daOnki - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
AdolescenceAdolescence ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Stephen Graham und Jack Thorne mit Stephen Graham und Owen Cooper.+23 Kommentare
-
The BondsmanThe Bondsman ist eine Actionserie aus dem Jahr 2025 von Grainger David mit Kevin Bacon und Jennifer Nettles.+23 Kommentare
-
The White LotusThe White Lotus ist eine Drama aus dem Jahr 2021 von Mike White mit Jennifer Coolidge und Natasha Rothwell.+14 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Ghost in the Shell II - Innocence320 Vormerkungen
-
Mission: Impossible 8 - The Final Reckoning177 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina151 Vormerkungen
Alle Kommentare von daOnki
Ein ruhiges auf hohem Niveau inszeniertes Drama. Hervorheben würde ich neben der authentisch intensiven Kamera und dem Cast vor allem das raffiniert unaufgeregte Drehbuch. Es webt die Fäden zwischen Erinnerung, Verlustbewältigung und subjektiver Rekonstruktion geschickt ineinander, als wäre das Skript vom Leben selbst geschrieben, nur hier in 'Aftersun' leichter (weil vorgekaut) zu entschlüsseln..
"Wie das Leben selbst" ist hier für mich jedoch Qualitätssiegel und Abwertungsbegründung zugleich.
Ein überdurchschnittlich guter Film sicherlich.
Das zu Tränenströmen rührende, sprachlos machende Sensationswerk (wie es vielfach in internationalen Kommentarspalten hochgejazzt wird) habe ich jedoch nicht gesehen.
Unsere Zeit scheint jedoch nach Melancholie und Nostalgie dieser Art zu lechzen. Und so soll es dann auch sein...
8 / 10
Tarrs Meisterwerk und wohl komplexester Film. Cineastisch exzellent umgesetzt in trüben, langsamen, melancholischen Einstellungen.
Voller schemhafter Metaphern erzählt Tarr analog zu Krasznahorkai's Romanvorlage die Geschichte einer fehlgeleiteten Menschheit, die nicht mehr im Stande ist im Einklang und in Harmonien einer reinen Tonalität (sprich Natur) zu leben.
Der Mensch ist gefangen in Abhängigkeits-Systemen der Macht und Autorität. Jeder verzeifelte Versuch auszubrechen mündet wieder in ein solches System. In Tarrs Film ist das den Protagonisten schmerzlich bewusst.
"Die Melancholie des Widerstands" im wahrsten Sinne Wortes und ein Meisterwerk des Nihilismus.
Der pessimistische Gegenentwurf zu Tarkovskys Werken.
10 / 10
Schöne Aktion. Einiges Unbekanntes auf Eudoras Empfehlungsliste dabei.
Echt? War Perdita Durango ein Hit? Hab den eher als Geheimtipp zu VHS Zeiten in Erinnerung. Angel-A hat mir sehr gut gefallen, hat aber einen sehr speziellen Humor.
Meiner Meinung nach einer der besten Zeitreise-Filme. Ein starker spanischer Genre Beitrag zum Thema! Nacho Vigalondo zeigt fernab von Mainstream und Kommerz, was mit kleinem Budget aber intelligentem Drehbuch möglich ist.
Europäische Filmkunst in Vollendung!
... noch 4 Tage auf MUBI zu sehen.
9 / 10
Hat mich (für eine US-Komödie) gut unterhalten. Ob diese überaus durchsichtige Zufallsorgie als astreine "Screwball-Comedy" durchgehen kann halte ich für fragwürdig. Generell fehlt dem heutigen Publikum nach über 100 Jahren Hollywood Historie einfach die nötige Naivität und Jungfräulichkeit sich über derartige "Zufalls-Orgien" vor Lachen am Boden zu krümmen... Da muss eine knackige Comedy heutzutage schon andere Register ziehen. Trotzdem macht 'She's Funny That Way' meiner Meinung nach vieles richtig und die Qualität des Drehbuchs ist auch über dem gewöhnlichen, seichten Durchschnittsbrei dieses ausgeleierten Genres.
Die Stars (allen voran Jennifer Aniston und Kathryn Hahn) sind blendend aufgelegt und liefern mit Wortwitz und Selbstironie.
Hatte den Film glücklicherweise im Original sehen können.
