäe erhielt im selben Jahr übrigens auch Drehbuchschreiber Christopher McQuarrie ("The Way of the Gun").
Letztlich soll nicht allzu viel über die packende Story verraten werden, aber der finale Story-Twist ist von solch einer Qualität und birgt so ein Überraschungspotential, dass einem M. Night Shyamalan ungesehen schwindelig werden dürfte.
Insgesamt gesehen bietet Regisseur Bryan Singer einen ausgezeichnet stilisierten Film, der sich außerdem durch eine intelligente, wenn auch nicht minder komplizierte, Story und ausgesprochen tolle Schauspieler auszeichnet.
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Schon gewusst: Der Filmtitel basiert auf dem berühmten Zitat von Claude Rains "Verhaften Sie die üblichen Verdächtigen!" aus der Schlussszene des Kultfilms "Casablanca".
Premiere feierte der Film "Die Üblichen Verdächtigen" im Jahr 1995 auf dem Cannes Film Festival, lief dort allerdings außerhalb des Wettbewerbs.
Laut American Film Institute gehört der Film zu den zehn besten Mystery-Filmen überhaupt. Über dies hinaus liegt Keyser Soze laut Empire magazine auf Platz 69 der Liste "The 100 Greatest Movie Characters".
Mit einem genügsamen Budget von ungefähr sechs Millionen Dollar konnte der Film immerhin Einnahmen von mehr als 23 Millionen US-Dollar generieren.
Spaß:
Action: **
Spannung: *
Gefühl:
Anspruch: **
Kreativität: *
Die bisherige Karriere des M. Night Shyamalan ähnelt in ihrer Dramaturgie fast einer dieser typischen Hollywoodgeschichten.
So zusagen über Nacht gelang Shyamalan mit dem Film "The Sixth Sense" der absolute Durchbruch, nachdem sich viele talentierte Filmschaffende ein Leben lang zehren. Bei Kritikern ungemein beliebt, war der Film auch an den Kinokassen ein großer finanzieller Erfolg.
In Folge dessen war Shyamalan immer öfter als potentieller Regisseur wichtiger Projekte, wie z.B. der ersten Harry Potter Verfilmung oder dem Remake des Films "Planet der Affen", im Gespräch, doch verfolgte er mit dem Film "Unbreakable - Unzerbrechlich" weiterhin primär eigene Pläne. Auch dieser Film wurde von den Kritikern gemeinhin wohlwollend aufgenommen, auch wenn die Lobeshymnen merklich nüchterner ausfielen. Außerdem sollte der junge Regisseur bei Kritikern und beim um soviel wichtigeren Publikum nie mehr so ein großes Ansehen genießen wie zu diesem Zeitpunkt.
Als direktes Vorbild nannte M. Night Shyamalan immer wieder Steven Spielberg. Als dieser nun zu einer Zusammenarbeit am vierten Indiana-Jones Film einlud, hatte Shyamalan eine riesige Chance von Spielbergs Macht und Können zu profitieren, allerdings scheiterte die Arbeit, nach Aussage Shyamalans, aufgrund verschiedenster Vorstellungen und Meinungen. Stattdessen widmete sich der Regisseur mit dem Film "Signs - Zeichen" einem weiteren finanziell erfolgreichen Projekt, welches den finanzierenden Touchstone Pictures den erfolgreichsten Kinostart der Unternehmensgeschichte einbrachte.
Der Anfang vom vermeintlichen Ende nahm mit dem Streifen "The Village - Das Dorf" seinen Lauf. Am Startwochenende gewohnt erfolgreich, spielte der Film deutlich weniger ein als Shyamalans vorige Werke. Der nahende Karriereknick war nur zu erahnen, allerdings konnte der Film die Kritiker beileibe nicht überzeugen.
Im Jahr 2005 machte sich Shyamalan daran, seine eigens verfasste Gutenachtgeschichte "Das Mädchen aus dem Wasser" zu verfilmen. Dieses Unterfangen war allerdings komplizierter als Gedacht, da die Disney-Studios aufgrund der wirren Story nicht zu einer Finanzierung bereit waren. Selbst nach Fertigstellung des Films leistete sich Shyamalan eine unnötige Schlammschlacht mit seinen ehemaligen Produktionspartnern, in der er sich als missverstandenes "bildstürmisches Genie" sah. Unabhängig davon war nicht nur der Film an sich erschreckend schlecht, sondern auch ein finanzielles Debakel, von dem sich Shyamalan Jahre lang nicht erholen sollte.
Als Regisseur stand er in Hollywood nach diesem Misserfolg mit dem Rücken zur Wand, allerdings erbarmte sich Twentieth Century Fox und finanzierte Shyamalans jüngsten Film "The Happening", wobei das Drehbuch überarbeitet, der Titel geändert und weitere Investoren hinzugezogen werden mussten. Von einer etwas gewöhnungsbedürftigen Ökostory abgesehen, wurde der Film zu keinem finanziellen Reinfall und rettete M. Night Shyamalan seine junge Karriere.
Rehabilitiert hat sich Shyamalan bei weitem nicht und viele Kritiker zweifeln weiterhin am Talent des Regisseurs. Trotzdem bleibt zu hoffen, dass er sich mit seinem aktuellen Projekt "The Last Airbender" wieder etablieren kann, auch wenn ihm seine übertriebene Arroganz und bescheidene Fähigkeit als Drehbuchautor wieder einmal einen Strich durch die Rechnung machen könnten.
Mal wieder eine ziemlich polarisierende Auflistung vom selbstgefälligsten Pseudofilmliteraten vor dem Herrn. Allerdings deckt sich die Liste überraschenderweise bei Titeln wie "Terminator: Die Erlösung" und "Transformers - Die Rache" mit meinen simplen Einschätzungen. Bei den restlichen Filmen der Liste wird nur wieder versucht sich vom ach so bösen Mainstream zu distanzieren, um sich eine gestellt exzeptionelle Kritikermeinung zu wahren.
Ohne Frage sind die Scores von Hans Zimmer einprägsam und zumeist mitreißend. Allerdings wird das Schaffen Zimmers, der nichtmal studierter Musiker ist, von sehr einfachen Kompositionen bestimmt. So vertraut er leider zunehmend auf computergenerierte Musik, die er durch die vielen fleißigen Köpfe seiner Soundschmiede "media ventures" in gefühlt jedem zweiten Hollywoodfilm unterzubringen versteht. Ein Genie ist Zimmer so beileibe nicht, aber er weiß wie kein zweiter, was das zumeist junge Publikum von einem frischen Soundtrack erwartet - für kompositorische Ergüsse, ausschweifende Orchestrierung oder raffinierte Instrumentation bleibt da nicht viel Platz, und so konzentriert sich Hans Zimmer fabelhaft auf einfache eingängige Themen und Motive.
Als musikalische Highlights in Zimmers Karriere gelten unter anderem "Rain Man", "The Rock" und "Backdraft". Mit seinem talentierteren Kollegen James Newton Howard schuf er außerdem zum Beispiel den Soundtrack der neuen Batman-Filme von Christopher Nolan.
Regielegenden wie Sir Ridley Scott ("Blade Runner") oder James Cameron ("Terminator 1+2") führten in den ersten beiden Teilen des überaus erfolgreichen "Alien"-Franchises Regie und kreierten jeweils herausragende und wegweisende Filme. In der zweiten Fortsetzung ließ man nun einen absoluten Regieneuling ans Werk, welcher allerdings in seiner späteren Karriere gefeierte Werke wie "Sieben", "The Game" oder "Fight Club" abliefern würde.
David Fincher minimierte den cameronschen Actionanteil und bot stattdessen ein großartig düsteres und industrielles Setting, welches durch undurchsichtige Charaktere und somit durchaus interessante Persönlichkeiten Unterstützung fand.
Das titelgebende Alien an sich war in keinem Film der Reihe bisher häufiger zu sehen, allerdings verpasst Fincher dem Wesen eine beängstigende Dynamik und Intelligenz, die den animalischen Ansatz der Vorgängerfilme überholte. Wie in den bisherigen "Alien"-Filmen war einmal mehr die natürlich überzeugende Sigourney Weaver als diesmal kahle Ellen Ripley mit von der Partie.
Immer wieder betonte David Fincher später, dass er selber mit der finalen Filmversion und der Produktion seitens des Filmstudios unzufrieden gewesen sei, daher erschien Jahre später, ähnlich wie bei Scotts "Blade Runner", eine Special Edition, welche zahlreiche Logiklöcher stopfte und auch mit einem versöhnlicheren Ende aufwarten konnte.
