brainchild - Kommentare

Alle Kommentare von brainchild

  • 1. Bong Joon-ho hat bislang noch keinen schlechten Film gedreht.
    2. Die Story hat bzgl. Setting und Prämisse enormes Potenzial.
    --> 1+2 = riesige Vorfreude!

    • Ersetzt im Text mal besser Audrey durch Katherine Hepburn ;)

      • Ich finde es erschreckend, wie der Film immer nur auf seine beiden explizitesten Szenen reduziert wird. Die umgekehrte Chronologie macht doch klar, dass man die Auswüchse der Gewalt in ihre Wurzeln zurückverfolgen muss, und diese sind hier wirklich subtil dargestellt. 'Irreversible' offenbart sich mit fortlaufender Spielzeit immer mehr, hat einige wirklich wichtige zwischenemnschliche Momente und gegen Ende eine beinahe tragische Schönheit inne. Nochmal: Es geht hier nicht um die Gewalt an sich, sondern darum, ob diese tatsächlich unausweichlich war.

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        • 2
          • Freut mich, dass der der Tagestipp ist und nicht 'Der Mann, der zuviel wußte' (läuft direkt davor)!

            • 5 .5

              'I Saw the Devil' beginnt absolut großartig, auf Augenhöhe mit ähnlich gestrickten Meisterwerken des südkoreanischen Kinos, schlichtweg alle emotionalen Register ziehend.
              Die Inszenierung ist auch im weiteren Verlauf typisch hochwertig und – bis auf die ein oder andere Actionszene – immer passend.
              Das Problem ist einzig der Plot, der oft unlogisch und vor allem vieeeel zu extrem auf die Spitze getrieben ist.
              Das südkoreanische Rache-Motiv lässt mich sonst für gewöhnlich emotional sehr ambivalent zurück.
              Aber das hier involviert den Zuschauer nicht, das ist einfach nur billige Gewaltpornografie.
              Unnötig explizit in der Brutalität, dazu ein völlig konstruiertes Katz-und-Maus-Spiel.
              Charakterentwicklung gibt's nicht, der vermeintliche Held ist nur abstoßend.
              Seine Handlungen sind zu keinem Zeitpunkt zu rechtfertigen.
              Der Film ist völlig substanzlos, alles nur Selbstzweck.
              Das Ende spiegelt das alles wider.
              Total überschätzt.
              Meh.

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              • Freue mich auf die Projekte, einfach weil ich Will Smith mag. Er spielt gut, er rappt gut, er hat Entertainer-Qualitäten. Und weil sein Sohn bei MP ja anscheinend nicht unerwähnt bleiben kann: Ich mag Jaden. Er spielt gut, er rappt gut, er hat Entertainer-Qualitäten. Ohne seinen Vater zu imitieren. Isso.

                • Martin Luther King: 39 Jahre
                  Forest Whitaker: 51 Jahre
                  --> Find ich doch etwas zu krass.

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                  • 6 .5

                    Enttäuschung und Ärger.

                    'Der große Gatsby' begann eindrucksvoll, beinahe Ehrfurcht gebietend. Diese visuellen Collagen, die sogar dem 3D-Effekt einen Sinn verleihen. Diese verrückten Mash-Ups, die sich fast schon eigene Subgenres kreieren (Renaissance Dubstep?!). Dieser komplett und völlig auf ihn zugeschnittene erste Auftritt von DiCaprio. Wow! Hier: Partys ähnlich exzessiv wie in 'Spring Breakers', dort: das ständig präsente Mysterium um diesen gesichtslosen Mann, dessen Name noch größer ist als sein Anwesen.

                    Das war circa das erste Drittel des Films. Und dann, zack, ist's vorbei mit dem Mysterium. Mit der Aufregung, der Bannung an die Leinwand. Gatsby offenbart sich und ist auf einmal komplett uninteressant. So uninteressant wie es Tobey Maguires Protagonist von Anfang an war; die anderen Figuren hatten eh keine Tiefe. Plötzlich gibt es Slapstick und Schnulz, der Film dümpelt vor sich her, weiß nicht was er aussagen will und ob er das überhaupt will und verliert sich dann irgendwann endgültig in einem prätentiösen melodramatischen Nichts. Eine Pointe gibt es dann imerhin doch noch, entschuldigt die Überlänge aber mitnichten.

