Dennis.Meyer - Kommentare
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Alle Kommentare von Dennis.Meyer
"Die Addams Family" versucht, den kultigen Grusel-Humor der Originalfilme ins moderne Animationskino zu übertragen - doch leider bleibt sie dabei ziemlich blass uns uninspiriert. Die Story wirkt klischeehaft und vorhersehbar, ohne wirklich spannende oder originelle Momente. Es fehlt an Witz und Charme, um den einzigartigen Geist der Addams Family überzeugend einzufangen.
Die Animationen sind technisch solide, aber leider auch nicht mehr als das. Sie wirken zwar bunt und ansprechend, schaffen es aber nicht, eine wirklich atmosphärische oder besondere Stimmung zu erzeugen. Zudem gelingt es kaum, eine emotionale Verbindung zu den Figuren aufzubauen. Weder die schrulligen Charaktere noch ihre Eigenheiten kommen so richtig zur Geltung - sie bleiben blass und austauschbar.
Auch der Humor, der das Herzstück der Addams Family sein sollte, wirkt eher bemüht und verfehlt sein Ziel oft. Statt der beißenden, schwarzen Komik, die man von der Vorlage kennt, bekommt man eher seichte, konventionelle Gags serviert, die kaum zum Lachen bringen.
Unterm Strich ist "Die Addams Family" ein Film, den man sich vielleicht mal nebenbei anschauen kann, aber er hinterlässt kaum Eindruck und bietet weder für Fans der Vorlage noch für neue Zuschauer viel Substanz oder Spaß. Insgesamt eine verpasste Chance, die viel Potenzial ungenutzt lässt - ich hatte mir deutlich mehr erhofft
"28 Days Later" gilt als wegweisender Beitrag zum Zombie-Genre - auch wenn es streng genommen eher um "Infizierte" als um klassische Zombies geht. Der Film überzeugt mit seiner düsteren, beinahe dokumentarischen Ästhetik, die durch digitale Handkamerabilder eine rohe, beklemmende Atmosphäre erzeugt. Genau das sorgt bei vielen Fans für Begeisterung - für andere, wie in meinem Fall, wirkt der Look eher "selfmade" und wenig packend.
Die Stärken des Films liegen zweifellos in seiner Stimmung: Die menschenleeren Straßem Londons, das Gefühl völliger Isolation und die plötzlichen Ausbrüche brutaler Gewalt erzeugen eine angespannte, manchmal fast klaustrophobische Dynamik. Auch Cillian Murphy liefert eine solide Leistung als unfreiwilliger Überlebender, der sich durch eine entvölkerte Welt schlagen muss.
Allerdings ist "28 Days Later" auch ein Film, der eher auf Atmosphäre als auf klassische Spannung oder Action setzt. Gerade wer sich ein temporeiches Zombie-Spektakel erwartet, könnte hier enttäuscht werden. Viele Szenen wirken fast meditativ oder philosophisch - was man entwder als tiefgründig oder eben als etwas zäh empfinden kann.
Hinzu kommt ein klarer Bruch in der Erzählstruktur: Während die erste Hälfte durch Isolation und das Überleben in einer verwüsteten Welt geprägt ist, verlagert sich der Fokus in der zweiten Hälfte auf zwischenmenschliche Konflikte, insbesondere in einem Militärcamp, was nicht bei allen gut ankommt. Der eigentliche Horror liegt am Ende weniger in den Infizierten, sondern in der menschlichen Natur - ein interessanter, aber auch polarisierender erzählerischer Kniff.
Unterm Strich ist "28 Days Later" ein atmopshärischer, ungewöhnlich gefilmter Beitrag zum Zombie-Genre mit sozialkritischen Untertönen. Für Genre-Fans oft ein Klassiker, für andere - gerade wen man mit dieser Art von postapokalyptischem Erzählstil weniger anfangen kann - eher ein respektabler, aber nicht mitreißender Film. Die Qualität ist da, die Wirkung hängt stark von der persönlichen Erwartungshaltung ab
"Angry Birds - Der Film" ist einer dieser typischen Versuche, aus einem populären Smartphone-Spiel einen Kinofilm zu machen - und das Ergebnis ist, wenig überraschend, so mittelmäßig, wie man es befürchtet. Zwar punktet der Film mit bunter, hochwertiger Animation und einer farbenfrohen, gut inszenierten Optik, doch dahinter steckt kaum Substanz.
Die Geschichte rund um den cholerischen Vogel Red, der mit seinen Außenseiterfreunden gegen die frechen Schweine kämpft, bleibt flach und vorhersehbar. Zwar wird versucht, mit Witz und Tempo zu punkten, doch vieles davon zielt auf die ganz junge Zielgruppe ab - und selbst dort dürfte der Unterhaltungswert eher vom schnellen Schnitt als vom Inhalt herrühren. Für Erwachsene oder auch nur etwas ältere Zuschauer bleibt kaum etwas hängen - weder emotional noch inhaltlich.
Gerade die Gagdichte ist ein zweischneidiges Schwert: Manche Einfälle zünden, viele andere wirken bemüht albern oder schlichtweg nervig. Hinzu kommt, dass sich der Film trotz seiner einfachen Prämisse gelegentlich zieht und wenig echte Highlights bietet. Auch die Figuren sind zwar sympathisch animiert, bleiben aber charakterlich ziemlich eindimensional - von echter Identifikation oder Entwicklung keine Spur.
Der Film ist visuell solide und durchaus professionell gemacht, aber inhaltlich absolut austauschbar. Ein paar popkulturelle Anspielungen und der bekannte Slapstick können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Geschichte eher ein Vorwand ist, um die Mechanik des Spiels auf Kinolänge zu strecken.
Unterm Strich ist "Angry Birds - Der Film" ein quietschbunter, technisch gut gemachter Animationsfilm mit wenig Tiefgang und einer vorhersehbaren Story. Für ganz junge Zuschauer mag er unterhaltsam sein, für alle anderen ist er eher ein lauter, schnell vergessener Zeitvertreib ohne bleibenden Eindruck. Ob es von diesem Konzept tatsächlich Fortsetzungen gebraucht hätte, darf man zurecht hinterfragen
"The Crow" ist ein weiterer Versuch einen Kultklassiker neu aufzulegen - und scheitert dabei an den gleichen Punkten, wie viele Remakes zuvor: Es fehlt die Seele, die Tiefe und das Gespür für die düstere Magie, die das Original aus dem Jahr 1994 so besonders gemacht hat.
