BenAffenleck - Kommentare

Alle Kommentare von BenAffenleck

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    BenAffenleck 15.09.2015, 20:31 Geändert 31.01.2019, 20:43

    John Moores Film-Debüt ist ein überlanger US-Navy Werbeclip, in dem Owen Wilson „Auf der Flucht“ „Behind enemy lines“ ist. Das liest sich scheiße, ist eigentlich noch beschissener, wird durch Gene Hackman erträglich und macht dann doch irgendwie Spaß, denn Moore holt hier einige sehr geile filmtechnische Spielereien aus der Zauberkiste: furiose Ballereien, ein Run in Slow-Mo durch ein Minenfeld und schnelle Schnitte retten hier den Film bis kurz vor die Ziellinie. Um der Unglaubwürdigkeit dann doch noch ein Krönchen aufzusetzen, hat man das Finale souverän bis zum fremdschämen versaut.

    Fazit: Der Sound der BluRay ist unglaublicherweise ein Ohrenöffner, der Film ist Eye Candy, und wenn man sein Hirn auf Äther getränkte Watte ablegt, kann man sogar den Patriotismus mit einem kühlen Bier herunter spülen.

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      BenAffenleck 08.09.2015, 20:18 Geändert 07.10.2019, 15:01

      Ich weiß nicht, wie viele Leute Dagobert Disney mittlerweile beschäftigt, um das Schimmeln der Dollarbündel durch ständiges Umschichten zu verhindern....es sollen wohl so einige sein. Und zum Jahresende müssen wohl noch 20 Neue eingestellt werden, die sich nur um die grünen Sternenkrieg-Noten zu kümmern haben.
      Disney hat sich ja mittlerweile mit Lucas Film, Pixar und Marvel äußerst geschickt und vielseitig aufgestellt. BAYMAX ist nun der erste Hybrid aus dieser Verschmelzung. Disney jagt Marvel mit einer Portion THE INCREDIBLES durch den Mixer. Das Ergebnis ist mehr als brauchbar.

      Ein knuddeliger und hilfsbereiter Erste-Hilfe-Roboter im Marshmallow-Design wird der Buddy des kleinen Jungen Hiro. Gemeinsam mit ihren Freunden kämpfen sie als BIG HERO 6 gegen das Böse in San Fransokyo.

      Die Geschichte von unbesiegbaren Jugendlichen, die versuchen, die Welt zu retten, ist natürlich keine Neue. Eigentlich ist die Vorhersehbarkeit der Handlung auch der einzige nennenswerte Schwachpunkt dieser 165 Millionen Dollar Produktion, denn neben rasanter Action und dem Herzen am richtigen Fleck fehlt es weder an Spannung noch an Humor. Für letzteren ist hauptsächlich Baymax verantwortlich, bzw. Bastian Pastewkas tolle Synchronisation. Die Synchro des Plasma-Klingen schwingenden Wasabi lässt sich hingegen nur als nervigen Totalausfall bezeichnen.

      In BAYMAX gibt es auch noch einen heimlichen Star: San Fransokyo. Welch geiles Design, was für eine gekonnte und charmante Verschmelzung beider Metropolen. Allerfeinstes Eye Candy für Genießer.

      Das in einem Animationsfilm auch noch ernste Themen angesprochen werden, wie zum Beispiel den Tod eines Familienangehörigen und moralische Fragen bezüglich Rache-Gelüsten, macht ihn schon beinahe pädagogisch wertvoll und auch für ein älteres Publikum interessant und sehr glaubwürdig. Den Oscar als besten Animationsfilm kann sich die Micky Maus jedenfalls berechtigt ins Regal stellen.

      Fazit: Mit BAYMAX gelang Disney eine wunderschöne Kumpelgeschichte über zwei ungleiche Typen, die nach und nach zusammenwachsen. Und wenn nach der besten Szene des Films, dem wunderbaren Flug über und durch San Fransokyo, die beiden Helden auf einem Windradballon verweilen, und sich den unfassbaren Sonnenuntergang anschauen, weiß ich eines wieder ganz sicher: Ich liebe Animationsfilme.

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        BenAffenleck 06.09.2015, 10:15 Geändert 31.01.2019, 20:34

        Ein wie immer sehr guter Paul Dano und eine gute Zoe Kazan in einer nicht so guten Fantasy-Rom-Com mit lächerlichen Ausflügen zu MEET THE FOCKERS und irgendwie jedem Film, in dem eine unmögliche Figur zum Leben erwacht.

        Das Regieduo Jonathan Dayton und Valerie Faris haute mit ihrem Kinodebüt LITTLE MISS SUNSHINE eines d-e-r Feel-Good Movies überhaupt raus. Nach 6 Jahren warten und mit einer gewissen Erwartungshaltung war ihr zweites Werk, RUBY SPARKS, schon etwas enttäuschend.

        Fazit: Kann man bestimmt ziemlich gut finden, da die Message, einen Menschen ohne Konsequenzen nicht ändern zu können, sehr gut ist. Unterm Strich war das aber doch alles viel zu wenig, und der Funke wollte einfach nicht überspringen.

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          BenAffenleck 01.09.2015, 20:09 Geändert 31.01.2019, 20:32

          - - Never give up, never surrender - -

          Außerirdische entführen eine abgehalfterte Sci-Fi-Serien-Crew, die sich von nun an als vermeintliche Retter jener Spezies bewähren muss.

