BenAffenleck - Kommentare

Alle Kommentare von BenAffenleck

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    BenAffenleck 08.07.2017, 21:13 Geändert 03.06.2019, 06:00

    UNDER SIEGE 2 steht seinem durchwachsenen Vorgänger in nichts nach. Wahnsinn, dass ich so was vor 20 Jahren noch unter “amtlicher Actioner” katalogisiert hatte. Sollte man aber noch nie gesehen haben , wie Steven Seagal mit seinen scheinbar durchtrennten Gesichtsnerven böse Buben vor, aus oder durch den Zug schmeißt, darf hier guten Gewissens ein Ticket ‘Einfache Fahrt’ lösen . . .

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      BenAffenleck 02.07.2017, 20:15 Geändert 02.06.2019, 20:57

      In Überlänge jagen Jake Gyllenhaal und Robert Downey Jr. den berüchtigsten Serienmörder der USA. Eine obsessive Suche, die schon bald ihre Leben bestimmen wird...

      David Fincher gelingt mit ZODIAC über die gesamte Laufzeit betrachtet leider kein Film, der einen in den Sitz presst oder vor Spannung den Griff zur Chipstüte vergessen macht. Mit dieser Mörderhatz werde ich einfach nicht warm, das Bombardement an Namen, Orten, Zeiten, verworfenen und wieder aufgegriffenen Theorien ist beinahe nur mit Block und Stift zu bewältigen, und selbst dann kann ZODIAC einfach nie so richtig zupacken . . .

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        BenAffenleck 30.06.2017, 19:08 Geändert 02.06.2019, 20:55

        . . . sobald ich aber darüber hinaus war, fing die Zeit an zu rasen, und es gibt rein gar nichts, außer mich an die Zeiger zu hängen um diese von ihrer unbarmherzigen Raserei abzuhalten. Ich denke an die vergangene Zeit, beschwere mich über mir angetane Ungerechtigkeiten, neige den Blick ob der selbst begangenen Fehler und Ungerechtigkeiten, meine Gedanken und mein Herz hängen sich an Menschen, die schon längst nicht mehr da sind oder kaum noch da sein wollen, Jahre und Welten oder nur einen Telefonanruf entfernt.

        Wieso kümmert mich das so? Wieso hängt man so sehr in der Vergangenheit fest, dass man oftmals die mit Glück und Kinderlachen angefüllte Gegenwart nicht vollends auskosten kann? Wann war der Augenblick, als Normalität kompliziert wurde?

        "Wer die Gegenwart nicht genießen kann, hat keinen Grund zu denken, dass die Zukunft besser werden wird!" Ein Satz, den George Falconer in A SINGLE MAN ausspricht, der mich erstarren und nicht zum letzten Mal während der 100 Minuten die Umgebung unscharf werden lässt.

        Dieses Bilderbuch von einem Film wirft mit solchen Sätzen um sich. Aus Hollywood hätte ich so einen Film fast nicht mehr erwartet, völlig kitschfrei und natürlich im Umgang mit Homosexualität, brutal ehrlich wenn die Wörter 'Einsamkeit' und 'Isolation' es unausgesprochen schaffen, den Lärm aufzufressen. Ein Tag im Leben eines einsamen und trauernden Mannes in einer Zeit, in der man über den Tod eines homosexuellen Lebenspartners noch nicht öffentlich trauern oder reden konnte. Nur ein Tag im Leben eines Außenseiters der zerbrach, einen letzten Blick auf seine kleine Welt werfen möchte und dabei die Schönheit des Lebens wiederentdeckt.

        Die Tage bewusst zu leben ist manchmal alles was man kriegen kann. Manchmal schafft es so ein Film mit der Schönheit seiner bewegten Bilder, den liebreizenden Tönen seines melancholischen Scores oder der nicht weniger als sensationellen Leistung seines brillanten Hauptdarstellers das zu sagen, was so offensichtlich ist.

        Leben. Lieben. Sterben. Irgendwann . . .

