davidleeuw - Kommentare

Alle Kommentare von davidleeuw

  • 9

    Es ist Guillermo del Toro hoch anzurechnen, dass er der Versuchung widersteht, alles in Résistance-Pathos und Gefühlskitsch zu ertränken. Ebenso ist es schön zu sehen, dass "Pacific Rim" einfach hahnebüchener Comic-Bombast sein darf, ohne schnöde Einführung, ohne große Erklärungsansätze und weitesgehend auch ohne Logik. Es macht vordergründig einfach nur Spaß, die wundervoll detailliert animierten Kolosse beim Haudruf zu beobachten. Schauspierlerisch sorgt immerhin Idris Elba für zwischenzeitliche Highlights.

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    • 8

      Mit vielen niedlichen bis brüllend komischen Momenten läuft 'About time' vergnüglich vor sich hin, während man jedoch immer auf den dramatischen Einbruch wartet. Dieser lässt erstaunlich lange auf sich warten, zieht Zartbesaiteten dann aber tatsächlich den Boden unter den Füßen weg. Sicher ist das absolut kalkuliert, das sympathische und charismatische Spiel von Domhnall Gleeson, Lydia Wilson und natürlich Bill Nighy lässt den Zuschauer das großmütig verzeihen.

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      • 9

        Zugegeben, dieser Film ist fast schon eine körperliche Zumutung. Drei Stunden direktes, körperliches Erleben. Drei Stunden Unsicherheit, Orientierungslosigkeit, Schmerz, Erlösung, Freude und alles andere, was das Leben einem bereithält. Das ist nicht immer schön. Weder anzuschauen, noch zu erleben. Wenn ein Film es aber schafft, den Zuschauer so unmittlelbar in die emotionale Welt seiner Protagonisten hineinzuziehen, ist das einfach überwältigend. Großartig dargeboten und eingefangen.

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        • 3

          Hier ist leider nahezu alles am unteren Ende des Qualitätsspektrums angesiedelt. Sicherlich wäre mit versierteren Mimen und einfallsreicheren Kameraeinstellungen noch etwas Mittelmäßiges und zumindest ästhetisch Erfreuliches herausgesprungen. Doch bis auf eine einzige recht packende Szene kurz vor Schluss ist hier alles, aber auch wirklich alles billig, spannungslos und uninteressant aneinandergereiht. Wenn Lindsey Lohan in einem Film schauspielerisch heraussticht, kann das kein gutes Zeichen für eben jenen sein.

          • 6
            über Don Jon

            Es braucht ein wenig, bis man sich, obwohl kein schwieriger Film ansich, in 'Don Jon' eingefunden hat. Man weiß einfach nicht, was man mit diesem etwas klamaukigen Stilmittel-Eklektizismus anfangen soll, der einem wie selbstverständlich entgegengeworfen wird. Zwischen schwitzigem Proll-Gepumpe und bester Hollywood-Kitsch-Orchestrierung will der Film hier nackte Stereotypenärsche an die Wand stellen und treibt es dabei oft bis zum - sicherlich ebenso gewollten - Exzess. Und just in dem Moment, wo man meint, endlich angekommen zu sein, drückt der Film gefühlt auf die Vorspultaste. Da, wo man den Höhepunkt wähnt und auch sehnlich erwartet, einen tiefen und intellektuellen Punkt, die emotionale Katharsis, dort bekommt der Zuschauer die vermeintliche Klimax als ernüchternde "ferner liefen"-Story kurz vor dem Abspann hingerotzt. Sicher ist auch das ein bewusstes Spiel mit den Erwartungen des Zuschauers, dem in der Kino-Szene die eigenen Unzulänglichkeiten und Verfehlungen aufgezeigt werden. Das ist vielleicht clever gedacht, hinterlässt aber eben auch kein befriedigendes Gesamtgefühl. Und am Ende findet man es alles irgendwie nur schade...zuckt mit den Schultern und macht den nächsten Film an. Und denkt doch weiter drüber nach.

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            • 3 .5

              Langatmig, langweilig, vorhersehbar und gänzlich ohne die nötige Stimmung. Wer dachte, dass James Mangold nach dem missratenen 'X-Men Origins: Wolverine' Figur und Story wieder auf den rechten Weg führen würde, wird bitter enttäuscht. Mit jeder weiteren Verfilmung wird aus dem knurrigen Soziopathen mehr und mehr ein romantischer Schmachtfetzen in elegantem Zwirn. Einst sollte in den 90ern ein Bob Hoskins den Wolverine geben und was sich im ersten Moment heillos albern liest, macht mit jeder missratenen Interpretation der Figur mehr Sinn. Es bleibt zu hoffen, dass unter Bryan Singer wieder mehr Raum für den wahren Wolverine bleibt.