Insgesamt gesehen gelang es David Fincher mit seiner ersten Regiearbeit "Alien³" bereits, in die sehr großen Fußstapfen seiner Vorgänger zu treten, indem er seiner Interpretation der Aliengeschichte eine visionäre Optik verpasste und auch das Spannungslevel der bisherigen Filme nahtlos aufrecht erhielt, ohne dabei nur eine stumpfe Fortsetzung zu schaffen - besser als sein fragwürdiger Ruf ist der Film daher allemal.
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Schon gewusst: David Finchers Making-Of Video wurde aus der Alien-Quadrilogy-DVD-Box entfernt, da er sich hier negativ über die Produzenten und das Studio 20th Century Fox äußert.
In der alternativen Version des Film springt Ripley in das flüssige und kochende Blei, ohne dass die Alien-Königin aus ihr herausbricht.
Als der Kopf von Sigourney Weaver für einen Nachdreh erneut geschoren werden musste, wurde ihr eine deutliche Erhöhung ihrer Gage zugestanden.
Unter anderem für die Spielplattformen SNES, Amiga und C64 wurde von Acclaim ein offizielles 2D-Spiel veröffentlicht, in dem man als Ripley zum Beispiel mit einem Flammenwerfer bewaffnet gegen Aliens antritt. Die ungleich schwierigere Sega Mega Drive-Version des Spiels hatte ein Zeitlimit.
Spaß:
Action: *
Spannung: **
Gefühl:
Anspruch:
Kreativität: *
"Der Untergang der Titanic" ist einer der zahlreichen Filme, die über den legendären Untergang der Titanic berichten. Dabei ist diese Verfilmung aus dem Jahr 1953 ein zu jener Zeit typisch hollywoodesker Streifen geworden, welcher zwar nicht an Kitsch spart, dafür aber auch zu keinem Zeitpunkt eine der Situation angemessene Spannung und Dynamik aufkommen lässt.
So verwendet der Film viel Zeit auf die vergessenswerten Probleme und Streitigkeit einer fiktiven und herrlich belanglosen Familie, um letztlich eine erwartet übertriebene und romantisierte Absolution zu erteilen. Auf die Kollision der Titanic mit dem Eisberg sowie dem anschließenden unvermeidlichen Untergang wird fast nur beiläufig eingegangen und die Schlussszene wirkt fast wie aus einem pathetischen Musical entflohen.
Regisseur Jean Negulesco, der sich in seiner Karriere mit Filmen wie zum Beispiel "Wie angelt man sich einen Millionär" merklich auf das Genre des seichten Filmes konzentrierte, kann mit dem Film "Der Untergang der Titanic" keine besonderen Akzente setzen und außerdem präsentiert der Film historische Unwahrheiten über die Abläufe der bekanntesten Schiffskatastrophe, welche aber erst rückblickend gemeinhin widerlegt wurden.
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Schon gewusst: Der Film erhielt im Jahr 1954 eine Oscar-Nominierung in der Kategorie "Beste Ausstattung" und eine Auszeichnung für das Beste Drehbuch.
Im Film gibt es zahlreiche historische Ungereimtheiten und Fehler im Detail. Beispielsweise kollidierte die Titanic am 14. April um 11:40 PM mit dem Eisberg und nicht, wie im Film angegeben, am 15. April um 11:35 PM. Das Schiff hatte weder ein schiffsweites Alarmsystem noch ein Shuffleboard-Spiel auf dem Oberdeck. Außerdem muss die Authentizität der Kleidung und des gesamten Interieurs durchaus angezweifelt werden.
Die damals gebräuchliche Abkürzung RMS steht für 'Royal Mail Ship', kennzeichnet also Schiffe die im Auftrag der Royal Mail Post über den Meerweg transportieren.
Spaß:
Action:
Spannung:
Gefühl: **
Anspruch:
Kreativität:
Ein bisschen länger, ein bisschen kitschiger, ein bisschen brutaler... Chris Columbus ("Mrs. Doubtfire – Das stachelige Kindermädchen") zweiter Streich der "Home Alone"-Serie "Kevin - Allein in New York" möchte im Vergleich zum unglaublich erfolgreichen ersten Teil bei allem noch etwas draufsetzen.
Um diese Rechnung aufgehen zu lassen, verlässt sich der Regisseur zum Glück auf die alte Besetzung, was von den zwei miesen Fortsetzungen nicht behauptet werden kann. Kevin wird wieder vom damaligen Jungstar und heutigen Broadway-Schauspieler Macaulay Culkin ("My Girl – Meine erste Liebe") verkörpert und außerdem sind neben der kompletten Familie auch wieder der famose Joe Pesci ("Es war einmal in Amerika") und der großartige Daniel Stern ("City Slickers – Die Großstadt-Helden") mit von der Partie. Unterlegt wird der Film mit der unerreicht erstklassigen Musik von Altmeister John Williams. Aufgrund dieser Besetzungsliste sollte doch eigentlich einem großartigen Familienfilm nichts mehr im Wege stehen...
Allerdings hat man die Rechnung ohne Chris Columbus gemacht, der bis zu "Kevin - Allein zu Haus" nichts erwähnenswert vernünftiges auf die Leinwand brachte. Anscheinend kann es für ihn nicht kitschig und emotionsüberladen genug sein. So verfehlt der Film des öfteren den Grenzbereich des Ertragbaren. Zum Glück sind die sonstige Story, die gestellten Fallen und das glorreich inkompetente Hotelpersonal (Tim Curry und Rob Schneider) des Plaza Hotels so amüsant und unterhaltsam, dass sie die Gefühlsduselei vergessen lassen.
Letztlich ist "Kevin - Allein in New York" ein weiterer toller Familienfilm, der in der Weihnachtszeit nicht fehlen darf und auch heute keinem Kind vorenthalten werden sollte. Auch wenn der Film ziemlich kitschig und kindlich ist, so ist er doch immer wieder schön anzugucken und versetzt den Zuschauer in ungetrübte Weihnachtsstimmung.
An den Erfolg des ersten Teils (Platz 58 der finanziell erfolgreichsten Filme "aller Zeiten") konnte die Fortsetzung mit Einnahmen von knapp 360 Millionen US-Dollar nicht annähernd anknüpfen und trotzdem wurden die zahlreichen Fans mit zwei weiteren beschämenden zusammenhanglosen Fortsetzungen gestraft.
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Schon gewusst: Das Haus der Familie McCallister steht in der 671 Lincoln Avenue in Winnetka im US-Bundesstaat Illinois.
Wirtschaftsmagnat Donald Trump hat im Film einen Cameo-Auftritt, als er von Kevin im Plaza Hotel nach dem Weg zur Rezeption gefragt wird.
Das 'Talkboy' genannte Aufnahmegerät von Kevin war nur ein nicht funktionsfähiges Gadget. Aufgrund der immensen Nachfrage wurde die Firma Tiger Electronics allerdings dazu veranlasst ein voll funktionsfähiges Gerät auf den Markt zu bringen. Das fertige Spielzeug erschien im Jahr 1993, parallel zur ersten Videoveröffentlichung von "Kevin - Allein in New York" in den Vereinigten Staaten.
Spaß: **
Action: *
Spannung:
Gefühl: ***
Anspruch:
Kreativität:
"Zombieland" ist eine überraschend lustige, unterhaltsame und zutiefst liebenswerte Zombiefilm-Satire.
Regisseur Ruben Fleischer, welcher bisher nur durch Werbefilmchen in Erscheinung getreten ist, spart weder an überaus blutigen Splattereinlagen noch an originellen Film- und Popkulturzitaten. Darüber hinaus überzeugen die teils exzentrischen Charaktere (u.a. gespielt von Woody Harrelson ("Natural Born Killers"), Emma Stone ("Superbad") und Abigail Breslin ("Litte Miss Sunshine")), welche man sofort ins Herz schließt, und auch die visuelle Darbietung mit netten Zeitlupeneffekten oder animierten Einblendungen weiß zu gefallen.
Mit 88 Minuten Spielzeit ist der Film recht kurz geraten, allerdings ist grade dies der Kurzweil nicht abtrünnig. Außerdem kann der Film mit einem grandiosen Cameoauftritt von Starkomiker Bill Murray ("Die Geister, die ich rief") aufwarten, welcher alleine den Kinobesuch lohnt und neben vielen zündenden Gags und dem überzeugenden Soundtrack im Gedächtnis bleibt.
Ursprünglich als Fernsehserie geplant konnte der Film "Zombieland" übrigens an den Kinokassen bereits mächtig abräumen und mit zwischenzeitlich 60 Millionen Dollar Einnahmen konnte sogar schon das 2004er Remake von Romeros "Dawn of the Dead" als erfolgreichster Zombiefilm übertroffen werden.
