BobbyStankovic - Kommentare

Alle Kommentare von BobbyStankovic

  • 5

    [...] Im Dritten Reich wurden ebenso naiv-unschuldige Feelgood-Movies gedreht, die im Nachhinein für ihre heuchlerische Passivität gegenüber einem Unrechtsstaat bzw. gar seiner Schönrederei beschuldigt wurden. “Ist das Leben nicht schön?” wurde natürlich nicht in einem menschenverachtendem Staat produziert, er bedient sich aber mindestens derselben Mechanismen. Capras Spätwerk-Film ist ein biopolitischer Propaganda-Film. Ein Engel kommt hier auf die Erde, um einem Individuum zu zeigen, dass sein Leben viele andere Leben gerettet und bereichert hat. Und so suggeriert der Film, dass jedes Leben rein positive Effekte auf andere Leben habe und das es nur die Lichtseite des Butterfly-Effektes gäbe. Was natürlich großer Unsinn ist. Aber genau das ist ja die politische Wirkung des Films: Die Menschen gehen Weihnachten nach Hause, im Glauben, alles was sie taten, sei im Rahmen einer Gesamtkausalität positiv und ihr Leben wichtig für die Gemeinschaft. Gleichzeitig werden hier noch mehr oder weniger beiläufig Werte wie Religiosität, Nationalstolz, Familiengründung und Treue zum Partner (in einer Parallelwelt ohne Partner, bleibt die Frau lieber eine Jungfer, die nie heiratet) als einzig richtige propagiert. Gerade die letzten beiden Werte lassen sich in Michel Foucaults Überlegung zum Sexualitätsdispositiv einordnen: Die (staatlich/politische) Ordnung und Kontrolle (!) der Bevölkerung durch Suggestion einer bestimmten sexuellen Auslebung. [...]

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    • 5

      [...] Damit manifestiert der Film ein einfaches Bild des John Du Pont, dem großindustriellen Menschenfeind, der sich selbst als Philanthrop ausgibt und damit ein besonders bigotter, abartiger Mensch ist. Als jemand, der soziales Ansehen wie eine Ressource behandelt, die er anhäufen möchte. Der Film geht sehr marginal auf das Leben von Du Pont ein, nicht auf Krankheiten, die er möglicherweise hatte (Schizophrenie, Verschwörungswahn) und generell bleibt vieles in “Foxcatcher” in ungenauen Andeutungen stecken, wodurch auch das eskalative Ende des Films ziemlich überraschend und schwer nachvollziehbar auftritt. Benett Miller legt seinen Fokus zu sehr auf ein Psychogramm, das nicht so recht zünden will und erzeugt in einem Film mit stolzer 129-Minuten-Länge jede Menge unausgegorenes Stückwerk. Im Grunde ist “Foxcatcher” die üble Nachrede auf eine Person, die 2010 im Gefängnis gestorben ist, anstatt sich wirklich tief mit ihr zu beschäftigen. Der populistische Dokumentarfilm, den Du Pont über sich selbst und sein Mäzen-Projekt drehen lässt, wäre hingegen ein großartiger filmischer Fokus gewesen. Dann wäre es nicht nur um die Psychologisierung von Du Pont zur sinistren Gestalt gegangen, sondern tatsächlich um den Populismus an sich. Oder um das Mäzenatentum im modernen Sportgeschehen. Oder auch um John Du Pont als Person — nicht als Ungeheuer.

