Cpt.Tremors - Kommentare
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Alle Kommentare von Cpt.Tremors
Hab vor einiger Zeit mal die Saw Reihe gesichtet und 1,2 Filme nachgeholt die ich noch nicht kannte, war dann aber bald relativ gelangweilt von dem Ganzen und hab mich nicht mehr zu einer Erstsichtung von Jigsaw und Spiral bewegen können. Im Zuge von Saw X, der ja bei einigen sehr gut anzukommen scheint, muss ich das nun wohl doch jetzt machen. Und ja, es war wie ich es erwartet habe.
Jigsaw ist ganz einfach wieder ein neuer Eintrag im Franchise und - Überraschung - kein besonders gelungener.
Optisch ist das Ganze tatsächlich deutlich stärker als das legendäre pinke Blut aus dem grässlich anzusehenden Vorgänger, die Story ist genauso unsinnig wie eh und je und alles wirkt erstaunlich blutleer, uninspiriert, tappt auf der Stelle und weiß nichts mit sich anzufangen. Eigentlich umso erstaunlicher, dass die Reihe es schafft, sich seit Teil 3 auf konstant niedrigem Niveau zu bewegen, aber man sich irgendwie trotzdem jeden neuen Mist wieder anguckt.
Im Gegensatz zu den grausig blödsinnigen Vorgängern oder z.B. dem wirklich schlecht inszenierten Saw 3d, ist Jigsaw aber vor allem ziemlich langweilig. Hatte da 3d auch wenns billig aussah mit der Public Execution, Horsepower Trap und dem Silence Circle noch für mich starke Momente in der ersten Hälfte (mal ehrlich, die Filme bestehen doch eh nur aus Fallen, der Rest interessiert doch keinen), kann Jigsaw gerade in dieser Hinsicht absolut nicht Punkten und beweist in Sachen Fallen weder Kreativität noch Feingefühl. Stattdessen hat sich die John Kramer GmbH und Co.KG offenbar zu einer gewaltigen Baufirma entwickelt, die neuerdings nicht nur eine ganze Scheune ausstattende Spiralfalle aufbaut, sondern auch in futuristische Techniken aus dem Star Wars Universum investiert. Einzig und allein die "Schlüssel in der Shotgun" Szene hatte was vom wirklichen Saw-Flair und hat Spaß gemacht.
Abseits davon macht Jigsaw qualitativ da weiter, wo Teil 4, 5 und 7 aufgehört haben (6 fand ich, wie einige, doch eine kleine positive Überraschung). Ich bin schon gespannt, ob der viel verhasste Spiral dieses Niveau noch unterbieten wird, denn, bei all der Kritik die ich am Franchise habe - ein Funken unterhaltung ist schon noch immer da, genau wie ein, zwei Fallen, die dann doch zu Überzeugen wissen.
In einem Anflug von Wagemut hatte ich es gestern Abend beschlossen: Ich werde die Fack ju Göthe Trilogie sichten, je einen pro Tag, drei Tage hintereinander! Klingt ja eigentlich gar nicht so schwer, ich meine, in drei Tagen kann man sich schon mal ne ganze Horrorfilmreihe reinziehen, da sollten doch drei lausige Filme möglich sein, oder? Na ja, Teil 1 hab ich überlebt. War erwartungsgemäß kacke, aber immerhin irgendwie aushaltbar, es gab eine einzige gute Darstellerleistung (natürlich Farid Bang), Bodyshaming, Sexismus etc war - natürlich - vorhanden, aber haben Till und Kollegen auch schon mal schlimmer gebracht, ich habs mit Bauchschmerzen irgendwie durchgehalten. Hab nen Haken dran gemacht und dachte mir, okay, auf dem Niveau werd ich das locker durchstehen können.
Was uns aber mit Teil 2 geboten wird, das grenzt schon fast an offensive Beleidigung.
Das Konzept hat sich spätestens jetzt vollkommen abgenutzt, der Humor ist noch um ein Vielfaches platter, absolut alle sich hochgradige Unsympathen in diesem Film.
Die Kameraarbeit ist sowas von _________ (beliebige möglichst negative Beschreibung einfügen), dass ich vorhin zwischendurch pausieren musste, um mich von meinen Kopfschmerzen zu erholen. Noch Schlimmer ist allerdings die Schnittarbeit, nicht zu vergessen die äußerst fragwürdige musikalische Untermalung.
Jetzt, wo der Film zu Ende ist, bleibt da eine gewisse Traurigkeit. Entgegen der leider weit verbreiteten Meinung, der deutsche Film habe nichts mehr drauf, behaupte ich ja gern das Gegenteil: Es gibt vielleicht nicht allzu viele, aber doch einige sehr gute deutsche Filme jedes Jahr. Die Aushängeschilder sind und bleiben aber Filme wie dieses unsägliche Machwerk. Eine Bewertung an dieser Stelle entzieht sich meiner Skala und ich verwende den Ingnorieren-Button als Zeichen, dass mich dieser künstlerische Output mental gebrochen hat. Teil 3 werd ich mir angesichts dieses unglücklicher Vorkommnisses dann leider wohl doch lieber sparen.
Dass Farid Bang übrigens tatsächlich die aussagekräftigste Aura und ein minimales Talent (und damit mehr als alle anderen) zeigt, spricht nicht gerade für die anderen.
Stand schon lange auf meiner Watchlist - und hat, wie zu erwarten war, meine sehr primitiven Gelüste durchgehend befriedigt und mich mit seiner stumpfen, nichts sagenden Provokation um der Provokation Willen bestens unterhalten.
Einen Skandal wie damals vor 50 Jahren kann man sich angesichts der heutigen Sehgewohnheiten zwar nicht mehr wirklich vorstellen, Spaß macht das Ganze aber trotzdem noch immer ziemlich, man sollte sich nur im Klaren sein, worauf man sich einlässt. Im Endeffekt: Vier Freunde fressen sich in einer Orgie zu Tode. So weit so simpel. Man könnte es fast als die humoristische Version eines Pasolini-Filmes sehen. Oder aber als hätte sich "Pink Flamingos" in ein lachsfarbenes Abendkleid geschmissen, um sich kräftig im Arthouse zu suhlen.
Die Darsteller haben auf jeden Fall ihre helle Freude daran. Besonders hervorzuheben wären da vor allem Mastroianni, weil...naja, es ist halt die Legende Mastroianni und keinen Deut schlechter als man es je von ihm gewohnt war. Sein Dolce Vita kann er hier jedenfalls in vollen Zügen genießen. Außerdem läuft gerade Michel Piccoli zu Höchstform auf und fegt geradezu durch die immer weiter ausschweifende Szenerie. Letzten Endes kann man sich definitv darüber streiten: Ist das jetzt große Kunst, wenn durchgehend gefressen, gefurzt und gehurt wird? Oder einfach nur primitiver, auf Krampf provozierender Schund. Darüber hab ich lange nachgedacht und bin mir für mich letztendlich sicher: es ist tatsächlich niveauloser, langgezogener Schund ohne jeglichen Mehrwert. So komme ich wohl nicht umhin, eine herausragende Wertung für dieses Stückchen Filmkunst liegen zu lassen.