          GALAXY QUEST ist eine ungemein liebevolle Breitseite gegen Gene Rodenberrys Kult-Franchise. Ich selber war nie ein Trekkie, habe diesen kostümierten Fan-Stamm immer etwas belächelt, aber niemals ausgelacht. Dafür ließ ich mich viel zu gerne in die unendlichen Weiten des Star Trek Universums entführen. Und genau so ist auch diese unglaublich amüsante und wunderbar selbstironische Parodie angelegt.

          Mit viel Liebe zu den Details erschuf Regisseur Dean Parisot diese kleine Perle, die im Kino leider (besonders außerhalb der US und A) ziemlich unterging. Sehr schade, denn einen größeren finanziellen Erfolg hätte GALAXY QUEST mehr als verdient gehabt. Die Gags und deren Timing passen einfach, das Erzähltempo lässt keinen Leerlauf zu, und die Chemie zwischen den Darstellern ist der Knaller. Tim Allen als äußerst überheblicher James T. Kirk Verschnitt überzeugt auf ganzer Linie, der ständig genervte Alan Rickman ist wie immer göttlich, und Sigourney Weaver als blondes Serien Klischee sexy as hell. Weaver nimmt ihr Alien-Kampfamazonen-Image auch völlig auf die Schippe, was für so manchen Schmunzler sorgt. Wenn man die Nebenrollen dann auch noch mit Sam Rockwell und Tony Shalhoub besetzen kann, hat man alles richtig gemacht.

          Nach 16 Jahren funktioniert und unterhält GALAXY QUEST immer noch gnadenlos gut, was auch für den Bereich Special-Effects gilt. Das ist ja nicht immer eine Selbstverständlichkeit in dem Genre.
          Ich bin jedenfalls sehr froh, dass nun endlich die BluRay veröffentlicht wurde, da meine alte DVD bestimmt schon kurz vor „durchgelasert“ war. Das Bild ist zudem erstaunlich gut, und der deutsche Ton als verlustfreie DTS Spur. So sollte es immer sein.

          Fazit: Nicht nur für Trekkies geeignet, sonder generell für Filmfreunde, da es hier zig Anspielungen auf diverse Sci-Fi-Klassiker gibt. Mit den besten Freunden in einer Bier und Chips Runde hat sich GALAXY QUEST auch schon so manches Mal gut behauptet, und um mit Sigourney Weavers Worten abzuschließen: „Schächte. Wieso sind es immer Schächte?“ (LoL)

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            BenAffenleck 30.08.2015, 13:28 Geändert 23.10.2019, 12:00

            Paul Thomas Anderson, ein Wunderkind des modernen Kinos, nahm sich mit THERE WILL BE BLOOD erstmals eines historischen Themas an. Herausgekommen ist eine extrem detaillierte und scharfsichtige Charakterstudie eines Öl-Tycoons. Kapitalismus im frühen 20ten Jahrhundert. Selbe Scheiße/andere Zeit, denn es geht wie immer nur um Geld und Macht. Menschenleben zählen nicht, Skrupel gibt es nicht, Gewissen duldet man nicht. Auf geht’s, in die Abgründe der menschlichen Seele...

            Das von der Gier getriebene Monster wird sensationell von Daniel Day-Lewis verkörpert, zweifelsohne einer der größten Schauspieler aller Zeiten. So eine Performance sieht man wirklich nur selten, obwohl ich von Paul Dano eigentlich genau so begeistert war. Dano fällt der Part des Gegenspielers zu, ohne ein Bösewicht zu sein, eher ein undurchsichtiger religiöser Scharlatan. Somit ergibt sich die Konstellation zweier völlig gegensätzlicher Ideologien, was in einigen Szenen purer Sprengstoff ist.

            Der Film soll ja ein Budget von ca. 25 Millionen Dollar gehabt haben, und das ist sogar glaubhaft, denn man benötigte ja keine riesengroßen Sets. Und trotzdem wird man von der Authentizität sofort eingefangen. Auf der BluRay ist noch ein ca. 5 Minütiges Bilder-Feature, wo alte Bilder der damaligen Zeit gezeigt werden, und wie Schächte, Bohrtürme, Kleider uvm. dann für den Film umgesetzt wurde. Sehr interessant.

            Neben dieser großartigen Ausstattung ist THERE WILL BE BLOOD aber vor allem auch ein Film der großen Bilder, wieder gefilmt von Andersons Stamm-Kameramann Robert Elswit. Welch großer Künstler, ein Zauberer bedeutungsschwangerer Einstellungen und langer Kamerafahrten.

            Johnny Greenwood, der Gitarrist einer meiner liebsten Bands (Radiohead), wurde mit der Arbeit für den Score beauftragt, und lieferte unglaublich fett ab. Oft konträr zu den gezeigten Bildern, entstand hier ebenfalls etwas ganz besonderes. Von völlig beängstigend bis wunderschön ist hier alles vertreten.

            Fazit: M-u-s-s man gesehen haben. Ganz ganz großes Kino, intensiv und trotz der langen Laufzeit sehr unterhaltsam. Könnte nach der Zweitsichtung noch ein 9,0er Kandidat werden.

