brainchild - Kommentare
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Alle Kommentare von brainchild
Lange dauert's, bis man wirklich drin ist, aber dann packt 'Irreversibel' einen richtig. Im Gegensatz zu Gaspar Noés anderen Filmen findet hier nämlich von Szene zu Szene eine Entwicklung statt, sowohl inhaltlich als auch stilistisch. Das Chaos findet zur Ordnung, könnte man meinen. Dass der Film gerade nicht chronologisch angelegt ist, führt diese Aussage allerdings bemerkenswert ad absurdum.
Noé wirft Fragen auf über die Natur des Menschen und inwieweit diese ihn überhaupt dazu befähigt, sein eigenes Handeln zu reflektieren, zu kontrollieren, und im Zweifelsfall zu verwerfen. Seine eigene Ansicht dazu scheint reichlich pessimistisch zu sein, da es in 'Irreversibel' mehrere Male zu Konsequenzen kommt, die nicht nur verheerend, sondern auch furchtbar unausweichlich wirken. "Le temps detrouit tout" - "Die Zeit zerstört alles", nur der gegenwärtige Moment ließe sich demnach genießen, da man schon für den nächsten keine Gewissheit über das Handeln Anderer, geschweige denn das eigene Handeln mehr habe. Die Unumkehrbarkeit der Konsequenzen spiegelt Noé erschreckend effektiv in der Erzählstruktur wider.
Was eint Sex und Gewalt? Beides lässt sich schwer in Worte fassen, weshalb der Regisseur lieber Bilder sprechen lässt. So manchen mag das abschrecken, aber auch wahre, aufrichtige Liebe lässt sich in 'Irreversibel' finden. Zwar nur in einem bestimmten Moment, allerdings scheint für Noé ja sowieso nur dieser zu zählen.
Ohne die richtigen Schauspieler würde so ein Film nicht funktionieren. So muss neben der wunderhübschen Monica Belucci an dieser Stelle explizit Vincent Cassel erwähnt werden, der wie so oft zeigt, dass er nicht weniger als einer der größten Schauspieler unserer Zeit ist.
Fazit: Weniger destruktiv als 'Menschenfeind' und weniger enigmatisch als 'Enter the Void', sollte man von Noés Werken zumindest dieses hier gesehen haben. Kontrovers, aber gut kontrovers.
Warum nur 3:56 Minuten? Ein Interview mit Kevin James würde ich mir sogar im Kino anschauen!
So ganz nebenbei steckt Lucas übrigens einen Großteil der 4,05 Mrd. $ in ein Bildungsförderungsprogramm, damit auch zukünftige Generationen von früh an zu kreativen Großtaten angespornt werden. Verdammte deutsche Neidkultur.
http://www.youtube.com/watch?v=bjPnEJvMOhc
'Ali' von Michael Mann um 20:15 auf Sport1.
'Dolores' ist großartiges Handwerk in fast jeder Hinsicht. Es geht hier im Allgemeinen um die Auf- und Verarbeitung miteinander verknüpfter zwischenmenschlicher Schicksale, im Besonderen um die Beziehung einer verwitweten zynischen Haushaltsangestellten (Kathy Bates) zu ihrer entfremdeten Tochter (Jennifer Jason Leigh). Beide werden durch einen Todesfall, dessen die Mutter beschuldigt wird, das erste Mal nach 15 Jahren wieder miteinander konfrontiert.
Heraus ragt vor allem die komplexe Erzählung, in der auf intensive Weise Gegenwart und verschiedene Stationen der Vergangenheit miteinander verwoben werden. Auch in Taylor Hackfords Inszenierung spiegelt sich der Konflikt zwischen Vergangenem und Gegenwärtigem eindrücklich wider. Die Gegenwart ist in tristen Blautönen gehalten, während bereits Vergangenes zwar farbreicher, aber nur auf den ersten Blick weniger deprimierend gestaltet ist. Teilweise verlaufen Ereignisse beider Zeitebenen sehr ähnlich und gehen dabei auf eine faszinierend unwirkliche Art auch visuell nahtlos ineinander über. Die Sonnenfinsternis als Symbol und Spannungsklimax ist nur eines der Higlights.