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        • Kommune aus "Reprise" darf man auf keinen Fall vergessen! :-O

          • 6

            “Underdog” ist ab zwölf Jahren freigegeben. Stellen wir uns mal vor, ein zwölfjähriges Mädchen fühlt sich von der Geschichte des Films angezogen und will ihn sich im Kino anschauen. Im Film sucht ein ebenso zwölfjähriges Mädchen ihren Hund in der ganzen Stadt, den sie vorher verloren hat. Zugegeben: Das ist trotz der erzählten Geschichte unwahrscheinlich, denn dieser Film ist ein ungarischer Kunstfilm, der in der Un-Certain-Regard-Sektion in Cannes 2014 lief und unverkennbare politische Untertöne hat. Dass sich also ein zwölfjähriges Mädchen freiwillig in den “Underdog”-Kinosaal verirrt, kann man sich kaum vorstellen. Es wäre aber eine sehr interessante Perspektive auf Kornél Mundruczós Film, der storytechnisch genau dieselbe kindliche Geschichte abspult, wie sie z.B. “Garfield — Der Film” schon ganz ähnlich erzählt hat. Nur eben anders. Ganz anders. “Underdog” ist ein Kinderfilm nur insoweit, dass er wie ein gemeinsam gezeugtes Kind, ein Bastard, von einem politischen Sozialdrama als Mutter und einem surrealistischem Horrorfilm als Vater daherkommt.

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            • 8

              [...] Ava ist wirklich erotisch. Sie ist erotisch, weil sie ein Roboter ist. Sie ist erotisch, im Sinne eines Frau werdenden Mädchens, da wir sie an der Seite vom Protagonisten Caleb dabei beobachten, wie sie sich erst ihrer erotischen Ausstrahlung gewahr wird. Ava strahlt eine Unerfahrenheit aus, allein schon die Tatsache, dass sie die Außenwelt nicht kennt, so sein möchte wie wir Menschen und im Grunde genommen eine Sklavin ist, macht diesen Roboter zu einer sehr weiblichen Konstruktion. Zumindest im Freudschen Sinne, ohne jetzt Feminismus-Debatten lostreten zu wollen, ob inferiore Eigenschaften wirklich typisch weiblich sind, sein sollten oder auch nicht. Aber was an Ava so anziehend wirkt ist ja nicht ihre Unterlegenheit an sich, sondern auch ihre Ambition, das nicht mehr zu sein. Und das ist ja nicht nur emanzipatorisch, sondern auch generell eine Eigenschaft des Erwachsenwerdens (was im Film mit der “Vaterrolle” des Schöpfers Nathans auch immer mal wieder angedeutet wird) und darin, im Erwachsenwerden, liegt natürlich grundlegend eine erotische Kraft. Und im Gegensatz zu “Her”, wo sich ein Mensch in den Charakter bzw. die fast grenzenlose geistige Qualität einer künstlichen Intelligenz verliebt, geht es hier um Körperlichkeit und damit wirklich genuin um Sexualität. Es geht auch um körperliche Verfügbarkeit von subjektivem Perfektionsempfinden, denn Ava ist, wie sich herausstellt, ein zusammengestellter Mittelwert aus den Porno-Suchergebnissen vom Protagonisten Caleb. Somit ist “Ex Machina” nicht nur ein Film über künstliche Intelligenz, sondern auch über das physische Erschaffen eines (perfekten) Menschen. Wie gefährlich bzw. falsch (im moralisch/ethischen Sinne) ist es, die Natur zu betrügen und sich die persönliche Traumfrau künstlich herzustellen? [...]

