Bandrix - Kommentare

Alle Kommentare von Bandrix

  • 8 .5
    über Mommy

    „Mommy“ ist einer jener Filme, die dem Zuschauer das Herz herausreißen, es im gleichen Moment wieder zusammenflicken und in den Brustkorb zurücklegen. Man fühlt sich gematert, erschlagen und doch glücklich, den Tränen nahe. Der 25-jährige Regisseur Xavier Dolan nimmt uns mit auf eine Tour de Force voller wild schäumender Gefühle, voller Widersprüche, in eine Welt, in der Liebe und Hass ein und dasselbe sind. Erfrischend in seiner Aufrichtigkeit, niederschmetternd in seinem Wahrheitsgehalt.
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    • 8

      Brad Bird setzt an zur Rettung des Mainstream-Blockbusters.

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      • 7

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        Für den ganz großen Wurf mag die erste Staffel nicht reichen, doch unterhaltsam und letzten Endes sehenswert ist „The Wrong Mans“ sicherlich. Wann darf sich schon ein kräftiger Schauspieler wie James Corden als Actiondarsteller profilieren? Eben. Für Fans des britischen Humors und der Genreparodien sicherlich einen Blick wert.

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        • 6

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          Man merkt deutlich, dass Kent – die auch das Drehbuch schrieb – zunächst ein reines Drama inszenieren wollte. Doch je weiter die Arbeit am Buch voranging, desto mehr traten die Horrorelemente in den Vordergrund. Geradezu mustergültig baut sie schleichend Spannung auf, die für Herzrasen und feuchte Hände sorgt. Die erste Hälfte von „Der Babadook“ ist das Paradebeispiel eines klassischen Gruslers, der seine Atmosphäre einzig und allein aus dem Setting und der eleganten Inszenierung zieht. Türen knarren, Lichter streiken und Geräusche wandern durchs Haus. Fast schon glaubt der Zuschauer einen künftigen Klassiker des Genres entdeckt zu haben.

          Leider aber versagt „Der Babadook“ gerade im Finale. Was vorher subtil aufgebaut wurde – eben das Fundament rund um Mutter/Sohn – wird der üblichen Horrordramaturgie geopfert. Noch dazu schleichen sich unfreiwillig komische Szenen hinein, das Todesurteil für jeden ernstgemeinten Horrorfilm. Das ist ungemein schade, denn Potential ist an allen Ecken und Enden vorhanden.
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          • Gibt einen kleinen, feinen Einblick in das tägliche Rangen um Kompetenzen im Marvel-Kosmos. Verwundert immer weniger, dass Edgar Wright ausgestiegen ist, wenn selbst Joss Whedon so viele Kompromisse eingehen musste (und diese dem Film maßgeblich geschadet haben!).

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            • 8

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              Doch bringt es nichts, über das „Was wäre wenn“ zu sprechen. „Doctor Who“ pausierte eine lange, lange Zeit und kehrte erst 2005 mit einem Paukenschlag auf die Bildschirme zurück. Der Erfolg ist so groß wie nie und ein Ende ist nicht in Sicht. Was bleibt, ist ein kleiner Stich der Wehmut, Sylvester McCoy und Sophie Aldred nicht den Abschied spendiert zu haben, den sie verdienten. Staffel 26 ist definitiv ein Highlight der Seriengeschichte. Wenigstens etwas.

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              • 6 .5

                „The Homesman“ ist nicht ganz der typische Western, wie man ihn sich vorstellt. Regisseur Tommy Lee Jones vermengt die Westernstory mit Elementen des Roadmovie und stellt das harte Leben der Siedler in den Vordergrund. In seinem Film ist nichts zu spüren von Cowboy-Romantik. Die Menschen ringen dem Boden Nährstoffe ab, so gut es geht. Doch wirklich satt wird niemand. Hunger, Kälte, Hitze, Krankheiten – der Traum vom wilden Westen findet sein Ende in den ewigen Weiten Nebraskas.
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                • 8

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                  „Ex Machina“ überzeugt dank geschliffener Dialoge, einem treibenden Score und einer Spannung, die von Minute zu Minute steigt. Mutig geht das Werk voran und traut sich auch mal, dem Zuschauer skurrile Einfälle vor den Bug zu schießen. Denn nichts ist wie es scheint, alles hat einen doppelten Boden. Für ein Erstlingswerk ist „Ex Machina“ eine Wundertüte, denn nicht viele versierte Kollegen könnten solch einen Film drehen. Science Fiction mit Anspruch und der Bitte mitzudenken. Denn belanglos ist „Ex Machina“ sicher nicht.

