dbeutner - Kommentare
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Alle Kommentare von dbeutner
Einmal mehr ist Luis Tosar beim FFF vertreten, diesmal in einem spanischen Bank-Heist-Thriller mit etwas Politbackground.
Eigentlich ein ganz nettes Filmchen, bei dem allerdings das, was eigentlich als Salz & Pfeffer dienen soll - die Festplatte mit politisch brisanten Akten - nicht so recht Wirkung entfalten kann. Der Fokus bleibt (für mich etwas zu sehr) auf den Bankraub gerichtet, die potentiell leichte Verwirrung, wer auf den Inhalt weshalb scharf ist etc, macht aus der Konstellation keinen echten Gewinn.
Trotzdem nett anzuschauen, und es würde mich nicht komplett wundern, wenn der Stoff eines Tages für ein US-Remake verwendet würde - da wäre dann die Chance, die politischen Strang etwas handfester auszubauen.
"toll aufgelegte Schauspieler", "gut gelaunte Schauspieler", "mit gut aufgelegten Schauspielern", "durchweg tollen Schauspielleistungen"?!?!?! Liebe Leute, wir müssen unterschiedliche Filme gesehen haben. Textaufsagen am Rande des Totalversagens trifft es wohl eher - ob die SchauspielerInnen dabei trotzdem gut gelaunt waren, vermag ich nicht zu beurteilen ;-)
Wenn David Rühm (Drehbuch & Regie) diesen Film tatsächlich 17 Jahre lang vorbereitet hat, macht das eines nur klar: Kein Talent. Die Dialoge hölzern, die Umsetzung trocken, mehr Theater als Film, und Witz wird auch keiner versprüht (und wenn der Regisseur dem Publikum einen Witz auch noch ausbuchstabiert (dreimal Klopfen...), wird's richtig peinlich).
Würde wohl gerne die österreichische Antwort auf "What We Do in the Shadows" sein, ist davon aber wirklich extreeem weit entfernt.
Auch wenn die CGI-Technik grenzwertig billig erschien (und in Einzelszenen die Grenze auch übertrat), war die Optik des Films noch das Schickeste, was der Streifen zu bieten hat.
Grundinteressante Story, wenn man zu den tiefen Emotionen der Beteiligten vordringt und diese sich auch zumindest schlüssig verhalten. Leider wurde beides eher versäumt, vor allem aber leidet der Streifen an Anne Winters, die lieber "hübsch gucken" will als irgendeine Tiefe symbolisieren. Leider furchtbare Fehlbesetzung. Statt Tiefe zu erforschen wird eher ein bisschen Spannung aufgebaut, trotzdem siedelt sich der Film deutlich mehr unter Drama als unter "Thriller" an. Immerhin bleibt man durch die Nebenstränge etwas wacher :-) Wer Anne Winters besser aushält als ich wird dem Film möglicherweise auch etwas mehr Punkte spenden.
Über weite Strecken empfand ich den als ärgerlich, da krankes männliches Verhalten mit einer Scheinnormalität durch das akzeptierende Verhalten einer Frau belegt wurde, so dass ich dem Regisseur eigentlich ganz gerne die Fresse poliert hätte (sorry für meine selten drastischen Worte, aber sowas kann mich echt in Wallung bringen). Nachher kommt der Film etwas pseudo-unschuldig mit "sieh her, das sage ich doch selbst"-Erklärung um die Ecke; immerhin. Passend wurde es für mich dennoch nicht. Hinzu kam Javier Pereira, dessen Darstellung ich ebenfalls zu allen Zeitpunkten rein schauspielerisch als merkbar unterdurchschnittlich empfand. Die sechs Punkte, weil der Film mich trotz der anfänglichen Wut bei der Stange gehalten hat und Aura Garrido wenn schon nicht vom Skript, dann doch von der Darstellung wiederum eher überdurchschnitllich war.