Die Guardians und damit die einzigen, die jemals irgend etwas sinnvolles zum MCU beigetragen haben, machen sich auf in ein letztes Abenteuer, das immer noch ordentlich und weit über Marvel-Durchschnitt unterhält, jedoch zu keinem Zeitpunkt die Leichtigkeit, Eleganz und Magie der beiden Vorgänger erreicht.
Schon mit dem Beginn setzt Gunn deutlich ernstere Töne, eröffnet mit einer sehr starken Sequenz, die von einer wunderschönen Acustic-Version von Radioheads ohne Zweifel bekanntestem Song unterlegt ist. Leider ist das aber auch schon - mit Abstand - das musikalische Highlight dieses Mal und die Songauswahl in diesem Teil konnte mich ja mal so gar nicht mitreißen. Leider eine Sache, wo man als Regisseur auch viel auf eine Karte setzt, den Film lediglich mit Popmusik zu untermalen - wenn die Musik einen Zuschauer (so hier also mich) nicht catcht, kann das ganze Szenen kaputt machen. Bestes Beispiel der Hallway-Fight gegen Ende. Eigentlich eine super Kampfsequenz, weshalb aber um alles Welt die Beastie Boys daruntergelgt werden...puh, schwieriges Thema. Jedenfalls ist diese Szene aber genauso gutes Beispiel für eine absolute Stärke des Films: die Kamera. Die find ich hier tatsächlich noch deutlich stärker als in den ersten beiden Teilen und selbst da wars schon weit über gewohntem Marvel-Niveau. Nein, Gunn und sein Team beweisen einen hervorragenden Blick für Szenenbild, Schaffen mit Eleganz, den Zuschauer eintauchen zu lassen, sich mit den Figuren durch die Abenteuer zu schlagen und in regelmäßigen Abständen begeistern kleine Kameraspielereien- und Fahrten. Schauspielerisch ist ebenso kaum was auszusetzen - nur irgendwie ist die Chemie, der Spaß, die Leichtigkeit etwas verloren gegangen. Die Gags funktionieren für mich nur noch halb so gut, emotional berührt werde ich von den Guardians kaum mehr, gerade Charaktere wie Nebula, Drax, Gamora sind mit ziemlich egal geworden, ein Fan von Starlord war ich eh nie. Und der Antagonist ist so 08/15 wie man es eben von Marvel gewohnt ist. Hier hätte sowas vom Kaliber Gorr wirklich gut getan, aber den hat man ja lieber für irgendeinen Blödsinn verschenkt, um hier einen absolut nichtssagenden "eigentlich will ich ja was Gutes, aber..." Schurken hinzustellen, der in keiner einzigen Szene auch nur ansatzweise Präsenz aufzubauen.
Was man aber nicht vergessen darf: Gunn wäre nicht er, wenn er nicht sein grandioses Händchen für Außenseiter erneut unter Beweis stellen würde. Alles, was in Rockets Rückblenden passiert, ist grandios! (Also, so lange der High Evolutionary nicht allzu präsent ist). Lylla, Teefs und Floor mögen jetzt nicht die tiefsten Charaktere sein, GotG III schafft es aber, für diese wundervollen Helden in kürzester Zeit Sympathie aufzubauen, den Zuschauer mit ihnen mitfiebern zu lassen. Was bei mir dann aber zur Folge hatte, dass ich bei jeder generischen Guardians-Szene lediglich gelangweilt darauf gewartet habe, dass - bitte, bitte - noch ein wenig mehr von Rockets Vergangenheit gezeigt wird, eine Geschichte, die der "hauptstory" um die Guardians weit überlegen ist, weit mehr berührt und mit ihrer Magie, Leichtigkeit, Hoffnung nur umso deutlicher macht, dass genau diese Elemente der Kerngeschichte irgendwie verloren gegangen sind.
Alles in allem ein solider Abschluss, der ein grandioser hätte sein können. Einer, der mit Rockets Vorgeschichte die größten Stärken, mit generischen Guardian-Fights, einer lahmen Story und sehr schwachem Antagonisten aber auch größten Schwächen der Reihe zu einem großen Ganzen vereint. Damit scheint die Guardians-Reihe beendet und es wird eine Freude sein zu sehen, wie der Rest der Marvel-Superhelden auch in Zukunft scheitern wird, auch nur im Ansatz an deren Qualität heranzukommen.
Sehr schön, bin dabei und hier meine Lieblinge aus einem grandiosen Jahrzehnt:
Film
The Turin Horse (2011)
Melancholia (2011)
Drive (2011)
Once upon a Time in Anatolia (2011)
The Place beyond the Pines (2012)
Es ist schwer, ein Gott zu sein (2013)
Nymph()maniac (2013)
The Wailing (2016)
The Hateful 8 (2015)
Mandy (2018)
Animationsfilm
The Lego Movie
Zootopia
Coco
Kung Fu Panda 2
Toy Story 4
Serie
American Horror Story (also zumindest Season 1-7)
Schauspieler
Nic Cage (Mandy)
Stellan Skarsgard (Nymph()maniac)
Matt Dillon (The House, that Jack built)
Adam Driver (Paterson)
Leonid Yarmolnik (Es ist schwer, ein Gott zu sein)
Schauspielerin
Kirsten Dunst (Melancholia)
Charlotte Gainsbourg (Nymph()maniac)
Tilda Swinton (Suspiria)
Jennifer Lawrence (Silver Linings)
Jennifer Jason-Leigh (The Hateful Eight)
Soundtrack
The Hateful Eight (Ennio Morricone)
Drive (Cliff Martinez)
Interstellar (Hans Zimmer)
Suspiria (Thom Yorke)
Swiss Army Man (Andy Hull & RobertMc Dowell)
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Meisterwerke außer Konkurrenz:
- Zombeavers!
- Hentai Kamen: The Abnormal Crisis
- Sharknado III: Oh Hell No
- Cars 2
nachdem Leone mit Teil 2 nicht nur den besten Film letzten Jahres sondern überhaupt auch einen in seiner unglaublich unbeholfen-charmanten Art geradezu meisterhaften Horrorfilm geschaffen hat, erwarte ich von Teil 3 nicht weniger als das schönste Weihnachtsfest seit langem. Würd mich doch sehr freuen, wenn sich die Reihe um Art the Clown zu einer modernen never ending Horrorfilmreihe entwickelt, ganz im Stil seiner großen Vorbilder - man darf gespannt sein!
Als hätte Yoshihiro Nishimura ein wenig zu oft Starship Troopers und Robocop geguckt, die Sozialkritik in diesen Filmen war seiner Meinung nach die Genialste aller Zeiten (wobei man auch sagen muss: Verhoeven hat damals noch wirklich gute Sachen gemacht, sich dann aber leider sehr verloren, wenn man den neueren Output betrachtet), aber in Sachen Gewalt war ihm Verhoeven einfach immer schon viel zu harmlos und launiger Splatter a la Braindead sollte definitiv mindestens 50 % eines gelungenen Spielfilms ausmachen.
