Cellmorbasg - Kommentare
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Alle Kommentare von Cellmorbasg
Vom Erwachen: Berlinale 2014 #24
Dieser Dokumentarfilm widmet sich drei queeren jungen Menschen die auf der Suche nach einem passenden Lebensweg sind. Unterschiedlichen Alters befinden sie sich in unterschiedlichen Phasen ihrer Suche. Der Beginn Verantwortung zu übernehmen, die Hingabe für den Augenblick und der vergebliche Traum auf Rettung durch einen Ritter. Diese drei und auch allen anderen Charakteren widmet sich der Film mit Sympathie und Mitgefühl, stellt sie nicht aus, sondern nimmt sie auch in ihren sonderbaren Ansichten ernst. Das bringt einige belustigende Momente hervor in denen man mit den Figuren und vor allem über sich selbst lachen kann.
Im Bann der Bilder: Berlinale 2014 #23
Wieder einmal kann man sich in einem Film von den Bildern mitnehmen lassen. Sie führen in eine Welt die fremd und nah zugleich wirkt. Die emotionalen Verstrickungen der Charaktere gehen nah, insbesondere die Homosexualität und Sterilisation verbindende Handlung. Der Penis der hier gezeigt wird, dient nicht der Volksbelustigung wie im Eisenstein-Film sondern der Verstörung und ist damit ungleich relevanter als der unzählig dargebrachte, kalkulierte "Tabubruch". Dieser Film ist einfach schon ein Stückchen weiter.
Was war das? Berlinale 2014 #22
Endlich hatte ich mal einen ziemlich unkonventionellen Film vor mir und die ersten Einstiegsbilder war sagenhaft. Leider verschliss sich der Bilderrausch sehr schnell bei mir und ich konnte dem ganzen nicht mehr so recht folgen.
Im schönsten Kinosaal Berlins: Berlinale 2014 #21
Endlich hatte ich neben dem Glück während der Berlinale im Zoo Palast zu arbeiten auch die Chance einen Film im Saal 1 zu sehen. Traumhafte Sessel, Freiheit für die Beine, ein groß wirkender Saal und dazu dieser schöne Film, der lange Zeit dahinzuplätschern scheint bis er zu einem furiosen, gewaltsamen Finale ansetzt.
Nie wieder Frühling: Berlinale 2014 #20
Ob in der engen Unterkunft oder in der wolkenverhangenen, schneestürmenden Landschaft: die Bilder dieses Films bedrücken. Auch dieser Winter mag vergehen, doch die Welt wird eine andere sein.
Große Enttäuschung: Berlinale 2014 #19
Nachdem der Mittwoch ein voller Arbeitstag im Zeichen von Fifty Shades of Grey war, konnte ich am Donnerstag wieder Filme genießen. Und was habe ich mich auf den Film gefreut und dann kommt so eine verspielte Albernheit dabei heraus. Die häufige Dreiteilung des Bildes um alte Fotografien unterzubringen, war zwar schön anzusehen, kommt aber nicht über ein Gimmick hinaus. Darüber wer Eisenstein war, weiß ich nach dem Film so viel wie zuvor. Nämlich gar nichts. Ich hatte nicht mal im Ansatz das Gefühl, dass sich der Film für seinen Hauptcharakter interessiert. Dafür aber für Eisensteins Penis.
Ende mit Kopfschmerzen: Berlinale 2014 #18
Der größte Teil der Berlinale ist nun vorbei, das Nachspiel beginnt dann heute Abend mit der Mitarbeiter-Party und ab morgen mit den Mitarbeitersrceenings. Zeit also die Notizen zu den Filmen der zweiten Hälfte zu verarbeiten. Dieser hier bildete am Dienstag den Abschluss eines langen Kinotages während dem sich langsam Kopfschmerzen anbahnten die dann bei diesem Film eintraten. Ein Kleinganove gerät in diesem Film in größere Machenschaften hinein und versucht sich irgendwie hinauszuwinden. Highlight neben den Schwarz-Weiß-Bildern war der gemeinsame Weg des Kleinganoven mit seinem "Gefangenen", dessen komisches Potentail voll genutzt wird. Das Ende hat leider den Beigeschmack einer unzureichend vorbereiteten Verwicklung und wird den Möglichkeiten dieses Films nicht gerecht, da es an Konsequenzen für die Beteiligten mangelt, zu harmonisch verläuft.
