corinna.freiburg - Kommentare
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Alle Kommentare von corinna.freiburg
Kelly Macdonald, Rory McCann, James McAvoy, Marc Warren, Benedict Wong, Bill Nighy... wie soll man sich bei diesen Namen auch nur ansatzweise weigern, zumindest mal in die erste Folge reinzuschnuppern? Und wie es bei einigen Serien ist, so schleppt sich auch hier die Pilotepisode erstmal ein wenig dahin, da wir erstmal unsere Figuren kennenlernen müssen. Spätestens mit der zweiten Folge nehmen wir dann allerdings Fahrt auf und nach und nach entspinnt sich ein Netz aus Lügen, Betrug, Intrigen, Verrat und Lobbyismus, das immer weitere Kreise zieht.
Als ich losgelegt habe, wollte ich eigentlich nur mal reinschnuppern. Plötzlich war es Mitternacht und drei Folgen durch, aber sowohl meine bessere Hälfte als auch ich wollten wissen, wie es weitergeht, wollten miträtseln und rauskriegen, warum das ganze Morden überhaupt angefangen hat. Okay, die Auflösung hat uns auch nicht zu 100% befriedigt, aber die Serie war massivst unterhaltsam auf dem Weg dahin. Ganz besonders der wunderbare Bill Nighy als Chefredakteur der Zeitung, der zunächst verzweifelt versucht, seine Leute leidlich im Zaum zu halten, besonders als McAvoy als sein Sohn und Freelancer im Team aufschlägt und von Regeln relativ wenig hält. Später steht er jedoch so voller Leidenschaft hinter seinem ganzen Team, dass er sie ohne Rücksicht auf eigene Verluste schützt und unterstützt. Ich hätte mich sehr gefreut, wenn es mit dieser super Mannschaft mehr als eine Staffel gegeben hätte. Nach meinem Dafürhalten hätte das eine Megakrimireihe werden können. Darum von mir eine ausgezeichnete 8,5/10.
Ich bin sooo begeistert, dass unser kleines Apollo dabei ist. Ein Platz in den Top10 ist sowas von verdient!
Ich bin so gehyped, dass ich mir jetzt schon wünsche, dass das Jahr um ist. Passiert doch sonst eh nichts... xD
Ich fand Dr. Strange klasse, gerade weil der Name Programm und der Film im Vergleich zum anderen Marvelzeug auch ein wenig strange war. Freue mich trotzdem auf den zweiten Film, auch wenn mich der Hinweis auf die Vernetzung mit den Serien ein wenig erschreckt. Warten wir mal ab. Mehr als vor die Wand kann man den Film ja nicht fahren.
Ich bin eigentlich weniger der Typ für RomCom, weil ich sie entweder nicht romantisch oder nicht komisch finde. Ähnliches gilt auch für dieses alte Schätzchen, den ich mir eigentlich nur der Darstellerliste wegen angesehen habe... und alter Schwede, das ist tatsächlich mal ne Liste, und zwar von Leuten, die ihren richtigen Durchbruch erst noch haben sollten (Bettany, Coster-Waldau, McAvoy), zusammen mit einigen Größen des Business (Dunst, Hill, Neill). Dazu hauen wir noch ein paar Tennisgrößen wie McEnroe oder Evat-Lloyd und fertig ist der Tennis-Spaß.
Vom Hocker gehauen hat mich die Story vom Loser, der sein letztes Match gewinnt, jetzt nicht. War ganz knuffig, allen Beteiligten zuzusehen (oder mal zu staunen, wie jung und süß einige tatsächlich waren). Mir persönlich hat Sam Neill als Sittenwächter seiner Tochter Kirsten Dunst den meisten Spaß gemacht.
Fand ich es romantisch? Ging so. Fand ich es komisch? Ging auch so. War auf jeden Fall kurzweilig genug, um mir zwei ansonsten sehr langweilige Stunden zu versüßen.
Mein Fazit: Muss man den Film gesehen haben? Als Fanboy/-girl eines der genannten Hauptdarsteller: ja, sonst darf man nicht behaupten, man hat sie alle gesehen.
Für den geneigten Moviepiloten, der RomComs mag, deren Humor nicht mit dem Holzhammer kommt, auch noch empfehlenswert. Für den Moviepiloten, der jetzt eher die Sparte Bridget Jones bevorzugt (so wie ich)... kann nett sein, muss aber nicht. Würde von mir eine durchwachsene 5/10 bekommen, wenn nicht alle oben genannten Darsteller für den wohlwollenden Anstieg auf gerade so gehende 6,5/10.
Die letzte Staffel, die ich wirklich aktiv verfolgt habe, war die mit Matthieu gegen Sara Dingens. Seit dem macht es einfach keinen richtigen Spaß mehr, besonders seit Dirk Bach tot ist. Zwischen Daniel und Sonja hat das gehässig sein einfach keinen Spaß mehr gemacht. Zudem kenne ich auch keinen mehr von dieser D-Prominenz, in dieser Staffel gerade mal Sven Ottke. Darum bleibt der Unfug auch dieses Jahr bei mir aus!
Mit Ariana Grande könnte ich mich sogar noch anfreunden. Ed Sheeran wäre denkbar, aber den kann ich mir nun echt nicht bei Bond vorstellen. Lassen wir uns überraschen.
