cpt. chaos - Kommentare
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Alle Kommentare von cpt. chaos
Das grauenhafte Sand-Creek-Massaker in Colorado vom 29.11.1864, bei dem 133 Indianer - darunter zahlreiche Frauen und Kinder - von einem U.S. Kavallerie-Regiment regelrecht abgeschlachtet wurden, jährt sich in Kürze zum 150. Mal. Die Gräueltat wurde bereits 1970 unter dem Titel "Das Wiegenlied vom Totschlag", für die damaligen Verhältnisse, extrem blutig verfilmt, was sich fast ausschließlich auf den Anfang und das Ende bezieht. Dazwischen driftet die ernste Thematik zeitweise geradezu ins Lächerliche ab, da die beiden Protagonisten während ihres fröhlichen Spaziergangs durch die Prärie, das Liebestreiben in den Vordergrund rücken. Dabei will ich diesem Film weder gute Vorsätze oder beste Absichten absprechen, nur ist die hier eingefügte Geschichte, zu dem das Storyboard auf einem Bierdeckel Platz gehabt haben dürfte, absolut unpassend, weshalb ich die überschwänglichen Bewertungen auch nur bedingt nachvollziehen kann.
Des Weiteren sollte man teils erhebliche Abstriche bezüglich Darsteller, Regieleistung, Kameraführung, Bild und Ton in Kauf nehmen, wenn man sich auf diesen Film einlässt. Wer einen Western mit ähnlich gelagerter Thematik, versehen mit satirischen Spitzen, sehen möchte, dem sei in diesem Zusammenhang "Little Big Man" mit Dustin Hoffman und Faye Dunaway (übrigens ebenfalls von 1970) ans Herz gelegt!
Obwohl dieser Walt Disney-Produktion, welche mit einer FSK 6-Einstufung vermarktet und dieses auf einer wahren Begebenheit beruhende Rassismus-Drama somit massenkompatibel aufbereitet wurde, manch Ecken und Kanten fehlen, ist dennoch ein weitestgehend aussagekräftiges Plädoyer gegen den Rassismus gelungen!
„Was machst du, man?“
„Ich esse jetzt!“
„Das seh' ich, dass du essen willst, aber wieso willst du hier essen? Wieso gehst du nicht darüber, zu deinen Leuten?“
„Man, ich hab' überhaupt niemanden. Ich gehör' zu allen, Julius!“
„Ja, er ist eben ein blasser Bruder!“
Es gibt ganz ohne Frage schonungslosere Genre-Vertreter, die einen weitaus intensiveren Eindruck hinterlassen, dennoch macht "Gegen jede Regel" vieles richtig, allein schon, weil man in diesem Fall auch eine jüngere Zielgruppe erreicht.
Denzels "Gettysburg-Ansprache" ist zwar reichlich pathetisch, trifft aber punktgenau den Kern der Sache...
„50.000 Männer sind hier gestorben, auf diesem Feld. Sie trugen denselben Kampf aus, den wir zwischen uns immer noch austragen. Heute noch!“
Unter den Mitwirkenden sind neben Denzel Washington und Will Patton u.a. auch Ethan "Pfannkuchen" Suplee sowie Ryan Gosling als junger Kackvogel zu finden, sodass es auch darstellerisch insgesamt eine ziemlich runde Sache geworden ist.
Also was die Geschichte anbelangt, gibt es echt nicht sonderlich viel zu motzen, allerdings ist die Umsetzung dann doch - so mutig die Romanvorlage auch sein mag - etwas arg lahmarschig geraten, und das trotz der namhaften Besetzung mit Frank Sinatra (wenngleich der Knabe nicht gerade zu meinen Lieblingsdarstellern gehört) und Janet Leigh (u.a. "Psycho" und "Im Zeichen des Bösen")! Wobei mir hingegen die manipulative Mutter (Lansbury) recht gut gefallen hat, die übrigens gerade einmal drei Jahre älter als ihr Filmsohn war. Aber wie schnell die Menschen sich damals demzufolge ineinader verliebt haben, um kurze Zeit darauf zu heiraten - einfach sagenhaft! Etwas dämlich fand ich zeitweise auch die Rolle des Stiefvaters (Wie viele Kommunisten waren es noch gleich...?).
