BenAffenleck - Kommentare
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Alle Kommentare von BenAffenleck
RolfMuller und BenAffenleck satteln den alten Gaul namens „Filmgeschichte“, und begeben sich auf einen langen und mutigen Ritt durch 87 Jahre bewegte Bilder. Einzige Vorgabe für die wagemutigen Helden ist lediglich, dass es eine Erstsichtung für Beide sein muss. 2-3 Mal im Monat darf die Community einen Blick in ihr abenteuerliches Reisetagebuch werfen…
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In 87 Jahren um die Welt - Teil 13/87 – CASABLANCA (1942)
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CASABLANCA, ein Filmtitel, der bei vielen Lieblingsfilm-Listen ziemlich weit oben steht. Dabei hielten damals die meisten daran Beteiligten dieses Kriegs-Melodram lediglich für eines von vielen der 40er Jahre Warner Bros Studio-Produktionen, die exotische Orte lediglich vorgaukelten.
Sieht man CASABLANCA zum ersten Mal, ist er sicherlich kein Film zum nebenbei gucken. Eigentlich ist die Story mit ihren ganzen verschiedenen Parteien (oder Nationen), und auch wie diese in der damaligen Zeit politisch zueinander standen, recht kompliziert. Aber man findet sich ein in Ricks „Café Américain”, sofern man sich nicht schon viel zu früh an der Tür abweisen lässt.
Das Drehbuch wurde ja bekanntlich ständig umgeschrieben, und niemand der Schauspieler wusste wirklich, in welche Richtung sich ihre Figuren entwickeln würden. Gerade die zwischen 2 Männern hin und her gerissene Ilsa (die ganz und gar bezaubernde Ingrid Bergman) hatte es da sicherlich am Schwierigsten. Wenn sie Regisseur Michael Curtiz fragte, wen sie denn nun mehr anschmachten solle, bekam sie ein “...spiel es in der Mitte” zu hören.
Während des Drehs war CASABLANCA also ständig in der Schwebe, was das Ergebnis neben einem zufällig perfekten Timing, wirklich prächtigen Kulissen, einer nicht zu unterschätzenden Geisteshaltung (es war 1942!!!) und bis (und vor allem) in die Nebenrollen stark besetzt wohl so besonders machte. Von den ganzen Zitaten für die Ewigkeit, einem coolen dauerqualmenden Humphrey Bogart, ‘As Time Goes By’ und einer recht spannenden Story mal ganz abgesehen.
Schreiben könnte man über CASABLANCA sicherlich noch etliche Absätze, aber das spare ich mir für Filme auf, die mich, im Positiven wie auch im Negativen, wirklich umhauen. Trotzdem schön, endlich mal in CASABLANCA gewesen zu sein . . .
+ + + + +
Zur Liste geht's hier lang: http://www.moviepilot.de/liste/benaffenlecks-und-rolfmullers-wilder-ritt-durch-87-jahre-filmgeschichte-benaffenleck
THE REVENANT oder auch THE PASSION OF THE IMMORTAL HUGH GLASS streichelt dich mit der Zärtlichkeit einer Schneelawine.
Alejandro G. Iñárritu zog einen gleich zu Beginn mit so einer Wucht in seine Welt, dass in den Kinositzen seinerzeit nicht mal Bremsspuren zu finden waren. Der Saal voll besetzt aber alles mucksmäuschenstill. Der Indianerangriff machte Popcorn und Bier völlig vergessen, ließ mich nach 10 Minuten schon halb stehend mit dem Zeigefinger Richtung Leinwand meinen besten Kumpel 3 Sitze rechts von mir anbrüllen: "Hast du das gesehen?". Grund war eine Kameraeinstellung, die auf einmal seitlich mit reitet. Habe ich vorher noch nie so gesehen. Plansequenzen sind ja heutzutage keine Seltenheit mehr, ihre Anzahl in Filmen häuft sich. Aber so was dann in so einem wilden Gemetzel aus durch die Luft surrenden Tomahawks, in Körper einschlagenden Pfeilen, Blut das mit Suppenkellen wild verteilt wird, Gewehre die nachgeladen werden, Kolben die Indianer-Gesichter zertrümmern, durchdrehenden Pferden, Adrenalin und Tod zu bringen … völliger Wahnsinn. Und THE REVENANT ist voll von solchen kameratechnischen “...wie haben die das gemacht” - Momenten. Emmanuel Lubezki, nach Conrad L. Halls Tod der wahrscheinlich beste Kameramann der Welt. Oder sage ich das nur weil ich Halls Arbeit in AMERICAN BEAUTY & ROAD TO PERDITION so sehr liebe? Janusz Kamiński und John Toll darf man natürlich auch nicht vergessen, aber ich schweife ab…
Nach so einem Start konnte eigentlich nicht mehr viel kommen. Nachdem die Charaktere aus dieser kalten Welt ein wenig eingeführt wurden, belehrte mich der unglaubliche Bärenangriff eines Besseren. So brutal, so intensiv, so mittendrin und nah dran, dass die Linse der Kamera beschlägt. Ebenfalls ohne Schnitt gefilmt konnte ich einfach nicht glauben, dass es sich hier lediglich um einen getricksten Bären handelte. 30 Minuten des Films waren gelaufen, danach hätte man mich eigentlich schon eintüten können, vielleicht sogar müssen.
