BenAffenleck - Kommentare
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Alle Kommentare von BenAffenleck
In der Hölle gibt es einen Sandstrand.
Erde, Wasser, Luft, die gnadenlos tickende Uhr und ein komprimierter Nolan weit unterhalb des Überlänge-Radars. Tick-Tack-Tick-Tack. Die Zeit läuft, schafft die Jungs vom Strand weg . . .
Nolan schmeißt einen nicht in den Film, er katapultiert einen förmlich hinein. Infos zu etlichen “W-Fragen” gibt es bis auf ein paar Sätze zu Beginn nicht, und werden in dem gigantischen Spektakel auch nicht wirklich vermisst. Hier geht es nur um Zeit. Tick-Tack-Tick-Tack, schafft die Jungs vom Strand weg . . .
Technisch in allen Belangen zum ins Popcorn sabbern muss ich trotzdem eingestehen, dass mich die Anonymität der Masse am Strand ein wenig störte. Die jungen Bössels mit ihren Milchbubi-Gesichtern konnte ich mit oder ohne Helm nicht wirklich auseinander halten, weshalb mir Tom Hardys faltige Augenpartie unter der Fliegermaske zweifellos am besten gefiel. Die erkennt man in ihrer Einmaligkeit sofort.
Vielleicht war DUNKIRK auch so andersartig, dass das Gesehene erst einmal sacken muss. Die Bilder der hin und her springenden Szenen in Verbindung mit Hans Zimmers Score bauen unglaublich viel Druck auf und lassen einen die eigenen Fingernägel in den Oberschenkel des Sitznachbarn vergraben. Under Pressure. Tick-Tack-Tick-Tack, schafft die Jungs vom Strand weg . . . und drückt DUNKIRK sämtliche Technik-Oscars in die Hand. Nur nicht die für den besten Film, denn dafür fehlte einfach eine beim Zuschauer Emotionen herauskitzelnde Hauptfigur.
Klagen auf hohem Niveau!
Das Beschämende an ICH, DANIEL BLAKE ist die Authentizität. Sofern ich das jedenfalls bisher durch hören/sagen/lesen beurteilen kann, denn in dieser gnadenlosen Mühle steckte ich bislang noch nicht fest. Aber Angst davor, ein weiterer Daniel Blake zu werden, hat sicherlich jeder. Wie schnell verliert man den (finanziellen) Boden unter den Füßen, wenn Kopf oder Körper dem Rhythmus der Maschine nicht mehr standhalten . . .
ICH, DANIEL BLAKE ist die Geschichte eines arbeitsunfähigen Zimmermanns, der sich mit einer alleinerziehenden Mutter zusammen tut, um gegen die Windmühlen des lückenhaften britischen Sozialsystems und dem zunehmenden Gefühl der Hilflosigkeit zu kämpfen.
Ken Loach schuf damit mit seinen fast 80 Jahren eine wahre Perle des sozialkritischen Kinos. Ehrlich, aufrichtig und in manchen Momenten sehr schmerzhaft und ungemein berührend. Die täglichen Ungerechtigkeiten im Leben kleiner Leute am Rande des Existenzminimums . . .
Alternativ kann man auch 88 Minuten auf einen Elefantenarsch gucken. Sorry, DIE DICKE VERA konnte nicht mal Bill Murray retten, von Matthew McConaughey in seiner völlig bescheuerten Rolle mal ganz zu schweigen . . .
Meine Fresse, man kann mit den Kids doch nicht nur Animationsfilme schauen. Hach :-//
Für die niederen Kalauer-Filmchen aus dem Buddy-Circle Stiller/Vaughn/Ferrell/Wilson hege ich schon eine kleine Leidenschaft, ohne da jetzt mit Punkten um mich schleudern zu müssen.
PRAKTI.COM kann aber nicht mal ich verantwortungsvoll durchwinken. Ein paar Lacher sind wirklich großartig, ansonsten gibt es bei diesem Google-Werbevehikel aber auch wirklich überhaupt gar nichts zu holen . . .
TRANSIT ist auch nach der jetzigen Zweitsichtung immer noch eine gute Wahl nach einem langen und harten Arbeitstag. Man muss nicht miträtseln, auf Storytwists achtgeben, Schauspielerleistungen bestaunen oder vor Langeweile die Chipsreste aus der Sofaritze pulen. Hier geht es direkt von A nach B.