Optisch hat der Film durchaus Qualitäten. Die Atmopshäre ist stylisch, dunkel und teilweise sehr stimmungsvoll eingefangen. Gerade die Szenenbildgestaltung und das Lighting lassen erkennen, dass man versucht hat, dem düsteren Ton der Vorlage gerecht zu werden - nur leider reicht gute Optik allein nicht aus, um einen Film zu tragen.
Bill Skarsgard bringt mit seinem markanten Look zumindest visuell eine gewisse Präsenz mit - seine Darstellung bleibt jedoch merkwürdig leer. Man nimmt ihm den Schmerz kaum ab, und seine Figur bleibt seltsam distanziert. Noch enttäuschender ist allerdings die Beziehung zur weiblichen Hauptrolle: Die Chemie zwischen den beiden wirkt aufgesetzt, steril und entwickelt sich nie über das hinaus, was man in einem mittelmäßigen Musikvideo erwarten würde. Statt emotionaler Wucht bekommt man blasse Dialoge und gefühlsarme Szenen, in denen man sich als Zuschauer nie wirklich involviert fühlt.
Dazu kommt ein Drehbuch, das inhaltlich nicht viel zu sagen hat. Die Geschichte ist zäh und flach, und trotz aller melancholischer Ambitionen bleibt sie oberflächlich. Die Figuren sind eindimensional, ihre Motive bestenfalls angedeutet. Vieles wirkt wie eine bloße Aneinanderreihung ästhetisch-düsterer Szenen, ohne dass dahinter eine echte emotionale Kraft steckt.
Erst im Finale, beim Showdown in der Oper, blitzt kurz so etwas wie Energie auf. Diese Sequenz ist gelungen inszeniert und bietet zumindest einen inszenatorisch ansprechenden Abschluss - leider kommt sie viel zu spät, um den Gesamteindruck noch zu retten.
Unterm Strich ist "The Crow" ein Remake, das sich in seinem eigenen Stil verliert und dabei den emotionalen Kern der Geschichte verfehlt. Trotz atmosphärischer Bilder und eines ästhetisch ansprechenden Finales bleibt der Film blass, spannungsarm und inhaltlich enttäuschend. Für Fans des Originals ein überflüssiger, seelenloser Abklatsch - für Neueinsteiger ein Film ohne emotionalen Anker
"Robot Dreams" ist ein liebevoll animierter, stiller Film, der zeigt, dass große Emotionen auch ganz ohne gesprochene Worte funktionieren können. Regisseur Pablo Berger erzählt eine bittersüße Geschichte über Freundschaft, Verlust und das Weitergehen - ohne einen einzigen Dialog, aber mit umso mehr Gefühl.
Die visuelle Gestaltung ist schlicht, aber sehr ausdrucksstark. Der Zeichenstil wirkt bewusst reduziert, erinnert in seiner Klarheit an europäische oder unabhängige Animationskunst, ohne dabei billig oder oberflächlich zu wirken. Ganz im Gegenteil: Die Animationen sind voller Charme und kleiner Details, die das New York der 1980er Jahre auf wundervolle Weise zum Leben erwecken. Statt auf Hochglanz-3D Ästhetik
à la Disney oder Pixar zu setzen, punktet der Film mit einem warmherzigen, handgemachten Look, der sich angenehm abhebt.
Emotional ist "Robot Dreams" überraschend tiefgründig. Die wortlose Geschichte zwischen dem Hund und seinem Roboterfreund entfaltet sich langsam, fast meditativ. Die zentrale Botschaft über das Loslassen und das Akzeptieren von Veränderungen ist universell - und trifft, trotz (oder gerade wegen) der Stille, oft genau ins Herz.
Der Soundtrack ist ebenfalls bemerkenswert: Besonders die wiederkehrende Verwendung von "September" von Earth, Wind & Fire verankert die emotionale Reise der Figuren und bleibt nachhaltig im Ohr - ein clever gewählter musikalischer Anker.
Einziger Kritikpunkt: Bei einer Laufzeit von 102 Minuten wirkt der Film an manchen Stellen etwas gestreckt. Die reduzierte Erzählweise und das gemächliche Tempo sind zwar konsequent, hätten aber in einem kompaktere Rahmen womöglich noch stärker gewirkt.
Unterm Strich ist "Robot Dreams" ein stiller, ungewöhnlicher Animationsfilm, der ohne Worte mehr sagt als manch lauter Blockbuster. Mit seinem besonderen Look, einer melancholisch-schönen Geschichte und einem großartigen Soundtrack bleibt er in Erinnerung - auch wenn er erzählerisch etwas straffer hätte sein können. Für Fans von poetischem, anspruchsvollem Animationskino auf jeden Fall eine Empfehlung
"Die Goonies" ist ein waschechter 80s-Abenteuerfilm, der für viele zum Inbegriff nostalgischer Kindheitserinnerungen geworden ist - und auch heute noch mit seinem Charme und seiner Abenteuerlust punkten kann.
Die Geschichte rund um eine Gruppe von Freunden, die sich auf Schatzsuche begeben, vereint klassische Coming-of-Age Elemente mit einem Hauch von Indiana Jones-Flair. Die Kinderdarsteller, allen voran Sean Astin, Josh Brolin und Ke Guy Quan, machen ihre Sache wirklich gut - sie wirken nicht übertrieben "gespielt", sondern lebendig und sympathisch. Die Freundschaft innerhalb der Gruppe steht im Mittelpunkt und sorgt für die nötige emotionale Bindung, während gleichzeitig viel Wert auf witzige Dialoge und kleine Reibereien gelegt wird.
Das Setting - dunkle Höhlen, Fallen, ein verfallenes Piratenschiff - ist wunderbar märchenhaft, ein bisschen trashig, aber gerade dadurch so einnehmend. Man merkt dem Film an, dass er mit viel Liebe zum Detail gemacht wurde. Auch der Score von Dave Grusin trägt zur abenteuerlichen Stimmung bei.
Natürlich ist "Die Goonies" kein FIlm, der besonders viel Wert auf Logik oder Tiefgang legt - aber das ist auch nicht sein Anspruch. Es geht hier um das kindliche Gefühl von Freiheit, Mut und Zusammenhalt. Dennoch braucht der Film eine gewisse Anlaufzeit, bis er wirklich in Fahrt kommt, und das abprupte Ende lässt einen etwas schneller los, als man es sich nach all dem Abenteuer vielleicht wünschen würde.