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          BenAffenleck 25.06.2017, 17:47 Geändert 02.06.2019, 20:49

          Die Geschichte um ein Baby, dass schon im Anzug als Unternehmer vom Himmel fällt, ist schon ein verrückter Flick. Einerseits gewagt, andererseits so absurd, dass es schon wieder Spaß macht. Die Gags bewegen sich immer zwischen Slapstick und kleineren Lachern für das erwachsene Publikum hin und her. Das ist wirklich alles absolut nett.

          Richtig toll sind all die kreativen Einfälle, wenn die Fantasie der Hauptfigur Tim dargestellt wird. Hier ist er mal Ninja, Pirat, Tiefseetaucher oder Zoologe. Generell ist THE BOSS BABY recht hibbelig und auch actionlastig, was man ihm aber nicht mal negativ ankreiden kann, denn zusammen mit der (natürlich etwas holzhammermäßigen) Message bekommt man hier richtig gute Unterhaltung geboten . . .

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            BenAffenleck 25.06.2017, 17:14 Geändert 02.06.2019, 20:45

            DOM HEMINGWAY weiß als Film und als Figur einfach nicht, dass er nur ein kleiner Fisch im großen Teich ist.

            Der einzige Grund, sich dieses britische Gangster-Drama zu geben ist Jude Law, der hier grandios gegen seine sonstige Rollenauswahl besetzt ist. Er beweist als schmieriger Ganove Mut zur Hässlichkeit und verliert seine sonst so guten britischen Manieren, weiß aber auch in ruhigeren Momenten zu überzeugen. Leider ist sein DOM HEMINGWAY so ein absolut ätzendes Arschloch und prolliger Drecksack, dass es schon gewagt ist, so einen Anti-Helden überhaupt auf das Publikum los zu lassen.

            Natürlich hätte das alles wunderbar funktionieren können, visuell ist das Ergebnis wirklich klasse, erzählerisch allerdings ein totaler Reinfall. Die Handlung kann einfach nicht mitziehen und dem Drama-Anteil fehlt das Herz um punkten zu können. Die anderthalb Stunden waren selbst mit Bier und Chips zermürbend.

            'Besser gucken' ist hier auf jeden Fall DRECKSAU.

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              BenAffenleck 25.06.2017, 15:48 Geändert 02.06.2019, 20:47

              Nach dem recht erfolgreichen und durchaus gelungenen Vorgänger schickte John Turteltaub 3 Jahre später in DAS VERMÄCHTNIS DES GEHEIMEN BUCHES das bewährte Team auf eine neue Hatz, dieses Mal auch mit Abstechern nach London und Paris. Das Abenteuer wird wieder mit ein wenig Action und Humor aufgepeppt, springt in fast jedes Logikloch welches es bis zum Finale finden kann, und schafft es trotzdem wieder einmal, gut zu unterhalten. Alles andere wäre bei den tollen Schauspielern in den Nebenrollen auch eine Verschwendung der übelsten Art . . .

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                BenAffenleck 22.06.2017, 20:06 Geändert 02.06.2019, 20:42

                Herausforderndes Genre-Kino aus Thailand. Die Ausgangssituation fand ich einfach total interessant, denn es geht hier um einen gefallenen Cop, der zum Killer wird und nach einem HEADSHOT nur noch alles verkehrt herum sieht.

                Bei dieser konsequent düsteren Thriller-Ballade wird vorne durch gutes Schauspiel (sogar eine gute deutsche Synchro), einer angenehmen Entschleunigung und dem melancholischen Score etwas aufgebaut, was der Regisseur dann gnadenlos mit einer für mich üblen Inszenierung mit seinem eigenen Arsch wieder abreißt. So eine geile Idee, wo kaum was raus gemacht wird und durch 20 Zeitsprünge hin und her und dazwischen und wieder vorwärts und noch mal zurück sich komplett selber aushebelt, sieht man auch nicht so oft. Das ist schon beinahe eine Kunst für sich.

                Ich war jedenfalls angepisst wegen der verpassten Chance, und bin danach im Handstand Richtung Bett abgetigert . . . coole Optik.

                * * *

                Hier geht’s zur Liste: http://www.moviepilot.de/liste/benaffenleck-guckt-in-den-wok-und-drumherum-benaffenleck

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                  BenAffenleck 18.06.2017, 17:36 Geändert 02.06.2019, 20:40

                  EX MACHINA gucken ist wie ‘Depeche Mode’ hören. Kühl und steril, aber doch interessant.

