Cellmorbasg - Kommentare
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Alle Kommentare von Cellmorbasg
Sandra Bullock und George Clooney, mit einem Gurt verbunden, treiben durch die Weite des Alls. Unter ihnen ist die Nacht über dem Nordosten Afrikas, der Sinai- und der Arabischen Halbinsel zu sehen - durchbrochen von den Lichtern am Nil, Lebensader Ägyptens. Dieses und viele andere atemberaubende Bilder zeigt der Film, nein, lässt er miterleben. Die Schönheit dringt immer wieder auch in die spannenden und bedrückenden Momente der Charaktere vor. Dazu passt der zu Beginn weitgehende Verzicht auf Filmmusik und die dadurch entstehende Präsenz von Leere. Das der Film davon zunehmend abrückt und ins Gegenteil dröhnender und emotionalisierender musikalischer Untermalung umschlägt, ist eine von zwei Schwächen. Zum anderen hätte die Story noch mehr existenzielle Erfahrung beinhalten können. Dazu hätte es schon gereicht (neben der Musik) auf einige dramatisierende Ausschmückungen der Dr. Ryan Stone zu verzichten. Weniger wäre hier mehr gewesen oder man hätte stattdessen etwas sinnvolles erzählt. Doch trotz dieser in der zweiten Hälfte ins Hollywood-Klischee abgleitenden Erzählweise bleibt ein tiefer Eindruck haften. Die Ästhetik dieser Katastrophe werde ich so schnell nicht vergessen.
Der Anfang war mir noch bekannt aus einer Dracula-Verfilmung mit Christopher Lee und nicht weniger fesselnd. Die spätere Story, die eine Verbundenheit der Figuren suggeriert, führt zu nicht minderer Spannung. Die Aufnahmen in der Natur und die hervorragend gestalteten Zwischentitel geben dem Film die Authentizität aus dem das Erschaudern geschöpft wird, welches in einem folgerichtigen Ende aufgelöst wird.
Hinter schlagfertigem Witz, wortreichen Dialogen und wechselnden Zeitebenen versteckt sich eine angenehme Unauffälligkeit, die sich in den ausgefeilten und menschlichen Charakteren ausdrückt. Als ich diesen Film vor einigen Jahren zum ersten Mal sah und damit meinen ersten Film von Allen, konnte ich noch nicht ganz so viel damit anfangen. Einige Filme von Allen später bleibt für mich festzuhalten, dass sich viele der Elemente auch in anderen seiner Werke finden, aber nirgends entwickelte sich diese unwiderstehliche Anziehungskraft: Faszination für den Augenblick, Neugier auf die Figuren im weiteren Handlungsverlauf und jene Sympathie für die mich Allen nahezu immer gewinnt.
Spoiler enthalten
Meine erste Erinnerung an die Formel 1 stammt aus dem Jahr 1996. Von 1998 bis Ende letzten Jahres habe ich Formel-1-Rennen nur verpasst, wenn es sich nicht vermeiden ließ. Bei dieser Verbundenheit hat es ein Sportfilm wohl nicht leicht. Der Film "Grand Prix" aus dem Jahr 1966 hat allerdings vorgemacht wie es geht - mit unwiderstehlichen und ausführlichen Bildern von den Rennen wie man sie live nie sehen könnte. Das die Handlung des Films zum vergessen war - nun: vergessen. Bei Rush ist es anders, da sich die Story an eine reale Formel 1 Saison und den Zweikampf Lauda gegen Hunt anlehnt und damit viel interessanter ist. Wenn, ja wenn dadurch nicht automatisch die Gefahr gegeben wäre, den Film an der Realität zu messen. Neben einigen inhaltlichen Unzulänglichkeiten, kommt die dramarturgische Schwäche des Films hinzu. Die Spannung einer solchen Saison ist eher schwach herausgearbeitet und statt sich wirklich dieser Saison zu widmen und sie auszukosten und die beiden Charaktere erfahrbar zu machen, macht der Film einen Riesenschlenker in die Vergangenheit und erklärt dem Zuschauer mühsam den Hintergrund der beiden Protagonisten. Das führt auch dazu, dass ich Rennszenen in dem Film sehr vermisst habe. Ich saß nicht mit der Stoppuhr im Kino, aber nach meinem Gefühl wurden die Rennen sträflich vernachlässigt und die Szenen die man sieht, bieten nicht wirklich etwas erinnerungswürdiges. Für den Sport macht der Film keine Werbung, er erstickt ihn mit seiner Handlung, verkürzt und dramatisiert, was leider nur allzu häufig in dem Genre passiert. Der wahre Zauber offenbart sich da nicht und so ist nur zu empfehlen stattdessen mal ein Rennen und eine ganze Saison zu verfolgen. Die schönsten Sportgeschichten schreibt wohl der Sport selbst und kein Drehbuchautor. Außerdem wird man dann auch nicht mit Filmeffekten wie der ständig betont emotionalisierenden Musik überladen. So bleibt es dem Film eine blasse, nostalgische Erinnerung zu wecken an eines der großen Duelle dieses Sports und den größten Sieg von Niki Lauda: in Fuji ausgestiegen zu sein.