Somit haben wir da plötzlich Tokyo Gore Police, einen Film, der zwar nicht so unfassbar sinnfrei dunkel ist wie AvP II, man aber dadurch, dass sicher ein drittel des Films das Kameraobjektiv vollkommen mit Blut besudelt ist, trotzdem oft nicht erkennt, was überhaupt abgeht. Aber egal - die meiste Zeit lebt dieses extrem brutale, durch die launige Inszenierung aber stets überzeichnete und somit sich durchgehend auf spaßiger Ebene austobende Stück Filmkunst von skurillen Ideen, überaus grotesken Kreaturen, fragwürdiger musikalischer Untermalung und typisch japanischem Splatter-Flair. Die stetig mitschwingende Gesellschaftskritik ist zwar da und erkennbar, sollte aber auf gar keinen Fall überbewertet werden und erreicht nicht einmal im Ansatz die Raffinesse der oben genannten Vorbilder, aber wenn man ehrlich mit sich ist, ist das auch absolut egal. So stolpert das Pacing mehr oder minder ausgewogen von ruhigeren Passagen in Gorelastigen Blödsinn und wieder zurück und auch wenns mal kurz schleppend wird zwischendrin, keine Angst: der nächste explodierende Körper ist meist nur ein Augenzwinkern entfernt.
Wem der ganze abgedrehte Schwachsinn zu viel ist, wird das Ganze rekativ schnell als Zeitverschwendung abtun, mein einfaches Gemüt könnte sich das aber auch antun, wenn sich Nishimura noch ein Stündchen länger ausgetobt hätte.
Grund nicht zuletzt: Eihi Shiina, die ihre Sache großartig macht, als quasi weiblicher Kung Fury mit dem Drang, a´ll ihre Feinde oder eigentlich überhaupt jedes existente Lebewesen auf möglichst blutige Weise das Zeitliche segnen zu lassen. Shiina kennen die meisten wohl wenn sie je einen Takashi Miike Film gesehen haben, denn jeder, der Miike kennt, kennt wohl auch seinen kongenialen Audition und weiß, was die gute Shiina so drauf hat. An diese Ausnahmeperformance kann sie hier aufgrund deutlich weniger anspruchsvoller Rolle natürlich nicht ganz anschließen, rockt die Sache aber ungemein. Würd mich mal interessieren was die Gute so macht und sie gerne mal wieder sehen, aber bis auf ihre Zusammenarbeit mit Takeshi Kitano kurz nach Gore Police ist da glaub ich nie mehr irgendwas relevantes mit ihr erschienen. Hm.
Von der Schneckenfrau und Ms. Alligatorlady will ich hier gar nicht weiter anfangen, mindestens die beiden werdet ihr aber nach gesehenem Film nicht mehr so schnell vergessen.
Nun ja, es sollte sich bereits angedeutet haben: Wer sehen möchte, wie sich Gesichter halbieren und dabei mehr Blut versprühen als man es für möglich halten würde, wer Frauen mit Alligatorköpfen als Unterleib attraktiv findet und sich daran nicht sattsehen kann, wer der Meinung ist, dass Filme ohne unbeholfenes Pacing und überzeichnet grotesken Einfällen keine Daseinsberechtigung haben, der sollte hier defintiv einschalten.
Wer aber lieber Eihi Shiina anhimmeln möchte und sich nichts lieber wünscht, als ihr beim Zerteilen organischen Lebens zuzusehen (und ich denke kaum, dass es Menschen gibt, die das nicht wollen), sollte Tokyo Gore Police ebenfalls einlegen.
Fun fact zum Schluss: Nishimura wurde an einem 1. April geboren und man kennt ihn auch als "japanischen Tom Savini" und jep, genau so fühlt es sich auch an.
Was ist eigentlich in letzter Zeit mit der Arte Mediathek los? Also, quality content gab es da ja schon immer, aber aktuell:
Einige hervorragende Werke von Lars von Trier & Jarmusch, den absoluten Peak von Resnais (Marienbad) und jetzt auch noch die Filme von Agnes Varda - so auch den hier, der die Tage dringend nachgeholt wird!
Übrigens: Filme der lieben Catherine Deneuve, unter anderem auch dieser. Unglaublich, dass diese Ikone heute ihren 80. Geburtstag feiert! Nur Liebe an dieser Stelle. Für Catherine, Film und natürlich Arte!
Ming-liang Tsais Goodbye, Dragon Inn ist ein ästhetisch wertvoller aber auch äußerst langsamer Mix aus melancholischem Drama, zartem Humor und Geistergeschichte, so ganz eigen und in vielen Szenen vor allem atmosphärisch meisterhaft.
Ein berührender Abschied von Vergangenem, Schwelgen in Nostalgie, Erinnern. Allerdings leider immer wieder garniert mit wirklich nicht enden wollenden Einstellungen, die uns hin und wieder dann auch mal nicht mehr zeigen als einen leeren Raum, leere Gänge oder Menschen, die geradezu absurd lange am Pissoir verweilen. Solche Momente lassen mich ab und an vermuten, dass Tsai manchmal ein wenig zu sehr auf die Laufzeit gelugt hat und eine Einstellung lieber nochmal unnötig ausgewalzt um letzten Endes auf Spielfilmlänge zu kommen und trotz knackiger Laufzeit und toller Atmo zieht sich der Film hin und wieder minutenlang, was eigentlich wirklich nicht sein müsste, die Gedanken schweifen ab, die Strahlkraft verblasst und das nicht nur einmal während der kurzen Laufzeit. Auf der anderen Seite sind da absolut magische, herausragende Szenen, die absolut verzaubern, völlig zu Recht entschleunigt und damit fast hypnotisch wirken. Durch diese Diskrepanz zwischen langatmig und grandios machte sich irgendwann aber das unbefriedigende Gefühl breit, mehr aneinanfergereihte Eindrücke als einen wirklichen Film zu sehen.
Dennoch: die Szenen, die was auf dem Kasten haben sind cineastisches Gold und rechtfertigen die Laufzeit definitiv. Für mich hätte Tsai aber die Möglichkeit gehabt, mit Goodbye, Dragon Inn ein kleines Meisterwerk abzuliefern, dazu war alles gegeben, allem voran die wunderschöne Location. Letzten Endes verliert sich die Melancholie und Magie aber zwei, drei mal zu oft und eine cineastische Strahlkraft wie etwa in "Spirit of the Beehive", an den ich bei den Szenen im Kinosaal hin und wieder denken musste, kann sich in einzelnen Szenen entfalten, nicht aber über das Werk hinweg.
Kleiner Geheimtipp für cineastische Feinschmecker, der allerdings leider für mich mit Ausnahme weniger grandioser Szenen meist unter seinen Möglichkeiten bleibt.
Trolls ist wohl ein wunderbarer Film für all jene, die Filme, die vor 2000 erschienen, grundsätzlich als "alt" und "langweilig" empfinden, Franz Liszt für einschläfernde Belanglosigkeit halten, um bei Taylor Swift den Radio lauter zu drehen und seit dem Grundschulalter bewusstseinserweiternde Substanzen in ihrem Federmäppchen horten. Denn genau so wie Trolls fühlt sich wohl der unfreiwillige LSD Trip eines Sechsjährigen an.
Knallbunt, laut, kitschig, Animationen, die zumeist nur mit gruselig beschrieben werden können und bis zum Bersten vollgestopft mit Popmusik.
