corinna.freiburg - Kommentare
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Alle Kommentare von corinna.freiburg
Platz 29 Jonah Hex
Zitat: Wenn Jonah Hex eine Gabe hat, dann, dass sich niemand an ihn (und Michael Fassbenders absonderlich irres Schauspiel) erinnern kann.
*hust* Wenn ich mich an irgendwas in diesem Film erinnern kann, dann besonders an Michael Fassbenders absonderlich irres Schauspiel. Das war so over the Top, dass es mir den Film gerettet hat... 😄
Fassbender-Rewatch, die Vierte
Ein mittelprächtiges 5/10-Guilty Pleasure
Bereits von den Amazonbewertungen vorgewarnt wie schlecht der Film sein soll, wollte ich eigentlich Abstand davon nehmen, ihn mir überhaupt jemals anzusehen. Aber... verdammt, ich bin ein Fassy-Fangirl, ich kann den nicht unbeachtet liegen lassen...
Vorspann DC Comics... jetzt erwarte ich schon garnichts mehr von dem Streifen 😄
Sein wir ehrlich, mit ner Laufzeit von 68 Minuten (ohne Abspann) ist das Ding verdammt kurz und wie oft ich bei diesem Film an die alten Eastwood- und Djangofilme denken muss kann ich noch nicht einmal zählen (warum muss ich ständig an Hang 'em High denken?), alleine wegen Brolins Onelinern. Außerdem ist die Story noch unzusammenhängender als bei Wild Wild West (aber der nahm sich wenigstens selber nicht ernst). Zudem kann ich Megan Fox nicht ausstehen, kann die überhaupt was anderes als ein hübsches Gesicht und nette Titten haben? Und John Malkovich kann als Baddie durchaus nen Gang höher schalten, da bin ich heftigeres gewohnt.
Auf der anderen Seite hat der Film auch eindeutig Dinge, die mich massivst unterhalten. Angefangen bei den Onelinern von Brolins, über einige nette Schießereien, bis zur Atomisierung der Stadt. Und ja, das Fangirl schlägt gnadenlos zu, die paar Szenen mit einem herrlich durchgeknallten Michael Fassbender haben mir definitiv den meisten Spaß gemacht, besonders der Überfall auf den Zug. Das bekommt Punkte-Aufschlag in der B-Note, sonst hätte ich das Baby vermutlich nicht Mal mit ner 4 davon kommen lassen.
Fassbender-Rewatch, die Dritte.
Eine sehenswerte 7/10
Basterds ist für mich auch wieder so ein Film, der ein Schläfer-Dasein fristet... er wird von Mal zu Mal besser. Beim ersten Mal konnte ich mich mit der Story selber nicht so wirklich anfreunden, das waren mir ein paar Geschichten in der Geschichte zuviel und alles viel zu lang mit 2 1/2 Stunden Laufzeit... vor allem, wenn man bislang nur Kill Bill, Reservoir Dogs und Pulp Fiction kannte. Was definitv hängen blieb waren die Eröffnung und die Kellerbar...
Beim zweiten Sichten (und dem guten Rat eines Freundes, mir doch mal den Originalton zu geben) begann dieser Film jedoch langsam, seinen Drive zu entfalten... zum einen die Eröffnung und besonders die Szene in der Kellerbar... Norman Matt macht seinen Job in der Synchro ja eigentlich ganz gut, aber wie soll man als Muttersprachler Fassbenders eigenwilligen Akzent in die Synchro rüber retten? Keiner unserer heimischen Dialekte gibt das auch nur ansatzweise her... klar, dass man dann erst hört, dass da was faul ist, Fassys Akzent schreit förmlich nach Aufmerksamkeit.
Auch der restliche Film entwickelt nach und nach immer mehr seinen merkwürdigen Reiz, dem ich mich einfach nicht entziehen kann, selbst dem Waltz nicht. Ich mag ihn nicht besonders gerne sehen, aber hier war der Oscar angebracht und verdient, alleine schon für die vier Sprachen, mit denen er hier fließend durch die Gegend jongliert, und für das vordergründig charmante Dreckschwein, welches er spielt und welches man einfach gerne hassen will und dem man liebend gerne selbst eigenhändig das Hakenkreuz in die Stirn schneiden will. Zudem finde ich es bei jedem Sichten immer wieder großartig zu sehen, dass wir verdammt gute Schauspieler hierzuland rumlaufen haben (Gedeon Burkhard, Sylvester Groth, Daniel Brühl, August Diehl und und und), die sich hinter den internationalen Kollegen beileibe nicht verstecken müssen... wenn man denn jetzt noch hier wieder lernen würde, wie man vernünftige Filme macht... aus den vorgenannten Gründen erachte ich das Schätzchen daher als definitiv sehenswert, selbst wenn man, wie ich, den Nuschel-Schweiger nicht ausstehen kann.
Eine ganz gute 6/10
Der Sturm ist seit der Schulzeit mein liebstes Shakespeare-Stück (nicht zuletzt, weil wir es mit dem Literaturkurs auf die Bühne gebracht haben). Wir haben es historisch eingeordnet umgesetzt, also mit alten Kostümen. Die Fernsehverfilmung hier von 1998 rückt die ganze Geschichte in den amerikanischen Bürgerkrieg in Mississippi, Prospero und seinem Bruder gehört hier eine Plantage, die der Bruder an sich reißt und versucht, Prospero zu ermorden, der daraufhin mit seiner Tochter Miranda, seinem Gehilfen Ariel und dem Sumpfmenschen Caliban ein abgelegenes Leben führt... bis der Bürgerkrieg vor ihrer Hütte auftaucht.