Alleine das "wie" dieser Film gedreht wurde, lässt einen schon etwas ehrfürchtig aus der Wäsche gucken. An entlegenen und schwer erreichbaren Drehorten, nur mit natürlichem Licht, was gerade mal eine tägliche Drehzeit von maximal 90 Minuten (bei gleichbleibendem Licht) ermöglichte, und das bei den langen Takes. Zudem wurde alles in chronologischer Reihenfolge gedreht, was es für eine Produktion nicht leichter macht, den Schauspielern und der Crew aber die Erfahrung bietet, natürlich mit einem Film und seinen Figuren zu wachsen. Am Ende lag in British Columbia im April kein Schnee mehr, und man drehte das Finale 5 Monate später in Argentinien.
Die Tage ließ ich THE REVENANT zum ersten Mal über die Leinwand meines heimischen kleinen Kellerkinos laufen. Audio-visuell bleibt der Film ein schlicht umwerfendes Kinospektakel, ein einnehmendes Erlebnis, welches man in dieser Form noch nie so hatte. Ein poetischer Bildband der rauen Schönheit, aber auch des Leidens und der frühen Ausbeutung einer Umwelt und ihrer Menschen. Zu gleichen Teilen zum Weinen schön und zum Schreien hässlich.
THE REVENANT ist trotzdem nicht perfekt, knackt ein wenig an seiner Glaubwürdigkeit, der nicht wirklich tiefer gehenden Emotionalität und unnötigen spirituellen Einlagen. Und doch könnte ich niemals etwas davon dem Film ankreiden, denn am Ende der Produktion, des Films, zweier Leben … an diesem eisigen Bach … der Blick und die Erkenntnis, dass Rache dich nur wie eine leere Hülle zurücklassen würde. Gänsehaut. Gefrorene Tränen und pumpende Herzen für einen unperfekt perfekten Film . . .
Ich bin hier sicherlich auch dafür bekannt, kein Kostverächter zu sein, wenn es um das Popcorn-Kino geht. Da muss nicht immer alles aufeinander abgestimmt sein, nicht jedes kleine Zahnrad passgenau ins Nächste greifen. Viel mehr interessiert mich der Entertainment Faktor. Bilder. Der basslastige Rumms und der Knacks im Effekte-Keks. Da bin ich wirklich einfach gestrickt. Auch so ein geradezu mit CGI vollgeschmierter Superheldenfilm kann noch Spaß machen, denn danach kann man sich ja wieder mit 2-3 richtigen Filmen erden. Ich sage es mal so: Wenn WONDER WOMAN Alice Schwarzers feuchter Traum war, ist es kein Wunder, dass BATMAN abgeschieden in einer Höhle haust.
WONDER WOMAN hat mich als Comic-Figur nie auch nur einen Furz interessiert. Eine Superheldin mit Lasso und einem unsichtbaren Jet war mir schon als Dötz zu doof. Und trotzdem hatte ich so richtig Bock auf den Film, habe hier sogar etwas gemacht, was ich nur noch sehr selten mache: Aufgrund der vielen positiven Stimmen und des interessanten Trailers einen teuren BluRay Blindkauf getätigt. Patty Jenkins hat mich verarscht, und ich Blödmann habe mir die Piepen aus der Tasche ziehen lassen.