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              BenAffenleck 29.08.2015, 10:31 Geändert 31.01.2019, 19:16

              PAYBACK konnte mich damals schon im Kino nicht überzeugen. Bei der jetzigen BluRay Sichtung der Kinofassung -und- des Director Cuts hat sich das leider nicht geändert. Ich bevorzuge hier auch ganz klar die Kinofassung, da diese nicht ganz so grimmig ist, und mir Kris Kristofferson als Obermotz einfach gut gefällt. Zwischen den beiden Schnittfassungen liegen jedenfalls inhaltlich Welten, man kann schon beinahe von 2 völlig verschieden Filmen sprechen.

              Mein Problem mit PAYBACK ist eigentlich, dass alle Figuren einfach nur unsympathisch sind, und damit eine Identifikationsfigur fehlt. Der geringe Actionanteil und die eigentlich völlig fade Handlung reißen es dann auch nicht mehr raus.
              Die Optik, in kaltem blau und völlig ausgewaschen, hat mir sehr gut gefallen, und Lucy Liu als Domina Lady ist für einige Schmunzler gut.

              Fazit: Wer also Bock hat auf einen mürrischen Gibson, einen im wahrsten Sinne coolen Look und ein wenig Action, ist hier gut aufgehoben. Sofern man das Gefühl unterdrücken kann, dass hier unglaublich viel Potential verschenkt wurde. Ich persönlich ziehe mir lieber zum 10ten Mal LETHAL WEAPON rein.

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                BenAffenleck 26.08.2015, 21:39 Geändert 26.08.2015, 21:40

                Schon 2 Jahre, bevor der kleine Leo mit Camerons TITANIC ablegen würde, wollte er als drogenabhängiger Milchbubi zeigen, dass er irgendwann mal zu den Besten gehören möchte. Das er heute zu meinen Lieblingsschauspielern gehört, und ich seine vielfältige Rollenauswahl bewundere, sei hier nur am Rande erwähnt.

                In THE BASKETBALL DIARIES spielt DiCaprio Jim Carroll, ein Kid aus Lower Manhattan. Jim ist weder dumm noch hässlich, dafür aber erfolgreich im Basketball-Team und beliebt bei seinen Freunden. Und er mag den Rausch. Doch mit den Drogen ist es so, wie mit vielem anderem im Leben: Je höher man fliegt, desto tiefer wird der Fall.

                Regisseur Scott Kalvert verschont den Zuschauer hier nicht mit drastischen Bildern der Verwahrlosung. Er hält die Kamera gerne in die menschlichen Abgründe, zeigt uns die Beschaffungskriminalität und Prostitution, alles basierend auf Jim Carrolls Tagebüchern, die dieser im Alter zwischen 12 - 16 Jahren schrieb. Allerdings wurde die Handlung von den 60er Jahren in die 90er gelegt, was ich persönlich etwas schade finde, sich aber letzten Endes natürlich nicht auf die Grundaussage dieses solide inszenierten Dramas auswirkt.

                Die Nebenrollen wurden mit Juliette Lewis und Mark Wahlberg besetzt. Als DiCaprio damals erfuhr, dass er mit Wahlberg drehen wird, sagte er, er "...habe keine Lust, mit diesem Marky Mark vor der Kamera zu stehen". Hehe, wer konnte es ihm damals verübeln.

                Für einen Skandal sorgte dann im nachhinein vor allem des Öfteren eine Drogenrauschsequenz des Films, in der sich DiCaprio mit schwarzem Mantel und einer Pumpgun durch sein Klassenzimmer metzelt. Dementsprechend oft fand JIM CAROLL nach Schul-Amokläufen Erwähnung in den Medien. Immer schön die Schuld bei anderen suchen, wenn Marilyn Manson mal gerade nicht in der Stadt ist...

                Ich hätte es als Rockjunkie natürlich gut gefunden, wenn noch etwas auf Carrolls spätere Musik eingegangen worden wäre, die absolut gelungen ist. Das „Catholic Boy! Album der -The Jim Carroll Band- zu einem vernünftigen Kurs suche ich immer noch...

                https://www.youtube.com/watch?v=QPNqojbyIDk

                Fazit: So bleibt „nur“ ein weiteres gutes Drogen Drama, was vor allem auf DiCaprios dünnen Schultern lastet. Stemmen konnte er es aber trotzdem.

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                • Danke an Euch, ihr lieben Buddy und Buddylinen, grob verschwägerte, zugezogene oder schon lange in der Nachbarschaft (Dashboard) wohnende Filmfreunde. Werde mich Eurer Antworten noch annehmen, aber die Uhr spielt diese Woche (und auch schon gestern) ein grausames Spiel mit mir...

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                    BenAffenleck 20.08.2015, 20:32 Geändert 27.01.2019, 20:18

                    Bei BORDER PSYCHO handelt es sich um ein brasilianisches Rassismus-Drama, welches einem die Ohnmacht südländischer Einwanderer gegenüber der US-amerikanischen, mit rassistischen Vorurteilen durchwucherten Zollbehörde näher bringt.

                    Dabei ist die gelungene Erzählweise dieses Dramas aus der Dollarkategorie C seine größte Stärke. Die Ereignisse im Flughafen JFK sind parallel zu einer etliche Jahre später stattfindenden Handlung geschnitten, in der einer dieser Zollbeamten (sehr starker David Rasche, SLEDGE HAMMER), mittlerweile todkrank, ein Mädchen in Brasilien sucht. Also ein ständiger Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Schuld und der Suche nach Vergebung.
                    Das ganze wird handwerklich souverän serviert, ganz ohne einen Score, was BORDER PSYCHO noch ungewöhnlicher macht.