Spoiler enthalten.
Wenn einfache Geschichte gut sind und noch dazu so gut erzählt wie in diesem Fall, dann ist nichts falsch an der Einfachheit einer Story. Die oberflächliche Handlung dieser Geschichte kann man natürlich in fünf Minuten erzählen. David Lean zeigt sie uns in drei Stunden und da ist so viel mehr zu sehen. Zunächst sind die Bilder dieser irischen Landschaft und wie die Figuren in sie eingefügt werden schon für sich überragend. Jede Einstellung sitzt und erzählt schon für sich mehr als tausend Worte. In der ersten Stunde sehen wir die Eheschließung. Am tobenden Meer sehen wir die sich darin widerspiegelnde Rosy. In einem Dorf wo nur eine geistliche Autorität die Stärke zur Führung besitzt und die weltlichen Kräfte vor dem Hintergrund der kämpferischen Auseinandersetzungen um die Unabhängigkeit versagen, ist Rosy dieser Enge entwachsen. Den Halt den sie sich von der Ehe versprach, erreicht sie nicht. So folgt in der zweiten Stunde die Leidenschaft. Für die ist in dem christlichen Dorf kein Platz und so findet sie sie mit einem englischen Offizier in den Weiten der Umgebung, zunächst im Wald. Die Sexszene ist Mittelpunkt der zweiten Stunde und Herzstück des Films. Hier erlangt Rosy was sie suchte und führt doch die Zerstörung herbei. Diese Szene ist zudem beispielhaft wie Lean in der Landschaft das zeigt, was die Charaktere gerade erleben. Die Szene ist durch den Wechsel zwischen den Beiden und den metaphorischen Naturbildern von beeindruckender Schönheit. Wenn im Anschluss daran bei einem weiteren Treffen, diesmal am Strand, der Ehemann den Betrug entdeckt, ist dies abermals wunderbar mit den Spuren in der Natur verarbeitet. Dieses ständige Wechselspiel verlangt sicher einen zweiten Blick um mehr Bezüge herstellen zu können, die mit Sicherheit vorhanden sind, mir jedoch allzu häufig entgangen.
Die dritte Stunde ist etwas dichter und zeigt Aufstand, Rache und Abschied. Die öffentliche Enttarnung der ehelichen Untreue führt im Zusammenspiel mit gescheiterten Aufstandsplänen zur Verdächtigung von Rosy. Stattdessen ist jedoch ihr Vater schuldig und schweigt. Rosy weiß darum, doch Stillhalten fällt ihr nicht schwer. In diesem Dorf hat sie keine Zukunft mehr. So geht sie denn mit dem ihr trotz allem treu ergebenen Mann nach Dublin. Mit oder ohne ihm neues Glück zu suchen. Denn sie hat gesehen was es gibt und die Bitterkeit kennengelernt.
Am Ende bleibt nur eine Frage: Wo war Alec Guinness? Mein erster Lean ohne ihn und ich ertappte mich bei dem Gedanken, wie er wohl in der Rolle des Pfarrers agieren würde. Doch Trevor Howard ist ebenso wie der Rest des Cast immer überzeugend in ihren Rollen. So breitet der Film das Gesellschaftsbild eines irischen Dorfes im Ersten Weltkrieg aus und zeigt eine Frau die nicht mehr in diese Welt gehört.
