BenAffenleck - Kommentare
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Alle Kommentare von BenAffenleck
ASSASSIN'S CREED ist stets bemüht, schafft es aber nie, länger als 3 Minuten am Stück die Bilanz erfolgreicher Videospiel-Verfilmungen nach oben zu krümmen und stolpert visuell beindruckend aber mies geschnitten verdientermaßen Richtung Todessprung . . .
Als Innovationspreis kann man dem Schwabbelpanda aus dem Hause Dreamworks durchaus einen ranzigen Reisfladen an die pelzige Brust tackern, die 'From-hero-to-zero' Formel bewährt sich schließlich seit Dekaden und durch fast alle Genre. Aus dem Story-Baukasten herausgeschüttelt präsentiert sich KUNG FU PANDA dann allerdings so liebevoll und alles umarmend, so humorvoll und im Detail ideenreich, dass sich die Anzahl der Sichtungen (mit oder auch mal ohne Kinder) unaufhaltsam Richtung zweistellig vorkämpft. Selten ist es schöner, sich in so einem Film und seinen animierten sonnendurchfluteten Tal- und Berglandschaften des alten Chinas fast zu verlieren. Magisch . . .
„Let me take you by the hand and lead you through the streets of London
I'll show you something to make you change your mind“.
-Ralph McTell-
THE VETERAN, dieser kleine fiese britische Kläffer. Guckt dich grimmig an, fletscht die Zähne, knurrt wie ein Großer und scheißt dir am Ende sogar noch das Chappie und die Reste einer Katze vom Vortag auf den neuen beigen Langfloor...
Regisseur und Drehbuchautor Matthew Hope hebt in seinem zweiten Film Gräben für einen Krieg an so vielen thematischen Fronten aus, wie es fleißiger kaum geht. Ein wenig überambitioniert, dennoch ungemein unterhaltsam geht es hier um den 'Krieg gegen den Terror', die Angst als politisch-wirtschaftlicher Rohstoff, gar nicht so hanebüchen daher kommenden Verschwörungstheorien und passender Gesellschaftskritik. Das es dazu auch noch einiges an Geheimdienstgeschachere gibt, hatte ich schon erwähnt? Für einen Film deutlich unter der 2 Stunden Marke schon ganz ordentlich. Und trotzdem wird das Ding gewuppt, kommt dicht, rau und ruppig daher, entfaltet sich zu einem düster-pessimistischen Thriller irgendwo zwischen HARRY BROWN und TAXI DRIVER, bis der schwarze Vorhang fällt und die Credits in ihren weißen Kleidern tanzen.
So geht B-Movie . . .
Mit THIRTEEN DAYS bekommt man eine 140-minütige Geschichtstunde als kammerspielartigen Worte-Thriller aufs Pult geknallt, der alles andere als staubig oder langweilig ist. Der Ausgang dürfte im Großen und Ganzen bekannt sein, sonst würden wir unsere Filmkommis wohl doch wieder eher in Schiefertafeln einritzen, anstatt auf die Tastatur einzuhacken. Im günstigsten Falle...
Baran Bo Odar stellt nach seinem gelungenen WHO AM I (2014) das Actionkino mit seinem ersten US-Film komplett auf den Kopf. Sensationell, wie sich so ein talentierter Regisseur seine Eier bewahrt, und mit SLEEPLESS so dermaßen mutig abliefert [*_*]
Korrupte Cops. Eine absolut toughe Cop-Tussi der Inneren. Ein Fight in einer Restaurant-Küche. Eine Verfolgungsjagd mit dem Sportwagen. Trennungsquerelen mit der vernachlässigten Ehefrau des Helden … das ist alles so neu, das hätte auch ins Auge gehen können.
Wenn der Scheiß doch wenigstens nicht so 'in the face' inszeniert wäre, dann könnte man diesen vorhersehbaren Cop-Actioner von der Stange auch amtlich verreißen. Ich alte Action-Hure . . .
Auch wenn er das ein oder andere Stück aus der Couchpolsterung gebissen hat, und permanent dein Lieblingskissen anrammelt ... MARLEY & ICH kommt so bittersüß daher, dass man ihm nach einer Stunde nur noch apathisch das Fell krault, um ja nicht aus dieser typisch amerikanischen Bilderbuchwelt verschwinden zu müssen. Manchmal könnte es auch schlechter . . .
Heute Perlentauchen im Swimming-Pool von . . . David O. Russel
JOY (2015)
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„Aller guten Dinge sind drei“ heißt es. Das will in David O. Russels dritter Vereinigung der Hollywood-Superstars Jennifer Lawrence, Bradley Cooper und Robert DeNiro leider nicht so richtig funktionieren.
Es handelt sich bei JOY auch nicht um ein reinrassiges Biopic über die amerikanische Geschätsfrau Joy Mongano, die durch die eigene Erfindung des Miracle Mop um 1990 rum zu brachialem Reichtum kam. Ein Teil der Erzählung basiert auf ihrer Geschichte, Russel wollte aber auch einen Film generell über die mutigen und emanzipierten Frauer jener Zeit machen.