Aber schön, dass ihr auch so viele andere Mitpiloten auf den Leim gegangen sind. Das Lasso der Wahrheit ist in Wirklichkeit eine 14 Meter lange Luftschlange, von der jeder Meter für 10 Minuten Blendwerk steht, für Möchtegern-Anti-Kriegsfilm, Möchtegern-Romanze und Möchtegern-eine-Aussage-haben. Das Gefühl, welches mich bei der Sichtung des Film beschlich, kann ich schlecht ausformulieren. Vielleicht kommt es „Ich fühlte mich komplett verarscht“ am Nächsten.
Ein WW 1 Szenario, dass zu 85% wie ein WW 2 Szenario wirkt. Oha...
Eine Friedensbringerin, die nach einem „Du kannst sie nicht alle retten, dafür sind wir nicht hier“ mit einem „Ich schon“ aus dem Graben steigt und in etlichen Zeitlupen das möglich macht, was die Soldaten (jaja, die Männer) in einem Jahr nicht geschafft haben. Also bitte...
Ein völlig weltfremdes Geschöpf die unvorstellbaren Gräuel eines Senfgas-Angriffs aus nächster Nähe sieht, und am Ende was von „All you need is love und alles wird gut“ faselt, nur weil sie von Pilot-Boy (den sie erst gefühlt seit 2 Tagen kennt) eine Nacht lang ran genommen wurde. Wer soll das denn ernst nehmen?...
Würde ich den Film noch ein zweites Mal sehen, würde der Kommi bestimmt noch mal 200 Wörter länger werden. Aber alleine diese 3 Punkte erschüttern einen Film, der augenscheinlich Superhelden-Kino mit Substanz sein will, in Wirklichkeit aber nicht über das Gewicht von 5 übereinander gestapelten Emma-Zeitschriften hinaus kommt. Wieso WONDER WOMAN übrigens ihr Seil aufgerollt an ihrer Hüfte trägt, obwohl es sie noch 3 Sekunden vor der 'Energie-Explosion“ mit Sir Patrick verband, ist zwar amüsant, aber wenigstens nicht so falsch wie der Rest von dem Film.
WONDER WOMAN. Fick dich!
Und damit meine ich nicht die Figur, die bezaubernde Gal Gadot oder möchte mich hier als Sexist in die Ecke stellen lassen, sondern lediglich den Film. Ich ziehe wieder zu BATMAN in die Höhle. Da ist es zwar dunkel, aber wenigstens gibt es einen 24/7 Room-Service und von Grund auf ehrlichen Pessimismus . . .
P.S: Je weiter man im DCU vorrückt, desto mehr kristallisiert sich die Qualität eines BATMAN v. SUPERMAN heraus. Und der Trailer zu JUSTICE LEAGUE prognostiziert da keine Veränderung.
Beim Vorfilm stand die Bude schon Kopf. Von Null auf Hundert in wenigen Atemzügen, ich hatte noch nicht mal das Popcorn probiert, geschweige denn die Kinder richtig platziert. Konnte ja auch keiner ahnen, dass es einen RASENMÄHER MINIONS Kurzfilm gibt. Diese kleinen garstigen Tic-Tacs, einfach zu geil, wie sie sich ein Paar Dollar für einen „Banana“ Mixer mit Gartenarbeit verdienen wollen und es wie immer … äääh … großartig machen.
In THE SECRET LIFE OF PETS ist der OT Programm. Was machen all die lieben Tierchen überhaupt, wenn Frauchen und Herrchen an die Schippe müssen? Chris Renaud präsentiert uns hier eine geradezu irrwitzige Möglichkeit, und schickt die Kinder mitsamt ihren älteren Begleitern auf eine beinahe atemlose und oftmals sehr lustige Verfolgungsjagd durch New York.
Das hat leider so viel Tiefgang wie ein äthiopischer Wasserläufer, ist aber schon hier und da ein wenig auf Anarcho gebürstet und macht echt Laune. Der feine Metal-Pudel, der Fight mit einer Horde völligst abgefuckter Straßenkatzen, das dem Wahnsinn verfallene Schurken-Kaninchen Snowball, welches zu 'No sleep till Brooklyn' am Steuer eines Busses für das Action-Highlight in PETS sorgt.
