BenAffenleck - Kommentare

Alle Kommentare von BenAffenleck

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    BenAffenleck 25.05.2017, 21:23 Geändert 31.05.2019, 19:44

    VATER DER BRAUT ist eine seit 25 Jahren funktionierende Feel-Good-Comedy-Konstante, die scheinbar unkaputtbar ist. Das Original von 1950 mit Spencer Tracy und Elizabeth Taylor habe ich in all den Jahren immer noch nicht gesehen, gegen das Remake kann es bei mir aber auch nur verlieren. Zusammen mit meinen Eltern habe ich mich damals schon köstlich amüsiert, heute lachen meine Kids mit meiner Frau und mir um die Wette. Dabei ist das hier nicht mal das reine Comedy-Gold, dafür läuft aber Steve Martin zur Hochform auf. Eifersüchtig, brillant talentfrei im Umgang mit der Gesamtsituation, knauserig und völlig genervt gibt er die tickende Zeitbombe, die dann auf den Wedding-Planer aus der Hölle trifft . . . zum wegschmeißen.

    Ich hoffe sehr, dass diese angekitschte aber an den richtigen Stellen doch herzerwärmende 90er Jahre Komödie endlich mal eine BluRay-Veröffentlichung erfährt.

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      BenAffenleck 20.05.2017, 22:42 Geändert 31.05.2019, 08:48

      Wenn zwei Generationen einer Schauspielerfamilie in einem Film aufeinandertreffen, ist das für den Zuschauer meistens ein kleines Highlight. Das ist auch in FORSAKEN mit Kiefer & Donald Sutherland nicht anders. Ihre gemeinsamen Szenen in diesem Western-Drama sind meist großartig und extrem stimmig, die darstellerische Unterstützung durch Demi Moore, Brian Cox und einem extrem charismatischen Michael Wincott ist natürlich auch nicht zu verachten.

      Somit nutzt '24'-Regisseur John Cassar seine Chance und liefert zumindest einen soliden Western nach allen gängigen Regeln des Genres ab, kann aber in keinster Weise eigene Akzente setzen. Dafür wird der Zuschauer mit wunderschönen Bildern der kanadischen Wildnis belohnt. Zeitverschwendung sieht anders aus und fühlt sich anders an . . .

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        BenAffenleck 20.05.2017, 22:21 Geändert 31.05.2019, 08:45

        Mit 13 HOURS zeigt Michael Bay, wie man es nicht machen sollte.

        Ich bin ja bei diesem ganzen Action/Kriegsfilm-Gedöns nicht gerade ein Kostverächter, muss nicht immer alles hinterfragen und kann auch mit einer wehenden US-Flagge ganz gut um. Bei 13 HOURS stimmt bis auf die schön eingefangenen farbgefilterten Bilder und die inszenierte Action überhaupt nichts. Die Versuche, dem Zuschauer die 6 bärtigen Posterboys näher zu bringen und eine emotionale Bindung herzustellen, sind geradezu kläglich. Auch eine ausformulierte Erklärung, warum die Libyer die US-Botschaft überrannten, liefert Bay nicht. Hier geht es einzig und allein darum, wie sich toughe Kerle durch gesichtslose Horden von „Wilden“ metzeln.

        Dass ist alles unübersichtlich, oberflächlich, emotionslos, viel zu lang und völlig schwarz/weiß. Ein Vergleich mit BLACK HAWK DOWN ist hier so überflüssig wie ein talentierter Drehbuchschreiber . . . ganz übles Ding.

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          BenAffenleck 13.05.2017, 21:49 Geändert 25.05.2020, 09:32

          Weit weg vom Mainstream schenkt uns Andrew Dominik DIE ERMORDUNG DES JESSE JAMES DURCH DEN FEIGLING ROBERT FORD. Ein kunstvolles Genussstück der ganz besonderen Art über einen feigen Helden und einen heldenhaften Feigling, viel zu groß und zu tief für mich, um nach nur einer Sichtung die richtigen Worte oder Zahlen zu finden. Ein ständiges hin und her zwischen °Enttäuschung° und °Meisterwerk°, zwischen °genau richtig° und °leicht zerfasert°.

          **SPÜLER**

          Nick Cave & Warren Ellis OST läuft seit 2 Tagen rauf und runter. Dieser Film lässt einen nicht los. Was genau habe ich da gesehen??? Keine Ermordung? Lebensmüde Resignation? Selbstmord durch Manipulation? Was für ein melancholischer Brocken.

          Die Zweitsichtung kommt . . .