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Schon gewusst: Der Song aus dem Vorspann trägt den Titel „For Whom the Bell Tolls“ und ist auf dem Album „Ride the Lightning“ der Band Metallica zu finden.
Im Film wird auch der Streifen "2012" vom deutschen Regisseur Roland Emmerich beworben, dieser erschien wie "Zombieland" im Jahr 2010.
Neben Bill Murray sollte auch der mittlerweile verstorbene Schauspieler Patrick Swayze einen Cameo-Auftritt als Zombie bekommen, aufgrund des fortgeschrittenen Stadiums seiner Krebserkrankung war er dazu allerdings nicht mehr in der Lage.
Die von Columbus aufgestellten und erwähnten Regeln lauten:
1. Fitness
2. Doppelt hält besser
3. Vorsicht auf dem Klo
4. Anschnallen
6. Gusseiserne Bratpfannen
7. Reise leicht
8. Such dir einen knallharten Partner
...
12. Bounty Papierhandtücher
...
15. Bowling Kugel
...
17. Spiele (nicht) den Helden
18. Aufwärmen
...
21. Vermeide Strip-Clubs
22. Sind Zweifel am Start, hab 'nen Ausweg parat
...
29. Das Kumpel-System
...
31. Überprüfe den Rücksitz
32. Genieße die kleinen Dinge
33. Schweizer Taschenmesser
...
Spaß: **
Action: **
Spannung: *
Gefühl:
Anspruch:
Kreativität: *
Als der Film des auslaufenden Jahrzehnts wurde "Avatar - Aufbruch nach Pandora" schon früh angepriesen und Regisseur James Cameron („Terminator 1+2“, „Aliens – Die Rückkehr“, „Titanic“), nicht sonderlich bekannt für übertriebene Zurückhaltung, versprach eine Revolution des Mediums Film an sich. Dass sich ein Regisseur wie Cameron nicht weniger als das zur Zielsetzung macht ist fast selbstredend, da der Sturz aus dem Olymp der Filmschaffenden gerade für ihn unabsehbar tief sein dürfte. Erwartet den Zuschauer also eine selbstüberschätze Entgleisung mit Hilfe einer perfektionierten Pseudorealität oder liefert der durch verschrobene Berichterstattung zum Unsympathen zitierte Cameron wirklich die perfekte revolutionäre Unterhaltung?
Vierzehn Jahre Planung und geschätzte 300 Millionen Dollar (neben "Cleopatra" inflationsbereinigt der teuerste bisher produzierte Film) später kann man mit Recht sagen, dass Jim Cameron großartige Kinounterhaltung geschaffen hat, die mehr Erlebnis als normaler Kinofilm ist.
Von Anfang an gelingt es sehr gut, dem Planeten Pandora Leben einzuhauchen und ihn lebens- und liebenswert erscheinen zu lassen. Die Perfektion der Animationen ist unglaublich und nach wenigen Minuten ist vergessen, dass das Gesehene bloß einem Computer entspringt. Die gebotene Detailverliebtheit ist beispiellos und verleiht den Spielorten zumeist eine hintergründige unauffällige Eigendynamik. Ebenso schön verbildlicht wurde der naturalistisch emotionale Kontrast zwischen den Na'vis mit der Perfektion der Natur Pandoras und der zerstörerischen Mechanik der Menschen auf der anderen Seite.
Das wahre Highlight des Films sind allerdings die animierten Na'vis selbst. Die Körperbewegungen und Darstellung von Mimik und Gestik sind hervorragend und auch hier ist schnell vergessen, dass es sich nur um animierte Kreaturen handelt, da diese sofort sympathisch wirken. Die Gestaltung dieser Lebensform scheint nach Kleidung und Sitte weltlichen Indianervölkern nachempfunden zu sein. Bei diesen scheint sich Cameron auch Inspirationen für seine Story gesucht zu haben.
Die Zerstörung der Natur und Verdrängung wehrloser Minderheiten ist ganz sicher nicht das versprochene revolutionäre Storygerüst, allerdings baut Cameron dies gewohnt patent aus, auch wenn die viel gescholtene Weißer-Mann-Erlöser-Symbolik nicht von der Hand zu weisen ist. Die Story wird aber interessant und unterhaltsam präsentiert, auf den verdummenden Militärpatriotismus à la Michael Bay wird dankend verzichtet und außerdem ist die Spielzeit von mehr als zweieinhalb Stunden zu keiner Zeit der Dramaturgie hinderlich. Eine weitere Steigerung der erwähnten großen Effekte und Spannung gilt es übrigens zum Ende des Films hin zu erwarten, wenn der Kampf zwischen Menschen und Na'vi ausartet und Cameron zeigen kann, dass er immer noch einer der besten Actionregisseure ist.
Schauspielerisch gefallen die Realszenen, trotz der neuen und hervorragenden Visualisierungstechnik, immer ein bisschen besser und sind ihren digitalen Pendants trotzdem nicht mehr allzu weit voraus. Nichtsdestoweniger überzeugen vor allem der sehr sympathische Sam Worthington („Terminator: Die Erlösung“) und die fabelhafte Sigourney Weaver („Ghostbusters – Die Geisterjäger“).
Einzig die über alle Maßen gelobte 3D-Technik ist eine mittelschwere Enttäuschung, da die Effekte am ehesten im detailreichen Dschungel wirken und im Gros des Filmes nicht von nutzen sind. Hier zeigt der Film, genau wie Pixars "Oben" oder "Disneys Eine Weihnachtsgeschichte", die übliche Schwäche der 3D Technik, dass sie keinen Mehrwert bietet und nur für kurzzeitige Verzückung sorgt, auf.
Ein großer Hype um einen großen Film, doch letztlich bleibt es jedem Zuschauer überlassen über dessen Sinnigkeit und Qualität zu urteilen. Auf jedenfall ist Camerons "Avatar - Aufbruch nach Pandora" ein echtes Kinoerlebnis und deshalb auch fraglos Anwärter auf den Film des Jahres, denn der Streifen überzeugt mit sensationellen Effekten, ungeahntem Perfektionismus, tollen Schauspielern und einer grundsoliden Handlung.
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Schon gewusst: Der erste Trailer zu "Avatar" wurde auf der Apple Trailerseite am ersten Tag vier Millionen mal angesehen, so oft wie kein Trailer zuvor.
Innerhalb von vier Tagen wurden 2,7 Millionen Blu-ray Discs von "Avatar" verkauft, der bisherige Spitzenreiter "The Dark Knight" benötigte für 2,5 Millionen Exemplare noch 18 Monate. Bisher wurden von "Avatar" nach letzten Informationen insgesamt 6,7 Milionen DVDs und Blu-ray Discs verkauft.
Im August 2010 wird "Avatar - Aufbruch nach Pandora" in einer verlängerten Version erneut weltweit in die Kinos kommen.
Die Produktion eines Nachfolgers ist aufgrund des berauschenden Erfolgs äußerst wahrscheinlich, allerdings gibt Regisseur James Cameron eine Umsetzungszeit von mindestens vier Jahren ab Produktionsbeginn an.
Bei der Oscarverleihung 2010 gewann der Film die Auszeichnung für das Beste Szenenbild, die Beste Kamera und Beste visuelle Effekte. James Cameron erhielt den GoldenGlobe für die Beste Regie und den Besten Film - Drama.
Ohne Beachtung von Inflation und relativer Rendite ist der Film "Avatar - Aufbruch nach Pandora" mit unfassbaren Gesamteinnahmen von 2,734 Milliarden US-Dollar der finanziell erfolgreichste Film bisher. An zweiter Stelle steht weiterhin Camerons Werk "Titanic" aus dem Jahr 1997 mit 1,8 Milliarden Dollar Umsatz.
Spaß: *
Action: **
Spannung:
Gefühl: **
Anspruch:
Kreativität: *
"New Moon - Biss zur Mittagsstunde" ist die nächste Adaption aus der Bestseller-Reihe von Stephenie Meyer.
Im nun zweiten Teil wird die seichte Romanze zwischen der liebestrunkenen Schülerin Bella (Kristen Stewart, "Cold Creek Manor - Das Haus am Fluss") und dem distanzierten Vampir Edward (Robert Pattinson, "Harry Potter und der Feuerkelch") fortgeführt. Auch diesesmal ist der Film auf die Bedürfnisse des jungen Publikums zugeschnitten und auch die Fehler der ersten Verfilmung werden wiederholt, wobei der Film den visuell leicht trashigen Charakter ablegen konnte und teils gute Effekte liefert. Außerdem ist der Soundtrack einmal mehr eine überzeugende Zusammenstellung großartiger Songs, die gelungen mit den Bildern harmonieren.