                    Der Film als solcher ist eigentlich ein 5,0er Kandidat, allerdings ist die deutsche Synchro eine lächerliche Zumutung, und von daher sollte man ihn unbedingt im O-Ton oder als OmU anschauen. Da ich für den DVD kauf leider zu geizig war, musste ich mir dieses Übel leider geben, was gerade mal eine 4,0 wert wäre.

                    Fazit: Die Macht in den absolut falschen Händen und völliges ausgeliefert sein lassen den Zuschauer manchmal schon schlucken. Letzten Endes hätte es ein ganz großer Film werden können, wenn man den Nebenfiguren auch noch Tiefe verliehen hätte.

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                        BenAffenleck 16.08.2015, 13:39 Geändert 27.01.2019, 20:16

                        Ein Junge und sein Spielzeug, oder besser gesagt eine Geschichte über Spielzeug. Erzählt aus der Sicht des ..... Spielzeugs.

                        Was waren das noch schöne Zeiten, als es nichts wichtigeres gab, als das Spielzeug. Stunde um Stunde und Tag für Tag baute man Welten, riss sie wieder ein, kämpfte mit seinem geliebten Plastik und Gummi schier aussichtslose Kämpfe gegen böses, und viel stärkeres Spielzeug, nur um am Ende doch wieder zu gewinnen. Und wie schlimm war es, wenn man seine Objekte der Begierde nicht fand. Konnte ja auch niemand ahnen, dass sie sich zwischendurch selbstständig auf Rettungsmissionen begaben, die dann in regelrechte Odyssen ausarteten.

                        Wie sich TOY STORY 1995 angefühlt haben muss, kann ich leider nicht sagen. In Zeiten der unantastbaren Coolness eines Teenagers war eine Geschichte mit sprechendem Spielzeug in etwas so angesagt, wie Modern Talking hören beim vorsaufen, eingebettet zwischen Silverchair oder den Smashing Pumpkins.
                        20 Jahre später liebe ich Animationsfilme, denn hier werden oft packende Geschichten mit einer Menge Humor und technischem "Wow" verbunden. Gute Animationsfilme laden durch ihren lang anhaltenden Unterhaltungswert auch immer zu mehrfachen Sichtungen ein, denn viele Anspielungen und Details bekommt man erst nach mehrmaligem Anschauen mit. Ich bin immer wieder davon überrascht und begeistert, wie viel Herz sich mit Bits und Bytes produzieren lässt.

                        TOY STORY hat natürlich einen besonderen Stellenwert inne, war er doch schließlich das Pionierwerk eines neuen Genres. Technisch mittlerweile ein wenig überholt, überzeugt er immer noch durch Witz, Ideenreichtum und einer Geschichte über Rivalität, die sich in Freundschaft wandelt. Die Spielzeuge wirken so lebensecht, jedes hat charakteristische Eigenheiten, was TOY STORY auch ungemein abwechslungsreich erscheinen lässt. Und das die TOY STORY Reihe mit jeder Fortsetzung noch etwas besser wurde, ist sowieso eine Seltenheit im heutigen Sequel/Prequel/Aufquell-Wahnsinn.

                        Fazit: Dank revolutionärer Technik, ausgeprägter Charakterzeichnung und einem hervorragenden Drehbuch ist den Pixar Leuten um John Lasseter mit ihrem ersten abendfüllenden Spielfilm ein moderner Klassiker gelungen.

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                          BenAffenleck 16.08.2015, 13:19 Geändert 27.01.2019, 20:14
                          über Chappie

                          Dear Mr. Blomkamp

                          Helle Sterne verglühen schnell. Was Sie mit DISTRICT 9 aus dem Boden gestampft haben, lässt mich ja immer wieder mit der Zunge schnalzen. Ein äußerst sozialkritischer Sci-Fi-Actioner mit eigenwilliger Optik und starken FX. Die Geschichte war packend, und der bis dahin unbekannte Sharlto Copley konnte amtlich abliefern.

                          Ihren ELYSIUM habe ich bisher nur ein Mal im Kino gesehen, die schon längst anvisierte Zweitsichtung steht leider immer noch aus, was natürlich auch daran liegt, dass dieser optisch ein Leckerbissen war, unterm Strich aber schon etwas Potenzial Ihres Erstlings vermissen ließ.

                          Mit CHAPPIE wollten Sie dann den sichersten aller Wege gehen, jedes genregängige Klischee bedienen und einen Blockbuster aus kleinen Teilen aller wichtigen Robotic-Vertreter zusammenkleben. Kann die Optik wieder mal überzeugen, ist das von der Story und der Figurenzeichnung überhaupt nicht zu behaupten. Ihre Einzigartigkeit bleibt hier komplett auf der Strecke. Die Handlung ist bis zum Ende vorhersehbar und ohne irgendwelche Highlights inszeniert. Wenn ein Film die packende Story vermissen lässt, kann es die Technik auch in den seltensten Fällen wieder ausbügeln. Sympathie für irgendeine der Figuren fehlt durch die Bank, dass Ghetto Gelaber in Verbindung mit müden Dialogen und einem extrem schwammigen Drehbuch schaffte es tatsächlich, dass ich mich von Ihrem neuesten Werk zeitweise verarscht fühlte. So einige Momente zum fremdschämen ließen mich schon zu meiner Rum Flasche schielen.
                          Ach so, wenn ich schon dabei bin, 3 Backpfeifen gibt es auch noch: Eine nachträglich dafür, dass Sie Jodie Foster in ELYSIUM so verschenkt haben, die Zweite für die selten dämliche Frechheit, Sigourney Weaver in CHAPPIE auch noch zu verschenken, und die Letzte für, Sie ahnen es schon, Hugh Jackmans Ruhrpott-Proll-Frise.