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              • 7

                Wenn man behauptet, dass ein Film absoluter Dreck ist, meint man damit normalerweise etwas vernichtend Negatives. Bei “Hard To Be A God” hingegen, dem letzten Film des russischen Kunst-Regisseurs Alexei German, ist das geradezu als Bewunderung ausgesprochen. Wohl kaum ein Film der Filmgeschichte hat das Schmutzige, Widerwärtige und Unschöne so reich zu einem Konzept der Ästhetik ausgeformt, das über eine stolze Spiellänge von knapp 3 Stunden in aller Kompromisslosigkeit zelebriert wird. Auch wenn bzw. gerade weil der bereits verstorbene German sich hier eindeutig bei den Vorbildern Andrzej Żuławski und Béla Tarr bedient, ist “Hard To Be A God” eine der interessantesten filmhandwerklichen Leistungen des Kinojahres 2015. Für jeden echten Cinephilen eine echte Mut- und Kraftprobe. [...] Es scheint fast so als würden Programmhefte und Wikipediaseiten mehr über die Story des Films wissen als der Zuschauer, was vielleicht an der Kenntnis der Buchvorlage liegt. Die Geschichte, die der Film also erzählt und doch irgendwie nicht erzählt, handelt von Menschen, die auf einem erdenähnlichem Planeten landen und eine alternative Menschheit vorfinden, in der es die Renaissance nicht gegeben hat, sonst aber alles gleich ist. Diese Geschichte macht natürlich nur Sinn, wenn man sie als Metapher betrachtet, da sonst einfach lächerlich unwahrscheinlich ist, dass einfach alles auf diesem Planeten genauso ist wie auf der Erde, abgesehen von einer minimalen Zeitverschiebung natürlich. Da der Film sich aber im Grunde eh wenig für seine Handlung interessiert, lassen sich auch nur schwerlich Interpretationen dieser faszinierenden Schlam(mpam)pe von Film entlocken. Was bleibt ist ein fiebertraumartiges Ungetüm, das Versuche eines intellektuellen Zugangs mit Nachdruck frustriert. German erzeugt eine bleiern drückende, aber immerhin beeindruckend mitfühlbare Schwere der Ultrakunst. Hard to watch this film.

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                • 6

                  Jafar Panahi ist ein Frechdachs. Jemand, dem die Dreistigkeit seines Dissidententums sichtbar eine schelmische Freude bereitet. Und man kann seine jüngeren Filme eben nicht nur derart betrachten, dass sie mit beschränkten Mitteln Politik machen, sondern auch umgekehrt, dass eine beschränkte Politik erst diese fantasievolle und auch ein bisschen selbstverliebte Art und Weise des Filmemachens hervorbringt. So richtig subtil war Panahis Protest-Kunst nämlich nie. Immerschon war der Iraner ein Provokateur, der Kritikgegenstände nicht andeutete, sondern in ihrer ganzen Intensität in den Fokus brachte. Wofür man ihn gleichzeitig kritisieren als auch bewundern kann. Berlinale-Preisträger “Taxi Teheran” schließt sich nahtlos an das essayhafte Regimekritikkinos des Jafar Panahi an. [...] Aber manchmal ist in “Taxi Teheran” das Gehörte und Gesehene doch so offensichtlich abgesprochen oder sogar (semi)-professionell geschauspielert, dass man sich fragen muss, ob sich Panahi nicht selbst den Wind aus den Segeln nimmt, wenn sein kritischer Vortrag in diesem Film größenteils auf Manipulation, also genau eines der Mittel des iranischen Regimes, das hier schonungslos kritisiert werden soll, fußt [...]

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                  • 4
                    über Chappie

                    [...] “Chappie” ist natürlich kein guter Film. Dazu ist die diegetische Welt ein zu unausgegorener Sumpf an Logiklöchern und eine effektive Brechung ins Satirische findet hier viel zu wenig statt. Auch wenn der Film immer wieder gerne zeigt, wie sehr er Paul Verhoevens Mega-Klassiker “RoboCop” doch verehrt. Man sieht es allein schon am Kampfroboter des Oberbösewichts Vincent Moore, der den ebenso bösen Kampfrobotern in “RoboCop” roboteranatomisch verdächtig ähnlich sieht. Man sieht es auch am Humor des Films, der zwar nicht annähernd so schwarz und genial-karikierend wie beim Original ausfällt, doch aber einiges rettet. Denn so ganz ernstgenommen kann doch kein Film sein, der — und das haben die Zuschauer der deutschen Synchronfassung vielleicht gar nicht gemerkt — von einem Roboter handelt, der südafrikanischen White-Trash-Ghetto-Slang spricht.