Und dann diese Wurstfabrik-Experience, die dem Fass beinahe den Boden ausschlägt. Die Kinder guckten, und ich stopfte mir extrem vergnüglich und breit grinsend das Popcorn in den Affenschlund.
https://www.youtube.com/watch?v=NmeOS9tWvVk
Den Kids wird hier in gut anderthalb Stunden Essenzielles zum Thema Zusammenhalt und Freundschaft altersgerecht serviert, und der Film läuft als 'Liebeserklärung an die besten Freunde des Menschen' ins Ziel. Aber nicht nur, denn wieder einmal ist New York ein toller Gastgeber und überzeugt in einer Nebenrolle. Die Straßen und Dächer, Parks und Gewässer. Der Big Apple, wieder einmal eine wunderbare Kulisse, selbst in einem so tierischen Animationsfilm.
** Nachtrag **
Die heutige Zweitsichtung in 3D im Affenlecker-Kellerkino ließ die PETS-Party noch mal durch die Decke gehen. Was ist das Ding doch vollgestopft mit köstlichem Humor, versteckten Gags und Anspielungen auf die Popkultur. Die perfekte Ausrede, um an einem sonnigen Sonntag bei -2 Grad und zugeklatschten Bronchien nicht vor die Tür zu müssen . . .
THE GIRL WITH ALL THE GIFTS startet als äußerst interessante Zombiefilm-Variante, kann nach einer gelungenen ersten halben Stunde aber nur noch lediglich doppelt unterstreichen, dass es schlimmeren Pilzbefall wie zwischen den Zehen gibt . . .
Auch die Zweitsichtung von COMPANY MEN lässt mich mit einem „ganz nett“ auf der Couch verweilen, ohne in Jubel auszubrechen. Für mich ist es schwer, mit den mal mehr mal weniger dekadenten Besserverdienern mitzufühlen, nur weil sie von einem noch Schlimmeren ihrer Spezies aus dem Paradies geworfen wurden. Da muss gleich alles hingeschmissen und vertickert werden, wenn nicht die 10.000 Dollar+ pro Monat in die Kasse kommen. Kein Wunder, dass 2008 das ganze System ins Wanken geriet.
Besonders die letzten 20 Minuten 'Hollywood-Feeling' sägen dann endgültig die 7,0 ab. Dafür ist die Besetzung wirklich Zucker . . .
MONEYBALL hat mich gut unterhalten, was aber vor allem Brad Pitt und Jonah Hill zu verdanken ist. Als Film empfand ich dieses Sport-Drama reichlich spannungsarm und ohne richtige Höhepunkte, mit 133 Minuten Laufzeit auch viel zu lang. Mag aber tatsächlich alles daran liegen, dass ich von dem ganzen Fachgesimpel überhaupt keine Ahnung hatte. Hoffentlich werden Pitt und Hill mal für ein Sport-Drama über Taschenbillard besetzt . . .
Nur weil 0,5 Liter Bier nicht komplett in ein 0,4 Liter Glas passen heißt das ja nicht, dass der kühl-blonde Inhalt nicht schmeckt.
Das mir TRIPLE 9 trotz etlicher lauwarmer Kritiken ziemlich gut gefiel, liegt sicherlich auch an meinem Faible für das Action-Thriller-Kino. Regisseur John Hillcoat, der 2009 mit THE ROAD ja mal so richtig ablieferte, entführt uns in seinem neuen Werk in den dreckigen Großstadtjungle Atlantas. Straßen-Gangs, Russen-Mafia, korrupte Cops, Geld, Drogen, Gewalt und Mord. Eine Welt, in der ein Menschenleben nichts wert ist, so lange die eigenen Interessen dadurch geschützt werden. Ein Sündenpfuhl gezeichnet in grimmigem grau, denn Hillcoat überlässt es dem Zuschauer, auf welcher nicht klar gezeichneter Seite der Linie dieser sich wohler fühlt.
In TRIPLE 9 ist allerdings so dermaßen viel los, gibt es so viele Figuren mit zig Sub-Plots, dass hier von ‘straight’ keine Rede sein kann, eher von ‘too much’. Zwischen der sehr ausgedehnten Handlung und den Klischees, die hier an jeder dunklen Straßenecke lauern, macht es aber sau viel Spaß, diesem unfassbar namhaften Cast bei seinem Treiben zusehen zu dürfen, in einigen Figuren einen Funken Anstand zu entdecken, während sich in anderen dunkle Abgründe auftun.
TRIPLE 9 landet also nicht nur aufgrund der hervorragend inszenierten Action ein weiteres Mal in meinem Player. Kate Winslet als harte Russen-Mafia-Schlampe hat da jedenfalls nichts mit zu tun. Ehrlich . . .