Nun habe ich wohl schon mehrmals erwähnt, dass ich kein großer Fan von Modernisierungen bin... das trifft auf diese Verfilmung auch teilweise zu. Das liegt weniger an den Darstellern, denn die Darsteller, allen voran Peter Fonda, sind ausnahmslos gut besetzt. Mich stört eher die doch etwas sehr freie Umsetzung des Stückes, inklusive der Vorgeschichte, die aus Prospero eine Art Voodoo-Priester sowie einen "guten Sklavenhalter" macht. Die kurze Laufzeit tut dem Stück auch nicht sehr gut, denn so wirklich einen Eindruck davon, wer welcher Charakter ist und wie er drauf ist, bekommt man nicht so wirklich. Ausserdem habe ich die zwei volltrunkenen Gestalten (Trinculo und Stefano) schwer vermisst, die comic reliefs, die eigentlich in keinem Shakespearestück fehlen dürfen... aber sei's drum. Hätte es mir erheblich schlimmer vorgestellt. Darum die ganz gute 6.
Ich komme immer noch nicht darüber hinweg, dass Thomas Kretschmann in einem Marvelfilm so untergegangen ist... oder auch Andy Serkis... oder Toby Jones... oder viele andere schöne kleine Bösewichtrollen, die im Trubel komplett untergehen. Es trifft ja nicht nur die Hauptbösewichte... :(
Eine sehenswerte 7,5/10
Per Zufall vor kurzem entdeckt und für gut befunden. Als Weltenbummler mag ich ohnehin Filme mit Kulturcrashs, in denen beiderseitige Vorurteile überwunden werden, seien sie nun religiös oder kulturell. Und die Hauptfigur selbst ist als "Indianermischling" (man verzeihe diesen Ausdruck) schon in sich ein wandelnder Kulturcrash. Und dann muss er auch noch in einem fremden Land mit dessen Kultur und Religion klarkommen... von einer Beinahekastration ganz zu schweigen.
Dazu noch die Geschichte um das Pferderennen, dass er als Außenseiter mit einem Mustang zwischen reinrassigen Arabern bestreiten muss, in einer Landschaft, die man noch nicht einmal freiwillig mit dem Pferd durchqueren würde... dazu noch einige Lügen und Intrigen und fertig ist der Abenteuermix, der einen tatsächlich zwei Stunden gebannt dabeibleiben lässt.
Dass das in Zeiten von Scripted Reality noch so ein tagelanges Geschwurbel auslöst bleibt mir schleierhaft. Ich bin weder Fan noch Hater von Klaas und JoKo, aber wie viele Sendungen werden heutzutage im Hirnweich-TV für bare Münze genommen, obwohl spätestens im Abspann steht, dass alles frei erfunden war?
Ich find das jetzt alles ein wenig viel Gerausche mit den Kunststoffärmeln...
Die Filme machen alle irgendwo Spaß und sind unterhaltsam, aber ich hätte weder Teil 1-3, noch Teil 7-9 gebraucht, um glücklich zu sein.
Ich frage mich immer noch, warum ich mir diesen Film überhaupt angetan habe... Sakrileg und Illuminati fand ich als Buch wunderbar, konnte sie nicht mehr aus der Hand legen. Entsprechend gut fand ich auch die Verfilmungen (und Tom Hanks bleibt für mich immer noch eine Fehlbesetzung). Bei dem Ding hier habe ich jedoch schon beim Buch nach kurzer Zeit freiwillig aufgegeben, weil ich nicht wusste, wo wir hinwollen... das hätte mir Warnung genug sein müssen, aber ich hatte die Hoffnung, der Film macht es besser.
Leider habe ich auch hier ne gute Stunde gebraucht, um endlich mal den roten Faden zu entdecken. Alles war mir zu verworren, zu viele Nebenfiguren, von denen man nicht weiß, ob und wann sie nochmal wichtig werden... oder vorher einfach sterben. Und die Klamotte mit Dantes Maske hab ich irgendwie überhaupt nicht verstanden... vielleicht auch, weil ich tatsächlich während des Films Klopause gemacht habe... vielleicht waren das die fünf Minuten, die ich gebraucht hätte, um den ganzen Film sofort zu begreifen... deswegen werde ich ihn mir freiwillig so schnell kein zweites Mal ansehen.
Mein Fazit: Die Schauplätze, die wieder einmal durch einige schöne Städte gejagt werden, waren erfreulich für's Auge, aber das kann mein mangelndes Interesse auch nicht mehr retten. Daher eine komplett uninteressante 4/10.
Nochmal danke für deinen Artikel... alter, was ein Brett von Film! Das hätt ich tausend Jahren nicht verpassen wollen! Danke!!!
Erstmal ein fettes Danke an Vincent Vega, ohne den ich das Ding vermutlich komplett auf meiner Bucketlist vergessen hätte.
Hundert Jahre... man soll es nicht glauben. Der Filmgeschmack und die Erzählweise haben sich in diesen hundert Jahren so sehr verändert, dass man tatsächlich von unterschiedlichen Welten sprechen muss, denn der geneigte Standard-Zuschauer heutzutage wird einige schwere Brocken zu verdauen haben, wenn er/sie nicht weiß, was da auf einen zukommt... deutscher Expressionismus (und den haben wir doch im Deutschkurs schon alle gehasst, wenn wir ehrlich sind ;) ).
Schwarz-Weiß mit bunten Farbtafeln für die Stimmung (Tag-Nacht, um mal das Offensichtlichste zu benennen), Stummfilm, also Texte lesen (in einer neuen Erfindung der Langsamkeit, denn damals hatte man noch Zeit zum Lesen), Darsteller, die übertrieben geschminkt sind (wie seinerzeit im Theater) und nichts anderes als ihren Körper und ihr Gesicht haben, um überhaupt irgendwas darzustellen. Dazu noch die Geschichte selber, die sich hauptsächlich aus dem Lesen der Texte ergibt. Starker Tobak, ist nicht unbedingt für jeden was...
