dannydiaz - Kommentare

Alle Kommentare von dannydiaz

    • was ne Liste, danke, sehr unterhaltsam, bei manchen fällt es mir schwer das zu glauben (chr bale - Die Kampfwurst) aber beim googeln hat sich bisher alles als wahr heraus gestellt so verrückt manche Nennungen auch sind.
      faszinierend

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      • 8

        Teuflische Wortspiele. Scharfer Humor, der durch Glas schneidet. Absolut feinfühliger subtiler Humor und dann wieder diabolisch oberflächlich. Superb. Patrice Lecontes Filme altern vorzüglich und haben eine zeitlose Eleganz.
        bon mots, pleasanterien, enjouements, esprit, persiflage und für die ganz groben auch etwas "chumeur"

        8
        • 8 .5

          Aki Kaurismäki mal ganz anders. Shakespeare'sche Dimension im sonst so geerdeten Finnen. Der Film hat mich sehr überrascht.
          Aki ist immer eine sichere Bank, alles sitzt, s/w wird kunstvoll eingesetzt. Ein bischen Noir Stimmung und Melancholie und tolle Musik, aber diese Facette der Macht ist neu. Jajaja Ich liebe Aki Kaurismäki.

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          • 8

            Der Film führt Spitzenplätze in viele Listen, die Kritker loben ihn als Kult und wie oft steht dahinter ein Satz wie "der beste Film aller Zeiten" und Gewinner dieses und jenen Rankings.
            Man liest über Erwartungen und zig Ebenen der Interpretation, Skandale, Verbannung aus Kinos etc, dabei ist es einfach eine unterhaltsame Komödie. In erster Linie nur zur Unterhaltung gedacht und wenn man möchte kann man gerne drüber nachdenken, aber man kann ihn auch einfach nur genießen und über den vorzüglichen Esprit/l'humeur lachen.
            Hat mich ein wenig an Hitchcocks "Champagne" erinnert, wenn auch wesentlich ausgereifter.
            Den werde ich sicher nochmal gucken, einfach weil er so viel Spaß gemacht hat.

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            • 5 .5

              "Manderlay" Lars von Triers starker Film hat ein Prequel bekommen.
              Stoisch. Das Leid des Stoikers Solomon Northup hat sich beim anschauen so angefühlt wie "The Passion of Christ". Stoisch leiden auch still im dunkeln die Zuschauer mit.
              Lieber noch mal "Manderlay" gucken!

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              • ähm Rooster, dein schönstes Kinoerlebnis hast du ja irgendwie verraten auch wenn du es nicht beantwortet hast, aber das zweite intressiert mich.

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                • vom Bonusmaterial des Films "Idioten"
                  reden will er ja nicht mehr so, aber wie stehts mit dem singen.
                  take it away Lars, take it away
                  http://www.youtube.com/watch?v=GEwDcYf8lyo

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                  • 7 .5

                    Vollständig kranker Mumblecore Amoklauf.
                    Irgendwo Ende der 80er Anfang 90er liegt das New York eines Typen, der keine Lust auf Taxi Driver hat und komplett gaga unterwegs ist. Ein Autounfall von einem Film, bei dem man trotz Ekel nicht weggucken kann. Man sieht gebannt wie jemand sich auflöst, total hart.
                    Vom Szenario her hätte man das ganze nicht unbedingt in eine andere Zeit legen müssen, das macht das ganze aber irgendwie sehr interessant.
                    Vom Gefühl her ist man danach genauso fertig wie nach "Ex Drummer"
                    Für alle die glauben Mumblecore wäre nur Funny Ha und so hier ist eher Falling Down angesagt....puuhhh

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                    • 4 .5
                      über Foster