Morgens mit einer 18 Zentimeter großen POWER RANGERS Figur im Arsch wach zu werden, von der nur noch die Füße heraus gucken, ist möglicherweise angenehmer, wie diesen Gruß aus der Drehbuchhölle bis zu den End-Credits aushalten zu müssen. Und ich beschwerte mich einst über die TRANSFORMERS . . .
Huuuuuuuuuuh [**leicht*in*den*Nacken*puste**]
Auch der zweite Anlauf mit dem völlig überschätzten THE OTHERS ging nicht zu Gunsten Hui-Buhs aus. Okay, Atmosphäre kann man dem Film wirklich nicht abstreiten, aber ansonsten bringt er alles was er als THE SIXTH SENSE Klon im Haunted-House-Gewand zeigen will, einfach nicht auf den Punkt.
Langsam und nicht durchgängig spannend inszeniert wirkt auch der ordentliche Twist am Ende nur noch wie ein Flicken auf einem alten durchlöcherten Nachthemd aus den 50ern. Kann man mal überwerfen, könnte aber an empfindlichen Stellen durchaus ziehen . . .
Auch in der fünften Staffel von HOMELAND wird nicht viel verkehrt gemacht, nur boxt sie einen auch nie aus den Chucks. Weder vor Spannung noch emotional. Das Berlin-Setting ist jedenfalls mal erfrischend für so eine Serie, was allerdings die Ermüdungserscheinungen der ewigen Terrorristen-Hatz nicht immer überspielen kann. Da es trotzdem sehenswerte Unterhaltung ist, möchte ich doch noch wissen, wie der Weg der Hauptfiguren weiter geht.
Der perfekte Abgang wäre jedenfalls mit dem Finale der dritten Staffel gewesen . . .
IIIIIIIIiiiiiiiiiieeeeehhhhh...
JUNGLE hält wohl eine der ekligsten Szenen der letzten Film-Monate parat. Wer hier nicht die Decke hochzieht, sich die 500 Gramm-Chipstüte über den Kopf stülpt oder wenigstens in die Fernbedienung beißt, ist schon ein tougher Motherfucker/in.
Aber JUNGLE hält auch noch einiges mehr parat, und lädt einen auf einen 2-stündigen Trip in die grüne Hölle ein, die wie ein Paradies aussieht. Viel mehr braucht man zum Film gar nicht wissen. Fühlt das Couch-Abenteuer und lasst euch von Daniel Radcliffes bisher stärkster Schauspielleistung begeistern.
Als Couch Snack empfehle ich noch Haribo-Würmer in allen Farben und perfekte 5 Minuten Eier. Ich böser Junge . . .
Mit dem besten Brosnan-Bond (GOLDENEYE) und einem starken Craig-Bond (CASINO ROYALE) etablierte Martin Campbell schon 2 neue Schauspieler in dem maßgeschneiderten Anzug der Agenten ihrer Majestät. Zwischen diesen beiden ‘Neustarts’ lieferte er mit DIE MASKE DES ZORRO nicht weniger als einen der besten Abenteuerfilme der 90er Jahre ab, unglaublich unterhaltsam, witzig und charmant.
In bombastischer Art und Weise wird hier eine nicht gerade innovative Rache-Geschichte in Umhang und Maske gehüllt, offenbart sogar einige Parallelen zu einem anderen dunkel kostümierten Rächer (die Höhle usw … ihr wisst schon). Ich mag DIE MASKE DES ZORRO kaum etwas ankreiden, dafür ist er insgesamt einfach zu gut gealtert und versteht schon seit 20 Jahren, mich immer wieder gut zu unterhalten. Aber … der Film ist einfach etwas zu lang, zieht sich im dritten Viertel leider sehr, und das verzerrt das positive Gesamtbild immer wieder ein wenig.
Mit Antonio Banderas fand man einen perfekten Zorro, und Anthony Hopkins als Mentor und Vaterfigur ist eh eine Konstante. Letzten Endes ist es aber Catherine Zeta-Jones, die hier … ja was denn genau? … ääääh … eigentlich nur fantastisch² aussieht. Das wusste Martin Campbell natürlich auch, und inszenierte ihre Auftritte dementsprechend. Nice!
Genug des auf die Tastatur sabberns. DIE MASKE DES ZORRO ist nicht perfekt, punktet dafür aber mit guten Schauspielern, prima choreografierter Action, einer sehenswerten Ausstattung und einem Finale mit sensationellem Bumms.