Was braucht es, um das Leben eines Menschen von Grund auf zu zerstören? Wie geht dieser Mensch damit um? Wird dieser Mensch sich danach jemals wieder davon erholen, vielleicht an sein altes Leben anknüpfen? Kann es für diesen Menschen dennoch noch einmal ein Happy End geben?
Diese englisch-italienische Fernseh-Coproduktion hat einfach alles, selbst wenn sie inzwischen 45 Jahre auf dem Buckel hat. Der Cast ist erstklassig (Richard Chamberlain, Tony Curtis, Louis Jourdan, Donald Pleasence, Trevor Howard, ein einziges Who-is-Who seiner Zeit), die Kostüme sind formvollendet schön, die Musik ist alles zwischen romantisch-abenteuerlich-bedrohlich und Ausstattung und Kulisse lassen an keiner Stelle zu wünschen übrig. Darüber hinaus wird es nicht langweilig den Dialogen zu folgen, zu verfolgen, wie der mysteriöse Graf langsam sein Netz aus Rache und Intrigen spinnt, um jedem einzelnen heim zu zahlen, dass sie sein Leben zerstört haben.
Dumas Geschichte um Intrigen, Verrat und Rache ist oft verfilmt worden, für mich wird jedoch immer diese Version Platz 1 sein.
Mein Fazit: Wie schon gesagt, der Film lässt eigentlich keine Wünsche offen. Sein Stil mag für den heutigen Zuschauer vielleicht dialoglastig sein, aber die Geschichte selbst taugt auch nicht für Action. Vielleicht wäre es interessant, mehr von den Intrigen des Grafen zu sehen, die ziemlich oft mehr angedeutet als offen gezeigt werden, aber das mag der Lauflänge geschuldet sein. Für den geneigten Moviepiloten bewerte ich den Film mit einer sehenswerten 7/10, von mir gibt es noch den Kindheitsnostalgiebonus obendrauf, also 8/10.
Danke für die klare Ansage, Sir Patrick. Ich fand den letzten Teil (zusammen mit Teil 9) auch die schlimmsten der Reihe und bin froh, dass JJ rebootet hat.
Warum sehe ich das erst jetzt?! :O Wieder ein Held meiner Kindheit, der diese Erde verlassen hat. RIP, Odo... :'(
Ich habe die Lynch-Version geliebt und bis heute bleibt Prochnow mein Herzog Leto, aber ich freue mich sehr auf das Remake. Der Cast klingt super. Die beiden Miniserien Dune und Children of Dune konnten mich nicht so überzeugen, ich mochte Paul einfach nicht.
Die Serie hat verdammt gute Darsteller, eine super Ausstattung, klasse Effekte und ein absolut atemberaubendes Intro. Ausserdem bleibt sie bei allen Freiheiten immer noch verdammt nahe am Buch und scheut sich auch nicht, wie es 2007 Der goldene Kompass mit Daniel Craig und Nicole Kidman noch tat, das Ende zu zeigen, wie es im Buch ist. Ich bin jedenfalls restlos begeistert von der ersten Staffel und freue mich jetzt schon auf die zweite. Hoffentlich darf bald Drehstart für Staffel 3 sein!
Als Fan der FoX-Men seit Stewart/McKellen 2000 und McAvoy/Fassbender 2010 stimmt mich diese Entwicklung sehr traurig. Schlimm genug, dass Dark Phoenix ein zweites Mal gegen Wand gefahren wurde und noch schlimmer, dass Disney die Fox-Leistung und Fanbase der letzten 20 Jahre anscheinend total am Arsch vorbeigeht. Ich jedenfalls freue mich noch immer auf New Mutants, allein wegen Anya und Maisie. Hoffentlich wird es noch so leidlich erträglich wie Dark Phoenix...
Ich freue mich mega für Taron Egerton, der als Elton John einen super Job hingelegt hat. Und ich persönlich fand auch Rocketman um Längen besser als Once Upon A Time... aber was weiss ich schon? Vermutlich wird aber Tarantino inklusive DiCaprio und Pitt auch bei den Oscars abräumen. Seien wir gespannt. Joker hab ich noch nicht gesehen, daher sage ich hierzu erstmal nichts.
Mein Wichtel für Treevenge ist auch fertig. Besser kann ich mit dem Smartphone leider nicht verlinken.
https://www.moviepilot.de/movies/drecksau/kritik
Schönen Advent euch
Weihnachtswichteln 1. Advent
Wichtelpartner: Treevenge
Film: Filth/Drecksau
Warnung: Massive Spoiler möglich!!!
Treevenge hatte mir einige wunderschöne Filme in den Wichtelsack gepackt. Nachdem ich die engere Wahl auf Infam und Filth runtergebrochen hatte, habe ich mich letzten Endes für Filth entschieden (was ganz passend ist, da dieser Film, mehr oder weniger, zwischen Weihnachten und Neujahr spielt). Vielen lieben Dank für die Wichtelgaben, ich werde mir, wenn es meine Zeit erlaubt, für einen weiteren Advent noch Infam vorknöpfen.