Wie dem auch sei, das Ergebnis hat mit massiven erzählerischen Schwächen zu kämpfen, läuft einfach zu selten wirklich rund und wirkt am Ende irgendwie holprig und ein wenig schwach auf der Brust. Handwerklich gibt es hier überhaupt nichts zu meckern, Stil und Austattung sind wie immer bei Russel ein Traum. Auch Jennifer Lawrence beweist mühelos, dass sie eine der besten Schauspielerinnen der 'jungen Garde' ist. Auch DeNiro gefiel mir hier sehr, leider wirkt Cooper, auf eine kleine Nebenrolle reduziert, ziemlich verschenkt.
Dank Jennifer Lawrence, einem wieder mal superben Soundtrack und mehr als solidem technischen Handwerk kitzelt JOY noch eine 6,0 bei mir raus . . . irgendwie schade. Trotzdem bin ich gespannt darauf, was David O. Russel uns noch in den nächsten Jahren so vorsetzen wird. LEGACY OF SECRECY mit Robert DeNiro ist für 2018 angedacht, und könnte hoffentlich ein weiterer Volltreffer werden . . .
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Heute Perlentauchen im Swimming-Pool von . . . David O. Russel
AMERICAN HUSTLE (2013)
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AMERICAN HUSTLE war der große Oscar-Verlierer 2014. Für die “Big Five” sowie in weiteren 5 Neben-Kategorie nominiert, konnte David O. Russells flirrendes Gaunerstück keinen der Goldjungen klar machen. ‘Zu Recht’ grinsen sich viele ins Fäustchen, ‘am Arsch’ ist meine Antwort darauf, denn so eine gewagte Mischung aus Thriller, Drama und Komödie bekommt man nicht so oft vor die trüben Linsen. Ein Traum in orange, curry und gelb . . .
Christian Bale und Amy Adams spielen ein Trickbetrüger-Pärchen, welches von einem FBI-Agenten (Bradley Cooper) überführt wird, der sich wiederum ihr Talent zu nutze macht, um einer handvoll Politikern die Annahme von Schmiergeldern nachzuweisen.
Sich in AMERICAN HUSTLE zurecht zu finden, wird einem während der ersten Stunde nicht sehr leicht gemacht. Dran bleiben lohnt sich aber, denn dieses recht komplexe Verwirrspiel ist am Ende nicht mal halb so schlau wie es tut, macht dafür aber ungemein Spaß. Zugegeben, etwas kompakter und nicht ganz so selbstverliebt wäre AMERICAN HUSTLE noch viel gewichtiger gewesen, trotzdem bin ich über jede Minute froh, die ich diesem Cast bei seinem grandiosen Handwerk beiwohnen durfte, denn dieser Film lebt für und von seinen Figuren. Und die toben sich in einem Gesamtkunstwerk aus Ausstattung, Kleidung, Frisuren, Licht und fetziger 70er-Jahre-Musik schauspielerisch regelrecht aus.
Seine Leading-Actors aus THE FIGHTER und SILVER LININGS würfelt Russell einfach zusammen, und pappt noch einigen starke Nebenrollen dran.
Christian Bale ließ wieder mal den Method Actor heraus hängen, und fraß sich für die Rolle des Trickbetrügers locker 20 Kilo an. Wie er sich in einigen Szenen mit Plauze und Perücke lasziv räkelt und scheinbar pudelwohl dabei fühlt, ist einfach zum wegömmeln. Amy Adams versprüht als Femme fatale Funken in alle Richtungen, während Jennifer Lawrence als manipulative Bitch und tickende Zeitbombe nahe dem Overacting brilliert. Da kann Bradley Cooper nicht ganz mithalten, obwohl er als quirliger FBI-Schnösel mit Löckchen auch seine Momente und definitiv die meisten Lacher auf seiner Seite hat.
Das Besondere an den Figuren ist, dass sie alle etwas anderes sein wollen wie das, was sie gerade sind. Raus aus dem Leben des doppelten Spiels,raus aus dem Leben der Unbedeutsamkeit, raus aus dem Leben der Einsamkeit und Vernachlässigung. Und wirklich allen drückt man die Daumen, dass sie es irgendwie schaffen, besser in einem besseren Leben zu werden.
AMERICAN HUSTLE hat aber auch diese wunderbaren Szenen, die einen mit ihrer Intensität wieder einmal in den Sessel drücken. Das sind etliche Dialog-Szenen, aber vor allem dieses emotionale Kernstück, nachdem Bales Figur beim Bürgermeister ausgepackt hat. Wie er da vor Trauer und Enttäuschung zusammen bricht und doch wieder aufgefangen wird … pure Gänsehaut.