Wenn man nicht gewillt ist, sich da knapp eineinhalb Stunden drauf einzulassen, dann verpasst man ein echtes Juwel der Filmgeschichte. Und ganz ehrlich, jeder, der sich Liebhaber, Nerd, Cineast oder whatever nennt, sollte dieses alte Schätzchen einmal im Leben gesehen haben, denn...
100 Jahre alt, aber was wirft dieser Film heute noch für Schatten. Vegas Artikel hatte mich da ein wenig vorgewarnt (und ich habe beim Lesen noch zärtlich darüber gelächelt), aber es war fast schon unheimlich wie oft während dieser eineinhalb Stunden es in meinem Hirn blitzte, weil es mich an andere Filme, (sehr viel) modernere Filme erinnerte, noch lange vor dem gottverdammten Twist zum Schluss, welcher den Film zu einem mindestens ebenso schönen Mindfuck macht wie The Sixth Sense, Shutter Island, Memento oder Trance. Und auch Conrad Veidt, der arme Somnambule Cesare, hat verdammt viel Eindruck bei anderen Darstellern hinterlassen. Veidt war schon in Tonfilmen ein wunderbarer Antagonist (Der Dieb von Bagdad, wo ich heute noch Stein und Bein schwöre, dass sein Wesir Jaffar die Schablone für Disneys Jaffar in Aladdin war), Casablanca), aber als Stummfilmdarsteller war er ein absolutes Brett (nicht nur hier, sondern auch in Der lachende Mann), wenn ich mir überlege, wie er Emotionen alleine mit seinen Augen transportiert. Und dieses wahnsinnige Spiel findet sich immer wieder bei einigen wunderbaren Ausnahmeschauspielern quer durch alle Jahrzehnte (aus dem Stand fallen mir da Boris Karloff, Christopher Lee (welcher unverhohlen ein Riesenfan von Veidt war) und Vincent Price aus der alten Schule ein... und verdammich, einige Male blitzte sogar Michael Fassbenders David aus Prometheus und Covenant da bei mir auf.
Was will ich mit meinem ganzen Geschwafel eigentlich sagen? Das, was ich eingangs schon sagte... jeder filmaffine Mensch sollte den einmal im Leben gesehen haben. Denn nur wenn wir unsere Geschichte kennen, dann wissen wir, wo unsere Zukunft hingehen könnte. In diesem Sinne, bleibt auch dem Alten gegenüber aufgeschlossen.
Ach ja... das Schätzchen bekommt von mir, nach leichten Abzügen für unfreiwillige Komik, eine absolut herausragende 9/10, weil es eben soviel durch mein Hirn blitzen ließ.
Zweites langes X-Men-Erinnerungswochenende, die Vierte: Dark Phoenix
*hust* Schon wieder Dark Phoenix? Und in beiden Timelines sogar noch unterschiedlich erzählt? Okay, seit DOFP haben wir eine zart veränderte Timeline, da will ich nicht meckern, aber in der gleichen Timeline hat Jean doch bereits in Apocalypse überbordende Fähigkeiten (mit denen sie nicht nur Charles, sondern gleich der ganzen Welt den Arsch rettet)... und sowohl Charles als auch Jean scheinen sich dieser Macht bewusst zu sein... abgesehen davon, dass es im letzten Teil überhaupt nicht so schien, als sei Jean in irgendeiner Form so instabil, dass Charles sich an ihrer Psyche zu schaffen machen müsste.
Und wann ist Charles nochmal in den letzten Jahren ein so furchtbar arroganter Sack geworden (okay, Arroganz unterstellt Erik ihm ja schon in First Class, da will er das aber tunlichst überhören)? Und warum flippt Erik bei Ravens Tod so aus, wo sie doch mit Charles groß geworden ist? Müsste also nicht eher der ausrasten beim Tod seiner Ziehschwester? Und warum ist Erik schon wieder so sauer auf Charles? Hatten die sich nicht gerade erst vertragen?
Fragen über Fragen tun sich bei mir auf... Fragen, die ich mir garnicht überlegen könnte, wenn mich der Film auch nur ansatzweise abholen würde... was er nicht tut, egal, wie oft ich ihn mir angesehen habe. Und die komische Alienrasse geht mir überhaupt auf den Geist...
Es tut mir beinahe schon körperlich weh, mir diesen Film anzusehen, nicht weil er so überbordend schlecht wäre. Rein handwerklich und tricktechnisch gibt es wenig bis nichts auszusetzen und unsere jungen Mutanten geben, was sie geben können. Unseren gestandenen Mutanten McAvoy, Fassbender und Lawrence zu unterstellen (wie ich woanders leider schon lesen musste), dass sie etwas unmotiviert bei der Sache sind, wäre ein verdammt hohes Ross zum aufsitzen, und ich werde mich hüten, es auch nur im Ansatz zu wagen. Vielmehr muss man hier sagen: Was bleibt ihnen bei DER Geschichte und DEM Drehbuch bitte anderes übrig? Sie können nicht besser liefern als die Vorlage es zulässt, und die ist einfach grauslig. Und ich stelle mir die eine Frage, die vielleicht die wichtigste Frage überhaupt ist: Warum musste das sein?
Apocalypse war als Abschluss der zweiten Trilogie geplant und als dieser, fand ich, hat er den Job super gemacht. Außerdem bildete das letzte Gespräch von Charles und Erik (über das Kommen und Abholen) eine wunderbare Klammer zwischen dem ersten Teil 2000 und Apocalypse. Warum also noch so einen furchtbaren Teil hinterherschieben? Und den dann auch noch in der Übernahme von Fox unter das Dach von Disney drehen?