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            BenAffenleck 12.05.2017, 13:25 Geändert 13.08.2018, 19:34

            „Der 'American Way Of Life' ein räuberischer er ist“
            (Yoda)

            Wenn Michael Bay, der König des ästhetisch gefilmten Krawumm-Kinos, einen kleinen Film für läppische 26 Millionen Dollar dreht, kommt die interne CPU erst einmal ins Ruckeln. Allerdings völlig zu Unrecht, denn auch hier muss der geneigte Bay-aner nicht auf die üblichen Trademarks wie Zeitlupen, durch Farbfilter gepresste Hochglanzbilder, gefakte Kamerafahrten durch Wände und Scheiben, eine wehende US-Flagge, testosterongeladene Kerle und halbnackte Puppen die durchs Bild huschen verzichten. Auch das infernale Bodybuilder Trio Mark Wahlberg, Dwayne Johnson und Anthony Mackie weiß zu überzeugen, die guten Nebenrollen mit Ed Harris und Tony Shalhoub sowieso. Gerade Johnson liefert hier seine bisher beste und vor allem vielseitigste Leistung ab. Hier ist er wirklich ein Berg.

            PAIN & GAIN ist aber kein Hipp-Hipp-Hurra-Amerika Filmchen, sondern eine Satire auf den Amerikanischen Traum, Raubtiermodus an. Mit fortschreitender Laufzeit wird das Grinsen nur noch zu einer angetackerten Maske. Der Film wird immer härter, düsterer und makaberer. Die Kritik am American Dream muss man hier nicht suchen, sie haut einem mit einem 20 Pfund-Gewicht förmlich in die Schnauze und holt lächelnd noch mal aus. Blutend am Boden und 'I just can't get enough“ wimmernd liegt der aufgeplatzte Traum am Boden. Warum sich und andere immer nur am Erfolg und Aussehen messen? Warum nie zufrieden sein mit dem was man hat? Woher kommt das ständige Streben nach Perfektion in allen Lebensbereichen? Halt doch mal die Fresse, American Dream! Das zu sagen ist leicht, es zu beherzigen um ein vielfaches schwieriger.

            Was man PAIN & GAIN sicherlich ankreiden kann, ist die lange Laufzeit. Aber ganz sicher nicht, dass den Opfern und Hinterbliebenen der realen Ereignisse geringe Wertschätzung zuteil wird. Natürlich ist so was bei einer Action-Thriller-Komödie ein schmaler Grat, aber wer die 3 Sun-Gym-Gang-Pumpen nach 2 Stunden immer noch sympathisch findet, hat ganz andere Probleme. Und klar, natürlich darf man hier auch mal Lachen. Auch wenn es einem manchmal im Hals stecken bleibt. Der moralische Krümelsucher darf im Hause Affenleck weiterhin im Heizungskeller verweilen und mit seinesgleichen spielen . . .

            Ein extrem derber Spaß, technisch fantastisch umgesetzt ! ! !

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              BenAffenleck 11.05.2017, 20:00 Geändert 31.05.2019, 08:41

              RolfMuller und BenAffenleck satteln den alten Gaul namens „Filmgeschichte“, und begeben sich auf einen langen und mutigen Ritt durch 87 Jahre bewegte Bilder. Einzige Vorgabe für die wagemutigen Helden ist lediglich, dass es eine Erstsichtung für Beide sein muss. 2-3 Mal im Monat darf die Community einen Blick in ihr abenteuerliches Reisetagebuch werfen...

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              In 87 Jahren um die Welt - Teil 10/87 – DER ZAUBERER VON OZ (1939)
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              Das Filmjahr 1939 spuckte zwei der erfolgreichsten und populärsten Streifen überhaupt aus. DER ZAUBERER VON OZ und VOM WINDE VERWEHT, beide unter der Regie (oder Co-Regie) von Victor Flemming und völlig grundverschiedene Filme. Gerade DER ZAUBERER VON OZ zählt mittlerweile als amerikanische Institution und einer der meistgesehenen Filme überhaupt. Letzte Angabe natürlich ohne Gewähr. Zum ersten und bisher letzten Mal habe ich ihn vor beinahe 30 Jahren gesehen, und ich kann mich noch gut daran entsinnen, in den Film gesaugt worden zu sein wie die junge Dorothy Gale von einem Tornado in die Zauber-Welt von OZ. Irgendwo hinter dem Regenbogen, wo Träume wahr werden und Sorgen dahinschmelzen wie Zitronenbonbons . . .

              . . . Jahrzehnte später muss ich nüchtern feststellen, dass ich „nicht mehr in Kansas bin“ und nach Oz suchend scheinbar irgendwann falsch abbog.

              Nach der jetzigen Sichtung ist es für mich aber absolut nachvollziehbar, wie dieser Film seinen Status zementieren konnte, und noch immer die Herzen der Filmfans aus dem Rhythmus bringt. Sensationell finde ich immer noch den Übergang von s/w zu Farbe, die Sequenzen aus der realen Welt sind in sepiagetöntem Schwarz-Weiß gedreht, nur das Land Oz wird in prächtigem Technicolor mit eindrucksvollen Kulissen präsentiert, die aber nicht jedermanns Fall sein dürften. Mir sah Oz zu sehr nach Theater-Bühne aus, obwohl die Sets schon extrem fantasievoll ausgestattet waren. Wie auch immer, den oft angepriesene Charme konnte ich für mich leider nicht (mehr) entdecken. Ich empfand den Ausflug nach „Over The Rainbow“ recht anstrengend und ja, 'Ding Dong – The Witch Is Dead' und bleibt es für mich wohl auch...