Ich hatte kürzlich die Möglichkeit, das Vergnügen, drei Chaplin-Filme anzusehen: Der Vagabund und das Kind, Goldrausch und Lichter der Großstadt - Chaplin hat mich für sich eingenommen. Die episodenhafte Erzählweise einfacher Geschichten überzeugt durch die pantomimische Kraft die Chaplin in seine Szenen packt. Sie skizzieren die Charaktere punktgenau und gehen mit der Musik eine unwiderstehliche Verbindung ein. Das ist oft mehr als nur komisch. Die sozialkritischen Töne die Chaplin immer wieder zeigt - bspw. den Millionär der nur im nächtlichen Alkoholrausch zum Mitmenschen wird - drängen sich nie auf und können in ihrer hintergründigen Präsens doch kaum entgehen. Dabei löst Chaplin diese bittere Note immer wieder durch Komik auf ohne sie zu verharmlosen. So sind die Happy-Ends folglich zwar Lösungen für die jeweiligen Geschichten, doch nicht für die gesellschaftlichen Missstände an sich. Die Kombination der unbeschwerten Menschenfreundlichkeit des Tramps in der Welt der sozialen Gegensätze und Missstände ist einfach fabelhaft.
Filmporträt eines Gescheiterten (enthält Spoiler)
Es sind die Geschichten mit tragischen Zügen, Charaktere die fallen, die mich besonders faszinieren: bspw. Anakin Skywalker, Michael Corleone oder auch Gollum. Sie sind mehr als gut oder böse, ambivalent und in dieser Vielschichtigkeit sind sie menschlich. Das nicht jeder Junge von nebenan zum Monster wird, liegt auch an fehlenden Reizen. Wer keinen Ring der Macht in die Finger bekommt, nicht in eine Mafiafamilie hineingeboren wird oder als Auserwählter gesehen wird, wer sich solchen Versuchungen nicht ausgesetzt sieht, kann ihnen auch nicht erliegen. Macht korrumpiert, absolute Macht korrumpiert absolut.
Charles Foster Kane wird aus seiner Kindheit gerissen. Es ist ein Wendepunkt in seinem Leben. Die Erklärung für sein unerfülltes Leben ist es nicht. Für den Zuschauer zeigt diese Episode, dass Kane mehr war als ein gefallener Medientycoon. Nachdem Kane mit 25 über sein Vermögen verfügen kann, übernimmt er die Kontrolle einer Zeitung und wendet sich gegen seinen Erzieher und die Elite für die jener steht. Er führt einen publizistischen Kampf und stellt für sich eherne Grundsätze auf – durchgeführt mit Boulevardkournalismus. Es ist einer seiner Brüche zwischen Anspruch und Wirklichkeit.
Kanes Hybris führt ihn bis in die aktive Politik. Kurz vor seinem ersten Wahlsieg folgt jedoch der Beginn des öffentlichen Abstiegs. Ausgelöst von der Begegnung mit einer jungen Frau die eine Schneekugel ihr Eigen nennt.
Wieder ist sein Leben an einem Wendepunkt und dem Verlust der politischen Karriere, Frau und Kind folgt eine weitere Ehe in der er alle Energie auf seine Frau richtet. Er ermöglicht ihr eine Gesangskarriere der diese nicht gewachsen ist und die den endgültigen Bruch mit seinem Jugendfreund herbeiführt. Kane erweist ihm einen letzten Freundschaftsdienst, doch die Unterschiede und das Unverständnis füreinander sind zu groß geworden. So richtet sich Kane in seiner ungleichen Ehe ein. Als auch dieses letzte Refugium seines Lebens von ihm unbeabsichtigt zerstört wird, verlebt er die Einsamkeit bis zu seinem Tod.
Bis hierhin folgte der Zuschauer dem Reporter der für die Wochenschauausgabe recherchiert wie auf der Schulter sitzend. Der Film regt dabei die eigene Suche nach dem Verständnis von Kane an. Denn anders als der Reporter sehen wir die Rückblenden und sie sind angereichert mit vielen Details in den tiefenscharfen Weitwinkelaufnahmen. Die Zusammensetzung der Geschichte die der Chronologie nicht stringent folgt, Zeitsprünge hat, regt ebenfalls zur Reflexion ein. Der Höhepunkt dieses Mehrwissens bietet das Ende welches dem Zuschauer den Schlüssel zum Verständnis in die Hand legt. "Rosebud" steht auf dem Schlitten aus Kindertagen. Es verändert den ganzen Film.
Die verlorene Kindheit war nicht nur Ausgangspunkt von Kanes Aufstieg und Fall, es war seine konservierte Erinnerung für die Ewigkeit.
Jeder kennt Rosebud oder das Mädchen im weißen Kleid mit weißem Sonnenschirm: Sehnsuchtsorte der Erinnerung die unerreichbar sind. Charles Foster Kane konnte alles für Geld kaufen, nur kein Geld zu haben, das gelang ihm nicht. Ein einfaches Leben, geborgen, geliebt und liebend in der Welt. Der Schneeball war der Grabstein seiner Kindheit. Ein Verlust den er nicht überwinden konnte. Rosebud wurde kein Mädchen mit weißem Regenschirm.