Mein Fazit: Vielleicht tue ich dem Film jetzt mehr Unrecht, als er verdient, aber er bildet zusammen mit Der letzte Widerstand leider für mich den schlimmsten Teil von allen. Klar hatte ich mich bei den ersten Trailern drauf gefreut, dennoch war ich von Anfang an skeptisch, ob es denn diesmal was wird.
Meinen zwei Jungs verzeihe ich alles, egal wie schlecht der Film vielleicht sein mag, aber das rettet den hier auch nicht mehr vor der ganz guten 6/10... und die gibt es auch nur wegen meiner zwei Jungs... sorry.
Und damit sind meine Erinnerungswochenenden durch. Ich hoffe, es hat euch ein wenig Spaß gemacht, mich auf meiner Gefühlsachterbahn zu begleiten. Die Achterbahn von Charles und Erik in meinem Blog wird mit den jüngeren vier Teilen auf jeden Fall noch massivst Futter bekommen. CU there.
Zweites langes X-Men-Erinnerungswochenende, die Dritte: Apocalypse
Der einzige Bösewicht, der noch leidlich aus der alten Animated-Series bei mir hängengeblieben war und damit Grund genug für mich, auf den Film gehyped zu sein... um dann auch erstmal schlucken zu müssen, als ich die mehr als überdeutliche Anlehnung an Stargate vorgesetzt bekam... wobei ich jetzt die Hilfe eines wahren Kenners bräuchte, da ich die Origin-Story von Apocalypse nicht kenne.
Also, ihr Comicleser da draussen, wer hat von wem abgeschrieben, X-Men bei Stargate oder umgekehrt? Auf der anderen Seite ist es mir persönlich aber egal, denn altes Ägypten (Apocalypse, Stargate, Yugioh, Gods of Egypt, Cleopatra, etc.) gehen und ziehen bei mir immer. Bin also bereits in den ersten Minuten komplett abgeholt... um dann ein paar Minuten später, wie Erik, das Herz gebrochen zu bekommen... warum?!
DAS hat er nicht verdient, dafür dass er jahrelang ein guter Mensch gewesen ist. Tatsächlich der erste X-Men, bei dem ich Erik in den Arm nehmen und trösten will... um ihn dann im nächsten Moment am liebsten mit dem Kopf ein paarmal vor die Wand zu donnern, damit er wieder zur Besinnung kommt... Alkohol soll gut bei der Trauerarbeit helfen, hab ich gehört. Also ich bin nicht mehr nur abgeholt, ich werde tatsächlich einmal mehr mitgerissen... so sehr, dass mich keine Logiklöcher, Handlungsfehler oder überbordende Action mehr da rausreißen können bis sich Charles und Erik zum Ende aussöhnen... endlich... das war auch mal Zeit, Jungs!
Fazit: Ich liebe diesen Film nach wie vor, vielleicht nur, weil ich ein ziemlich empathischer Mensch bin wenn es um Herzensangelegenheiten geht. Und Erik liebt seine Familie. Sie tut ihm so gut über all die Jahre und mitansehen zu müssen, wie in seiner Brust eine blutende Wunde zurückbleibt, weil es ihm das Herz herausgerissen hat... es ist mehr als ich verkraften kann. Kommt ebenfalls an meinen Liebling First Class nicht ganz ran, aber gibt wohl das einzige Mal eine tiefe Einsicht in den Menschen Erik, den guten Menschen, den Charles immer in ihm gesehen hat.
Darum eine ganz herausragend aus meinem Herzen kommende 9,5/10.
Zweites langes X-Men-Wochenende, die Zweite: X-Men Days of Future Past
Ein Titel, wo ich mir in beiden Sprachen (deutsch wie englisch) erstmal die Zähne ausgebissen habe, noch bevor ich die ersten Bilder oder Poster zu Gesicht bekommen habe, nicht zuletzt, weil im deutschen Titel schon die zeitliche Unmöglichkeit von vergangener Zukunft erwähnt wird. Die englischen Muttersprachler diskutieren teilweise heute noch, ob sich das Past jetzt auf Future bezieht (vergangene Zukunft) oder umgekehrt (zukünftige Vergangenheit).
Bedeutete für mich aber iwie sofort die geistige Verbindung zu Zurück in die Zukunft... und ließ mich beten, dass sowas bitte nicht dabei rauskommen soll (zumindest nicht wie 2 oder 3)... was es tat... und mir richtig gut gefiel... allerdings auch erst beim zweiten Sichten wie sein älterer Bruder First Class, denn zuvor musste erstmal der Crossover aus alten und neuen X-Men verdaut werden, plus die stark düstere dystopische Zukunft a la Terminator im Kontrast zu den verrückten Siebzigern, wo unsere Helden tatsächlich mal flapsig und sogar lustig werden dürfen, ohne dass der Film dadurch lächerlich werden würde.
Je nachdem, welche Version man gesehen hat (die normale oder den Rogue Cut) bekommt man eine leicht andere Geschichte erzählt (etwa wie Charles dahinter kommt, wo Raven eigentlich hinwill oder dass die Schule beim Versuch, Rogue zu befreien, in die Luft fliegt), ich könnte jedoch nicht sagen, dass eine Version dadurch besser wird als die andere.