Die Story ist natürlich Rotz, die hat man schon 500 Mal gesehen. Trotzdem passt der Rest ganz gut, sofern man sich nicht an den üblichen Unwägbarkeiten des Actionfilms aufreiben möchte. Für 5 Millionen Dollar wurde hier ein schön fetziges Action-Roadmovie gedreht, welches optisch und inszenatorisch alles andere als „billig“ aussieht.
Dank der qualitativ überraschend guten BluRay schon eine wirklich gelungene B-Movie Alternative, wenn mal kein Statham zur Verfügung steht . . .
PLÖTZLICH PAPA pendelt die gesamte Laufzeit über zwischen „das ist echt nett“, „war ja klar“ und „jetzt ist aber auch gut“ hin und her.
Man kann es nicht schönreden, Omar Sy und Gloria Colston funktionieren als Vater-Tochter-Gespann sehr gut, wunderbar ergänzt durch Antoine Bertrand, doch das Drehbuch ist einfach nur kacke. Dramaturgisch als auch logisch gibt es hier so manches Schlagloch, dass meinen Rotwein in Essig verwandelt und die Kruste vom Baguette innerhalb weniger Minuten von „ofenfrisch“ auf „Gummiadler“ mutieren lässt . . .
Denis Villeneuve stellt ein weiteres Mal Genre-Konventionen auf den Kopf, und erschafft ein außergewöhnliches Sci-Fi-Werk über den Zustand der Menschheit und den Wert der Kommunikation.
Fernab des gängigen Blockbuster-Mainstreams bekommt man mit ARRIVAL einen sehr ruhig angelegten Film, mit philosophischem Unterbau und trotzdem genug Platz für eigene Gedankenspiele einräumend. Die unterschwellige Spannung, eine tolle Amy Adams und die grandiose Kameraarbeit konnten mich aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der wirkliche Knall auf erzählerischer und emotionaler Ebene ausblieb. Der letzte Funken fehlte, der das ganze Ding in Flammen aufgehen lässt.
ARRIVAL war jedenfalls weit weniger verkopft wie ich befürchtete, recht spannend und wirklich . . . mal anders. Möglicherweise haut er mich beim nächsten Mal aus dem Sessel . . .
Matt Damon wird in DER MARSIANER nach einem Unfall auf dem Mars zurückgelassen und lebt fortan am Rande des Todes. Allerdings legt sich die Unwirtlichkeit des roten Planeten mit dem falschen Botaniker an . . .
Auch um die 80 Jahre alt liefert Ridley Scott noch optisch atemberaubendes Science-Fiction-Kino ab und beweist nach dem starken PROMETEHEUS ein weiteres Mal, das dich im All keiner schreien hört, egal ob sich gerade was von innen nach außen durch deine Bauchdecke frisst, oder dein Säureblocker völlig versagt.
Vollgepackt bis unter die Kuppel mit guten Nebendarstellern ist es letzten Endes dann aber nur Matt Damon, der hier als Problemlöser mit einem guten Sinn für Humor eine nachhaltige Leistung abliefert. So eine Rolle wie die des Mark Watney, ständig ringend im Existenzkampf mit der Isolation und Hoffnungslosigkeit, ist für einen Schauspieler sicherlich auch ein Jackpot, obwohl man DER MARSIANER jetzt nicht unbedingt als Charakterstudie bezeichnen würde.
Diese Robinsonade auf dem roten Planeten in 3D zu genießen, schraubte den Spaßfaktor bei der Zweitsichtung noch etwas in die Höhe. DER MARSIANER sieht einfach perfekt aus, und ist ein audio-visuelles Highlight. So sehr die Vorlage auch im “Hard Sci-Fi” angesiedelt ist, Ridley Scotts Inszenierung kommt schon sehr augenzwinkernd und geradlinig daher, lässt einen in den Spannungsmomenten nervös zur Chipstüte greifen, nimmt einen aber emotional nie so richtig gefangen. Gut das es dafür noch INTERSTELLAR gibt . . .
* * * * *
Hier geht's zur Liste: http://www.moviepilot.de/liste/benaffenleck-guckt-ridley-scott-benaffenleck
Für einen Sonntagnachmittag mit den Kids auf der Couch ist STÖRCHE durchaus geeignet, für die heimische Sammlung eher nicht. Dafür kommt er auf seinen dünnen Beinen viel zu hektisch daher gewackelt, um sich gegen die Big-Player im Genre behaupten zu können . . .
HOMELAND - Staffel 1 ist ein großartig geschriebenes Katz-und- Maus-Spiel um die scheinbar unvermeidlichen Nachwehen des 09/11.