Ich werde auch versuchen, das McAvoy-Fangirl in mir zu fesseln und zu knebeln (was bei diesem Film quasi unmöglich ist). Lehnt euch also zurück, stippt euren Lebkuchen in euren Kaffee und genießt den Kommi...
Worum geht es in diesem Film überhaupt?
Ein junger japanischer Student wird in einer Unterführung in Edinburgh von einer Bande Jugendlicher totgeprügelt, eine junge blonde Frau, die uns zu Beginn als Carol Robertson vorgestellt wird und die voller Vorfreude auf die baldige Beförderung ihres Mannes ist, wird Zeugin der Tat und die Jugendlichen hauen ab.
Die Polizei übernimmt den Fall.
Die Polizei sind in diesem Fall Bruce Robertson, Carols Mann, Amanda Drummond, die Quotenfrau, die sich hochgeschlafen haben soll, Dougie Gillman, ein rechtsradikaler Durchschnittstyp, Peter Inglis, ein politisch korrekter „Metrosexueller“, Ray Lennox, das Nesthäkchen der Truppe und ein ausgemachter Kokser und Gus Bain, angeblich nur mit einem einstelligen IQ gesegnet. Dazu kommt noch ihr Boss, der lieber Drehbuchschreiber werden will, als sich um den Fall zu kümmern...
Klingt total überdreht? Klingt nach Komödie?
Den Eindruck hatte ich bei der ersten Sichtung auch, zumal wir Bruce Robertson durch seine Stimme aus dem Off und sein Verhalten auf der Strasse kennen lernen.
Bruce ist ein ausgemachter Zyniker und scheint alles und jeden zu hassen, Dudelsackspieler und schlecht erzogene kleine Bratzen im Allgemeinen und seine Kollegen im Speziellen... was verständlich sein mag, da der Mordfall für ihn der entscheidende Schritt zur Beförderung vom Sergeant zum Inspector sein kann...
aber eben auch für die besagten Kollegen.
Vielleicht nimmt einen dieser finstere, schwarze Humor auch deshalb sofort für Bruce ein, denn er scheint ein charmanter, netter Kerl zu sein, der mit jedem gut kann. Aber dennoch ist etwas mit ihm nicht in Ordnung, was seine rotgeränderten Augen sofort verraten. Und so ein netter Kerl ist er wohl auch nicht, was wir merken als er eine Minderjährige dazu zwingt, ihm einen Blowjob zu geben... leichte Form der Folter eines Verdächtigen in der Mordsache kommt noch oben drauf.
Kaum ne Viertelstunde drin und wir erkennen, dass Bruce ein massiv grausames menschliches Schwein sein kann. Er ist unehrlich, manipulativ, masturbiert wie ein Besessener, raucht wie ein Schlot, säuft und kokst mit seinem Kollegen Ray, setzt seinen besten Freund, den er auch noch beklaut und dessen Frau er am Telefon ständig nötigt, auf der Reeperbahn unter Ecstasy und bringt ihn schließlich in den Knast. Auf der anderen Seite kann er ein wunderbar einfühlsamer, hilfsbereiter, schüchterner und charismatischer Mann sein, wie die Episode mit der jungen Witwe zeigt.
Könnte immer noch eine Komödie sein, denn trotz allem reizt es einen immer wieder, zu lachen, selbst wenn man oft genug dabei denkt: Alter, was bist du für ein Arschloch, was bist du für ein Dreckschwein... aber es ist keine Komödie, denn nach und nach enthüllt sich uns das Drama hinter Bruces Verhalten und Problemen.
Nebenbei kümmern wir uns auch noch um den Mord vom Anfang des Films, dessen Lösung unter Bruces Führung nicht wirklich voranschreitet. Was merkwürdig erscheint, da wir doch wissen, dass seine eigene Frau eine Zeugin ist. Er bräuchte sie doch einfach nur befragen, doch irgendwie ist sie nie in seiner Nähe, man spricht entweder
über sie oder man sieht sie allein, aber nie zusammen mit Bruce, den sie nach eigener Aussage sehr liebt und deren Ehe sehr glücklich ist...
Ich spoilere jetzt schon viel zu viel, darum an dieser Stelle nur so viel: Der Twist kommt ohne Ansage, plötzlich, hart und schmerzhaft wie ein Schlag in die Magengrube! Danach kann man, wie bei The Sixth Sense auch, den Film nie wieder mit gleichen Augen sehen...
Mein Fazit:
Zunächst zur Erklärung: Ich wusste nichts von diesem Film, bis ich irgendwo mehrere McAvoyeurs las, die meinten, dieser Film sei ein Muss. Ich habe im Vorfeld nicht gegoogelt oder gecheatet und wusste deshalb überhaupt nicht, was mich erwartet.
Die Eröffnung erinnerte mich massivst an Kubricks A Clockwork Orange, von der ersten Farbtafel über Carols Vorstellung bis zum Mord in der Unterführung. Als Filmfreak liebe ich diese Verbeugung und mache mich darauf gefasst, dass der Film vielleicht leicht verstörend werden könnte (wie Kubricks Meisterwerk auch).
Und wie Clockwork, in dem wie auch hier die Hauptfigur eigentlich kein per se Good Guy ist, nimmt der Film mich vom ersten Moment an gefangen.
Ich liebe den schwarzen, bösen Zynismnus unserer Hauptfigur vom ersten Moment an.