Womöglich wäre er wohl in der Synchro kaum zu ertragen gewesen.
Ach ja, einer Zweitsicht hält der Film (genretypisch) sicherlich nicht Stand. Die Kernaussage des Films ist zu seicht bis nicht vorhanden und kommt über Tiefgründigkeit eines Typisch-Mann-Memes nicht hinaus...
Als Einmal-Unterhaltung jedoch gut.
7.0 / 10
Pflicht-Sichtung für alle die in irgendeiner Form jemals mit der Lebenseinstellung oder Musik des Punk in Berührung geraten sind.
Eine der kaputtesten Figuren des Musikbusiness. Die ersten Reihen seiner Konzerte haben so ziemlich alle möglichen Körperausscheidungen des Künstlers "über sich ergehen" lassen müssen...
Doku sollte noch auf YouTube zu sehen sein...
Kein gewöhnlicher Horror. Kein gewöhnliches Drama. Kein Arthouse. 'Trouble Every Day' befindet sich irgendwo mittendrin.
Ein Film der tragisch melancholisch, langsam aber stetig eskalierend in die Tiefen menschlicher Begierde, Leidenschaft und Perversionen steigt.
Top Schauspiel. Gute Kameraführung und guter Soundtrack.
Punktuell blutig und tendenziell verstörend.
Unbequem und definitiv nichts für kommerzielle Augen und Ansprüche.
Aktuell auf MUBI zu sehen.
8 / 10
Gefallen hat er mir gut. Nur hätte er vor allem im ersten Drittel storytechnisch und schauspielerisch mehr bringen müssen. Sämtliche Nebenrollen sind ausnahmslos auf Amateur-Level peinlich schlecht besetzt. Tontechnisch sind die Dialoge dermaßen beschissen und leise abgemischt, dass Du mit einer derartigen Nicht-Leistung keine Bachelorarbeit an egal welcher Filmschule bestehst.
Die eingebaute Meta-Ebene (zum Publikum) hat mir gut gefallen.
Der Film lebt von dem superben Schauspiel von Susann Lothar und Arno Frisch (und mit Abstrichen auch Ulrich Mühe)... die aber agieren sichtlich hilflos entlang Hanekes windigem 4-Zeiler-Drehbuch.
Schade. Sehr hohes Potential verschenkt.
Ein gewaltiger Psycho-Hit hätte es werden können.
Vor allem Arno Frisch spielt den menschenverachtenden, unberechenbaren Psychopaten mit glaubhaft und mit beachtlicher Intensität, dass diese starke Performance bei weitem mehr verdient hätte, als Hanekes unzulängliche Umsetzung.
wohlwollende
7.5 / 10
Endlich wird dem braven Sissi-Laden mal gewaltig aufgemischt! Kreutzer ist eine alternative aber erfrischend freie Neuinterpretation eines Elisabeth Portraits gelungen. Hier ist Sissi eine sinnsuchende, eigensinnige, starke Persönlichkeit. Euphorisch und resigniert, schwermütig wie lebenslustig, selbstbewusst und gebrochen, rastlos und lebensmüde zugleich... Ein flammender Freigeist, dem nicht nur der Käfig, sondern letztendlich auch des Leben zu eng wird.
Vicky Krieps spielt diesen Charakter in überwältigender Intensität! Doch auch die Nebenrollen sind ausdrucksstark gespielt und mit Leben gefüllt. Hier labert niemand auch nur 1 Silbe stur ein Skript herunter...
Für manche sicherlich ein "langweiliger Scheiss", für mich jedenfalls eine wunderbare Inszenierung die noch lange Zeit nachhallt und zum Nachdenken anregt. Eine bewusst imaginäre Interpretation auf Leinwand gemalt in unkonventionellen aber schönen Farben und Tönen.
Chapeau an Marie Kreutzer.
Ach ja: Nichts für Sissi-Fans.
Für alle anderen (und hier sind speziell die ganz anderen gemeint) eine dringende Empfehlung.
Definitiv kein Arthouse-Kino, doch wer dieses nicht mag, wird diesen Film wohl ebenso hassen.
9 / 10
"Niemand liebt niemanden. Jeder liebt, was er sich vom anderen wünscht.
Und wir lieben, wer uns als das liebt, was wir selbst gerne wären."