                          Wie ein Roboter Film richtig, oder zumindest halbwegs richtig geht, schauen Sie sich dann bitte noch einmal in freiwilliger Heimarbeit in ROBOCOP, NR. 5 LEBT , REAL STEEL oder ICH, ROBERT an. Wenn Sie jetzt auch noch vorhaben, ALIEN 5 so an die Wand zu klatschen, werde ich mich dafür bei Ihnen persönlich mit einem Analplug in der größe eines Facehuggers bedanken.

                          In diesem Sinne verbleibe ich mit einem kumpelesken „Yes, Joburg“ und etxrem geschmälerter Bewunderung.

                          Ihr Affenlecker

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                            BenAffenleck 09.08.2015, 17:39 Geändert 27.01.2019, 20:07

                            Bei GARDEN STATE hoffte ich auf eine kleine unscheinbare Filmperle, die ich letzten Endes nicht ganz bekam. Zach Braffs Regiedebüt, nach einem eigenen Drehbuch, war für mich nach dem Abspann einfach nur eine humorvolle RomCom mit einem Schuss Melancholie und einem superben Soundtrack. Die packende Geschichte fehlte leider, dass konnte dann auch die technische Raffinesse einiger Szenen nicht mehr herausholen.
                            Das Natalie Portman als Sweetheart dem Affenlecker mal wieder den Kopf verdrehte, brauche ich nicht unter „Fazit“ packen, oder?

                            Fazit: Einige sehr schöne und auch skurrile Situationen machen noch keinen tollen Film aus. GARDEN STATE ist aber im besten Sinne: schön okay!

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                              BenAffenleck 02.08.2015, 15:14 Geändert 27.01.2019, 19:32

                              Eine Geschichte vom unteren Ende der Gesellschaft, dort wo Hoffnung und Zuversicht in der Gosse liegen, Träume schon mit dem Losglück der Geburt zum platzen gebracht werden. BIUTIFUL ist hier nun wirklich überhaupt und absolut niemals irgendetwas. Hier ist alles trostlos, die Bilder sind dreckig, die Kämpfe wurden gekämpft und verloren. Der Drang, alles zum Guten zu wenden bevor die Uhr abläuft, bestimmt jeden Atemzug. Beim Scheitern zusehen zu müssen, schmerzt...

                              ...und mein Film war es definitiv nicht. Hier wurde wirklich alles und noch viel mehr an Negativem reingesteckt, damit man mit einem Klumpen Depri-Blei ja nicht mehr aus dem Tränentümpel auftaucht. Javier Bardem ist natürlich eine Gewalt, vieles passiert versteckt (sein Spiegelbild oder auch sein Schatten bewegt sich manchmal langsamer als er selbst). Aber was der Film mir sagen will, weiß ich leider nicht. Da klettert der Affenlecker lieber wieder auf seine gute-Laune-Palme, schmeißt dem Iñárritu 3 grüne Bananen an den Kopf, und feiert seinen 300ten Kommi mit ner zünftigen Bananenmilch (mit Rum) und … lässt es sich gut gehen.

                              Ach so, dass ich 21 GRAMM und BIRDMAN stark fand, versteht sich natürlich von selbst, oder?

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                                BenAffenleck 26.07.2015, 19:02 Geändert 27.01.2019, 19:30

                                Ein Soziopath findet seinen Traumjob, und stößt sich skrupellos selbst die Karriereleiter hoch...

                                Dieser kranke Bastard wird beängstigend gut von Jake Gyllenhaal verkörpert. Ausgemergelt, eiskalt und zielstrebig lebt Lou Bloom den pervertierten American Dream auf den nächtlichen Staßen der Stadt der Engel.
                                Wenn man hart genug dafür arbeitet, kann man alles schaffen. Wenn diese Worte aus dem Mund eines Irren kommen ist klar, das Regisseur Dan Gilroy nicht nur der Medienwelt mit NIGHTCRAWLER einen Spiegel vorhalten möchte. In dieser Mischung aus Thriller und Charakterstudie wird mit moralischen und ethischen Fragen sehr kritisch umgegangen, und auch wir Zuschauer letzten Endes als der Grund entlarvt, warum solche Leute wie Lou Bloom ausgeschissen werden: weil man sie braucht. Weil die Gier nach Blut und dem Leid anderer Menschen niemals aufhören wird, solange die Einschaltquoten stimmen.

                                Technisch ist NIGHTCRAWLER auch richtig stark, Kameraarbeit und vor allem der Schnitt sind super, dass Drehbuch eigentlich auch, wenn auch sehr vorhersehbar.