Gags zündeten bei mir leider gar keine, gerade die Bösewichte scheinen mir wie eine lieblose Parodie auf die Rayman-Videospiele, wann immer ein paar Filmminuten rausgeholt werden müssen, bekommen wir unerträgliche Musik vorgesetzt und die vermeintlich emotionalen Szenen sind derart platt, dass es wohl nur den allerjüngsten Zuschauern nicht zu wenig sein dürfte. Die werden dann dafür mit dem ewigen Gerede vom Gefressen werden und der epileptisch-hektischen Inszenierung bis aufs äusserste strapaziert - so wie meine Geduld mit voranschreitender Laufzeit. Solltet ihr euch allerdings denken: Aber hey, es spricht doch Lena die Hauprolle im Deutschen, das muss doch geil sein! - dann solltet ihr tatsächlich zuschlagen und ihr könntet an diesem hyperaktiven Blödsinn gefallen finden.
Nicht dass ich per se etwas gegen solchen hätte, bestimmt nicht. Aber die Trolls, diese mit flachen, langweiligen Charakteren vollgestopften Drogenwelten, die die Tick Tock Ästhetik huldigen und Popmusik offenbar als höchste aller Künste verstehen...ne, das war dann leider gar nichts für mich.
Netter Film, nette Botschaft, unglaublich nervtötend, ähnlich unterhaltsam wie etwa der Emoji Film, nur ohne dessen penetrante Werbesequenzen. Macht in allem miese 2 Punkte -
doch warte, was ist das? Etwa der O-Ton?
Tatsächlich! Keine Lena, dafür einer meiner absoluten Lieblinge, der gute (grossartige!) Christopher Mintz-Plasse in einer Sprechrolle! Hat mich zumindest 2, 3 Minuten ehrlich gefreut und wertet den Film dann doch nochmal auf. Der Kerl ist einfach Bombe.
Dennoch: netter Trip für alle, denen Noe mit Enter the Void noch nicht weit genug gegangen ist. Es lebe der Pop!
Noch nicht ganz 100 Jahre alt und doch immer noch absolut einzigartig, in seinen Bann ziehend, bis ins Detail liebevoll und (stell ich mir zumindest auf jeden Fall so vor) unheimlich aufwändig in Szene gesetzt.
Lotte Reiniger, die mit ihrem Prinzen Achmed den ersten heute noch erhaltenen abendfüllenden Trickfilm erschuf, kann man nur allerhöchsten Respekt aussprechen für diese höchst zauberhafte, dem Orient entnommene Geschichte.
Inspiriert unter anderem vom Chinesischen Schattenspiel und den Filmen des von ihr geschätzten Paul Wegener, inszenierte Lotte Reiniger ein kurzweiliges, märchenhaftes Abenteuer, das selbst heute noch durch seine Originalität und Einzigartigkeit besticht, verblüffend frisch und hervorragend gealtert wirkt und das Zeug dazu hat, heute wie damals von Anfang bis Ende zu verzaubern.
Etwas verwundert bin ich daher, dass Reinigers Kunstwerk offenbar nicht einen ähnlichen Bekanntheitsgrad besitzt wie die Werke ihrer Zeitgenossen wie z.B. Murnau, Wegener oder Lang. Denn auch wenn Prinz Achmed wohl ihr einziges grö´ßeres Filmwerk blieb, steht dieses in seiner Kunstfertigkeit den Werken dieser großen Namen in Nichts nach.
Frühe, beeindruckende Filmkunst, die jeden Liebhaber des Mediums entzücken dürfte, zu Unrecht etwas in Vergessenheit geraten scheint, zum Pflichtprogramm von Filmfans gehören sollte und in den letzten 97 Jahren scheinbar keinen Tag gealtert ist.
Sehr kurzweiliger und unterhaltsamer Piratenspass. The Pirates! startet mit einem enorm hohem Tempo, dass er die folgenden 1,5 Stunden durchweg halten kann, ist bis obenhin vollgestopft mit skurillen Ideen und besticht mit seinem charmanten Humor, aus dem sich erstaunlich viele gut sitzende Gags ergeben. Das Ganze nimmt sich selbst zu keinem Zeitpunkt wirklich ernst, ist immer wunderbar überzeichnet und hervorragend animiert. In seinem Gesamtbild allerdings dann zu harmlos, wenig bissig und oft auf Nummer Sicher gehalten, als dass der Film mehr bietet als bloße knackige Unterhaltung. Als solche aber definitiv sehenswert. Highlights sucht man trotz dem durchgehenden Spassfaktor allerdings meist vergeblich, auch wenn die Maskierter Dieb / Badewannen - Szene schon verdammt gut und rasant animiert war.
Im Endeffekt etwas zahnlose, sicher navigierte Unterhaltung, die sich durch charme und hohe Gagquote zuverlässig überdurchschnittlich positioniert und 90 Minuten durchweg unterhaltsam den Abend gestaltet.
Nachdem sich die allgemeine Aufregung um Barbie langsam gelegt hat und auch der Bürgerkrieg hier in den Kommentaren vorbei zu sein scheint, noch kurz drei Dinge, die ich nicht ganz verstanden habe:
1) Wo genau sehen so viele, dass Matell hier veralbert wird oder sehen die Darstellung der Chefs als "gewagt" oder so. Zum einen war der Film doch die beste Werbung, da jetzt wirklich jeder ob er will oder nicht von der Firma gehört hat, zum anderen kann man doch nichts Besseres machen, als sich selbst ein wenig albern dazustellen. So von wegen: Schaut her, wir sind doch nur die liebenswürdigen trotteligen Chefs, wer könnte uns schon böse sein? Kinder ausbeuten? Ne, wir doch nicht, wir tollpatschigen Spassvögel....
2) den angeblichen Männerhass sehe ich hier auch nur wenig. Nicht zuletzt deshalb, da Ryan Gosling mit weitem Abstand der Sympathieträger des Films ist, allen Frauenfiguren maßlos überlegen ist und sich, wenn man ehrlich ist, die Frauen meist auch nicht intelligenter oder liebenswürdiger verhalten als die männlichen Parts. Ich meine: weird Barbie wird ausgegrenzt, über sie wie eine Irre gesprochen und heruntergemacht, weil sie Cellulite hat und (angeblich) komisch aussieht? Yeah, das nenn ich Woke und Feministisch!
Wobei wir bei 3) sind: Wo genau hat sich dieser angebliche Feminismus im Film versteckt? Wirklich, vielleicht war das ja mal die Absicht aber im Ernst, ich erkenne ihn nicht. Soll es dieser Monolog gewesen sein, der auch ein Artikel in der Fernsehzeitschrift meiner Grosseltern gewesen sein könnte? oder die Tatsache, dass einfach die ganze Zeit "Patriarchat ist schlecht" in jeder unpassenden Situation gesagt wird? Oder als Barbie sich anscheinend durch ihren Besuch bei Frauenarzt als "weiblich" definiert?
ich hatte Spass mit Barbie. Ich mag den Film als Unterhaltubgsmedium und feier einige Gags, die zu 99% von Ryan Gosling ausgehen der das köare Rückgrat ist. Aber wo genau all die Diskussion und vermeintliche Tiefgründigkeit, der Feminismus sein soll? Keine Ahnung...