Der Score von Danny Elfman ist Geschmackssache. Mir war er zu omnipräsent, was in Hollywood-Filmen leider oft der Fall ist. Auch hätte es die Thriller-Elemente in der Story womöglich gar nicht gebraucht, als Psychodrama taugt 'Dolores' am meisten. So ist der Film jedoch auch einen Tick zu lang geraten. Objektiv gesehen kann man 'Dolores' aber tatsächlich kaum etwas vorwerfen.
Ein Grund dafür ist nicht zuletzt das Schauspieler-Ensemble, allen voran die tolle Kathy Bates, die aufgrund ihres sehr nuancierten Spiels hierfür den Oscar (noch) mehr verdient gehabt hätte als für 'Misery'.
Vielleicht ist mein für diese Kritik gewählter Ansatz etwas zu analytisch. 'Dolores' sollte man wahrscheinlich einfach auf sich wirken lassen. Sehenswert definitiv.
Videospiele + Comics + Rockmusik + Coming of age + Weirdo-Humor --> konsequenter geht nicht!
"The first album is much better than the first album."
U serious??
'Kill Bill' ist unglaublich.
'Kill Bill: Volume 2' dagegen leider nur gut. Ziemlich gut, aber nicht unglaublich. Das mag daran liegen, dass der zweite Teil das auf die Spitze treibt, was man Tarantino im Allgemeinen gerne mal vorwirft, nämlich, dass er lediglich Versatzstücke aus seinem Lieblingsfilmen zusammenwirft. Was dann anschließend auch noch als postmodern oder avantgardistisch oder "Boah ey, geil!" betitelt wird. 'Volume 2' ist eben deutlich eher ein Genrefilm als 'Volume 1', und damit auch weit purer als dieser in seinen Zutaten. Mehr Western und mehr Eastern, Shots statt Cocktail. Und nebenbei gesagt: erstaunlich trashig teilweise. So manchem mag das ungemischte Rezept besser schmecken, originell lässt es sich trotzdem nicht nennen. Konsistent leider auch nicht. Wie bereits im ersten Teil wird die nonlineare Story in einzelnen Episoden erzählt. Diesmal bleiben sie aber auch lediglich Episoden und wirken dabei wie eine Ergänzung des bereits bekannten. Polemisch ausgedrückt: Fast wie unveröffentlichtes Bonusmaterial. Hoch qualitatives zwar, aber nicht endgültig ausproduziert.
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An dieser Stelle kurz mein Problem mit reinen Genrefilmen: Sie ordnen den spezifischen Eigenheiten des Themas zu oft das menschliche unter. Ob in Film noir oder Action-Krawall: Die Figuren werden benutzt als funktionale Stereotypen, sie handeln nicht aus sich heraus, sondern aus den zweckdienlichen Vorgaben eben des Genres. Sie sind nicht authentisch.
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Neben der episodischen Erzählung misslingt die Gratwanderung diesmal sogar im Soundtrack. Wo Tarantino für gewöhnlich ein gemütliches Heimspiel bestreitet, lässt er dieses Mal den hochgeschätzten Kollegen Robert Rodriguez antreten, der zwar ebenfalls Geschmack beweist, aber lange Zeit das Gespür für Timing, für die Synthese der Musik mit den Bildern vermissen lässt. Sie ist meist gewöhnliches ergänzendes Beiwerk und schafft es kaum, die Charakterisierung der jeweiligen Szene entscheidend zu gestalten. In Teil Eins war dies grandios gelungen.
Des öfteren fehlt dem ganzen auch ein wenig der Drive, zu behäbig schreitet die Erzählung lange Zeit voran.