Zu der Geschichte selbst braucht man wohl nicht viele Worte zu verlieren, denn die dürfte durch das Remake ("Der Manchurian Kandidat" mit Denzel Washington und Meryl Streep) den meisten bekannt sein. Leider gibt es insbesondere im Mittelteil zu viele belanglose Dialoge und einen aufgeblähten Nebenhandlungsstrang, welches dem Politthriller fast jegliche Spannung nimmt, denn die kommt lediglich anfangs und zum Ende hin auf. Leider sorgt auch die weichgespülte musikalische Untermalung nicht gerade für eine kribbelig-knisternde Atmosphäre. Trotz der allgemeinen Wertschätzung (IMDB: 8,1), kann ich jedenfalls keine klare Empfehlung aussprechen.
Nach dem tödlichen Attentat auf John F. Kennedy sorgte übrigens ausgerechnet Frank Sinatra dafür, dass der Film in den Kinos nicht weiter ausgestrahlt wurde, sodass "Botschafter der Angst" erst im Jahre 1987 wiederaufgeführt wurde.
Thomas Crown (Steve McQueen) ist erfolgreicher Geschäftsmann, der trotz seines Millionenvermögens Banküberfälle plant und von ausgewählten Spezialisten ausführen lässt, nur um sich den Kick zu holen, der ihn die alltägliche Langeweile vertreiben soll.
Die Story, so simpel sie auch sein mag, ist sicherlich alles andere als schlecht, nur dennoch sehr behäbig umgesetzt, denn nach dem verheißungsvollen Auftakt, plätschert der Film regelrecht vor sich hin. Faye Dunaway, die als Versicherungsagentin auf den Drahtzieher der Coups angesetzt wird, ist zwar ebenso wie McQueen stets sehenswert, kann aber leider ebenfalls diesen Film, dem zumindest zwischenzeitig etwas mehr Tempo gut zu Gesicht gestanden hätte, insgesamt nicht über das Mittelmaß hieven. Unterm Strich bleibt ein stilvoll inszenierter Mix aus Heist-Movie und Lovestory, der mich trotz der beiden Leinwandgrößen nicht richtig überzeugen konnte.
Carpenters Nebelmaschine läuft selbst fast 35 Jahre nach seinem Leinwanddebüt auf Hochtouren! Atmosphärischer Grusler, der ohne blutige Splatterszenen auskommt, dafür mit einem für Carpenter typischen Soundtrack aufwartet, welcher für die richtige Stimmung sorgt.
Produktempfehlung am Rande: Nachdem ich mich zuvor durch diverse Kaufrezensionen gelesen hatte, habe ich mir schließlich die Extended Version (2 DVDs) von Kinowelt zugelegt, die sound- und bildmäßig wirklich top ist, während sämtlich andere DVD-Erscheinungen (soll sich zumindest teilweise auch auf die Blu-ray beziehen) offenbar für die Tonne sein sollen.
EDIT:
Nun habe ich mir doch die Neuauflage zur Blu-ray besorgt, welche remastered in 4K sein soll. In diversen dunklen Szenen gibt es teilweise gar heftiges Bildrauschen. Schade, dass ich die DVD bereits unters Volk gemischt habe, ansonsten hätte ich liebend gerne einen direkten Vergleich angestellt.
„Hier sind die Namen von drei Generalen, über die ich alles wissen möchte!“
„Alles dürfte zu viel sein! Woran sind Sie speziell interessiert?“
„Einer von ihnen ist ein Mörder!“
„Nur einer? Aber Morden ist doch der Beruf von Generalen!“
„Sagen wir so: Was im Großen bewundert wird, wird im Kleinen als scheußlich empfunden. Wenn wir schon Massenmörder mit Orden behängen müssen, warum üben wir dann nicht Gerechtigkeit gegenüber kleinen Amateuren?“
Im Grunde genommen wäre damit so ziemlich alles gesagt…
Peter O’Toole und Omar Sharif, die bereits beide gemeinsam in "Lawrence von Arabien" vor der Kamera standen, sind neben Donald Pleasence die Zugpferde des Historiendramas, welches sich an einer Kriminalgeschichte inmitten der Kriegswirren entlanghangelt und sich zudem eine Liebesgeschichte gönnt.
