armknoli - Kommentare

Alle Kommentare von armknoli

  • 8

    Was wie eine biedere Arthouse-Romanze beginnt wird zu einer der frischesten und unterhaltsamsten Liebesgeschichten der letzten Zeit. „Die Poesie der Liebe“ schafft es dabei, immer wieder zu überraschen und Gegensätze in sich zu vereinen, als wäre es das Normalste auf der Welt. Die Geschichte um einen Schriftsteller und die Frau, die mehr als 40 Jahre an seiner Seite war, ist gleichzeitig hässlich und schön, urkomisch und traurig, eine unverschämte Farce, der man alles abnimmt, sogar den Glauben an die große Liebe.

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    • 8

      Wenn ein mürrischer Einsiedler und ein schwieriger Junge gemeinsam die neuseeländischen Wälder unsicher machen, bleibt dabei kein Auge trocken. Gleichzeitig bietet die fantastisch gespielte Mischung aus Buddy-Komödie und Coming-of-Age-Drama aber auch sehr schöne und einfühlsame Momente – trotz eines schwächeren letzten Drittels.

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      • „Follow This“ nimmt eine Reihe aktueller Phänomene und Themen, von sehr kurios bis gesellschaftlich relevant, und stellt sie den Zuschauern vor. Tiefgründig ist das nicht, da pro Folge nur 15 bis 20 Minuten zur Verfügung stehen. Als Denk- und Diskussionsanstoß erfüllt die Dokuserie aber ihren Zweck.

        • 7
          über Streik

          Alles für die Arbeit geopfert, nur um am Ende doch der Dumme zu sein: „Streik“ nimmt uns mit zu einer Fabrik in der französischen Provinz, in der mit zunehmend verzweifelten Mitteln gegen eine Schließung gekämpft wird. Das ist sicher nicht übermäßig differenziert erzählt, verfehlt aber seine Wirkung auch nicht: Das Drama schockiert, bewegt und macht richtig wütend.

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          • 4

            Die grundsätzliche Frage, was Familie ausmacht und wer sich um ein Kind sorgen sollte, die ist immer wieder spannend. Wenn in „Unser Kind“ jedoch gleich drei Parteien um den Sohn einer Verstorbenen balgen, dann fehlt es hinten und vorne an Glaubwürdigkeit. Zudem scheitern die Darsteller daran, ihre Figuren nachfühlbar oder zumindest ansatzweise sympathisch mit Leben zu füllen.

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            • 5 .5

              Der Globetrotter-Bruder ist tot, also liegt es an der ängstlichen kleinen Schwester, dessen Traum zu vollenden. Das ist insgesamt nett, zumal auch charmant besetzt, drückt sich aber schon auffallend vor der eigentlichen Trauerarbeit und hat statt echter Erkenntnisse und Entdeckungen nur Gemeinplätze auf dem Reiseplan.

              • 6
                über Raus

                Die Welt ist irgendwie falsch, jemand muss doch etwas dagegen tun können! In „Raus“ folgen wir einer Gruppe von Jugendlichen, die von einem mysteriösen Fremden in einer Berghütte den Weg zum Neuanfang erhofft. Das ist gerade anfangs ein fesselndes Porträt einer orientierungslosen Jugend, verläuft sich ab der Hälfte jedoch in zu viele Richtungen, um die Kraft bis zum Schluss aufrechtzuerhalten.

                • 5

                  Ein Minipferd will Rentier werden, gleichzeitig gibt es mächtig Ärger auf der Farm: „Elliot – Das kleine Rentier“ erzählt mehrere Geschichten gleichzeitig, die irgendwie gar nicht zusammengehören. Zumindest teilweise ist das aber ganz nett, gerade die Interaktionen der tierischen Protagonisten, sofern man über die Low-Budget-Optik hinwegsehen kann.

                  • 7

                    Was lange währt, wird endlich … eigen. „The Other Side of the Wind“ erzählt die Geschichte eines Regisseurs, der alten Erfolgen hinterherläuft. Einen roten Faden wird man in der dokumentarisch verpackten Satire auf Hollywood nicht finden, dafür unzählige Querverweise, Grenzüberschreitungen und Spielereien, die den Film gleichzeitig unübersichtlich und hypnotisch machen. Ein zeitloses Zeitdokument der 1970er über eine Branche im Wandel, die sich irgendwie aber doch nicht ändert.

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                    • 7
                      über Sofia

                      „Sofia“ führt uns am Beispiel eines unehelichen Kindes vor Augen, wie traditionsbehaftet die marokkanische Gesellschaft ist – und wie verlogen. Das ist trotz einer apathischen Hauptfigur spannend, zeigt uns ungeschönt, wie bitter und hinterhältig das Leben sein kann.

                      • 7

                        Die Kombination von Nazis und Zombies verspricht eigentlich nur Müll, zudem sind weder die Geschichte noch die Figuren hier sonderlich spannend. Der Film selbst ist es aber schon: „Operation: Overlord“ überrascht durch eine starke Atmosphäre, tolle Bilder und spielfreudige Darsteller und wird auf diese Weise zu einem Horror-Überraschungshit auf der großen Leinwand.

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                        • 5

                          In „Der Werwolf von Tarker Mills“ konfrontierte Stephen King sein bevorzugtes Opfer der amerikanischen Kleinstadt mit der ungewohnt traditionellen Schauergestalt des Werwolfs. Die Umsetzung ist für heutige Augen trashig bis (unfreiwillig) komisch. Gleichzeitig ist die Mischung aus Horror und Detektivgeschichte auf ihre Weise charmant, gerade auch für ein nostalgisch veranlagtes Publikum.