Wenn ihr den Film auch mögt und nicht wisst, ob sich die Anschaffung der BluRay lohnt, rate ich euch: Kaufen. Top-Bild, und der deutsche verlustfreie Ton reißt euch ein feuriges > Z < in die Leinwand. Geil . . .
So, Francis!
Das haste nun davon.
Schon wieder ein KdW.
Selber Schuld.
Was schreibste auch immer solchen Krams, der uns allen so gut gefällt. Der bewegt. Zum Nachdenken einlädt. Einem etliche Pausen auf der Arbeit versüßt, sogar ab und an das Display verschwimmen lässt.
Also, heule bloss nicht rum, dass du jetzt noch eine neue Krone in deiner virtuellen Vitrine liegen hast.
Nur Worte zu Filmen.
Selber Schuld . . .
Klamotten aus der Modern-Talking-Restekiste. Frisuren die man so eigentlich gar nicht nennen darf, und Fußbekleidungen, in denen du nicht mal ohne Blasen zum Bäcker um die Ecke kommen würdest. GANGS OF TAIPEH … Porno für die Augen.
Freundschaft, Gewalt, Leben, Liebe und Tod in den engen Gassen des Tempelbezirkes MONGA, und aus den Kopfhörern schmachten ‘Air Supply’ mit ‘All Out Of Love’. Das ist alles irgendwie nie so richtig geil mit Sternchen, aber viel zu gut um es abzuschalten. Hier und da gibt es sogar eine kleine Gänsehaut, einen netten Schmunzler oder man ertappt sich einfach dabei, wie man das bunte Straßenbild mit all dem wuseligen Treiben genießt. Das ist schon ein wenig Urlaub für die Sinne, zumindest bis die Festland-Chinesen ins kleine Paradies einfallen, und sich einen Scheiß um Werte und Ehrenkodex scheren . . .
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Hier geht’s zur Liste: http://www.moviepilot.de/liste/benaffenleck-guckt-in-den-wok-und-drumherum-benaffenleck
Jeff Nichols porträtiert in seinem fünften Spielfilm eine einzigartige Liebesgeschichte, die sich in der rassistischen Gesellschaft der US-50er-Jahre durchsetzte und bekanntlich zum ‘Lovin Day’ führte.
Den Weg dorthin inszeniert Nichols ohne große Gesten und emotionale Ausbrüche. Ich finde aber, dass LOVING etwas mehr Kitsch und Emotionalität sehr gut gestanden hätte. Das hätte über die irgendwie nicht ganz runde Erzählweise etwas hinweghelfen können.
Großartig waren jedenfalls die beiden Hauptrollen besetzt. Ruth Negga -kannte- ich vorher überhaupt nicht, und Joel Edgerton -erkannte- ich in seiner stoischen Performance fast überhaupt nicht.
Jeff Nichols Stamm-Schauspieler Michael Shannon ist lediglich in einer sehr kleinen Rolle zu sehen, in der er keinerlei Akzente setzen kann. Beängstigend gut (obwohl auch nur in einer kleinen Rolle) ist Marton Csokas. Was hat der Mann eine einschüchternde Ausstrahlung. Aber das ist ja seit THE EQUALIZER eh bekannt.
Somit bleibt LOVING lediglich ein Rassismus-Drama, welches nicht auf die große Emotions-Pauke hauen möchte, mich aber vielleicht genau deswegen nie richtig mitgenommen hat . . .
Jonathan Glazer orientiert sich mit seinem Spielfilm-Debüt an den großen Machern der coolen Gangster Filme der letzten 25 Jahre. Dabei kommt eine wirklich köstliche erste halbe Stunde heraus, die neugierig auf den Rest macht. Mit dem Auftauchen des knurrigen und um sich beißenden Don Logayn (Kingsley) fängt der Plot dann aber schnell an, auf der Stelle zu treten, um in einem völlig unspektakulären Finale zu enden.
Insgesamt irgendwie schon interessant gefilmt und mit netten Gimmicks versehen, allerdings bis auf Ray Winstone und einem overactenden Ben Kingsley ziemlich ereignisloser Möchtergern-Kult . . .
Mir gehen völlig die Ideen aus, wie es das Drehbuch zu UNLOCKED 2008 auf die Black List geschafft haben könnte. Ein Schreibfehler einer unaufmerksamen Bürokraft? Zufall? Zauberkraft? Infiltration durch die „Liga der untalentierten Drehbuchschreiber“?