Ich bin aber auch schliesslich keine Frau, jedoch: mir scheint es ein bisschen als hätte man gesagt: Hallo, ich bin Barbie, ein feministischer Film.
und das ist alles, was ihn als solchen auszeichnet.
Tarantinos Basterds ist einer der Filme, vielleicht sogar ein Paradebeispiel dafür, die ich, obwohl ich sie durchaus gut finde, gerne noch viel besser finden würde, gerne erzählen, dass ich sie gür brillant halte, aber bei Gott, ich tu es nicht.
IB hat, ohne Zweifel, grandiose Szenen. Das Intro und die Kellerszene sind wohl mit das beste, das Tarantino je geschrieben hat. Der Soundtrack ist wie immer genial, gerade die dem Western entlehnen Stücke passen perfekt. Der Film macht verdammt oft sehr viel Spaß. Aber irgendwie ist das alles kein rundes Ding für mich.
Meine zwei grössten Mankos: 1) Christoph Waltz ist, so absurd es klingt, zu gut in diesem Film. Stiehlt jede Sekunde Leinwand, bildet das Zentrum und macht die ersten 20 Minuten zu absoluter Filmkunst. Aber: umso mehr merke ich, dass alle anderen nicht im geringsten mithalten können. Waltz ist Hans Lada in Person, spielt Perfektion und ihm kaufe ich alles was er tut 100% ab. Der restliche Cast ist für mich leider einer der schwächsten, die Tarantino versammelt hat. Nein, ich bin kein Fan von Brad Pitt und gerade er lebt ganz allein von den Worten, die Tarantino ihm in den Mund legt, Eigenleistung erkenne ich da (verhältnismässig) wenig. Eli Roth ist halt...naja im Cabin Fever / Hostel Modus aber der Bärenjude? Ich liebe diese Idee vom Bärenjuden etc aber Eli Roth ist ebenso nur cool, weil Tarantino die Figur so schreibt und Eli das aufsagt. Performancetechnisch eher Mittelmass. Einzig Melanie Laurent weiß hervorzustechen und wie gesagt, keiner ist absolut schlecht, der Film auch keineswegs. Nur Waltz ist so gut, dass er die Schwächen der anderen umso deutlicher und für mich anstrengender aufzeigt. Bestes Beispiel das zeigt wie es besser geht: der Nachfolger, Django Unchained. auch hier Waltz on Fire, der restliche Cast einfach aber auch Welten stärker als in IB (diCaprio & L. Jackson mit absoluten Topleistungen). Fazit des Ganzen: Wann immer Waltz im Bilde ist 10/10. Der Rest definitiv stark, aber nicht annähernd so gut. Dazu auch die Kellerszene. Hat schon was und ist ikonisch. aber das verdankt sie 100% Tarantino. Den Leuten, die da ihre (sehr gut geschriebenen) Texte aufsagen, kaufe ich ihre Rollen nicht wirklich ab.
2) hier halte ich much kürzer: der Film versandet für mich persönlich ab der Kellerszene merklich. Ist klimaktisch einfach etwas fehlkobstruiert, womit ich meine, dass alle Highlights zu früh verspielt wurden. die ersten 20 Minuten hab ich mir bestimmt ca 15 Mal angeguckt, den ganzen Film jetzt erst das dritte Mal. Klar, ist ja auch viel weniger Zeitaufwand, der Anfang ost aber nun einmal mit Abstand das Stärkste am Film. Nicht, dass das danach schlecht wäre, es ist toll. Aber deb höchsten Trumpf zu erst zu spielen fühlt sich irgendwie falsch an. Die Geschichtsänderung hat mich sowieso irgendwie kalt gelassen. Das hatte für mich irgendwie etwas von ich muss jetzt jubeln und das gut finden, schließlich SPOIlER
stirbt da Hitler
SPOILER ENDE
und natürlich muss ich das gut finden, ich bin ja kein Nazi. irgendwie konnte ich nicht so wirklich nachvollziehen, wie die es wirklich geschafft haben, das Ding durchzuziehen und auch wenn da alle Obernazis draufgehen hatte ich nicht das Gefühl, dass das im Film so viel impact auf irgendwas hatte. Naja. By the way, der sehr gute Kommentar knapp unter meinem hat auch kurz hervorgehoben, dass das am Ende eingeritzte Hakemkreuz wohl ebenso wenig impact haben dürfte, da einfach chirurgisch wieder entfernbar. Fand ich ulkig. Falls mir da jemand widersprechen möchte, der sich näher damit auskennt, gerne, hab da wenig Ahnung von, aber befriedigend fand ich da nichts.
Jedenfalls, hier bitte alle positiven Dibge zum Film dazudenken, denn wie gesagt, schlecht isser nicht aber das positive wurde eh schon oft genug hervorgehoben:
+ 😁 +
Der Tarantino, der mit Death Proof im Mittelfeld verweilt und seine Meisterwerke (Hateful 8, Kill Bill, Pulp Fiction, Django) von denen trennt, mit denen ich nix anfangen konnte (der Rest)
Elemental ist nicht mehr, aber sicher auch nicht weniger als durchaus unterhaltsamer, wenn auch ziemlich durchschnittlicher Pixar-Output, der trotz seiner eigentlich schweren Thematiken wie z.B. Ghettoisierung vor allem ein junges Pixarpublikum abholen wird.
Insgesamt sind mir persönlich da allerdings viel zu viele eigentlich kleinere Mängel, die den Film sehr deutlich von stärkeren Filmen des Studioa trennen.
Die Story wirkt doch schon arg konstruiert, viele Dinge werden nur angerissen und dann doch nicht weiter vertieft, Wind und Erde spielen maximalst eine kleine Nebenrolle womit viel Potenzial liegen gelassen wird und die Liebesgeschichte wirkt an vielen Stellen doch lediglich wie aufgezwungen anstatt wirklich aus dem Inneren der Charaktere kommend. Zudem erinnert mich Elemental gerade in der Eltern - Tochter Dynamik und der Liebesgeschichte ziemlich oft an Zootopia Wo mich da aber jede Szene Emotional äußerst abholt, bleibt das ganze bei Elemental oftmals mehr Behauptung als logische Folge oder Teil einer funktionierten Geschichte und auch im Worldbuilding hat man sich vielleicht ein zwei Mal zu oft an Zootopia orintiert, wobei dort ebenfalls zu keinem Zeitpunkt dessen zugegeben auch schier unerreichbare Brillanz erreicht wird.
Jedoch: Elemental funktioniert. Unterhält und bietet alles, was man für einen Feel Good Abend benötigt. Hat wenn auch nicht neu, eine schöne Botschaft und auch wenn ich die Liebe nicht ganz abkaufe, zwei solide Hauptcharaktere, die zumindest 90 min Laufzeit durchaus tragen können. Somit gesellt sich der Film gemütlich zu Pixars ordentlichem Mittelfeld, wo sich vor allem der Neuere Output z.B. auch Luca, Onward oder Soul tummeln. Zum Glück kein Desaster wie Merida, Cars II oder zuletzt Lightyear, aber auch ebenso drei, vier Ligen unter Klassikern wie dem guten alten Wall E. Im Spinn off dann bitte die Liebesgeschichte zwischen Erde und Luft und im dritten Teil ein Crossover mit Zootopia.