                    • 8

                      [...] An “Reprise” erfrischt aber vor allem sein leichtfüßiger Umgang mit der Dimension der erzählten Zeit. Das anekdotisch ornamentierte Reden eines Off-Sprechers über die Vergangenheit erinnert manchmal gar an die Erzählmodi der Scorsese-Gangster-Epen “Good Fellas” und “Casino”, auch wenn der Film dank seiner Darstellung einer Bohème-Jugendkultur häufiger mit der französischen Nouvelle Vague verglichen wird. Scheinbar wahllos springt die Narration zwischen der Vergangenheit der Figuren, vermeintlicher Gegenwart und im Konjunktiv erzählter Zukunft umher. Allerdings auch nur scheinbar, denn das Übereinanderlagern der drei Zeitformen verschmilzt zu einem Mittendrin-Gefühl, das mit konventionell(eren) Erzählmethoden nur von wenigen Filmen erreicht oder übertroffen wurde. Was hier Wahrheit oder nur erträumte Wahrheit ist, ist zudem relativ unklar und vermengt sich zu einer individuell gefühlten Wahrheit. Das versöhnliche Ende des Films, manchen Zuschauern fällt das beim ersten Schauen vielleicht gar nicht auf, ist nämlich auch ein im Konjunktiv verfasstes. [...] “Reprise” lenkt durch die Quasi-Wählbarkeit der Wahrheitsgehalte seiner Fiktion den Fokus auf die Schönheit der Fiktion selbst. Und fungiert damit natürlich auch als Meta-Kommentar auf das Künstler-Sein. [...]

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                      • Naja, man merkt dem Autor sein Alter an, no front :D

                        • So ein abgestandener und obwohl schon tausendmal da gewesener, schlecht argumentierter Vergleich.

                          "Die Originalität mag also das verbindende Element der beiden Regisseure Nolan und Kubrick sein" ..... Mhm, ja. Originalität. Krass, krass.

                          Lustigerweise ist für mich _gerade_ seit dem peinlichen "Interstellar", der so gerne wie das Meisterwerk "2001" sein wollte, die letzte Vergleichbarkeit dieser beiden Regisseure gekappt.

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                          • Tsai Ming-Liang und Losnitsa nicht im Wettbewerb? Frech! Warum das nicht?

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                            • 2

                              [...] Erschreckend ist das Ergebnis dieses Films als ein biederer, von Kitschigkeit schwangerer Liebesfilm, über die große Liebe, die mit himmlischen Kräften heraufbeschworen und zusammengehalten werden muss, da Géza von Radványi nur die Chance in seiner Karriere bekam, teure Filmprojekte wie dieses mit Stars wie Romy Schneider zu realisieren, da er mit “Irgendwo in Europa” einen beeindruckenden Film schuf, der eine sozialistische Entstehungsvision ohne falsche Töne darstellte. Wo aber ist Radványis sozialistischer Impetus, wenn er von der großen Liebe des reichen Individuums in der südfranzösischen Bonzenhochburg um die Côte d’Azur erzählt? Zumal sich der Film nichtmal als reine Auftragsarbeit entschuldigen lässt, schließlich ist Radványi als Co-Autor des Drehbuchs geführt.
                              Wenn Engel wirklich solche konservativen, langweiligen Gestalten sind, dann können wir auch auf sie verzichten. Und warum müssen Engel eigentlich zwangsläufig blond sein?

                              • 8

                                Taubstumm in der Ukraine: Schönheit und Schaurigkeit des Primitiven.