Ich lasse mich von McAvoys intensivem Spiel wehrlos am Kragen packen, lasse mich von ihm gnadenlos mitreissen auf eine Achterbahn aus Lachen, Verstörung, Ablehnung, Anklage, Mitleid und Weinen und bleibe geschunden und zerschlagen, zitternd und mit Tränen in den Augen auf Händen und Knien zurück.
Wo bleibt der gottverdammt überfällige Oscar für diesen Ausnahmeschauspieler?!
Außerdem liebe ich das Cameo eines singenden David Soul, den ich seit Starsky & Hutch nicht mehr gesehen habe! <3 Und darf das Fangirl in mir anmerken, dass ich McAvoy um seine Beine beneide? :O <3
Und wenn einen das alles noch nicht genug verstört hat, dann tut es der Abspann auf jeden Fall! Hatten sich gerade noch schmerzhaft Tränen aufgebaut, die mit einer Schockreaktion rauswollen, schlägt dich der Abspann das nächste Mal in die Magengrube.
Das hab ich schon nicht verkraftet, als Jaime Lannister in GoT seine Hand verlor und schlagartig ein Rocksong zum Abspann gespielt wurde. Das vergisst man einfach nie wieder!
Darum gibt es von mir für diese Drecksau von Film eine herausragende 10/10 samt Herz.
Vermutlich das erste Musical, welches ich jemals gesehen habe, damals mit ungefähr 12 Jahren, und war damals schon ganz hin und weg, besonders von einem quasi über den Boden fliegenden Gene Kelly und den monsterschönen knallenden Farben.
Erst später habe ich zum einen den historischen Hintergrund der Umstellung von Stumm- auf Tonfilm als auch die Hommage an das eigene Studio MGM zur Kenntnis genommen, denn einige der Lieder, die in diesem Film (an) -gesungen werden (Singin in the Rain, The Wedding of the Painted Doll, I've got a Feelin' you're foolin' ) begleiten die Geschichte der MGM-Musicals bereits seit den frühen dreißiger Jahren.
Die Geschichte um den Stummfilmstar Don Lockwood hat Herz und Witz, wunderbar in Szene gesetzt von Stanley Donen, und wunderbare Tanzeinlagen, Choreografie und Regie von Gene Kelly. Funfact: Einige der vermeintlichen Stummfilmpassagen stammen aus dem vier Jahre vorher erschienenen Die drei Musketiere, ebenfalls mit Kelly, der auch seine Stunts stets selber machte (gegen den Willen des Studios), worauf dieser Film so wunderschön mit Don Lockwoods Zeit als Double anspielt.
Mein Fazit:
Auch knapp 20 Jahre später zieht mich der Film immer wieder sofort in den Bann, ich liebe den Humor, Kellys Zusammenspiel mit Donald O'Connor und besonders die Kernnummer Singin in the Rain (und ich bewundere immer noch, wie leicht Gene Kelly dabei den Regenschirm händelt!). Ich habe mich erst gestern Abend beim Rewatch mehrfach dabei ertappt, dass ich quasi den ganzen Film über das gesamte Gesicht strahle wie ein Weihnachtsbaum zu Heiligabend und einfach nur noch gute Laune habe.
Dafür bekommt der Film von mir eine ausgezeichnete 8,5/10 und das Prädikat Lieblingsfilm!
*zieht Overknees und Handschuhe an*
*nimmt langsam die Reitgerte von der Wand*
*sieht streng auf das devot vor ihr kniende Machwerk nieder*
*lässt die Gerte langsam gegen das Leder der Wade klatschen*
*hebt dem Machwerk langsam mit der Gerte das Kinn an*
"Und nun sag mir, ob du für deine Herrin artig sein willst?"
Alter, nee... die Bücher waren ja schon schlimm, da bin ich schonmal froh, dass da einiges bei der Verfilmung auf der Strecke geblieben ist. Ich traue es mich fast nicht zu sagen, aber der Film ist tatsächlich gefühlt besser als sein Buch, weil ich beim Buch noch um einiges mehr lachen musste. Okay, ich gebe es zu, ich finde Jamie Dornan tatsächlich ziemlich schnuckelig, aber das ist auch alles. Und ich gebe auch zu, ich hatte mit Anfang 20 auch so eine leichte Kink-Phase, wo ich dieser Spielart vielleicht nicht abgeneigt gewesen wäre, aber das ist es auch. Es ist Kink, kein ausgewachsenes BDSM, mit Ausnahme des in der Szene existierenden Vertrages und der bewussten Kontrollabgabe (nein, das ist Online-Wissen, kein eigenes). Und für die Frauenrechtler, die es noch immer nicht verstanden haben, wie das funktioniert: Der sogenannte Sub ist der mit der tatsächlichen und absoluten Macht, nicht der Dom. Sagt der Sub Schluss, dann IST Schluss. Einvernehmen ist das Zauberwort, und zwar beiderlei Geschlechts.