Ganz großes Kino über Liebe, Freundschaft, Gaunereien und Träume von einem besseren Leben für die einen, und einer besseren Welt für die anderen.
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Brendan Fraser als netter Looser, der seine Seele an eine TEUFLISCH heiße Elizabeth Hurley verkauft und dafür 7 Wünsche frei hat, ist wunderbar flaches Entspannungskino zum Schmunzeln, bietet aber auch einige fantastische Gags an. Wären die anderen Wunsch-Episoden genau so geil gewesen wie die 'Drogen-Kartell-Boss" Episode, wäre der Film pures Comedy-Gold . . .
... Cocaina? COCAINAAA!!!
Heute Perlentauchen im Swimming-Pool von . . . David O. Russel
SILVER LININGS (2012)
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E-x-c-e-l-s-i-o-r
" Wieso freuen die sich so über 5 Punkte"? . . .
. . . weil es manchmal einfach reicht, nur Mittelmaß zu sein. Nicht ermüdend perfekt, sondern belebend unvollkommen. Den eigenen Ansprüchen genügen und niemals, wirklich niemals denen anderer Menschen. In meinem Leben muss sich niemand zerreißen oder strecken, um in die gesellschaftliche Schablone zu passen. High Five aufs individuelle Leben und den immer wieder benötigten Hoffnungsschimmer, den Silberstreif am Horizont.
Wenn man bei SILVER LININGS ein wenig genauer hinschaut oder vielleicht sogar einen zweiten Blick riskiert, findet man hier wesentlich mehr, als eine handelsübliche Rom-Com mit verkitschter Zuckerguss-Romantik. Zwischen wahrer Herzenswärme und magischen Momenten entfaltet sich hier eine wackelig andersartige Romanze, wie man sie nur alle paar Jahre im Kino sehen darf. Die Waage zwischen Humor, Tragik und Emotionen wird perfekt gehalten, die Dialoge bleiben die ganze Zeit über frech, ehrlich und durch und durch erfrischend.
Diese schrägen Charaktere mit ihren verschiedenen Spleens … ich mag sie furchtbar gerne, weil sie so grundsympathisch sind. Bradley Cooper und Jennifer Lawrence verbindet hier eine Chemie, ein Knistern, ein was-auch-immer. Ihre gemeinsamen Szenen sind magisch. Gerade von Cooper hatte ich 2012 mit so einer Performance nicht gerechnet. HANGOVER hatte er scheinbar aus dem Ärmel geschüttelt.
Doch auch Robert DeNiro und Jackie Weaver muss man hier als schrullige Eltern einfach noch mal gesondert erwähnen. Auch sie pendeln zwischen Liebe, Hoffnung und Verzweiflung hin und her, bilden aber auch oftmals das Fundament für diesen besonderen Humor und das passende Gefühl. Für DeNiro wäre das hier die richtige Rolle gewesen, um sich würdevoll von der Schauspielerei zu verabschieden.
Alle 4 Schauspieler waren in SILVER LININGS übrigens für den Oscar nominiert, Jennifer Lawrence durfte ihn mit nach Hause nehmen.
David O. Russel suchte schon länger nach so einem Stoff, um auch noch eigene Erfahrungen darin zu verarbeiten und seinem ebenfalls an einer bipolaren Störung leidenden Sohn zu zeigen, dass es diesen Silberstreif am Horizont immer wieder gibt. Fündig wurde er im gleichnamigen Buch von Autor Matthew Quick. Ein Glück, dass der Regisseur den außergewöhnlichen Stoff in so einem tragisch-komischen Ensemblefilm unterbringen konnte, und den Zuschauer damit auch 120 Minuten ohne jeglichen Leerlauf unterhalten und nicht selten auch bewegen kann. So ein herzlicher Film, in dem die Irren die Normalen sind, muss von mir einfach das formvollendete Herz bekommen.
"Manchmal muss man den Wahnsinn einfach aushalten". Nicht selten kreist dieser Satz auch durch meinen Kopf, wenn der Silberstreif am Horizont mal nicht zu sehen ist. Zwischen Hoffnung, Angst und andauerndem Neubeginn . . .
E-x-c-e-l-s-i-o-r
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Liam Neeson stürzt mit Diane Kruger und einem Taxi in die eiskalte Spree und läuft danach nicht mehr ganz rund. Wer kann es ihm verübeln?
UNKNOWN IDENTITY schlägt einige Haken, wirkt dabei aber eher ungewollt komisch und hat kaum Action, die diesen weiteren 'Liam Neeson tritt einige Ärsche' in der Watchlist weiter nach oben rutschen lassen müsste. Da machte mir NON-STOP deutlich mehr Spaß . . .