                                In Nebenrollen dürfen Rene Russo und Bill Paxton als ebenso verdorbene und moralisch Bankrotte Dreckschweine Jake Gyllenhaal lediglich das Wasser reichen, denn man muss es nun mal so sagen wie es ist: Dieser Film ist Gyllenhaals One-Man-Show.

                                Fazit: Für mich kein Film für die Sammlung, aber ein absoluter "muss man gesehen haben" Titel.

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                                  BenAffenleck 19.07.2015, 13:47 Geändert 27.01.2019, 19:27

                                  Dem Vergleich mit ONCE muss sich BEGIN AGAIN natürlich stellen, serviert uns doch Regisseur John Carney hier ein halbwegs ähnlich schmeckendes Gericht. Sympathische Charaktere, wunderschöner Folk-Rock, eine völlig belanglose Story und doch das Herz am rechten Fleck.

                                  CAN A SONG SAVE YOUR LIFE? fragt der Titel für den deutschen Markt. Jeder, für den Musik eine Herzensangelegenheit ist, antwortet hier wohl mit einem schnell aus der Hüfte geschossenem "Ja". Bei mir ist es jedenfalls ähnlich wie bei den beiden Protagonisten: ständig auf der Suche nach dem perfekten neuen Song, abkotzen über den übelst kohlefixierten Radioeinheitsbrei, und sich wie ein kleines Kind freuen, wenn man wieder was Neues kennengelernt hat. Etwas das einen viele Jahre begleitet, vielleicht sogar den Rest des Lebens. Musik als Motor und als Lebenselexier, als Stimmungsmacher und Seelenstreichler.

                                  Unterm Strich gefällt mir ONCE aber doch etwas besser, weil da nun mal mit minimalstem Budget etwas ganz wunderbares entstanden ist, und diesen tollen Independent Charme hat. Bei BEGIN AGAIN wird man allerdings auch gut unterhalten, und die Idee, ein Live-Album an den verschiedensten Stellen in New York City aufzunehmen, ist klasse. Was mir dann doch etwas sauer aufstößt, ist der hier beschriebene Disney-Way-of-Music-Business. Die wahre Natur der Musikindustrie ist natürlich eine ganz andere.

                                  Mit Keira Knightley werde ich leider nie ganz warm werden, doch den Hut für ihre musikalische Leistung muss ich hier dann doch mal ziehen. Mark Ruffalo als alter Hase im Musik-Business gefiel mir äußerst gut, seine Rolle verkörpert er sehr glaubhaft.

                                  Fazit: BEGIN AGAIN hat für mich jetzt nicht gerade einen Wiederanschauungswert, unterhält jedoch auf angenehmste Art und Weise, und kommt sehr kurzweilig daher.

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                                    BenAffenleck 19.07.2015, 13:35 Geändert 08.08.2018, 20:47

                                    “Ich weiß nicht, seit wann Du und ich nicht mehr Wir sind

                                    Beim ersten Mal tat ich CRAZY, STUPID, LOVE noch als belanglose Romantikkomödie ab. Irgendwann gab ich diesem unscheinbaren Filmchen dann doch eine weitere Chance. Wenn man sich darauf einlassen kann, entdeckt man hier einen wunderbaren Film. CSL ist bittersüß, aufbauend und doch etwas melancholisch. Das, was den Film von der Masse abhebt, ist nicht unbedingt die Geschichte, sondern die bis in die kleineren Nebenrollen grandiose Besetzung.

                                    Ryan Gosling ist eh einer meiner Lieblingsschauspieler, und es ist schön ihn hier mal nicht als eiskalten Driver, tätowierten Bankräuber oder Thai Boxer zu sehen. Auch Steve Carell kann es, was er hier auch mal wieder unter Beweis stellt. Ich mag ihn einfach (natürlich vor allem wegen dem wunderschönen LITTLE MISS SUNSHINE und dem melancholischen DAN). Julianne Moore ist immer noch heiß, Emma Stone wie immer süß, und Kevin Schinken ist halt Kevin Schinken. Marisa Tomei darf hier mal die wilde Sau raus lassen. Gefällt mir.

                                    Der Kampf um dieses verrückte, dumme Ding namens Liebe wird mit einem lachenden und einem weinenden Auge ausgefochten. Und die Liebe schlägt manchmal komische Wege ein. Oder ist so was tatsächlich immer Schicksal?

                                    Schade, dass nach der urkomischen Eskalation im Garten noch nicht Feierabend war, denn danach wird die 8,0 leider durch etwas zu viel „die Moral von der Geschichte“ verwässert.

                                    Fazit: Ein gelungener RomCom Film, der bei mir erst beim zweiten Mal so richtig gezündet hat, und sich jetzt bei der Drittsichtung souverän eingepegelt hat.

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                                      BenAffenleck 16.07.2015, 20:45 Geändert 06.10.2019, 22:46
                                      über #9

                                      Nach seinem oscarnominierten Kurzfilm „9“ ließ Shane Acker seine Puppen auch in Spielfilmlänge durch ein postapokalyptische Szenario tanzen, oder besser gesagt, ums Überleben kämpfen.

                                      Für Filmstudios sind Animationsfilme für Erwachsene immer ein gewisses Wagnis, und trotzdem wundere ich mich, dass #9 beim Box Office hinter den Erwartungen zurück blieb. So einfach die Geschichte auch sein mag, sie ist packend, düster und recht spannend erzählt. Außerdem kommt sie mit einer gehörigen Portion Kompromisslosigkeit daher, was diesen visuell beeindruckenden Film zu einem besonders hellen Stern am Animationshimmel macht.