                      Harter Kitsch, ohne Gnade wird hier mit Weichzeichner und Heile Welt Drumherum eine US-Familien Dingsda mit süßem frechen Kind erzählt.
                      Das ein Teil des Films im Legoland spielt war bestimmt ein ganz wichtiger Plotpoint, und hat sicher nichts damit zu tun das Lego eine LKW Ladung Geld vor dem Haus der Produzenten ausgeschütet hat.
                      Toni Colette war es wohl leid immer nur den US Akzent zu sprechen und übt sich hier in einem schottischen Akzent. Das ist so lustig und charmant, das sie den Film trotz hardcore nonsene Familiytrash, irgendwie sogar ganz nett macht. Ioan Gruffudd darf dafür kein einziges Wort walisisch sprechen, und spielt diese typische Art Ehemann, der von nix Plan hat und perfekt sein wil, wie sie mittlerweile etliche Filme bevölkern. Story, völig egal.
                      Furchtbar nett ;) Für Toni Colette Fans etwas netter.

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                      • 6 .5

                        Nach diesem HammerTrailer
                        http://www.youtube.com/watch?v=s5Vtk9jhfmw
                        war ich dann ein hier und da etwas enttäuscht. Vor allem an der englischen Synchro. Die passt leider überhaupt nicht.
                        Die orignal französische gabs leider nicht und auf deutsch wurde erst gar keine gemacht. Warum nur, dabei ist der Film wirklich einzigartig und wer die Disney/Dali Zusammenarbeit "Destino" mochte, der wird sich hier in wundervollen Bilder laben können.
                        Es gibt ein paar kleine Längen, aber dafür sind die Bilder berauschend und es ist ein Film der abenteurlich und entspannt gleichzeitig ist. Also der visuelle Stil ist echt der Wahnsinn, das ganze macht Spaß und könnte mit deutscher Synchro echt was werden. Hallo Rufus Beck, hallo Andreas Fröhlich, hallo Andrea Sawatzki, habt ihr Lust?

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                        • 8

                          Italien in den 70ern. Kunst, Freiheit, Kinder, Machos und Feminismus. Schöne Bilder in einem autobiographisch geprägten Film über die Jugend des Autors.
                          "Anni Felici - Jahre des Glücks" ist sehr temperamentvoll und hat einen hervorragenden Soundtrack. Klassische Musik die einfach Spitze ist und noch nicht total verbraucht ist. Also kein FuniculiFunicula und auch kein 70s Klischee Soundtrack. Man kann 70er Stimmung auch erzeugen ohne den Flowers in your Hair vs Disco Boogie Sound.
                          Zwei Brüder, eine Super 8 Kamera, viele Impressionen. Der erste Frankreich Urlaub. Die Eltern, die Freunde, die Familie, da schwebt man so durch die jungen Jahre eines Regisseurs.
                          Und das macht echt Freude. Einen italienischen Film zu kommentieren ohne Fellini Vergleich zu machen geht natürlich nicht. Hier passt wohl "Amarcord" (Mi Ricordi _ Meine Erinnerungen) als Vergleich am besten. Wobei Anni Felici wesentlich handlungsorientier ist, er zieht einen aber genauso stark mit. Gibts was zu bemängeln--hm....ach egal;)
                          Martina Gedeck in einer Nebenrolle ist auch ein nettes Schmankerl, und ihr italienisch ist verdammt gut.
                          Es gibt echt viele schöne Sprachen, aber italienisch ist imo die Sprache überhaupt. Sollte auf jeden Fall als Lingua Franca wiederkommen. Mit "La Grande Bellazza" scheint da ja einiges in Schwung gekommen zu sein. Felicita!

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                          • 5

                            Nette kleine Gaunerei für Zwischendurch. Man muss etwas aufpassen, dass man nicht in Logiklöcher stolpert oder etwas zu ernst nimmt. Auch sollte man dem Film verzeihen, wenn er nicht Bukarest von Warschau unterscheiden kann. Sieht wohl für Amis alles gleich aus.
                            (Wer erinnert sich an den A-Team Film: der Kölner Dom kommt, ein Schriftzug Frankfurt wird eingeblendet und dann kommt ein norwegisches Polizeiauto um die Ecke).
                            Dabei handelt es sich hier um eine kanadische Produktion und das Wetter ist dementsprechend etwas gräulicher. Das Produktionsdesign hat ein paar lustige Ideen umgesetzt der sonst oft etwas trashige Muff so mancher kanadischer Filme ist hier einem etwas stylisheren Look gewichen.
                            Ein gut gelaunter Ensemble Film über Profi Diebe, nicht ganz frei von Klischees und Hollywood Gammelfleisch, der als reiner Unterhaltungsstreifen ganz passabel ist.