Tom Pettys Herz wurde endgültig gebrochen. Chris Cornell und Chester Bennington ließen mich schon hilflos mit dem Kopf schütteln. Aber Tom Petty? Ich weiß noch wie ich 1991 im Plattenladen meines Vertrauens hin und her überlegte, ob ich mir jetzt die Single 'Into the great wide open' oder doch 'Learning to fly' kaufe. Man war noch Schüler, die Piepen knapp, aber der Wille zu guter Musik unbändig. Ich machte den Sack zu und kaufte mir 'Into the great wide open'. Allerdings das Album. Was für ein Genuss, und was gab es in den folgenden Monaten noch alles von Tom Petty aus den 70ern und 80ern zu entdecken. Mit den Heartbreakers, den Wilburys oder Solo. Traumhaft. Wie viele Leben er wohl mit 'I won't back down' gerettet hat?
Mit 'Wildflowers' und 'Echo' legte er später noch zwei fantastische Alben nach. Gerade das Erstere läuft seit über 20 Jahren immer wieder (ob ganz oder auszugsweise) bei mir rauf und runter.
IT'S GOOD TO BE KING. Tom, für mich warst du einer. Wir treffen uns 'Into the great wide open'. Irgendwann . . .
Michael Shannon stellt ein weiteres Mal seine überragende Klasse zur Schau. In THE ICEMAN spielt er Richard Kuklinski, der meist im Auftrag der Mafia mehr als 100 Menschen umbrachte. Shannon gelingt es vortrefflich, die Anstrengung und Kraft, die Kublinski für sein Doppelleben als liebender Familienvater und eiskalter Killer benötigte, herauszuarbeiten.
THE ICEMAN ist dabei trotzdem leider nicht der ganz große Wurf geworden, kann als atmosphärisch dichtes Porträt eines Schwerverbrechers aber über die gesamte Laufzeit fesseln.
Heute Perlentauchen im Swimming-Pool von . . . David O. Russel
THE FIGHTER (2010)
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Dieser Text wird Ihnen präsentiert mit freundlicher Genehmigung von Lonsdale und Budweiser!
Ich mag die Geschichten aus diesen kleinen US-amerikanischen Käffern. Arbeiterklasse, Authentizität, Außenseitertum. Die raue Wirklichkeit in den heruntergekommenen Arbeitervierteln Amerikas, scheinbar frisch einem Springsteen-Album entsprungen. Größtenteils an original Schauplätzen in Lowell gedreht liebe ich es, wie Hoyte Van Hoytemas Kamera zu Beginn mit den beiden Brüdern Micky (Mark Wahlberg) und Dicky Ward (Christian Bale) durch die Straßen streift, während ihre Einwohner begrüßt, abgeklatscht oder auch mal geküsst werden. So ist das halt, wenn man mit einer lokalen Berühmtheit, dem „Stolz von Lowell, Massachusetts" durch die Gegend zieht.
Das THE FIGHTER endlich realisiert wurde, war für den Box-Enthusiasten Mark Wahlberg eine Herzensangelegenheit, für die er jahrelang kämpfte und schließlich 'with a little help from his friends' aus der Produktionsvorhölle boxen konnte. Nachdem Darren Aronofskys THE WRESTLER große Erfolge feiern konnte, bekam THE FIGHTER ebenfalls grünes Licht. Wahlberg trug das Projekt an David O. Russel ran, mit dem er schon Jahre zuvor zusammen an THREE KINGS arbeitete. Dieser verfilmte, ungemein authentisch wirkend, die wahre Geschichte des aufstrebenden Boxers Micky Ward. Dieser ist in seiner hysterischen White-Trash-Sippe der fast schon melancholische Ruhepol, der im Boxen seinen einzigen Ausweg aus den tristen Verhältnissen sieht. Trainiert wird er von seinem Halbbruder Dicky, der cracksüchtig und stets unzuverlässig ist. Begleitet werden sie von einem HBO-Kamerateam, scheinbar eine Doku über Dickys geplantes Comeback filmend...
Entstanden ist hier ein faszinierendes Sportlerdrama und bewegendes Porträt, welches die sozialen und familiären Umstände der beiden völlig verschiedenen Brüder intensiv durchleuchtet. Mit jeder Sichtung konnte mich THE FIGHTER etwas mehr von seinen Qualitäten überzeugen, und mich in seine Ecke des Rings locken. Bei so einer herausragend aufspielenden Schauspielerriege und technischer Klasse wundere ich mich, dass es zwischen THE FIGHTER und mir nicht sofort gefunkt hat.
Christian Bale und Melissa Leo werden förmlich unsichtbar und verschmelzen mit ihren realen Vorlagen. Absolut überragend, glücklicherweise unter Russels präziser Regie nicht alles überstrahlend. Beide haben hier einige Momente, die dem Zuschauer die Kehle zuschnüren.
Das Amy Adams eine der besten Schauspielerinnen ihrer Generation werden würde, konnte man auch schon hier sehen. Es sind all diese kleinen Regungen und Blicke, die sie so ungemein gut beherrscht. Auch die Chemie zwischen ihr und dem ebenfalls zurückhaltend gut spielenden Mark Wahlberg passt einfach.