Und mein liebster badass Bossmove von Erik aus X-Men 3 wurde definitiv getoppt. Fand ich die Aktion mit der Golden Gate schon Hammer, das komplette Stadion ist da schon ne Hausnummer. Hätte Charles ihm doch bloß nie die Sache mit dem Punkt zwischen Wut und Gelassenheit verraten... xD
Mein Fazit: Kommt an First Class nicht so ganz ran, liefert sich aber ein hartes Battle mit dem ersten X-Men von 2000. Bekommt ebenfalls von mir eine herausragende 9/10.
Zweites langes X-Men-Wochenende, die Erste: X-Men First Class
Das Baby ist das, was ich einen Schläfer nennen würde. Richtig gezündet hat er erst beim zweiten Mal ansehen... aber dafür hat es dann so lichterloh gebrannt, dass es mein absoluter Lieblings-X-Men geworden ist. Warum?
Weil beim ersten Mal zum einen das Vorurteil gegen Reboots (ist keiner, ist eine Origin Story) und Origin Stories (Wolverine hat mich nachhaltig geschädigt) ausgeräumt werden musste. Erschwerend kam hinzu, dass ich mit den Darstellernamen so wirklich nichts anfangen konnte (außer mit Herrn Tumnus, was mich damals nicht überzeugte). Zudem war die Hauptstory inklusive ihrem historischen Setting 1962 (Cuba-Krise, Beginn des Kalten Krieges, etc.) für's erste Sehen fast allein spannend genug um auf wenig anderes zu achten, das hat mich genug abgeholt, um unterhaltsam zu sein. Plus die Geschichte um Eriks Rachefeldzug gegen seinen Peiniger damals im KZ... heilige Sch**ße, ich verstehe, warum Fassbender ne Zeit als Bond gehandelt wurde... und alleine die Szene, als der junge Erik zu Edith Piafs La Vie En Rose seine Kräfte mobilisieren soll hat mich so hart erwischt, dass ich seitdem das Lied nicht mehr hören kann, ohne an diese verdammte Szene denken zu müssen!
Beim zweiten Sichten konnte ich mir dann endlich die Zeit nehmen, um wieder zu dem zurück zukommen, was mich seit dem ersten X-Men so fasziniert hat, die Freundschaft zwischen Charles und Erik und warum sie so erbitterte Gegner sind.
Und alter Schwede, genau das ist es, was ich immer sehen wollte, was mich immer so brennend interessiert hat. Muss ich weiterreden, um meine tief empfundene herausragende 10/10 samt Herz noch weiter zu rechtfertigen? Ich denke, nein.
Ich habe die Burton-Batmans geliebt, weil sie so herrlich düster waren, weil immer ein wenig Film Noir mitschwang, auch wenn im ersten Batman Gotham noch eindeutig an New York angelehnt war. Den zweiten Teil fand ich, nicht zuletzt wegen DeVitos Pinguin, ein wenig überdreht, aber er war eine würdige Fortsetzung... etwas, was man heute teilweise mühsam suchen muss. Und mit den Schumacher-Batmans begann dann der Abstieg (wobei ich sie nach wie vor unterhaltsam finde, *lach*). Bei Nolan bin ich dann nach Batman Begins ausgestiegen, das war vom Stil nicht meins und ich konnte Bale in der Rolle nicht ausstehen. Pattinson ist auch nicht meins, aber vielleicht wird es ja doch besser, als ich befürchte. Ich bin zumindest jetzt mal neugierig.
Was ein Brett von Artikel... und wahnsinnig interessant. Jetzt wird's endlich Zeit, dass ich mir das Schätzchen mal ansehe. Danke für den Tipp mit der Mediathek, mein Abend ist gerettet.
Man sollte nicht allen Unsinn glauben, der auf Reddit steht... :D
Es klingt verdammt interessant... und seit Eine dunkle Begierde bin ich den Herren Freud und Jung nicht mehr so abgeneigt. Kommt definitiv auf die Watchlist, besten Dank.
Langes X-Men-Wochenende, die Dritte: X3 - Der letzte Widerstand
Das scheinbar ungeliebte Kind der ersten Trilogie und gleichzeitig ihr Abschluss. Ist der Teil wirklich so ungeliebt, wie immer kolportiert wird? Ist er besser als sein Ruf? Grundsätzlich scheint beides zu stimmen, denn der Film hat definitiv seine Liebhaber wie auch seine Hater. Wo reihe ich mich ein? Leider mehr auf Seiten der Hater als der Liebhaber, aber warum ist das so?
Ich möchte vorweg schicken, es liegt nicht an der Dark Phoenix-Storyline, von der viele behaupten, sie wurde vor die Wand gefahren. Da ich diese Story nicht kenne, kann ich das nicht beurteilen. Ich werde mich nur mit dem aufhalten, was ich persönlich gut finde und was ich nicht gut finde, bin aber jederzeit zu erhellenden Diskussionen bereit (das hat mir auch bei Prometheus wahnsinnig weiter geholfen).
Fangen wir mit dem an, was ich gut finde:
Wir knüpfen noch immer relativ nahtlos an unsere Vorgänger an, es gibt keine Sprünge, die man nicht nachvollziehen könnte, von der Rückblende in die 80er, als Jean noch jung und Charles und Erik noch Freunde waren, mal abgesehen. Und da ist das erste, was mir gefällt: Endlich kommen wir mal für einen kurzen Moment auf die Freundschaft zurück, die im ersten Teil noch angedeutet und erwähnt wurde, von der ich schon immer mehr sehen wollte... und das ist es leider auch, was mir die zweite Hälfte etwas verleiden wird, aber dazu später.
Was gefällt mir noch? Eriks Kriegserklärung an das vermeintliche Heilmittel mit den Worten: Jetzt sind wir also eine Krankheit. Ja, das habe ich mir auch gedacht, lieber Erik. Eine Mutation ist per Definition keine Krankheit, aber den ganzen Film wird davon so gesprochen, als sei es etwas wie Masern, dass man mit ner Impfe loswerden kann... wie arrogant die Menschen doch geworden sind.