                    Sound toll, Bilder toll, DiCaprio toll, trotz allem schlecht erzählt. Liegt es an der Vorlage? Luhrmanns 'Romeo + Julia' wäre ohne Shakespeare auch besser gewesen. Vielleicht liegt es an mir, an meinem Verständnis von zeitlosen Stoffen. 'Der große Gatsby' spiegelt den Rausch der Zeit unglaublich mitreißend wider, scheitert für mich aber gnadenlos an den Bewohnern ebendieser Zeit.

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                    • 8

                      Worte können den Krieg nicht beschreiben.

                      'Idi i smotri' kann den Krieg beschreiben.

                      Worte können 'Idi i smotri' nicht beschreiben.

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                      • 7 .5
                        über Hero

                        In absoluter Vollkommenheit inszeniert.

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                        • 7 .5

                          Das einzige, was den Mensch von der Maschine unterscheidet, ist die unerhörte Komplexität seiner Schaltkreise. Dies bringt 'Real Humans' deutlich zum Ausdruck und ist allein dadurch schon extrem faszinierend. Die wirkliche Meisterleistung liegt aber darin, wie die Autoren das Thema Künstliche Intelligenz – vor allem auf allegorischer Ebene – mit noch viel unbequemeren Aspekten unseres Lebens wie Sklaverei, Terrorismus, Migration und "abnormer" Sexualität verknüpen, und dabei immer wieder die ewige Frage aufwerfen: Was ist überhaupt menschlich?

                          So nah dran an der modernen Gesellschaft wie wenig anderes.

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                          • Hast mich zum Anschauen inspiriert, mehr kann man mit einem Kommentar nicht erreichen! :)

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                            • 6 .5

                              I can't believe this macho bullshit...

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                              • 4 .5

                                'Geständnisse' fängt vielversprechend an: Ein kammerspielartiges Setting (Klassenraum), wunderschön bedrückend inszeniert. Eine halbe Stunde dauert diese Szene, bei der man als Zuschauer regelrecht auf die Pointe hinfiebert. Da beginnt aber schon das inhaltliche Problem, da diese einfach unglaublich haarsträubend ist. In einem Horrorfilm vielleicht akzeptabel, in dieser scheinbaren Mischung aus Coming-of-Age und Psychodrama aber sowas von gar nicht.

                                Was folgt ist eine unnötig verschachtelt erzählte Story, die sich in der Soziopathie ihrer Protagonisten regelrecht verfängt und mir als Zuschauer dadurch immer mehr entgleitet. Selbstjustiz und Mob-Mentalität werden erschreckend unreflektiert gezeigt, ja fast schon propagiert; die einzige integre Person dagegen wird gnadenlos verunglimpft. Hinzu kommt dieses schiere Übermaß an Ästhetisierung: Düstere Ambient-Musik und eine Unmenge an Zeitlupen sollen eine nicht wirklich vorhandene Tiefe suggerieren. Anfangs noch faszinierend, wirkt das auf Dauer nur noch ermüdend.

                                Prinzipiell ist die Idee gut, die Handlung aus verschiedenen Blickwinkeln zu zeigen, d. h. Geständnisse verschiedener Personen über die immer gleiche Geschichte zu erzählen, de facto bringt aber alles nach dem Klassenraum-Auftakt irgendwie kaum noch einen Mehrwert für mich. Bilder, Musik, Emotionen, alles wiederholt sich immer wieder. Zumindest visuell ist dann das klimatische Ende sehr stark, zu dem Zeitpunkt hat mich der Film allerdings schon gar nicht mehr wirklich interessiert. Zu fern sind mir diese reaktionären, sarkastischen, in ihrer Gesamtheit schlicht destruktiven Elemente der Geschichte.

                                'Geständnisse' hätte vielleicht einen hübschen Kurzfilm ergeben, oder man betrachtet ihn einfach nur als experimentelles Arthouse. Mitnehmen in die eigene Erlebniswelt lässt sich hier aber einfach mal überhaupt nichts.

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                                • 6

                                  Ein in seiner Bildästhetik vergleichsweise modernes Werk und doch aufgrund deren Redundanz nur teilweise genießbar.