Charakterbezogenes und anspruchsvolles Kino zwischen ROCKY und WIE EIN WILDER STIER, mit einem tollen Musikgeschmack, dem Herzen am rechten Fleck und der nötigen Prise Humor. Dabei hatte ich David O. Russel nach dem beschissenen I HEART HUCKABEES schon fast aufgegeben . . .
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Heute Perlentauchen im Swimming-Pool von . . . David O. Russel
THREE KINGS (1999)
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THREE KINGS ist ein andersartiger Mix, der vielleicht ein wenig befremdlich wirken mag, mich aber immer wieder bestens unterhalten kann. Komischerweise landete der Film in den 20 Jahren seiner Existenz wenigstens schon 5 Mal in meinem Player, ohne dabei jedoch Ansprüche auf den Titel -Mega-Film- geltend machen zu wollen.
Kurz nach Ende des zweiten Golfkrieges machen sich 4 amerikanische Soldaten auf den Weg ins feindliche Gebiet, um Saddam Husseins Goldschatz zu klauen. Die Schatzkarte haben sie aus dem Arsch eines irakischen Soldaten...
Wahnsinn,wie viele Leute hier mit der angeblich unausgewogenen Mischung aus Action, Drama und reiner Satire nicht klarkommen. Ich mag David O. Russells THREE KINGS gerade deswegen so sehr. Teils zynischer Humor prallt hier erst mal auf einige tolle Lacher, während einem nach gut der Hälfte des Films auf einmal selbiges im Hals stecken bleibt. Hier ist nichts "USA Okay", wie man zu Anfang des Films noch befürchten mag, denn hier geht es um die alleingelassene irakische Bevölkerung, die es wagte, sich gegen Husseins Regime aufzulehnen. Den immerwährenden Übergriffen von Husseins Todestruppen sind sie nun schutzlos ausgeliefert. Somit wird der angebliche Grund des Krieges, nämlich der Schutz der Menschenrechte, geradezu ins Lächerliche gezogen.
**SPOILER** Selbst die Rettung der Flüchtlinge geschieht am Ende nur, weil das Militär bestochen wird **SPOILER**.
Aber auch technisch hat THREE KINGS so einiges zu bieten, sei es die farblose Grobkörnigkeit der eingefangenen Bilder, eine tolle Kameraarbeit mit ungewöhnlichen Perspektiven, oder ein Shootout in Zeitlupe und als Sound nur die fliegenden Kugeln und ihre dumpfen Körpereinschläge.
Clooney spielt hier sein Ding wie immer solide und sympathisch runter, und Wahlberg ließ hier auch schon durchsickern, dass er nicht nur ein niveauloses Unterwäschebrötchen ist, welches sich als Schauspieler versucht. Ice Cube und Spike Jonze runden den Cast gut ab.
Wer bei THREE KINGS nach genauerer Betrachtung immer noch einen substanzlosen Bildersturm sieht, sollte sich vielleicht doch mal den Wüstensand aus den Augen reiben. Hier gibt es einiges zu entdecken . . .
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Rule, Britannia! 140 Briten stehen 1879 in einer erbitterten Verteidigungsschlacht einer Überzahl an 4000 Zulukriegern gegenüber.
Wow, was sieht ZULU fantastisch aus. An original Schauplätzen in Südafrika gedreht gibt es hier Stoff für die Augen, dass diese ab und an fast Tränen. Mit einem richtig feinen Score von John Barry unterlegt, bekommt man hier einen sich auf die Schlacht fokussierenden, natürlich auch glorifizierenden Kriegsfilm. Der Aufwand der Inszenierung und des Massenaufgebots ist beachtlich und ließ mich wirklich auf ganz großartiges Kino hoffen. Das bekommt man hier auch, allerdings wurde der Spaß ständig von diesem schlecht geschauspielerten, theatralischem Sterben getrübt, wo man sich wirklich wünscht, dass gerade so nicht gesehen zu haben.
Für Michael Caine war ZULU das Sprungbrett zur Weltkarriere, und ist nach über 50 Jahren immer noch für eine Erstsichtung wert . . .
Barrow, Alaska. Totale Abgeschiedenheit. 30 DAYS OF NIGHT. Da ist das Sonnenlicht am Ende des Tunnels eine Ewigkeit entfernt, wenn eine Horde Vampire das schockgefrorene Nest mit den verbliebenen Einwohnern als reichhaltiges Buffet ansieht. Und diese Vampire sind absolute Fressmaschinen, das ganze Maul voller spitzer Zähne und unbändigem Blutdurst. Auf romantisches Gedöns oder ewiges Leben und Liebe versprechende Blutsauger wartet man in David Slades Streifen vergeblich. 30 DAYS OF NIGHT ist nihilistisch, humorbefreit und eine rote und rohe Schlachtplatte auf weißer Leinwand.