                  Alex Garland war für mich als Danny Boyle Fan-Boy natürlich kein Unbekannter, schrieb er doch die Drehbücher zu THE BEACH, 28 DAYS LATER und SUNSHINE. Mit EX MACHINA verfilmte er nun zum ersten Mal eines seiner eigenen Drehbücher. Für eine schnelle Nummer zwischendurch ist sein Film nichts, der Plot schreitet behutsam voran und die Spannungsschraube wird subtil angezogen. Die existenziellen Fragen rund um das Menschsein fühlen sich in so einem Sci-Fi-Kammerspiel gut aufgehoben an. Ich persönlich habe aber immer so meine Schwierigkeiten mit Filmen die das Thema K.I. haben, und bin generell kein Fan von dem steril kühlen Look.

                  Wer allerdings mal Bock auf “anderes” Kino hat, sollte hier unbedingt zugreifen. Ganz starke aber nicht aufdringliche SFX und gute schauspielerische Leistungen runden hier das Gesamtpaket positiv ab.

                  Vielleicht muss ich da auch noch mal ein klein wenig ausgeschlafener ran...

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                    BenAffenleck 17.06.2017, 21:55 Geändert 02.06.2019, 20:39

                    Ach du kacke, jetzt wird mein Keks wohl langsam auch weich...

                    Eingestellt auf einen Filmabend mit meinen Liebsten, Fingerfood, 3 kühlen Bierchen und lockerem Eindösen nach einem Dreiviertelstündchen machte mir DADDY OHNE PLAN einen Strich durch die perfekte Ausführung des zurechtgelegten Planes. Dieser allerfeinste Disney Kitsch mit Stereotypen zum Kronkorken in die Augen rammen hat uns fantastisch unterhalten. Einige Gags waren top, das Herz war am rechten Fleck und 'The Rock' ist natürlich immer ein Fels in der filmischen Brandung.

                    Was soll ich sagen? Absolut gute Freitag Abend Unterhaltung!

                    Der Regisseur heißt übrigens Andy Fickman. Warum ich das noch erwähne??? Siehe oben, erster Absatz . . .

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                      BenAffenleck 13.06.2017, 20:23 Geändert 31.05.2019, 19:59

                      Ganz im Stil von Indiana Jones verfolgt Nicholas Cage in DAS VERMÄCHTNIS DER TEMPELRITTER die Spur eines unvorstellbar großen Schatzes. Die Qualität seiner Vorbilder wird hier nicht erreicht, dennoch entfaltet sich hier in über 2 Stunden ein recht spannendes Katz-und-Maus-Spiel, dem etwas mehr Action und 2-3 Augenöfffner mehr sicherlich nicht geschadet hätten.

                      Abgesehen von dem glasklaren Storyverlauf und der wackeligen Glaubwürdigkeit einiger Charaktere (und Handlungsabläufe) macht es Spaß, dieser Mischung aus klassischer Schatzsuche mit historisch interessantem und auch teilweise belegbarem Background von der Couch aus zuschauen zu dürfen. Wirklich nette Schatzjagd, ohne selbst wieder den muffigen Lederhut und die Peitsche aus der Truhe holen zu müssen . . . man ist ja auch keine 30 mehr.

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                        BenAffenleck 11.06.2017, 22:15 Geändert 31.05.2019, 19:57

                        Ach scheiße. Ich hatte mich ja so auf CAPTAIN FANTASTIC gefreut. Von einem schlechten Film ist er natürlich ewig weit entfernt, Schauspiel und Bildsprache in Verbindung mit dem Score sind super. Ich konnte die Story aber nie wirklich ernst nehmen, was für weltfremde Spinner. Perfekt ausgebildet um irgendwann mal zu Öko-Terroristen zu werden.

                        Das Ding war echt weit drüber, wobei der Hochzeitsantrag und die Spazierfahrt mit der scheinbar immer noch taufrischen Mutti längst nicht so schlimm waren wie die klischeehaften Vergleiche Natur/Bildung vs. Konsumgesellschaft/Videospiele . . .