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                  • 7

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                    Doch der Grund, warum Marvel stets die Nase vorn haben wird, ist folgender: Die Avengers scheren sich um das Leben der Menschen. Sie sind der Grund, warum sie all das tun, was sie eben tun. Sie beschützen, sie kämpfen, sie machen Fehler – all das im Namen der Menschheit. Whedon geht sogar so weit und opfert ungewohnt viel Zeit in die Rettung von Zivilisten, anstatt sofort zur Sache zu kommen. Das lässt die Superhelden in einem ganz anderen Licht erstrahlen, als die Konkurrenz bei DC. Natürlich werden auch hier ganze Stadtteile dem Erdboden gleich gemacht. Doch wo ein Superman sich einen Dreck um Menschenleben schert und durch einen Wolkenkratzer nach dem anderen prescht, sondieren die Avengers die Lage, versuchen zu retten, was möglich ist. Bei allem durchgeplanten Kalkül strahlen Marvels Helden eine gewisse Wärme und Herzlichkeit aus, während DC seine ikonischen Charaktere (Superman!) völlig entstellt. 
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                    • 6

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                      Leider verstrickt sich Autor John Logan in vielen Nebensträngen, wodurch der Haupterzählstrang um Eva Green und der Hatz nach Vampiren schnell ins Hintertreffen gerät. Sämtliche Figuren sind ihm wichtig und so widmet er sich jedem Nebencharakter bis ins Detail. Doch statt dadurch Tiefe zu erzeugen, streckt sich die Handlung der acht Episoden ins schier Unermessliche. Das Tempo variiert stellenweise auf irritierende Weise und selbst Actionelemente wirken in dem von Dialogen fast zusammenbrechenden Horrorkonstrukt seltsam Fehl am Platz. Von Zeit zu Zeit ist auch nicht sicher, um was es in "Penny Dreadful" wirklich geht. Die Story schlingert vor sich her, veräußert sich in ziellosen Dialogen. Diese sind zwar elegant geschrieben, doch einen Spannungsbogen ergeben sie leider nicht.
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                      Doch bietet „Penny Dreadful“ dank einer herausragenden Eva Green genug Material um am Ball zu bleiben. Green verausgabt sich hier völlig und ein jeder dürfte nach Ansicht der Serie anders über sie denken. Ihre Leistung ist schlicht angsteinflößend und grenzt schon an Wahnsinn. Man fragt sich als Zuschauer des öfteren, wie viel der verrückten Miss Ives auch in der realen Eva Green steckt. Das ist schon nicht mehr Overacting, sondern eine völlig neue Art des Schauspielens. Das, gepaart mit der visuellen Brillanz, reicht zumindest für eine sehenswerte erste Staffel.

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                      • Schade. So schnell ist das Interesse auch wieder erloschen. Michelle MacLaren ist einer der größten Hoffnungen am Regisseur/innen-Himmel. Mal sehen, wen sie jetzt vor den Karren spannen.

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                        • 6

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                          „What if“ ist also kein schlechter Film. Er berührt hier und da, bietet komische Szenen dort, wie sie benötigt werden und hat sein Herz am rechten Fleck. Allerdings ertränkt Regisseur Dowse sein Werk am Ende im Kitsch und lässt es enden, wie jeden anderen Film dieser Art davor. Wirklich schade, denn genau das ist „What if“ bis dahin eigentlich nicht. Doch sollte nicht alles auf die Waagschale gelegt werden. Für einen harmonischen, reibungslosen Kinoabend ist er völlig geeignet. Ob sich der Zuschauer eine Woche später noch an ihn erinnern wird, ist die andere Frage.