              • 8 .5

                Manchmal wirkt 'Inside Llewyn Davis' wie eine Best-Of-Szenensammlung zurückliegender Coen-Filme. Das sorgt ein ums andere Mal für warme Geborgenheitsmomente und kleine Schmunzler. Dabei findet der Film aber seinen ganz eigenen Ton, bleibt immer ganz bei sich und vor allem bei der Musik, die den Streifen zu großen Teilen trägt. Das muss man mögen. Wenn man es tut, bietet einem die Geschichte viele magische Ereignisse. Eine stille Odyssey voll Folk. Und so ist 'Inside Llewyn Davis' einer dieser stillen und gemächlichen Filme geworden, bei denen man dennoch nie müde wird, zuzuschauen.

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                • 7
                  über Gravity

                  Auch wenn 'Gravity' die Erwartungen nicht wirklich erfüllen konnte oder sich vielmehr in eine weitaus reisserisch-amerikanische Richtung entwickelte, als im Vorfeld angenommen, bietet der Film nahezu körperlich spürbare Spannung und ein endlich einmal ausnahmslos sinnvolles 3D-Erlebnis. Wirklich tiefgreifende Auseinandersetzung mit Isolation und den großen Fragen des Lebens bieten dann doch eher andere.

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                  • 9

                    The definite must-see in 2013.

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                    • 4 .5

                      Auch bei wohlwollender Betrachtung eine maximal lieblose Angelegenheit mit hingeschluderten Dialogen, die keine Tiefe bringen, sondern die Zeit zwischen den Gewaltorgien füllen. Dazu gesellen sich erschreckend oft gravierende Unzulänglichkeiten auf rein handwerklicher Ebene. Insgesamt ergibt sich eine mit ein paar Schmunzlern ausgestattete Fehldeutung des ersten Teils.

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                      • 2
                        • 7

                          Leider opfert Van Groeningen eine tiefergehende emotionale Ebene dem bloßen Wunsch, optisch zu gefallen. So wird aus "The broken circle breakdown" in der Menge ein besserer Musikclip denn ein wirklich berührendes Drama. Dabei steckt viel Potential in der Geschichte um Lebensentwürfe und Trauerbewältigung, die einen aber nur in wenigen Momenten einzusaugen vermag. Zu oft bricht eine Szene ab, bevor sie auch für den Zuschauer nachvollziehbar unangenehm wird. Und das sind bei zwei Stunden Spielzeit dann zu viele Szenen, die unvollendet im Erinnerungsaparat des Zuschauers bleiben. Was den Film rettet sind meist kleine Gesten, Momente, in denen man durchaus körperlich empfindet, was im Inneren der beiden Protagonisten vorgeht. Und viel mehr noch ist es die Musik, die für die vertanen Chancen Van Groeningens Wiedergutmachung übt und noch weitaus mehr den seelischen Zustand ihrer Interpreten wiederspiegelt als die oftmals zu knappen Dialoge es können.

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                          • 8

                            Trotz einiger kleiner Schwachpunkte - Overacting, fehlende emotionale Tiefe, kleinere bis größere logische Ungereimtheiten - ist "Into Darkness" ein Riesenspektakel für das Kind und den Geek im Zuschauer. Von Abrams' Fetisch für den Lens Flare, der die Kommandobrücke zur Lichtsauna degradiert, abgesehen, kann man sich an den vielen tollen Bildern kaum sattsehen. Mit kindlicher Bewunderung sieht man klingonische Jäger, die Enterprise und die USS Vengeance vorbeischweben und wünscht sich, dass diese Einstellungen ewig dauerten. Man freut sich, dass der technische Aspekt mittlerweile so ausgereift ist, dass man das Gesehene als real empfinden und einfach nur genießen kann. Hinzu kommt eine Reihe tiefstmöglicher Verbeugungen vor der Originalserie als auch den ersten Filmen, die dem Zuschauer ein Schmunzeln um den Mund zaubert.

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                            • Damals noch auf VHS im Videodrom ausgeliehen und mir damit die Nächte um die Ohren geschlagen.