Und was mir gefällt: Charles kann mindestens ebenso ein Macchiavellist sein wie sein alter Freund. Der Zweck heiligt die Mittel, darum hat er Jeans dunkle Seite Phoenix in ihr eingeschlossen, um Jean und andere zu schützen... der Schlag hat gesessen, Charles ist beileibe nicht der gute Mensch, für den ich ihn jahrelang gehalten habe.
Abgesehen davon ist der Endkampf auf Alcatraz der Hammer. Der Umbau der Golden Gate Bridge war für mich lange Zeit DER badass Bossmove von Magneto.
Aber damit sind wir am Ende von dem, was mir richtig gut gefallen hat. Was stört mich? Zum Beispiel das mitunter doch gestört wirkende Verhalten einiger Figuren, als wüßte das Drehbuch und der Regisseur nicht so wirklich, wo er mit ihnen hinwill.
Beispiel gefällig?
Erik: Er war mal Charles bester Freund und lange Jahre sein liebster Feind, aber rechtfertigt das, dass er, nachdem er Charles Tod mitansehen musste, eine so merkwürdige Trauerbewältigung hat? Wenn er überhaupt sowas wie Trauer verspürt? Außerdem: Wie undankbar ist das, seine langjährige Vertraute Mystique so eiskalt fallen zu lassen, nachdem sie ihm gerade den Arsch gerettet hat?
Jean: Sie ist hochgradig instabil und bricht mehr als einmal ihre halbe Umgebung ab, bleibt dafür aber über weite Strecken geradezu beängstigend unbeteiligt. Von Charles hat sie sich nichts sagen lassen, dafür aber von Erik, oder wie? Und wie überdramatisch ist es bitte, dass ausgerechnet Logan sie killen muss?
Charles: PostCreditScene, mehr sag ich dazu nicht...
Was gefällt mir außerdem nicht? Ich kann es nichtmal genau sagen, der Rest ist für mich nicht greifbar, aber alles lässt mich gefühlt viel kälter als noch bei den zwei Vorgängern, sowohl die Geschichte, die mich nicht wirklich abholt, geschweige denn, mich mitnimmt, als auch die Figuren, für die mir aber auch jedes Fünkchen Empathie fehlen will. Davon wird der Film nicht schlecht, aber für mich unleidlich. Ich hab ihn auch beileibe nicht so oft gesehen wie die anderen, eben aus diesem Grund.
Was ist mein Fazit? Bei Filmen, die für mich so ambivalent sind, wäre normalerweise ne durchwachsene 5 oder schlechter fällig, obwohl dieser Film das nicht verdient. Die Darsteller schmeißen nochmal alles rein, was sie können, um das Teil zu retten, darum bekommt mein ungeliebtester X-Men von mit noch ne ganz gute 6/10. Mehr ist bei mir nicht mehr zu holen.
Langes X-Men-Wochenende, die Zweite: X-Men 2
So sehr mich der erste Teil damals mitgerissen hat, so herb musste ich wieder einmal spüren, dass Fortsetzungen mit Vorsicht zu genießen sind. Dieser Teil schließt mehr oder weniger nahtlos an die Ereignisse aus dem ersten Teil an, selbst ein Großteil unserer Figuren ist wieder mit von der Partie, begleitet von ein paar neuen Gesichtern wie Nightcrawler, der mit einem schönen Attentatsversuch auf den Präsidenten eingeführt wird und William Stryker, der sofort die Chance ergreift, gegen die Mutanten auf die Barrikaden zu gehen und die vermeintliche Wurzel allen Übels, Charles Schule, mit nem Sonderkommando zu überrennen.
Das versuchte Attentat kann ohnehin nur irgendwie auf Eriks Mist gewachsen sein, der zwar seit den Ereignissen von Teil 1 einsitzt, aber dennoch die Fäden in der Hand haben muss. So glaubt auch Charles von seinem alten Freund und will deshalb mit ihm reden, womit er Stryker nur ins offene Messer läuft, der sich sowohl Erik als auch den Nightcrawler gefügig gemacht hat, um an Charles und Cerebro ranzukommen. Warum? Weil er die Mutanten ausrotten will. Dumm nur, dass er sich dafür mit den falschen angelegt hat, nämlich nicht nur Erik, der diese offene Rechnung und Demütigung nicht auf sich sitzen lassen wird, sondern auch noch Logan/Wolverine, dessen Schöpfer er ist...
Die Geschichte selbst klingt verdammt gut, sie ist es sogar, nur das unterliegende Gerüst des ersten Teils, die Tiefe unserer Figuren, ihre Beweggründe und Motive gehen dieses Mal ein wenig stark zugunsten der Action unter. Ich frage mich zum Beispiel immer noch, was mit Jean Grey im ersten Teil passiert ist, dass sie immer wieder die Kontrolle über ihre Kräfte verliert (und zwar dann, wenn es gerade in die Story passt).
Abgesehen davon habe ich das Gefühl, dass wir zu viele Geschichten zeitgleich erzählen wollen. Die Geschichte um Stryker und seine Vergangenheit mit Logan ist schon nen eigenen Film wert (der ja dann mit Origins: Wolverine kommen sollte), auch die Geschichte um Stryker und seinen Sohn, dem Charles angeblich nicht helfen konnte, wäre garantiert eine mordsmäßig spannende Geschichte geworden, nicht zu vergessen die Geschichte um Strykers Intrigenspiel, die wir auch nur einmal kurz gezeigt bekommen und und und... jede einzelne dieser Geschichten hätte ich gerne gesehen, das alles zusammen mit den anderen Geschichten in der Geschichte ist mir fast schon zuviel des Guten.