Nicht nur das Ende macht eine zweite Sichtung des Films zu einer neuen Entdeckungsreise. Es ist die Reichhaltigkeit, die diesen Film so besonders macht, die in vielen Belangen so gelungen ist. Ein Film wie Filme sein sollten. Eine Einladung für Augen, Ohren, Herz und Verstand.
Die Story des Films ist schnell vergessen, dafür gibt die Musik den Figuren einigermaßen Charakter. Und dann natürlich: Grace Kelly. Überwältigend.
Mir fehlt bei dem Film ein wenig der gewohnte Esprit von anderen Filmen Wilders und auch die Spritzigkeit in den Dialogen. Die Hauptdarsteller machen aber vieles wett und harmonieren wunderbar - ich kann mich der verbreiteten Kritik an Cooper nicht anschließen, die Story selbst ist es für mich, der es an Überzeugungskraft fehlt. Es ist ein guter Film, aber deutlich nicht Wilders Bester.
Melancholie senkt sich über die Welt. Im Angesicht des Endes der Welt überwältigt der Schmerz. Was hätte die Erde sein können. Daher erscheint es für Justine wie Erlösung, während Claire um die Fortdauer des Daseins bangt. Die Atmosphäre des Films ist faszinierend , die Charaktere leider nicht ganz so. Sie erfüllen ihre Funktion, aber die Handlungen bleiben beliebig und werden nicht besonders herausgearbeitet. Andererseits öffnet sich dadurch Interpretationsspielraum, den man während des Films sehr gut nutzen kann.
Den Tiber flussaufwärts, der Engelsburg entgegen. Ein Tag im Leben Roms, Geschichte atmend und Schönheit - Farbenspiele in der Sommersonne. Und dann ist alles schwarz. Schwebend aus dem Kino, die Sinne geweitet, einen Funken Wahrheit in sich spürend. Das war das Finale der großen Schönheit, Roms und des Lebens. Die Anmut der Dekadenz.
Jep ist immer perfekt gekleidet, egal ob in blau, rot, gelb oder weiß - bella figura. Selbst in schwarz weiß er einen mondänen Auftritt hinzulegen. Perfektion in der Welt des Scheins, das verheißt Mittelpunkt zu sein. Doch mit 65 ist das nicht mehr genug und es beginnt die Suche nach der Leere. Die Gegenwart kann Jep nicht geben was er sucht, er hat nur einen seiner Vergangenheit entspringenden Traum dem er nachhängen kann. Ein süßer Moment der Vollkommenheit des Glücks, der Liebe. Nach dem Gipfel aber geht es abwärts. Ob es wieder aufwärts geht, liegt auch an uns. Und immerhin nennt man diese Stadt ewig. Doch das verheißt nichts, nur den immerwährenden Untergang.
In der Darstellung dieser zarten Wehmut ist der Film jedoch sehr schön, zugleich auch nachdenklich und unheimlich komisch. Ein Tautropfen der uns labt, vielleicht kommen nicht mehr viele.
Wadjda macht es dem Zuschauer leicht einen Zugang in der saudi-arabischen Welt zu finden, wie sie uns in diesem Film präsentiert wird. Es ist eine Geschichte über die Grenzen an die man als Kind stößt. Dabei sind es in Riad nicht nur erwachsene Autoritäten zu Hause oder in der Schule, sondern vor allem auch gesellschaftliche Konventionen die das kindliche Leben - doch natürlich nicht nur das, wie im Film auch immer wieder deutlich wird - beschränken. Wadjda jedoch ist nicht nur unbekümmert, sondern hat auch eine innere Stärke immer wieder aufs neue Grenzen auszuloten und zu übertreten. In einer Welt wie der ihren macht sie sich damit angreifbar und wird immer aufs neue Siege erringen müssen. Doch umso kostbarer werden die sein mit dem wohligen Gefühl auf der richtigen Seite zu stehen. Bezaubernd schön und gänsehautwürdig wurde der Film dann, als begonnen wurde aus dem Koran zu singen.
The Mission lässt häufig kraftvolle Bilder sprechen und vergegenwärtigt die politische Gemengelage der Kolonialzeit. Die Charaktere bleiben dabei blass und die jesuitische Mission selbst bleibt eher wenig hinterfragt. Dem Zauber des Urwalds und seiner bewussten Zerstörung kann man sich in dem Film jedoch nicht entziehen.