Der neue Regisseur Chris Weitz ("Der Goldene Kompass") weiß, was sein Publikum begehrt, deswegen kann die Darstellung der Gefühle nicht übertrieben genug sein. Für Erwachsene ist das alles schwer zu ertragen, da zudem gezielt auf Ironie verzichtet wird, wobei dies in Anbetracht zahlloser romantischer Komödien ohne Frage als Alleinstellungsmerkmal angesehen werden darf.
Sowieso dürfte "New Moon - Biss zur Mittagsstunde" beim anvisierten Publikum bestens ankommen, da der Film den jungen Zuschauerinnen wie kein anderer das Gefühl vermittelt, im Schmachten und Sehnen nach Edward und Jacob ernst genommen und verstanden zu werden.
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Schon gewusst: Der Film konnte aufgrund seiner sehr guten Einspielergebnisse zahlreiche Rekorde aufstellen. Unter anderem spielte kein Film bisher bei Mitternachtspremieren mehr Geld ein, der Film überholte außerdem "The Dark Knight" mit den höchsten Einnahmen am ersten Tag. Hinter "The Dark Knight" und "Spiderman 3" gilt der Film als dritt erfolgreichster Kinoneustart an einem Eröffnungswochenende. Insgesamt spielte der Film weltweit sensationelle 709 Millionen US-Dollar ein. Auch die jüngst erschienenen DVDs und Blu-rays verkaufen sich bestens und wanderten innerhalb des ersten Monats allein in den USA sechs Millionen Mal über die Ladentheke.
Der von Fans bejubelte Film "New Moon - Biss zur Mittagsstunde" wurde von Kritikern weniger gut aufgenommen. Der Film erhielt beispielsweise vier Nominierungen für die Goldene Himbeere in den Kategorien Schlechtester Nebendarsteller für Robert Pattinson, Schlechtestes Leinwandpaar für Kristen Stewart mit entweder Robert Pattinson oder Taylor Lautner ("Die Abenteuer von Sharkboy und Lavagirl in 3-D"), das Schlechtestes Drehbuch für Melissa Rosenberg und als Schlechteste Fortsetzung.
Spaß:
Action:
Spannung:
Gefühl: **
Anspruch:
Kreativität:
Stanley Kubricks Adaption von "Shining" (1980) ist ein Meilenstein des subversiven Horrorfilms, obgleich Autor Stephen King nie wirklich zufrieden war mit der bekannten filmischen Umsetzung.
Obwohl der Film nun bereits fast dreißig Jahre alt ist, kann sein Alter prinzipiell nur aufgrund des zeitgenössischen Settings eingeschätzt werden. Besonders technisch und visuell bietet Kubrick Vorlage für viele spätere Horrorfilme und besitzt auch heute noch Referenzcharakter. Als revolutionär gilt beispielsweise die Verwendung der sogenannten Steadicam, welche eine einzigartige und beeindruckende Kameraführung erlaubt.
"Shining" kombiniert die lebendigen schauspielerischen Leistungen - besonders gut gefallen Jack Nicholson ("Einer flog über das Kuckucksnest") und Danny Lloyd ("Nixons rechte Hand - Der Fall G. Gordon Liddy") - die bedrohliche Szenerie des "Overlook Hotels", die bereits erwähnten grandiosen Kamerafahrten und die faszinierenden Schockmomente zu einer gespenstischen filmischen Vision Kubricks ("Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben"), welcher einmal mehr seine genialen Fähigkeiten als großartiger Regisseur unter Beweis stellte.
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Schon gewusst: Abgesehen von den aufwendigen Außenaufnahmen fanden die Dreharbeiten in einem Studio nahe Londons statt. Das dort für den Film gebaute zusammenhängende Studioset galt als eines der größten seiner Zeit.
Die Szene mit den beschriebenen Schreibmaschinenblättern und deren englischen Botschaft "All work and no play makes Jack a dull boy" wurde von Kubrick auch auf deutsch, italienisch, französisch und spanisch gedreht. Auf der deutschen DVD und Blu-ray ist aus unbekannten Gründen allerdings der englische Text zu sehen.
Unter der Leitung von Stephen King wurde "Shining" im Jahr 1997 als vierteilige Serie neugedreht, Kritiker halten allerdings Kubricks Version für überzeugender.
Der Film steht bis heute im Guinness Buch der Rekorde, da die Szene, in der Jack die Badezimmertür mit einer Axt zerschlägt, nach Aussage von Stanley Kubrick ganze 127 Mal gedreht werden musste und somit als die am häufigsten gedrehte Szene der Filmgeschichte gilt.
Spaß:
Action:
Spannung: ***
Gefühl:
Anspruch:
Kreativität: *
Curtis Hansons "L.A. Confidential" ist eine mitreißende und spannende Geschichte zwischen Polizeikorruption und Hollywood-Glamour in der Stadt der Stars. Die Charaktere der Erzählung werden durch eine Handlung geführt, die von ungelösten Rätseln, unterschiedlichsten Ambitionen, komplizierten Romanzen und belustigendem Humor bestimmt wird.
Hansons versammelt für seinen zeitgenössisch klassischen Film Noir eine vorzügliche Schar an Darstellern, unter denen besonders Kevin Spacey ("Die üblichen Verdächtigen"), Russell Crowe ("Gladiator"), Guy Pearce ("Memento"), Danny DeVito ("Batmans Rückkehr"), James Cromwell ("The Green Mile") und die umwerfende Kim Basinger ("Batman") einer Erwähnung bedürfen.
"L.A. Confidential" fand im Jahr 1997 den Weg in die Kinos und leider wurde der Film von Camerons übermächtiger "Titanic" verdrängt, auch wenn nach Meinung der meisten Kritiker Hansons Film die volle Aufmerksamkeit und Belobigung verdient hätte. 1998 musste sich der Streifen, verfilmt nach dem Roman von James Ellroy, mit nur zwei Oscarauszeichnungen (immerhin neun Nominierungen) begnügen, die es unter anderem für das "Beste adaptierte Drehbuch" gab.
Insgesamt schuf Regisseur Curtis Hanson ("Die WonderBoys") einen hinreißenden Film, der durch eine tolle Inszenierung, eine spannende Story und herrausragende Schauspieler lückenlos überzeugt.
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Schon gewusst: Autor James Ellroy schrieb auch das Buch "The Black Dahlia", welches im Jahr 2006 von Regisseur Brian De Palma verfilmt wurde. "Stadt der Teufel", so der Originaltitel der literarischen Vorlage von "L.A. Confidential", "The Black Dahlia", "Blutschatten" und "White Jazz" werden gemeinhin als Ellroys L.A. Quartett bezeichnet.
Gegen die Überzeugung des Filmstudios Warner Bros. musste sich Curtis Hanson für das Engagement der australischen Schauspieler Guy Pearce und Russell Crowe einsetzen, da das Studio amerikanische Schauspieler favorisierte.
Ursprünglich wollte der Pay-TV-Sender HBO im Jahr 2003 eine Serie zum Film produzieren, allerdings wurde nur die Pilotfolge mit Kiefer Sutherland in der Rolle des Jack Vincennes gedreht. Die Folge wurde nie im Fernsehen ausgestrahlt, ist allerdings exklusiv auf der Blu-ray des Films enthalten.
Spaß:
Action: **
Spannung: *
Gefühl: *
Anspruch: *
Kreativität: *
in den kommentaren steht doch schon der hinweis, der es eindeutig und einfach macht:-)
Der Film "Mars Attacks!" bietet eine erfrischend einfallsreiche Parodie auf das hinlänglich bekannte Genre des Sciencefiction-Kinos.
Mit diesem Streifen bietet Regisseur Tim Burton ("Edward mit den Scherenhänden") einen extravaganten Sciencefiction-Streifen, der mit einem überwältigenden Starangebot daherkommt. Unter anderem geben sich Jack Nicholson ("Einer flog über das Kuckucksnest"), Glenn Close ("Air Force One"), Natalie Portman ("Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith"), Michael J. Fox ("Zurück in die Zukunft"), Danny De Vito ("Batmans Rückkehr"), Pierce Brosnan ("James Bond 007: Die Welt ist nicht genug"), Annette Bening ("American Beauty"), Christina Applegate ("Anchorman – Die Legende von Ron Burgundy"), Sarah Jessica Parker ("Die Familie Stone – Verloben verboten!"), Jack Black ("Kings of Rock – Tenacious D") und als spezieller Musicact Tom Jones die Ehre.