Die mit Rückblenden versehene Erzählweise, erweist sich zunehmend als eine Art Geschichtsstunde, die die Prostituiertenmorde eines Generals zeitweise in den Hintergrund rückt. Letztendlich wird jedoch mahnend vermittelt, dass ein Mord weder vertuscht noch ungesühnt bleiben darf; auch nicht, wenn er während des Krieges verübt wird.
Und den findet ihr so toll??? Also ich weiß nicht… Okay, es gibt sozusagen gleich drei Filme für den Preis von einen, der Kameramann macht einen guten Job (insbesondere die ca. dreiminütige Anfangssequenz ohne Schnitt, ist wirklich klasse), der Score ist gut gewählt und namhafte Darsteller (Ryan Gosling, Bradley Cooper, Eva Mendes, Ray Liotta, Bruce Greenwood) sind auch am Set, von denen mir Liotta, in seiner kampferprobten Rolle als Arschloch der Nation, am besten gefiel.
Aber hey, sonst war das echt nichts Besonderes! Also ich für meinen Teil bin jedenfalls reichlich enttäuscht, hatte ich mich doch auf einen außergewöhnlichen Film eingestellt! Dabei war es jedoch keine überzogene Erwartungshaltung meinerseits, sondern lediglich ein ziemlich durchschnittlicher Film, der letztendlich zu dieser unerwartet mageren Punkteausbeute führt! Weder fand ich die Geschichten besonders packend erzählt, noch sind die Charakterzeichnungen übermäßig gut gelungen, und dabei wäre aufgrund der üppigen Laufzeit von über zwei Stunden, eigentlich reichlich Zeit dafür gewesen.
Weihnachten 2004: Während Teile der Erdbevölkerung das Weihnachtsfest feiert, rollt auf Thailands paradiesisch anmutende Küstenregion ein todbringender Tsunami zu, der in der Folge schätzungsweise 230.000 Menschen das Leben kosten sollte. Die brachiale, alles vernichtende Naturgewalt, wird ungemein eindrucksvoll dargestellt. Das qualvolle Leiden der Überlebenden wird sodann auch stilvoll mit einem wunderschönen Score unterlegt, der mächtig auf die Tränendrüse drückt.
Soweit, so gut! Nur entwickelt sich die Such- und Wiederfindungsaktion der voneinander getrennten amerikanischen fünfköpfigen Familie - auch wenn sie auf einer wahren Begebenheit beruhen mag, worauf wiederholt hingewiesen wird, um den dramatischen Aspekt noch gefühlsechter zu machen -, zu einer feuchten Angelegenheit, für alldiejenigen, die für derartige Filme empfänglich sind. Zudem dürfte sich wohl jeder Taschentuchfabrikant über diesen filmischen Tränenzieher gefreut haben. Ich will gar nicht leugnen, dass sich auch mir während der ersten halben Stunde hier und da die Härchen aufstellten, nur ist mir die Aufbereitung der Naturkatastrophe im weiteren Verlauf eine Spur zu kitschig geraten, sodass ich mir diesen Film nicht unbedingt ein weiteres Mal ansehen würde.
Lange Zeit bewegt sich "Leben und Sterben in L.A.", der von einem für die 80er typischen synthie-geschwängerten Soundtrack getragen wird (erinnert stark an "Beverly Hills Cop"), auf einem unspektakulären 5er-Kurs, welcher aufgrund der letzten halben Stunde - eingeläutet durch eine furios inszenierte Autoverfolgungsjagd und einer so nicht zu erwartenden finalen Wendung - noch einiges an Boden gutmacht. Zahlreiche Szenen - insbesondere diverse freizügig angelegte kleidungsfreie Passagen, die den Streifen letztendlich nicht entscheidend vorantreiben - lassen Friedkins (u.a. "French Connection" und "Der Exorzist") nicht sonderlich zielstrebig wirken. Der mit enormer Coolness ausgestattete Hauptdarsteller William Petersen ("Blutmond"), aber auch die eher schwach erzählte Story, sind nun nicht gerade besonders prickelnd, dafür machen es Willem Dafoe und die doch recht blutigen Kills besser. Alles in allem keine Action-Perle, der man ein Denkmal setzen müsste, aber wer mal 80er-Atmo aufsaugen möchte, ist hier an der richtigen Adresse!
