brainchild - Kommentare

Alle Kommentare von brainchild

  • 7 .5

    'Up in the Air' beginnt stark, endet sehr stark, verflacht dazwischen allerdings zugegebenermaßen ein wenig. Der Stoff gibt nämlich viel mehr her für eine Betonung der tragischen Elemente im Leben des Ryan Bingham (George Clooney), ein Mann, der Autos, Wohnungen und Beziehungen gleichermaßen als "Ballast" sieht. Dafür ist Jason Reitmans Regiestil aber zu locker, zu nonchalant, zu augenzwinkernd, wie auch immer man es nennen möchte. So kennt man ihn halt. Sein Drehbuch dagegen ist umso stärker - die Dialoge, aber auch Binghams Reden sprühen nur so vor Denkanstößen im Kleinen und im Großen. Einige Kameraeinstellungen sind ebenfalls sehr interessant. Nicht unerwähnt bleiben darf die brutale Aktualität - angesichts der Rezession -, mit der Binghams Job hier in Szene gesetzt wird. Dieser Mann verdient sein Geld damit, hart arbeitende Menschen in wirklich existenzielle Krisen zu stürzen. Und selbst dabei kann Clooney sich der Sympathien der Zuschauer stets sicher sein. Allein das rechtfertigt die Oscar-Nominierungen schon. Die zwangsläufige Läuterung wirkt allerdings doch sehr gewollt.

    Trotz allem ein starkes Stück Film, dessen hiesige Klassifizierung als "Liebesfilm" den Punkt gleichzeitig völlig und überhaupt nicht trifft.

    4
    • Jeff Bridges hat den sympathischen Versager schon ziemlich drauf, ob als Dude, als Rooster Cogburn oder vor allem als Bad Blake in 'Crazy Heart'.

      • Ich frag mich, inwieweit der geschnitten ist und welche Synchronisationsversion Kabel1 nimmt..

        • Schöne Liste, vor allem wegen 'Donnie Darko'. Mit dem Gyllenhaal könnte hier auch 'Source Code' erwähnt werden.

          1
          • Das einzige, was Seltzer/Friedberg mit ihren Filmen lächerlich machen, sind sie selber.

            • 6 .5

              Teils märchenhaft, teils romantisch, teils tiefschwarz, teils albern, teils kitschig, teils sau lustig.

              Teils mit einem Christopher Walken, der einfach alles spielen, alles tragen, alles sagen und alles tanzen kann.

              2
              • 8

                SCARY MOVIE hat mir THE USUAL SUSPECTS gespoilert!

                2
                • 6

                  In meinen Augen deutlich überschätzter Klosterkrimi, der erst im höllenfeuergetränkten Finale sein Potenzial erreicht. Bis dahin langweilt die Whodunit-Story trotz anhaltend dichter Atmosphäre, mehr Raum hätten dagegen gerne die Auseinandersetzungen um die zukünftige Ausrichtung der Kirche erhalten dürfen. In dem Kontext sind vor allem die Ausführungen über Aristoteles' Poetik interessant, wenn auch ihre Rolle im Film selbst für Dogmatiker-Verhältnisse unglaubwürdig aufgebauscht scheint.

                  Christian Slater als Mönchsnovize konnte mich mit seiner "Oha"-Mimik leider nicht überzeugen; man merkt, dass die Rolle nur dazu dient, dem Zuschauer den Eintritt in die sakrale Welt zu erleichtern. So oder so war sein Voice-Over - wie so oft bei diesem Goodie - eher überflüssig, auch die ganze Liebes(?)geschichte kommt an den Haaren herbeigezogen daher.

                  Alles in allem scheint es mir, als wären die Schwerpunkte der Verfilmung falsch gesetzt worden. Umberto Ecos Vorlage würde mich womöglich eher interessieren.

                  2
                  • 8 .5

                    Am Ende von 'Into the Wild' war ich völlig fertig. Ich kannte vorher weder die tatsächliche Story noch die Buchvorlage und konnte mich deshalb völlig unbefangen einlassen auf diese Suche des Alexander Supertramp, die Suche nach Erfahrungen und nach der Wahrheit. Wie sehr mich sein Schicksal letztlich ergriffen hat, ist definitiv ein Zeichen für aufrichtige, identifikationsstiftende Charakterzeichnung. Wahrscheinlich jeder von uns hat so einen kleinen Ausreißer in sich, für gewöhnlich ignorieren wir ihn aber. Christoph McCandless konnte ihn nicht länger ignorieren.