Absolut nichts ist wie es auf den ersten Blick scheint. Ein Kriegsheimkehrer der vielleicht umgedreht wurde und möglicherweise einen Anschlag auf amerikanischem Boden plant, eine CIA Agentin die nicht locker lassen möchte und dies auch gar nicht kann, da sie psychisch alles andere als stabil ist.
Verzweiflung, Angst und Paranoia in einem Land und zu einer Zeit, als es Stabilität und Helden brauchte und stattdessen die heimkehrenden angeknacksten oder gebrochenen Söhne und Töchter bekam. Und das Unheimliche an HOMELAND ist, dass hier jeder was am Stecken hat, die Gründe fast jeder Figur aber absolut nachvollziehbar bleiben.
Ich war überrascht, mit wie wenig Action die erste Staffel auskam und wie wenig diese gefehlt hat. Das Ding ist einfach sau spannend und kann mit 2 ganz starken Schauspielern in den Hauptrollen überzeugen. Damien Lewis mochte ich seit BAND OF BROTHERS schon immer sehr gerne, und hier kann er auch zeigen, was er drauf hat. Was dann aber Claire Danes abliefert, ist noch 2 Klassen besser. Was Danes in wenigen Augenblicken mit ihrem hübschen Gesicht machen kann, lässt mich hier ab und an nur noch ratlos mit den Schultern zucken. Was hat die Frau für eine grandiose Mimik. Hier bekommt man das wahrscheinlich beste tränenunterdrückende Kinnzittern der letzten 10 Jahre zu sehen . . . starke Serie.
UNDER SIEGE 2 steht seinem durchwachsenen Vorgänger in nichts nach. Wahnsinn, dass ich so was vor 20 Jahren noch unter “amtlicher Actioner” katalogisiert hatte. Sollte man aber noch nie gesehen haben , wie Steven Seagal mit seinen scheinbar durchtrennten Gesichtsnerven böse Buben vor, aus oder durch den Zug schmeißt, darf hier guten Gewissens ein Ticket ‘Einfache Fahrt’ lösen . . .
In Überlänge jagen Jake Gyllenhaal und Robert Downey Jr. den berüchtigsten Serienmörder der USA. Eine obsessive Suche, die schon bald ihre Leben bestimmen wird...
David Fincher gelingt mit ZODIAC über die gesamte Laufzeit betrachtet leider kein Film, der einen in den Sitz presst oder vor Spannung den Griff zur Chipstüte vergessen macht. Mit dieser Mörderhatz werde ich einfach nicht warm, das Bombardement an Namen, Orten, Zeiten, verworfenen und wieder aufgegriffenen Theorien ist beinahe nur mit Block und Stift zu bewältigen, und selbst dann kann ZODIAC einfach nie so richtig zupacken . . .
. . . sobald ich aber darüber hinaus war, fing die Zeit an zu rasen, und es gibt rein gar nichts, außer mich an die Zeiger zu hängen um diese von ihrer unbarmherzigen Raserei abzuhalten. Ich denke an die vergangene Zeit, beschwere mich über mir angetane Ungerechtigkeiten, neige den Blick ob der selbst begangenen Fehler und Ungerechtigkeiten, meine Gedanken und mein Herz hängen sich an Menschen, die schon längst nicht mehr da sind oder kaum noch da sein wollen, Jahre und Welten oder nur einen Telefonanruf entfernt.
Wieso kümmert mich das so? Wieso hängt man so sehr in der Vergangenheit fest, dass man oftmals die mit Glück und Kinderlachen angefüllte Gegenwart nicht vollends auskosten kann? Wann war der Augenblick, als Normalität kompliziert wurde?
"Wer die Gegenwart nicht genießen kann, hat keinen Grund zu denken, dass die Zukunft besser werden wird!" Ein Satz, den George Falconer in A SINGLE MAN ausspricht, der mich erstarren und nicht zum letzten Mal während der 100 Minuten die Umgebung unscharf werden lässt.
Dieses Bilderbuch von einem Film wirft mit solchen Sätzen um sich. Aus Hollywood hätte ich so einen Film fast nicht mehr erwartet, völlig kitschfrei und natürlich im Umgang mit Homosexualität, brutal ehrlich wenn die Wörter 'Einsamkeit' und 'Isolation' es unausgesprochen schaffen, den Lärm aufzufressen. Ein Tag im Leben eines einsamen und trauernden Mannes in einer Zeit, in der man über den Tod eines homosexuellen Lebenspartners noch nicht öffentlich trauern oder reden konnte. Nur ein Tag im Leben eines Außenseiters der zerbrach, einen letzten Blick auf seine kleine Welt werfen möchte und dabei die Schönheit des Lebens wiederentdeckt.