                                Ein Film ganz ohne Sprache, mit kaum Geräuschen. Ein Film über ein Internat für Taubstumme in der winterlichen Ukraine, der auch ganz gezielt auf Untertitel verzichtet, den Zuschauer also in eine limitierte Lage zwingt und seine handwerkliche, bemerkenswert konsequent umgesetzte Herausforderung auch zu der des Rezipienten werden lässt. Das ist “The Tribe” von Miroslav Slaboshpytskiy. Ein höchst anspruchsvoller, ungemütlicher und in seiner eisigen Ästhetik einzigartiger Kunstfilm. Seine handwerkliche Konzeption weist dabei immer wieder auf den auf dem ersten Blick dokudramatisch anmutenden Kern des Films hinaus, sodass “The Tribe” auch als ein philosophisches, doch wortloses Traktat, als ein Liebesfilm, ja sogar ein Horrorfilm verstanden werden kann. [...]

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                                • 7

                                  Der Blick des Yonatans: Eine (politische) Reflexion über Identität.

                                  Deutsche Publisher können furchtbare Opportunisten sein. Lassen Sie sich bitte nicht vom Titel und Plakat des Films “Mein Herz tanzt” täuschen, die nur zur Sicherung eines an seichten Liebesgeschichten interessierten Publikums konzipiert scheint. Dieser Film ist zwar sicherlich ein Film über eine verbotene Liebe, aber das ist nur eine Nuance dieses sehenswerten israelischen Films. Der Konflikt zwischen Juden und Arabern, Israelis und Palästinensern ist nicht nur der Aufhänger für eine Herzschmerz-Geschichte, sondern eher andersrum: Der Liebeskonflikt das Vehikel, um detailliert und gefühlvoll von einem der größten politischen Herausforderungen unserer Zeit im Speziellen und den scheinbar unüberwindbaren Hürden des Rassismuses und Religionwahns im Allgemeinen zu erzählen. Vor allem handelt dieser Film aber von Identität und seiner politischen Konnotation. Dazu verwendet Eran Riklis’ (“Lemon Tree”) neuer Film eine komplexe metaphorische Verflechtung. [...]

                                  • 7

                                    “Die Maisinsel” ist einer dieser Filme, der durch Minimalisierung der filmischen Mitteln, vor allem auf Handlungsebene, die Lesarten seiner Bilder maximiert, sie gewollt größeren Dimensionen zuwendet. Man muss in der richtigen Stimmung für diesen kontemplativen Film sein, denn es wird kaum geredet und der Handlungsort bleibt über 100 Minuten dieselbe kleine Schlamminsel im georgischen Fluss Enguri. Es ist ein Film, der mit seiner ruhigen Kamera-Arbeit und dem Sinn für die Schönheit der Natur stark an das gegenwärtige türkische Autorenkino, vor allem an Semih Kaplanoğlu erinnert. Das Großartige an dem Film ist seine Eignung für die Reflexion großer Zusammenhänge, für die er eine einzigartige, hoch-ästhetische Metapher findet: eben diese Maisinsel. [...]

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                                    • Interessant, dass es einen Film mit noch größerer Differenz gibt als "Sunrise".

                                      Sehr gut zu wissen. Danke!

                                      • 1

                                        Das Skandalöse liegt im Subtext: Ein antifeministischer Hausfrauenfilm.