Insgesamt irgendwie sehr grenzwertig für mich persönlich. Muss einem offensichtlich nicht so gehen. Von einem echten Tipp oder wirklich guten Film mE trotzdem eher weit entfernt.
"Pos eso" macht vor allem durch seine Knetanimation optisch einiges her. Obwohl mit 81 Minuten knapp angesetzt, stellen sich durch eher ungeschicktes Story-Telling trotzdem Längen ein. Da ist zB ein "Exposé im Schnelldurchlauf", was gar nicht so schnell geht, oder die sehr lange laufenden parallen Geschichten des Priesters und des Mädchens, die erst kurz vor Ende zusammengeführt werden.
Trotzdem ist der Streifen in einzelnen Szenen - schwarzer Humor vorausgesetzt - ziemlich witzig; und ist natürlich eine Horror-Parodie und nicht im Ansatz gruselig :)
Insofern schon ein kleiner Tipp für Fans von Knetanimation mit schwarzem Humor und ohne Kirchenmitgliedschaft ;-)
Schick anzusehen, schick anzuhören (weil ich David Thewlis so mag, aber auch das Setup der Stimmen ist eine interessante und vor allem von Noonan gut umgesetzte Idee). Und grundsätzlich vom Thema her sehr mein Ding - aber genau da fehlt mir ein bisschen mehr sowohl emotionale als auch intellektuelle Tiefe. Der Film war ursprünglich auf 40 Minuten konzipiert; sicherlich sind einige der zusätzlichen 50 Minuten genau die Nebenstrang-Geschichten, die mich besonders gut unterhalten haben. Aber sein Kernthema ließe sich eben viel knapper zusammenfassen - oder bei dieser Länge in Tiefe ausbauen. Stattdessen trampelt der Film im letzten Drittel doch mehrmals arg auf der Stelle.
Mit Mühe und Not gebe ich trotzdem 8 Punkte; schon für seine Besonderheit und die technische tolle Umsetzung und die vielen guten unterhaltenden Momente neben der Hauptstory würde ich bei 7.5 liegen, aber auch nicht sicher drüber. Das kleine aber deutliche politische Statement, welches Kaufman seinem Protagonisten unschuldig in den Mund gelegt hat, kickt den Film dann doch über diese Grenzlinie :-)
Sehr lange Zeit hatte ich mächtig Spaß mit dem Film, der zwar inhaltlich nichts Neues zu bieten hat (ich finde diese Streifen, wo ein Gangster hinter dem nächsten her ist und die Ware schon einen Schritt weiter etc pp aber häufig trotdem unterhaltsam, wenn auch natürlich anspruchslos), aber vor allem die Spiellaune macht einiges her. Sheehan als dauer-Drogi spielt mal angenehm passend zurückhaltend, Grint & Perlman sind einfach rel. witzig. Es ist Trash (und will es sein)! Das darf man nicht vergessen.
Im letzten Drittel gibt es aber so manche Skriptecke und Dialogzeile, wo ich das Gefühl hatte, hier ging Dean Craig als Drehbuchautor die Luft wirklich komplett aus.
Kürzung um etwa 17 Minuten hätte daneben einen weiteren halben Punkt retten können.
"Hardcore Henry" ist halt ein Spaß ohne wirklichen Anspruch. Da ich in früheren Jahren noch die Zeit hatte, hin und wieder Ego-Shooter zu spielen (und das sollte man getan haben, um sich über die Referenzen zu freuen), wurde ein wenig "das Kind im Manne" geweckt ;-)
Man sollte in etwa wissen, auf was man sich einlässt; dann kann man das ein wenig abfeiern. Dass die Story nicht unbedingt weniger hohl als die diverser Ego-Shooter ist, passt halt, macht aber auch keine Punkte.
Überraschend sympathisch fand ich den. Das Genre ist eigentlich "Ich weiß absolut nicht mehr, was ich letzte Nacht getan habe", gekleidet ins ungewöhnliche Post-Exorzismus-Gewand.