Heut halt ich mich kurz weil ich wenig Lust auf Nörgelei habe und es Positives leider nicht zu berichten gibt. Saw-Vollendung, im Original Saw 3d erzählt uns schon im Titel, warum der Film existiert: Nein, nicht zur Vollendung sondern weil 3d ist cool also machen wir das jetzt auch und der Pöbel wird sich schon damit zufrieden geben.
Nun, das ist falsch, denn Saw 7 ist vor allem eines: Hässlich. Und auch wenn Geschmäcker ja sehr verschieden sein können, kaum jemand wird diesen Fakt wohl bestreiten. Filmästhetisch sind selbst viele Low Budget oder Trash Filme Saw 7 überlegen, die Fallen sind unausgegoren und lahm (Ausnahme: die Horsepower Trap und natürlich die Inverted Bear Trap, wobei letztere nicht kreative Leistung dieses Teils ist) und die Story + Twist habe ich lustigerweise schon mit dem Abspann wieder vergessen. Auf einer Stufe mit dem Tiefpunkt der Reihe, Teil 5. So und jetzt "freue" ich mich auf Rewatch von 6 (ja ich missachte die Reihenfolge, weil das langsam irgendwie eh egal ist) und die Erstsichtungen von Spiral und Jigsaw. Schlimmer als der hier kanns ja hoffentlich kaum werden.
10 Punkte für die Horsepower Trap, einen für Chester und 8 Abzug für das pinke Blut. Ein Film wie eine Foltermaschine.
Saw 5 ist wohl mit der unbeliebteste Teil der Reihe oder zumindest der, den wohl wirklich niemand seinen Lieblingsteil nennen würde und das ist auch nur allzu verständlich.
mehr als bei jedem anderen Vertreter des Franchise merkt man, dass keiner im Cast oder der Filmcrew eine sinnvolle Drehbuchidee hatte und es einfach darum ging, noch einen weiteren Teil zu drehen. Die Falle vom Filmposter (Kopf im Glaskasten) ist einigermaßen cool, die E.A. Poe Anspielung dürftig aber okay und die Endfalle bzw die letzten 3 Filmminuten echt cool wenn man die Logik der Geschichte ausser Acht lässt. Die Hauptstory, alle darin vorkommenden Fallen und der Twist, den ich jetzt spoilern werde weil er genau wie der Film einfach unendlich langweilig ist ("Ach so: Wir hätten ZuSammENarbEiTen müssen" ach was, echt? DAS kam aber unerwartet)
ist einer der idiotischsten weil vorhersehbarsten zumindest der Sawreihe.
Ausnahmslos alle Charaktere sind unsympathisch und extrem vergessenswert. Das Schnittmassaker aus Teil 4 setzt sich fort und auch wenn es schlimmere Filme gibt, kann man über Saw 5 nichts sagen, was in irgendeiner Weise überdurchschnittliche Qualitäz atestieren würde.
Saw 5 ist ohne Zweifel lahm, ideenlos und irgendwie nicht einmal gemessen am schon schwachen Vorgänger erwähnenswert und wenn vlt nicht absolut schlecht dann doch mindestens genauso schlimm: absolut vergessenswert.
Der Dritte ist wohl mein kleiner Liebling der Reihe. Nicht falsch verstehen - das Original ist selbstverständlich Welten besser und sogar einer meiner Lieblingshorrorfilme / Psyhothriller aber die wirkliche Saw-Reihe wie man sie kennt, hat ja eigentlich erst mit 2 bzw spätestens mit diesem Dritten Teil so wirklich begonnen.
Saw 3 zeichnet sich durch eine bisher in der Reihe nicht so gekannte graphische Gewalt sowie die nacv dem Originalteil kreativsten und innovativsten Fallen aus. Im Gegensatz zu den Nachfolgern bleibt die Story noch einigermaßen nachvollziehbar und das Ende fand ich sogar überraschend gut gelungen, sogar ein, zwei Charaktere sind noch nicht ganz das pure Kanonenfutter.
Die Schnittarbeit, die später groteske Züge annehmen sollte, bleibt hier effektiv und ansehnlich.
wenn man es genau nimmt eigentlich der perfekte Saw Film. Top Fallen, gutes Ende, ein Gewaltgrad, der Freunde härteren Horrors erfreut ohne völlig zu weit zu gehen oder dem Stumpfsinn der Fortsetzungen zu verfallen, der Spagst zwischen dem grandiosen Original und den stupiden Folgeteilen.
Kann man schon mal 7 Schwrinehälften für liegen lassen.
Kann ja mit Gangster- oder auch Mafiafilmen normalerweise so gar nichts anfangen, und z.B. der Pate, Scarface, Goodfellas treffen bei mir nur auf müdes Schulterzucken.
"Heat" von Michael Mann hab ich damals mit ca 12 gesehen, war einerseits überfordert, gleichzeitig aber absolut geflasht und war mir sicher, etwas Großes gesehen zu haben. Robert de Niro wurde und ist bis heute einer der ganz großen für mich und das hier ist für mich immer noch seine stärkste Performance (auch weil zu meiner Schande Raging Bull immer noch ungesehen ist und Taxi Driver ebenso nur wenig Eindruck auf mich macht). Ich schweife ab. Kurz und knapp:
Nach so vielen Jahren war mir Heat immer noch verdammt gut im Gedächtnis und auch wenn ich es nie vermutet hätte: Manns Meisterwerk hat nichts von seiner Strahlkraft verloren und bleibt in einem Genre, mit dem ich eigentlich kaum was anfangen kann, der mit weitem Abstand virtuoseste, best gespielte und schönste aller Filme, von Anfang bis zum Ende, welches außerdem mit eines der stärksten ist, die das amerikanische Kino je zu Stande gebracht hat. Chapeau.
Erste Worte im Film:
"Der Name des Toten ist John Cramer. 52 Jahre alt, männlich, Weißer."
- "Der hat schon bessere Tage gesehen..."
Das war ja mal das nächste Level einer Metaebene.
Alles in Allem derAnfang vom Ende und spätestens ab diesem Teil der fast schon sympathisch überzeichne´te Blödsinn, für den die Reihe so berüchtigt wurde.
Jetzt im Rewatch mangels sonstiger Verfügbarkeit geschnitten auf Tele 5 geguckt, wobei das eigentliche einzige Highlight des Films, die anfängliche und im Uncut wirklich eindrucksvolle OP selbst einer solchen unterzogen wurde, mit dem Ergebnis, dass in etwa Nichts davon übrigblieb. Der unnötig verschachtelten Geschichte kann man aber auch im Uncut nicht folgen. Gegen Saw wirkt halt selbst Nolans Tenet wie eine geradlinige 08/15 erzählte Storyline.
Das schlimmste Folterinstrument im Film ist definitiv die Schnittarbeit, die mindestens einen Oscar verdient hätte. Wenn man sich die Reihe chronologisch anguckt, wird man ohne Zweifel vermuten, an einem Tiefpunkt angekommen zu sein - nur um in den folgendenden Teilen festzustellen, dass die Reihe auch noch ganz ganz anders kann...