(Von ein einer Frau, die gehen wollte und am Ende des Tages wirklich verschwand.)
...es sind ja Oscar-Nominierungen. Da dürfen Gaga-Beiträge in der Liste traditionell nicht fehlen... Aber die mehrmalige Nennung von 'Triangle of Sadness' ist dann doch fast schon ne Helge-Nummer. Genialer Gag!
Zweitsicht nach Jahrzehnten.
Außergewöhnliche Science Fiction in einem ebenso ungewöhnlichem Animationsstil. Die philosophische Lesart des Films hat bis heute nichts an seiner Relevanz eingebüßt.
Der Mensch trifft auf den Menschen. Hier als unterschiedliche Spezies auf unterschiedlichen Evolutionsstufen. Die Draags, fortgeschritten und die Oms in früher, primitiver Entwicklung. Unabhängig Entwicklungsstufe kann ein humanoides Wesen keine gleichberechtigte Lebensform neben sich dulden.
Diese werden stets als hierarchische Subjekte wahrgenommen: als Nahrung, Haustiere, Nutztiere, Schädlinge oder Bedrohung - jedoch nie auf gleicher Stufe.
Diese Parabel wirft Fragen zum menschlichen Dasein auf wie etwa Lems ‚Solaris‘. Das surreale Format von Animation, der psychedelischen Bilder und Sounds kann den Zugang für ein Mainstream Publikum erschweren.
Nichts weniger als ein Meisterwerk.
10 / 10
Hollywood. Ein komprimiertes Puppentheater und Abziehbild unserer Welt im strahlenden Rampenlicht von Schein und Sein.
Eine Bühne die in Zeiten von Social Media nicht mehr nur den Stars vorbehalten ist. Leere Kreaturen, deren Selbstwertgefühl und Bestätigung ausschließlich von außen auf sie projiziert werden und nie von innen heraus kommen. Je intensiver dieser ferngesteuerte Lebensstil der Projektion gelebt wird, desto leerer wird das innere Selbst.
Cronenberg, wie einst Godard wie immer seiner Zeit weit voraus, nimmt hier vieles vorweg, was heutige gesellschaftliche Entwicklungen bestätigen.
Paul Eluards Mantra der Befreiung 'Liberté' zieht sich als Zitat wie ein roter Faden durch den Film. Narben und Wunden die symbolisch für Dysfunktion, Verstümmelung und Inzest stehen... Am Ende stehen Feuer & Freitod für die Reinigung und Ausbruch aus diesem Kreislauf...
Und die Geister der Toten mahnen ständig und überall zur Befreiung.
Die Klasse von Bruce Wagners Drehbuch erschließt sich einem erst nach und nach von zu Sichtung zu Sichtung. Der Cast spielt sehr stark auf. Die lausige deutsche Synchronisation kann die schauspielerische Klasse (vor allem von Julianne Moore und John Cusak) zu keiner Zeit rüberbringen und ist zudem noch in sehr vielen Dialogen durch eine schwachsinnige Übersetzung sinnentstellt bzw. entschärft! Unbedingt im Original ansehen!
"Do you know what hell is?
A world without narcotics!"
Ein unterschätzter, bitterböser Cronenberg-Beitrag.
Im Kontext seines bisherigen Schaffens jedoch nur 2. Riege...
Aktuell zu sehen auf MUBI.
7.5 / 10
...na, haben wir wieder einen passenden Trigger-Titel aus den Fingern gesaugt?
Oh ja, vor allem der heftigere US-Trailer macht schon mal neugierig.
Wer bitte hält das bis Mitte April aus? :o)
...Mein Kommentar zu beiden "Teilen":
"I discovered my power as a woman and used it without any concern for others.
That's completely unacceptable." (Joe)
Ein zutiefst männliches, Jahrtausende gelebtes Privileg - der Gebrauch von Macht und Überlegenheit als Mittel zum Zweck - wird in der Erfahrung und Selbstreflexion aus weiblicher Perspektive unmissverständlich als Ursünde gewertet.
Die Frau zeigt sich als intellektuell überlegen, da sie die Wirkung des eigenen triebhaften Verhaltens moralisch durch Selbstreflexion in Frage stellt, anstatt es (wie vom Mann praktiziert) durch philosophische Ableitungen und Analogien zu rechtfertigen.