                    Emile Hirsch ist ein absoluter Glücksgriff für die Hauptrolle. Voller Überzeugung mimt er den Idealist, den Zweifler, den Kämpfer, den, der sich von der Welt herausgefordert fühlt, in erster Linie aber den Mensch McCandless. Damals gerade einmal 21 Jahre jung, hätte die Performance - auch physisch: er nahm gegen Ende des Films 20 Kilo ab! - mindestens eine Oscar-Nominierung verdient. Das gleiche gilt für Sean Penn, der hier sämtliche Regie-Register zieht, mit Kamera-Einstellungen, Musikeinsatz (grandios passend von Eddie Vedder) und der Erzählstruktur spielt als hätte er beruflich nie was anderes gemacht. Auch die Nebendarstellerriege überzeugt komplett.

                    Außer kleineren, der Authentizität geschuldeten Längen und ein wenig Anlaufzeit für's Warmwerden mit der Story kann man der Verfilmung absolut nichts anlasten. Letztlich sind die fast 2 1/2 Stunden Laufzeit mehr als angemessen. Jeder halbwegs weltoffene Mensch sollte sie gesehen haben.

                    4
                    • Und wie lautet jetzt das berüchtigte Wort?

                      • Ich würde am liebsten die Familien wählen, da wären die Solis' knapp vor den Scavos.

                        1
                        • Auf DiCaprio in dieser Rolle hab ich mein ganzes Leben gewartet!

                          2
                          • Auf deutsch grandios, auf englisch grandios, in Abwandlung grandios.

                            1
                            • In 'My America' geht es um einen australischen Filmemacher (Peter Hegedus), der in Ungarn mit US-amerikanischen Blockbustern aufwuchs und als Erwachsener plötzlich merkt, dass Arnie und Sly doch nur Schauspieler und nicht die Retter der Welt waren. Hegedus reist daraufhin durch die Welt und sucht nach Anhaltspunkten dafür, inwieweit die USA ihre globalen Verheißungen von Freiheit und Menschenrechten eingelöst haben. Die Völker, die er dabei findet, fühlen sich von den USA stattdessen geschädigt (Irak, Iran) oder ignoriert (China, Kenia). Auch die Präsidentschaft Obamas habe daran wenig geändert, gesteht er sich schließlich selbst ein.

                              So far, so good. Problematisch ist aber Hegedus' gezielt eingesetzte Naivität, mit der er komplexe globalpolitische Themen auf Gut und Böse runterbrechen will. Er hinterfragt nicht den Sinn von militärischen Interventionen an sich, sondern nur, welche Intention Amerikas dahinterstecken könnte und ob man nicht in anderen Ländern zusätzlich eingreifen sollte. Damit kritisiert er die USA dafür, dass sie ihrem eigenen Anspruch als "Weltpolizei" nicht (mehr?) gerecht werden, anstatt sie einfach für diesen Anspruch an sich zu kritisieren. Hinzu kommt noch, dass er die tatsächlichen Ziele der USA z.B. im Irak falsch deutet (Hauptsache Öl!) und dadurch selbst die einfachste Auseinandersetzung mit einem Veteran (Krieg ist teurer als Öl!) verliert. Auch wird die Außenpolitik des Iran wiedermal in ein unangemessenes Licht gerückt.

                              Das einhellige Fazit auf der US-Couch lautet dann: Obama wird es niemals schaffen, der Welt Frieden zu bringen. Ach was! Es gibt trotzdem mehr als genug Möglichkeiten, die Welt freier und zugleich sicherer zu machen, ob Abrüstungsverhandlungen, nachhaltige wirtschaftliche Investitionen - im eigenen Staat genauso wie in Entwicklungsländern -, ausgeweitete humanitäre Hilfsmaßnahmen und/oder eine stärkere supranationale Note der Globalpolitik. Nichts davon auch nur angerissen im Film. Lieber jammert Hegedus darüber, dass hier überhaupt keine Truppen sind und da nur solche, die nach Öl suchen. Die richtigeren Ansätze des Werks werden dadurch leider etwas in den Hintergrund gerückt.

                              Ein Film, der leichte Antworten auf schwierige Fragen sucht und dabei gerne mal die falschen findet.

                              2
                              • Tolle Liste, ich persönlich hätte Seth Gecko auf 1. Ansonsten fehlen mir nur die Gentleman-Verbrecher Robert de Niro in 'Heat' und Tom Cruise in 'Collateral'.

                                2
                                • Original ist deutlich mafiöser.

                                  • Die 3 kranken Brüder aus 'Smokin' Aces' oder die 4 depperten Brüder aus 'Leroy'.