                                      Die Detailverliebtheit garantiert hier auch einen mehrmaligen Sehspaß, hier wimmelt es geradezu vor kreativen Ideen, ohne dass man davon erschlagen wird.

                                      Fazit: #9 ist eine willkommene Abwechselung im Animatios-Genre, für jüngere Kids allerdings völlig ungeeignet.

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                                        BenAffenleck 05.07.2015, 10:26 Geändert 05.07.2015, 10:29

                                        Der Diner-Inhaber Tom Stall wird zum Helden, als er einen Raubüberfall verhindert. Doch die ungewollte Publicity scheucht alte Gespenster wieder auf, und die Spirale der Gewalt dreht sich gnadenlos weiter...

                                        Für einen David Cronenberg Film ist das Thriller-Drama A HISTORY OF VIOLENCE schon geradezu konventionell, aber grandios in allen Belangen. Dabei gibt die Story nicht mal sehr viel her, und ohne dem intensiven Spiel der beiden Hauptdarsteller Viggo Mortensen und Maria Bello hätte das auch gut nach hinten losgehen können. In Nebenrollen wissen Ed Harris und William Hurt zu überzeugen.

                                        Mir gefällt hier besonders die extrem ruhige, aber nicht unspannende Erzählweise. Howard Shores trefflicher Score schürt das Gefühl, dass etwas passieren wird, und sich die Räder schon längst unaufhaltsam drehen. Und wenn Cronenberg dann die Hunde von der Leine lässt, ist die Gewalt urmenschlich unbarmherzig und hart, dabei aber nie selbstverherrlichend (wie zB: vor einigen Tagen im grottigen SABOTAGE).

                                        Ungewöhnlich waren auch die beiden Sex-Szenen. Sehr nah und sehr realistisch zeigen sie an zwei Stellen im Film jeweils das Verhältnis der beiden Hauptdarsteller zueinander. Einmal verspielt und leidenschaftlich, dann hart und schnell.

                                        Cronenberg lässt an vielen Stellen vieles ungesagt, und schafft es, dass die Bilder oder die Gestik und Mimik der Darsteller alles Nötige erzählen. Das ist im Gegensatz zu anderen Filmen, wo immer bis ins kleinste Detail erklärt werden muss, äußerst angenehm.

                                        Fazit: Ohne jegliche Schnörkel bekommt man hier ein sehr außergewöhnliches Thriller-Drama präsentiert, welches mich selbst nach der vierten Sichtung immer noch völlig begeistern konnte. Die eruptiven Gewaltszenen haben es allerdings in sich. Irgendwann muss ich auch noch mal an EASTERN PROMISES ran, den ich allerdings nach der Erstsichtung nicht so stark fand.

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                                          BenAffenleck 05.07.2015, 00:35 Geändert 27.01.2019, 11:39

                                          WATERWORLD war für mich bisher immer nur okay, konnte mich jetzt aber auch nur noch mäßig unterhalten. So sehr ich Kevin Costner auch schätze, mit diesem Film hat er dem Affenlecker keinen gefallen getan. Die Story kann mich einfach nicht begeistern, ist völlig naiv und unspannend. Da konnte selbst Joss Whedon am Ende als Drehbuchnotfalldoktor nicht mehr die Kastanien vor dem Salzwasser retten. Hier wird tatsächlich an allem gespart: ansprechende Kulissen, gute Schauspieler und Action. Das ist mir echt alles zu aufgesetzt schräg.

                                          Fazit: Mad Max auf dem Wasser und in schlecht.

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                                            BenAffenleck 26.06.2015, 19:52 Geändert 21.10.2019, 19:24

                                            Bruce Willis gibt uns hier zum fünften Mal den Working Class Hero mit Bleispritze, der ständig zur falschen Zeit am falschen Ort ist. Mit DIE HARD 4.0 war die Reihe ja im modernen Action-Kino angekommen. Schnelle Schnitte, polierte Oberfläche, fettere Wummen und alles gerne so richtig over the top. STIRB LANGSAM 5 führt diese Entwicklung konsequent weiter. Das kann man als Verfechter der 3 alten Filme scheiße finden, muss man aber nicht.

                                            Was dem fünften Teil an Charme und tiefgehender Story fehlt, macht er mit einem Dauerfeuer an Action halbwegs wett. Das Raue sucht man vergebens, hier bekommt man leicht konsumierbare und kurzweilige Ware geboten, die zumindest das Auge und die Ohren erfreuen dürfte, und das Oberstübchen frei bläst. Schon der (etwas zu langen) Verfolgungsjagd durch Moskau zuzuschauen, macht einen irren Spaß, auch wenn die Glaubwürdigkeit so einige Überschläge macht. Mit dem Altmetall, welches hier fabriziert wird, kann man locker 2 Schrottplätze füllen, oder die Karren wieder für FAST & FURIOS 8-19 aufarbeiten.

                                            Der Cast ist, mal abgesehen von Old Brucie, völlig austauschbar. Außerdem fand ich die Chemie zwischen Willis und Long im Vorgänger besser, wie jetzt hier zwischen Vater und Sohn. Ich weiß bis heute noch nicht, wer und wo man den Jai Courtney ausgebuddelt hat, es kann aber eigentlich nur auf einem Teenie Friedhof ehemaliger Slasher-Remakes gewesen sein.