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                            • 0 .5

                              Die Friday Filmereihe mochte ich. Das hier ist nicht auszuhalten. Da muss man selbst aus einer Preview rausrennen...
                              Hier wird abgekupfert bis die Schwarte kracht, lieber ein BuddyCop Movie von damals nochmal schauen als diesen aufgewärmten Training Day goes Überfunny.
                              Selbst Hardcore Ice Cube oder Kevin Hart Fans finden den Film so witzig wie Zahnschmerzen.

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                              • 6 .5

                                Wenn Stalin und Hitler heimlich im Schrank knutschen oder zusammen durch eine Kirche tanzen ist der Film stark. Den Rest des Films ist große willentliche Aussetzung der Ungläubigkeit - suspension of disbelief angesagt. Welcher kleine Junge kann schon so schnell akzenktfrei zwischen Sprachen wechseln und seine Identität leugnen?
                                Es gibt etliche Szenen die eher einem kitschigen Musical gleichen als einem Kriegsfilm. Die junge Julie Delpy spielt eine Rolle, die man banaler nicht schreiben hätte können.
                                Der Film hat ziemlich viele Mängel aber doch muss man ihm eine gewisse Kraft anrechnen. Das ganze wirkt teils wie ein Märchen, in dem unser junger Held keiner ist sonder eher passiv von einem Geschehen ins nächste fällt ohne das er aktiv werden muss. Die surrealen Momente sowie die Ansätze des inneren Konflikts des Jungen sind stark, der Rest ist teil zäh aber insgesamt eine lohnenswerte Filmerfahrung.
                                Was ich von Agnezka Holland als Regisseurin halten soll weiß ich immer noch nicht so recht.

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                                • 7 .5

                                  Susanne Bier kann einfach Filme machen irgendwie passt es bei ihr. Ich kann einfach nur sagen. hat mir gefallen.
                                  Leider wurde der Film politisch interpretiert, und wurde in paranoiden Werken in abgewandelter Form mißbraucht.
                                  Haben sich Anders Thomas Jensen und Susanne Bier eigentlich bei den Homeland/Hatufin Machern beschwert?
                                  Der heimkehrende Soldat, mit dem keiner mehr gerechnet hat und dessen Frau und Kinder im Strudel zwischen Verlust und Auseinanderleben kämpfen. Das ist stark verinfacht das Gerüst, aber die leisen Zwischentöne sind es, die den Film ausmachen. Susane Bier nimmt sich Zeit um "Blumen am Wegesrand zu pflücken". Es gibt einfach so viele Szenen wo man nur kleine Denkanstöße bekommt.
                                  Ein leider etwas ins Vergessen geratener Film der wie immer starken Dänen. Warum man hier ein Hollywood Remake mit Gyllenhall und Portman machen wollte ist klar, mit ein paar kleinen Veränderungen kann man den stark emotionalen Film für Politisierung nutzen.
                                  Die Dialoge von Europas feinstem Drehbuchautoren Anders Thomas Jensen sind perfekt. Dieses knackige knisternde, die Anspannung zwischen jeder Frage und Antwort, dieses ehrliche echte, das beherrscht er in Perfektion.
                                  Connie Nielsen in einem der wenigen Filme in ihrer Muttersprache zu sehen ist auch ein seltenes Vergnügen.
                                  Wie man den Krieg überlebt aber den Frieden verliert, das zeigt dieses Drama über Zerbrechlichkeit und Stärke so gut, dass er sicher einigen Familien Angst machen wird, in der Art wie Dynamiken seziert werden. Starke Leistung von allen Beteiligten. Applaus für den dänischen Film.