              + + + + +
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                BenAffenleck 10.05.2017, 21:01 Geändert 31.05.2019, 08:39

                Okay soweit. Um ehrlich zu sein habe ich genau das bekommen, was ich erwartet oder auch befürchtet habe. Hier kann man ganz locker den 2,0 Punkte-Zonk ziehen und den BluRay Player an die Wand feuern, weil man keine Geduld mehr hatte bis das Ding die Disc endlich ausspuckt.

                ACT OF VALOR ist ein fast zweistündiger Rekrutierungsclip für alle zwischen Big Apple und Californication, die auf Fernreisen stehen, gerne mit Kerlen abhängen und an ihren Waffen rumfummeln. Ich fands schon beim Transport-Bataillon doof.

                Einiges wird hier jedenfalls bedenklich bis peinlich platt an den Couch-Marine heran getragen, über die üble Vorhersehbarkeit beschwere ich mich noch nicht mal. Das größte Problem hat der ACT mit seinen Figuren, die einem wirklich scheißegal sind, da die Charaktere nur geschrieben wurden, um die Knarren zu halten. Sei es drum, vieles hier ist einfach scheiße, und trotzdem kann ich einen gewissen Unterhaltungswert nicht leugnen, denn die Action ist nicht die schlechteste. So jagt man also wie in einem Action-Shooter über den halben Erdball und schießt sich mit den Specialists durch alle möglichen Settings. Ich fand es mit einem kühlen Blonden ganz nett.

                Besser gucken ist für mich hier aber definitiv BLACK HAWK DOWN oder auch LONE SURVIVOR.

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                  BenAffenleck 09.05.2017, 20:46 Geändert 31.05.2019, 08:37

                  Da wird einfach mal frech „verkehrte Welt“ gespielt und ein Burger in die Nudelbox gepresst. Das kennt man sonst nur andersherum, denn im recyceln von feinen Asia-Happen sind die Amis ja vor nix fies. Die japanische Version von Clint Eastwoods ERBARMUNGSLOS bleibt der Originalrezeptur treu, wobei der gealterte Revolverheld gegen einen gefallenen ehemaligen Samurai ausgetauscht wurde.

                  Um einige Längen kommt mit seinen 135 Minuten Laufzeit leider auch THE UNFORGIVEN nicht vorbei, da tun sich Original und Remake nicht viel. Ken Watanabe fasziniert mit seinem melancholischen Schauspiel, die großartige Musik begeistert ebenso wie die malerischen Landschaftsaufnahmen. Für den verwöhnten Bilder-Absorber ist der Film ein absolutes Eyelight.

                  Leider haben Original und Remake noch etwas gemein: Sie können mich ihre lange Laufzeit über nie wirklich packen und lassen mich bei einer Bewertung wirklich ins Grübeln kommen. Beide Filme tun sich unterm Strich nicht wirklich viel. Wo THE UNFORGIVEN mit Bildern und Musik begeistert, nervte er mich ungemein mit der Nebenfigur des japanischen Halb-Ainu, sowohl vom Charakter her als auch schauspielerisch.

                  Ich zücke ein „Ganz gut“, denn dank des blutigen Finales ist dieses Remake dem Original eine halbe Schwertlänge voraus.

                  Was jetzt nicht heißen soll, dass ich es nicht doch noch eines Tage schaffe, mir ERBARMUNGSLOS endlich schön zu sehen . . .

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                    BenAffenleck 03.05.2017, 21:42 Geändert 30.05.2019, 15:34

                    Netter Heist-Action-Streifen, der dann im Verlauf mit seiner zusammengestümperten Story doch noch für das ein oder andere Kopfschütteln sorgt. Dafür ist die HEAT-Gedächtnis-Szene schon extrem amtlich.

                    Fünf Tage später ist CONTRABAND aber auch schon wieder so gut wie vergessen. Passable Thriller-Unterhaltung für zwischendurch . . .

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                      BenAffenleck 23.04.2017, 17:35 Geändert 30.05.2019, 15:30

                      Eher durschnittliches Martial-Arts-Abenteuer, auch wenn Jackie Chan und Jet Li hier erstmals zusammen in einem Film die Knochen knacken ließen. Abgesehen davon, dass FORBIDDEN KINGDOM wenig Neues zu bieten hat, stellen sich hier ganz schnell Abnutzungserscheinungen ein: bei den schwerelosen und nicht enden wollenden Fights, den Settings, der CGI und dem Humor. Dafür gibt es wenigstens einige prächtige Drehorte zu bewundern.

                      Für einen Sonntag Nachmittag ganz nett, mehr aber auch nicht.

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                        BenAffenleck 23.04.2017, 13:08 Geändert 30.05.2019, 15:32

                        Quentin Tarantino und BenAffenleck . . . zwischen Herzen, Höhepunkten und Mittelmäßigkeiten.