Von Trier beschreibt kongenial (und verpackt in provokanten Bildern) den feministischen Endsieg.
Chapeau.
10 /10
Was ist normal? Was ist vernünftig? Was richtig?
Der Blickwinkel von Nonkonformisten und Unbedarften scheint wichtiger denn je.
Wunderbarer Arthouse Denkanstoß, der in Anlehnung von Lanthimos’ „Dogtooth“ ebenso die Ungelernten einer normierten Gesellschaft thematisiert - diejenigen die nicht durch soziale Verhaltens-Schablonen passen. Diejenigen die als Unbeteiligte die wohl richtigen Fragen stellen.
‚Attenberg‘ ist vielleicht etwas weniger radikal als 'Dogtooth', jedoch im Kern ebenso eine intellektuelle Überprüfung gesellschaftlicher Gesamtkonzepte.
Absolute Empfehlung - mit deutlicher Arthouse Warnung!
9 / 10
Die robuste Motorsäge Poulan 306A wurde 1974 zum Horror-Star, jedoch ohne Nennung von Typ und Marke. Um im Vorfeld bereits Ärger zu vermeiden wurden entsprechende Stellen am Gerät komplett überklebt...
Tobe Hooper schmückte die wahre Geschichte des Schlächters Ed Gein etwas Horror-gerechter aus und installierte letztlich in seinem Film eine ganze Familie voller verhaltensgestörter Gestalten, die in Plainfield/ iIllinois ihr blutiges Unwesen treiben sollten...
"...they use everything, they don't throw nothing away!"
In der ehemaligen Fleischer-Familie des (fiktiven) Leatherface wird das Schlachten noch als hohe Handwerkskunst zelebriert. Diese Kunst der Fleisch- und Körperverwertung, die sie bereits im Schlachthaus faszinierte, führen sie nun daheim weiter... Mangels Tiere auch gerne an menschlichen Lebewesen. Fleisch ist Fleisch.
Im Sinne dieser handwerklichen Tradition ist Einfangen und Töten von Unschuldigen ein gewöhnlicher Vorgang und auch nur der erste Schritt einer ganzen Reihe weiterer Prozessschritte im Komplettverwertungsbetrieb. Schädeldecken als Suppenschüssel, in Salz eingelegte Vulvas, abgezogene Häute und Knochen zur kunstvollen Weiterverarbeitung in Lampenschirmen und Utensilien des täglichen Bedarfs und vieles mehr...
Fleisch ist Fleisch und gute Handwerkstradition muss aufrecht erhalten bleiben.
Im brandaktuellen Kontext der Tierrechts-Bewegung und eines ethisch begründeten Veganismus erstrahlt 'The Texas Chainsaw Massacre" in einem völlig neuem Licht.
Fleisch ist Fleisch. Das schließt menschliches durchaus mit ein... Moralische Bedenken des Blutvergießens müssten hier wie dort gleichberechtigt angeführt werden.
Bei Leatherface (mit Schürze behangen und Motorsäge im Anschlag) stellt sich die Frage nach einem Unrechtsbewusstsein nicht. Tötungen sind nicht aus menschlichen Fehlern oder Lastern (Habgier, Hass, Missgunst etc.) heraus abgeleitet oder motiviert. Das Töten und Verwerten von Leben stellt hier vielmehr die Huldigung eines natürlichen Kreislaufs dar.
Schlachten = Arbeit.
...und genau hier wird es unheimlich. Hier wird TCM zum König der Horrorfilme.
Die völlige Abstinenz von Emotion und Empathie ist die eskalierte Kälte, die im Unterbewusstsein die pure Angst entstehen lässt. Das kommt einem tierischen Schlachthaus ziemlich nahe.
Fernab von "harten" Blut-Effekten, die unser Gehirn schnell und sicher als Effekt identifiziert und emotional in die Mülltonne aussortiert, entsteht hier Unausprechliches im Kopfkino...
Schlachten = Arbeit.
Kein Schussapparat, sondern ein klassischer Hammerschlag an den Kopf.
Der Körper sackt leblos zusammen.
Leatherface packt das Opfer schließt genervt mit einem lauten Ruck die Schlachthaus-Schiebetür hinter sich zu...
RRRUMMMS.... Off...Kopfkino.
Szenenwechsel.
Schlachten = Arbeit.