Bewegende Worte: Berlinale 2014 #17
Mit seinen Grußworten vor dem Film hat mich der Regisseur Doze Niu zu Tränen gerührt, ein Film der seinem Vater und Großvater im Besonderen und diesen Generationen im Ganzen gewidmet ist, die Festland-China für Taiwan verließen und ihre Heimat nicht wiedersahen. Der Film legt seinen Schwerpunkt auf die Institution der mit militärischer Unterstützung eingerichteten Bordelle die bis in die 80er Jahre bestanden. Die melodramatische Handlung hat dazu für mich im Großen und Ganzen nicht so gut gepasst und eine Zuschauerin stellte die für mich berechtigte Frage, ob das Leben in dem Bordell nicht zu verharmlosend dargestellt sei.
Erwartungen erfüllt: Berlinale 2014 #16
Die Konstellation dieses Films erinnert ein wenig an Jagten und es finden sich ein paar spiegelbildliche Szenen. Der Film setzt sich auch mit dem Täter auseinander und versucht ihn einzufangen. Viele Figuren erscheinen neben dem eigentlichen Opfer ebenso als solche oder jedenfalls empfinden sie sich so und möchten so gesehen werden. Das bittere Ende räumt damit auf, lässt aber trotz seiner Härte einen Schimmer der Hoffnung zu.
Ein Heim für Monster: Berlinale 2014 #15
In dunklen Bildern werden Priester in ihrem Heim gezeigt, entfernt aus ihrem Dienst, abgeschoben. Doch sehr bekümmert sind sie nicht, haben sich eingerichtet in diesem Leben. So werden sie auch schnell aktiv, als ein weiterer Fall die Ruhe zu stören droht. Dieser neue Priester scheint tatsächlich an seiner Verantwortung zu leiden, er ist die Ausnahme in diesem Film. Der Aufklärung der Ereignisse durch einen weiteren Neuankömmling folgt ein bitteres Ende ohne Aussicht auf einen wirklichen Neuanfang.
Malick und ich, manchmal klappt es, manchmal nich: Berlinale 2014 #14
Der Art nach ist dieser Film seinem Vorgänger sehr ähnlich, nur ist der Schauplatz ein anderer und Lubezki bekam im Abspann für das Einfangen der kontrastierenden Stadt- und Landschaftspanoramen einen Extra-Applaus. Auch die Musik weiß das begleitende Voice-Over gut zu unterstützen und in der zweiten Filmhälfte hatte ich es dann auch endlich geschafft irgendwie im Film anzukommen. Vollständig entdeckt habe ich ihn aber noch nicht und die sechs Punkte geben einfach die Mischung aus Verzauberung und mindestens Anlaufschwierigkeiten wider.
Mr. Holmes auf dem Lande: Berlinale 2014 #13
Sherlock Holmes und der Junge seiner Haushälterin bilden in diesem Film ein harmonierendes Gespann und das hilft Holmes dabei sich mühsam, Stück für Stück, zu erinnern und seinen letzten Fall zu lösen. Der Film spielt ähnlich wie die Sherlock-Serie mit den üblichen Klischees und bringt uns langsam einen menschlicheren Sherlock Holmes nahe. Star des Films sind dabei Ian McKellen und die englische Landschaft. Der Film gleitet ruhig dahin, manchmal vielleicht etwas zu einlullend, aber letztlich mit einer wunderbaren Pointe: der Entdeckung der Fiction.