Basierend auf der Miniserie von Steven Niles und Ben Templesmith weiß die Verfilmung der Comic-Reihe vor allem optisch zu beeindrucken. Die Kamera zeigt einige wunderbar weite Landschaftsaufnahmen und epische Sonnenuntergänge, oder fliegt während des Gemetzels über die Stadt, während sich weiß zu rot verfärbt. Der Splatter-Faktor ist hier wirklich beachtlich, egal ob es Kinder oder Erwachsene trifft. Nicht jede Enthauptung mit einer Axt klappt schon mit dem ersten Schlag, und auch nicht jeder Kopfschuss lässt den Selbigen gleich komplett in einer Blut- und Gehirnwolke verpuffen.
Im Bonusmaterial der technisch hervorragenden BluRay gibt es noch ein ca. 50-minütiges und in Kapitel unterteiltes ‘Making-of’ zum Film. Genau die richtige Laufzeit, um den Zuschauer zu informieren und bei der Stange zu halten, ohne langweilig zu werden. Als Handwerker interessiere ich mich immer sehr für die Sets und Kulissen. Gedreht wurde 30 DAYS OF NIGHT komplett in Neuseeland, der Schnee im “Barrows-Setting” (ein Außenset, aber hauptsächlich wurde im in einer alten Halle aufgebauten Set gedreht) ist komplett Kunst-Schnee (man mag es kaum glauben).
Auch schauspielerisch gibt es hier nicht wirklich viel zu meckern. Melissa George ist wie so oft toll, aber gerade Josh Hartnett konnte mich wieder einmal positiv überraschen, er hat hier einige wirklich starke Momente. Ben Foster legt sich ein wenig zu sehr ins Zeug, und neigt mit seiner Nebenfigur zum Overacting.
Wenn man es also mal wieder brutal, hart und blutig mag, sollte man diese lange Nacht unbedingt durch sein Heimkino jagen. Eine geniale Optik, gute Musik und hervorragende Kameraarbeit lassen einen auch wohlwollend über so manches Logikloch springen, denn was die Bewohner und auch die Vampire in all den Tagen machen, die nicht im Film gezeigt werden, weiß wohl nur die Set-Kantine zu beantworten . . .
Im tiefsten Urwald Süd-Amerikas bauen ein Pater (Jeremy Irons) und ein geläuterter Sklavenjäger (Robert De Niro) eine Mission auf, um den Einheimischen den christlichen Glauben näher zu bringen und sie vor der Versklavung zu schützen. Es ist ein kleines Paradies ‘oberhalb der Wasserfälle', bis die Mission zwischen die Fronten von Kirche und Politik gerät…
Ich weiß nicht, wie lange mich schon THE MISSION verfolgt. Eigentlich schon, seitdem ich als Kind der Begeisterung des Kinos erlegen bin. Das Cover-Motiv mit dem Mann, der auf einem Kreuz gebunden den brutal kraftvollen Wasserfall hinab stürzt, konnte auf einen Jungen in den ausgehenden 80ern scheinbar eine enorme Faszination ausüben. Gesehen habe ich den Film seinerzeit und in den folgenden Jahren trotzdem nie, nur immer mal wieder darüber gelesen. Worte und Worthülsen, die einen nicht mal annähernd auf so ein in etlichen Disziplinen herausragendes und ungemein gewichtiges Stück Kino vorbereiten könnten. Augen, Ohren und das filmische Herz im perfekt austarierten Einklang.
Der Faszination und Wirkung des bildgewaltigen Historiendramas THE MISSION kann man sich nur schwerlich entziehen, egal wie man zum Thema ‘Religion’ und ‘Missionierung’ steht. Regisseur Roland Joffés ruhige aber nachhaltige Erzählweise und Kameramann Chris Menges prächtige und oscarprämierte Impressionen des südamerikanischen Dschungels und der berühmten Iguazú-Wasserfälle vermengen sich mit dem vielleicht schönsten Score aus Ennio Morricones Feder zu einem unglaublichen Sog, der einen mit seinen gestellten Fragen und durchlebten Gefühlen emotional durchaus bewegen kann. Universelle Themen wie Schuld und Verantwortung, Läuterung und Erlösung, Glaube und Macht wurden mit einer ungemein kraftvollen und fesselnden Geschichte verwoben, die auch nach den schlimmsten Bildern immer wieder zu einem zentralen Motiv zurückkehrt. Manchmal geradezu absurd anmutend, manchmal in ihrer pursten und schönsten Form:
Liebe . . .
Es gab eine Zeit . . .