                        Vor 2 Jahren bekam ich die Tarantino BluRay Box 20 YEARS OF FILMMAKING geschenkt, die nun endlich mal vom Cellophan befreit wurde. Da bot sich gleich eine etwas umfangreichere Werkschau an, die auch den ein oder anderen Seitenschritt des grandiosen Filmemachers einbezieht. Zwei der Filme sehe ich zum ersten Mal, andere zum x-ten Mal.

                        Teil 12/12 >> THE HATEFUL 8 (2015) <<

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                        Der weiße Bilderbogen beginnt, Tarantinos Stamm Kameramann und Meister seines Fachs Robert Richardson und Legende Ennio Morricone bitten zum Tanz mit den prachtvollen Breitwandbildern und beunruhigend unheimlichen Tönen. Mit einem zarten Hauch von Gänsehaut nehme ich die Aufforderung an, behalte aber immer die Kaffeekanne im Augenwinkel.

                        THE HATEFUL 8. Der Kopfgeldjäger. Der Henker. Die Gefangene. Der Sheriff. Der Mexikaner. Der kleine Mann. Der Cowboy. Der General. RESERVOIR DOGS mit Colts. Anstatt in einer alten Lagerhalle, belauern sich die wilden Hunde dieses mal in Minnies Miederwarenladen. Für viele ein ganz fader Hüttenkäse, denn lange Zeit passiert hier nichts, zumindest für den gewaltgeilen Schnellgucker.

                        Tarantino lässt sich Zeit, seine Figuren auf dem „Schachbrett des Todes“ in Position zu bringen. Allianzen werden eingegangen, Gut und Böse gibt es nicht, Vertrauen kann man hier niemandem. Das zynische Kammerspiel nimmt Fahrt auf, und legt Wegstrecke zwischen sich und einem reinrassigen Western zurück. Im Sub-Text hat THE HATEFUL 8 eine ganz eigene Gewichtung über Schuld und Sühne, Rassismus und Vergeltung, der Norden gegen den Süden, über hasszerfressene Vorurteile, aber auch über die exekutive Gewalt. Damit bekommt Tarantino als Drehbuchschreiber gleichfalls einen feinen Bogen in unser Hier und Jetzt.

                        Nach der ersten Stunde finde ich es geradezu meisterhaft, wie er langsam aber völlig erbarmungslos die Spannungsschraube anzieht, und wieder mit seinen Trademarks aus Zeitsprüngen und Perspektivwechseln arbeitet. Den Hass zwischen den Figuren und Grüppchen lässt er ganz langsam anschwellen, bis man sich auf einmal dank der eruptiven Gewalt in der Hütte von EVIL DEAD wiederfindet, mitsamt der Falltür zum Keller.

                        Während man also über Blut und Gedärmen schlitternd versucht, seine Zigarette mit Red Apple Tabak zu drehen, sollte man langsam zu der Einsicht kommen, dass Tarantinos Meinungsspalter doch so Einiges zu bieten hat. Ich jedenfalls war nicht zum letzten Mal in dieser so unglaublich perfekt von einer Kamera eingefangenen Hütte zu Besuch. Ich freue mich schon auf ein weiteres Treffen mit der irren und wahnsinnig gut performenden Jennifer Jason Leigh mitsamt ihrem bärbeißigen Hund Kurt Russel an der Kette, akzeptiere auch ein weiteres Mal Tim Roth Rolle als gelungene Christoph Walz-Kopie, wärme mich nach NEBRASKA wieder mal mit Bruce Dern am Feuer auf, ziehe vor Samuel L. Jackson nach DJANGO UNCHAINED ein weiteres Mal tief verbeugend meinen Hut, und recke mich vor Walton Goggins noch ein Stück näher Richtung Holzboden.

                        Was für ein Späßchen und ja, tatsächlich ... „ein schöner Einfall“.

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                        Hier geht's zur Liste ::: http://www.moviepilot.de/liste/benaffenleck-guckt-tarantino-benaffenleck

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                          BenAffenleck 21.04.2017, 22:38 Geändert 30.05.2019, 15:28

                          Quentin Tarantino und BenAffenleck . . . zwischen Herzen, Höhepunkten und Mittelmäßigkeiten.

                          Vor 2 Jahren bekam ich die Tarantino BluRay Box 20 YEARS OF FILMMAKING geschenkt, die nun endlich mal vom Cellophan befreit wurde. Da bot sich gleich eine etwas umfangreichere Werkschau an, die auch den ein oder anderen Seitenschritt des grandiosen Filmemachers einbezieht. Zwei der Filme sehe ich zum ersten Mal, andere zum x-ten Mal.