Nun weiß ich also auch, weshalb ich diese Weltraumplage so lange gemieden habe. An einigen Stellen war leichtes Schmunzeln angesagt, ansonsten erinnerten mich die Critters-Jäger mit ihren Wummen an eine nett gemeinte Ghostbusters-Imitation, und die "Critters" himself hatten etwas von einer Kreuzung zwischen Igel und Gremlins im Handpuppen-Design. Kann man sich mal anschauen, aber es sollte einem schon klar sein, dass der Unterhaltungswert auf einem recht dürftigen Level angesetzt ist. Ach ja, Billy Zane durfte sich seinerzeit in einer seiner ersten Nebenrollen präsentieren und bekannte Gesichter (u.a. Emmet Walsh, Dee Wallace, Lin Shaye) gibt's auch zu sehen. Ansonsten ist das echt nix Dolles!
Nach bereits wenigen Minuten rieb ich mir verwundert die Augen: kein krisseliges Bild, keine haarsträubende Synchronisation, die vollständig aus dem Ruder läuft! Nun also endlich in der "richtigen" Synchronisationsfassung gesehen; eben nicht diese unzumutbare "restaurierte" Neufassung, die auf DVD und Blu-ray verscherbelt wird! Ein regelrechtes Filmvergnügen tat sich da auf, trotz der ernsten Thematik, welches daher meine ursprüngliche Bewertung auch massiv aufwertet!
Trommelfeuer, peitschende MG-Salven, Grabenkampf – Mann gegen Mann, der sterbende französische Soldat im Bombentrichter neben Paul Bäumer (Lew Ayres), die liebenswerte "Knautschfresse" Kat (Louis Wolheim, der nur ein Jahr nach der Uraufführung verstarb) und der wohl berühmteste Schmetterling der Filmgeschichte…
Die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Erich Maria Remarque, schildert den zermürbenden und verlustreichen Stellungskrieg auf eindringliche Weise und war damit seiner Zeit um Längen voraus - somit handelt es sich hierbei auch ohne Übertreibung um ein wahres Meisterwerk der Filmgeschichte, welches jeder Cineast gesehen haben sollte!
Als äußerst bemerkenswert sind im Übrigen neben den Kamerafahrten die Darstellerleistungen zu bezeichnen, die eben nicht, wie in unzähligen Frühwerken des Tonfilms noch an die Stummfilm-Ära erinnern. "Im Westen nichts Neues" wurde 1930 bei der ersten Oscar-Verleihung somit auch völlig zu Recht mit zwei Trophäen (Film und Regie) ausgezeichnet!
Allen Interessierten sei die Wiederholung auf ARTE am 30.06.14, um 13:30 Uhr ans Herz gelegt!
"Conjuring" ist ein in den 70ern angesiedelter Horror-Schocker über paranormale Aktivitäten, der, wie man dem Zuschauer glauben machen möchte, auf einer wahren Begebenheit beruht. Egal, sauspannend ist es, zumindest was die letzte halbe Stunde anbelangt, allemal; da werden wirklich sämtliche Register des Genres gezogen! Die Macht diverser gruselig anmutender Geräusche, im Zusammenspiel mit einer gekonnt eingesetzten Kamera, wird von James Wan gekonnt umgesetzt und auch die Darstellertruppe ist nicht gerade zu verachten (Patrick Wilson, Lili Taylor, Vera Farmiga).