. . . in der DIE ÜBLICHEN VERDÄCHTIGEN (1995) die Krone aller „Tricky-Drehbücher- mit finalem-Twist“ trug. Auf Jahre stolzierte dieser grandios besetzte, fleißig Haken schlagende und einen am Ende umhauende Thriller durch den Ballsaal des guten Geschmacks. Nach ihm kamen viele. Das coole Double von Guy Ritchie BUBE, DAME, KÖNIG, grAS (1998) und SNATCH (2000) im Gangster-Genre. Der unheimliche THE 6TH SENSE und einer der besten Superhelden-Filme überhaupt: UNBREAKABLE (2000). Beide vom einstigen Wunderkind M. Night Shyamalan. MEMENTO (2000) ließ Christopher Nolan gleich durch den Schredder jagen und verkehrt herum zusammen setzen. Später mischte man sogar im Action-Genre (SMOKIN' ACES / 2006) oder Rom-Com (500 DAYS OF SUMMER / 2009) ein paar scharfe Mixturen, wobei letzterer natürlich auch ohne einen finalen Twist begeistern konnte.
2006 erschien dann aber ein Film, der es zumindest verdient hat, jeden zweiten Dienstag und Donnerstag mit der ÜBLICHEN Krone durch die langen und prunken Flure zu laufen. LUCKY#SLEVIN kam direkt in die Videotheken-Regale, trotz hervorragender Qualitäten und keinem Gramm überschüssigen Fettes auf den Rippen. Der „Kansas City Shuffle“ ging in den allgemeinen Sprachgebrauch über, Josh Hartnett hatte endlich einen „eigenen“ richtigen Film vorzuweisen und man selber Flecken auf den Linsen, verursacht von den abgefucktesten Tapeten, die ein nicht Seventies-Film vorzuweisen hatte.
Es gab eine Zeit . . .
. . . in der man der Meinung war, mit dem einlegen der DVD von LUCKY#SLEVIN eine nette, vielleicht sogar recht spannende Verwechslungsgeschichte erwischt zu haben. „Wahnsinnscheißeogott“ … wie konnte man auch erahnen, etliche geplatzte Blutpäckchen später mit aufgerissenen Augen und Mund nach Luft ringend mit einer Plastiktüte über dem Kopf zu erwachen?
Es gab eine Zeit . . .
. . . in der die Namen Bruce Willis und Ben Kingsley, und selbst Morgan Freeman auf dem Cover einer DVD oder BluRay noch zu freudigem Zungen schnalzen anregten. Heute kommen die Namen leider keiner Einladung, sondern eher einer Warnung gleich, sich zumindest erst mal ein paar Infos über den Film einzuholen, bevor man sich möglicherweise einen hartnäckigen 3 Tage andauernden C-Movie-Augenkollaps einfängt.
Drehbuchautor Jason Smilovic und Regisseur Paul McGuigan haben mit LUCKY#SLEVIN einen extrem vielseitigen Film erschaffen, der Drama, Action und Humor in eine Linie bringt, sehr tricky daher kommt, sich am Ende aber komplett entknotet. Sicherlich fordert SLEVIN den Zuschauer, denn hier wird man zu Beginn erst mal vor ein nicht zu entwirrendes Puzzle gesetzt. Aber wenn man erst mal den Rand gelegt hat, dann kann der fantastische 'Kansas City Shuffle' beginnen, bis es einem den Hals zuschnürt . . .
Wenn man in der staubigen Halloween-Kiste tief genug gräbt, findet man zwischen dem leicht vergilbten Kunststoff-Gebiss mit den langen Eckzähnen, dem rot/schwarz samtigen Umhang, der Made-In-China Fledermaus und dem Kästchen mit den Schminkstiften auch mal neuseeländische Perlen. Diese hier war in einer Hülle mit der Aufschrift 5 ZIMMER, KÜCHE, SARG. Hätte ich schon vorher gewusst, wie viel Spaß man mit diesem Teil haben würde, dann . . . nun ja . . . hätte-hätte-Knoblauchzehenkette.
Basierend auf ihren Kurzfilm (2005) übertrugen die Komiker Taika Waititi und Jemaine Clement 2014 ihr Format auf Spielfilmlänge, übernahmen die Regie, schrieben das (im Film kaum verwendete) Drehbuch und spielten auch noch die beiden Hauptrollen.
Eine Vampir-WG wird von einem Filmteam begleitet, die eine Dokumentation über Vampire im neuseeländischen Wellington dreht. Eine Mockumentary mit Witz und Biss, denn die Bewohner sind sehr verschieden, schließlich flattert das Vampir-Genre schon seit etlichen Dekaden durch die dunkle Nacht. Charakterlich angelehnt sind die 5 Children of the Night dann unter anderem an Nosferatu, den Francis Ford Coppola/Bram Stoker Dracula, den Dandy-Vampiren aus Anne Rices Romanen und sogar Twilight. Somit gibt es innerhalb der Gruppe genug alltägliches Konfliktpotenzial, denn auch hier muss der Abwasch getätigt werden, Essen besorgt (!), die Reste entsorgt und auch mal Staub geputzt werden. Von den Problemen außerhalb der eigenen 4 Wände ganz zu schweigen. Nachts einen Zahnarzt zu finden, in die Disco zu kommen wenn man vom Türsteher nicht hereingebeten wird oder die ständigen Raufereien mit den behaarten Jungs der Werwolf-Gang sind auch nicht ohne. Und dann gibt es auch noch dieses neue Ding namens Internet . . .