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                                  • 7 .5

                                    Spike Jonze hat das Genre der Skatevideos stark geprägt und auf dem Weg nebenbei den Vorreiter für Jackass und co gegeben, wovon er bis heute Produzent ist. Hier hat er während der Dreharbeiten zu "Her" an exotischen Spots ziemlich viel Curbdancing gefilmt. Es gibt auch ein paar Szenen in denen Kunst und Skulpturen als Obstacle benutzt werden. Spike Jonzes Parts erkennt man eindeutig. Er fährt alles auf was geht und filmt mit mini FlugDrohnen von oben, statt nur einfacher FollowFootage. Tricks werden mit CGI vermischt und wer das Vorgänger Video seiner Firma Girl gesehen hat und begeistert war von der Idee ein Skateboard Video zu machen in dem auf einmal die Skateboards verschwinden, der wird hier nich berauschter von dem sein was man mittlerweile alles für Tricks machen kann. Es gibt zwar noch ein paar Szenen, die eher 411 gleichen, aber die Menge an Humor und abwechslungsreicher Musik mit erstklassigen Bildern hebt sich sehr stark vom Standard ab.
                                    Unfassbar viele Locations, erstklassig viele alte Hasen und junge Hüpfer der Szene. Wenn der Spike ruft, dann kommen sie alle. Bombastisch.
                                    Ich glaube Fincher sollte auch mal wieder Musikvideos oder andere kreative Fingerübungen machen um dann wieder befreiter ans Werk gehen zu können. Denn das scheint das Geheimnis von Spike Jonze Output zu sein, die Abwechslung. Variety is the Key.
                                    ByTheWay: Aufgrund der vielen und schnelle Schnitte kann man den Rest des Tages keinen Film mehr gucken. Alles was man danach guckt wirkt doppelt so langsam.

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                                    • 8 .5