                        Danach habe ich mir aus Protest ne kalte Dose giftiges Wasser aufgerissen und nach dem Pinkeln die "Groß-Taste" gedrückt. Was bin ich doch für eine Wildsau.

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                          BenAffenleck 06.06.2017, 20:30 Geändert 31.05.2019, 19:54

                          Was kann einen Menschen aus der Bahn werfen und zu einem seelischen Wrack machen? Was könnte den Rahmen des Erträglichen sprengen, die Feder aus dem Antrieb springen lassen oder das Fass zum überlaufen bringen? Die Antworten darauf sind wohl so verschieden wie vielzählig. Aber nicht selten würde - Krieg- genannt werden. Mit herausragenden Leistungen bringen uns Robert DeNiro, Christopher Walken und John Savage die körperliche und seelische Versehrtheit der Kriegsveteranen näher als es eigentlich noch nötig wäre. Eine 3 stündige Reise durch das vom Vietnam-Krieg traumatisierte Amerika der 70er, vom lebensbejahenden "Can't Take My Eyes Off You", über zwei Tropfen Wein auf einem Brautkleid und dem Irrsinn des Russischen Roulettes hin zum fantastischen Score Stanley Meyers, den erhabenen Panoramabildern Vilmos Zsigmonds bis zum bitter-trotzigen "God Bless America". Die Nackenhärchen sträuben sich.

                          Nach dem fragwürdigen "Genuss" des mit 9 Oscar-Nominierungen bedachten DIE DURCH DIE HÖLLE GEHEN wankt man mit tief hängenden Schultern und dem Lebenslust-Akku auf rot blinkenden 3% Richtung Arzneischränckchen und kramt verzweifelt nach der Schachtel Happy-Pills. Wenn man über Stunden so dermaßen hart bearbeitet wurde, reicht eine 300 Gramm Tafel Schokolade nicht mehr aus, um seinen Gemütszustand wieder in akzeptable Bahnen zu lenken.

                          Michael Ciminos Antikriegsdrama muss man dabei in Laufzeit und Tempo allerdings auch als Herausforderung benennen. THE DEER HUNTER ist möglicherweise nicht immer auf den Punkt inszeniert, ich mochte aber auch gerade das erste Drittel mit der extrem langen Hochzeitsfeier sehr, denn hier und auch beim ersten Jagdausflug findet eine ganz starke Charakterisierung aller Figuren statt, die Cimino auch gerne mal nur "im kleinen Rahmen" zelebriert. Der eingeschworenen Clique pennsylvianischer Stahlarbeiter wünscht man eigentlich nur das Beste für die Zukunft, was hier aber niemandem gegönnt wird, wenn die Bestie Krieg erst einmal von der Leine gelassen ist und sich durch Körper, Seelen, Träume und Herzen der Veteranen aber auch der Daheimgebliebenen beißt, während sie durch die erstickende Trostlosigkeit der heimischen Industriestadt streift. DIE DURCH DIE HÖLLE GEHEN ist eine niederschmetternde Charakterstudie und dabei ungemein eindringlich, ist extrem langsam ohne auch nur eine Spur langweilig zu sein. Wenn man Bock auf 70er-Jahre Kino hat, bekommt man hier ein cineastisches Monument vor den Latz geknallt, welches man nur mit Sauerstoffflasche erklimmen sollte und dem Wissen im Hinterkopf, dass der Abstieg hart ist und noch lange nachwirken wird . . .

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                            BenAffenleck 04.06.2017, 13:04 Geändert 31.05.2019, 19:48

                            Bei VIELLEICHT, VIELLEICHT AUCH NICHT empfehle ich ganz klar 'auch nicht'.

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                              BenAffenleck 28.05.2017, 17:17 Geändert 31.05.2019, 19:46

                              So richtig rund fühlt sich RUN ALL NIGHT ja nicht an. Die dritte Zusammenarbeit von Liam Neeson und Jaume Collet-Serra bringt eigentlich alles mit, was man für einen wirklich guten Film in dem Genre benötigt. Allerdings kann das Drehbuch dem üblichen Vater/Sohn-Konflikt und der späteren Annäherung überhaupt kein neues Kapitel hinzu fügen, Joel Kinnamans sturer Figur hätte ich nach einer Stunde am liebsten selber eine Kugel zwischen die Augen gejagt.