Unterm Strich ist "Die Goonies" ein sympatischer, klassischer Abenteuerfilm mit viel Herz und Humor. Die Kombination aus schrägen Charakteren, kindlichem Entdeckergeist und fantasievoller Schatzsuche funktioniert auch heute noch gut - gerade durch seinen nostalgischen Charme. Kein perfekter Film, aber einer, der Spaß macht und mit seiner unbeschwerten 80er-Atmosphäre punktet
"Nur ein kleiner Gefallen" ist ein stilistisch auffälliger Genre-Mix, der sich irgendwo zwischen Thriller, schwarzer Komödie und Gesellschaftssatire einpendelt - ohne sich ganz klar für eine Richtung zu entscheiden. Und genau das ist auch gleichzeitig seine Stärke und seine Schwäche.
Die Inszenierung von Paul Feig ist überraschend elegant geraten - mit einer gewissen Coolness, pointierten Kameraeinstellungen und einem schicken Look, der besonders durch das Styling von Blake Lively auffällt. Sie verkörpert die mysteriöse Emily mit viel Präsenz und Charisma. Anna Kendrick spielt dagegen die überkorrekte, naive Mommy-Bloggerin Stephanie glaubhaft und mit dem gewohnten Augenzwinkern. Die Chemie der beiden funktioniert gut, vor allem im ersten Teil, wenn sich langsam eine dunkle Dynamik zwischen den Figuren entfaltet.
Inhaltlich ist der Film lange spannend - man fragt sich, was wirklich hinter Emilys Verschwinden steckt, bekommt immer wieder kleine Hinweise und Twists serviert. Leider wird genau dieser spannende Aufbau im letzten Drittel ein wenig verschenkt. Die Auflösung wirkt nicht nur wenig überraschend, sondern auch überkonstruiert und tonal uneinheitlich. Das Finale ist zwar unterhaltsam, aber weit weniger clever als es gerne wäre.
Die Mischung aus Thriller-Spannung und fast schon parodistischer Komik funktioniert an vielen Stellen, manchmal wirkt sie jedoch auch zu gewollt exzentrisch oder schlichtweg deplatziert. Einige Dialoge und Running Gags ziehen sich unnötig in die Länge und dämpfen die Spannung.
Unterm Strich ist "Nur ein kleiner Gefallen" ein stylischer, unterhaltsamer Film mit eigenwilligem Ton, starken Darstellerinnen und einer interessanten Ausgangslage. Zwar verliert sich der Film am Ende ein wenig in Klischees und überdrehten Wendungen, doch bis dahin bekommt man solide und erfrischend unkonventionelle Unterhaltung. Kein großer Wurf, aber definitiv besser als man es bei der Prämisse vielleicht erwarten würde
"Hot Tub - Der Whirlpool... ist 'ne verdammte Zeitmaschine!" ist genau das, was der Titel verspricht: eine hemmungslos alberne Zeitreise-Komödie, die sich selbst zu keiner Sekunde ernst nimmt - und genau darin liegt auch ihr gewisser Reiz. Wer den Film einschaltet, sollte seine Ansprüche vorher ablegen und sich auf derben Humor, absurde Dialoge und jede Menge 80er-Nostalgie einstellen.
Die Prämisse - vier Freunde landen durch einen magischen Whirlpool plötzlich im Jahr 1986 - ist ebenso bekloppt wie charmant umgesetzt. Der Cast, bestehend aus John Cusack, Craig Robinson, Rob Corddry und Clark Duke, funktioniert gut miteinander und sorgt mit überzogenem Slapstick, schrägen Situationen und pubertärem Witz für kurzweilige Unterhaltung. Besonders Rob Corddry sticht mit seiner rotzigen Art heraus - entweder man liebt es oder man findet es furchtbar.
Inszenatorisch ist das alles ziemlich simpel gehalten, aber das passt zum Ton des Films. Der Retro-Charme, der Soundtrack und die überzeichneten 80er-Klischees (Skianzüge, Dauerwellen usw.) wurden bewusst trashig inszeniert und sorgen gerade bei Nostalgikern für ein paar Lacher.
Unterm Strich ist "Hot Tub - Der Whirlpool... ist 'ne verdammte Zeitmaschine!" kein intelligenter oder raffinierter Film, aber das will er auch gar nicht sein. Wer sich auf den derben Humor einlassen kann und über absurfe Zeitreiselogik hinwegsehen möchte, bekommt solide Unterhaltung mit ein paar echten Gags. Sicherlich kein Highlight im Comedy-Genre, aber definitiv ein launiger Partyfilm für einen unkomplizierten Filmabend
"Schneewittchen" reiht sich in Disneys lange Liste der Realverfilmungen ein - und bringt, wie viele seiner Vorgänger, nicht viel Neues mit, außer einer optisch aufpolierten Oberfläche. Die Märchenvorlage bleibt weitgehend unangetastet, was einerseits lobenswert ist, da man sich auf den vertrauten Kern der Geschichte verlassen kann. Andererseits sorgt genau das dafür, dass die Neuinterpretation letztlich zu wenig Eigenständigkeit entwickelt und größtenteils im sicheren, vorhersehbaren Fahrwasser bleibt.
Rachel Zegler als Schneewittchen bringt gesanglich zwar solide Leistungen, wirkt schauspielerisch aber in manchen Szenen zu blass. Gal Gadot als böse Königin hat zwar die nötige Präsenz, wirkt aber stellenweise zu glatt und wenig bedrohlich. Beiden liefern passable Performances, ohne dabei bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Die CGI-animierten Zwerge sind stilistisch sicher Geschmackssache - technisch ordentlich gemacht, aber visuell gewöhnungsbedürftig und in ihrer künstlichen Optik nicht jedermanns Sache.
Visuell bietet der Film einige wirklich gelungene Szenen: einzelne Kamerafahrten, märchenhafte Farbgestaltung und schöne Kulissen, die zumindest stellenweise nostalgischen Disney-Charme aufkommen lassen. Musikalisch bleibt das Ganze jedoch eher durchschnittlich. Die Gesangseinlagen sind zwar typisch für das Genre, aber stellenweise zu viel und ziehen das Tempo unnötig in die Länge.
Unterm Strich ist "Schneewittchen" eine optisch hübsch aufbereitete, aber inhaltlich harmlose Neuauflage, die niemandem wehtut, aber eben auch keinen bleibenden Eindruck hinterlässt. Solide Unterhaltung für einen Nachmittag - nicht der katastrophale Film, als der er oft dargestellt wird, aber eben auch weit entfernt von einem magischen Kinoerlebnis
"Lady Bird" von Greta Gerwig ist ein feinfühliges Coming-of-Age-Drama, das seine Geschichte mit leiser Beobachtungsgabe und einem Gespür für Authentizität erzählt. Im Zentrum steht die junge Christine "Lady Bird" McPherson, gespielt von Saoirse Ronan, die zwischen Highschoolabschluss, Selbstfindung und familiären Konflikten in Sacramento aufwächst - mit all den Widersprüchen, Träumen und Frustrationen, die das Erwachsenwerden mit sich bringt.