Gerade das okkupierende Verhalten der unterhaltungslüsternen marsianischen Invasoren ist besonders belustigend und gibt dieser Genreparodie ihre nötige Würze. Persifliert werden nicht nur neuere Filme wie zum Beispiel Emmerichs "Independence Day", sonders auch die B-Movies der 50er Jahre. Besonderer großer Einfluss geht von Tim Burtons großem Vorbild Ed Wood aus, der mit seinem Film "Plan 9 from Outer Space" einen Klassiker des Trashkinos schuf.
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Schon gewusst: Durch die Country-Musik von der amerikanischen Country-Legende Slim Whitman platzen den außerirdischen Invasoren die Köpfe. Diese Idee ist aus dem parodierenden Sciencefiction-Film "Angriff der Killertomaten", erschienen im Jahr 1978, entnommen.
Trotz des überaus repräsentativen Staraufgebots wurden die Produktionskosten von geschätzten einhundert Millionen Dollar geradeso wieder eingespielt.
Die damals wegweisenden Animationen der Aliens wurden von George Lucas Industrial Light & Magic produziert. Außerdem wurde der Film aufgrund seiner Spezial Effekte für einen Oscar nominiert.
Spaß: *
Action: *
Spannung:
Gefühl:
Anspruch:
Kreativität: *
Am 21. Dezember 2012 wird die Erde untergehen - auf diese kalendarisch berechnete Prognose der Maya stützt sich Roland Emmerichs neuer Film "2012".
Emmerich ("Der Patriot") ist als deutscher Regisseur schon lange in Hollywood angekommen und auch das Gros seiner Filme kommt beim zumeist amerikanischen Publikum fabelhaft an. So war es also keine ernsthafte Frage, auf den simplen, aber sehr erfolgreichen Streifen "The Day After Tomorrow" ein weiteres Superlativ des Katastrophenfilms folgen zu lassen.
Dafür also konstruierte Emmerich als Drehbuchautor eine physikalische und wissenschaftliche Argumenations- und Beweisführung, die zwischen Mayakultus und echten wissenschaftlichen Erkenntnissen der letzten Jahrhunderte schwankt, ohne dabei irgendwie plausibel zu erscheinen. All dies sollte aber tunlichst verdrängt werden, da sich eine tiefgründige Auseinandersetzung mit logischen Inhalten im Genre des Katastrophenfilms nicht geziemt und allenfalls ratlose Zuschauer zurücklässt.
Glücklicherweise präsentiert uns Emmerich seine Vorstellung vom unvermeidlichen Weltuntergang in bedarfsgerechten Dosen, ohne überflüssigen Pathos, in dem ein jeder Michael Bay Film zu ertrinken droht.
Überhaupt dürfte Roland Emmerichs Regiekollege neidisch werden, ob der schier unglaublichen visuellen Brillianz und Durchschlagskraft der omnipräsenten Computer- und Spezialeffekte. Außerdem gelingt es, eine stringente und zusammenhängende Story zu präsentieren, die charakterliche Entwicklungen und Beziehungen zwischen den Protagonisten nachvollziehbar darstellt. Ebenso wissen die Schauspieler zu gefallen, was natürlich überwiegend am wie immer sympathischen John Cusack ("Being John Malkovich") festzumachen bleibt.
Letztlich ist der Film aber eine grundblöde Angelegenheit, da die Story leider im bekannt überraschungsarmen Überlebenskampf endet und der Film jede stereotype Lächerlichkeit eines Actionfilms zu bieten scheint. Überdies ähnelt der Streifen "2012" nicht nur thematisch seinem Vorgänger, sonders es zeigt sich einmal mehr Emmerichs Unvermögen Angst und Unwohlsein im Zuschauer auszulösen, da die ganze bombastische Zerstörungsorgie aufgrund der mangelnden Einheit aus Real- und Computeraufnahmen schlussendlich absolut unglaubwürdig wirkt.
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Schon gewusst: Die so oft zitierte Prognose der Maya bezieht sich auf deren Kalender Lange Zählung. Dieser Kalender diente der Tageszählung und war den Maya für astronomische Berechnungen und umfassende geschichtliche Aufzeichnungen dienlich. Nach Aussage mancher Wissenschaftler kommt es im Kalender, nach der fragwürdigen Übertragung in den gregorianischen oder alternativ julianischen Kalender, zu Korrelationsproblemen, wenn der 21. Dezember 2012 erreicht wird. Laut der Langen Zählung trägt dieser Tag das Datum 13.0.0.0.0, typischer weise in Form eines modifizierten Zwanzigersystems angegeben. Dieses datiert allerdings auch den Beginn der Zeitaufzeichnungen der Maya, also die Mayaschöpfung. Mathematisch wird dieser Korrelationsvorschlag infrage gestellt, ob das Datum allerdings ein religiöses Ereignis oder den Weltuntergangstag kennzeichnet, darf ebenso getrost bezweifelt werden.
Des weiteren beruft sich der Film auf die Theorie der Pol- und Erdplattenverschiebung. Diese von Charles Hapgood erweiterte Vermutung bringt deren Wirken mit dem Weltuntergang in Zusammenhang, wobei Hapggod diesen für das Jahr 2013 prognostizierte. Dabei ist eine Erhitzung des Erdinneren durch einschlagende Neutrinos, welche durch solare Fusionsreaktionen entstehen, absolut unmöglich, da diese keinerlei ladenden Einfluss auf die Erde haben - zu jeder Sekunde werden die Erde und wir Menschen messbar von Milliarden Neutrinos getroffen, ohne dies irgendwie zu bemerken.
Spaß:
Action: **
Spannung:
Gefühl: *
Anspruch:
Kreativität:
Michael Bay hat schon so manchen filmischen Kunstdung in seiner bisherigen Karriere verzapft. Er kann weder Charaktere zeichnen und entwickeln, noch sonderlich gut erzählen. Sein unbestrittenes Talent liegt eher im verschwenderischen Umgang mit filmischen und monetären Mitteln.
Diese Eigenschaft macht ihn zum idealen Regisseur für den Film "Transformers", welcher aus der millionenschweren Zusammenarbeit zwischen dem Spielzeugriesen Hasbro und den Paramount Pictures hervor geht. Wenn ein übermäßig bekanntes Franchise, wie "Transformers", ohne finanzielle Beschränkungen verfilmt wird, kommt in diesem Fall ein lupenreiner Actionreißer heraus, der ohne Zweifel einzig auf das männliche Publikum abzielt.
Als Kind selber mit den transformierenden Spielzeugfiguren gespielt, können gealterte Jungen nun den Kampf der Decepticons gegen die Autobots in einer effekthascherischen und beispiellosen Spezialeffekt- und Materialschlacht erleben, wie sie nur ein zunehmend talentfreier Regisseur wie Michael Bay opulent zu inszenieren versteht. Letztlich garantieren humoristische Passagen und fast pausenlose Action sicherlich keine Langeweile, nur sollte man auch wirklich nicht mehr erwarten, da man ansonsten verständlicher Weise enttäuscht würde.
Viel zu hirnlos und dumm ist die Geschichte, Bays Desinteresse an den menschlichen Charakteren ist nicht zu übersehen und die entsetzlich dämliche Story wird noch schlechter erzählt als gewohnt, da Zuschauer und Regisseur all zu schnell der Gigantomanie dieses Verschrottungsprozesses erliegen, der zu allem Überfluss Schleichwerbung und patriotischen Militarismus feiert.
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Schon gewusst: Der Film basiert auf den gleichnamigen Spielzeug-Action-Figuren der Firmen Hasbro aus den USA und Takara aus Japan. Vorgestellt wurde das Produkt im Jahr 1984. Um den Verkauf anzukurbeln und zusätzliche Einnahmen zu generieren gibt es zu den Spielfiguren natürlich die passenden Fernsehserien ("The Transformers: Generation 1 + 2"), Comics ("Transformers: The Headmasters" von Marvel Comics), Videospiele und letztlich Filme ("Transformers – Der Kampf um Cybertron" aus dem Jahr 1986).
Regisseur Michael Bay hat einen kurzen Auftritt im Film, wird allerdings von Megatron, mit dem Kommentar "Widerlich!", gegen ein Auto geschleudert.
Der Film kostete zwar 150 Millionen Dollar in der Produktion, allerdings wurden weltweit mehr als siebenhundert Millionen US-Dollar wieder eingespielt, auch dank einer ausgeklügelten Werbekampagne mit Promo-Aktionen, speziellen Comics und lizenzierten Videospielen.