Und doch 7 1/2 Punkte. Warum? Weil natürlich immer noch Tarantino "in charge" ist und damit auch die eher weniger überzeugenden Elemente noch vergleichsweise viel Charme besitzen − die Pai-Mei-Szenen mal ausgenommen. Vor allem aber, weil der Film sich gegen Ende mehr als fängt und in ein mehr als unglaubliches Schlusskapitel mündet. Hier werden die Episoden nicht nur zusammengeführt, hier zeigt sich schließlich, dass es nicht die Zutatenliste ist, die den Geschmack ausmacht, sondern das Können des Kochs. Und da der Koch eben auch nur ein Mensch ist, wirken Tarantinos Figuren auf einmal dann doch wieder wie aus Fleisch und Blut. Beatrix Kiddos unerwartetes Aufeinandertreffen mit ihrer vierjährigen Tochter geht wirklich extremst nahe, auch ihr Abschluss mit Bill ist schlicht und einfach herausragend gut komponiert. Die Anleihen aus allen Himmelsrichtungen fallen auch hier auf, aber nur beiläufig, auf einmal machen sie das originelle noch origineller, das perfekte noch perfekter.
Eine Präferenz in der Dilogie − die laut Tarantino ja noch zur Trilogie werden soll − werden wahrscheinlich die meisten haben. Meine ist offensichtlich 'Volume 1'. Aber die doch deutlichen Unterschiede zwischen den beiden Teilen zwingen den Zuschauer regelrecht, sich wirklich mit den beiden Filmen auseinanderzusetzen. Und wer sich mit Tarantino auseinandersetzt, der kann nur gewinnen.
Sehr interessante und gut geschriebene Fakten. Besonders gefallen mir die Quellenangaben ;)
"Argumentationsverstärker" ist ein tolles Wort :)
Sehr nachvollziehbar argumentiert :)
Mich würde mal interessieren, wo du Jan Josef Liefers einsortieren würdest.
1 Minute meiner wertvollen Lebenszeit an dieses komische Video verschwendet. Man kann echt aus jedem Scheiß einen Skandal machen..
'Axel will's wissen' war zwar lahm, aber nur ein Spin-Off des tatsächlich lustigen 'Axel', aus dem zynischerweise das obige Bild stammt.
Die ganze Aktion war für Joko weit peinlicher als für die Hostess, deutlicher hätte man ihm das nicht ansehen können. Den einzigen Schaden, den die Dame nehmen könnte, wäre bedingt durch diese völlig ausufernde mediale Aufmerksamkeit, zu der jetzt natürlich auch MP beitragen muss..
In 'Social Network' war auch Trent Reznors Interpretation von 'In der Halle des Bergkönigs' sehr geil in Szene gesetzt.
Mein Liebling ist aber 'Maybe Tomorrow' von den Stereophonics am Ende von 'L.A. Crash', emotional wunderbar abrundend.
Sehr interessanter Trailer, und mit dem Drehbuchautor und dem Regisseur muss das doch was werden!
'Manic' ist einer dieser Filme, in denen unglaublich viele Gedanken wie nebenbei aufgegriffen werden und den Zuschauer fast schon unterbewusst dazu zwingen, sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Man wird damit geradezu ein Teil dieser Gruppe an Jugendlichen, die in der Psychiatrie mit sich selbst und ihren Gewalttaten konfrontiert werden. Mit Fragen über Identität, heimliche Sehnsüchte und die ganz persönliche Bedeutung des Lebens und Überlebens. 'Manic' ist zu jeder Zeit extrem authentisch, unprätentiös, unvorhersehbar und emotional ohne dabei zu verkitschen. Auch schauspielerisch durchweg überzeugend, sticht wie so oft Gordon-Levitt heraus, mehr aber noch Don Cheadle, der den Gruppenleiter mit all seiner Anteilnahme und doch ständigen Selbstzweifeln unglaublich menschlich spielt. An dieser Stelle muss auch mal gesagt werden, dass der Mann eine schlichtweg unglaubliche Filmografie hat.