                                    1
                                    • Nach Filmen über Barcelona und Paris kann man dann wohl von Woodys "Europa-Trilogie" reden.

                                      1
                                      • Ich hab grad richtig Angst meinen Herd zu benutzen o_O

                                        1
                                          • 7

                                            Ein guter, wenn auch etwas überschätzter Woody Allen, der hauptsächlich durch die zahlreichen Cameos des Who's Who der Goldenen Zwanziger beziehungsweise der Lost Generation sowie der Belle Époque begeistert. Besonders Marion Cotillard weiß mal wieder die Aufmerksamkeit der Zuschauer wie auch die des Kameramanns zu bannen. Wer aber mit den herausragenden Künstlern der damaligen Zeit eher weniger vertraut ist, wird den Film wohl nur eingeschränkt genießen können.

                                            Die Story erinnert ansonsten etwas zu sehr an 'Vicky Cristina Barcelona', selbst ansatzweise in der Botschaft, die deutlich macht, dass der romantische Eskapismus - so verführerisch er auch scheint - nicht wirklich eine Alternative zur leider oft banalen Tristesse des Alltags ist.

                                            2
                                              • Platz 3: 'Born to be Wild – Saumäßig unterwegs' (eigentlich 'Wild Hogs')
                                                Platz 2: 'Internal Affairs – Trau’ ihm, er ist ein Cop'
                                                Platz 1: 'Beverly Hills Cop – Ich lös den Fall auf jeden Fall'

                                                Peinlich wird's auch, wenn die Ideen ausgehen, wie im Fall von 'Jim Carroll – In den Straßen von New York' und 'Kids – In den Straßen New Yorks ' (beides übrigens von 'In den Straßen der Bronx' geklaut).

                                                8
                                                • 0

                                                  "No mercy. No shame. No sequel." - So hieß es auf dem Poster zu Scary Movie, der in meinen Augen wirklich gelungenen Parodie auf Teenie-Horrorstreifen, Sensationsberichterstattung und Stereotypen jeglicher Couleur. Hätten die Wayans-Brüder sich doch bloß an die dritte Regel gehalten. Wie es die Filmgeschichtsschreibung scheinbar wollte, erschien das Sequel bereits ein exaktes Jahr später und machte all das schlecht, was noch am ersten Teil gefiel. "Keine Gnade" und "keine Scham" wurden hier völlig neu definiert. Zugegeben: Ein paar vereinzelte Perlen haben sich in dem filmgewordenen Saustall versteckt - die Anspielung auf die verlorenen US-Wahlzettel von 2000 etwa -, deren Zahl ist aber statistisch zu vernachlässigen. Die Witze sind ansonsten nämlich im besten Fall lahm, in allen anderen Fällen schlichtweg unerträglich. Die Drehbuch-Autoren - angeblich ganze 8 Personen(!?) - haben mit diesem Machwerk ihre perversesten Fantasien ausgelebt: "Pissende Menschen. Kotzende Menschen. Kackende Menschen" - Das hätte man hier auf's Poster drucken sollen. Der Rest der Handlung (sic) konzentriert sich auf Sex und Witze über Sex, wobei das Wort "Sex" noch viel zu nett klingt für die vielen Abartigkeiten, die man zu sehen und zu hören bekommt. Wirklich unglaublich, dass Schauspieler wie James Woods und Tim Curry sich hier rein verirrt haben. Beinahe leid tut es mir auch für Marlon Wayans, der kurz davor noch in 'Requiem for a Dream' gezeigt hatte, was man schauspielerisch so aus ihm rausholen kann. Chris Elliott als Hausverwalter spielt hier eine Rolle, für die ihm die Schauspielerlaubnis entzogen gehört.

                                                  Der dritte Teil unter Zucker-Regie rettete dann glücklicherweise, was noch zu retten war und steuerte die Franchise in eine andere Richtung (wobei im vierten Teil wieder Elliott gecastet wurde, was schon alles sagt). Die Wayans-Brüder jedenfalls haben hier nicht Horrorfilme lächerlich gemacht, sondern einfach nur sich selbst. Hatten sie je einen Ruf, hiermit war er endgültig ruiniert.

                                                  5
                                                  • Stichwort Manipulation: Die Asi-Zuschauer werden durch's Kindchenschema manipuliert beim Zappen auf RTL hängenzubleiben und aus fehlgeleitetem Beschützerinstinkt noch häufiger als sonst schon anzurufen. Und die Kinder werden manipuliert, indem ihnen eine Musikkarriere vorgegaukelt wird, die letztlich nichtmal die erwachsenen "Gewinner" hatten.

                                                    2