Die große Stärke des Films liegt sicherlich in seinem realistischen, beinahe unaufgeregten Ton. Die Mutter-Tochter-Dynamik (herrlich verkörpert von Laurie Metcalf) ist das emotionale Herzstück und bringt viele leise, aber wirkungsvolle Momente hervor. Trotzdem kann man nachvollziehen, wenn der berühmte Funke nicht bei jedem vollends überspringt: Die Erzählweise bleibt bewusst zurückhaltend, fast episodisch - ohne große dramaturgische Höhepunkte. Das sorgt zwar für ein hohes Maß an Natürlichkeit, lässt aber mitunter den emotionalen Durchschlagsmoment vermissen.
Gerwigs Regie-Debüt ist handwerklich stilsicher, mit schöner Kameraarbeit und einem Blick für die kleinen, oft unscheinbaren Alltagsmomente. Auch der Humor ist angenehm dosiert und nie aufgesetzt. Dennoch fehlt - gerade im Vergleich mit emotional intensiveren Genrevertretern wie etwa "The Perks of Being a Wallflower" - manchmal der letzte emotionale Tiefgang oder die erzählerische Wucht, die das Ganze über das Prädikat "sehr solide" hinausheben würde.
Unterm Strich ist "Lady Bird" ein sympathischer, fein beobachteter Film mit starken Darstellern, der vieles richtig macht - aber nicht jedem nachhaltig im Gedächtnis bleiben wird. Für Fans ruhiger Coming-of-Age Filme definitiv sehenswert, aber kein Meilenstein des Genres
"Verwünscht" ist eine charmante Mischung aus klassischem Disney-Märchen und moderner Rom-Com, die gekonnt mit den typischen Klischees des Genres spielt - und sich dabei selbst nicht allzu ernst nimmt.
Die Idee, eine Märchenprinzessin (gespielt von Amy Adams) ins reale New York zu versetzen, sorgt für jede Menge komödiantisches Potenzial - und das wird auch gut benutzt. Adams glänzt in ihrer Rolle als naive, herzliche Giselle und trägt den Film fast im Alleingang. Ihre überzeichnete Märchenhaftigkeit, die mit der harschen Realität der Großstadt kollidiert, sorgt für viele unterhaltsame Szenen und sympathischen Humor.
Natürlich ist das Ganze stellenweise kitschig - aber genau das ist auch Teil des Konzepts. "Verwünscht" ist ein augenzwinkernder Liebesbrief an die Disney-Filme der 90er und früher, mit sprechenden Tieren, großen Musicalnummern und einem überdrehten Prinzen (herrlich überdreht gespielt von James Marsden), der aus einer Bilderbuchwelt zu stammen scheint.
Die Story ist dabei zwar vorhersehbar und dramaturgisch nichts Neues, aber sie funktioniert in dem Kontext sehr gut. Der Film lebt von seiner Leichtigkeit, seinem Humor und dem gelungenen Spiel mit Genre-Konventionen.
Unterm Strich ist "Verwünscht" ein liebevoll gemachter, märchenhaft inszenierter Fantasyfilm mit einer cleveren Metaebene, starken Hauptdarstellern und einer guten Portion Selbstironie. Kein Meilenstein, aber definitiv unterhaltsam - vor allem für Fans von Disney-Klassikern mit einem modernen Twist
"Final Destination 2" setzt die Prämisse des ersten Teils konsequent fort - und bleibt dabei ganz im Stil der Reihe: Tod, Zufall und das unausweichliche Schicksal. Der Auftakt gehört definitiv zu den Höhepunkten des Films - das berüchtigte Highway-Massencrash-Szenario hat sich nicht ohne Grund fest ins kollektive Popkulturgedächtnis eingebrannt. Intensiv, spannend und makaber detailverliebt inszeniert, gehört diese Eröffnungssequenz zu den besten Momenten der gesamten Reihe.
Was danach folgt, ist solide Horrorunterhaltung mit vielen kreativen Todesarten, aber ohne echte Überraschungen. Die Figuren sind größtenteils austauschbar und funktionieren eher als Vehikel für das nächste skurrile Ableben als als emotionale Ankerpunkte. Schauspielerisch bleibt alles im Rahmen - weder besonders schlecht noch besonders erinnerungswürdig.
Das Konzept - dem Tod ein Schnippchen zu schlagen, nur um dann auf noch absurdere Weise doch wieder eingeholt zu werden - ist bekannt, aber es funktioniert, solange man nicht zu viel darüber nachdenkt. Allerdings nutzt sich das Prinzip hier schon etwas ab, da es eben kaum neue Impulse gegenüber dem ersten Teil gibt.
Unterm Strich ist "Final Destination 2" genau das, was man erwartet: makabere Spannung, eine ordentliche Portion Final-Destination-Logik und einige einprägsame Tode. Wer den ersten Teil mochte, bekommt hier mehr vom selben - mit einem spektakulären Einstieg, aber abnehmender Spannung. Unterhaltsam, aber nicht wirklich originell
"Die fantastische Welt von Oz" ist ein visuell beeindruckendes Fantasy-Abenteuer, das sich als Prequel zum Klassiker "Der Zauberer von Oz" versteht. Regisseur Sam Raimi liefert einen Film ab, der vor allem optisch zu überzeugen weiß: Farbenfrohe Landschaften, fantasievolle Kreaturen und detailreiche Kulissen erschaffen eine zauberhafte Märchenwelt, die durchweg zum Staunen einlädt.
James Franco spielt den Titelhelden mit einem gewissen Charme und einer guten Portion Selbstironie - auch wenn man sich stellenweise einen etwas stärkeren Hauptdarsteller gewünscht hätte. Die drei Hexen, gespielt von Michelle Williams, Rachel Weisz und Mila Kunis, bringen deutlich mehr Präsenz mit und geben der Geschichte die nötige Dynamik. Besonders Mila Kunis durchläuft eine interessante Wandlung, die schauspielerisch jedoch nicht immer ganz überzeugt, dafür aber erzählerisch reizvoll ist.
Die Geschichte selbst ist klassisch gehalten: Ein Blender wird in eine magische Welt geworfen, soll dort ein Held werden und entdeckt dabei sein besseres Ich. Das funktioniert, überrascht aber selten. Gerade im Mittelteil schleichen sich ein paar Längen ein, die den Fluss etwas ausbremsen. Dennoch bleibt der Film insgesamt unterhaltsam, vor allem durch seinen liebevollen Look, die stimmige Musik und den märchenhaften Ton, der durchgehend beibehalten wird.