Ändert nichts an der Tatsache, dass der Film, wie auch die Bücher, das alles mehr oder weniger am Rande streifen. Damit ist und bleibt es ein Softporno über ein Paar mit Spaß am Kink. Nett gemacht, erfreut das Auge, die Musik ist schauderhaft, Dornan durchaus süß. Alles nicht wirklich ernstzunehmen. Und was war mein persönlicher Overkill? Dornan hat die selbe Synchronstimme wie James McAvoy! Schauste einmal nicht hin und schon taucht Professor X im Kopfkino auf... *hysterischesLachen*
Mein Fazit: Nichtmal für Leute interessant, die sich gerne Kink-Spielen hingeben. Da ist das Treiben im eigenen Schlafzimmer vermutlich hundert Mal interessanter...
Und ich muss gestehen, ich habe diverse andere erotische und BDSM-FanFic im Netz gelesen, die mich sehr viel mehr angeregt haben, als das hier... ;)
Eine komplett schwache 3/10
Reizen täte es mich schon, hier mitzumachen, aber zum einen fehlt es mir dieses Jahr massivst an Zeit (ich ziehe im Dezember mit meinem Laden um) und zum anderen würde ich mich auch scheuen, jemandem einen Film zum kommentieren aufzuzwingen... xD
Eine Wichtelwoche würde ich aber gerne mitmachen wollen. Mit wem darf ich wichteln? Bitte seid gnädig... xD
Seid an dieser Stelle schon einmal gewarnt, der Kommi wird was länger...
Assassin's Creed... die Spielereihe ist der Hammer, dass weiß jeder, der auch nur einen einzigen Teil davon gezockt hat. Als ich hörte, es gibt ne Verfilmung, da war mir klar, dass der Film nie so gut werden kann, wie die Spiele.
Warum war mir das klar? Welche Videospielverfilmung war je richtig gut? Der erste Resident Evil war für mich okay, der erste Silent Hill auch, Prince of Persia fand ich toll (und finde ich immer noch)! Aber sonst? Schweigen wir besser, es war fast immer eine Enttäuschung. Als ich dann hörte, der Film steht alleine, mit eigener Handlung, ohne direkt an einem bestimmten Spiel langzugehen, sogar mit Produktionsbeteiligung von Ubisoft selber, hatte ich grosse Hoffnungen.
Sein wir ehrlich, bei der ersten Sichtung war ich verwirrt und massivst enttäuscht. Hätte ich den Film damals bewertet, so wäre wahrscheinlich die von MP vorgeschlagene 4,5 oder schlechter dabei rausgekommen. Der Film hatte für mich auf ganzer Breite verloren, weil meine Erwartungen zu hoch waren. Aber ist das wirklich fair? Ich habe beschlossen, dem Baby während meines FassAvoy-Bingewatchings eine zweite Chance zu geben. Und zwar ganz für sich allein, ohne die Spielereihe im Hinterkopf zu haben.
Was fällt grundsätzlich negativ auf?
Wenn man nicht eine gewisse Grundkenntnis der Spielereihe und dem Zwist zwischen Assassinen und Templern um den Eden-Apfel hat, dann kann man schnell etwas den Faden verlieren. Mein Indikator dafür: Meine bessere Hälfte, der noch nie auch nur ansatzweise von den Spielen gehört hat. Ansonsten war von dieser Seite alles chillig.
Was fällt positiv auf?
Kurzel und Fassbender (der das Teil mitproduziert hat) haben sich mehr als nur ein Bein für verdammt viel Live-Action und Live-Location in den Animus-Sequenzen ausgerissen. Malta ist eine herrliche Kulisse und die Doubles für Parcours und Slacking haben richtig was los. Und wer es bisher noch immer nicht weiß: Der Leap of Faith war ein echter Live-Sprung aus 40 Meter Höhe! Hochachtung! Wer gibt sich im Zeitalter von CGI noch soviel Mühe?
Außerdem wollen wir an dieser Stelle mal festhalten, dass die Kostüme in den Animus-Sequenzen der Hammer hoch drei sind. Für Puristen mag vielleicht alles ein wenig zu actionlastig sein, aber egal, was gerade während der Animus-Sequenzen läuft, es holt dich ab und reisst dich gnadenlos mit. Wer auch immer gerade auf der Leinwand ist, der füllt sie mit Präsenz, Aura, Charisma... Wer diese Stellen im Film ernsthaft kritisiert, dem kann ich auch nicht mehr helfen. Der Animus-Part allein würde von mir aus dem Stand ne herausragende 9/10 verdienen.
Jetzt kommt das böse Aber... die Abstergo-Sequenzen im Allgemeinen und unsere Charaktere im Speziellen.
Bei den Charakteren kommt es mir fast ein wenig vor wie bei MacBeth... sie sind alle nicht wirklich darauf angelegt, sie zu mögen, aber auch nicht, sie nicht zu mögen. Wieder einmal sind sie ziemlich wertefrei... okay, Callum hat als Kind seine Mom verloren, hasst seinen Dad und wird wegen Mordes hingerichtet... eigentlich der Freifahrtschein für Abneigung gegen, aber auch Mitleid für die Figur... aber nichts... zumindest nicht bei mir. Und auch das Verhalten unter den Figuren, es löst bei mir nichts aus, weder zwischen Cotillard und Fassbender noch zwischen Cotillard und Irons... der mich in diesem Film auch merkwürdig kalt lässt. Ich meine, Jeremy Irons, der Mann ist n Brett, egal ob als Musketier, als Scar oder als Borgia, aber hier merke ich ihn kaum. Auch die Mitglieder der Brotherhood sind ein wenig zu nichtssagend, abgesehen davon, dass sie zum Finale hin alle nen irren Kampfstil haben.