Leider haben die Macher das rel. große Potential nur mäßig ausgeschöpft. Die Erzählung hätte mehr Schlagkraft, mehr Derbheit verdient gehabt; trotzdem macht die Kombination schon Spaß (auch wenn es nicht wirklich eine schwarze Komödie ist), und Wass Stevens als Therapeut für Ex-Besessene ist auch ein kleines Highlight.
Deutlich dicker besetzt (Anton Yelchin & Patrick Stewart, wobei letzterer schon überraschend stark ist, ersterer unter seinen Möglichkeiten bleibt; aber auch Macon Blair (Blue Ruin) überzeugt als Ruhepol-Nazi) als umgesetzt.
Es gibt kurze Momente, wo Green Room an Carpenter erinnert, aber wirklich (leider): Nur sehr kurze Momente. Die Exposition ist etwas lang geraten, später trampelt der Film zu sehr auf der Stelle und kann eigentlich auch nie mit Originalität oder Witz glänzen. Guter Ansatz, überdurchschnittlichh versiebt. Durch die Darsteller trotzdem ansehbar, mehr aber auch nicht.
Nettes Filmchen, das in seiner Gesamtinszenierung bis in die Dialoge hinein letztlich sehr schlicht und plakativ daherkommt und seine Geschichte etwas zu sehr "abarbeitet" und mitunter in einzelnen Punkten überzieht. Fletcher, von Haus aus eigentlich Darsteller, hat aber bisher schon eher Klischeebeladen inszeniert, das wird sich auch nicht mehr ändern. Von ernsthaftem "Biopic" daher eher weit entfernt.
Das wird aber ausgeglichen durch einen sympathischen Cast und eine Story, die nun einmal außergewöhnlich ist und viel Raum zumindest zum Schmunzeln lässt. Dazu spricht und am Ende erscheint sogar noch Christopher Walken - da werde ich ja immer ganz wuschig ;-)
Mark Strong (immer gerne), Luke Wilson (finde ich zumindest völlig in Ordnung), Charles Baker (Breaking Bad's "Skinny Pete"!) und Anders Danielsen Lie (Oslo / Reprise; den finde ich ja superstark) - eine ganz schön starke Besetzung für einen Film, der eigentlich eine One-Man-Show ist.
Ich hatte gehofft, dass die Besetzung darauf hindeutet, wie engagiert man diesen Film angehen wollte. Es ist aber wohl eher das Gegenteil zu attestieren: Man hat ein leeres Drehbuch (für 15-jährige mag das noch als "Philosophie" durchgehen) und versucht den Mist mit Besetzung aufzupeppen, wobei alle Co-Stars eben auch nur Sekundenauftritte haben.
Eigentlich einer der wenigen Filme, wo es nahe liegt, die Dünnheit des Werks mit nur einem kurzen Satz zu besprechen, hier hätte gereicht: Don't send maniacs into space!
Unterhaltsamer koreanischer Streifen, der immer wieder spotlightartig mit Action zu punkten versucht (was bei mir nicht gelingt), ohne aber vollständig ins Fahrwasser eines Actionstreifens zu verfallen (und der damit glaube ich eher das Publikum - Actionfans oder -genervte - eher irritiert).
Von dem Punkt abgesehen erzählt "Beterang" eigentlich eine schon fast triviale Geschichte, auch trivial einfach. "Unübersichtliche Handlungsstränge" oder "komplexe Story" oder "unnötig verwirrende Story" -- alles Fehlanzeige. Diese wirklich völlig neben dem Stoff liegenden Einschätzungen können eigentlich nur daher rühren, dass der Beginn eher unübersichtlich gestaltet ist und nicht sofort klar wird, wer hier eigentlich welche Seite darstellt; das ist eine reine Inszenierungsschwäche, aber hat man das einmal geschnallt, fehlt wirklich /jede/ Komplexität. Was dem Spaß keinen Abbruch tun muss, nur finde ich es mehr als irritierend, eine im Grunde klassische und alles andere als komplexe Story mit den hier vergebenen Attributen zu versehen.