Ein wirklich betulicher Krimi, der durch seine Sprödheit aber schon wieder liebenswert wird.
Mit dem Ende verliert der Film jede Glaubwürdigkeit, mit dem Wissen um dieses Ende kommt erst schwer welche auf. Dennoch viele einzelne starke Szenen denen nur leider ein ebenso überzeugender Begründungszusammenhang fehlt.
Ein strahlend blauer Himmel über einer saftig grünen Wiese, Bäume in gesättigtem grün, goldend-reifem Korn kurz vor der Ernte, in stumpfem Glanz von der Sommersonne erstrahlend. Sternenklare Nacht. Ein morgendlicher Wald in silbrigem Licht, gebrochen am fein aufsteigendem Wasserdampf. Cottages malerisch in die Landschaft eingebettet, Menschen auf Bäumen sitzend, durch die Bilder wandernd. Hoch-Zeit.
Doch dann, dunkle Wolken. Nass die Wege, grau die Tage, Laub verfärbt zur Erde fallend. Hinüber gleitend in einen Winter, stumme Bäume, zornig in den Himmel drohen. Ein einzelner Sonnenstrahl durchbricht die Kälte. Tod.
Stonehenge. Eine letzte Nacht vor einem neuen Morgen. Rot-gelb durchbricht die Sonne im Morgengrauen kurz die Wolkendecke. Tod.
Der Film erfasst Bilder von solch romantischer Herrlichkeit, dass es einem die Sprache verschlägt. Bild um Bild ziehen sie vorbei, eine traurige, kleine Geschichte mit vorüberziehend. Doch jedes einzelne Bild ein Gemälde. Dürstend nach einer Würdigung des Augenblicks. Gegeben.
Es ist zwar zu loben, dass sich in einen großen Sommerblockbuster Gesellschaftskritik verirrt, doch leider bleibt es bei diesem Eindruck des verirrens. Denn die übrigen motivischen Versatzstücke und eindimensionalen Figuren berauben diesem Thema jeglichen Gehalt der über das bloße Postulat eines sich manifestierenden Cuts zwischen einer reichen Oberschicht und dem ganzen Rest hinausgeht. Es vermag nicht mehr als die Geschichte und vor allem die Action in Gang zu setzen.
Während der erste Teil eine starke Atmosphäre bietet, der zweite - nachdem sie denn mal angelaufen ist - eine interessante Story zeigt, schleppt sich der Abschluss der Trilogie zum Finale. Dieses jedoch hat es im Gerichtssaal wieder in sich und hebt den Film für mich doch noch auf das Niveau der Vorgänger. Insgesamt nette Krimis, aber nichts besonderes.
Sieben Jahre in Tibet und ein paar weitere Jahre in den Bergen zuvor. Ein Gefühl für diese Zeitspanne vermittelt der Film nicht. Die Charakterentwicklung erfolgt im Schnelldurchlauf und bleibt von geringer Bedeutung. Ohne das verschmitzte Lächeln und die Leichtigkeit die Brad Pitt seiner Figur verleiht sowie David Thewlis als wiederstreitendem Freund, wäre der Film kaum brauchbar. So werden die Schwächen der Handlung, garniert mit schönen Landschaftsaufnahmen, durch die Schauspieler gut kaschiert.
Die Vier können unglaubliche Arschlöcher sein und dann wieder ebenso liebenswert. Dabei bleiben die Charaktere immer authentisch auf ihrer Achterbahnfahrt durch 16 zuweilen lustige, zuweilen schwermütige Folgen. Eine gelungene Serie über die Möglichkeiten selbstgeschaffener Probleme die einem schnell über den Kopf wachsen.