Magie nach Mitternacht: Berlinale 2014 #12
Zum Abschluss des Tages habe ich es sogar noch in diesen wunderschönen Kurzfilm geschafft. Es braucht offensichtlich nicht viel um mich zu verzaubern. Es reicht das Meer und eine Liebe.
Ein schöner Film: Berlinale 2014 #11
Ein nervöser Blick, eine Träne in der Nacht und zwei sich betrachtende Brüder - da hatte mich der Film eingenommen und ich freute mich auf jede neue Szene. Wie auch im ersten Beitrag der Panorama-Sektion Sangue azul wird ein Zirkus zum Zufluchtsort für den von eigenen Problemen, aber ebenso von den ihn umgebenen Verhältnissen geplagten Serginho. Traurig mutet das an und doch ist da die unbändige Kraft auf dem mit Fehlern versehenen Weg immer einen neuen Schritt zu tun.
Ein schöner Sonntag: Berlinale 2014 #10
Das erste Mal seit dem Glöckner von Notre Dame in den 90ern, durfte ich mal wieder einen Film mit Blick nach oben und leichter Nackenverspannung zubringen. Es liegt mir in diesen verzaubernden Tagen fern etwas zu kritisieren, aber ich finde die Frage schon irgendwie berechtigt, warum man einen Saal mit Sitzen baut von denen man nicht wirklich sehen kann. In anderen Kinos klappt das doch auch. Vielleicht fiel es mir deshalb am Anfang etwas schwer die Figuren den jeweiligen Handlungsebenen zuzuordnen. Als ich das dann mal erfasst hatte, war der flüssige Wechsel von einer Ebene zur anderen aber ein interessantes Spiel mit dem gesellschaftlichen Inzest-Tabu. Dieses wird nicht frontal angegriffen, doch im Zusammenspiel mit dem konfusen Beziehungsgeflecht in Frage gestellt.
Odyssee durchs Leben: Berlinale 2014 #9
Insbesondere zum Ende hin wird dieser Film wirklich bizarr und rundet damit ein wechselvolles Gefühlsbad ab, dem die Charaktere ausgeliefert sind und in teilweise sehr expliziten Sexszenen nachgehen.
Odyssee zum Kurzfilm: Berlinale 2014 #8
Nachdem ich mir mit einem Nickerchen eine zwei Kurzfilme währende Auszeit genommen hatte, der Geist war willig, aber die Augenlider waren schwach und schwer, war ich für diesen Film über Autos und seine Teile wieder da. In markanten Bildern und mit einem losen Handlungsfaden erwachen Autos zum Leben.
Odyssee zum Kurzfilm: Berlinale 2014 #7
Nachdem ich in Victoria und Ixcanul nicht reingekommen bin, bin ich in eine Kurzfilmvorstellung gegangen, welche mit diesem "Tierfilm" begann. Er versteht es durch die Nahaufnahmen in faszinierend poetischen Bildern eine Schönheit dieser Tiere einzufangen.
In der Wüste: Berlinale 2014 #6
Vielleicht fühlt sich so tatsächlich die Wüste an: leer und zäh, so verstreicht Minute um Minute. Dabei konnte man am Anfang, wegen der eigentlich unerträglichen Albernheit, wenigstens noch lachen. Das bleibt einem aber im Halse stecken, wenn man merkt, dass diese dürftige Liebesgeschichte die da gezeigt wird, ein großer Teil der Motivation von Gertrude Bell sein soll, in die Wüste zu gehen. Gegen diese Unglaubwürdigkeit muss der Film also erstmal ankämpfen und es gelingt zumindest in den Wüstenpanoramen. Die Wüstenabenteuer geben dann aber auch nicht allzu viel her, gehen allesamt immer glatt über die Bühne. So gehen auch die symbolhaften Gesten im Wüstenkitsch unter: statt mit Waffen zu schießen, diese einfach verschenken. Und Pferde tauscht man für eine Wüstentour auch besser gegen ein paar Dromedare ein. Wieder was gelernt.