Lange, sehr lange vor mir hergeschoben, da ich erwartete, einen äußerst schwachen Pixarfilm zu bekommen. Anstatt eines Cars 3 Rewatches aber endlich eingeschmissen und dann das:
Schlimmer als erwartet.
Denn nein: Arlo und Spot ist kein wirklich schlechter Film. Die Animationen sind teils echt Bombe. Die Story extrem simpel aber funktioniert. Der Film ist definitiv kindgerecht und ein paar Witze zünden.
Und doch - ich hätte lieber einen schlechten Film gesehen. Beispiel: Cars II ist immer noch der miesteste Pixar aller Zeiten aber aus dem Stand kann ich euch 5-6 Szenen nennen, um das sehr ausführlich zu belegen. Lightyear war kacke aber oft so dreist schlecht, dass er in Erinnerung blieb. Das selbe gilt für die schlechten Disneyfilme z.B. Chicken Little. Oder Ralph Breaks the Internet der so aggressiv schlecht ist, dass der ganze Film schmerzhaft in Erinnerung bleibt. Arlo und Spot hingegen ist mehr wie der unsägliche Merida: trotz objektiv guter Machart derart generisch und ohne Highlights, dass ich ihn heute gesehen und 2 Stunden später schon wieder fast völlig vergessen habe.
Mit ihren Barbie Film ist Greta Gerwig ein grundsolider, durchaus unterhaltsamer und vor allem von seinem hervorragenden Setdesign lebender Film gelungen, der mit seiner Message nicht gerade sparsam umgeht und sie uns gerne immer wieder so unsubtil wie möglich ins Gesicht klatscht. Die leichtfüßige Inszenierung und ein gut aufgelegter Cast sowie zahllose optisch ansprechende Einfälle z.B. die Inszenierung der Reise von Barbieland in die echte Welt und zurück entschädigen jedoch weitestgehend dafür.
Die Szenen in der echten Welt hatte in der ganzen Geschichte un Matell dann auch deutliche Hänger, was nicht zuletzt dadurch deutlich wird, dass sich diese Storyline irgendwann arg verläuft und ziemlich lustlos aufgelöst wird. Ferrara und Greenblatt wissen als Mutter und Tochter kaum zu überzeugen und der Film hätte keine der beiden dringend gebraucht, die Message hätte sich sicherlich auch anders, eleganter und mit famoseren Schauspielrinnen umsetzen lassen können.
Glücklicherweise gibt es in Barbie aber einen gewaltigen Pluspunkt: Ryan Gosling.
ohne Zweifel das Highlight des Films, stiehlt jedem in jeder Szene die Show, verpackt das mit einer sehr witzigen Performance und spielt auch deutlich stärker als der komplette Rest des Casts.
Billie Eilish darf uns den Abspann versüßen und macht das, wie immer, grandios.
Beim Rewatch werde ich den Film allerdings definitiv an der richtigen Stelle ausmachen und zwar 1-2 Minuten vor Ende. Was Greta Gerwig bei all ihrem Talent dazu bewogen hat an ein derart starkes Endbild noch einmal eine unlustige Gagszene als deutlich schwächeren Abschluss dranzusetzen, ist mir absolut unverständlich - fand ich wirklich sehr schade.
Naja - unterhaltsamer Film, tolles Set, überragender Ryan Gosling.
Musste seltsamerweise mehrfach an Chytilovas "Sedmikrasky" denken, der eigentlich doch auch ein hübscher Vertreter des feministischen Kinos ist. Vlt wird Barbie ja auch mal noch so kultig und ein nettes Double feature wären die beiden Filme allemal.
Wir schreiben das Filmjahr 2011 und damit eines, das in meiner persönlichen Weltsicht zu einem der ganz großen, vor allem der neueren Zeit, gehört. NWR hat sich mit "Drive" ein Denkmal gesetzt, Bela Tarr lieferte zum Ende seiner Karriere ein absolutes Glanzstück seines Könnens und Lars von Trier zeigte mit dem Mittelteil seiner Depressions-Trilogie seine beste Seite. Nicht zu vergessen das dazugehörige Interview.
Nuri Bilge Ceylan bewies, dass er zu den besten seiner Zeit gehört (sehr gespannt auf "About dry grasses", aber so wie ich Deutschland kenne, werd ich den eh nirgends im Kino zu sehen bekommen) und die Harry Potter Saga fand ihr Ende. Nicht zu vergessen auch Meisterwerke wie Breaking Dawn Part 1 und - natürlich - Cars II, der allerallerallerbeste Pixarfilm allerzeiten, die Glanzzeit moderner Animationskunst.
Und in eben diesem Jahr...ist mein Lieblingsfilm KUNG FU PANDA 2.
Möglicherweise folgen SPOILER
Kung Fu Panda 2 ist in jeder Hinsicht ein Meisterwerk der simplen Animationsunterhaltung. Es mag kein weltverändernder, filmhistorisch wichtiges Werk sein, doch das, was er tut, macht Jennifer Yuh Nelsons Regiedebüt in jeder Hinsicht formvollendet unfehlbar. Ein paar Punkte möchte ich hervorheben:
1) Kung Fu Panda 2 profitiert erst einmal in jeder Hinsicht vom Erstling. Wäre der nicht schon so grandios, hätte es die Fortsetzung wahrscheinlich schwer, dadurch aber dass der erste Teil bereits bockstark war, kann die Fortsetzung direkt auf hervorragend etablierte Charaktere setzen, direkt auf der Basis des Erstlings aufbauen und den Stil konsequent fortsetzen, verbessern. Der herausragende Cast kennt sich, spielt grandios zusammen - die Teamdynamik ist bis ins Detail perkeft ausgearbeitet. Liu, Chan, Black, Jolie, Cross und Rogan - das SIND Po und die Furious 5, jeder bekommt seine kleine eigene Screentime, jeder Charakter hat seine Eigenheiten, die nur in Sekunden gefestigt und auch für die jüngsten Zuschauer verständlich etabliert werden, jedes Mitglied bekommt die Möglichkeit zu strahlen, alle fügen sich perfekt zu einem Team zusammen. Ergo: Alle Zuschauer werden in sekundenschnelle Teil des Teams, kaum ein Film macht es seinem Publikum so leicht, Teil der Gruppe zu sein und 90 Minuten kämpfen wir mit unseren Freunden mit wildem Kung Fu. Spaßfaktor 100%.
2) Was sich auch im Pacing bemerkbar macht. Das ist - literally - nach dem Lehrbuch gefertigt. Ziemlich simpel und generisch. Aber: es funktioniert. Immer.
3) Genau wie der Humor. Und der ist extrem facettenreich + funktioniert zu jeder Sekunde. Jeder Gag sitzt, die variationsreiche Gestaltung macht den Rest. Von Wortwitz über Situationskomik bis zu visuellem Humor ist alles dabei. Gerade letzterer ist herausragend, bestes Beispiel die Szene im Drachenkostüm. Mit welcher visuellen und kameratechnischen Raffinesse da gespielt wird um eine komische Situation zu inszenieren ist wirklich fantastisch.