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                          • 4

                            Die Idee um einen Adventskalender, der die Zukunft vorhersagen kann, die ist schon nett. Trotz vereinzelt charismatischer Auftritte ist „The Holiday Calendar“ jedoch eine recht schale Angelegenheit, die sich so gar nicht um ihre Figuren oder ein nachvollziehbares Handeln schert. Als harmlose Berieselung funktioniert das, mehr aber auch nicht.

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                            • 6

                              Der Krieg ist vorbei – und irgendwie doch nicht. „Ceasefire“ folgt zwei Brüdern, die vom Ersten Weltkrieg schwer traumatisiert sind und die auf ihre jeweilige Weise versuchen, der Vergangenheit zu entkommen. Das ist schön anzusehen und behutsam erzählt, neigt des Öfteren aber zur Behäbigkeit.

                              • 5

                                Die tragische Flugzeugkollision 2002 über dem Bodensee forderte Dutzende von Opfern. „Unforgiven“ erzählt die Geschichte eines Mannes, der dabei seine komplette Familie verlor und anschließend verzweifelt nach einem Schuldigen suchte. Das russische Drama verlässt sich jedoch nicht auf dessen pure Tragik, sondern erschlägt das Publikum völlig unnötig mit Pathos.

                                • 4

                                  „Robozuna“ will gleichzeitig Robo-Wettkampf-Geschichte wie auch Aufstand gegen böse Unterdrücker sein. Überzeugend sind aber weder die Kombination aus beiden noch die einzelnen Bestandteile. Und auch optisch enttäuscht die Animationsserie, von den Designs der Roboter einmal abgesehen.

                                  • 7

                                    „With the Wind“ ist einerseits ein klassisches Liebesdreieck, nutzt dieses aber für zwei spannende Handlungsstränge. Wenn ein Paar in der Einöde eine organische Farm führen will, dann bedeutet das gleichzeitig ein Kampf zwischen Idealismus und Realität sowie das Erwachen einer Frau, die mehr sein will. Das ist schön bebildert und stark besetzt, auch wenn die männlichen Figuren etwas mehr Zwischentöne hätten vertragen können.

                                    • 5

                                      Die erste Adaption von Stephen Kings Kultroman „Es“ war schon 1990 umstritten. Heute genießt sie zwar irgendwie Kultstatus, ist aber letztendlich größtenteils unfreiwillig komischer Trash. Als Horrorfilm funktioniert die Mini-Serie kaum, als Geschichte einer Freundesclique noch weniger. Dafür brilliert Tim Curry als Killerclown, kombiniert auf unnachahmliche Weise das Alberne und das Alptraumhafte.

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                                      • 5

                                        „Nur ein Tag in Berlin“ erzählt mit ungewöhnlicher Optik und viel Improvisation von zwei Freundinnen, die sich nach langer Zeit wiedersehen und gemeinsam durch die Stadt streifen. Das ist teilweise schön authentisch, schadet sich durch die diversen Versuche, mehr aus der Geschichte zu machen, jedoch unnötig selbst.

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                                        • 6

                                          „Gun City“ nimmt uns mit in das Spanien der 1920er und zeigt uns ein zerrissenes Land, das kurz vor dem Bürgerkrieg steht. Das ist gerade als Zeit- und Gesellschaftsporträt spannend, auch dank einer sehenswerten Ausstattung, weniger jedoch als reiner Genrefilm. Dafür verstrickt er sich zu sehr in eine Vielzahl von Themen und macht im Gegenzug zu wenig aus den Figuren.

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                                          • 7
                                            über Sibel

                                            „Sibel“ nimmt uns mit in eine entlegene Gegend der Türkei, wo eine stumme 25-Jährige gegen die Traditionen anpfeift. Das hat viel über die Gesellschaft zu sagen und ist doch gleichzeitig märchenhaft. Ganz stark ist zudem die Hauptdarstellerin, die den Balanceakt zwischen unabhängig und sehnsuchtsvoll schafft, obwohl sie kein einziges Wort sagt.

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                                            • „An den Rändern der Welt“ nimmt das Publikum mit an entlegene Orte dieser Welt, wo indigene Völker noch immer nach alter Tradition leben – oder es zumindest versuchen. Dem Dokumentarfilm gelingt es dabei sehr schön, die Probleme aufzuzeigen und für das Thema zu sensibilisieren, auch wenn keine Lösungen in Sicht sind.

                                              • 7
                                                über Astrid

                                                „Astrid“ erzählt die Geschichte der großen Astrid Lindgren, beschränkt sich dabei jedoch in erster Linie auf die jungen Jahre, bevor sie als Autorin Weltruhm erreichte. Die wenig ruhmreiche Jugend wird viele überraschen, trotz vereinzelten Glücks wird hier von einem bitteren Schicksal erzählt. Auf Kitsch wird dabei verzichtet, das Drama ist nüchtern und relativ konventionell – dafür aber mitreißend gespielt.

                                                • 8

                                                  „See You Up There“ erzählt die an und für sich tragische Geschichte eines jungen Mannes, der im Krieg verunstaltet wird und sich für tot erklären lässt, um seine Familie nicht wiedersehen zu müssen. Das Drama wird jedoch durch viele verspielt-komische Momente aufgelockert, setzt den Wunden und Abgründen groteske Masken entgegen sowie eine detailverliebte Märchenausstattung.

                                                  • 7
                                                    über Rafiki

                                                    Zwei Jugendliche in Nairobi verlieben sich ineinander, was gleich aus mehreren Gründen ein Problem ist. Das LGBT-Drama „Rafiki“ mag keine besonders neue Geschichte erzählen, glänzt aber durch die Einblicke in das gesellschaftliche Leben Kenias und die beiden charismatischen Hauptdarstellerinnen.