Unterm Strich ist "Die fantastische Welt von Oz" ein fantasievoll gestaltetes Abenteuer, das visuell einiges zu bieten hat und als Familienfilm gut funktioniert. Die Handlung bleibt zwar eher schlicht und stellenweise etwas träge, aber Atmosphäre, Ausstattung und solide Darsteller sorgen für ein insgesamt gelungenes Filmerlebnis. Kein Meisterwerk, aber ein schöner Ausflug ins Reich der Fantasie
"The Beekeeper" ist genau das, was man von einem Jason Statham Actionfilm erwarten kann - knallhart, übertrieben und storytechnisch eher rudimentär. Wer mit dieser Erwartungshaltung reingeht, bekommt zumindest solide Actionkost geboten, wer mehr sucht, wird hier eher weniger fündig.
Die Inszenierung ist temporeich, die Kampfszenen sind gut choreografiert, und gerade in den handgemachten Auseinandersetzungen weoß der Film durchaus zu gefallen. Jason Statham tut, was er eben am besten kann: mit grimmigem Blick und harter Faust alles niederwalzen, was sich ihm in den Weg stellt. Dass er dabei ganze Polizeieinheiten im Alleingang ausschaltet, gehört zum überzogenen Ton des Films, wirkt aber irgendwann repetitiv und wenig überraschend.
Interessanterweise fällt Josh Hutcherson hier positiv auf - in einer Rolle, die man ihm zunächst vielleicht gar nicht zugetraut hätte. Er bringt etwas Frische und Dynamik in das ansonsten sehr eindimensionale Figurenkonstrukt- Auch Jeremy Irons bringt zumindest schauspielerische Klasse ins Spiel, auch wenn seine Rolle kaum Tiefe zulässt.
Die Handlung rund um einen ehemaligen Geheimagenten, der im Namen der Gerechtigkeit zum brutalen Racheengel wird, ist konstruiert und weit entfernt von jeder Logik - aber das scheint auch gar nicht das Ziel zu sein. Tiefgang, emotionale Zwischentöne und moralische Dilemmata sucht man vergebens. "The Beekeeper" ist in seiner Darstellung von Gut und Böse so schwarz-weiß wie ein altes Western-Drehbuch und lebt von der reinen Effektivität seiner Gewalt.
Unterm Strich ist "The Beekeeper" ein simpler, lauter Actionfilm, bei dem man das Gehirn getrost ausschalten kann. Die Action knallt, Statham liefert ab - aber mehr ist hier auch nicht drin. Ein Film für den schnellen Kick zwischendurch, der aber ebenso wieder aus dem Gedächtnis verschwindet
"Mean Girls - Der Girls Club" ist eine moderne Musical-Neuinterpretation des Kultfilms von 2004 - und ein Film, der spaltet. Zwischen nervtötenden Gesangseinlagen und charmanten Darstellern pendelt sich dieser neue "Girls Club" irgendwo zwischen guilty pleasure und überdrehter Teenie-Satire ein.
Die größte Stärke des Films liegt im Cast: Angourie Rice bringt mit Cady eine angenehme Mischung aus Zurückhaltung und Ausstrahlung mit und zeigt erneut, dass sie inzwischen zu den spannenderen jungen Schauspielerinnen Hollywoods gehört. Auch Renee Rapp als Regina George, liefert eine kraftvolle Performance ab - sowohl gesanglich als auch schauspielerisch. Der Rest des Ensembles ist solide und trägt zur energiegeladenen Gesamtstimmung bei.
Musikalisch bleibt der Film seinem Broadway-Ursprung treu, was gleichzeitig Segen und Fluch ist: Die Songs sind lott, gut produziert und choreografiert, wirken aber stellenweise wie ein aufdringlicher Fremdkörper, der das Tempo bremst. Gerade wenn man denkt, jetzt geht die Handlung endlich weiter, wird erneut ein (gefühlt zu langer) Song eingestreut. Für Musical-Fans sicher ein Highlight, für andere eine Geduldsprobe.
Die Geschichte selbst bleibt weitestgehend dem Original treu - ein Highschool-Drama über Gruppenzwang, Selbsterkenntnis und soziale Dynamiken, wie man es seit Jahren kennt. Innovation darf man also nicht erwarten, aber es funktioniert trotzdem. Was dem Ganzen dann doch einen gewissen Reiz verleiht, ist die überzeichnete, fast schon surreal bunte Inszenierung, die das Absurde der Highschool-Realität pointiert überhöht. Man muss sich auf diesen Stil einlassen können - tut man das, wird man tatsächlich gut unterhalten.
Unterm Strich ist "Mean Girls - Der Girls Club" nicht für jeden geeignet - wer Musicals meidet, wird hier wenig Freude haben. Wer sich aber auf die überdrehte Welt voller Glitzer, Intrigen und Ohrwürmer einlässt, bekommt eine kurzweilige und überraschend charmante Neuauflage des Teenie-Klassikers. Kein Film, der im Gedächtnis bleibt - aber einer, der für zwei Stunden durchaus Spaß machen kann
"Thelma - Rache war nie süßer" ist eine angenehm schräge Komödie mit dramatischen Untertönen, die sich dem Thema Alter und Selbstbestimmung auf humorvolle Weise annähert. Im Mittelpunkt steht eine 93-jährige Großmutter, die - nachdem sie Opfer eines Telefonbetrugs wird - kurzerhand zur Rache ansetzt und sich auf eine ebenso unvernünftige wie charmante Mission begibt. Allein diese Prämisse verspricht unterhaltsames Potenzial, das der Film auch größtenteils einlöst.
June Squibb als Thelma liefert eine starke Performance ab und trägt den Film mühelos auf ihren Schultern. Ihre trockene Art und die Mischung aus Sturheit und Warmherzigkeit machen ihre Figur sofort sympathisch. Auch Fred Hechinger als ihr Enkel funktioniert gut, auch wenn seine Rolle eher klassisch ausfällt. Nicht alle Darsteller erreichen das gleiche Niveau - einige Nebenrollen wirken etwas überzogen - aber insgesamt bleibt das Ensemble solide.
Der Humor ist das große Plus von "Thelma": mal subtil, mal überdreht, aber nie völlig daneben. Einige Gags zünden gut, gerade wenn die Grenzen zwischen der altersbedingten Einschränkung der Protagonistin und ihrem unbändigen Willen verschwimmen. Der Film versucht zudem, mit leichtem Ton auch gesellschaftlich relevante Themen wie Altersdiskriminierung oder die Ohnmacht gegenüber moderner Technik anzuschneiden, ohne dabei zu moralisieren.