Spaß:
Action: ***
Spannung:
Gefühl:
Anspruch:
Kreativität:
Als Buch eine äußerst komplexe und umfangreiche Geschichte, ist der Film "Harry Potter und der Orden des Phönix" im Gegensatz dazu eine ziemlich öde und bedeutungsarme Angelegenheit.
Erst die letzte halbe Stunde des Films reißt den Zuschauer aus einer unvermeidlichen Lethargie, um sich zu einem action- und effektgeladenen Finale aufzuraffen, welches letztlich versöhnlich rückblicken lässt.
Die qualitative Habenseite zieren gewohnt solide schauspielerische Leistungen, die dann und wann durch einen Gary Oldman ("The Dark Knight") oder Alan Rickman ("Stirb Langsam") eine erfrischende Aufwertung erfahren.
Letztlich konnte Regisseur David Yates ("Mord auf Seite eins") wenig filmisch beachtenswertes aus der umfangreichen Buchvorlage schaffen und somit profitiert "Harry Potter und der Orden des Phönix", der bisher unbestritten schwächste Film der Reihe, einmal mehr vom überragend starken Franchise, welches aus Fansicht eine mittelmäßige Story, eine wenig ergiebige Dramaturgie sowie absolut langweilige Passagen vergessen lässt.
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Schon gewusst: Die Filmmusik stammt nicht mehr von John Williams. Dieser stieg aufgrund der Arbeiten zu "Die Geisha" aus dem Projekt aus. Der unbekannte Komponist Nicholas Hooper übernahm seine Postion, arbeitet aber weiterhin mit den weltbekannten Themen der vorherigen Filme.
Die Spezialeffekte des Film stammen von Industrial Light & Magic.
Im IMAX-Format und den dafür eingerichteten Kinos wurde der zwanzigminütige Showdown des Films für die Zuschauer mithilfe eines speziellen Digital Remasterings durch aufwendige Computerberechnungen in ein 3D-Bild konvertiert.
Nach "Harry Potter und der Stein der Weisen" ist "Harry Potter und der Orden des Phönix" mit Einnahmen von 938 Millionen Euro nicht nur der zweiterfolgreichste Film des Harry Potter-Franchise, sondern steht auch auf Platz neun der kommerziell erfolgreichsten Filme überhaupt.
Spaß:
Action: *
Spannung:
Gefühl: *
Anspruch:
Kreativität:
Nachdem neue Saw-Filme mittlerweile jährlich auf den Markt gedrängt werden lässt auch die filmische Qualität dramatisch nach. "Saw VI" unterstreicht diese Vermutung mit einer lässigen Schlechtheit, die im Genre des absolut überflüssigen Folterhorrors mittlerweile fast ihres gleichen sucht.
Um die totale Geldmacherei nicht direkt zu demonstrieren versuchen uns die Saw-Macher wie immer mit einer ach so tollen und verzwickten Story zu ködern. Dieses Versprechen an die Komplexität ist aber, wie schon in den letzten Teilen der überraschend erfolgreichen Filmreihe, nur heiße Luft. Die bisher immerhin kreativen Tötungsspielchen mutieren zum lahmen Wochenendausflug einer Versicherung, der genau so mau endet wie er anfängt. Außerdem verrennt sich die Story nun ein für allemal in den vielen halbgaren Ausuferungen der letzten Teile der Saw-Reihe. Das ist weder sinnvoll noch irgendwie nachvollziehbar, da der Filmreihe nachträglich eine Mehrdimensionalität eingehaucht wird, welche weder die aktuelle Handlung noch eine der bisherigen Storylines hergibt.
Vermutungen, schon der fünfte Saw-Teil würde den qualitativen Bodensatz darstellen, beweisen sich als nichtig, da der aktuelle Film zwar genau soviel überflüssige Ekelmomente bietet, dafür aber noch weniger unterhaltsam ist, was die krude Story letztlich ebenso versprechen kann.
Vom ehemals gefeierten Konzept des ersten Teils bleibt selbstredend nichts weiter als Ähnlichkeiten bei Titel und Charakteren. Somit bleibt nur zu hoffen, dass die Horrorreihe in aller nächster Zukunft ein hoffentlich adäquates Ende finden wird, um den Zuschauern alsbald solch ein beschränktes Stück Film zu ersparen.
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Schon gewusst: Bei "Saw VI" führt der Amerikaner Kevin Greutert Regie. Als Regisseur trat dieser bisher noch nicht in Erscheinung, allerdings war er bisher in allen Filmen der Saw-Reihe für den Schnitt verantwortlich. Ursprünglich wurde Greutert als Regisseur der Fortsetzung des Überraschungserfolgs "Paranormal Activity" angekündigt, allerdings wurde dies später berichtigt. Nun wird Kevin Greutert im nächsten Saw-Teil Regie führen und ersetzt somit den bisher engagierten David Hackl, welcher bereits bei "Saw V" als Regisseur tätig war.
Traditionell erscheint jeder Saw-Film am Freitag vor Halloween, einen Tag früher kommt der Film außerdem immer in Australien und Neuseeland in die Kinos.
"Saw VI" beendet die zweite Saw-Trilogie, welche sich mit der Arbeit und den Morden Detective Hoffmans auseinander setzt.
Spaß:
Action:
Spannung: *
Gefühl:
Anspruch:
Kreativität:
Es existieren zahllose mehr oder minder adäquate Verfilmungen der klassischen Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens. Disneys in 3D präsentierte "Eine Weihnachtsgeschichte" gehört fraglos zu den sehenswerten Adaptionen.
Technisch überzeugt der Film mit guter Animationsarbeit, welche mit dem Motion Capture-Verfahren schon in Robert Zemeckis ("Forrest Gump") Animationserstling "Der Polarexpress" Verwendung fand.
Als digitalisierte Schauspieler treten beispielsweise Jim Carrey ("Vergiss mein nicht!"), welcher die Rollen der Weihnachtsgeister und des Ebenezer Scrooge spielt, oder Gary Oldman ("Léon - Der Profi") auf. Die Schauspieler sind in ihrer computergenerierten Form zumeist gut zu erkennen und spielen mehrere Neben- und Hauptrollen in Personalunion absolut überzeugend.
"Disney's Eine Weihnachtsgeschichte" orientiert sich dankbarerweise nah an der Originalerzählung Dickens, was selbst auf den Großteil der Dialoge zutrifft. Eine Kindergeschichte gilt es dabei aber nicht zu erwarten. Völlig zurecht ist der Kinobesuch dieses Films erst älteren Kindern gestattet, da die Geschichte sehr düster und teils gruselig erzählt wird. Dies verleiht der Verfilmung aber eine ungewöhnliche Charakteristik, welche den Streifen aus dem unüberschaubaren Pool an Verfilmungen hervorhebt.
Insgesamt bietet "Disney's Eine Weihnachtsgeschichte" eine überraschend erwachsene Interpretation der hinlänglich bekannten Erzählung, welche technisch hochwertig präsentiert wird und erfreulich nah an der Originalvorlage angelehnt ist. Die düstere Grundstimmung sorgt für allgemeine Spannung, wobei dies nicht unbedingt für Kinder geeignet zu sein scheint.
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Schon gewusst: Im Jahr 2007 wurde die Produktionsfirma ImageMovers von Robert Zemeckis von Disney aufgekauft. "Eine Weihnachtsgeschichte" ist die erste Zusammenarbeit der beiden Firmen. Für den Disney Konzern ist der Streifen der erste Film, welcher im Performance-Capture-Verfahren produziert und im IMAX-3D- sowie Disney Digital 3-D-Format veröffentlicht wurde.
"Eine Weihnachtsgeschichte" ist bereits Disneys dritte Verfilmung der Weihnachtsgeschichte von Dickens. Die ersten beiden produzierten Adaptionen waren der Zeichentrickfilm "Mickys Weihnachtserzählung" und der Puppenfilm "Die Muppets Weihnachtsgeschichte".
Die weltweiten Einnahmen des Films liegen etwa bei 320 Millionen US-Dollar. Die DVD- und Blu-ray-Version des Films erscheint erst im Winter 2010.
Spaß:
Action:
Spannung: *
Gefühl: *
Anspruch:
Kreativität: *
Auch nach dem Film "Michael Jackson's This Is It", von Regisseur und Choreograph Kenny Ortega, muss man Michael Jacksons Rolle in der populären Weltmusik nicht neu bewerten, da der unerreichte und unbestrittene Erfolg dieses musikalischen Genies für sich spricht.