                                      Rohdiamant, den ich erst nur für einen Glassplitter hielt.
                                      Ich habe den Film auch vor ein paar Jahren gesehen. Hab den Streifen dann total vergessen und ihn dann letztens anschauen wollen und habe dabei gemerkt, dass ich ihn schon kenne. Vielleicht auch nur teilweise. Die Synchro war für mich nicht ertragbar und ich habe ihn dann abgebrochen. Auch insgesamt war er für mich nicht so der Genuß besonders den Schnitt und das Licht betreffend. Ein nochmaliger Versuch endete auch verfrüht.
                                      Heute habe ich ihn mir mal richtig vorgenommen, im Originalton mit Untertiteln. Mittlerweile verstehe ich ein bischen dänisch und muss sagen der Humor ist schwer übersetzbar. Dänisch ist so eine grobe Sprache, die total in-your-face ist und auch das Wort "Bitte" existiert nicht, aber auch wunderbar ehrlich und unverschnörkelt und hat eine gewisse Musikalität. Also für meine Ohren das italienisch des Nordens.
                                      Die Besetzung des Films besteht aus vielen bekannten dänischen Schauspielern. Unser Direktor aus der Hölle - Boss of it all wird vom "Idioten"-Stoffer gespielt. Die Mitarbeiter sind bekannte Darsteller, die man in ihren spießigen Bürokleidern kaum erkennt. Lars von Trier hat den Film bewußt mit diesem Cast besetzt, da sie in Dänemark bekannt sind für ihre lustigen Rollen. Der ganze Humor läuft auch ein bischen auf der Schiene, dass bekannte Rollenbilder der Darsteller durch den Kakao gezogen werden.
                                      Die verrückten Schnitte im Film sind leider immer noch nicht so meins, aber ansonsten hat er mich diesmal echt zum lachen gebracht und zum ersten Mal glaube ich ihn verstanden zu haben. Gut Ding braucht Weile, und manchmal vier Anläufe.
                                      Die Art wie UnternehmensEntmenschlichung heute stattfindet ist erstaunlich, und ich frage mich woher LvT so eine weitsicht hat und die ganzen stiche auf agiles Produktmanagment und Prozessberaterquatsch schon 2006 so klar gesehen hat.
                                      Der Film hat einen absurden Umhang und hinter jedem Schmunzler verbirgt sich eine tiefe Wahrheit auf das Leben. "Das Leben ist ein Dogma Film" sagt einer der Personen im Film.
                                      Am Anfang hört man Lars von Triers Stimme und sieht ihn sogar in der Reflexion der Fenster. Er sagt es sei "nur eine Komödie, es ist nichts ernstes oder gesellschaftkritisches" Und wie wenn man jemandem sagt: denk Nicht an etwas rotes, so sieht man im Kopf sofort irgendwas rotes. Dieser Trick bringt uns dazu im Film nach Clues für die typische Lars von Trier-Entlarvungen zu suchen. Es ist aber keine Brecht-mäßige Distanz wie in Dogville in den Momenten in denen sich der Regisseur während des Geschehens meldet. (oder ist es gar selber der Direktor der Hölle oder sogar Deus Ex Machina quasi wie Suzanne Collins sich in die Hunger Games via Philip Seymour Hoffman ins Geschehen einbringt oder eher wie der Barde bei Shakespeare) Lars von Trier ist hier superironisch und die Cannes Geschichte ist das beste Beispiel dafür wie schwer sich manche damit tun. In der Übersetzung wird dem Film jede Leichtigkeit genommen und alles wird entweder zu doof oder mit zu viel Schwere akzentuiert. Jede Übersetzung ist eine Interpretation und durch dieses Aufdrücken von Gravitas wird dem Zuschauer die gewisse Naivität/Unvoreingenommenheit genommen. Allein schon Lars von Triers Stimme klingt in der Übersetzung wie von einem schweren Märchenonkel, dabei ist die Einleitung im Original eher süffisant und lächelnd.
                                      Die Art wie sich im Büroalltag alle einer Rolle unterwerfen und der eigentliche Schauspieler der authentischste Boss ist, das ist sogar bissiger als man erst sehen will in vielen Szenen dargestellt. Das Böse wird einfach outgesourct.
                                      Ich bin wohl damals mit falschen "The Office" Erwartungen an den Film gegangen, dabei erinnert er mich mittlerweile mehr an TruemanShow oder Matrix Denkkonzepte.
                                      Der- Boss of it All -wird sicher noch ein fünftes und sechstes Mal angesehen. Say yes.

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                                      • 9
                                        über Schande

                                        Ich dachte immer das wäre einfach nur schwere Kost von damals. Dabei ist es eher eine gewisse Leichtigkeit, die durch seine Filme schwebt und gleichzeitig sehr intensiv. Diese Zeitlosigkeit in den Themen gepaart mit super stilvollen Bildern und Hammer Darstellern ist schon was sehr Feines und immer mit sehr viel Insight-Einsicht in die Seele.
                                        Hier geht es um Krieg und das was er mit uns im Inneren macht. Dieser ekelhaft schöne Film schafft es etwas uns etwas sehen zu lassen ohne eine klare Message oder Statement von sich zu geben. Das Verhalten der Menschen unter dem Einfluß von Ideologie. Also eigentlich geht es mehr um Ideologie als um Krieg. Und im Gegensatz zu Persona ist hier einiges sicher gewollt uncodierbar.
                                        Da der Film 1968 gedreht wurde kann man allein aus dem damaligen Zeitgeist viel interpretieren. Aber unter der Oberfläche ist der Film immens dicht mit Andeutungen über Beziehungen. Der Film hat erstaunlich kalte Momente, die dann überaschend mit sowas ählichem wie Humor gebrochen werden. So ganz nebenbei Spieluhrenmusik oder heftige Szene in einem Grundschulraum auf Kinderstühlen.
                                        Detailiert wird hier beschrieben wie nicht der kleine Konflikt eine Allegorie für den großen ist sonder eher wie sich beide ergänzen und doch unterscheiden.
                                        Bergman und ich glaub langsam, dass ich sie alle sehen muss.
                                        Ich bin ja froh, dass wie bei den ganzen alten Hitchcocks auch, eine gute Seele diese ganzen Filme bei YouTube hochlädt.
                                        Der Film hat mich an Hanekes "Wolfszeit" oder Cuarons "Children of Men" erinnert, so von der Stimmung her.
                                        "Schande - Skammen" heute noch wichtiger, als damals.