Mag sein, dass das mit Absicht ist, quasi als Stilmittel, um zwischen den Animus-Sequenzen wieder etwas Ruhe und Erdung reinzubringen, die Bindung zu unserem Hauptcharakter zu festigen, der ja nicht gerade wenige Probleme hat, sich mit dem Animus zu synchronisieren und im Schnellverfahren zu lernen, was es mit Assassinen, Templern, Gewalt, freiem Willen, dem Tod seiner Mutter und dem Eden-Apfel auf sich hat. Aber auch wenn es absichtlich und nicht zufällig so gemacht ist, es funktioniert bei mir einfach nicht. Ich möchte mich jetzt schon für den folgenden Vergleich bei allen entschuldigen: Die Animus-Sequenzen peitschen mich vor Begeisterung immer wieder richtig hoch zu einem Höhepunkt, der mir dann mit der plötzlich eintretenden Abstergo-Sequenz im letzten Moment schmerzhaft verweigert wird. Der Sex selbst wird damit nicht schlecht, aber der Abschluss ist frustrierend... und bleibt in der Erinnerung hängen, so wie dieses ständige und frustrierende Hin und Her zwischen Animus und Abstergo. Sorry, das gibt massiven Punktabzug von 4 in der B-Note...
Mein Fazit: Ich wollte dem Film wirklich ne Chance geben. Ich finde ihn auch nicht mehr so schlecht wie bei der ersten Sichtung damals bei Erscheinen. Es ist bei diesem Film für mich tatsächlich ein richtiges Tauziehen zwischen Liebe und Hass geworden. Bei VanHelsing habe ich diesem Tauziehen noch knallhart eine mittelprächtige 5/10 verpasst, aber irgendwie fühle ich mich mit diesem Wert für Assassin's Creed nicht wohl. Die Geschichte hat auf allen Ebenen verdammt viel Potenzial, jeder, der daran mitproduziert hat, dem war das klar. Selbst das reale Finale, welches den Krieg um den Apfel eröffnet hat, war verdammt gut und lässt mich auf eine Fortsetzung hoffen (die ja gerüchteweise für 2023 gehandelt wird), denn ich will tatsächlich wissen, wie diese Geschichte weitergeht, will wissen, ob Callum das Erbe seines Vorfahren Aguilar als Beschützer antritt! Das ist definitiv Punkteanstieg wert. Und, ich spreche mich vom Fassbender-Fangirl-Bonus nicht frei, den gibt es noch obendrauf, denn ich fand ihn (zumindest im Animus) einfach zum Niederknien.
Resultat: Eine sehr sehr sehr wohlwollende 7/10.
His Dark Materials ist in erster Linie eine Coming of Age-Geschichte, daher finde ich es etwas unpassend, die Reihe mit Game of Thrones oder Phantastische Tierwesen zu vergleichen. Wer etwas sehr Ähnliches wie die vorgenannten Vorlagen erwartet, der wird auf jeden Fall enttäuscht werden (meine Meinung, ich mag mich täuschen)!
Ich verfolge die Serie bereits seit Beginn vor 4 Wochen auf BBC One und habe gestern die deutsche Premiere auf Sky angesehen. Seid versichert, die Serie nimmt noch richtig Fahrt auf (ich hatte, trotzdem ich die Bücher und den ersten Film kenne, bisher jede Woche einen WTF-Moment) und die mysteriöse Mrs. Coulter, gespielt von Ruth Wilson, wird noch richtig der Hammer.
Zudem sei noch zu erwähnen, dass die Serie nicht mit bekannten Gesichtern geizt. Dafne Keen (Logan), Ruth Wilson (Luther, Saving Mr. Banks), James McAvoy (Split, X-Men, Fun-Fact: der erst drei Tage vor Drehstart gecastet wurde), James Cosmo (Game Of Thrones), Ian Gelder (Game of Thrones), Harry Melling (Harry Potter), Lin-Manuel Miranda (Mary Poppins Returns), was jetzt nur ein paar von denen sind, die mir aus dem Stand einfallen, und noch verdammt viele andere mehr. Die alle zu sehen ist alleine schon wie EasterEgg-Suche...
Falls ihr nur die Verfilmung mit Daniel Craig kennt, ohne die Bücher, macht euch auf einige böse Überraschungen gefasst, denn der Film war verdammt weichgespült und längst nicht so düster wie die Serie es ist/werden wird.
Viel Spaß beim Schauen.
Vorhersage 4,8 Punkte? 4,8 verdammte Punkte?! Ich glaube nicht, MP!
Okay, tun wir nicht so unschuldig, als der Film damals rauskam wollte ich ihn ums Verrecken nicht sehen. Frankenstein mit Harry Potter und Herrn Tumnus kann nicht gut sein. Enger am Original als die Branagh-Verfilmung (und die ist schon nicht allzu nah, aber das nächste, was man haben kann) wird sowieso nie einer kommen. So dachte ich... voller Vorurteile, wie immer... zumal ich nach der Frau in Schwarz hätte wissen müssen, dass Radcliffe mehr kann als Harry Potter.