Die Tage bewusst zu leben ist manchmal alles was man kriegen kann. Manchmal schafft es so ein Film mit der Schönheit seiner bewegten Bilder, den liebreizenden Tönen seines melancholischen Scores oder der nicht weniger als sensationellen Leistung seines brillanten Hauptdarstellers das zu sagen, was so offensichtlich ist.
Leben. Lieben. Sterben. Irgendwann . . .
Die Geschichte um ein Baby, dass schon im Anzug als Unternehmer vom Himmel fällt, ist schon ein verrückter Flick. Einerseits gewagt, andererseits so absurd, dass es schon wieder Spaß macht. Die Gags bewegen sich immer zwischen Slapstick und kleineren Lachern für das erwachsene Publikum hin und her. Das ist wirklich alles absolut nett.
Richtig toll sind all die kreativen Einfälle, wenn die Fantasie der Hauptfigur Tim dargestellt wird. Hier ist er mal Ninja, Pirat, Tiefseetaucher oder Zoologe. Generell ist THE BOSS BABY recht hibbelig und auch actionlastig, was man ihm aber nicht mal negativ ankreiden kann, denn zusammen mit der (natürlich etwas holzhammermäßigen) Message bekommt man hier richtig gute Unterhaltung geboten . . .
DOM HEMINGWAY weiß als Film und als Figur einfach nicht, dass er nur ein kleiner Fisch im großen Teich ist.
Der einzige Grund, sich dieses britische Gangster-Drama zu geben ist Jude Law, der hier grandios gegen seine sonstige Rollenauswahl besetzt ist. Er beweist als schmieriger Ganove Mut zur Hässlichkeit und verliert seine sonst so guten britischen Manieren, weiß aber auch in ruhigeren Momenten zu überzeugen. Leider ist sein DOM HEMINGWAY so ein absolut ätzendes Arschloch und prolliger Drecksack, dass es schon gewagt ist, so einen Anti-Helden überhaupt auf das Publikum los zu lassen.
Natürlich hätte das alles wunderbar funktionieren können, visuell ist das Ergebnis wirklich klasse, erzählerisch allerdings ein totaler Reinfall. Die Handlung kann einfach nicht mitziehen und dem Drama-Anteil fehlt das Herz um punkten zu können. Die anderthalb Stunden waren selbst mit Bier und Chips zermürbend.
'Besser gucken' ist hier auf jeden Fall DRECKSAU.
Nach dem recht erfolgreichen und durchaus gelungenen Vorgänger schickte John Turteltaub 3 Jahre später in DAS VERMÄCHTNIS DES GEHEIMEN BUCHES das bewährte Team auf eine neue Hatz, dieses Mal auch mit Abstechern nach London und Paris. Das Abenteuer wird wieder mit ein wenig Action und Humor aufgepeppt, springt in fast jedes Logikloch welches es bis zum Finale finden kann, und schafft es trotzdem wieder einmal, gut zu unterhalten. Alles andere wäre bei den tollen Schauspielern in den Nebenrollen auch eine Verschwendung der übelsten Art . . .
Herausforderndes Genre-Kino aus Thailand. Die Ausgangssituation fand ich einfach total interessant, denn es geht hier um einen gefallenen Cop, der zum Killer wird und nach einem HEADSHOT nur noch alles verkehrt herum sieht.
Bei dieser konsequent düsteren Thriller-Ballade wird vorne durch gutes Schauspiel (sogar eine gute deutsche Synchro), einer angenehmen Entschleunigung und dem melancholischen Score etwas aufgebaut, was der Regisseur dann gnadenlos mit einer für mich üblen Inszenierung mit seinem eigenen Arsch wieder abreißt. So eine geile Idee, wo kaum was raus gemacht wird und durch 20 Zeitsprünge hin und her und dazwischen und wieder vorwärts und noch mal zurück sich komplett selber aushebelt, sieht man auch nicht so oft. Das ist schon beinahe eine Kunst für sich.
Ich war jedenfalls angepisst wegen der verpassten Chance, und bin danach im Handstand Richtung Bett abgetigert . . . coole Optik.