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                                        • 8 .5

                                          Ich kann mich nur einreihen in die Lobeshymnen. Was ein Film und was für ein Talent in Kompostition und Montage.
                                          Der Kopf wird ordentlich gefordert und das macht echt Spaß sein Gehirn so twisten zu lassen.
                                          Der Film spielt in Wien, der Sigmund Freud Stadt, aber irgendwie hat man während des Films das Gefühl, dass man alles vergessen sollte was man über Freud und Jung vorher wußte. Nicholas Roeg schneidet die Seele in mehre Schichten und serviert das ganze so hauchdünn, dass man transzedental die Grenzen zwischen diesen Ebenen interpassiv im Film überschreitet.
                                          Art Garfunkel und Theresa Russel, zwei perfekt für die Rollen passende Darsteller die für mich neu waren, und ich frage mich immer noch warum die beiden so wenig Filme gedreht haben.
                                          Ein ungewöhnlicher Film der einige der brilliantesten Szenen hat und immernoch zeitgemäß aktuell in seiner Thematik.

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                                          • 8

                                            Zufällig bei Youtube gefunden und eine tolle Überraschung entdeckt. Regisseur Alex von Warmerdam hat einen sehr speziellen Stil, den man sofort wieder erkennt und nie mehr vergißt. Er ist so etwas wie der Benchmark für absurde amüsante Filme.
                                            Es ist so eine Mischung aus Surrealem a la Luis Bunuel und einem dänischen schwarzen Humor.
                                            Die Nordlichter Hollands mit ihren Attituden und die einnehmenden phantastischen Elemente haben etwas von LvT Dogville, jedoch hier wesentlich lustiger und magischer auf eine kleine Neubausiedlung in den 60ern innovativ beblidert.
                                            Alex Von Warmerdam, gehört für mich zu großen Kanon der Regisseure. Er ist so scharf in seinen Beobachtungen und hat ein Gespür dafür wie man Kunst und Unterhaltung unter einen Hut bringt. Ich empfehle den holländischen Kultstreifen jedem, der mal über den Tellerrand hinauschauen will.

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                                            • 6 .5

                                              Liszt Superman Nietzsche Frankenstein Hitler Vampire und der Papst. äh und die anderen Verrückten. Ich habe ja echt schon viele gesehen aber so was total außerirdisches bisher noch nicht.
                                              "Lisztonmania" ist heute den meisten als Album der Band Phoenix bekannt. Aber eigentlich waren die drei Wochen am Stück ausverkauften BerlinKonzerte von Franz Liszt die Geburt der Popkultur. Als der Film erschien gab es wohl eine Flut an BioPics in denen immer der gleiche Bogen vom Aufstieg eines Muskers vorkam. Aber nicht hier, hier wird gerockt oder geklimpert, hier wird es psychedelisch und hier wird laut geschrien, da wirkt "A Hard Days Night" wie eine Doku aus einem Zen Tempel.
                                              Viele bekannte Phänomene tauchen auf, Stage Invasions und etliche andere Rocker Attitüden und Posen.
                                              So richtig Handlung lässt sogar erkennen. Aber die ist trotzdem Nebensache. Ein verrückter Musikclip nach dem nächsten, eine Eyes Wide Shut mäßige Orgie dann geht es in den Himmel oder zu Cleopatra oder ein Frankenhitler spielt uns was auf seiner MaschinengewehrGitarre vor. Also wirklich faszinierend kurios und ganz sicher Drogen induzierter Film bei dem man sich fragt ob sowohl beim schreiben als auch beim Dreh irgendwer bei Sinnen war.
                                              Mit dem TrashFilmen von heute kann ich nicht viel anfangen aber hier wirkt durch die zeit alles kultiger und die Musik und hervorragende Ausstattung machen echt was her.
                                              Das ist alles sehr amüsant aber meine Dosis Trash ist mit dieser Maxi Packung erstmal aufgefüllt. Und wenn ich mal wieder Lust habe dann werde ich mir sicher mal einen andern der bizarren Ken Russel Filme vornehmen. Tommy soll ja ganz gut sein.