Der aufdringlich beworbene und zum Event stilisierte Film ist sicherlich kein Geschenk an die Fans und schon gar kein finales Vermächtnis, allerdings zeigt der Streifen die Proben zu einer Konzertreihe, die alles bisher da gewesene in den Schatten gestellt hätte. In Form einer Dokumentation wurden aus sagenhaften 200 Stunden Filmaufnahmen rund einhundert Minuten Film geschustert, der zahlreiche choreographierte Songs zeigt und zwischendurch mit Interviews und weiteren Backstage Details aufwartet.
Letztlich ist der Film keinesfalls das versprochene Event, allerdings zeigt der Dokustreifen anschaulich, was von der "Michael Jackson's This Is It"-Tour zu erwarten gewesen wäre. Jacksons Leben abseits der Bühne wird komplett ausgespart und auch sein tragisches Ableben findet keine Erwähnung im Film, was zur unverblümten Legendenbildung des Films passt, aber schlussendlich für kritische Betrachter unzureichend ist.
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Schon gewusst: Michael Jackson plante die Konzertreihe zu seinem Bühnenabschied bereits vier Jahre lang. Ursprünglich sollten zehn Konzerte gegeben werden, aufgrund des phänomenalen Ansturms auf die Karten wurden weitere vierzig Vorstellungen hinzugefügt. In der Londoner O₂Arena sollten so von Juli 2009 bis März 2010 fünfzig Vorstellungen geben werden. Die Tournee musste allerdings abgesagt werden, da Michael Jackson am 25. Juni 2009 im Alter von 50 Jahren unerwartet verstarb.
Der Film "Michael Jackson's This Is It" spielte weltweit über zweihundert Millionen US-Dollar ein und gilt damit als kommerziell erfolgreichster Konzertfilm überhaupt.
Der Song "This Is It" war ursprünglich von Michael Jackson nicht für das Konzert vorgesehen und stammt aus dem Archiv, das Alter des Liedes ist unbekannt.
Spaß:
Action:
Spannung:
Gefühl: *
Anspruch:
Kreativität:
Aus Richtung pseudointellektueller Cineasten bläst Regisseur Ron Howard in regelmäßigem Überfluss ein eiskalter Wind entgegen, dabei sind seine Filme überwiegend unterhaltsam und hochwertig wie routiniert realisiert.
Nicht anders verhält es sich mit Howards ("Backdraft - Männer, die durchs Feuer gehen") bisher renommiertester Regiearbeit "A Beautiful Mind - Genie und Wahnsinn" aus dem Jahr 2001.
Der Film erzählt die rührende und spannende Geschichte über das Leben des hochbegabten Mathematikers und späteren Nobelpreisträgers John Forbes Nash.
Besonders das großartige Zusammenspiel von Oscarpreisträger Russell Crowe ("Gladiator"), welcher seine Rolle absolut bemerkenswert und überzeugend spielt, und Jennifer Connelly ("Blood Diamond") zeigt die schmerzhaften und dramatischen Folgen der psychischen Erkrankung auf die Familie, das gemeinsame Zusammenleben und die Liebe. Nicht zu vernachlässigen sind natürlich auch die gut besetzten Nebenrollen, in denen neben Ed Harris ("The Rock - Fels der Entscheidung") besonders Paul Betanny ("The Da Vinci Code - Sakrileg") als fiktionaler Zimmernachbar gefällt.
Eine kluge Einarbeitung der zunehmenden Wahnvorstellungen Nashs wird teil der filmischen Realität und schärft rückblickend die Sichtweise auf die Phantasiegestalten der schizophrenen Erkrankung.
Natürlich darf nicht verschwiegen werden, dass die Story über das Leben von John Nash teils unvollständig ist, allerdings ist dies wohl auch der romantisierten Erzählweise geschuldet und schränkt die Authentizität der Erzählung nur teilweise ein.
Dass der Film nicht grundlegend an einer tiefgründigen Aufarbeitung von Genie und Wahnsinn interessiert ist, scheint offensichtlich und so überwiegt eine emotionale Darstellung, die, mit Unterstützung des tollen Scores von James Horner, sehr gut gelingt und weiterhin im Gedächtnis bleiben dürfte.
Insgesamt zeigt Ron Howard einmal mehr einen überzeugenden Film, der mit erzählerischen Winkelzügen erstaunt und letztlich eine rührende und zutiefst emotionale Geschichte erzählt, die möglicherweise nicht das komplette Spektrum des wechselvollen Lebens von John Nash zeigt, dafür aber nachvollziehbare Ängste und Probleme im Rahmen einer Schizophrenieerkrankung abhandelt.
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Schon gewusst: Der US-amerikanische Mathematiker John Forbes Nash Jr. arbeitet in den Bereichen Spieltheorie und Differentialgeometrie sowie im Bereich der partiellen Differentialgleichungen. Die von John von Neumann entwickelte Spieltheorie erweiterte Nash um das so genannte Nash-Gleichgewicht. Noch heute arbeitet und lehrt er an der Princeton University. Als einer der wenigen Mathematiker erhielt John Nash den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften.
Der Film erhielt vier Oscar-Auszeichnungen als Bester Film, für die Beste Regie (Ron Howard) und das Bestes adaptierte Drehbuch. Jennifer Connelly gewann den Oscar als Beste Nebendarstellerin.
"A Beautiful Mind - Genie und Wahnsinn" kam im Dezember 2001 in die Kinos, wurde von Kritikern sehr gut aufgenommen und spielte weltweit insgesamt rund 300 Millionen US-Dollar ein.
Spaß:
Action: *
Spannung:
Gefühl: **
Anspruch:
Kreativität:
"Die Truman Show", von Regisseur Peter Weir, ist eine pointierte und klug installierte Medienkritik bzw. -satire aus dem Jahr 1998.
Der Film entwickelt die Zukunftsvision eines voyeuristischen Fernsehens schon Jahre vor dem Boom der so genannten RealityTV-Formate.
Regisseur Weir, der bereits für den Streifen "Der Club der toten Dichter" verantwortlich war, verbindet die menschlichen Ängste vor der totalen Kontrolle nach Orwells "1984" mit der unbemerkten Existenz in einer fiktiven Lebenswelt und deren Entgrenzung des Wirklichen.
Jim Carrey ("Ace Ventura - Ein tierischer Detektiv") gefällt in der Rolle des Truman Burbank, des einzig wahren Menschen im OmniCam Ecosphere-Studiokomplex der Truman Show. Weit entfernt vom gewohnten Klamaukimage zeigt Carrey sein Talent als fähiger Schauspieler, indem er sich auch als ernsthafter und sensibler Mime präsentiert. Auch Ed Harris ("A Beautiful Mind - Genie und Wahnsinn") spielt die Rolle des allmächtigen Schöpfers Christof absolut treffend, weshalb er als bester Nebendarsteller eine Oscarnominierung einheimsen konnte.
Besonders die allgemeine Überschätzung trivialster Ereignisse im pseudorealen Fernsehen und das unverfrorene Product-Placement wird im Film angeprangert, gehört zehn Jahre nach Filmveröffentlichung aber zum traurigen Alltag im ewig gestrigen Medium Fernsehen. Außerdem stellt Peter Weirs Film infrage, inwieweit das Realityfernsehen drehbuchgerechte Figuren hervorbringen kann.
Letztlich macht uns "Die Truman Show" nicht nur zu Voyeuren der eigentlichen Voyeure, vielmehr zeigte der Film im Voraus sehr passend wo das proletische Fernsehangebot Jahre später landen würde. Mit guten Schauspielern und einer interessanten Story gespickt ergibt sich so eine herausragende Medienkritik die aktueller denn je scheint.
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Schon gewusst: Ursprünglich war Drehbuchautor Andrew Niccol ("Gattaca") auch als Regisseur angefragt worden. Als Jim Carrey allerdings eine Gage von rund zwölf Millionen Dollar erhielt wollte das Studio die Arbeit eher einem erfahreneren Regisseur überlassen, sodass Peter Weir engagiert wurde. Außerdem waren anfangs die Schauspieler Gary Oldman für die Rolle des Truman Burbank und Dennis Hopper für die Figur Christof vorgeschlagen worden.
Alle Straßen in der künstlichen Kleinstadt "Seahaven" sind nach Schauspielern benannt. Außerdem haben die Namen der Hauptfiguren weiterführende Bedeutungen. Der Name Truman besteht aus den Worten 'true' und 'man'. Der Nachname Burbank bezieht sich auf die gleichnamige Stadt in Kalifornien, in der zahlreiche Film- und Fernsehstudios stehen. Trumans Frau ist nach Meryl Streep und sein bester Freund nach Marlon Brando benannt. Der Künstlername Christof ist eine Anspielung auf Jesus Christus.