                          Teil 11/12 >> DJANGO UNCHAINED (2012) <<

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                          Aus seiner Vorliebe für die alten Spaghetti-Western machte Tarantino nie ein großes Geheimnis, zitierte er sie doch immer wieder in seinen bisherigen Filmen und wilderte musikalisch noch ausgelassener in dem Genre. Mit einem Western in Spielfilmlänge erfüllte er dann so machen Fan-Traum. Natürlich ist es nicht nur ein Tarantino’scher Italowestern, sondern auch eine liebevolle und nicht zu erzwungen wirkende Hommage an die Blaxploitation-Movies der 70er Jahre. Veredelt durch ein später oscarprämiertes Drehbuch mit geschliffenen Dialogen, makabrem Humor und der unverkennbaren comichaft überzeichneten Brutalität. Dazu noch ein Soundtrack mit Ennio Morricone Musik und Hip-Hop-Beats, Geschwafel über französische Literaturklassik und eine deutsche Volkssage. Zack, fertig ist das völlig verrückte Patchwork.

                          Was der Zuschauer davon hat? Einen Heidenspaß . . . bei jeder erneuten Sichtung saugt mich die Suche des Kopfgeldjägers und des Sklaven nach Rache und Liebe förmlich ein, kaut mich durch, lässt mich auf seiner Zunge verharren, schiebt mich von der linken in die rechte Backentasche und spuckt mich dann nach 165 Minuten endlich wieder als glücklich strahlenden Tarantino-Fanboy aus. Was für ein ultrabrutales, in der Wortwahl geschliffenes und darstellerisch saucooles Meisterstück.

                          Neben einem extrem lässigen Jamie Foxx, einem genial lustigen und ausdrucksstark artikulierenden Christoph Waltz so wie einem herrlich sadistischen Leonardo DiCaprio konnte mich aber vor allem Samuel L. Jackson als speichelleckender und die Fäden im Hintergrund ziehender Alt-Nigger extremst überraschen. Vor 5 Jahren hatte ich ihm so eine starke Rolle einfach nicht mehr zugetraut.

                          DJANGO UNCHAINED ist sicherlich Tarantinos geradlinigster Film, die Erzählstruktur ist sehr einfach gehalten. Das sehe ich in seiner filmischen Vita aber auch mal als angenehme Abwechslung, denn es funktioniert hier ja hervorragend, ohne auch nur mal 10 Minuten am Stück “nicht interessant genug” zu sein. Es sind dann auch immer die flüchtigen Blicke eines Regisseurs nach links und rechts, die für die nötige Tiefe sorgen. Der Blick auf den so wunderschönen Süden der USA und die widerwärtige und unmenschliche Sklaverei. Nur ab und zu hält er an und verdeutlicht uns, dass das hier keine Southern-Komödie ist. Die Hunde-Szene ist so ein kaum zu ertragender und extrem drastischer Zwischenstopp auf dem Rastplatz "Hölle auf Erden" . . .

                          Die Mischung aus Humor & Härte ist wirklich gewagt, aber hier kann ich tatsächlich ablachen und mir Minuten später schon wieder die Decke über anderthalb Augen ziehen. Zu lange sollte man sie aber nicht dort lassen, denn sonst sieht man nur ein Viertel von Robert Richardsons wieder einmal brillanter Kameraarbeit, den eindrucksvollen Sets, Frisuren, Kostümen oder generell einem der besten Filme überhaupt.

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                            BenAffenleck 17.04.2017, 17:58 Geändert 30.05.2019, 15:27

                            Mit der Verfilmung von DAS FÜNFTE ELEMENT erfüllte sich Luc Besson einst einen Jugendtraum und erschuf einen ganz wilden Trip, der zwischen „ungewollt saublöd“ und „spaßig unterhaltsam“ hin und her springt.

                            Mit seinen Schauwerten brauchte sich diese europäische Produktionen schon damals nicht hinter amerikanischen Vorbildern verstecken. Dabei ist DAS FÜNFTE ELEMENT aber ungewohnt poppig, bunt und tuntig, was generell kein Problem ist, ich hier aber als recht anstrengend empfinde.

                            Milla Joghurtwitsch hat als göttliche Weltenretterin so viel Ausstrahlung und Erhabenheit wie eine wasserdichte Taschenlampe im Marianengraben. Nö, da sieht man nicht viel. Wenigstens konnte Bruce Willis im 'Nakatomi Plaza' genug Erfahrung sammeln, um auch hier mühelos mit Zorgs hundegesichtigen Schergen den Boden aufwischen zu können. Gary Oldmans Overacting kann mir dann aber auch noch einige Schmunzler entlocken. Er kann es einfach.

                            DAS FÜNFTE ELEMENT ist somit äußerst unterhaltsames Sci-Fi-Kino, sorgt bei mir aber auch nach der dritten Sichtung nicht für eine enger werdende Unterhose . . .

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                              BenAffenleck 17.04.2017, 11:42 Geändert 27.05.2019, 19:34

                              Jackie Chan & Owen Wilson funktionierten als Double im Wilden Westen für mich einfach um einiges besser. Natürlich bietet auch SHANGHAI KNIGHTS gute Unterhaltung, Jackies unnachahmlich akrobatische Kämpfe und haarsträubende Stunts, trotzdem steht die Fortsetzung etwas verkümmert im Schatten des tollen Vorgängers.