Dass der Film hin und wieder bewusst Szenen überzieht und entsprechend knallig daherkommt ist der eigentliche Grund, warum ich mich dennoch gut unterhalten fühlte. Mehr ist es nicht, mehr will es aber auch nicht sein.
So hohe Erwartungen und dann so relativ in den Sand gesetzt.
Mit Mühe und Not gebe ich dem Film gerade noch so seine 7 Punkte, wobei die ausschließlich für die beiden HauptdarstellerInnen zu vergeben sind (naja, und der Stiefvater, der war auch sehr knuffig). Aber Drehbuch und Regie sind eher ein Beispiel, wie's nicht gemacht werden sollte.
Unterschiedliche Aspekte werden im Film dem Publikum mit dem Holzhammer ins Herz gerammt und geradezu wie am Fließband abgearbeitet. Stimmige Psychologie, Entwicklung, Feinfühligkeit - komplett Fehlanzeige. Over-the-top ohne Ende, drastisch schlimm etwa die Szene, in der der komplett verheizte William H. Macy das Kind aus einer Vergewaltigung nicht anschauen kann.
Sorry, aber solche Drehbücher & Inszenierungen sind es, die mich ernsthaft in meinem Intellekt beleidigen. Da ich Lenny Abrahamson's "Frank" ziemlich doll mochte, muss ich den schwärzesten aller Peter wohl der guten Emma Donoghue fürs Drehbuch zuschieben - vllt nicht verwunderlich, dass kaum was richtig Gutes herausgekommen ist, wenn eine Literaturautorin meint, plötzlich auch Drehbücher verfassen zu können. Schuster. Leisten.
Boe-typisches Thema Eifersucht, erneut mit einem Nicolas Bro auf psychopathischen Abwegen (vgl. "Offscreen", den ich aber erheblich besser fand).
Überfrachtet mit Bildsymbolen und Andeutungen, das alles aber ohne eine echte Nachvollziehbarkeit.
Aus meiner Sicht Boe's dünnstes Werk.
Auch wenn's hier schon mehrfach erwähnt wurde - ich wiederhole es noch einmal, da "Originalgedanken" direkt nach dem Film (habe gerade meine Notizen vom FFF von damals gefunden): Tarantino/ResDogs meets rel. platten Folterfilm. Die der B-Riege entliehenen Darsteller gehen dabei durchaus in Ordnung, Dialoge und Drehbuch hingegen sind maximal C-Liga - netter Ansatz, aber leider mit keinerlei Finesse umgesetzt.
Alternative Title: "The Rise"
Ben Wheatley mal wieder. "Sightseers" beim FFF 2012 (LowBudget, aber interessant), "A Field in England" beim FFF 2013 (mir persönlich viel zu abgedreht, aber man merkt schon, dass Wheatley sich mehr in Richtung Kunstfilm orientiert), und nun "High-Rise" (FF-Nights 2016), sein wohl "dickster" Film, der zumindest optisch und ausstattungsmäßig fasziniert, inhaltlich aber einmal mehr (mir) zu assoziativ und fragmentiert ist, um richtig einzuschlagen. Bei allem Respekt Wheatley gegenüber: Ich glaube, er will mehr als er kann. Trotzdem ist seine Entwicklung interessant, und ich bin weit davon entfernt, ihn auf eine Blacklist zu setzen.
Die ständigen Vergleiche mit "Snowpiercer" empfinde ich als relativ unangemessen. "Snowpiercer" stellt den Konflikt zwischen "Oben" und "Unten ("Vorne" und "Hinten") in den Mittelpunkt, dabei ist die Eingeschlossenheit System. In High-Rise spielt der Klassenkonflikt zwar auch eine Rolle, im Kern (ich kenne die Vorlage nicht, hangele mich also nur an der Filmerzählung lang) steht aber der zivilisatorische Verfall (und, wichtig, dieser ist "freiwillig", das Haus ist gerade /kein/ geschlossenes System!).