Angenehm ist die Episode um Logan und die Kinder, die bei Bobbys Eltern unterkriechen und in der Bobby mehr oder weniger sein Coming Out hat, weil seine Eltern überhaupt nicht wissen, dass ihr Sohn ein Mutant ist. Ganz großes Kino, ganz ruhig, langsam und mit einer tollen Botschaft für jeden jungen Menschen, der eine ähnliche Situation vielleicht noch vor sich hat (den Vergleich mit dem Coming Out ziehe ich nicht grundlos): Auch wenn deine Familie das nicht gut findet, es gibt genug andere, die dich dafür akzeptieren werden. Ganz großer Daumen hoch dafür von mir, das rettet die B-Note dann doch etwas.
Mein Fazit?
Die Darsteller sind über jeden Zweifel erhaben, hier, wie auch im letzten Teil, Ian McKellen, der nochmal ne Schüppe an Gemeinheit und Fiesheit drauflegt (aber mal ehrlich, Charles mißbrauchen, um die Menschen auszurotten? Musste das sein?) und für mich das Highlight, Brian Cox als Stryker. Cox schafft es immer wieder, dass ich seine Bösewichte aus tiefster Seele verabscheue, doch er nimmt ihnen nie die menschliche Seite seiner Bosheit. Top!
Dafür alleine schon könnte der Film von mir aus dem Stand ne 9 kriegen, wie sein Vorgänger auch, aber es störten mich zu viele Sachen. Und ich habe festgestellt, dass mich Sachen nur dann stören, wenn die Geschichte mich nicht mitreißen kann. Der erste Teil schaffte das in der ersten Minute, dieser hier schleifte nach gut zwanzig Minuten, wenn überhaupt, leidlich mit.
Dafür leider nur ne sehenswerte 7/10, und die auch nur wegen McKellen und Cox.
Vor einigen Jahren habe ich einmal das lange Star Trek-Wochenende gemacht. Es ist mir ein Bestreben, das nun auch mal für die X-Men-Filme zu machen (zumindest die 7, die ich bis zum Umfallen gesehen habe und liebe, den einen mehr, den anderen weniger). Zudem ist es mir ein weiteres Bestreben, Film für Film mal das Verhältnis zwischen Charles und Erik auseinander zu nehmen (wofür ich meinen alten Blog Cushing's View wiederbeleben werde: https://www.moviepilot.de/news/charles-erik-die-achterbahn-einer-freundschaft-teil-1-1125414). So, Ihr seid vorgewarnt, ich lege los.
Langes X-Men-Wochenende, die Erste: X-Men (2000)
Wenn es je einen Film gab, den ich mit aller Macht sehen wollte als er rauskam, dann war es dieser. Warum? Ich mochte die alte Zeichentrickserie, die inzwischen Jahre her war und die zig Werbeplakate mit Patrick Stewart in der Londoner U-Bahn versprachen es förmlich, dass der gut wird.
Und was wurde mir in den ersten Sekunden klar? Dass ich überhaupt keine Ahnung hatte, von garnichts... der Opener im KZ ließ mich sogar glauben, ich wäre im falschen Film gelandet, wusste ich doch überhaupt nichts über Magnetos Ursprünge. Aber es packte mich so hart, dass ich Rogues Ursprünge fast komplett verpasst hätte, weil ich noch so fertig war. Und plötzlich sind wir in der Diskussion über die Meldepflicht für Mutanten...
Alter, was geht ab, hier? Keine zehn Minuten und es hat mich so mitgerissen, dass ich kaum noch Luft bekomme. Und wir lernen Charles und Erik kennen, sie und ihre verschiedenen Standpunkte, Charles Vertrauen in das Gute der Menschen und Eriks Verachtung gegenüber den Menschen... welches ich das erste Mal tatsächlich verstehe. Wer, wenn nicht er, weiß, was Identifizierung, Registrierung, Internierung, Leid, Folter und Mord bedeutet? Warum sollte er noch einmal irgendwem überhaupt vertrauen? Und mir wird klar, dass Charles und Erik mehr sein müssen, als ständige Antagonisten (als welche ich sie in Erinnerung hatte), dass sie irgendwie mal eine gemeinsame Vergangenheit gehabt haben müssen. Und Stewart und McKellen verpacken das in so wenige Worte und Andeutungen, dass mich das plötzlich mehr interessiert als der Rest des Films... und mir wird bewusst, dass ich einen sehr realen Film sehen werde, kein buntes Comicspektakel.
Jede Figur, selbst Senator Kelly, ist eine Figur mit gewisser Tiefe (okay, ausser Toad und Sabretooth), mit Ängsten und Antrieben. Und selbst Eriks wahnwitziger Plan wirkt so ernst, dass ich ihn glaube. So sympathisch Charles den ganzen Film über ist, so beängstigend ist Erik. Und die tiefere Botschaft des Films ist auch nicht von Pappe, etwas, weswegen ich diesen Film selbst heute, nach zwanzig Jahren, noch immer sehr mag und immer noch gerne sehe: Er ist ein Plädoyer gegen Hass und Vorurteile, heute, in Zeiten von Rassismus, Hatespeech im Netz, Vorwürfen von Nazi und links-grün versifft, also wieder und noch so aktuell wie vielleicht niemals zuvor. Und diese Botschaft, die ich schon in der Schule mit auf den Weg bekommen habe, wo die "Ausländer" keine Ausländer waren, sondern deine Freunde und Kameraden, und die waren bunt gemischt, Türkei, Marokko, Griechenland, sogar ein kleiner Inselaffe (ich weiß nicht mehr, ob Schotte oder Ire) war dabei, der Papa Soldat bei den Besatzungstruppen. Darum ist über zehn Jahre später dieser Film auf mehr als fruchtbaren Boden bei mir gefallen und hat tief drin Wurzeln geschlagen, mindestens so tiefe wie die mehr oder weniger heile Zukunft der Enterprisebesatzung.