4) Die Botschaften des Films sind im übrigen ebenso grandios. Gerade des Ende: "I am your son" rührt richtig zu Tränen: Ja, das ist simpel und ja, das ist auch nichts Neues, was da erzählt wird. Aber es funktioniert, ist wunderbar kindgerecht und konnte auch mich absolut begeistern. In dem Zusammenhang wollen wir auch James Hong hervorheben als Pos "Adoptivvater" - hervorragende Leistung, Hong ist absolut grandios in seiner Sprecherrolle. Und weil ich eh schon ewiges Namedropping betreibe: Auch Michelle Yeoh als Wahrsagerin und van Damme als Kung Fu Meister fügen sich nahtlos in den glänzenden Cast ein.
5) Und nach dem ganzen Vorgeplänkel der Grund für meine Höchstwertung: Gary Oldman. Ich liebe den Kerl ja ohnehin aber - hot take - sein Lord Shen ist das Beste, was er jemals abgeliefert hat. Ja, eine Sprechrolle - aber was für eine!
Als absoluter Fan von Disneybösewichten wie Hades, Scar oder Ursula war ich absolut überwältigt davon, einen derart starken Antagonisten in einem Dreamworks Film zu sehen, gerade weil das Studio in der Hinsicht eher sehr mau unterwegs ist (Ausnahme: Fairy Godmother in Shrek 2 und Death aus The last Wish). Aber Lord Shen ist extrem vielschichtig durchkomponiert und bekommt sehr viel Screentime, die ihm als Spiegel des Hauptcharakters eine unheimliche Tiefe verleiht. Shen ist zwar fast schon psychotisch böse, dabei aber unheimlich intelligent und sich seiner eigenen Schwächen bewusst. Shen ist aber auch ein gezeichneter, verletzter Charakter. Bekommt furchteinflösende Momente genau wie ruhige, intime, zeigt sich ängstlich, unsicher doch im nächsten Augenblick von seiner zerstörerischsten Seite - in seiner Ambivalenz sogar den besten Disneybösewichten überlegen und vielleicht DER stärkste Antagonist in einem Animationsfilm überhaupt (evtl gleichauf: Lotso aus Toy Story 3). Gary Oldman spielt das in jeder Sekunde perfekt. Hat eine unfassbare Chemie mit dem restlichen Cast, spielt nur mit seiner Stimme die brüchige Fassade Shens genauso grandios wie desses bösesten Ausbrüche. "How did you find peace? I took away yor parents...everything. I scared you for life..." Dieses Unverständnis. Der Unglauben. Und der Schmerz. Allein darin steckt so unfassbar viel für einen simplen Kinderanimationsfilm. Wie gesagt: Es ist und bleibt ein Unterhaltungsfilm. Aber wenn ich Kung Fu Panda z.B. mit aktuellen Blockbustern vergleiche, hat der philosophisch und emotional die Tiefe eines Mariannengrabens und Lord Shen steckt jeden Marvelbösewicht schulterzuckend in die Tasche. Und wenn Shen - zuvor mehrmals als extrem agil und blitzschnell etabliert - sich im finalen Kampf einem herabstürzenden Mast entgegensieht und anstatt auszuweichen beinahe lächelnd die Augen schließ, sich seinem Schicksal stellt, den oft angeführten "inneren Frieden" endlich mit sich schließen kann, bevor in seinem eigenen Feuer vergeht...
Ich könnte stundenlang von diesem meisterhaften Mittelteil einer äußerst starken Trilogie schwärmen, fürs Erste wollen wir es dabei aber belassen.
Kung Fu Panda 2 ist der The Dark Knight der Animationskunst, der mit meilenweitem Abstand beste Film von Dreamworks, mit einem Cast bei dem Wes Anderson Pipi in den Augen bekommt und man sich durchgehend fragt, warum dieser Kinderfilm so verdammt viel mehr Tiefe und Herz besitzt als 99 % der an Erwachsene gerichteten Mainstreamunterhaltung. Po und die Furious 5, vor allem aber auch Shen spielen in der obersten Riege der Animationskunst und Kung Fu Panda 2 ist nicht weniger als das: ein Film wie er sein sollte, ein Herzens- und Teamprojekt, das nur so vor Freude sprüht. Ein Meisterstück.
Epilog: die 10 besten Animationsfilme aller Zeiten (NUR Computeranimation, also kein Zeichntrick, sonst würds nochmal ganz anders aussehen)
1) Finding Nemo
2) Wall E
3) Kung Fu Panda 2
4) Ratatouille
5) Toy Story 3
6) Frozen
7) Toy Story 4
8) The Lego Movie
9) Coco
10) Zoomania
außer Konkurrenz: Cars 2 (11/10 <3)
Sehr interessant an dem Film fand ich die Feststellung:
Oh, hey wir sind ja alles homophobe Idioten.
Also was tun?
Uns bei unserem Freund dafür entschuldigen?
Selbstreflexion? Unser Verhalten kritisch beäugen? Uns vielleicht sogar ÄNDERN?
Hey, nein, warte - wir verprügeln einfach irgendeinen anderen homophoben Idioten und alles ist wieder gut.
Pah, entschuldigen, wer macht denn sowas - echte Männer geben anderen fett auf die Fresse und dann gehts ab an den Baggersee!
Ich kanns kaum erwarten endlich Kinder zu haben, denen ich solche Weisheiten mit auf den Weg geben kann.
Mit Antiporno beweist Sion Sono mal wieder, dass er definitiv zu den interessantesten Filmkünstlern der Gegenwart gehört. Eigentlich fast schon überflüsstig, für diese 75 WTF Minuten irgendwie nach Worten zu suchen, aber egal: Antiporno ist (vermutlich) ein Kammerspiel in grellbunten Farben, in dem wir knapp über einer Stunde zusehen, wie Ami Tomite wie eine Wahnsinnige kreischend vor der Kamera herumtanzt, während um sie herum das surrealistische Chaos seinen Lauf nimmt.
Und im Endeffekt lebt der Film genau davon: Ami Tomite. Sich mit rund 22 Jahren derart in eine Rolle hineinzusteigern, sich so absolut zu öffnen und dem inneren Irrsinn freien Lauf zu lassen, damit es ein Meister wie Sono auf Bild bannen kann nötigt mir den allerhöchsten Respekt ab. Es vergeht keine Sekunde in der Tomite nicht auf mindestens 180 agiert und die Leinwand zum explodieren bringt, bis dann ohnehin letzten Endes alles in einem mehr als überspitzten Farbrausch zusammenbricht.
Abseits davon brilliert Sono wie gewohnt in Sachen Kamera, Ton und Szenengestaltung - der Film ist so grell, bunt und überfordernd verrückt wie das Spiel seiner Hauptdarstellerin und dabei so greifbar, man kann förmlich schmecken, riechen, fühlen wie alles in Sonos kreativem Farbspektrum pulsiert.
Damit überaus vergnügliche 75 Minuten mit denen man als Fan von Sono, zu dem ich langsam aber sicher mutiere, nicht entgehen lassen sollte. Hat sicherlich nicht die emotionale, exorbitante Kraft seiner stärksten Werke, wirkt dabei fast mehr wie eine Fingerübung Sonos, lebt aber von einer absolut frei drehenden Haputdarstellerin, ist laut, grotesk, Pornographie für meinen überbordenden Intellekt. Sono wie man ihn kennt und liebt.