Gerade diese Aspekte finde ich grundinteressant, und ich brauche auch keine lineare ausbuchstabierte Geschichte, um einem Film zu huldigen. Zu Beginn war ich auch entsprechend begeistert, der Film hatte Aussichten auf 8.5 Punkte; wenn das Chaos ausbricht, gibt es aber kein Halten und letztlich auch keine Erkenntnis mehr (schon das Figurendurcheinander ist wirklich grenzwertig), am Anfang habe ich schnell auf 8 runtergesetzt und am Ende kann ich die 7.5 auch nur mit der Portishead-Version vom ABBA-Song "S.O.S." rechtfertigen (was für ein Hammer! Auch wenn Jane Birkin's Duo-Anteil für "In Every Dream Home a Heartache" sehr offensichtlich Pate stand, geschenkt!).
Wer für Kunstfilm keine Ader hat - unbedingt meiden. Alle anderen: Nicht zu viel erwarten, Wheatley ist zu grobschlächtig, um ein Gespür für Nuancen zu haben oder gar umzusetzen. ALLE aber sollten den Portishead-Song hören! Wirklich ALLE! ;) --> http://www.dailymotion.com/video/x4ge3e5
PS: "Peggy Olsen" (Elisabeth Moss in "Mad Men") in diesem Werk zu sehen ist auf jeden Fall überraschend :-)
Da mein Standpunkt zu Gruppengrößen, die ich ertrage, lautet: "Eins bis Drei", und Gondry und ich eh ein paar Nähen haben, muss ich mir den endlich mal ansehen!
"Un día perfecto" lebt natürlich vor allem von del Toro & Robbins, denen zuzuschauen sowieso Spaß macht, und die hier auch in ausgesprochener Spiellaune vorzufinden sind. Für Fans schon von einem von beiden von daher Pflichtprogramm.
Aber auch die Stimmung des Films, der trockene Zynismus, die Kombination von Abgebrühtheit und dem Willen zu Helfen (die keineswegs nur in der Gegenüberstellung von Mambrú&B vs. Sophie vorzufinden, sondern bei den beiden ersten Charakteren auch innerlich vorhanden ist), sind von der Intention begrüßenswert und der Darstellung sicherlich relativ realistisch.
Kürzung/Straffung auf 90 Minuten hätte noch etwas Dichte rauskitzeln können, die über weite Strecken vorhanden ist und so besser gehalten hätte werden können. Es gab glaube ich auch ein zwei Momente, wo ich dem Drehbuch innerliche Vorwürfe gemacht habe, aber die Sichtung ist schon einige Wochen her, daher will&kann ich mich da gar nicht mehr festlegen.
In Erinnerung habe ich vor allem einen Film, von denen ich viel mehr sehen will: Kein Standard-Thema, frische Umsetzung, in der Story relevant und in der Umsetzung sympathisch.
"Chce sie zyc" wird ja vor allem für die schauspielerische Darstellung von Dawid Ogrodnik gelobt - und na klar, keine Frage, die ist wirklich anzuerkennen.
Aber für mich gewinnt der Film noch viel mehr darüber, dass er es schafft, die Wahrnehmung des Protagonisten zu transportieren. Man muss glaube ich empathiemäßig schon sehr auf verlorenem Posten sitzen, wenn der Film es nicht schafft, hier einen Perspektivwechsel zu vollziehen vom Zuschauer zum Betroffenen.
An ein zwei Stellen ist ein bisschen übertriebenes Klischee und zu wenig Raum für Zwischentöne vorhanden, aber das trübt das Gesamtbild nur sehr am Rande.