Am Ende des Tages sind wir alle nur Menschen, die versuchen, auf dieser kleinen blauen Kugel namens Erde irgendwie zu überleben und klarzukommen. Und in Zeiten nach dem 11. September, in einer Zeit wo die Erde langsam aus den verschiedensten Gründen wahnsinnig wird, ist und bleibt dieser Film für mich umso mehr ein Leuchtturm für Toleranz und Akzeptanz, für eine Menschlichkeit, die wir trotz all unserer Unterschiede weiter anstreben sollten.
Aus diesen ganzen Gründen, die mir immer wieder das Herz öffnen, bekommt der Film von mir eine absolut herausragende 9/10 und den Stempel Lieblingsfilm.
Ich schließe mich Haehnchen an, Angelina Jolie hat sich im ersten Teil selber die Kugel gegeben, warum also eine Fortsetzung mit ihr? Prequel wäre jetzt auch blöd, Angelina wird ja auch nicht jünger...
Fortsetzung mit Wesley als Ausbilder? Könnte auch mit einem "erwachsen" gewordenen James McAvoy funktionieren. Ich gestehe, ich würde mir das sogar freiwillig reinziehen, auch wenn es noch größerer Schwachsinn wäre als der erste Teil... xD
Aber muss das nach über 10 Jahren wirklich sein? Ich erinnere mich noch gut an das letzte Mal, als nach über 10 Jahren jemand unbedingt ne Fortsetzung machen musste... nannte sich Indiana Jones and the Kingdom of the Chrystal Skull... muss ich weiterreden? Ich denke, nein.
Ich habe Die Mumie Teil 1 und 2 geliebt!!! Das waren für mich würdige Nachfolger von Indiana Jones, mit Austattung, Story, Humor und Darstellern (okay, Teil 2 ging so gerade). Das Grabmal des Drachenkaisers hatte für mich schon mit der Umbesetzung von Evie verloren, Evie war meine absolute Heldin.
Und da ich gerade die Indiana-Jones-Reihe als Vergleich bemüht habe, wir sollten nicht vergessen, auch die Mumie hat inzwischen 20 Jahre auf dem Buckel, wie Indy beim vierten Teil auch. Der hat mir Spaß gemacht, hatte aber einfach nicht mehr den alten, unbeschwerten 80er-Charme. Das befürchte ich auch für einen weiteren Mumien-Teil. Darum wäre ich dafür, die Mumie im Grab zu belassen und die alte Reihe in Ehren zu halten. Die ist so Over The Top, das kommt nie wieder!
Was kann man zu so einem Klassiker der Filmgeschichte sagen, ohne mit lobenden Adverben oder Superlativen um sich zu werfen? Der Film ist ein glänzendes Beispiel dafür, dass
- Theater/Kammerspiel auf der großen Leinwand funktioniert
- man keine ausufernde Backstory zu den Charakteren braucht
- man keinen Soundtrack für emotionale Untermalung braucht
- man überhaupt keine Action zur Spannungserzeugung braucht
- es vollkommen ohne Belang sein sollte, was die persönliche Meinung über einen Menschen ist
- es Themen gibt, die nie, aber auch NIE aus der Mode kommen (Gruppenzwang, bzw. Gruppendynamik, Vorurteile, Zivilcourage, ...)
Über 60 Jahre hat dieses Schätzchen inzwischen auf dem Buckel und ich weiß garnicht, wie oft ich ihn seit dem Teenageralter schon gesehen habe (es war auf jeden Fall so oft, dass ich ihn auswendig mitsprechen kann), dennoch ist er für mich nie langweilig geworden, ohne dass ich sagen könnte, warum das so ist. Vielleicht, weil der Film auf so vielen Ebenen so anders ist als manch anderes Stück Kino.
Wir werden nicht Zeuge der Gerichtsverhandlung, wir wissen nichts über den Angeklagten, nur dass es um Mord geht, er ein junger Latino ist und ihm die Todesstrafe droht. Auch von den Geschworenen wissen wir nichts außer dem, was sie nach und nach über sich erzählen. Was wir sehr schnell erfahren ist, dass sich fast alle sofort einig über das Urteil sind... schuldig. Einzig ein einsamer Geschworener hat Bedenken, nicht, weil er den Angeklagten für unschuldig hält, sondern weil er nicht vorschnell über ein Menschenleben urteilen will, ohne wenigstens noch einmal darüber gesprochen zu haben. Welchen Stein er bei seinen Mitgeschworenen damit ins Rollen bringt, wird erst nach und nach klar.
Was soll ich noch sagen, ohne dem interessierten Mitpiloten, der ihn noch nie gesehen hat, die gesamte Handlung wegzuspoilern? Der Film ist es definitiv wert, mehr als einmal gesehen zu werden. Er ist und bleibt auch für die nächsten 60 Jahre noch ein Brett, dass man unmöglich bohren kann (auch wenn es zum Jahrtausendwechsel ein Remake gab). Ich empfehle jedem den alten schwarz-weiß-Klassiker, ob er/sie schwarz-weiß mag oder nicht. Das farbige Remake kann dagegen nicht ansatzweise anstinken, vertraut einer alten Frau! Von mir bekommt er definitiv die Höchstwertung und das Herz für Lieblingsfilm! Wenn es ein Film in der über 100jährigen Geschichte des Films verdient hat, dann auf jeden Fall dieser!