Und manchmal nervt die Arbeit auch nur...
...wenn irgendwelche Leute vom Fleischerhaken rutschen.
...wenn der Deckel der Kühltruhe unkontrolliert aufspringt.
'The Texas Chainsaw Massacre' ist ein Meilenstein des Horror- und Terror-Kinos. Ich empfehle zahlreiche Essays und Videos zu Hoopers Schnitt- und Perspektiven-Technik...
Selbst heute (nach etwa 50 Jahren) ist Hoopers Würzmischung der Angst unerreicht.
Im Modernen Horror-Kino der Gegenwart wird versucht günstig und schnell zum Erfolg zu kommen. Heute wird dem Horror bzw. dem Kern der Angst kaum mehr auf die Spur gegangen... Hier müssen schnelle Effekte und Jump-Scares reichen für die Plakette "Horror".
Wer hier beim Original von 1974 jammert, weil der Film "nicht brutal genug" sei... hat den Film zu keiner Zeit verstanden.
Der Film ist ein Plädoyer für echte Handwerkskunst gegen Automatismus.
Er ist (aktuell gelesen) ein echter Denkanstoß gegen die Doppelmoral eines legimitierten Tötens und Fleischkonsum im Allgemeinen.
Je weniger menschliche Hoch-Zivilisationen töten wollen oder überhaupt noch selbst schlachten können, desto höher ist ihr Fleischkonsum.
Und ganz nebenbei ist er einer der richtungsweisenden Horrorfilme der Nachkriegszeit.
9 / 10
In ansprechenden Schwarzweiß Bildern begleiten wir Mutter & Tochter im nordspanischen Gijón in der aktuellen Krise. Die beiden Hochstaplerinnen und Pleitegeier versuchen trickreich und möglichst ohne Eigenleistung ihren unabdingbaren wie sinnfrei teuren Lifestyle aufrechtzuerhalten.
Amalia Ulman hat durchaus gute Ideen mit einem frischen eigenen Humor. Und einige Male gelingt ihr wirklich witzige Situationskomik eines großen Kinos. Leider sind Drehbuch und Storyline nicht wirklich knackig genug für eine rundum gelungene Schwarze Komödie mit frischem feministischen Anstrich.
Doch Amalia Ulman ist definitiv ein Name für den Merkzettel.
Zu sehen aktuell auf MUBI.
7.5 / 10
hm, das war er nun der beste, größte, aufregendste, unglaublichste blablabla...
Die ersten 35 min sind sensationell belanglos und ungestüm mitten in die Geschichte geplumpst, dass einem die Augen brennen. Ab der Insel-Szenerie schien offenbar ein anderes Produktions-Team am Ruder gewesen zu sein. Das kam mir irgendwie viel mehr aus einem Guß vor. Doch nehmen die (durchaus gut gemachten) Sealife-Szenen völlig sinnfrei dermaßen viel Platz ein, dass es einem fast vorkommt in einer Zeitschleife gefangen zu sein... Inhaltlich ist leider noch viel weniger los als im 1. Film. Der erste Avatar hatte zumindest mit einer echten Einführung des Charakter Jake und dessen Wandlung in ein fremdes Wesen eine echte Basis für Identifikation bzw. ein Mitfiebern geboten. Hier jedoch wird von Anfang an hektisch im Marvel-Stil losgewatscht und gerendert bis die Prozessoren pfeifen.
Was mich stört:
Alles, selbst die "Real-Szenen" wirken sichtlich animiert und künstlich.
Flache und lieblos eingeführte Charaktere ohne Identifikationspotential.
Inhaltlich ist Avatar2 die absolute Flachbürste des Jahres...
Ideologisch meint Cameron mal wieder mittelalterliche Werte vermitteln zu müssen... gefühlte 3000 Mal werden im Shuffle die Hashtags #Vater #Familie #Stolz #Enttäuschung #beschützen #Heimat #kämpfen bedeutungsschwanger und stets mit feuchten Augen in Rage gemurmelt...