So skeptisch ich zunächst nach Wans Vorgängerwerk "Insidious" war, dessen Ende ich als reichlich misslungen empfand, so muss ich einräumen, dass mir der ähnlich geartete 80er-Blockbuster "Poltergeist", zwar nach wie vor gut gefällt, aber "Conjuring" liegt mit seinen zahlreichen Schockmomenten eine Nasenlänge vorn!
Also ein wenig erinnert dieser Streifen ganz klar an "American Psycho" - statt Blut stehen hier jedoch andere Körpersäfte im Vordergrund. Der Auftakt gestaltete sich auch durchaus verheißungsvoll, allerdings verlor ich danach recht zügig das Interesse. Dabei weiß ich eigentlich gar nicht so recht, was ich ursprünglich überhaupt erwartet hatte? Mitunter ist es eben schon recht sinnvoll, wenn man die Inhaltsangabe nicht einfach nur überfliegt. Wie dem auch sei, letztendlich war´s mir eindeutig zu wenig!
Optisch wird eine sterile, völlig unterkühlte Szenerie geboten, so als würde man als Fischstäbchen in einer Tiefkühltruhe verwahrt werden. Besagte Eiseskälte wird vom verkümmerten Seelenleben des sexbesessenen Protagonisten permanent reflektiert, der aus seinem gescheiterten Leben immer wieder versucht auszubrechen, indem er seine Phantasien exzessiv auslebt. Seine seelisch ramponierte Schwester (Carey Mulligan) ist zwar hübsch anzusehen, konnte mich aber trotz ihrer Zerbrechlichkeit ebenso wenig berühren.
Handwerklich braucht sich "Shame" nichts vorwerfen zu lassen, auch kann man Michael Fassbender eine wirklich mehr als ordentliche Schauspielleistung attestieren, denn er füllt seine Rolle gut aus, nur hat mich die Geschichte - abgesehen von der Auftaktszene in der U-Bahn, die hoffen ließ - komplett kalt gelassen!
Homer, also jetzt nicht der quietschgelbe Typ aus Springfield, sondern der aus dem kleinen Bergarbeiternest Coalwood in West Virginia, ist im Oktober 1957 vom Weltraumflug der Sputnik dermaßen fasziniert, dass seine fixe Idee, eine eigene Rakete zu bauen, zur regelrechten Obsession wird. Seinen Traum erfüllt er sich schließlich, indem er mit seinen Freunden beginnt, Pläne zu schmieden, die sie letztendlich, trotz diverser zu nehmender Hürden, in die Tat umsetzen.
Unterlegt von einem schönen Score und diversen Rock n Roll-Nummern der Fünfziger, wird eine stimmungsvolle Basis für diese Geschichte geschaffen, welche auf wahren Begebenheiten beruht. "October Sky" erzählt, gespickt mit einigen starken Dialogen, von einem Vater-Sohn-Konflikt (Jake Gyllenhaal / Chris Cooper), unerwiderter und unverhoffter Liebe, Freundschaft, Sehnsüchte und Träume, die keine bleiben müssen, wenn man imstande ist, fest an sich zu glauben.
Die "Rocket Boys" verfügen somit über ausreichend Raketenzündstoff, um womöglich noch einen weiteren Sprung nach oben zu machen!
EDIT:
Und es hat zoom gemacht! Die erneute Sichtung sorgt zwar für keinen Quantensprung, dafür aber zumindest für eine kleine bewertungsmäßige Aufbesserung.
Und worum ging´s jetzt eigentlich genau? Ein Actioner muss gewiss keine hyperkomplizierte Story aufweisen, aber ein bisschen mehr Input wäre in diesem Fall nicht schlecht gewesen! Mein Kleinhirn hat jedenfalls angesichts des sinnfreien Plots mächtig gestreikt; allerdings muss ich zu meiner Schande gestehen, ist mir das ganze Elend erst während meiner gestrigen Zweitsichtung bewusst geworden, und das, obwohl ich noch vom Auftaktsieg unserer Elite-Kicker berauscht war – das Bierchen kann durchaus auch unter der Woche munden…
Hätte John Travolta, der ohne Frage schon weitaus besser zu sehen war, nicht ins Geschehen eingegriffen, wäre das eine ganz bittere Nummer geworden! Abgesehen von einigen teils heftigen Auseinandersetzungen, die unser Johnny Boy allesamt mit Bravour meistert, gibt es rein gar nichts, was diesem Bullshit eine Daseinsberechtigung verleiht.