Hätte ich nicht seit Monaten schwerstes FassAvoy-Fieber, so hätte ich mich an den hier wohl auch die nächsten zwanzig Jahre nicht drangetraut. Und ehrlich gesagt, die grobe Handlung ließ mich mit dem vom Universal-Frankenstein kommenden Igor das Schlimmste vermuten. Doch die Darstellerriege ließ mich dann doch etwas aufhorchen. McAvoy, klar, Radcliffe, auch klar, aber Charles (Tywin Lannister) Dance und Andrew (Moriarty) Scott klingen dann doch schonmal interessant.
Erzählt wird die Geschichte aus Igors Perspektive, der zwar als armer Quasimodo-artiger Freak verlacht, geschunden und geprügelt beim Zirkus arbeitet, aber sehr hell im Köpfchen ist und sich für Anatomie im Allgemeinen und die schöne Trapezkünstlerin Lorelei im Besonderen interessiert. Als die eines Abends vom Trapez stürzt und sich das Schlüsselbein bricht sind Igor und der die Vorstellung besuchende Medizinstudent Victor Frankenstein sofort zur Stelle und Igor kann mit Victors Taschenuhr in bester MacGyver-Manier den Bruch soweit richten, dass Lorelei überleben wird und ins Krankenhaus gebracht werden kann.
An der Stelle wäre normalerweise der Punkt für mich erreicht, um auszusteigen, aber ich schaffe es einfach nicht. Das Setting ist einfach überwältigend, die Kostüme sind bildschön, die Musik ist klasse und, verdammt, McAvoy sieht so knuffig aus, ich werde den Teufel tun und nicht nach zehn Minuten aussteigen. ;)
Nicht, dass die Handlung an sich überragend werden würde, dafür ist der Stoff zu bekannt und gibt das Drehbuch auch nicht genug für her. Aber die Darsteller versuchen mit vollem Einsatz soviel zu retten, wie sie nur können. McAvoys Frankenstein ist quasi manisch, manchmal sogar depressiv, und nachdem wir Charles Dance als seinen Vater kennengelernt haben wissen wir spätestens auch, warum. Den Satz: "Wärst du doch mehr wie dein Bruder." kann man nicht so leicht wegstecken. Hier tut sich erstmalig in diesem Film eine neue Ebene auf, die man so aus der ursprünglichen Geschichte nicht kennt und die, aufgesetzt oder nicht, aus Victor das erste Mal mehr macht als einen Menschen mit Gottfantasien (was mir sehr gefallen hat). Auch die Wortgefechte mit Scotts bibeltreuen und gottesfürchtigen Polizisten sind wunderbar und ich glaube beiden nicht nur ihren Standpunkt (in heutiger Zeit mit Stammzellen, Klonen und Gentechnik wieder so aktuell wie nie. Wieviel Gott darf der Mensch spielen? Die Frage hat vor 25 Jahren auch schon Jurassic Park gestellt...), nein, ich habe sogar meine Probleme damit, mich klar für eine der beiden Seiten zu entscheiden. Ganz großes Kino an dieser Stelle.
Was hat mir an diesem Film noch gefallen? Die vielen kleinen versteckten und auch offenen Anspielungen und Verneigungen vor den zwei Frankenstein-Ikonen von Universal und Hammer. Als McAvoy Radcliffe die Reaktionen des Augenpaares auf ein brennendes Streichholz zeigte, machte das Hammer-Fangirl in mir einen glücklichen Quietscher, denn das kam eindeutig aus meinem geliebten Cushing-Frankenstein. Und natürlich die Blitzschlag-Apparatur auf dem Turm, wer denkt da nicht sofort an den Karloff-Frankenstein? Nochmal ein seliges Quietschen! Und die gleichberechtigte Zusammenarbeit von Igor und Frankenstein erinnert auch mehr an die Hammerversion als an die Universalversion. Das und noch einiges mehr machte das kleine Fangirl in mir sehr glücklich. Dazu noch die kräftige Portion Steampunk in Victors Männerhöhle im Keller (welche ein noch funktionsfähiger victorianischer Antrieb war!), die den Film ein wenig aus dem angestaubten Gothic hebt und nicht so übertrieben wirkte wie zum Beispiel bei Wild Wild West. Großer Kritikpunkt für mich: Wer hatte die bescheuerte Idee für Radcliffes Frisur?!
Mein Fazit: Der Film ist oft und viel verrissen worden, nicht zuletzt, weil gerade die Puristen unter uns, zu denen ich mich auch zähle, viel zu viel von diesem Film erwartet haben. Das kann der Film auch nicht erfüllen, denn dafür ist er weder angelegt noch ist das Drehbuch gut genug. Wer also eine gediegene Literaturverfilmung sehen möchte: Finger weg, Enttäuschung wahrscheinlich vorprogrammiert. Die wunderbare Ausstattung alleine kann das nicht mehr reißen!
Wer sich etwas mehr als anderthalb Stunden darauf einlassen kann, Frankensteins Geschichte aus der Perspektive von Igor gezeigt zu bekommen und damit fast auch gezwungen wird, Igors Gefühle für seinen getriebenen und gebrochenen Befreier, Mentor und Freund zu teilen, der ist hier gut aufgehoben. Und wer gerne Eastereggs anderer Frankensteinfilme sucht, dem wird dieser Film bestimmt Spaß machen.