Realistisch ist das Ganze natürlich nur bedingt - die Handlung biegt sich stellenweise etwas zurecht, um Thelmas "Rachefeldzug" zu ermöglichen, aber genau diese Überzeichnung gehört irgendwo auch zum Konzept. Dass nicht jeder Twist glaubwürdig ist, stört letztlich kaum, weil der Ton des Films eher verspielt als realitätsnah ist.
Unterm Strich ist "Thelma - Rache war nie süßer" ein warmherziger, gut gelaunter Film mit ein paar nachdenklichen Momenten, der vor allem durch seine Hauptdarstellerin und den charmanten Witz punktet. Kein großes Kino, aber als leichte, kurzweilige Unterhaltung mit ein paar liebevollen Seitenhieben auf das Altwerden durchaus sehenswert
"Fargo" ist einer dieser Filme, die mit ihrer skurrilen Art und eigenwilligen Inszenierung sofort die Handschrift der Coen-Brüder erkennen lässt. Die Geschichte rund um einen gescheiterten Entführungsplan, der zunehmend aus dem Ruder läuft, ist gleichermaßen absurd wie faszinierend - und genau das macht den Reiz aus. Die Mischung aus schwarzem Humor, lakonischer Erzählweise und stiller Brutalität funktioniert erstaunlich gut.
Die Darstellerleistungen sind durchweg stark. Frances McDormand als schwangere Polizistin Marge Gunderson liefert eine tolle Performance, bei der jede Geste sitzt - ruhig, pragmatisch und gleichzeitig warmherzig. Auch William H. Macy als verzweifelter Autohändler ist hervorragend besetzt und spielt seine Rolle mit genau dem richtigen Maß an Naivität und Verzweiflung. Die Nebenfiguren, oft nur flüchtig skizziert, bleiben ebenfalls im Gedächtnis - dank der pointierten Dialoge und der fast schon grotesken Art, wie sie sich durch die Handlung bewegen.
Die verschneite Kulisse verleiht dem Film eine fast trostlose, aber auch eigentümlich friedliche Atmosphäre, die gut zum lakonischen Erzählstil passt. Die Kameraarbeit ist schlicht, aber sehr effektiv - sie verstärkt die Kälte, die Abgeschiedenheit und die innere Leere vieler Figuren.
Trotz all seiner Stärken, bleibt "Fargo" für mich persönlich knapp unter der Schwelle zum Meisterwerk. Es gibt keine wirklichen Höhepunkte im klassischen Sinne - der Film lebt mehr von seinem konstanten Ton, seinen Details und seiner Stimmung als von großen Momenten. Aber genau das ist wohl auch ein Teil seiner Qualität.
Unterm Strich ist "Fargo" ein sehr guter, eigenwilliger Film mit starker Besetzung, schrägem Humor und ungewöhnlicher Erzählweise. Ein Highlight für Liebhaber des Coen-Stils - originell, atmosphärisch dicht, aber eben auch eher leise in seiner Wirkung
"Die Tiefseetaucher" trägt ganz klar die unverkennbare Handschrift von Wes Anderson, was Fans seines speziellen Stils sicher freut. Ich selbst schätze seine oft skurrilen und liebevoll inszenierten Welten, und auch hier passt der Humor wunderbar zum typischen Anderson-Flair. Bill Murray und Owen Wilson harmonieren gewohnt gut, auch wenn Wes Anderson die Dynamik seiner Charaktere eher zurückhaltend inszeniert - man merkt das Zusammenspiel, auch wenn es nicht immer ganz in den Vordergrund rückt.
Die Geschichte ist charmant und unaufgeregt erzählt, mit viel Platz für schrullige Charaktere und eine angenehme, fast schon nostalgische Atmosphäre. Besonders gelungen finde ich die visuellen Details, wie etwa die bildliche Darstellung der Fische, die dem Film eine verspielte und kreative Note verleihen.
Zwar ist die Handlung nicht hochdramatisch oder besonders komplex, aber das muss sie bei einem Wes Anderson Film auch nicht sein. Es ist eher die Stimmung und der feine Humor, die den Film sehenswert machen. Insgesamt ein solides Werk, das Fans des Regisseurs genießen werden, und das man sich als Liebhaber seines einzigartigen Stils ruhig anschauen kann.
Unterm Strich ist "Die Tiefseetaucher" ein typischer Wes Anderson Film mit liebevollen Details, charismatischen Darstellern und einem charmanten Humor. Keine große Überraschung, aber definitiv sehenswert - besonders für Freunde von skurrilen, ästhetisch anspruchsvollen Geschichten
"Hexen hexen" präsentiert sich als zeitgemäßes Remake des gleichnamigen Klassikers, das mit soliden Effekten und einem guten Cast punktet. Anne Hathaway führt das Ensemble mit viel Energie an und bringt der Hexenfigur eine moderne, leicht schräge Note, die den Film frisch wirken lässt. Visuell überzeugt der Film mit kreativem Make-up und gelungenem CGI, das vor allem die magischen Momente gut unterstützt.
Inhaltlich bleibt "Hexen hexen" nah am Original, ohne das Rad neu zu erfinden- die Geschichte ist vertraut und setzt eher auf Nostalgie als auf echte Innovation. Das Tempo ist angenehm, der Film schafft es, durchweg unterhaltsam zu bleiben, ohne große Längen oder Durchhänger. Die Balance zwischen Grusel und Humor gelingt meist gut, wodurch auch jüngere Zuschauer angesprochen werden, ohne dass es zu kindlich wirkt.
Allerdings fehlt dem Film eine gewisse emotionale Tiefe und der ganz besondere Funke, der aus einer Neuinterpretation etwas wirklich Herausragendes machen könnte. Die Charaktere bleiben größtenteils oberflächlich, was dem Film einen etwas generischen Touch verleiht. Trotzdem macht "Hexen hexen" genau das, was er soll: Eine spaßige, moderne Gruselkomödie für Familien und Fans des Originals.
Unterm Strich ist "Hexen hexen" ein unterhaltsames Remake mit guten Darstellern und starken Effekten, das ohne große Überraschungen überzeugt. Für jüngeres Publikum ideal geeignet, für Fans des Originals eine nette, aber keine bahnbrechende Neuauflage
„Side Effects“ ist ein psychologischer Thriller von Steven Soderbergh, der mit einer vielversprechenden Prämisse und namhaften Cast - allen voran Rooney Mara, Jude Law, Catherine Zeta-Jones und Channing Tatum - aufwartet. Besonders Rooney Mara überzeugt in ihrer Rolle als fragile, undurchsichtige Protagonistin, die zwischen Opferrolle und Manipulation wandelt. Ihre Darstellung verleiht dem Film Tiefe, auch wenn die emotionale Bindung zu ihrer Figur letztlich eher kühl bleibt.