                              • "Primer" ist der wohl mit Abstand beste Zeitreise-Film. Und auch der Komplizierteste. Ich würde mir endlich eine deutsche Synchronfassung wünschen.

                                  • Das würde ich mir definitiv anschauen.

                                    • 5

                                      Zugegeben, 'Flypaper' hat seine amüsanten Momente, die aus den Wortgeplänkeln zwischen Judd und Dempsey entstehen. Ansonsten ist hier leider alles zu sehr over the top, als dass man diesen kleinen Heist-Film irgendwie ernst nehmen könnte. Denn damit die abstrus konstruierte Whodunnit-Story aufgehen kann, wird die Logik hier weiträumig umschifft. Immerhin bietet Ashley Judd einen netten Anblick. Mit ihren Schauspielkünsten wird das wohl auch mit zunehmendem Alter nichts mehr.

                                      • 8 .5

                                        Erst im Nachgang, mit immerhin 8 Jahren und zwei Sequels im Rücken, wird deutlich, wie wenig Deckungsgleichheit zwischen Nolans proklamiertem Realismus und einer tatsächlich verfilmten Realität besteht. Sicher führt Nolan die Figur des Rächers in eine nie gekannte Dunkelheit, der genrebedingten Albernheiten und Ungereimtheiten kann sich auch seine Interpretation nicht entziehen und wirkt so an mehr als nur einer Stelle unfreiwillig komisch, womit 'Batman Begins' den direkten Schulterschluss zum leider hochgradig tolpatschigen 'The Dark Knight Rises' findet. Die Er- oder Überhöhung in den cineastischen Adelsstand verdankt er innerhalb der Trilogie einzig dem Zweitling, der sich vieler Schwachpunkte seines Vor- und Nachfilmes entledigt und eine Größe und Weite erreicht, die den anderen Teilen abgeht.

                                        Dennoch bleibt auch Teil 1 der Reihe ein vergnügliches Superhelden-Erlebnis, das mit Spannung und dramatischen Momenten gewisse Unzulänglichkeiten und verfehlte Ansprüche überdeckt.

                                        • Ich will da nicht verfrüht abwinken, aber wirklich gut sieht das leider nicht aus.

                                          • 5 .5

                                            Ganz unweigerlich erinnert "Premium Rush" an die guten, alten "BMX Bandits", die man als Kind liebte, auch wenn man sich aus heutiger Sicht eingestehen muss, dass diese kompletter Humbug waren. Spaßig, aber dennoch sinnlos. "Premium Rush" ist haargenau so gestrickt und fühlt sich mehr als einmal an, wie eine Reise zurück in die 80er Jahre. Eine Zeit, in der Filme scheinbar strunzendumm sein durften, ohne dass es wen störte. Leider klappt das im gehobenem Alter nur noch selten und so stellt auch dieser Film nur einen mäßig unterhaltsamen Zeitvertreib dar. Es sei denn man heroisiert auf gleichsam hirnverbrannte Weise das nutzlose Fixie-Bike. "Fixed gear, steel frame, no brakes". "No brain" sollte noch ergänzt werden.

                                            • Der Trailer macht wirklich Lust.

                                              • Ich glaube, man sollte erst einmal abwarten, was die Postproduction daraus macht.

                                                • 4 .5

                                                  Der xte Tarantino/Ritchie-Epigon lockt mit einem durchaus erlesenen Cast, darüber hinaus bietet "Seven Psychopaths" leider wirklich nichts Bemerkenswertes oder gar Originelles. Viel mehr plätschert hier eine arg krampfhaft konstruierte Story rund um schräge Typen und ihre noch schrägeren Geschichten bedrohlich unaufregend vor sich hin. Dabei wird den namhaften Darstellern auch wenig Wortwitz in den Mund gelegt, sodass hier nicht einmal mit gehobener Coolness gepunktet werden kann. Und was möglicherweise als gewiefter Twist angedacht war, verpufft bereits nach wenigen Minuten im Geschehen und so wird dem Zuschauer just das erzählt, was er ohnehin schon wusste.

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                                                  • 8 .5

                                                    Ich entdecke die Serie im zarten Alter von beinahe 29 Jahren und bin baff, mit wieviel Wortwitz hier gearbeitet wird. Pointiert, frech, bissig, sarkastisch und für Kinder in der Gesamtheit gar nicht zu verstehen und zu erfassen. Groooooßartig.