Der "Truman-Show-Wahn" ist ein offizieller psychiatrischer Terminus und bezeichnet Menschen, die überzeugt sind ungewusst Hauptdarsteller einer Reality-Show zu sein.
Spaß: *
Action: *
Spannung: *
Gefühl: **
Anspruch: *
Kreativität: **
Der Trailer zu Brad Silberlings Film "Die Fast Vergessene Welt" wirkte so vielversprechend, aber was sich dem erwartungsvollen Zuschauer hier bietet ist wirklich abnorm.
100 Millionen Dollar hat dieser Film gekostet und zu keinem Zeitpunkt ist auch nur annähernd irgendetwas von diesem finanziellen Überfluss zu bemerken. Die Charaktere stolpern von einer Pappkulisse durch die nächste, kämpfen gegen albern kostümierte Gestalten und agieren offensichtlich fast nur mit aufdringlichen CGI.
Als Aufguss der Abenteuerkinderserie "Land Of The Lost" könnte der Film am ehesten noch als Hommage positiv abschneiden, allerdings fehlen ihm dazu eigene Akzente und so bleibt nicht mehr als fader und unnützer Blödsinn.
Mit einer halbwegs nachvollziehbaren Story hält sich der Film gar nicht erst auf und lässt somit Raum, welcher aber durch dümmliche Witze und allzu häufige Rohrkrepierer nicht befriedigend ausgenützt wird.
Leichte Reminiszenzen an Genrefilme sind zu erahnen, allerdings ist Regisseur Silberling ("Stadt der Engel") wie versessen auf Fäkalhumor, sodass man eher fünf Minuten zuschauen darf, wie sich Will Ferrell ach so lustig mit Unmengen an Urin übergießt.
Will Ferrell ("Die Eisprinzen"), immerhin komödiantisches und finanzielles Schwergewicht im amerikanischen Kino, ist nicht unbedingt schuld am filmischen Desaster, da er wie gewohnt, mit absoluter Ernsthaftigkeit und unüberwindbarer Arroganz gespickt, seiner Rolle nachgeht. Auf der anderen Seite verkommen Danny R. McBride ("Tropic Thunder") und Anna Friel ("Timeline") zu absolut überflüssigen Nebencharakteren.
Die wirklich überzeugenden Passagen des Films haben nie mit dem eigentlichen Plot zu tun und zeigen sich eher in den bereits erwähnten Genre-Reminiszenzen oder Filmzitaten, die zwar nicht geistreich aber zumindest teilweise lustig sind.
Insgesamt ist "Die Fast Vergessene Welt" ein enttäuschender Film, der absolut keine brauchbare Story bietet und weder B-Movie-Ästhetik noch Blockbusterroutine bietet. Komödiantisch wird nur auf Sparflamme gekocht und auch das eher mit unangenehmen Fäkalwitzen und infantilen Späßen.
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Schon gewusst: Der Film basiert auf der Fernsehserie "Im Land der Saurier". Die amerikanische Serie wurde von 1974 bis 1976 produziert. Durch ein Erdbeben werden die Protagonisten in einem Wasserfall ebenfalls in eine prähistorische Parallelwelt transportiert. Insgesamt wurden 43 Folgen mit Laufzeiten von jeweils 25 Minuten gedreht. Im Jahr 1991 wurde die Serie unter dem Titel "Im Land der Saurier II" mit anderen Schauspielern und neuen Geschichten neu aufgelegt.
Am Startwochenende landete der Film in den US-amerikanischen Kinocharts bereits hinter den Filmen "Oben" und "Hangover". Mit Produktionskosten von rund hundert Millionen Dollar konnte der Film nur rund 65 Millionen US-Dollar wieder einspielen und gilt daher natürlich als großer finanzieller Misserfolg.
Spaß: *
Action: *
Spannung:
Gefühl:
Anspruch:
Kreativität:
"Mord im Weißen Haus" ist ein durchaus solider und unterhaltsamer Thriller, wobei der Film aus dem Jahr 1997 unter ein paar unübersehbaren Längen leidet.
Die Schauspieler Wesley Snipes ("Blade") und Diane Lane ("Der Sturm") machen ihre Arbeit mitunter überzeugend und lassen ihre Charaktere überraschend lebhaft erscheinen.
Regisseur Dwight H. Little, der uns schon mit vermutlich eher mäßigen Filmchen wie "Anacondas: Die Jagd nach der Blut-Orchidee" und auf der anderen Seite der großartigen Dokumentation "Deep Blue" unterhielt, arbeitet die Handlung routiniert ab, auch wenn ihm das Ende des Films etwas entweicht und eher in das Genre des Actionfilms abdriftet. Sowieso ist das Ende des Streifens nur bedingt überzeugend, da die gezeigten Ereignisse als Folge der lange konstruierten Verschwörungstheorie ziemlich absurd und abwegig wirken.
Letztlich bietet sich dem Zuschauer mit dem Film "Mord im Weißen Haus" ein gelungener Thriller mit zeitweise ausufernden Actionelementen, der mit einer teils unglaubwürdigen Story aufwartet, dafür aber auch auflockernde ironische Momente bereithält.
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Schon gewusst: Im Original heißt der Film "Murder at 1600". Dies bezieht sich auf die Adresse Pennsylvania Avenue 1600 des Weißen Hauses in Washington, D.C..
Der Film basiert auf einem rechtlichen Fehler. Das Weiße Haus steht auf rechtlich gesondertem und staatlich getrennten Terrain. Dem entsprechend hat Snipes Figur Harlan Regis, Detective des Metropolitan Police Department of the District of Columbia, dort keinerlei rechtliche Befugnisse. Ein Mordfall oder sonstige Verbrechen würden vom FBI bearbeitet und untersucht.
Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch von Margaret Truman, der Tochter von US-Präsident Harry S. Truman, aus dem Jahr 1980.
Spaß:
Action: *
Spannung:
Gefühl:
Anspruch:
Kreativität:
Alle Jahre wieder verzaubert Pixar mit einem neuen Film das Kinopublikum jeglicher Altersgruppen.
Nachdem die Pixar-Studios im letzten Jahr mit "WALL·E – Der Letzte räumt die Erde auf" einen unglaublichen Erfolg feierten, kommt diesen Herbst der Animationsfilm "Oben" zu uns in die Kinos.
Physikalisch darf sicherlich bezweifelt werden, dass Heliumluftballons ein ganzes Haus fliegen lassen und auch sprechende flugzeugfliegende Hunde lassen den erwachsenen Betrachter sauer aufstoßen, aber um solche Details sollte sich bei diesem Film kein Zuschauer ernsthaft mühen.
Wenn "Oben" in der ersten Viertelstunde des Filmes die rührende und überraschend erwachsene Geschichte von Leben, Lieben und Tod erzählt, hat der Film eigentlich seinen großartigen Höhepunkt schon erreicht, allerdings zeigt die weitere Handlung den Weg von Witwer Carl aus der Niedergeschlagenheit in den gelebten Lebenstraum.
Über dies hinaus bietet der Film wieder einmal ein Animationsfeuerwerk, welches völlig leicht und befreit eine sehr nette Geschichte erzählt, die wie gewohnt mit sehr viel Liebe zum Detail und nettem Witz erzählt wird. Das farbenfrohe Wunderwerk aus dem Hause Pixar, Regie führte unter anderem Bob Peterson ("Die Monster AG"), überzeugt rundherum mit komischen Einfällen, allerdings kommen auch überzeugende melancholische Momente nicht zu kurz um die Story nicht zu süßlich erscheinen zu lassen.
Übrigens ist auch der Kurzfilm "Teilweise wolkig" sehr sehenswert und darf im Kino wie immer vor dem eigentlichen Hauptfilm genossen werden. Außerdem ist das, von Disney vollmundig und offensiv beworbene, 3D-Feature sicherlich Geschmacksache und sorgt sowieso für keine nennenswerte qualitative Steigerung.
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Schon gewusst: mit Gesamteinnahmen von ungefähr 723 Millionen US-Dollar ist der Film "Oben" nach "Findet Nemo" der zweiterfolgreichste Animationsfilm der Pixar-Studios.
Der Film ist Pixars erster abendfüllender Kinofilm in 3D.
Als Vorbild für die im Film erwähnten Paradiesfälle gelten die Salto-Angel Wasserfälle im Südosten Venezuelas.
Bei der Oscarverleihung 2010 erhielt der Film eine Auszeichnungen als Bester Animationsfilm und Komponist Michael Giacchino wurde für die Beste Filmmusik prämiert.
Spaß: *
Action:
Spannung:
Gefühl: **
Anspruch:
Kreativität: *