Wie dem auch sei, Michael Apted bastelt aus diesem begehrten Bierdeckel altmodisches Agentenkino mit doppeltem Boden, der einen doppelten Boden hat auf den der Zuschauer federleicht 'aufschlägt', sofort wieder aufspringt und wilde Verrenkungen zu 'Let's twist again' macht.
Orlando Bloom, Michael Douglas, John Malkovich und Toni Colette hatten mit ihrem Bus scheinbar eine Reifenpanne auf dem Weg zu den Dreharbeiten eines richtigen Films und spielten hier dann mit, um die Zeit bis zum Eintreffen des mobilen Werkstattteams zu überbrücken. Weges des Geldes bestimmt nicht … ääähm.
Ein Flop ist UNLOCKED trotzdem nicht geworden, denn das Ergebnis ist manchmal zum Haare raufen, aber nicht gänzlich unspannend. Malkovich hat einige grandios überhebliche Szenen, die er mit seinem Grinsen so wunderbar rüber bringen kann. Den Ehrenpunkt rettet allerdings Noomi Rapace, die sich hier traumatisiert und Fit wie ein Turnschuh durch die Szenerien weint, schießt und prügelt. Außerdem mag ich ihre versoffene Synchron-Stimme ;-)
Warum ich hierfür mehr Worte und Punkte habe wie für BLADE RUNNER? Fragt den Bierdeckel oder so . . .
Liefen mir während der Anfangssequenz noch ehrfürchtige Schauer über den Affenpelz, stellte sich recht schnell zwar nicht der Final Cut, dafür aber traurige Ernüchterung ein: Ich bin zu doof für BLADE RUNNER. Ein Kulturbanause. Kostverächter. Eitriger Auswurf des Popcorn-Kinos...
Ewig schob ich Ridley Scotts Meilenstein auf die lange Bank, sah vor Ewigkeiten mal die ersten 20 Minuten, konnte mich nicht dafür begeistern. Durch all die tollen, teils fantastischen und sogar epischen Kommentare meiner lieben Buddies fühlte ich mich allerdings doch in der Schuld, mir diesen Film, der so viele andere Nachahmer jeglicher Qualität inspirierte, endlich mal anzuschauen.
Hätte ich mir auch komplett schenken können. Symbolkraft, Sci-Fi-Gewusel, vielschichtige und tiefgründige Deutungsebenen, [** schnarch **], autoritäre Machtausübung, noch mehr Sci-Fi-Gewusel, die Frage nach dem Menschsein [** kurz-am-Arsch-kratz **]. Die legendären ‘Tränen im Regen’ hatte ich kurze Zeit später vor lauter Lachen, als ich wirklich zutiefst enttäuscht noch eine Runde mit meinem Einhorn Gassi durch den abendlichen Januar-Sturm ging, und das Vieh wieder passenderweise einen Regenbogen vor die Haustür von meinem verschmähten Nachbarn D. Lynch kotzte. Das Pony weiß scheinbar, was ich von Meta-Geschwurbel halte.
BLADE RUNNER, wir sehen uns 2049 wieder . . .
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Hier geht's zur Liste: http://www.moviepilot.de/liste/benaffenleck-guckt-ridley-scott-benaffenleck
Die reißerische Titelschmiede des deutschen Verleihers suggeriert dem alte Zeiten hinterher trauernden Schwarzenegger-Fan einen feinen Revenge-Actioner, schläfert solche Erwartungsträger aber schon nach 20 Minuten mit emotionaler Trauerarbeit in einen komatösen Zustand.
Ich mag es, wenn sich Schauspieler aus ihren Komfortzonen trauen. Wenn Comedians ins Drama-Fach wechseln, C-Schauspieler durch A-Movies torkeln oder sich Action-Haudegen daran erinnern, mal vor einer Schauspielschule im Halteverbot geparkt zu haben. Das mag vielleicht oftmals kein darstellerisches Gold sein, aber es ist zumindest eines: Interessant. Schwarzenegger konnte mich mit seiner neuen Ausrichtung schon mit MAGGIE eintüten, aber das ist eine andere Kommi-Geschichte.
