armknoli - Kommentare

Alle Kommentare von armknoli

  • Wenn Städter aufs Land ziehen, dann wird es schnell komisch. Tatsächlich ist der Kontrast zwischen den Absichten der Hobbybauern und dem, was draus wird, recht amüsant, wird durch eine fiktive Doktorarbeit noch verstärkt, aus der vorgelesen wird. Auf Dauer ist es aber doch zu wenig, „Von Bienen und Blumen“ tritt zu sehr auf der Stelle.

    • 7

      „Murer – Anatomie eines Prozesses“ rekonstruiert den Prozess an einem österreichischen NSDAP-Mann, der für den Tod Tausender Juden in Litauen verantwortlich war – und dennoch frei herumlief. Das ist nicht sonderlich subtil, aber doch ungewöhnlich inszeniert und vor allem effektiv darin, Empörung im Publikum zu wecken.

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      • 6

        Mit „Die Blüte des Einklangs“ mag die japanische Regisseurin Naomi Kawase stärker auf ein westliches Publikum schielen, kommerzieller ist das neue Drama deshalb aber nicht. Im Gegenteil: Die Versuche der letzten Male, tatsächliche Geschichten zu erzählen, werden hier zugunsten einer mediativ-esoterischen Grenzerfahrung aufgegeben, die durchdrungen ist von der Liebe zur Natur und einem Bekenntnis zur Universalität, trotz emotionaler Szenen aber zu sehr diffuses Gefühl bleibt.

        • 7

          Eine Französin reist mit ihrer Tochter ins ferne Kanada, um auf diese Weise an ihren verstorbenen Mann zu denken. Das ist gerade anfangs lustig, später sehr emotional und zwischendurch reichlich surreal – gerade auch wegen der wunderbaren Bilder, die nicht von dieser Welt zu sein scheinen.

          • Warum ist Meeresverschmutzung schlimm? Wie kann ich kreativer werden? Und darf ich etwas vom Boden essen? „Kids mit Köpfchen“ ist prima auf Kinder ausgerichtetes Infotainment, das von einigen sehr vereinfachten Momenten abgesehen jede Menge Wissen vermittelt, dabei Spaß macht und Vorbildcharakter hat.

            • „Die andere Seite von Allem“ nimmt uns mit auf eine mehrere Jahrzehnte dauernde Reise durch Serbien und Jugoslawien. Der Dokumentarfilm vermischt dabei Persönliches mit Politischem, gibt so einen Einblick in einen historischen Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit, der bis heute andauert und seine Spuren hinterlassen hat.

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              • 7

                „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“ nimmt die im Vorgänger angebrochenen Themen auf und spinnt daraus ein temporeiches, wenn auch nicht übermäßig kreatives Abenteuer. Wie schon der erste Teil so führt auch dieser hier zu viele Elemente ein, die nur mäßig ausgearbeitet werden. Schlimmer noch, erst durch seifenoperartige Verwicklungen finden sie hier überhaupt zusammen. Das schick inszenierte und prima besetzte Spin-off macht aber Spaß, gerade die vielen beiläufig magischen Elemente stehen dem Film gut.

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                • „Pink Elephants“ zeigt uns, wie der umstrittene Schauspielcoach Bernard Hiller in seinen Master Classes die Teilnehmer und Teilnehmerinnen bis an deren persönlichen Grenzen bringt, um sie für das Leben vor der Kamera vorzubereiten. Das ist spannend und verstörend zugleich: Während wir über Hiller kaum etwas erfahren, gleichen seine Kurse eher Sekten, die den Traumberuf Schauspielerei kontinuierlich in Frage stellen.

                  • 8

                    „An Elephant Sitting Still“ ist eine echte Herausforderung an das Publikum, und das nicht nur wegen der knapp vier Stunden langen Laufzeit. Das Drama um mehrere Verzweifelte und Verlierer einer nordchinesischen Stadt ist visuell wie inhaltlich bedrückend, findet aber inmitten der blau-grauen Dunkelheit Trost in einer allmählichen Annäherung und einer Geschichte, die keine ist.

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                    • 7

                      „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ nimmt uns mit in das New York der 1920er und zeigt uns eine magische Welt, verborgen vor den menschlichen Augen. Das ist zwar ein Spin-off zu Harry Potter, ohne große Bezüge jedoch – und ohne großen Zusammenhang. Die einzelnen Handlungsstränge finden kaum zusammen, der Film interessiert sich mehr für seine Kreaturen und den Aufbau einer Welt als für eine wirkliche Geschichte. Das ist zwar spaßig, bleibt aber doch unter den eigenen Möglichkeiten.

                      • 5

                        Die Idee hinter „Super Drags“ ist einmalig: Drei gewöhnliche Kaufhausangestellte verwandeln sich in Drag Queens, um ihren Mitbürgern zu helfen. Die Serie selbst ist es weniger. Die Optik entspricht den üblichen TV-Normen, die Witze gehen selten über einfallslos-derben Humor hinaus und bestätigen zudem sämtliche Vorurteile gegenüber Homosexuellen. Das ist immer noch grotesk genug, um mal reinzuschauen, letztendlich aber eine Enttäuschung.

                        • 5

                          „Verschwörung“ setzt die berühmte „Millennium“-Trilogie fort, die vor zehn Jahren als Buch und Film für Furore sorgte. Das wird dieser Fortsetzung eher nicht vergönnt sein, die aus der beliebten Hackerin eine übermenschliche Geheimagentin macht und auch sonst völlig überzogen ist – und das auch noch ernst meint. Als schick bebildeter Trash macht das Spaß, spannend ist der Thriller jedoch kaum.