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                                BenAffenleck 14.04.2017, 22:33 Geändert 27.05.2019, 19:26
                                über Gattaca

                                Gefreut hatte ich mich auf GATTACA ungemein, gilt doch Andrew Niccols Regie-Debüt schon als moderner Klassiker des dystopischen Sci-Fi-Kinos. Gemessen am Stellenwert fand ich das Endergebnis aber doch ein wenig schwach in der Wirkung. Sicherlich in Bild und Setting ein Knaller, und auch die Geschichte dürfte nach der Sichtung schon zu so mancher Gesprächsrunde animiert haben. Da ist es um so bedauerlicher, dass mich diese mit Drama- und Thriller-Elementen versetzte Sci-Fi-Mischung nicht ein einziges Mal wirklich abholen oder berühren konnte. Am Ende hätte er es fast geschafft, aber nur fast...

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                                  BenAffenleck 14.04.2017, 22:05 Geändert 27.05.2019, 19:30
                                  über Sing

                                  Koalabär Buster organisiert eine Castingshow, um sein marodes Theater zu retten. Die begabten Talente haben allerdings alle mit ihren ganz eigenen Sorgen zu kämpfen...

                                  Anfangs hatte ich gar nicht so recht Bock auf SING, was die Kids allerdings komplett anders sahen. Gut so, denn nach einem eher 'okayen' Anfang nimmt die Musikrevue ordentlich fahrt auf, bietet genug Gags für die Kids und einiges an Gefühl für die Älteren.

                                  Fein warme Weiterempfehlung an noch zu kalten oder verregneten April Tagen.

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                                    BenAffenleck 14.04.2017, 18:32 Geändert 27.05.2019, 19:32

                                    Als ich 1992 oder '93 zum ersten Mal CITY SLICKERS sah, erfuhr ich überhaupt erst mal, was eine Midlife-Crisis ist. Müde lächelnd nickte ich es ab, denn bis zu meinem 40ten Geburtstag waren es ja noch locker 322 Jahre. Einen Wimpernschlag später steht die große 4 auch bei mir vorne und das Hamsterrad dreht sich gnadenlos, die Zeit hat immer wieder einen Schluckauf, springt auf einmal Monate vorwärts und lässt zum Abschied Kalender-Monatsblätter mit vollgeschriebenen Spalten meiner 4-köpfigen Familie auf dem Küchentisch liegen. Und das Hamsterrad dreht sich quietschend weiter . . .

                                    Nach über 25 Jahren funktioniert diese Abenteuer-Komödie über Karriere, Midlife Crisis und Cowboys immer noch ganz hervorragend. Fernab vom Fäkalhumor heutiger Komödien geht es hier um drei Freunde, die jedes Jahr zusammen einen außergewöhnlichen Urlaub zusammen verbringen. Die letztjährige Stierhatz in Pamplona nahm kein rühmliches Ende, dieses Jahr soll es alles besser werden, obwohl sich die privaten Probleme der Großstadt-Helden stapeln. Ein Vieh-Treck von New Mexico nach Colorado soll ihnen das Lächeln zurück bringen.

                                    Billy Chrystal, Daniel Stern und Bruno Kirby geben hier wirklich ein großartiges Gespann ab und hauen einige fantastische Lacher raus. Die Kerben im Revolver bekommt dann allerdings Jack Palance, der hier den alten und knallharten Cowboy Curly spielt. Eine Wonne und Späßchen sondergleichen, die dem alten Palance den Nebenrollen-Oscar einbrachte.

                                    Ein gewisses Maß an Ernsthaftigkeit und nötiger Tiefgründigkeit vermengt sich mit einer passenden Westernatmosphäre und jeder Menge Spaß zu einem extrem liebenswerten Film, der in keiner Kategorie die Goldmedaille holt, sich aber lässig mit einer Marlboro im Mundwinkel ans Siegertreppchen lehnt. Fehlt nur noch die nötige BluRay, um die müde DVD endlich einmotten zu können . . .

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                                      Nach 1-2 eher unerwarteten Story-Twists dümpelt DEAD MAN DOWN im soliden Mittelfeld des Revenge-Action-Genre. Colin Farrell und vor allem Noomi Rapace retten hier mit ihrem Schauspiel noch das, wozu der Drehbuchschreiber nicht in der Lage war. Schön, dass man am Ende wenigstens noch mit einem actionreichen Finale besänftigt wird...

                                      Kann man sich mal gut anschauen.

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                                        BenAffenleck 12.04.2017, 19:25 Geändert 26.05.2019, 17:41

                                        Ist das zu hart, bist du zu weich...

                                        Da habe ich ja mal wieder lecker in der Folter Tonne gebuddelt und einen Filmabend der very unbequemen Art als Dankeschön erhalten.