Naja, das muss dann schon ein dringliches Anliegen gewesen sein... wenn schon storymäßig 13 Jahre auf der Stelle getreten wird, dann bitte wenigstens ein paar uralte Klischee-Klassiker an den Mann und das treue Weibchen bringen... hier ein bisschen der-Papa-wirds-schon-richten-Patriarchat und dort ein bisschen fighting-the-good-war-spirit... dazu noch shiny Glitzer-Waterworld für die Mädels und markige Rambo-Macho-Action mit Pixel-Exlosionen für Jungs und on Top das 3D-Sahnehäubchen für die aahs und oohs im Kinosaal. Fertig ist er, der erfolgreichste Film aller Zeiten.
Dieses teure Nichts-Paket scheint jedoch kommerziell knallhart und wie kalkuliert aufzugehen... Chapeau an jeden Hirten der seine Schafsherde kennt.
Dazu passt vielleicht auch ganz treffend ein Zitat eines bekannten, kleinen Arschlochs aus 1943:
"Jede Propaganda hat volkstümlich zu sein und ihr geistiges Niveau einzustellen auf die Aufnahmefähigkeit des Beschränktesten unter denen, an die sie sich zu richten gedenkt."
In Summe und unterm Strich kann, trotz der hohen Animations-Qualität im Mittelteil dem Gesamtereignis Avatar aus 2009 nicht "das Wasser gereicht" werden.
In dieser (auf der stelle tretenden) Redundanz brauche ich keine weiteren gigantischen blauen "Fortsetzungen" mehr... Doch Camerons Drohung steht.
1 Zusatzpunkt als Wertschätzung für den immensen Aufwand produktionsseitig.
6 / 10
Kenne weder die literarische Vorlage noch die bisherigen Romanverfilmungen. Vielleicht ist das auch ein Vorteil. Denn aus einer reinen Antikriegs-Perspektive heraus ist für mich Bergers Werk eines der besten Beiträge seit Klimows 'Komm und sieh'. Der Zynismus von Kriegsmaschinerie- und propaganda wird eindrücklich ein entfesseltes, rohes Höllenszenario gegenübergestellt, dessen Bilder des Grauens noch lange im Gedächtnis bleiben...
Es gibt kein "gutes Motiv" und keine "gute Seite" - auch wenn es in der heutigen Zeit wieder versucht wird den Leuten anders einzutrichtern... Krieg ist und bleibt das klägliche (und manchmal bewusste) Scheitern der Diplomatie... wofür ganz andere letztendlich ihren Kopf hinhalten müssen als Bauernopfer, Kanonenfutter, Schlachtvieh.
Leider ist einem solchen Film nicht der ganz große kommerzielle Erfolg vergönnt - die Message hätte es verdient.
Leider ist der krasse Gegenentwurf in Form eines Hurra-mit-Stolz-und-Geschrei-in-den-totalen-Krieg mit Avatar 2 das lautere und begehrlichere Entertainment - trotz antiquierter, rückständiger Kernaussage.
Der Film gefällt in atemberaubend gut fotografierten, intensiven Bildern. Auch soundmäßig gibt es nix zu meckern.
Dennoch gibt es 2 große Kritikpunkte:
Viele Dialoge sind einfach viel zu leise und schlampig genuschelt... was sich zwar durchaus mit einer gewissen Authentizität deckt, jedoch für ein mehrstündiges Kinoerlebnis durchaus eine anstrengende Nummer ist. Da will man eigentlich eher den Film auf sich wirken lassen, als alle daumenlang an der Fernbedienung fummeln...
Was ich mir außerdem noch gewünscht hätte: Einig Hauptfiguren hätten durchaus noch ETWAS mehr Charakterzeichnung vertragen. Mit einer Roman-Ausprägung kann ein solcher Film selbstverständlich nicht mithalten, trotzdem finde ich, dass es der Film zu Beginn etwas zu eilig im Schweinsgalopp hat und sich Protagonisten wie Publikum zu schnell im Schützengraben mit "irgendwelchen" Charakteren befinden...
Unterm Strich bleibt (für mich) ein äußerst starker Antikriegsfilm, der aufgrund der genannten Schwächen jedoch an einer Höchstwertung vorbei schrammt...
9 / 10
Ein Plädoyer für eine optimistisch gelebte Gegenwart als starke Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft.