                              Vieles wirkt in RUN ALL NIGHT zu aufgesetzt. Der Handlungsstrang Liam Neeson vs. Ed Harris funktioniert hervorragend, gerade die Szene im Restaurant ist sehr intensiv. Das spätere Finale dieser Konfrontation war richtig packend und emotional bewegend.
                              Im Gegensatz dazu wirkte das zweite Finale leider nur noch dran gepappt, um die Actionfans zufrieden zu stellen. Wirklich gebraucht hätte es das nicht.

                              Was übrig bleibt ist ein bis in die Nebenrollen klasse besetztes und modern gefilmtes Thriller-Drama, welches gut unterhält, aber ganz klar hinter den Möglichkeiten zurück bleibt. Für eine Einmalsichtung aber durchaus empfehlenswert . . .

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                                BenAffenleck 25.05.2017, 21:29 Geändert 31.05.2019, 19:45

                                Der perfekte Ausflug an einem kaputten Sonntag Nachmittag. 3000 Meilen wunderbare Landschaft, etwas Drama und interessante Infos in 102 Minuten. Ein gewagter aber äußerst unterhaltsamer Ritt . . .

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                                  BenAffenleck 25.05.2017, 21:23 Geändert 31.05.2019, 19:44

                                  VATER DER BRAUT ist eine seit 25 Jahren funktionierende Feel-Good-Comedy-Konstante, die scheinbar unkaputtbar ist. Das Original von 1950 mit Spencer Tracy und Elizabeth Taylor habe ich in all den Jahren immer noch nicht gesehen, gegen das Remake kann es bei mir aber auch nur verlieren. Zusammen mit meinen Eltern habe ich mich damals schon köstlich amüsiert, heute lachen meine Kids mit meiner Frau und mir um die Wette. Dabei ist das hier nicht mal das reine Comedy-Gold, dafür läuft aber Steve Martin zur Hochform auf. Eifersüchtig, brillant talentfrei im Umgang mit der Gesamtsituation, knauserig und völlig genervt gibt er die tickende Zeitbombe, die dann auf den Wedding-Planer aus der Hölle trifft . . . zum wegschmeißen.

                                  Ich hoffe sehr, dass diese angekitschte aber an den richtigen Stellen doch herzerwärmende 90er Jahre Komödie endlich mal eine BluRay-Veröffentlichung erfährt.

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                                    BenAffenleck 20.05.2017, 22:42 Geändert 31.05.2019, 08:48

                                    Wenn zwei Generationen einer Schauspielerfamilie in einem Film aufeinandertreffen, ist das für den Zuschauer meistens ein kleines Highlight. Das ist auch in FORSAKEN mit Kiefer & Donald Sutherland nicht anders. Ihre gemeinsamen Szenen in diesem Western-Drama sind meist großartig und extrem stimmig, die darstellerische Unterstützung durch Demi Moore, Brian Cox und einem extrem charismatischen Michael Wincott ist natürlich auch nicht zu verachten.

                                    Somit nutzt '24'-Regisseur John Cassar seine Chance und liefert zumindest einen soliden Western nach allen gängigen Regeln des Genres ab, kann aber in keinster Weise eigene Akzente setzen. Dafür wird der Zuschauer mit wunderschönen Bildern der kanadischen Wildnis belohnt. Zeitverschwendung sieht anders aus und fühlt sich anders an . . .

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                                      BenAffenleck 20.05.2017, 22:21 Geändert 31.05.2019, 08:45

                                      Mit 13 HOURS zeigt Michael Bay, wie man es nicht machen sollte.