Oliver Stone verabreichte 1991 dem geneigten Zuschauer mit "The Doors" einen heftigen Drogen-Cocktail - nicht gemischt, dafür wild gerührt!
Und Val Kilmer durfte bei der Gelegenheit wohl gleich mal eine seiner besten Vorstellungen in der Rolle des Door-Frontmanns Jim Morrison abliefern, der von vielen Zeitgenossen als Rock-Poet verehrt wurde, wenngleich nicht wenige in ihm lediglich einen provokanten Junkie mit einem mächtigen Sprung in der Schüssel sahen, der sein Leben exzessiv auslebte und dieses auf der Bühne mehr oder minder eindrucksvoll zelebrierte - frei nach dem Motto: Sex, Drugs & Rock n Roll! Wie auch immer, in jedem Fall hat der Kerl polarisiert!
Da mir "The Doors" musikalisch nur mit Abstichen zusagen, fehlt mir wohl auch letztendlich die nötige Bindung. Hinzu kommt, dass mir Stones Erzählweise in diesem speziellen Fall nicht sonderlich gut gefällt, da diese Biografie als ein einzigartiger Drogenrausch dargestellt wird. Der schnelle Aufstieg wird dabei recht zügig vom unvermeidbaren Niedergang abgelöst, welcher ohne unnötige Beschönigungen aufgezeigt wird und somit zielgerichtet ins Verderben führt - Willkommen im Club 27! In diesem Zusammenhang hätte Meg Ryan, die sich hier selbst in der Hockstellung sichtlich abmüht, eine Janis Joplin sicherlich gut rübergebracht; eine Verfilmung, die mir übrigens sicherlich weitaus besser gefallen hätte!
Die bröckelnde Staatsmacht der Sowjetunion hat ein gehöriges Problem: Mitten im Moskauer "Gorky Park" wurden drei Menschen auf bestialische Weise ermordet, und die Indizien deuten auf eine politische Verwicklung hin, sodass sich die Ermittlungen fortan als undurchsichtig und schwierig gestalten.
Die Polizeiarbeit erfolgt ziemlich amerikanisch: William Hurt agiert überaus reformkritisch, was sicherlich seinerzeit beim amerikanischen Publikum gut angekommen sein dürfte, wenngleich ich zu bezweifeln wage, dass der Held dieser Geschichte im wahren Berufsleben übermäßig lange Freude an seinem Job gehabt hätte. Nun denn, unabhängig davon hält sich die Spannung ein wenig in Grenzen und letztendlich wird das Ganze doch relativ unspektakulär aufgedröselt. Dennoch ist dieser Film natürlich durchaus einen Blick wert.
EDIT:
In der Hoffnung, meine bescheidene Bewertung ein wenig aufbessern zu können, hab ich mich nochmals an diesem Politthriller versucht, der aber, trotz guter Besetzung, letztendlich eine halb Stunde zu lang geraten ist und mich daher erneut nicht so recht überzeugen konnte.
"U-Turn" hat mitunter äußerst überzeugende Momente, schleppt aber leider auch einige überflüssige Szenen mit sich herum, die den ohnehin schon recht gewöhnungsbedürftigen Streifen unnötig zäh machen. Eigenartig und stellenweise geradezu unpassend wirkend, ist auch die musikalische Untermalung, die mich an einigen Stellen immer wieder aufs Neue arg überfordert, und so sind auch die stimmungsvoll-angehauchten verwackelten Bildkompositionen mitunter hart an der Grenze zu "over the top".
Die kuriosen Charaktere sind hingegen allesamt gut gelungen und zudem klasse besetzt! Allem voran Billy Bob Thornton und Jon Voigt schlüpfen dabei in astreine Rollen; da muss man bei der Erstsichtung schon etwas genauer hinschauen, um die beiden Freaks zu erkennen.