                                        [...] Natürlich ist Sadomasochismus als Sexualität nichts Schlechtes, solang dieser auf Einvernehmlichkeit beider Seiten beruht. Aber das Problem an “Fifty Shades Of Grey” ist eben, dass Sexualität nicht nur Sexualität, sondern auch Ideologie ist. Der herrische, konservative und unterdrückerische Typ Mann, wie er Christian Grey viel mehr außerhalb als in seinem sexuellen Folterkeller ist, wird hier zu 100% romantisch affirmiert und entschuldigt. Das Skandalöse an “Fifty Shades Of Grey” sind nicht die tendenziös leidenschaftlich und gleichzeitig absolut prüde inszenierten Sex-Szenen (man sieht im ganzen Film kein primäres Geschlechtsteil), sondern vielmehr sein Subtext. Die Szenen, in denen unsere Protagonistin Anastasia für ihren Traum-Mann freiwillig kocht (!), wie ein Fan-Girl (!) sich seine Rede auf ihrer Bachelor-Entlassung anhört, sich von ihm im Hubschrauber anschnallen (!) lässt, ständig von Grey herumgetragen wird wie ein kleines Mädchen von ihrem Papa, oder sie ganz am Anfang der Handlung submissiv, wie eine Dreizehnjährige gegenüber ihrem Pop-Idol, ein Interview für ihre unbedeutende Studentenzeitung gegenüber seines Medium-Imperiums führt bzw. sich von ihm führen lässt. Dieser Film ist ein neo-konservativer, antifeministischer Film, der gar nicht so sehr verdeckt von einer Zurück-an-den-Herd-Ideologie schwärmt. Genau deswegen kann man “Fifty Shades Of Grey” auch mit Fug und Recht als “Hausfrauenfilm” beschimpfen. Das Traurige ist, dass dieser geistige, entwürdigende Abfall von einer Frau stammt. [...]

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                                        • Direkt neben der Mona Kaliba/
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                                          • 7

                                            Hat Moviepilot eben enfach meine Bewertung gelöscht, obwohl ich den sogar schon rezensiert hatte. Irgendwann letzten Jahres. Sowas Unerhörtes!

                                            Öh. Schaut ihn. Ein famoses Filmchen.

                                            • 3

                                              Tore, der ach so Heftige.

                                              Das ist alles unfassbar pseudo-heftig und albern [...] Die angepeilte Heftigkeit des Films ist in ihrer Unkredibilität das augenscheinlichste Ärgernis des Films.
                                              [...] Die religiöse Programmatik eines Märtyrertodes fährt “Tore tanzt”zudem nicht nur furchtbar nervtötend und offensichtlich, sondern er stellt sich auch auf einen biblischen Gut-Böse-Dualismus, der in der Realität, auf die sich der Film mit der Beschäftigung einer “wahren Begebenheit” ja bezieht, einfach keinen Sinn ergibt. Menschen sind nicht einfach böse, selbst den größten NS-Verbrechern liegt ein komplexes psychologisches Profil zugrunde, das meistens damit zusammengeht, dass diese Menschen tatsächlich eine gute Absicht für sich hatten. Aber wo ist diese in der Figur Benno zu finden, die einfach grundlegend böse zu sein scheint und die blass gezeichneten Freunde des Schrebergartens, sowie seine Freundin Astrid, mit seiner Böshaftigkeit geradezu anzustecken scheint? Dabei weiß man nicht so recht, was schlimmer ist. Dass der Film den Großteil seiner Figuren haaresträubend vereinfachend als bösartig darstellt oder dass er sich auf die Seite einer religiös-rückwärtsgewandten Figur wie Tore schlägt, die — so ehrlich müssen wir doch sein — mit seinen dogmatischen Werten das Gute verkörpern soll, anstatt eine neutral beobachtete Person zu sein.

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                                              • 3

                                                Oh, wow. Tore. Du bist ja so heftig. Gratulation für deine Heftigkeit.
                                                Du bist so heftig.
                                                Man, bist du heftig.
                                                Du Heftiger.

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                                                • Ich frag mich ja, wie Moviepilot dieses Werbemodell bei ihren Kunden bewirbt :D

                                                  "Bei uns bekommen Sie Werbung, die Ihr Produkt total beliebt bei allen macht, indem wir es einfach in der Suchfunktion immer als Erstes zeigen, ganz egal, wie wenig es mit dem Suchwort zu tun hat. Die Leute werden sich denken 'Wow, muss dieser Film cool sein, dass er direkt immer kommt, wenn ich was Anderes suche! Überhaupt nicht nervig und wahrscheinlich ein Zeichen des Himmels, dass der Film einfach so ungefragt aufpoppt!' "

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                                                  • Buuuuhh! Protestpost gegen Suchfunktionsmissbrauch auf Moviepilot!

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