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                                              • 8

                                                2 Szenen haben mir besonders gefallen.
                                                - Als der Sohn seinem Vater vorschlägt den Zettel draußen auf der Straße zu suchen. Allein für dieses Leuchten in den Augen Bruce Derns, dieses Ausdruckskraft, da hat er jeden Preis verdient, den er bekommt.
                                                - Während eines Footballspiels sitzen die alten Männer im Wohnzimmer und reden kaum. Die Kamera sitzt die ganze Zeit in der Prediger Perspektive über dem Geschehen und dazwischen sitzt Will Forte und guckt mit offenem Mund in die Runde und sucht sich selbst zwischen all den irgendwie fremden Familienmitgliedern. Seine Augen flackern hin und her und hoffen sie finden etwas. Einzelne Versuche die Vergangenheit wieder zu beleben oder tiefe Gespräche sucht er vergebens. Biss auf die Augen von Will Forte ist alles eingefroren.
                                                Der Film macht ein toughes aber einfühlsames Statement darüber wie Verwandte im Grunde nur Fremde sind. Flüchtig tauchen sie auf und verschwinden ohne wirklich ein Teil des eigenen zu sein. Besonders Woody, der Vater der da war aber auch irgendwie nicht.
                                                Die Szenen im Shop wo ein Pärchen sich nicht zum Kauf eines HiFi Systems entscheiden kann, sowie die Szene in der Will Forte seine entfremdete Freundin irgendwie empfängt obwohl er sie nicht rein lassen möchte sind genial ergänzend.
                                                Will Forte spielt den David erstaunlich gut und ist, obwohl Bruce Dern nomniert wurde, die eigentliche Hauptrolle des Films. Ihm ist die emotionale Entwicklung inne. Aus seinen Hundeaugen heraus sehen wir die Familie Grant.
                                                Für die Reise von Montana nach Nebraska wurde das Gefühl einer karg besiedelten Landschaft gut eigefangen. (Montana ist so groß wie Deutschland hat aber nur 1 Mio Einwohner).
                                                Ich mag Alexander Paynes Segeltörns durch die Seele, wir rudern und rudern mit den Charakteren ohne Ziel ohne Ankommen, aber solange der Wind bläst und man noch Kraft zum rudern hat, so lange geht es weiter.
                                                Ich habe auch anfangs an dem Plot gezweifelt. Noch ein Eltern/Kinder RoadTrip. Aber dieser Film wird jeden bereichern dessen Eltern schneller altern als früher und das Geschehen bietet einem Momente in denen man die Werte des Lebens anerkennen kann. Das ganze hat mich sehr angsprochen und noch besser der Film hat für mich gesprochen. Danke.

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                                                • 8 .5