Ob die kunterbunten Klamotten der 70er eine modische Verfehlung waren, und ob Glam Rock eine ernst zu nehmende Musikgattung darstellt, darüber lässt sich vortrefflich streiten, aber Spaß macht beides, insbesondere wenn die eigenen Wurzeln in dieser urigen Dekade liegen. "Velvet Goldmine" versteht sich als Hommage mit leicht parodistischen Zügen an diese Zeit der sexuellen Freizügigkeit, des poppigen Kleidungsstils und der provozierenden Musik, die Generationen und Gesellschaftsschichten spaltete; so wie es zuvor und auch danach diverse musikalische Stilrichtungen sich offenbar als vorrangiges Ziel zur Aufgabe machten bzw. fortwährend machen - ob nun bewusst oder unbewusst.
Eigentlich daher genau mein Ding, so sollte man zumindest meinen. Allerdings ist die Erzählweise doch recht holprig geraten und so beachtlich sich Christian Bale, Ewan McGregor, Jonathan Rhys Meyers und Toni Collette in ihren Rollen auch schlagen mögen, so ist die ausgiebige Darstellung der praktizierten Bisexualität auf Dauer doch ziemlich anstrengend. Was schließlich die musikalischen Beiträge anbelangt, driftet es vom Glam Rock allzu sehr in die experimentelle Ecke, der ich nicht sonderlich zugetan bin.
Alles in allem ein Musikfilm, der nicht bei jedem den nötigen Anklang finden dürfte - mein Fall war es jedenfalls leider überhaupt nicht!
Temporeiche Fortsetzung, die das altbewährte "Zehn-kleine-Negerlein" - Dezimierungsprinzip recht schonungslos umsetzt; dafür muss man allerdings zweitklassige Darsteller und eine Geschichte, die keinerlei neue Ideen entwickelt, über sich ergehen lassen. Kann man sich mal antun, aber ich denke, nachdem ich den Streifen mittlerweile dreimal gesehen habe, reicht es nun auch endgültig!
"Was ist in dem Koffer?"
Tja, was ist denn in dem verdammten Ding denn nun drin??? Der Plot gibt sich geheimnisvoll, ist jedoch reichlich flach gehalten – eine gut ausgeklügelte Geschichte fühlt sich jedenfalls anders an!
John Frankenheimers Inszenierung der wilden Autoverfolgungsjagden sowie die bleihaltigen Schusswechsel, sind hingegen über jeden Zweifel erhaben, das macht schon richtig Spaß! Gleiches gilt selbstverständlich für den großartigen Cast, allem voran Robert De Niro und Jean Reno, die ein souverän auftretendes Gespann bilden.
Leider schöpft die Grundidee ihr vorhandenes Potenzial nicht aus, sodass sich "Ronin" leider alleinig auf die Action-Komponente verlässt. Allerdings muss man schon sagen, dass es nicht sonderlich viele qualitativ gleichwertig rasante Verfolgungsjagden auf dem Asphalt gibt; das ist schon aller Ehren wert... (Edit), wofür es nun nach erneuter Sichtung nochmals einen Punkt raufgeht!
Vom Opfer zum Täter - inwiefern ist es legitim den Rollentausch zu vollziehen, und wie weit darf man dabei gehen?
"Prisoners" wirft diese Fragen unweigerlich auf. Wenngleich dieses Psychodrama schnell deutlich macht, in welche Richtung es ganz grob geht, so bedarf es seitens des Zuschauers zunächst etwas Geduld aufzubringen, ehe der Film seine bescheidene Zurückhaltung ablegt. Zumindest erging es mir während der Erstsichtung mehrfach so, dass ich die bereits erfolgte bzw. noch verbleibende Laufzeit ungeduldig überprüfte und mich wiederholt fragte, was denn noch kommen und vor allem, wann es denn nun endlich richtig zur Sache gehen würde? Dabei merkte ich gar nicht, dass ich bereits mittendrin war.