Gewalt im Film. Lange musste ich gestern warten, bis sich die dem Film zugeschriebene überbordende Gewaltdarstellung zeigte. Denn lange Zeit sieht man in dem Film gerade nicht die Gewaltakte, sondern nur deren Anbahnung und Ergebnis. Erst bei der Konfrontation von Chang und Byron wird der Gewaltexzess sehr ausführlich dargestellt. Daraus ergibt sich aber noch keine Gewaltverherrlichung. In keiner Weise war das zu diesem oder irgend einem anderen Zeitpunkt dem Film zu entnehmen, gerade in dieser intensiven Szene fühlt man den Schmerz mit und möchte sich abwenden, ist das die Reaktion auf Gewaltverherrlichung? Die Ausführlichkeit und die daraus resultierende Intensität sind für diese Szene auch durchaus wichtig. Wir sehen bis dahin eine Gewaltspirale in der ein Akt die Reaktion eines weiteren Gewaltaktes nach sich zieht. In dieser Szene wird aber nicht nur ein weiterer Tod abgehandelt, es wird zunächst gefoltert in dem Streben nach Wahrheit, bis es kippt in eine Gewaltorgie, an der sich der Täter offensichtlich ergötzt. Der ganze Prozess des Auge um Auge ist eben nicht nur ein Stillen der Rache, sondern auch eine Lust an der Gewalt. Die Krankhaftigkeit des Zahn um Zahn wird daher in dieser Szene besonders deutlich, es gibt nämlich kein Ausbrechen aus der Gewaltspirale, wenn es offensichtlich nicht nur um Rache, sondern um das Töten und Verstümmeln an sich geht.
--------Spoiler--------
Julian kann sich auch mit der Verschonung der Tochter Changs nicht dessen Lust an Gewalt entziehen. Sie zeigt umso mehr, dass sein inneres ein anderes ist. Einerseits ebenfalls fähig zur Anwendung von Gewalt, aber nicht damit zurecht kommend.
Nach der Szene mit Chang und Byron kehrt der Film übrigens zur ursprünglichen Darstellung zurück. Die Gewalt bahnt sich an, die Kamera wendet sich ab und zeigt erst wieder das Ergebnis. Wenn Julian am Ende freiwillig seine Hände hingibt, ist das Ausdruck seines Selbst, aber auch eine Geste der Stärke gegenüber Chang. Er unterwirft sich ihm nicht einfach, er nimmt diesem auch die Möglichkeit sich an Angst und Schmerz des Gegners zu weiden.
Gewalt ist nicht das Problem dieses Films. Der Film zeigt im Gegenteil ziemlich deutlich das Gewalt abzulehnen ist (ganz im Gegenteil nach meinem Empfinden als Drive). Die Story wird vor allem in Bildern mit passender musikalischer Untermalung und wenigen Dialogen erzählt. Ein bildstarker Film in rot, der ein Milieu zeigt, welches sich von der Menschlichkeit entfernt hat. Handlungsarm, aber doch aussagekräftig.
Die ersten Folgen fand ich noch richtig gut, die Einführung der ganzen Charaktere mit ihren jeweiligen Macken, die ich auch nach wie vor interessant genug für eine Serie finde. Doch leider nutzte sich das Heile-Welt-Konzept für mich sehr schnell ab. Ein schwules Paar im Zentrum ist mal was anderes und leider ist das heute nach wie vor betonesnwert. Abgesehen von der auch in anderer Hinsicht unkonventionellen Großfamilie, die alle Figuren gebildet haben, ist die Serie jedoch auch immer wieder mit konservativen Werten angereichert. Dazu diese Süße, die mir immer stärker negativ aufgefallen ist. Da es nur eine Staffel war, habe ich aber bis zum Ende durchgehalten und die letzten beiden Folgen waren trotz emotionalem Höhepunkt der Serie auch nicht zu kitschig.
Oh je, ich habe ja nun kein Meisterwerk wie Pans Labyrinth erwartet, aber das noch nicht mal ein Hauch der Kreativität und Fantasie von Guillermo del Toro wie bspw. in den Hellboy-Filmen zu spüren war, ist enttäuschend. Der Film atmet den Geist von 08/15: Story, Charaktere, Designs. Da hilft auch der weibliche Blick einer männlichen Fleischbeschau nicht weiter, ebenso wenig der ein oder andere unterhaltsame Moment, vergegenwärtigte das doch nur stärker die restliche Leere.
Optisch ein sehr schöner Film, dessen Story phasenweise auch zu fesseln weiß und den Zuschauer mit einem trostlosen Schluss in die mit bitteren Geschichten gefüllte Welt zurücklässt. Die Vergangenheit wird nicht nur mit der Geschichte, sondern eben auch mit filmischen Mitteln heraufbeschworen. Dieser Sehgenuss wird lediglich durch die Unzulänglichkeiten der Story in den nicht so überzeugenden Phasen geschmälert.
Amélie versorgt ihre Umgebung mit kleinen Starthilfen zum besseren Leben und entdeckt dabei sogar den eigenen Weg ins Glück. Ein Hinauswachsen über selbstgesetzte und fremdbestimmte Grenzen, verdichtet in einem kleinen Pariser Figurenkreis. Ein Wärme verströmender Film, verspielt und mit Humor.