Inhaltlich beginnt der Film als kritischer Blick auf die Pharmaindustrie und psychische Gesundheit, driftet dann aber überraschend in eine Noir-artige Richtung ab. Diese Wendung ist durchaus spannend und originell, aber nicht so wirkungsvoll, wie sie es hätte sein können. Die Twists funktionieren zwar auf dem Papier, bleiben emotional aber etwas distanziert - der große Aha-Effekt bleibt aus. Man erkennt die Raffinesse des Drehbuchs, aber es fehlt der Punch, der den Zuschauer wirklich fesselt.
Inszenatorisch ist das alles gewohnt stilvoll: Soderberghs nüchternes, klares Bild wirkt beinahe klinisch - passend zum Thema, aber auch etwas steril. Das Tempo ist ruhig, manchmal fast zu gemächlich, wodurch die Spannung nicht durchgehend gehalten werden kann. Gerade im Mittelteil hätte man sich etwas mehr narrative Schärfe und Dringlichkeit gewünscht.
Unterm Strich ist „Side Effects“ ein intelligenter, aber emotional unterkühlter Thriller mit starker Hauptdarstellerin und einem interessanten Genre-Wechsel. Leider bleibt der Film trotz seiner cleveren Konstruktion eher auf Distanz und entfaltet nicht die Spannung, die man sich von ihm erhofft. Solide gemacht und durchaus sehenswert, aber nicht nachhaltig fesselnd
"Halloween Kills" ist ein kompromissloser, blutiger Nachfolger des 2018er-Remakes und setzt in vielerlei Hinsicht stärker auf rohe Gewalt und klassische Slasher-Elemente. Wo der direkte Vorgänger noch versuchte, dem Franchise eine gewisse Tiefe zu verleihen und Laurie Strode als Trauma-Überlebende in den Mittelpunkt zu rücken, dreht dieser Teil die Eskalationsspirale weiter: mehr Kills, mehr Chaos, mehr Michael Myers.
Die Handlung ist dabei eher zweckmäßig - fast schon nebensächlich. Im Grunde geht es nur darum, dass Myers weiter durch Haddonfield zieht und eine blutige Spur hinterlässt. Das reicht für solide Slasher-Unterhaltung, wird aber auf Dauer etwas monton. Gerade der Mittelteil fühlt sich wiederholend an, einige Dialoge und Figurenentscheidungen sind kaum nachvollziehbar. Die Versuche, Themen wie Massenhysterie oder Rachemob-Psychologie aufzugreifen, bleiben oberflächlich und wirken oft eher bemüht als bedeutungsvoll.
Dafür punktet der Film mit Tempo, Atmosphäre und einem deutlich höheren Gore-Faktor als der 2018er-Teil. Die Gewalt ist explizit und kompromisslos, was Genre-Fans durchaus zu schätzen wissen dürften. Michael Myers wirkt hier fast schon übermenschlich - als unaufhaltbare Macht, die sich durch nichts bremsen lässt.
Inszenatorisch überzeugt "Halloween Kills" mit stimmungsvollen Bildern, gelungenem Sounddesign und einer soliden Regiearbeit von David Gordon Green. Die Rückkehr einiger Figuren aus dem Original sorgt für Nostalgie, auch wenn ihre Rollen dramaturgisch oft wenig hergeben.
Unterm Strich fand ich "Halloween Kills" stärker als sein Vorgänger, weil er genau das liefert, was viele vom Franchise erwarten: kompromisslosen Slasher-Horror mit einer ikonischen Figur im Zentrum. Die Story bleibt flach, der Film hat erzählerisch wenig zu sagen - aber als atmosphärischer, blutiger Zwischenakt funktioniert er. Wer Michael Myers in Bestform sehen will, wird hier besser bedient als 2018 - auch wenn das Original weiterhin unerreicht bleibt
"Shape of Water - Das Flüstern des Wassers" ist ein visuell berauschendes Märchen, das sich mutig zwischen Liebesgeschichte, Fantasy, Thriller und Polit-Drama bewegt - manchmal vielleicht ein bisschen zu viel von allem. Aber was visuell und atmosphärisch geboten wird, ist ohne Frage beeindruckend: Die Bildsprache ist wunderschön komponiert, mit einem einzigartigen Stil, der zwischen Nostalgie, Melancholie und surreale Magie pendelt. Schon allein für die brilliante Kameraarbeit, das Setdesign und die Lichtstimmungen verdient der Film einige Extrapunkte.
Sally Hawkins spielt die stumme Protagonistin mit beeindruckender Feinfühligkeit und bringt eine berührende Zerbrechlichkeit und innere Stärke auf die Leinwand, ohne dabei ein einziges Wort zu sagen. Auch die Nebendarsteller - insbesondere Richard Jenkins und Michael Shannon - leisten starke Beiträge zur dichten, stimmungsvollen Welt.
Die Liebesgeschichte zwischen der Hauptfigur und der amphibischen Kreatur wird mit viel Ernsthaftigkeit und Intimität erzählt, bleibt aber für viele Zuschauer emotional schwer greifbar oder schlicht gewöhnungsbedürftig. Man muss sich bewusst auf diese märchenhafte Prämisse einlassen - wer das nicht kann oder will, wird sich schnell daran stören, wie selbstverständlich hier eine Romanze zwischen Mensch und Kreatur erzählt wird.
Problematisch ist, dass "Shape of Water - Das Flüstern des Wassers" erzählerisch auf sehr vielen Hochzeiten gleichzeitig tanzt. Der Film will gleichzeitig ein Monsterfilm sein, ein Kriegs-Thriller, eine Ode an die Außenseiter der Gesellschaft und ein romantisches Märchen. Das funktioniert streckenweise erstaunlich gut, wirkt aber insgesamt etwas überladen. Einige Szenen - vor allem die drastischeren oder schockartigeren - beißen sich mit dem ansonsten veträumten Grundton.