Gefordert am Abend: Berlinale 2014 #5
Der Film entpuppte sich als echte Herausforderung am Abend, war doch erstmals sehr unverkleidete, schwere Kost für mich zu sehen. Auch die anderen Filme hatten nicht unbedingt leichte Inhalte, aber sie waren doch unterhaltsam inszeniert. Bei diesem Film hat der Regisseur erst gar keine gute Unterhaltung gewünscht, weil das wohl nicht das passende Wort für den Film wäre. In der Tat, denn das Paar welches in dem Film dargestellt wird und dem die Kamera in verwackelten Cluse-ups immer sehr nah ist, verzehrt sich in einer Gewaltspirale. Ob diese eine kurze Explosion ist, ein erschütternder Wendepunkt in der Beziehung oder nur Alltag der Beiden, bleibt offen. Ein bedrückender Film in dem dem Paar kein Ausweg mitgegeben wird.
Und schon hat mich das Festival in die Knie gezwungen. Den Vormittag habe ich heute erstmal ausgeschlafen, statt einen Film zu gucken. Immerhin liegt noch eine Woche vor mir und ich muss mit den Kräften aushalten, denn ob man es glaubt oder nicht, ich habe auch gearbeitet und dabei Menschen unglücklich gemacht: Kommt bitte immer pünktlich zu den Filmen! Es bewahrt euch vor der Enttäuschung auch mit Tickets vor der Tür abgewiesen zu werden.
Das Glück hat mich verlassen: Berlinale 2014 #4
Eigentlich stand Queen of the Desert auf meinem Plan, aber dafür hätte ich etwas früher da sein müssen. Also bin ich vom Berlinale-Palast ins Cinemaxx gestapft und habe dort - bevor der Rest der umsonst wartenden Meute vom Berlinale Palast kam - einen Platz bekommen. Unvorbereitet war ich auch für diesen Film und kenne die beiden Vorgängerfilme nicht. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich etwas mit der Müdigkeit kämpfte. Der etwas trashige Film nimmt sich zwar glücklicherweise selbst nicht ernst, doch die Komik blieb in der zweiten Hälfte doch stark auf der Strecke.
Morgenstund hat Gold im Mund: Berlinale 2015 #3
Nach viereinhalb Stunden Schlaf, das ist dann wohl der ganz normale Festivalwahnsinn, habe ich mich das erste Mal in den Berlinale-Palast begeben und den Film aus Schwindel erregender Höhe gesehen. Nun fällt einem nicht unbedingt ein weiterer Taxi-Film ein, den die Welt noch brauchen würde, weshalb ich mir den vorher auch nicht dick angestrichen hatte, aber wie schon am gestrigen Abend war die Überraschung umso positiver. Der Regisseur Jafar Panahi fährt mit einem Dauerschmunzeln durch Teheran und sammelt für ihn bekannte, wie unbekannte Gäste ein. Daraus ergibt sich ein Aufeinandertreffen verschiedener Sichtweisen in einem Umfeld zwischen Tradition und Moderne. Doch das ist eher hintergründig präsent, zuvorderst sieht man Menschen im Alltag und der Film wartet mit viel Humor auf, welcher vor allem durch zwei der Fahrgäste animiert wird. Ebenso schön gestalten sich die Referenzen auf Filme der nahen und fernen Vergangenheit sowie das Filmemachen an sich. Ein unterhaltsamer Film der während des Pressescreenings viele Lacher erntete und - im Gegensatz zum Eröffnungsfilm gestern - am Ende Applaus.