                                            Fazit: Zu meckern gibt es hier sicherlich genug, trotzdem hat mich DIE HARD 5 mit der extrem fetten Action sehr gut unterhalten.

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                                              BenAffenleck 21.06.2015, 11:28 Geändert 27.01.2019, 11:26

                                              Die depressive Adele und ihr Sohn nehmen, unter Androhung von Gewalt, einen verletzten Mann mit zu sich nach Hause. Dieser entpuppt sich als gesuchter Mörder...

                                              Um es rasch auf den Punkt zu bringen: Ohne die fantastische Kate Winslet wäre LABOR DAY völlig abgekackt. Zu unglaubwürdig ist die Geschichte, zu schwülstig die Inszenierung, zu langsam das Tempo. Und wenn man dann als Zuschauer mit ansehen muss, wie ein !!!gesuchter Mörder!!! in der Hofeinfahrt den Wagen repariert und die Dachrinne säubert, obwohl immer wieder Polizei-Streifen die Gegend absuchen, mache ich mir um Ivan Reitman langsam sorgen.

                                              Schön, dass wenigstens die gemeinsamen Szenen von Winslet und Brolin gut funktionieren. Da sind dann schon einige sehr schöne Bilder dabei, die in Verbindung mit dem Soundtrack gut funktionieren.

                                              Fazit: Visuell und darstellerisch Hui, Story Pfui. Die 6,0 steht auf sehr wackeligen Beinen, der Film ist für ein Mal anschauen aber durchaus geeignet.

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                                                BenAffenleck 21.06.2015, 10:20 Geändert 26.01.2019, 21:19

                                                Mit SABOTAGE liefert uns David Ayer seinen bisher schlechtesten Film ab. Auf dem Cover gehört eigentlich eine Warnung abgedruckt, wie unfassbar Plump die Nummer hier ist. Die Handlung ist nicht wirklich glaubhaft, die völlig übertriebene Gewaltdarstellung verkommt zum reinen Entertainmentfaktor, die Gruppe DEA-Specials (Proleten-Arschlöcher wie es schlimmer nicht geht) wirkt durch ihr Gossengelaber so unsympathisch, dass ich jedem nur noch den Abgang gewünscht habe.

                                                Der Community Durchschnitt von 5,2 hätte Warnung genug sein sollen, gucke ich doch meist nie was unter 5,8.

                                                Fazit: Ein regelrechter Blutbeutel-Overkill in einer lächerlichen und zudem noch wirr erzählten Geschichte.

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                                                  BenAffenleck 18.06.2015, 08:16 Geändert 26.01.2019, 21:18

                                                  In KARATE KID wurde der westlichen Welt 1984 gezeigt, dass Kampfsport nicht nur aus „Hau-Drauf“ besteht, sondern eng mit philosophischen Aspekten verbunden ist.

                                                  Das wurde gekonnt verschnürt in einem Paket aus Underdog-Story, Teenie-Film und dem Wert des Wortes: Freundschaft. Gerade auf Letzterem ruht eigentlich der ganze Film, und ist wohl neben dem schönen 80's Flair der Hauptgrund, dass Karate Kid auch heutzutage noch halbwegs funktioniert, denn an Ralph Macchios Kampfkünsten oder deren Inszenierung liegt es definitiv nicht.

                                                  Fazit: Dieser Film hat wohl Millionen Teens in der Waschstraße das Rückgrat gestärkt, während sie sich für ein paar Bucks um den Glanzgrad des Lacks kümmerten. Auftragen. Polieren. Auftragen. Polieren...

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                                                    BenAffenleck 17.06.2015, 16:50 Geändert 21.10.2019, 19:21

                                                    Ob nach 12 Jahren Leinwandabstinenz die Film-Welt noch Bruce Willis Paraderolle gebraucht hat, bleibt fraglich. Für mich funktioniert DIE HARD 4 ziemlich gut, nehme ich ihn doch als das was er ist: Ein eigenständiger Actioner (mit einem gewinnträchtigen Namen) des neuen Jahrtausends, modern inszeniert und in hohem Tempo erzählt. Len Wiseman hat hier gute Arbeit abgeliefert, bedient allerdings auch jedes Sequel-Klischee. Schneller, höher, weiter ist hier Programm.

                                                    Inhaltlich ist die Serie mit dem vierten Teil im Myspace-Zeitalter angekommen, und McClane bekommt hier wieder einen Sidekick zur Seite gestellt. Bruce Willis und Justin Long harmonieren als Team prächtig, und hauen so manchen Lacher raus. Timothy Olyphant als Bösewicht ist völlig austauschbar, aber da konnte in der Reihe eh niemand Alan Rickman das Wasser reichen.

                                                    Zum Ende hin gehen Wiseman die Gäule ein wenig durch, die Nummer mit dem Jet war leider völlig daneben, und schießt der 8,0 beide Kniescheiben weg.

                                                    Fazit: STIRB LANGSAM 4.0 braucht sich vor seinen Vorgängern überhaupt nicht verstecken, das Dreckige und Schmutzige wurde gegen Hochglanz ausgetauscht, trotzdem bekommt man hier schöne (meist) handgemachte Old-School-Action. Unterm Strich eine äußerst gelungene Frischzellenkur.

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