                                        Ab und an mal einen blutigen Slasher oder Jumpscarer??? Kein Thema, obwohl ich da nicht immer das dankbarste Klientel bin. Ist halt nicht wirklich mein Genre. Besonders schlimm wird es für mich immer dann, wenn das Phantastische außen vor bleibt und die Handlung in den Bereich des Möglichen rückt. So war zum Beispiel HOSTEL für mich nach der Hälfte unguckbar, das THE HILLS HAVE EYES Remake wiederum nicht. Letzteres sah natürlich auch einfach fantastisch aus und konnte mit guten Schauspielleistungen überzeugen.
                                        EDEN LAKE war dann wieder so ein Terror-Torture-Stiefel, der die ganze Zeit über unangenehm drückte und 2008 einen schonungslosen Blick in die Abgründe der maroden Gesellschaft und der völlig überzogenen Gewaltbereitschaft der Jugendgangs warf.

                                        Auch hier wird die Schraube der Gewalt gnadenlos fest angezogen, bis schließlich der Kopf abreißt und es kein Halten mehr gibt. Meine Grenzen konnte James Watkins mit diesem Regie-Debüt jedenfalls ausloten, und ich habe EDEN LAKE bis zum Ende durchgezogen, da man ihm die Spannung nicht strittig machen konnte und ich Michael Fassbender und Kelly Reilly unheimlich gerne sehe. Hätte man sich nicht mit so unheimlich vielen beschissenen Zufällen, Doofheiten und Unglaubwürdigkeiten herumärgern müssen, hätten die unentspannten 1,5 Stunden am EDEN LAKE durchaus „nett“ sein können.

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                                          BenAffenleck 06.04.2017, 21:31 Geändert 26.05.2019, 17:37

                                          Nach KINGSGLAIVE möchte man gerne mit einem Schraubendreher durch die nächtlichen Straßen laufen, um alle Embleme wohlwollend am Straßenrand geparkter mal mehr mal weniger teurer Audis von mal mehr mal weniger wichtigen Fürzen aus dem Blech zu pulen. Product-Placement-Amoklauf. Der Richter würde es verstehen.

                                          KINGSGLAIVE hat definitiv hervorragende Momente, erstickt aber irgendwann am Eye-Candy und den völlig überlasteten Bildern. Man weiß gar nicht mehr, wo man zuerst hingucken soll. Zu groß. Zu viel. Zu schnell. Da baller ich mir dann doch lieber einen Superhelden-Popcorner rein...

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                                            BenAffenleck 04.04.2017, 21:08 Geändert 26.05.2019, 17:35

                                            Der ehemalige dänische Söldner Jon holt nach 7 langen Jahren des “Fuß fassens” endlich seine Frau und seinen Sohn in die Weiten der amerikanischen Prärie. Der erhoffte Seelenfrieden ist ihm aber nicht vergönnt…

                                            Der ureigenste amerikanische Acker wurde ja mittlerweile schon von fast alles Produktionsländern bestellt. Endlich zieht auch das ganz starke Filmland Dänemark einen spektakulär unspektakulären Western der alten Schule aus der Satteltasche, der für mich angenehm “aus der Zeit gefallen” wirkte. Ein schlichtes Rachestück mit wenigen Worten, gekonnter Inszenierung und dichter Atmosphäre. Die himmelschreiende Ungerechtigkeit hat mich einige Male kalt erwischt, der Kloß im Hals ließ sich schwer schlucken. Wenn ein Film trotz mancher kleinerer Verfehlungen immer noch so gut funktioniert, muss schon eine Menge richtig gemacht worden sein.

                                            Hier geht es los mit der feinen Besetzung des Brüderpaars durch Mads Mikkelsen (der mich erst vor einem Jahr mit DIE JAGD auf seine Seite ziehen konnte) und Mikael Persbrandt (ganz stark im hervorragenden IN EINER BESSEREN WELT von Susanne Bier). Mikkelsen bringt die Trauer und in ihm brodelnde Wut mit seiner Mimik sehr packend rüber, da bedarf es nicht vieler Worte.

                                            Die macht dann lieber Jeffrey Dean Morgan, einer meiner liebsten Nebendarsteller überhaupt. Nicht weil er talentiert bis in den hintersten Winkel seines immer so süffisanten Lächelns ist, sondern weil er dieses “gewisse Etwas” hat. Jedenfalls in meiner kleinen Welt der Filme und Serien. Was freue ich mich schon auf seine Rolle in Staffel 7 von THE WALKING DEAD. In THE SALVATION blüht er als Reden schwingender und völlig skrupelloser Antagonist wieder einmal förmlich auf und lässt dementsprechend auch die Sau raus. Eva Green wird hier insofern gefordert, dass ihr das Drehbuch nicht mal eine Zunge spendiert hat, und ihr Gefühlsleben somit nur über ihre Mimik und Blicke transportieren kann. Das macht sie aber gerade in der Szene im Zug wirklich großartig.

                                            Doch Kristian Levrigs Film hat nicht nur einen gut spielenden Cast zu bieten, sondern begeistert auch noch durch herausragende Kameraarbeit mit in satten Farben getränkten Bildern des wunderschönen Südafrika, dass hier als Double des ‘wilden Westens’ herhalten musste.