Im Kern dreht sich der Film um die schicksalhafte Begegnung zweier Menschen völlig unterschiedlicher Gesellschaftsschichten. Ihre unterschiedlichen Schicksale, Verlust- und Gewissenskonflikte führen die beiden Menschen sehr langsam und behutsam zueinander. Sie finden im gemeinsamen Dialog Zuversicht und Mut, die Geister ihrer Vergangenheiten zu bewältigen. Beide erkennen nun optimistische Perspektiven, die im Kontext eines Verlustes auch plötzlich Türen öffnen, die einen Zugewinn bieten können.
Das Ende ist für manche ein offenes, aber im Grunde genommen stets positiv interpretierbares...
Typisch japanisch: zurückhaltend, leise und dennoch kraftvoll.
Hamaguchi ist ein Meister des langsamen Erzählkinos. Skript und Qualität der Dialoge sind eine wahre Wohltat.
Wahrhaftiges slow food für Hirn und Seele.
Aktuell noch auf MUBI anzusehen.
9.5 / 10
Da gebe ich einigen Kommentaren grundsätzlich Recht. Vor allem die schiere Lust und Gier der Extremen (links/rechts +Medien) sich aufregen zu wollen ist ein sehr bedenklicher Zeitgeist...
Auf der anderen Seite, warum labert der Cameron auch so einen geistigen Rotz und bringt diese dann auch noch selbst in Verbindung mit seinem Film? Die Kolonialisierung, Landnahme und Vertreibung von Ureinwohnern in Amerika war keine rühmliche Geschichte. Da braucht es bestimmt keine flapsigen Sprüche von Hollywood Vollpfosten in der Art "...hätten die Rothäute nur Mal härter gekämpft!" Diese "Argumentation" ist in ihrer Kernaussage ein Plädoyer für den Totalen Krieg. Das sind auch keine "dummen Aussagen von früher", die irgendwelche Cancel-Sheriffs nun ausgraben. Denn mit Avatar2 unterstreicht Cameron genau diese Geisteshaltung. Das ist mindestens bedenklich in unserer Zeit.
Ob hier ein Boykott Aufruf notwendig, sinnvoll oder gerechtfertigt ist, halte ich fragwürdig, denn das Mainstream Publikum lässt sich nicht davon abhalten einen Mainstream-Blockbuster zu schauen.
Und dass diese 3,5 stündige Special-Effekt-Überdosis nicht der erfolgreichste Film aller Zeiten wird (damit er sich überhaupt rechnet!) liegt mit Sicherheit an anderen Dingen und nicht an irgendwelchen quäkenden Boykott-Aufrufen...
Wie nimmt man Drogen ohne Drogen zu nehmen… ‚Yellow Submarine‘!
Der Animations-Klassiker von 1967 ist auch heute noch eine bewusstseinserweiternde Unterhaltung der witzigen Art. Ob das Aha-Erlebnis jedoch im nüchternen Zustand von ähnlichem Kaliber ist, sei mal dahingestellt... Surreale, psychedelische Bilder in schrillsten Farben, kluge Dialoge gepaart mit dem leicht angestaubten Humor der 60er und der wunderbaren Musik der Beatles garantieren unterm Strich noch heute einen herrlichen Spaß.
8 / 10
Der größte Klassiker der Stummfilm Ära und unumstrittene Referenz des deutschen Expressionismus. ‚Das Cabinet des Dr. Caligari‘ ist einer der einflussreichsten Werke der Filmgeschichte. In Sachen Beleuchtung, Ausstattung, Dramaturgie und Musik setzte er Maßstäbe für kommende Generationen. Selbst nach über 100 Jahren gilt dieser Film noch heute als experimentelle Avantgarde.
Wer die Gelegenheit hat diesen Film in einer lokalen Sondervorstellung mit Orchester-Begleitung zu sehen: Geht hin und schaut ihn Euch an!
Düster, surreal, hypnotisch. Ein zeitloses Vergnügen !
Pure Kunst für Generationen!
Noe war schon deutlich besser als ‚Climax‘. Hier wirken viele Szenen zu gewollt. Manche Sequenz schreit geradezu nach „ich muss wieder einen Skandal-Film machen!“ Das ist ermüdend und der Film wird sehr oft als Inszenierung wahrgenommen…
Das nenne ich mal einen kommerziellen Handschlag. Noe muss Skandal Filme abliefern und das kommerzielle Publikum sieht sich als Bad Boy wenn es den Film als Bad Boy feiert.
Sehenswert, nicht mehr.
7 / 10