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                          • 7 .5

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                            Regisseur, Hauptdarsteller und Drehbuchautor Josh Lawson vereint in seinem Episodenfilm all jene Qualitäten, die der Zuschauer vermisst, wenn sich eine Komödie dem Thema Sex annimmt. Lawson beleuchtet in „The Little Death“ mehrere Paare, die alle auf ihre eigene Art und Weise mit der Sexualität zu kämpfen haben. Mal sind es seltsame Fetische und mal sogar eine Sprachbarriere. Was den Film jedoch qualitätsmäßig weit nach vorne schiebt, ist die Ernsthaftigkeit, die Lawson seinen Charakteren zugesteht. Der nächste Gag geht nicht auf Kosten der Figuren und ihrer Eigenarten, sondern entwickelt sich aus den Situationen heraus. Er verballhornt sie nicht, denn ihre Probleme sind in unserer Realität verwurzelt. Was macht man zum Beispiel, wenn der Partner eine Fantasie hat, die beinahe unmöglich umsetzbar ist? Was macht man, wenn die eigene Sexualität bloß auf Kosten des Partners Erfüllung findet?
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                                Branagh hat jeden Part seines Filmes durchdacht. Von den Darstellern, über die Sets bis hin zu den Komparsen. Im Hintergrund tummeln sich Menschen verschiedenster Ethnien. Afrikaner, Europäer, Muslime und Asiaten – sie alle sind zu finden. In der Welt von „Cinderella“ ist kein Platz für Rassismus und Intoleranz, was dadurch noch einmal verdeutlicht wird.
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                                • 7 .5

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                                  Smith-Fans müssen sich allerdings auf Einiges gefasst machen. Aus dem jungen Schönling wird ein ergrauter Herr, der seine dunklen Seiten kaum mehr zu verbergen weiß. Zwar ist „Doctor Who“ auch in der neuesten Staffel witzig, doch die düsteren Momente kommen garantiert. Die Persönlichkeit des Doctors verändert sich hin zum Unberechenbaren. Oftmals kann der Zuschauer nicht sicher sein, wie er gerade denkt, oder was er als nächstes tun wird. Capaldis Doctor weiß nicht mehr, ob er gut oder böse ist, was ihn ausmacht, wer er eigentlich ist. Alles liegt im Dunkeln und so ist auch der Ton der Serie erwachsener geworden.
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                                    Hätten James Bond und Austin Powers ein Adoptivkind großgezogen, dessen Onkel Jean Dujardin in „OSS 117“ ist, „Kingsman: The Secret Service“ wäre das Ergebnis. Regisseur Matthew Vaughn („Kick Ass“) rast seit seinem Erstling „Layer Cake“ mit einer erstaunlichen Zielsicherheit durch die Genres und tritt selten daneben. Ob Fantasy, Superhelden oder eben nun Agenten – sie alle finden sich in seinem Repertoire. Zusammen mit Comicautor Mark Millar entwirft er einen völligen Gegenentwurf zum James Bond der Post-Brosnan-Ära. Von Ernsthaftigkeit keine Spur, mäandert das Filmchen durch eine Parade der Schwachsinnigkeit, die ihm außerordentlich gut steht.
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                                      Sein [Regisseur J. C. Chandor] New York im Jahre 1981 ist ein versiffter Moloch in kargen Sepia-Tönen. Schutt, Abfall und baufällige Baracken drängen sich dicht an dicht und inmitten dieses Klimas aus Verwahrlosung und Korruption versucht sich Abel zu behaupten. Seine Mitkonkurrenten geiern wie die Tiere und nicht nur einmal zieht Chandor bewusste Vergleiche zur Mafia. Treffen mit seinen Feinden/Freunden gleichen einem Ritual und der Zuschauer wartet beinahe darauf, dass jemand am Tisch statt einer Zigarre eine Waffe zückt. Doch obwohl Gewalt im Titel steckt, wird sie nur selten auf der Leinwand sichtbar. Sie spielt sich eher in den Köpfen der Figuren ab, die sich wie Tiger umkreisen und darauf warten, dass sie ihre Schwächen offenbaren. Aktion und Reaktion sind geboten, doch das ist genau der Teufelskreis, aus dem Abel ausbrechen will. Besonders gelungen ist hierbei die Beziehung zwischen ihm und seiner Frau, meisterlich gespielt von Jessica Chastain. In der Beziehung ist sie es, die auf die illegalen Machenschaften ein Auge hat, nicht Abel. Beide bedingen sich, auch wenn sie sich gleichzeitig hassen und lieben. Es ist faszinierend, diesem Spiel der Autoritäten zuzusehen.
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                                      • Nach der letzten Szene von "House of Cards - Staffel 3" dürfte für immer feststehen, dass Claire Underwood der beste weibliche Charakter ist, der je im Fernsehen/Kino zu sehen war. Robin Wright ist eine Göttin, Claire genauso.