Hier tropft die Liebe zum Genre aus jeder Sekunde Film, wie aus einer nicht ganz ausgelutschten Arterie. Die Aufnahmen vom WG-Alltag, gemischt mit Interviews und altem Bildmaterial werden in einen vor Ideen fast zu Staub zerfallenden Film gepackt, wie er lustiger nicht sein kann. Hier muss man wirklich von Comedy-Gold sprechen, alles andere würde WHAT WE DO IN THE SHADOWS nicht gerecht werden. Der schwarze Humor zerreißt einem wirklich die Fresse zu einem 85-minütigen Dauergrinsen, die Anspielungen auf das Horror-Genre im Allgemeinen, egal ob Film oder Literatur, sind unzählig.
Auch die Trickkiste wurde hier gekonnt geöffnet und sorgt für so manchen anerkennenden Zungenschnalzer. Gerade in Verbindung mit diesem 'Reality-Doku-Style' wirken die Effekte ungewohnt … natürlich. Das lässt sich schlecht erklären, das muss man gesehen haben.
Macht euch eine Bloody-Mary fertig, verbannt den Knoblauchstreuer in die unterste Schublade und besorgt euch umgehend eine Einladung für den legendären „Unheiligen Maskenball“ . . .
Gängige Erzählstrukturen vollkommen hinter sich lassend, klatscht uns Design-Gott Tom Ford ein brutal dichtes und atmosphärisches Werk auf drei fließend ineinandergreifenden Handlungsebenen vor den Latz.
Mehr Worte sind hier erst einmal überflüssig. NOCTURNAL ANIMALS muss ich erst mal ein paar Monate sacken lassen, und dann statt auf dem Laptop im Kellerkino genießen.
Nach dem völlig anders gelagerten und noch besseren A SINGLE MAN ziehe ich erneut meine Schiebermütze und mache einen anerkennende Knicks vor Tom Fords Genie . . .
Die erste Hälfte von NO ESCAPE kann noch mit einem gelungenen Spannungsaufbau überzeugen. Ab der Hälfte wird diese "Familien-flieht-vor-Mob" Story jedoch völlig belanglos und schafft es lediglich derbe hinkend über die Ziellinie. In allen Belangen völlig austauschbar. Der fieseste Stein im Schuh ist allerdings, dass Pierce Brosnan hier völlig verschenkt wurde. Schade . . .
Es ist ja ein altbekanntes Luxusproblem, dass die Verfilmung eines Romans, den man sehr mochte, nicht an die literarische Vorlage heran reicht. Das war auch bei EIN MANN NAMENS OVE der Fall, denn die Geschichte des mürrischen Frührentners fühlte sich etwas holprig an, und traf nicht immer den feinfühligen Humor der Vorlage. Trotzdem macht der Film Spaß, denn es handelt sich hier um ein sehr herzliches und lebensbejahendes Werk über Freundschaft und die große Liebe. Also genau das Richtige gegen den anrollenden Herbst-Blues . . .
Die zweite Staffel HOMELAND steht ihrem Vorgänger wirklich in gar nichts nach. Ein halbes Jahr nach den finalen Ereignissen aus Staffel 1 hat sich für Carrie Mathison (Claire Danes) vieles geändert, doch zur Ruhe kommen lässt man sie nicht. Auch Nick Brody (Damien Lewis) steht mehr denn je zwischen allen Fronten…
Mit einem fantastischen Produktionsniveau, keinen klaren Helden oder klassischen Schurken,überzeugenden schauspielerischen Leistungen und einer laufend an Fahrt aufnehmenden und gut weitergeführten Geschichte kann man hier ganz wunderbar bis zum finalen Paukenschlag seine kostbare Zeit verplempern. Mich haben sie für Staffel 3 schon eingesackt. Und das soll bei all den Serien heutzutage schon was heißen...
Mein Blind-Date mit der DATING QUEEN lief nicht gerade erfolgreich ab. Selbst nach dem dritten Glas Rotwein merkte man ihr noch an, wie verkrampft lustig und anders sie sein wollte. Natürlich war ich auch schon ein wenig angeschickert, und konnte dann doch über den ein oder anderen Witz ihrerseits lachen. Das ist bei so einem Blind Date aber auch das Mindeste. Nach über 2 Stunden verabschiedeten wir uns mit einem „... das war doch ganz nett“ und „...das sollte man noch mal wiederholen“ in die kühle Nacht. Als sie außer Sichtweite war, ließ ich den Zettel mit ihrer Telefonnummer kopfschüttelnd in den Rinnstein entschweben. Völlig überbewertet, so ein Abend mit der DATING QUEEN . . .