Unverhofft kommt oft: Berlinale 2015 #2
Der Film der die Panorama Sektion eröffnet, stand eigentlich nicht auf meiner Wunschliste, aber mit verfügbarer Zeit und Zugang heißt es nur: sehen oder nicht sehen? Die Antwort muss natürlich "sehen" lauten. Auch hier beginnt der Film in schwarz-weiß, allerdings nicht nur in einem kleinen Zitat sondern mit einer ganzen Sequenz: der Ankunft des Zirkus auf der Insel, einer Insel die laut Regisseur überall sein könnte, dem Film nach aber doch zu Brasilien gehört. Erst danach explodiert der Film in Farbe und zeigt rauschhaftes Vergnügen. Der Kater aber kommt, und er kommt hier mit einer familiären Problemlage zu der keine Stellungnahme abgegeben wird. Es ist nur die innere Seelenqual der Beteiligten zu sehen.
Wenn ich natürlich vor dem Film gewusst hätte, dass ich in der Reihe hinter und einen Platz neben dem Hauptdarsteller Daniel de Oliveira sitze, hätte ich von dem Film wohl nicht mehr viel mitbekommen.
Habe die Ehre: Berlinale 2015 #1
Ich habe das Vergnügen dieses Jahr Festivalpraktikant bei der Berlinale zu sein und neben dem Blick hinter die Kulissen bietet sich mit dem Mitarbeiterausweis die Möglichkeit bei freien Plätzen die Filme anzusehen.
Als der Eröffnungsfilm mit einem in schwarz-weiß gehaltenen Lawinenabgang heute Mittag begann, hatte ich dann, nah am Wasser gebaut, feuchte Augen.
Die waren allerdings schnell getrocknet, folgt die erste Stunde doch so ausgetretenen Bahnen, was Musik, Dialoge und Handlung betrifft, dass es ein wenig zu langweilen begann. Glücklicherweise war die zweite Hälfte besser, wenn nach dem Aufbau einer gewissen Fallhöhe zwei Frauen miteinander konfrontiert sind und im kalten, dunklen Winter der Arktis, wunderbar eingefangen von der Kamera, miteinander zurecht kommen müssen. Eine Kälte und Dunkelheit die zumindest auch das Herz der Protagonistin umklammert. Umso stärker die Wirkung einer Botschaft die wie ein sanfter Glockenklang daher kommt. Als dann aber das Ende von einem weiteren Voice Over der Erzählfigur begleitet wird und mir erklärt wird, wie ich das Ende zu sehen habe, zerfällt auch die zweite Stunde in ihre Einzelteile. Nicht zu unrecht, wurde dies mit Gelächter aus dem Publikum quittiert. Kein Gewinnerfilm.
Wie viele Menschen sich doch mit mir auf den Zweig setzen wollten, um über das Leben nachzudenken... Gibt es noch Hoffnung? Der Film gibt da keine eindeutige Antwort, Szenen von Leidenschaft, Liebe und Freundschaft folgen Enttäuschung, Gewalt und Tod. Besonders eindrucksvoll fand ich die Szenen in denen die Vergangenheit gegenwärtig wird. In einer Kneipe werden während des Zweiten Weltkriegs nicht nur Schnäpse, sondern auch Küsse verteilt. Sich daran erinnernd scheint einer der Gäste auch Jahrzehnte später noch von dieser Mitmenschlichkeit zu zehren. Dieselbe Melodie wie in jener Szene - der alte Marsch aus der Zeit des Amerikanischen Bürgerkriegs - wird auch in einer anderen Kneipe gespielt. Hier kehrt Karl XII. vor und nach seinem Russlandfeldzug ein. Auf dem Hinweg macht er mit durchdringendem, unerschütterlichem Blick noch eine Eroberung, auf dem Rückweg - Gänsehaut beim Vorüberziehen der Gescheiterten - muss er einfach auf Toilette. Wenn schließlich Sklaven in ein drehenden Eisenzylinder geführt werden, dann zeigt sich, dass zwar die Forderung des Abolitionismus erfüllt wurde, doch wie es Martin Luther King vor 50 Jahren anklagte, so ist auch heute das Versprechen nicht erfüllt. Immer offenbart sich eine Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Andersson macht aber nicht nur die Lücken deutlich, sondern auch die Brücken. Von daher: Hoffnung gibt es immer. Und darauf ein Glory, glory, hallelujah!