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                                          Von der brillanten Performance Bradley Coopers in der Hauptrolle mal abgesehen, bleiben seine Kameraden ein einziges gesichtsloses Abziehbild eines Soldaten. Nur Sienna Miller als Kyles Frau darf glänzen und ist in ihrer Eigenschaft als das Gewissen Kyles auch notwendig. Doch sonst berührt „American Sniper“ wenig, was wohl auch im Unverständnis der europäischen Zuschauer liegen dürfte. Für das amerikanische Publikum ist der Film wahrscheinlich ein wilder Ritt entlang gewisser Vorurteile, mit einer Figur, die Amerika und Held in sich vereint. Ihn können sie verstehen, seine Sorgen sind ihre Sorgen. Wie sonst lässt sich ein 20 Kilometer langer Trauerzug für Chris Kyle erklären, der im Abspann mit Realaufnahmen noch einmal zelebriert wird?

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                                          • Ein ähnliches Problem hatte ich mit "Monsieur Claude und seine Töchter", wobei "Verstehen Sie Die Beliers" sich dahingehend ein wenig abgrenzt. Die Kluft zwischen Taubstumm und Hörend wird beschrieben und das durchaus wirkungsvoll. Witze auf Kosten der Gehörlosen habe ich nicht wahrgenommen, viel mehr beschäftigt sich der Film mit den Schwierigkeiten der beiden Lager.
                                            Wenn man es sehr genau nimmt, gibt es eine Nebenfigur, die unglücklich geschrieben ist und in diese Kerbe einschlägt. Der Rest geht jedoch in Ordnung.

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                                              [...]Was ihn allerdings von beispielsweise „Monsieur Claude und seine Töchter“ unterscheidet, ist, dass er tatsächlich mitfühlen lässt. Er opfert seine Figuren nicht für den nächsten Gag, sondern lässt sie wachsen. Mag das Ergebnis noch so vorhersehbar sein, der Weg dorthin ist einnehmend.

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                                                Schade nur, dass eben die sperrige Inszenierung ein Einfühlen in die drei Charaktere schwer macht. Die Schwestern werden zwar von Hannah Herzsprung und Henriette Confurius gekonnt dargestellt, doch den Zuschauer erreichen sie nur selten. Florian Stetters Performance des Friedrich Schillers schwankt zwischen nuanciert und irritierend. Mal gelingt es ihm, die Sehnsucht nach den Schwestern zu zeigen, im nächsten Moment wieder nicht. So stellt sich leider keine fiebrige Atmosphäre zwischen den Dreien ein, kein Funken, der überspringt.
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                                                  • 7 .5

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                                                    ‚Jimmy’s Hall“ ist zugleich fröhlich wie „Angels‘ Share“, düster, wie „The Wind That Shakes The Barley“ und doch ungleich schöner gefilmt. Die Bilder Irlands strahlen in großer Intensität – generell ist die Bildkomposition eine Stärke des Films. Loach entwickelt sich mit seinem letzten Film doch noch zu einem Künstler voller Hoffnung in die Menschen Irlands und blickt optimistisch in die Zukunft. So gehört die letzte Einstellung auch nicht Jimmy, sondern dem Nachwuchs, den Heranwachsenden. Denn sie sind es, die die bestehenden Autoritäten verändern und aus begangenen Fehlern lernen können. Angesichts der immer noch aktuellen Gewalt in irischen Gegenden rund um Belfast und Co ein kraftvolles Bild, das hoffentlich Wahrheit in sich trägt.

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