                                      Ich bin ja bei diesem ganzen Action/Kriegsfilm-Gedöns nicht gerade ein Kostverächter, muss nicht immer alles hinterfragen und kann auch mit einer wehenden US-Flagge ganz gut um. Bei 13 HOURS stimmt bis auf die schön eingefangenen farbgefilterten Bilder und die inszenierte Action überhaupt nichts. Die Versuche, dem Zuschauer die 6 bärtigen Posterboys näher zu bringen und eine emotionale Bindung herzustellen, sind geradezu kläglich. Auch eine ausformulierte Erklärung, warum die Libyer die US-Botschaft überrannten, liefert Bay nicht. Hier geht es einzig und allein darum, wie sich toughe Kerle durch gesichtslose Horden von „Wilden“ metzeln.

                                      Dass ist alles unübersichtlich, oberflächlich, emotionslos, viel zu lang und völlig schwarz/weiß. Ein Vergleich mit BLACK HAWK DOWN ist hier so überflüssig wie ein talentierter Drehbuchschreiber . . . ganz übles Ding.

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                                        BenAffenleck 13.05.2017, 21:49 Geändert 25.05.2020, 09:32

                                        Weit weg vom Mainstream schenkt uns Andrew Dominik DIE ERMORDUNG DES JESSE JAMES DURCH DEN FEIGLING ROBERT FORD. Ein kunstvolles Genussstück der ganz besonderen Art über einen feigen Helden und einen heldenhaften Feigling, viel zu groß und zu tief für mich, um nach nur einer Sichtung die richtigen Worte oder Zahlen zu finden. Ein ständiges hin und her zwischen °Enttäuschung° und °Meisterwerk°, zwischen °genau richtig° und °leicht zerfasert°.

                                        **SPÜLER**

                                        Nick Cave & Warren Ellis OST läuft seit 2 Tagen rauf und runter. Dieser Film lässt einen nicht los. Was genau habe ich da gesehen??? Keine Ermordung? Lebensmüde Resignation? Selbstmord durch Manipulation? Was für ein melancholischer Brocken.

                                        Die Zweitsichtung kommt . . .

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                                          BenAffenleck 12.05.2017, 13:25 Geändert 13.08.2018, 19:34

                                          „Der 'American Way Of Life' ein räuberischer er ist“
                                          (Yoda)

                                          Wenn Michael Bay, der König des ästhetisch gefilmten Krawumm-Kinos, einen kleinen Film für läppische 26 Millionen Dollar dreht, kommt die interne CPU erst einmal ins Ruckeln. Allerdings völlig zu Unrecht, denn auch hier muss der geneigte Bay-aner nicht auf die üblichen Trademarks wie Zeitlupen, durch Farbfilter gepresste Hochglanzbilder, gefakte Kamerafahrten durch Wände und Scheiben, eine wehende US-Flagge, testosterongeladene Kerle und halbnackte Puppen die durchs Bild huschen verzichten. Auch das infernale Bodybuilder Trio Mark Wahlberg, Dwayne Johnson und Anthony Mackie weiß zu überzeugen, die guten Nebenrollen mit Ed Harris und Tony Shalhoub sowieso. Gerade Johnson liefert hier seine bisher beste und vor allem vielseitigste Leistung ab. Hier ist er wirklich ein Berg.

                                          PAIN & GAIN ist aber kein Hipp-Hipp-Hurra-Amerika Filmchen, sondern eine Satire auf den Amerikanischen Traum, Raubtiermodus an. Mit fortschreitender Laufzeit wird das Grinsen nur noch zu einer angetackerten Maske. Der Film wird immer härter, düsterer und makaberer. Die Kritik am American Dream muss man hier nicht suchen, sie haut einem mit einem 20 Pfund-Gewicht förmlich in die Schnauze und holt lächelnd noch mal aus. Blutend am Boden und 'I just can't get enough“ wimmernd liegt der aufgeplatzte Traum am Boden. Warum sich und andere immer nur am Erfolg und Aussehen messen? Warum nie zufrieden sein mit dem was man hat? Woher kommt das ständige Streben nach Perfektion in allen Lebensbereichen? Halt doch mal die Fresse, American Dream! Das zu sagen ist leicht, es zu beherzigen um ein vielfaches schwieriger.