Die eingefangenen trostlos wirkenden Bilder spiegeln die allgemeine Gemütslage gekonnt wider und werden von einem bedrohlich-düsteren Score perfekt untermalt. In der letzten Stunde wird das zuvor ein wenig gemächlichere Tempo schließlich spürbar angezogen, und man darf sich auf ein gelungenes Finale gefasst machen. Die letzte halbe Stunde ist wirklich vom Feinsten! Und das mehrfach gescholtene Ende, welches etwas abrupt daherkommt und ich daher zunächst ein wenig gewöhnungsbedürftig empfand, finde ich nach der nunmehr dritten Sichtung schlichtweg genial.
Capt. Murrell (Robert Mitchum), der während des Zweiten Weltkriegs das Kommando auf einem amerikanischen Zerstörer leitet, liefert sich mit einem desillusionierten deutschen U-Boot-Kapitän (Curd Jürgens) ein Katz-und-Maus-Spiel auf offener See, welches sodann unweigerlich an "Das Boot" erinnert, ohne jedoch an dessen Intensität anknüpfen zu können, wenngleich man diesem Kriegsfilm, der glücklicherweise auf heroische Heldentaten und Sprüche verzichtet, eine gewisse Grundspannung nicht absprechen kann.
Letztendlich lebt der Film hauptsächlich von den beiden Hauptdarstellern. Unnachahmlich Jürgens' grimmig-nachdenklicher Blick, um im nächsten Moment ein Lächeln aufzulegen, welches ansonsten nur sanftmütige Großväter hinbekommen.
"Na bitte! Made in Germany, was Heini?"
Trotz einer eher mauen Geschichte - korrekterweise handelt es sich vielmehr um die Verflechtung mehrerer teils eigenartiger kleinen Geschichten einer recht überschaubaren Dorfbevölkerung Neufundlands - ist Lasse Hallströms "Schiffsmeldungen" durchaus sehenswert, da die schroffe Küstenregion von der Kamera toll eingefangen wird und sich somit eine angenehm beruhigende Stimmung entfaltet, die von einem wunderschönen Score zusätzlich bekräftigt wird.
Kevin Spacey, Julianne Moore und Judi "M" Dench sind zwar die Galionsfiguren, die ihre Parts souverän ausfüllen, während hingegen Cate Blanchett, der ich sonst nicht unbedingt aufs Fell gucken kann, mich in ihrer Rolle als Flittchen am meisten beeindruckt hat - eine solche Leistung hätte ich ihr wahrlich nicht zugetraut! So überzeugend wie sie rüberkommt, möchte man meinen, dass sie sich einfach nur gibt, wie sie ist!
Sicherlich kein Must See-Vertreter, aber genau das Richtige, um mal zwischendurch etwas runterzufahren.
Oha, den hatte ich dann doch besser, um nicht zu sagen sogar wesentlich besser, in Erinnerung. Also ich hatte vorab eine 7 fest eingeplant, mit starker Tendenz Richtung 8! Die warmherzige Botschaft, die der kleine Haley Joel Osment mit seinem "Weitergeben" entfacht, hatte ich ebenso wie Kevin Spaceys Schauspiel im Hinterkopf als schwer anrührend abgespeichert. Die Idee ist natürlich, so einfach sie auch sein mag, wirklich klasse, aber hat bei mir offenbar nicht die gleiche Wirkung entfaltet, wie nach den ersten Begegnungen. Irgendwie ist die Magie, die "Das Glücksprinzip" ausstrahlt, ein wenig auf der Strecke geblieben.
Trotz seines Kurzauftritts hat mich Jon Bon Jovi, der hier mal wieder sein Glück im Schauspielhandwerk suchte, mächtig abgeturnt. Lange Zeit war er mit seinen Jungs zu Recht auf sämtlichen Bühnen des Planeten stark präsent; vor der Kamera hat er allerdings absolut nichts zu suchen, denn dafür ist seine Schauspielkunst doch unübersehbar stark limitiert. Das Ende ist ein weiterer Kritikpunkt, da hier unnötigerweise heftig auf die Tränendrüse gedrückt wird.
Trotz alledem bleibt der Silberling natürlich weiterhin Bestandteil meiner Filmsammlung.