                                  Jeanne reißt die Augen auf.
                                  Jeanne heult.
                                  Jeanne kuckt bräsig.
                                  Jeanne reißt die Augen noch weiter auf.

                                  Schade schade, zumal sie wirklich hübsche Augen hat. Trotzdem kann ich den Klassiker-Status – im Gegensatz zu dem vieler anderer Filme aus der Zeit – durchaus nachvollziehen. Kein Meisterwerk, aber ein klares Kunstwerk.

                                  • 7 .5

                                    "I'M GOIN' WILD FOR THE NIGHT, FUCK BEIN' POLITE!"

                                    Wow! Absolut kontemporärer Film, sehr nah dran an den Vorstellungen vieler (natürlich nicht aller!) Jugendlicher von heute. In der Hinsicht höchstens vergleichbar mit 'Project X', aber im Umgang mit Sex, Drogen und Gewalt doch irgendwie viel reflektierter.

                                    Denn als Zuschauer schwankt man ständig zwischen Faszination und Abscheu. Letzteres überwiegt dann irgendwann, da die Motivation der Protagonistinnen (falls sie überhaupt eine haben) zunehmend unverständlicher wird. Zugute halten muss man 'Spring Breakers' dementsprechend, dass hier keine Figur als Vorbild taugt, insofern verstehe ich so manche Vorabkritik überhaupt nicht. Allerdings verlor sich in der Mitte des Films irgendwann auch der letzte Rest an Message, ab da wird es zunehmend anarchischer, bis zu einem je nach Standpunkt surrealen oder einfach unglaubwürdigen Ende.

                                    ABER: Da wären ja noch die visuellen Spring-Break-Eindrücke, der trashig-coole Soundtrack (Skrillex meets Britney Spears meets Dirty South), Cliff Martinez' hypnotischer Score, die Bad Bitches Ashley Benson und Vanessa Hudgens, der komplett durchgeknallte James Franco und überhaupt der extrem hohe Unterhaltungswert von dem ganzen Scheiß. Und die Message ist schon auch da. Irgendwo.

                                    "AND EVERYTIME I TRY TO FLY I FALL WITHOUT MY WINGS..."

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                                    • Welles und Tarantino sind beide toll (ersterer zudem auch als Schauspieler), aber mehr Äpfel und Birnen geht eigentlich nicht.

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                                      • "...could you imagine going back and doing Trash Humpers movies again?"
                                        "Yeah of course, because I just don't care..."
                                        :)

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                                        • Mehr als 5 gute Staffeln kriegen die allerwenigsten Serien hin. Insofern eine konsequente Entscheidung, die den Machern zudem allen möglichen Spielraum gibt, sich jetzt mit dem Kinofilm ordentlich auszutoben :)

                                          • 7

                                            "Ich habe nichts getan!"

                                            Dürfte man einem Coen-Film nur eine einzige Botschaft entnehmen, sie wäre: Das Universum hasst dich. Bestätigen kann dir das wahlweise ein Gott oder eine Naturwissenschaft deiner Wahl, in ihrer Willkür nehmen die sich nämlich nix. Das Leben entgleitet dir auf spektakuläre Weise, aber was bringt schon Kontrolle, wenn den Sinn sowieso niemand kennt (Schrödingers Katze vielleicht?). Sicher ist nur die Unsicherheit. Und eigentlich bist du ja auch irgendwie ganz alleine an allem schuld.

                                            Leider kann sich mit solchen Erkenntnissen nicht jeder so gut arrangieren wie ein Jeffrey Lebowski, und so bemüht sich der hiesige Protagonist Larry Gopnik in beeindruckender Konsequenz, als einer der deprimiertesten sowie deprimierendsten Filmcharaktere ever im Gedächtnis zu bleiben. Der jüdische Physikprofessor muss sich unter anderem herumschlagen mit einer scheidungswilligen Ehefrau, die sich den Nachfolger schon längst ausgekuckt hat, einem schizophrenen Bruder als übersteigerter Form des eigenen Ichs, einem Student, der sich mit dem "F" in der Klausur nicht zufrieden geben will und einem Nachbarn, der so ziemlich das komplette Gegenteil an Männlichkeit verkörpert. Wobei die finanzielle Situation stets schwankend auf der Kippe steht. So mancher in dieser Position würde sein Heil im Glauben suchen, die verfügbaren Rabbis taugen allerdings nicht mal mehr zum Phrasendreschen.