Für den normalen Piloten hier vergebe ich eine sehenswerte 7/10, ich für mich muss leider eine herausragende 9/10 samt Herz vergeben. Würde ich James McAvoy nicht bereits anbeten, nach diesem Film wäre es spätestens nötig gewesen. Sein Frankenstein ist das Beste, was ich je als Frankenstein gesehen habe.
Disney meets Classic... so oder ähnlich könnte man den Film mit einem Satz umreissen. Eines also zur Warnung vorweg: Wer mit klassischer Musik von Bach, Beethoven, Tschaikowsky, etc. nichts anzufangen weiss, der lasse hier sofort die Finger von.
Wer jedoch, wie ich auch, je nach Tagesform der Klassik nicht abgeneigt ist, der führe sich diesen Film zu Gemüte. Das Schöne ist nämlich, dass man nicht unbedingt Disneys Animationen benötigt, um mit der Musik auf Reise in die Fantasie zu gehen, das schafft Bachs Tokkata und Fuge in d-Moll zu Beginn auch ganz allein. Will man die eigene Fantasie nicht bemühen, so ist die Fantasie von Disneys Zeichnern einfach überwältigend. Sei es die Umsetzung von Tschaikowskys Nussknacker mit Feen und tanzenden Blumen (heißt ja auch Blumenwalzer), Strawinskys Frühlingsritus mit Dinos oder Mussorgskis Nacht auf dem kahlen Berge als Hexensabbat. Inspiriert wurden die Zeichner seinerzeit von echten Balletttänzern und -tänzerinnen, um die fließenden Bewegungen nachzuempfinden (wobei beim grazilen Nilpferd im Tütü im Tanz der Stunden später kein Auge trocken bleibt).
Was den Film definitiv auch heute noch zu einem Meisterwerk macht sind die wunderbar passend und en point zur Musik animierten Sequenzen (ich unterlege unsere Urlaubsfilme mit Musik, das Timing kann einen da manchmal zu Ko**en bringen) sowie die wunderbare Orchestrierung unter Dirigent Leopold Stokowski. Ich habe Beethovens sechste Sinfonie nie wieder so schön gespielt gehört.
Mein Fazit: Der Film heisst zurecht Fantasia, denn wenn Musik irgendwas kann, dann dich in wunderbare Gefilde mitnehmen, ohne Worte und weltumspannend. Definitiv nichts für Kinder und selbst die Empfehlung ab 12 ist für mich zart fragwürdig, denn nicht jedes Fast-noch-Kind wird mit dieser fantastischen Reise etwas anfangen können. Für mich begann die Reise auch erst erfolgreich mit etwa 14-15.
Das alles im Hinterkopf ist mir der Film definitiv eine sehenswerte 7/10 wert, die künstlerische Perfektion bekommt von mir jedoch noch einen ausgezeichneten Punktaufschlag auf 8/10.
Das zauberhafte Land Oz, welches so viele Verfilmungen angeregt hat... Diese erste Variante ist allein schon dadurch etwas Besonderes, dass die Rahmenhandlung im damals kinoüblichen Schwarz-Weiß, bzw. Sepia, der Teil in Oz jedoch in schönstem Technicolor gedreht wurde. Diesen wundersamen Wechsel zwischen Oz und Kansas hat man garantiert damals als besonderen Moment aus dem Kino mitgenommen. Auch als ich den Film das erste Mal in den späten 80ern sah war dieser Moment ein Wow-Moment, denn ich kannte das nicht, weder aus der Filmesammlung meiner alten Dame noch von irgendwas, das im TV gelaufen wäre.
Und auch heute noch, nach knappen 30 Jahren, verzaubert mich der Film immer wieder aufs Neue, auch oder vielleicht gerade weil er ein einfaches und naives Märchen ist. Man könnte jetzt viel da hinein zu interpretieren versuchen, ob es eine Coming-of-Age-Geschichte oder Dorothys Weigerung erwachsen zu werden ist. Dieser Film möchte von mir nicht analysiert werden, nicht interpretiert werden, weil er auch für mich immer wieder der Ausstieg aus dem Erwachsenenalltag in nostalgische Kindheitsgefühle bedeutet (wie auch der erste Chroniken von Narnia, selbst wenn ich da schon 25 war).
Mein Fazit: Wer auf der Suche nach leichter Unterhaltung mit Musicaleinlagen und Spezialeffekten in den Kinderschuhen ist, um sein eigenes Kind mal wieder zu treffen, dem empfehle ich dieses wunderschöne alte Schätzchen ganz herzlich mit einer sehenswerten 7,5/10. Für mich bleibt er ein Lieblingsfilm und bekommt ein Herz.
Ich verstehe bis heute nicht, warum alle so auf Frozen abgefahren sind. Direkt nach Sichtung im Kino war für mich schon Rapunzel der bessere Film... und wird er auch immer bleiben, und wenn Frozen noch so viele Fortsetzungen bekommt. Vielleicht ist es auch besser, wenn Rapunzel keine Fortsetzung bekommt... ich finde nämlich, die konnte Disney noch nie so richtig.