Der original Titel AFTERMATH könnte für diesen Film nicht passender sein, denn schließlich geht es um nichts anderes als ‘Nachwirkungen’. Versäumnisse, die das Epi-Zentrum der Nachwirkungen sind. Liebe, die sich in Leere umwandelt. Leere, die zu Wut wird, in Rache endet.
Basierend auf den Ereignissen des Flugzeugabsturzes über Überlingen aus dem Jahre 2002 bastelt Regisseur Elliot Lester einen kleinen Drama-Driller, welcher einen nicht selten einen Kloß in den Hals drückt. Schwarzenegger überrascht ein weiteres Mal als gebrochener Emo-Klotz, muss sich aber dem stark aufspielenden Scoot McNairy geschlagen geben. Wäre nicht dieses drangepappte Ende gewesen und ein-zwei Überraschungen auf Drehbuch-Ebene, hätte aus der soliden 6,0 noch etwas mehr werden können . . .
Schöner KdW, L1chtSpiel. Ich habe den Film vor einigen Tagen gesehen, und er ließ mich auch nicht los, ohne jetzt der Überknaller zu sein. Aber er regt zum Nachdenken an, rammt Fragen in den fließenden Sand der Zeit . . .
Lasse Hallström legt uns an einem verregnet kalten Sonntagnachmittag die kuschelige Schmusedecke über, schiebt uns noch schnell eine passend temperierte Wärmflasche unter, macht das Kissen zurecht, stapelt neben dem in Griffweite abgestellten dampfenden Kaffee noch 10 Spekulatius und lässt uns dann mit MADAME MALLORY UND DER DUFT VON CURRY alleine. RATATOUILLE trifft auf CHOCOLAT und schlägt Funken im affenleck’schen Entspannungszentrum . . .
DER DUNKLE TURM floh durch die Wüste und ein klägliches Abziehbild folgte ihm . . .
Ich liebe Stephen King. Die erdachte Welt seiner Romane. Seit nunmehr 28 Jahren treibe ich mich im King-Kosmos herum, mal mehr und mal weniger. Die Verknüpfung seiner Romane untereinander grenzt für mich an purer Genialität mit einer ordentlichen Line Wahnsinn, geschnieft durch zusammengerollte scharlachrote Dollar-Noten.
Natürlich kann man als Fan nur mit der Schulter zucken, wenn Kings DER DUNKLE TURM ZYKLUS, der je nach Auflage oder Pressung locker 4000 Seiten umfasst, in 95 Minuten Film zusammen gewurstet wird. Ein kläglicher Versuch, der jetzt hoffentlich endlich den Weg für eine üppig angelegte Serie frei macht, mit einer Hand voll fantastischer Drehbuchschreiber.
Als Blockbuster-Kino ist DER DUNKLE TURM dann doch recht unterhaltsam, bietet einige großartige Bilder, passable Action und ein wirklich gutes Hauptdarsteller-Trio. Gibt Idris Elba einen ungewohnten aber doch brauchbaren Roland Deschain ab, ist es Matthew McConaughy, der hier als “Der Mann in Schwarz” voll und ganz perfekt besetzt ist. Herrlich arrogant und durchtrieben, bereit für DAS LETZTE GEFECHT. So habe ich ihn mir immer vorgestellt. Wenigstens eine Kleinigkeit, die mit den Büchern und dem eigenen erdachten Kopfkino konform ging . . .
George Clooney und Co. retten erbeutete Raubkunst vor den Nazizerstörern, einen grandios besetzten Film aber nicht vor dem Mittelmaß.
Müde Running Gags und mit einlullend manipulativem Score unterlegtes Geschwafel über ‘Menschenleben vs. Kunst’ sind hier sicherlich das allerkleinste Problem, denn MONUMENTS MEN wirkt einfach unglaublich zerfasert und mies erzählt.
Auf wirkliche Höhepunkte wartet man hier vergeblich, was bei diesem Cast und der eigentlich gehaltvollen Story schon eine Kunst für sich ist.
Das Clooney es hinter der Kamera und auch am Schreibtisch eigentlich besser kann, bewies er schon auf eindrucksvollere Art und Weise. Selten ist die Umschreibung 'geht so' für einen Film passender . . .
Kunterbunter Bubble-Gum-Augenfick der unangenehmeren Sorte. VALERIAN ist wie ein vollgestopftes Bälle-Bad der Ideen, an dessen quirliger Oberfläche ich als Zuschauer abprallte wie ein mit 200 Stundenkilometern an die Hauswand geschmetterter Flummi . . . Autsch!