                                            Zugegeben, die Charaktere sind recht flach, das Ende der Geschichte weiß man schon nach 7 Minuten und für 10 Millionen Euro Budget gibt es scheinbar keinen gescheiten Computer-Regen oder Feuer aus Einsen und Nullen. Zu dem Zeitpunkt, als mich das hätte Nerven können war ich aber schon längst glücklich in der Welt aus Blut, Staub und Blei gefangen . . .

                                            Auf baldiger BluRay und durchs Kellerkino gejagt sicherlich noch ein Pünktchen mehr wert!

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                                              BenAffenleck 01.04.2017, 21:39 Geändert 25.05.2019, 19:54

                                              Nach dem guten alten „Viel kann viel – Prinzip“ liefert das PIRATES Dreigestirn Verbinski / Bruckheimer / Depp für schmale 250 Millionen Dollar ein mittelprächtiges Stückwerk aus Western, Abenteuer und Komödie.

                                              Das erste Drittel konnte mich wirklich prächtig unterhalten, im letzten Drittel gehen dem LONE RANGER die Pferde etwas durch und schießt für mich übers Ziel hinaus. Trotzdem fühlte ich mich die zweieinhalb Stunden lang recht gut unterhalten, was aber auch vor allem an der opulenten Bilderpracht lag.

                                              Das hätte wirklich eine ganz geile Nummer werden können...

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                                                BenAffenleck 31.03.2017, 20:49 Geändert 25.05.2019, 19:51

                                                Wenn über die staubigen Straßen eines kleinen Nestes die alten müden Helden mit ihren Wehwechen Richtung Showdown schlurfen und dabei noch Unterstützung von einem jungen aber hundsmiserablen Schützen bekommen, dann liegt EL DORADO im Player.

                                                Als leicht variierter RIO BRAVO, den Howard Hawks 7 Jahre vorher drehte, geht es auch hier wieder um das Thema “Männerfreundschaft” und “Jung & Alt” gegen die Bösen. Eine wirklich spannende Handlung gibt es hier nicht, und eine viertel Stunde weniger hätte EL DORADO auch noch besser gestanden. Den ungemeinen Unterhaltungswert kann man dann aber komischerweise trotzdem nicht in den Staub treten, die Mischung aus Tragik, Härte und Humor sitzt wie ein Schuss zwischen die Augen oder eine Ladung Schrot in die Brust. Gerade die selbstironischen Sticheleien zwischen dem ‘Revolverhelden mit Rücken’ (souverän John Wayne) und dem ‘Sheriff mit Alkohol- und Liebesproblemen’ (stark Robert Mitchum) machen einfach Spaß und sind das Salz in der gestreckten Suppe. Das der nur mit einer abgesägten Schrotflinte treffende Schütze ‘Mississippi’ vom jungen James Caan gespielt wurde, ist mir im Laufe der Jahrzehnte auch wohl entfallen. Erst viele Jahre später wird er im MISERY-Torture-Haus von Kathy Bates landen **grusel**...

                                                Wenn ihr diesem Klassiker (also EL DORADO) etwas abgewinnen könnt, dann besorgt ihn euch als BluRay. Die Bildqualität ist für einen über 50 Jahre alten Schinken zum auf die Fernbedienung sabbern. Arizona und Utah erstrahlen in allerschönstem Technicolor. Respekt!

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                                                  BenAffenleck 29.03.2017, 20:05 Geändert 25.05.2019, 19:50

                                                  EIN TICK ANDERS ist eine wirklich tolle deutscher Tragikomödie zum Thema ‘Tourette-Syndrom’ und dessen Akzeptanz. Andi Rogenhagens Film (Regie & Drehbuch) geht da mit jeder Menge Humor ran, ohne die Krankheit jemals ins Lächerliche zu ziehen.

                                                  Wirkliche Ecken und Kanten sucht man hier vergebens, dafür sind die Figuren aber so wunderbar liebenswert und schrullig gezeichnet, dass ich mich über fast 90 Minuten einfach in den Arm genommen fühlte, auch wenn das Drehbuch den anfänglichen Charme im letzten Drittel mit einer eher hanebüchenen Entwicklung schmäler.

                                                  Würde ich mir tatsächlich noch mal anschauen, und das ist bei deutscher Ware nicht selbstverständlich...

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                                                    BenAffenleck 26.03.2017, 20:55 Geändert 25.05.2019, 19:46
                                                    über Cyborg

                                                    Im jungen Teenager-Alter war CYBORG für mich natürlich ein Happening der gelungenen Art. Heute wackelt er munter zwischen 2 und 4 Punkten hin und her. Letzten Endes gab es hier für mich aber wirklich überhaupt nichts, was ich noch abnicken konnte oder wollte. Action-Trash der ungewollt komischen Sorte, der wohl nur noch von der Auswahl der Perücken unterboten wurde. Nach einer knappen Stunde habe ich dem CYBORG den Stecker gezogen . . .

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