* * *
Hier geht’s zur Liste: http://www.moviepilot.de/liste/benaffenleck-guckt-in-den-wok-und-drumherum-benaffenleck
EX MACHINA gucken ist wie ‘Depeche Mode’ hören. Kühl und steril, aber doch interessant.
Alex Garland war für mich als Danny Boyle Fan-Boy natürlich kein Unbekannter, schrieb er doch die Drehbücher zu THE BEACH, 28 DAYS LATER und SUNSHINE. Mit EX MACHINA verfilmte er nun zum ersten Mal eines seiner eigenen Drehbücher. Für eine schnelle Nummer zwischendurch ist sein Film nichts, der Plot schreitet behutsam voran und die Spannungsschraube wird subtil angezogen. Die existenziellen Fragen rund um das Menschsein fühlen sich in so einem Sci-Fi-Kammerspiel gut aufgehoben an. Ich persönlich habe aber immer so meine Schwierigkeiten mit Filmen die das Thema K.I. haben, und bin generell kein Fan von dem steril kühlen Look.
Wer allerdings mal Bock auf “anderes” Kino hat, sollte hier unbedingt zugreifen. Ganz starke aber nicht aufdringliche SFX und gute schauspielerische Leistungen runden hier das Gesamtpaket positiv ab.
Vielleicht muss ich da auch noch mal ein klein wenig ausgeschlafener ran...
Ach du kacke, jetzt wird mein Keks wohl langsam auch weich...
Eingestellt auf einen Filmabend mit meinen Liebsten, Fingerfood, 3 kühlen Bierchen und lockerem Eindösen nach einem Dreiviertelstündchen machte mir DADDY OHNE PLAN einen Strich durch die perfekte Ausführung des zurechtgelegten Planes. Dieser allerfeinste Disney Kitsch mit Stereotypen zum Kronkorken in die Augen rammen hat uns fantastisch unterhalten. Einige Gags waren top, das Herz war am rechten Fleck und 'The Rock' ist natürlich immer ein Fels in der filmischen Brandung.
Was soll ich sagen? Absolut gute Freitag Abend Unterhaltung!
Der Regisseur heißt übrigens Andy Fickman. Warum ich das noch erwähne??? Siehe oben, erster Absatz . . .
Ganz im Stil von Indiana Jones verfolgt Nicholas Cage in DAS VERMÄCHTNIS DER TEMPELRITTER die Spur eines unvorstellbar großen Schatzes. Die Qualität seiner Vorbilder wird hier nicht erreicht, dennoch entfaltet sich hier in über 2 Stunden ein recht spannendes Katz-und-Maus-Spiel, dem etwas mehr Action und 2-3 Augenöfffner mehr sicherlich nicht geschadet hätten.
Abgesehen von dem glasklaren Storyverlauf und der wackeligen Glaubwürdigkeit einiger Charaktere (und Handlungsabläufe) macht es Spaß, dieser Mischung aus klassischer Schatzsuche mit historisch interessantem und auch teilweise belegbarem Background von der Couch aus zuschauen zu dürfen. Wirklich nette Schatzjagd, ohne selbst wieder den muffigen Lederhut und die Peitsche aus der Truhe holen zu müssen . . . man ist ja auch keine 30 mehr.
Ach scheiße. Ich hatte mich ja so auf CAPTAIN FANTASTIC gefreut. Von einem schlechten Film ist er natürlich ewig weit entfernt, Schauspiel und Bildsprache in Verbindung mit dem Score sind super. Ich konnte die Story aber nie wirklich ernst nehmen, was für weltfremde Spinner. Perfekt ausgebildet um irgendwann mal zu Öko-Terroristen zu werden.
Das Ding war echt weit drüber, wobei der Hochzeitsantrag und die Spazierfahrt mit der scheinbar immer noch taufrischen Mutti längst nicht so schlimm waren wie die klischeehaften Vergleiche Natur/Bildung vs. Konsumgesellschaft/Videospiele . . .
Danach habe ich mir aus Protest ne kalte Dose giftiges Wasser aufgerissen und nach dem Pinkeln die "Groß-Taste" gedrückt. Was bin ich doch für eine Wildsau.