                                          Was man PAIN & GAIN sicherlich ankreiden kann, ist die lange Laufzeit. Aber ganz sicher nicht, dass den Opfern und Hinterbliebenen der realen Ereignisse geringe Wertschätzung zuteil wird. Natürlich ist so was bei einer Action-Thriller-Komödie ein schmaler Grat, aber wer die 3 Sun-Gym-Gang-Pumpen nach 2 Stunden immer noch sympathisch findet, hat ganz andere Probleme. Und klar, natürlich darf man hier auch mal Lachen. Auch wenn es einem manchmal im Hals stecken bleibt. Der moralische Krümelsucher darf im Hause Affenleck weiterhin im Heizungskeller verweilen und mit seinesgleichen spielen . . .

                                          Ein extrem derber Spaß, technisch fantastisch umgesetzt ! ! !

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                                            BenAffenleck 11.05.2017, 20:00 Geändert 31.05.2019, 08:41

                                            RolfMuller und BenAffenleck satteln den alten Gaul namens „Filmgeschichte“, und begeben sich auf einen langen und mutigen Ritt durch 87 Jahre bewegte Bilder. Einzige Vorgabe für die wagemutigen Helden ist lediglich, dass es eine Erstsichtung für Beide sein muss. 2-3 Mal im Monat darf die Community einen Blick in ihr abenteuerliches Reisetagebuch werfen...

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                                            In 87 Jahren um die Welt - Teil 10/87 – DER ZAUBERER VON OZ (1939)
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                                            Das Filmjahr 1939 spuckte zwei der erfolgreichsten und populärsten Streifen überhaupt aus. DER ZAUBERER VON OZ und VOM WINDE VERWEHT, beide unter der Regie (oder Co-Regie) von Victor Flemming und völlig grundverschiedene Filme. Gerade DER ZAUBERER VON OZ zählt mittlerweile als amerikanische Institution und einer der meistgesehenen Filme überhaupt. Letzte Angabe natürlich ohne Gewähr. Zum ersten und bisher letzten Mal habe ich ihn vor beinahe 30 Jahren gesehen, und ich kann mich noch gut daran entsinnen, in den Film gesaugt worden zu sein wie die junge Dorothy Gale von einem Tornado in die Zauber-Welt von OZ. Irgendwo hinter dem Regenbogen, wo Träume wahr werden und Sorgen dahinschmelzen wie Zitronenbonbons . . .

                                            . . . Jahrzehnte später muss ich nüchtern feststellen, dass ich „nicht mehr in Kansas bin“ und nach Oz suchend scheinbar irgendwann falsch abbog.

                                            Nach der jetzigen Sichtung ist es für mich aber absolut nachvollziehbar, wie dieser Film seinen Status zementieren konnte, und noch immer die Herzen der Filmfans aus dem Rhythmus bringt. Sensationell finde ich immer noch den Übergang von s/w zu Farbe, die Sequenzen aus der realen Welt sind in sepiagetöntem Schwarz-Weiß gedreht, nur das Land Oz wird in prächtigem Technicolor mit eindrucksvollen Kulissen präsentiert, die aber nicht jedermanns Fall sein dürften. Mir sah Oz zu sehr nach Theater-Bühne aus, obwohl die Sets schon extrem fantasievoll ausgestattet waren. Wie auch immer, den oft angepriesene Charme konnte ich für mich leider nicht (mehr) entdecken. Ich empfand den Ausflug nach „Over The Rainbow“ recht anstrengend und ja, 'Ding Dong – The Witch Is Dead' und bleibt es für mich wohl auch...

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                                            Zur Liste geht's hier lang: http://www.moviepilot.de/liste/benaffenlecks-und-rolfmullers-wilder-ritt-durch-87-jahre-filmgeschichte-benaffenleck

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                                              BenAffenleck 10.05.2017, 21:01 Geändert 31.05.2019, 08:39

                                              Okay soweit. Um ehrlich zu sein habe ich genau das bekommen, was ich erwartet oder auch befürchtet habe. Hier kann man ganz locker den 2,0 Punkte-Zonk ziehen und den BluRay Player an die Wand feuern, weil man keine Geduld mehr hatte bis das Ding die Disc endlich ausspuckt.