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                          • 8

                            „Was uns nicht umbringt“ versammelt fast 20 Charaktere, die alle irgendwie mit dem Leben zu kämpfen haben. Das ist mal traurig, teils skurril, zuweilen auch recht unübersichtlich, da manch einer hier etwas in der Masse untergeht. Und doch begegnet die Tragikomödie den Figuren mit viel Wärme, gibt auch dem Publikum bei all den Problemen immer kleine tröstliche Weisheiten mit auf den Weg.

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                            • 8

                              Romantisch, komisch, alptraumhaft – in „November“ trifft vieles zusammen, was nicht zusammengehört. Aber die Mischung aus Bekanntem und Unbekannten ist so eigenwillig, dass man sich der Faszination kaum entziehen kann. Gekrönt wird diese seltsame estnische Romanverfilmung von grandiosen Schwarzweißbildern, die nicht von dieser Welt sind.

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                              • 6

                                „Outlaw King“ nimmt uns mit in das Schottland des frühen 14. Jahrhunderts, wo ein selbsternannter König gegen die Unterdrückung durch die Engländer rebelliert. Das ist düster in Szene gesetzt, sowohl in Hinblick auf die schicken Landschaftsaufnahmen wie auch die brutalen Momente. Wirklich mitreißend ist das Epos aber nicht, dafür sind die Figuren zu blass, geben einem zu wenig Grund, mit ihnen mitzufiebern.

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                                • 7

                                  „Bomb City“ erzählt die Geschichte von zwei jugendlichen Cliquen, die Ende der 90er in Texas aneinandergeraten. Das auf einer wahren Begebenheit beruhende Drama hält sich nicht sonderlich mit differenzierter Gegenüberstellung auf, das Herz schlägt hier für die lauten Punks, nicht die arroganten High-School-Sportler. Doch der starke Kontrast macht im Zusammenspiel mit einem überzeugenden Hauptdarsteller die Wirkung des Films umso größer.

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                                  • 7

                                    „Reise nach Jerusalem“ zeigt eine Frau Ende 30, die in die Arbeitslosigkeit rutscht und trotz großer Anstrengungen nicht wieder herausfindet. Das ist zwar manchmal humorvoll, gerade auch in den peinlichen Situationen der Protagonistin. Es geht aber doch auch zu Herzen, wie hier jemand verzweifelt um seine Existenz kämpft und dabei nie einen Platz für sich findet.

                                    • 4

                                      Am Anfang war der Schmerz, am Ende die Langeweile. Der Rache-Thriller folgt ohne jegliches Gespür für die eigene Unsinnigkeit den ausgetretenen Genrepfaden, ist einerseits zwar routiniert, aber insgesamt auch der lustlosen Hauptfigur wegen nur wenig aufregend.

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                                      • 6

                                        Eine Maschine, die Träume anderer aufzeichnet und wiedergibt? Das ist faszinierend, unheimlich und oft auch traurig. Wenn in „Rememory“ der Mörder eines Erfinders gesucht wird, vermischen sich Science-Fiction, Krimi und Drama zu einem nicht immer spannenden, insgesamt aber doch interessanten Film, der jede Menge Fragen zu der Natur und dem Sinn von Erinnerungen stellt.

                                        • Dich behandle ich nicht, du bringst mir kein Geld! „Der marktgerechte Patient“ zeigt, wie aufgrund gesetzlicher Bestimmungen die Krankenhäuser um Wirtschaftlichkeit kämpfen, mit kuriosen bis erschreckenden Folgen. Der Patient selbst ist nur noch so viel wert wie die Entlohnung der Behandlung, das Wohl der Kranken tritt hinter deren Profitabilität zurück.

                                          • 7

                                            Trotz des etwas unpassenden Titels: Wenn in „Lieber Antoine als gar keinen Ärger“ ein Unschuldiger nach acht Jahren Knast wieder rauskommt und auf die Witwe seines Peinigers trifft, dann ist das nicht so komisch, wie es sich anhört. Stattdessen mischt sich in den absurden Humor viel Schmerz und sogar Nachdenklichkeit zu Freiheit und Schuld, wenn auch grotesk verpackt.

                                            • 8

                                              Was wie eine biedere Arthouse-Romanze beginnt wird zu einer der frischesten und unterhaltsamsten Liebesgeschichten der letzten Zeit. „Die Poesie der Liebe“ schafft es dabei, immer wieder zu überraschen und Gegensätze in sich zu vereinen, als wäre es das Normalste auf der Welt. Die Geschichte um einen Schriftsteller und die Frau, die mehr als 40 Jahre an seiner Seite war, ist gleichzeitig hässlich und schön, urkomisch und traurig, eine unverschämte Farce, der man alles abnimmt, sogar den Glauben an die große Liebe.

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                                              • 8

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                                                • „Follow This“ nimmt eine Reihe aktueller Phänomene und Themen, von sehr kurios bis gesellschaftlich relevant, und stellt sie den Zuschauern vor. Tiefgründig ist das nicht, da pro Folge nur 15 bis 20 Minuten zur Verfügung stehen. Als Denk- und Diskussionsanstoß erfüllt die Dokuserie aber ihren Zweck.

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                                                    über Streik

                                                    Alles für die Arbeit geopfert, nur um am Ende doch der Dumme zu sein: „Streik“ nimmt uns mit zu einer Fabrik in der französischen Provinz, in der mit zunehmend verzweifelten Mitteln gegen eine Schließung gekämpft wird. Das ist sicher nicht übermäßig differenziert erzählt, verfehlt aber seine Wirkung auch nicht: Das Drama schockiert, bewegt und macht richtig wütend.

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