Was kann einen Menschen aus der Bahn werfen und zu einem seelischen Wrack machen? Was könnte den Rahmen des Erträglichen sprengen, die Feder aus dem Antrieb springen lassen oder das Fass zum überlaufen bringen? Die Antworten darauf sind wohl so verschieden wie vielzählig. Aber nicht selten würde - Krieg- genannt werden. Mit herausragenden Leistungen bringen uns Robert DeNiro, Christopher Walken und John Savage die körperliche und seelische Versehrtheit der Kriegsveteranen näher als es eigentlich noch nötig wäre. Eine 3 stündige Reise durch das vom Vietnam-Krieg traumatisierte Amerika der 70er, vom lebensbejahenden "Can't Take My Eyes Off You", über zwei Tropfen Wein auf einem Brautkleid und dem Irrsinn des Russischen Roulettes hin zum fantastischen Score Stanley Meyers, den erhabenen Panoramabildern Vilmos Zsigmonds bis zum bitter-trotzigen "God Bless America". Die Nackenhärchen sträuben sich.
Nach dem fragwürdigen "Genuss" des mit 9 Oscar-Nominierungen bedachten DIE DURCH DIE HÖLLE GEHEN wankt man mit tief hängenden Schultern und dem Lebenslust-Akku auf rot blinkenden 3% Richtung Arzneischränckchen und kramt verzweifelt nach der Schachtel Happy-Pills. Wenn man über Stunden so dermaßen hart bearbeitet wurde, reicht eine 300 Gramm Tafel Schokolade nicht mehr aus, um seinen Gemütszustand wieder in akzeptable Bahnen zu lenken.
Michael Ciminos Antikriegsdrama muss man dabei in Laufzeit und Tempo allerdings auch als Herausforderung benennen. THE DEER HUNTER ist möglicherweise nicht immer auf den Punkt inszeniert, ich mochte aber auch gerade das erste Drittel mit der extrem langen Hochzeitsfeier sehr, denn hier und auch beim ersten Jagdausflug findet eine ganz starke Charakterisierung aller Figuren statt, die Cimino auch gerne mal nur "im kleinen Rahmen" zelebriert. Der eingeschworenen Clique pennsylvianischer Stahlarbeiter wünscht man eigentlich nur das Beste für die Zukunft, was hier aber niemandem gegönnt wird, wenn die Bestie Krieg erst einmal von der Leine gelassen ist und sich durch Körper, Seelen, Träume und Herzen der Veteranen aber auch der Daheimgebliebenen beißt, während sie durch die erstickende Trostlosigkeit der heimischen Industriestadt streift. DIE DURCH DIE HÖLLE GEHEN ist eine niederschmetternde Charakterstudie und dabei ungemein eindringlich, ist extrem langsam ohne auch nur eine Spur langweilig zu sein. Wenn man Bock auf 70er-Jahre Kino hat, bekommt man hier ein cineastisches Monument vor den Latz geknallt, welches man nur mit Sauerstoffflasche erklimmen sollte und dem Wissen im Hinterkopf, dass der Abstieg hart ist und noch lange nachwirken wird . . .
Bei VIELLEICHT, VIELLEICHT AUCH NICHT empfehle ich ganz klar 'auch nicht'.
So richtig rund fühlt sich RUN ALL NIGHT ja nicht an. Die dritte Zusammenarbeit von Liam Neeson und Jaume Collet-Serra bringt eigentlich alles mit, was man für einen wirklich guten Film in dem Genre benötigt. Allerdings kann das Drehbuch dem üblichen Vater/Sohn-Konflikt und der späteren Annäherung überhaupt kein neues Kapitel hinzu fügen, Joel Kinnamans sturer Figur hätte ich nach einer Stunde am liebsten selber eine Kugel zwischen die Augen gejagt.
Vieles wirkt in RUN ALL NIGHT zu aufgesetzt. Der Handlungsstrang Liam Neeson vs. Ed Harris funktioniert hervorragend, gerade die Szene im Restaurant ist sehr intensiv. Das spätere Finale dieser Konfrontation war richtig packend und emotional bewegend.
Im Gegensatz dazu wirkte das zweite Finale leider nur noch dran gepappt, um die Actionfans zufrieden zu stellen. Wirklich gebraucht hätte es das nicht.
Was übrig bleibt ist ein bis in die Nebenrollen klasse besetztes und modern gefilmtes Thriller-Drama, welches gut unterhält, aber ganz klar hinter den Möglichkeiten zurück bleibt. Für eine Einmalsichtung aber durchaus empfehlenswert . . .
Der perfekte Ausflug an einem kaputten Sonntag Nachmittag. 3000 Meilen wunderbare Landschaft, etwas Drama und interessante Infos in 102 Minuten. Ein gewagter aber äußerst unterhaltsamer Ritt . . .