Unterm Strich ist "Shape of Water - Das Flüstern des Wassers" ein filmisches Kunstwerk mit starken Bildern, überzeugenden Darstellern und einem einzigartigen Stil, das aber inhaltlich nicht jeden komplett abholen wird. Wer sich auf die märchenhafte Erzählung und die außergewöhnliche Liebesgeschichte einlässt, wird belohnt. Visuell top - inhaltlich Geschmackssache
"E.T. - Der Außerirdische" ist zweiffelos ein Klassiker des Kinos, ein Film, der Generationen geprägt hat und für viele ein emotionaler Fixpunkt der Kinderheit ist. Dass man ihn "mal gesehen haben sollte", ist eigentlich unbestritten - doch ob er auch heute noch so wirkt, wie er es in den 80ern getan hat, ist eine andere Frage.
"E.T. - Der Außerirdische" ist kein Film, der auf Spannung oder Tempo setzt, sondern auf eine sehr ruhige, fast märchenhafte Erzählweise. Genau darin liegt für viele der Reiz - für andere allerdings auch das Problem. Gerade im Mittelteil zieht sich die Geschichte spürbar, und wenn man emotional nicht komplett involviert ist, fällt es schwer, die Magie wirklich zu spüren.
Technisch war "E.T." seiner Zeit voraus. Die Effekte - gerade die Darstellung des titelgebenden Außerirdischen - sind selbst aus heutiger Sicht erstaunlich charmant und glaubwürdig, zumal sie komplett ohne CGI auskamen. Die berühmte Fahrradszene mit der Silhouette vor dem Mond ist nicht umsonst zu einem ikonischen Bild der Filmgeschichte geworden. John Williams' Score unterstreicht all das mit einer emotional aufgeladene Musikalität, die die Stärken des Films noch einmal unterstreicht.
Die Darsteller - insbesondere der junge Henry Thomas als Elliott - machen einen tollen Job. Die Beziehung zwischen ihm und E.T. ist das emotionale Zentrum des Films. Aber genau hier entscheidet sich auch, ob der Film für einen funktioniert oder eben nicht: Wenn der Funke dieser Freundschaft nicht überspringt, bleibt vieles eher distanziert.
Unterm Strich ist "E.T. - Der Außerirdische" ein Film mit Herz, Fantasie und handwerklicher Qualität - aber nicht jeder wird den Zugang zu dieser fast naiv-kindlichen Erzählung finden. Für viele ein Meisterwerk, für andere eher nostalgisch aufgeladene Pflichtlektüre. Wenn man nicht mit ihm großgeworden ist oder sich emotional nicht richtig darauf einlassen kann, wirkt er stellenweise zu langatmig und dramaturgisch zu dünn. Respekt verdient er trotzdem - doch Begeisterung ist kein Muss
"Hustlers" ist ein Film, der mit viel Style, einem soliden Cast und einer spannenden Prämisse antritt, am Ende aber nicht ganz das einlöst, was er anfangs verspricht. Inspiriert von einem wahren Artikel im "New York Magazine", erzählt der Film von einer Gruppe Stripperinnen, die in der Finanzkrise beginnen, ihre reichen Wall-Street-Kunden auszunehmen - ein moralisch fragwürdiges Unterfangen, das ebenso spannend wie unterhaltsam hätte sein können.
Jennifer Lopez liefert hier eine ihrer stärksten Performances ab. Als Ramona dominiert sie die Leinwand mit Charisma, Präsenz und einer gewissen emotionalen Tiefe, auch wenn das Drehbuch ihr schauspielerisch nicht immer viel Raum lässt. Constance Wu als Hauptfigur Destiny macht ebenfalls einen soliden Job, auch wenn ihre Figur teils blass bleibt. Zwischen den beiden funktioniert die Chemie gut, aber echte emotionale Tiefe - etwa hinsichtlich ihrer Freundschaft oder inneren Konflikte - entstehen nur punktuell.
Regisseurin Lorene Scafaria gelingt es durchaus, eine unterhaltsame und temporeiche Erzählung aufzubauen. Der Film ist flott geschnitten, die Musik passt, die Ästhetik stimmt. Doch all das trägt eher zur Oberfläche bei, denn unter dieser glamourösen Hüle bleibt "Hustlers" letztlich ein Film, der nicht so viel zu sagen hat, wie er vorgibt.
Soziale Kritik, etwa an Ausbeutung, Gier und patriarchalen Strukturen, schwingt zwar mit, wird aber nie vertieft. Ebenso fehlt eine echte Spannungskurve - obwohl die Story auf wahren Begebenheiten basiert, bleibt vieles vorhersehbar. Emotional nimmt einen die Geschichte selten mit, dafür ist der Ton oft zu leichtfüßig und das moralische Dilemma zu glattgebügelt.
Unterm Strich ist "Hustlers" stilvoll, unterhaltsam und kurzweilig - ein Film, den man sich gut anschauen kann, ohne große Erwartungen zu haben. Jennifer Lopez überzeugt, das Tempo stimmt, und ein paar Szenen bleiben hängen. Wer aber auf Tiefe, emotionale Wucht oder echten Nervenkitzel hofft, wird eher enttäuscht. Solide Popcorn-Unterhaltung, aber kein filmisches Must-See
"You Can't Run Forever" ist ein unspektakulärer Thriller, welcher mit dem Namen "J.K. Simmons" versucht, immerhin ein paar Zuschauer zum ansehen zu bewegen.
Der Film hat im Grunde keine erzählerische Struktur und selbst J.K. Simmons, welcher den eiskalten Psychopathen spielt, bleibt eher blass, da sein Charakter ohne nachvollziehbares Motiv und Hintergrundgeschichte zu eindimensional bleibt.
Fernanda Urrejola, welche die Frau spielt, welche ihm zum Opfer fällt, macht ihre Sache solide, auch wenn ihr Charakter zu Beginn stark durch das Opfer-Schema definiert ist. Auch hier bleibt eine echte Charakterentwicklung oder emotionaler Tiefgang fast völlig aus.
Die Verfolgungsjagden plätschern vorhersehbar dahin, echte Spannung wird nie aufgebaut und das Tempo streift eher mittelmäßig. Die teils stimmungsvoll inszenierten Landschaften - verlassene Landstraßen, dichte Wälder - hätten der Atmosphäre dienen können, verblassen aber hinter der belanglosen Handlung.
Das Drehbuch zeigt wenig Einfälle: Viele Szenen wiederholen sich, einige Abzweigungen bleiben offen, und eine wirkliche Höhepunktentwicklung gibt es kaum. Das gezeigte hätte man locker in 85 statt 102 Minuten abspulen können.
Unterm Strich ist "You Can't Run Forever" ein klischeebeladener, streckenweise belangloser Film mit einem schwachen Drehbuch. Selbst J. K. Simmons kann den Film nicht retten. Wer auf intensiven Psychothriller hofft, wird enttäuscht zurückbleiben