Habe relativ lange gebraucht, mich an den Film "ranzutrauen", konnte mir seinen Unterhaltungswert nie recht vorstellen. Und natürlich wird hier kein Unterhaltungskino präsentiert, trotzdem ist die Story nicht langweilig, sondern von viel Wärme getragen. Auch das ein Pluspunkt des Films: Kein Mitleids-Tränendrüsen-Drücken, sondern durchaus auch sehr optimistische Punkte, ohne die Problematik dadurch zu relativieren. Klasse!
Sozialkritische Filme mit Blick aus der Unterschicht finde ich ja meistens relativ ansprechend. "Joe" stellt da keine Ausnahme dar, auch wenn ich bestimmt einige Filme aus diesem Segment gleich bewertet habe, die eigentlich "größer" sind. Aber bei diesen Sozialdramen ist mein Herz mehr dabei als mein kritisches Kinoauge.
Zunächst hatte ich noch befürchtet, dass Tye Sheridan sich den ganzen Film durch als Introvertierter zeigt, was er leider sehr klischeebehaftet spielt. Aber wenn er mal aus sich raus kommt, und das passiert ab und zu, hat er durchaus Stärken. Nicolas Cage ist die Rolle etwas auf den Leib geschrieben, und die Laiendarsteller drumherum zeigen einmal mehr, dass echte Menschen durchaus echte Dinge spielen können. Dass Gary Poulter etwa noch vor der Veröffentlichung des Filmes in der Nähe einer Obdachlosenunterkunft starb, gibt der Sache noch einmal einen fiesen Stich.
Unbedingte Empfehlung für Sozialdramen-Liebhaber: Kein wirklich großes Ding, aber ziemlich interessant!
Gut gemeint und belanglos umgesetzt, Tiefe und über Standardgedanken hinausgehende Reflektion leider vermissen lassend. Viel mehr ist bei mir leider nicht mehr hängen geblieben, zu lang ist's her. Für ein sozial-politisches Drama in jedem Fall massiv unterdurchschnittlich durch seine relative Leere.
Nicolas Cage steht natürlich nicht zwingend für Qualität, zu viel Schrott haut der gute Mann raus (auch wenn ich ihn gerade noch in "Joe" recht klasse fand), aaaber: Elijah Wood mag ich aus vielen verschiedenen Gründen, vor allem aber seine Filmauswahl macht meistens Freude. Hier - hat er eher daneben gegriffen.
Über das Drehbuch kann man bestimmt noch streiten, es war vor allem die Inszenierung, die weder einen ordentlichen Rhythmus fand noch Skript-Schwächen zu kaschieren versuchte. Es war direct-2-dvd gedreht, mehr Ambition hat der Streifen nicht, und das merkt man ihm leider zu sehr an. Schade drum...
Wenn in einer geschlossenen Gruppe komische Dinge passieren - viel Potential, in der Filmgeschichte aber meistens ziemlich in den Sand gesetzt. "The Invitation" macht da keine Ausnahme.
Auch wenn in solchen Filmen die "Hintergrund-Auflösung" meist rel. spät kommt und nicht im zeitlichen Vordergrund der Erzählung steht, ist die Grundidee eines solchen Film doch ausschlaggebend dafür, was man draus basteln kann. Und schon da hat der Streifen wenig Masse, etwas Großes hervorzubringen, zu schlicht ist die Basis.
Leider hat mich auch Logan Marshall-Green nicht gerade überzeugt, "Stimmungswechsel" sehen zB anders aus (gut, sooo große hatte er eh nicht ins Drehbuch geschrieben bekommen, aber dieses stoisch-traurige Bartgesicht, irgendwann ist auch mal gut). Darstellerisch stach John Carroll Lynch natürlich eher heraus, aber auch er ist nunmal nicht die große Schauspielgottheit, sondern gern gesehener Nebendarsteller. Hier jedenfalls schauspielerisch noch im Interessantesten.
Achja, und einmal mehr ein Kammerspiel, dass sich eher wenig für ansatzweise realistische Gruppenpsychologie interessiert. Filmschaffende: Hängt Eure Ziellatte mal höher!