                                              ACT OF VALOR ist ein fast zweistündiger Rekrutierungsclip für alle zwischen Big Apple und Californication, die auf Fernreisen stehen, gerne mit Kerlen abhängen und an ihren Waffen rumfummeln. Ich fands schon beim Transport-Bataillon doof.

                                              Einiges wird hier jedenfalls bedenklich bis peinlich platt an den Couch-Marine heran getragen, über die üble Vorhersehbarkeit beschwere ich mich noch nicht mal. Das größte Problem hat der ACT mit seinen Figuren, die einem wirklich scheißegal sind, da die Charaktere nur geschrieben wurden, um die Knarren zu halten. Sei es drum, vieles hier ist einfach scheiße, und trotzdem kann ich einen gewissen Unterhaltungswert nicht leugnen, denn die Action ist nicht die schlechteste. So jagt man also wie in einem Action-Shooter über den halben Erdball und schießt sich mit den Specialists durch alle möglichen Settings. Ich fand es mit einem kühlen Blonden ganz nett.

                                              Besser gucken ist für mich hier aber definitiv BLACK HAWK DOWN oder auch LONE SURVIVOR.

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                                                BenAffenleck 09.05.2017, 20:46 Geändert 31.05.2019, 08:37

                                                Da wird einfach mal frech „verkehrte Welt“ gespielt und ein Burger in die Nudelbox gepresst. Das kennt man sonst nur andersherum, denn im recyceln von feinen Asia-Happen sind die Amis ja vor nix fies. Die japanische Version von Clint Eastwoods ERBARMUNGSLOS bleibt der Originalrezeptur treu, wobei der gealterte Revolverheld gegen einen gefallenen ehemaligen Samurai ausgetauscht wurde.

                                                Um einige Längen kommt mit seinen 135 Minuten Laufzeit leider auch THE UNFORGIVEN nicht vorbei, da tun sich Original und Remake nicht viel. Ken Watanabe fasziniert mit seinem melancholischen Schauspiel, die großartige Musik begeistert ebenso wie die malerischen Landschaftsaufnahmen. Für den verwöhnten Bilder-Absorber ist der Film ein absolutes Eyelight.

                                                Leider haben Original und Remake noch etwas gemein: Sie können mich ihre lange Laufzeit über nie wirklich packen und lassen mich bei einer Bewertung wirklich ins Grübeln kommen. Beide Filme tun sich unterm Strich nicht wirklich viel. Wo THE UNFORGIVEN mit Bildern und Musik begeistert, nervte er mich ungemein mit der Nebenfigur des japanischen Halb-Ainu, sowohl vom Charakter her als auch schauspielerisch.

                                                Ich zücke ein „Ganz gut“, denn dank des blutigen Finales ist dieses Remake dem Original eine halbe Schwertlänge voraus.

                                                Was jetzt nicht heißen soll, dass ich es nicht doch noch eines Tage schaffe, mir ERBARMUNGSLOS endlich schön zu sehen . . .

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                                                  BenAffenleck 03.05.2017, 21:42 Geändert 30.05.2019, 15:34

                                                  Netter Heist-Action-Streifen, der dann im Verlauf mit seiner zusammengestümperten Story doch noch für das ein oder andere Kopfschütteln sorgt. Dafür ist die HEAT-Gedächtnis-Szene schon extrem amtlich.

                                                  Fünf Tage später ist CONTRABAND aber auch schon wieder so gut wie vergessen. Passable Thriller-Unterhaltung für zwischendurch . . .

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                                                    BenAffenleck 23.04.2017, 17:35 Geändert 30.05.2019, 15:30

                                                    Eher durschnittliches Martial-Arts-Abenteuer, auch wenn Jackie Chan und Jet Li hier erstmals zusammen in einem Film die Knochen knacken ließen. Abgesehen davon, dass FORBIDDEN KINGDOM wenig Neues zu bieten hat, stellen sich hier ganz schnell Abnutzungserscheinungen ein: bei den schwerelosen und nicht enden wollenden Fights, den Settings, der CGI und dem Humor. Dafür gibt es wenigstens einige prächtige Drehorte zu bewundern.

                                                    Für einen Sonntag Nachmittag ganz nett, mehr aber auch nicht.

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