Auch die Inszenierung ist sehr interessant, da atmosphärisch und beinahe dokumentarisch, wobei die beinahe durchweg verwackelte Kamera mit ihrer üblen Bildqualität (könnte teilweise auch an YouTube liegen, wo man den Film komplett sehen kann) doch gewöhnungsbedürftig ist. Andererseits ist der Film einfach auch in der Hinsicht kompromisslos. 'Manic' schwankt durchweg zwischen Hoffnung und Resignation und zeigt vor allem, dass sich die gleiche Situation oft in beiderlei Hinsicht interpretieren lässt. Zentral für diese Aussage ist in meinen Augen ein Gemälde Van Goghs, das eine entscheidende Rolle in 'Manic' spielt.
Alles in allem ein leider viel zu unbekanntes Drama, das die eineinhalb Stunden mehr als wert ist.
23:05 auf Arte: Jubiläumsfolge von 'Durch die Nacht mit...', mit den grenzgenialen NeoParadisianern Joko und Klaas. Bis 04:10 laufen dann gewählte Lieblingsfolgen des Formats.
Bruce Willis ist die Vergangenheit, JGL ist die Zukunft!
'Zoolander' ist ein typischer Vertreter des Humors à la "Frat Pack": plump, banal und schlecht im Timing. Jeder gute Ansatz wird in eben diesem bereits wieder zerstört, einschließlich der Grundidee, das oberflächliche und unmenschliche Modelbusiness zu karikieren. Da man weder die Story noch die Schauspieler auch nur eine Sekunde lang ernst nehmen kann, bleibt aber nur ein in jeglicher Hinsicht ausgeufertes (wie viele Cameos?) Hollywood-Filmchen, das letztlich auch noch komplett harmlos ist.
Würden die Gags wenigstens stimmen, ließe sich das bestens verzeihen, aber hier war eben das Frat Pack am Werk. Das mag polemisch klingen, aber Owen Wilson, Vince Vaughn und Will Ferrell haben in meinen Augen bislang wenig bis gar nichts konstruktives hinbekommen. Ben Stiller hat zumindest ein paar Lichtblicke in seiner Filmografie (und dazu den coolsten Vater überhaupt!), wobei ihn als Drehbuchautor, Regisseur und Hauptdarsteller die Hauptschuld an 'Zoolander' trifft. Dass er es besser kann (also eine satirisch-zynische Komödie mit absurdem, aber nicht lächerlichem Plot und ernsthaften statt schlecht improvisierten Schauspielleistungen drehen), hat er mit 'Tropic Thunder' bewiesen. Leider ist das bei Weitem keine so typische Komödie wie 'Zoolander'.
Das mit 'Californication' Staffel 3 + 4 ist natürlich Quatsch ;)
In den USA herrscht einfach eine andere Sexualmoral als hier, Kleinkinder werden für Preisgelder zu Objekten hergerichtet, während viele Erwachsene reaktionäre Prüderie glorifizieren.
Ich halte das Video für eher harmlos (Perverse können eh in fast allem einen Schlüsselreiz entdecken), finde aber auch, dass die Entwicklung des Mädchens etwas zu schnell geht. Den Eltern kann man nicht vorwerfen, ihre Kinder in die Öffentlichkeit zu zerren, stattdessen zeigen sie sich einfach zu tolerant und vernachlässigen dabei eventuell ihre Kontrollfunktion ein wenig. Wobei die Mutter das Video wohl sehr bewusst selbst gedreht hat.
Der Song ist übrigens gar nicht so schlecht.
Wie schafft es ein Jonah Hill bitte, Rollen im neuen Tarantino UND im neuen Scorsese zu ergattern??
Geschmackssache, der Typ. Nicht wirklich meiner.