                                            Anfang und Ende von 'A Serious Man' sind allegorisch angelegt und schwer zu deuten. Aber auch so wird die nihilistische Weltanschauung der Coens hier noch deutlicher als in ihren anderen Werken. Wahrscheinlich, weil sie sich hier so exlizit wie noch nie auf ihre Religion beziehen. Eine Religion, die es nicht geschafft hat, ihre Daseinsberechtigung in einer modernen Gesellschaft zu behaupten, die in ihrer derzeitigen Form schlicht obsolet ist.

                                            Das Coen-Barometer (Tragödie <--> Komödie) reißt dementsprechend vergleichsweise deutlich in Richtung Tragödie aus; schlimm nur, dass die Hybris sich so gar nicht zu erkennen geben will (Gopniks Passivität vielleicht?). Das macht die ganze Angelegenheit so deprimierend.

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                                            • 8

                                              D.
                                              Stringer Bell.
                                              McNulty.
                                              The Bunk.
                                              Omar.
                                              <einer von ca. 25 anderen Namen>.

                                              'The Wire' lebt von seinen Charakteren. Von Charakteren, die mehr als Figuren sind. Die echt sind. Man begleitet sie in ihrem Alltag in Baltimore, die Polizisten, die Lehrer, die Blue-Collar-Arbeiter, die Dealer, die Junkies. Die Guten, die Bösen, und vor allem die irgendwo dazwischen. Manche über fünf, andere nur über eine Staffel. Einen Eindruck hinterlassen sie alle. Und alle sind sie irgendwie miteinander verbunden. Der gemeinsame Nenner ist Baltimore. Eine Stadt, die für Kriminalität steht, für Armut und soziale Ungleichheit. Probleme, die jeden betreffen. Wie entstehen sie? Wozu führen sie? Wie lassen sie sich bekämpfen? 'The Wire' versucht sich an Antworten und spinnt dabei ein unglaublich komplexes Netzwerk an Beziehungen und Kausalitäten, das jegliche Tradition des Serienformats sprengt. Man sieht Bilder, man hört Dialoge, that's it. Alles weitere muss der Zuschauer selbst erledigen. 'The Wire' mag man für diese radikale, fordernde Authentizität oder eben nicht. Den Machern gebürt so oder so aller Respekt dieser Welt. Für ihren Mut und für ihre Konsequenz. Vor allem aber für diese Charaktere, die mich von jetzt an immer begleiten werden.

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                                              • 3 .5
                                                über Stone

                                                Ich versuche es kurz zu machen, schließlich hat mir der Film schon 100 Minuten meines Lebens gestohlen. Also: Die Story ist wirr und unentschlossen, schwankt von Szene zu Szene – zusammengehalten lediglich von missionarisch eifernden Rundfunkbeiträgen – und kentert gegen Ende dann komplett. Irgendwas will einem der Regisseur sagen. Etwas über Schuld, über Sünde und über Gut und Böse (wobei Böse > Gut). In der Umsetzung ist das aber nicht mehr als zutiefst religiös verbrämter Blödsinn, der seine manipulativen Absichten weder dezent noch verständlich rüberbringt. Dazu passend verhält sich keine der Figuren auch nur halbwegs nachvollziehbar, weder die atheistische Hobbyhure (Milla Jovovich), noch das brandstiftende Werkzeug Gottes (Edward Norton), noch der erstaunlich inkompetente und irgendwie suizidale Bewährungshelfer (Robert de Niro). Erstaunlich auch, dass keine einzige Figur auch nur ansatzweise als Sympathieträger oder gar zur Identifikation taugt. Obwohl, für christliche Fanatiker vielleicht schon. Achja, die Bilder waren recht schön.

                                                Ansonsten ein ärgerlicher Film.

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                                                • Zu dem Anlass wär auch eine Hommage an Tony Leung nicht verkehrt :)

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                                                  • Großartiger Auteur, der leider hinter einem Scott, einem Scorsese oder einem Spielberg immer nur in der zweiten (Hollywood-)Reihe stand.

                                                    Und zur Frage: Ja, der zelebrierte Digitallook seines Spätwerks sagt mir zu. Scheiß auf 3D und 48fps, DAS ist die wahre Revolution!

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