                                                  Bertolucci: „Ich verwende die Geschichte, doch ich mache keine historischen Filme; ich mache nur scheinbar historische Filme, denn tatsächlich lässt sich Geschichte nicht mit filmischen Mitteln abbilden: das Kino kennt nur eine Erzählzeit, und das ist die Gegenwart.“
                                                  Aus dieser Gegenwart herus ergründet Bertolucci was die Generatoren für gesellschaftliche Verhaltensweisen sind.
                                                  Sehr interessant. Sehr analysierend. Sehr poetisch.
                                                  Wenn in Deutschland mal wieder irgendein Film die Geschichte thematisisert, dann meistens immer am Schicksal einer Familie oder Liebesbeziehung während eines großen Gesellschaftskonflikts. Was die Generatoren dafür waren wird selten erforscht. Die Bösen, die Guten, die Retter, die Resistance, die Opfer, der Politker, die eine Entscheidung, was auch immer.
                                                  "Der Konformist - Il conformiste" geht hier einen anderen Weg und böhrt im Inneren herum.
                                                  Der Konformitismus derer, die eine Autorität suchen und auf der Gewinnerseite stehen wollen und das was man unterdrückte wird später in pervertierter Form wieder auftauchen sind Ansätze der Erklärung. Die Massenanalyse in der Seele jedes Einzelnen.
                                                  Absolute cineastische Faszination an der Schnittstelle zwischen Psychoanalyse und Philosophie.
                                                  Was mir aber immer noch ein Rätsel bleibt, warum in allen italienische Filmen nie ein Originalton zu höhren ist sondern immer eine drüber gedubbte Tonspur auf italiensch.
                                                  Italiensch ist trotzdem einer der schönsten Sprachen der Welt, die wissen sicher warum sie das machen.
                                                  Sicher einer der Filme, der leider unter dem Radar vieler Cineasten ist, obwohl er meiner Meinung nach einer der Filme ist, die man an Schulen zeigen und diskutieren sollte.
                                                  Und dazu noch so stilvoll in Szene gesetzt, da stimmt echt alles von Musik über Kostüm bis Szenebild etc
                                                  Ich freu mich jetzt schon auf das nächste Mal, wenn ich mir diesen Film ansehe.

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                                                  • 4 .5

                                                    Not as bad as expected. Die Story war dann doch interessanter als gedacht. Aber die Art der Umsetzung hat mich kalt gelassen, weder geschockt noch allzu sehr mitgerissen. Bei jeder Szene habe ich mir Danny Boyle herbei gewünscht und hätte ihn das ganze nochmal neu verfilmen lasssen. Warum Danny, warum hast du dir diesen Schatz von einer Story entgehen lassen.
                                                    Der ganze Film hat diesen "ich möchte gerne Kult sein" Stempel. Die tausend Mal gehörte trashige Musik,selbst die klassischen Musikstücke auch nur overplayed Hits. Das surreale Element wurde auch immer mit total billigen Effekten unterlegt als wollte jemand den frühen Terry Gilliam imitieren und sich ein paar Sachen von Kubrick ausleihen.
                                                    Zum Film kann man auch ein Vokabelheft anlegen.Es gab einige Worte, die ich erfreut neugelernt habe. brunt, ocky, grasser.
                                                    Idle Banter beiseite, der Film hätte ein besseres Drehbuch gebraucht, da wäre mehr drin gewesen. Das war andauern dieses Gefühl, wie an Silvester, wenn man die Zündschnur der Rakete angezündet hat und dann zischt und funkt es und plötzlich aus und doch kein Feuerwerk.
                                                    Der Cast war gut und man kann vor allem McAvoy nur wenig vorwürfe machen, allerdings ist es schon eine Schande, wie man so viele tolle Schauspieler verheizen kann um dann so wenig aus ihnen raus zu hohlen. Allen voran Kate Dickie und Jamie Bell.
                                                    Der Film hatte vergleichsweise ein relativ hohes Budget und ich frage mich ob das wirklich gut war. Weniger Geld hätte vieleicht ein rougheres, gritty Bild gemacht, aber das hätte gepasst. Man hätte vielleicht nicht das ganze OldieGoldie Licensing Ding gemacht sondern bei der Musik Auswahl mehr Wert auf neue Eindrück gelegt. Auch hat man sehr wenig von Glasgow zu sehen bekommen, was ja mitlerweile ziemlich oft als Drehort verwendet wird, weil es ein paar schöne Ecken hat. (World War Z zum Bsp wurde dort gedreht)
                                                    Neben Danny Boyle wäre eventuell auch Nick Love als Regisseur geeignet gewesen.
                                                    Die Story an sich ist schon ziemlich interessant und tiefer als man zuerst annehmen möchte, aber das ganze wird zu schnell abgehandelt und die seelische Substanz des Stoffes wird billigen Pointen gopfert.
                                                    Ich bewerte hier rein die Umsetzung und Sachen wie Produktionswerte, die Story selbst hat mir ganz gut gefallen.

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