Der Witte - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
AdolescenceAdolescence ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Stephen Graham und Jack Thorne mit Stephen Graham und Owen Cooper.+18 Kommentare
-
Star Wars: AndorScience Fiction-Serie von Tony Gilroy mit Diego Luna und Genevieve O'Reilly.+16 Kommentare
-
The White LotusThe White Lotus ist eine Drama aus dem Jahr 2021 von Mike White mit Jennifer Coolidge und Natasha Rothwell.+14 Kommentare
-
The BondsmanThe Bondsman ist eine Actionserie aus dem Jahr 2025 von Grainger David mit Kevin Bacon und Jennifer Nettles.+14 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Mission: Impossible 8 - The Final Reckoning182 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina151 Vormerkungen
-
Final Destination 6: Bloodlines119 Vormerkungen
Alle Kommentare von Der Witte
Da habe ich mich doch tatsächlich in Zeiten des Orkans (welcher hier in der Hamburger Innenstadt nicht gerade doll spürbar war) ins Kino getraut, um mir doch mal Spike Lee's Variante des OLDBOY-Stoffes einzuverleiben. Es war ein Fehler, ich geb es zu, Spike Lee KANN NIX!
Natürlich war es von Anfang an irgendwie klar, dass Lee nicht unbedingt die gestalterische Virtuosität eines Park Chan-Wook erreichen würde, selbst wenn die Grundstory sich nicht unbedingt geändert hat, in fähigen Händen dennoch einen durchaus starken Eindruck inkl. moralischer Zwiespältigkeit und einem gesteigerten, mitreißenden Interesse am Mysterium hinterlassen kann. Doch wie Lee es hier geschafft hat, eine so dankbare Vorlage komplett misshandelt und eintönig abzuliefern, ist schon ein Kunststück für sich.
So raubt er dem Narrativ und seinen Figuren jeglichen Charme sowie innere/äußere Spannung, akzentuiert sich auf eine gefühllose, hingeschluderte Highlight-Reel vom Originalfilm und füllt den Rest mit belanglosem, ermüdend-uninspirierten Laberfutter, dass es mich graust daran zu denken, es gäbe noch 1 Stunde mehr davon - diese könnte vielleicht der Charakterzeichnung ein bisschen behilflich sein, doch ich bezweifle es, dass sie über ihren höchst plakativen, überzeichneten Schatten springen dürfte.
Überzeichnet ist da sowieso ein treffendes Stichwort, ergötzt sich Lee an seiner komplett durchgezogenen, selbstzweckhaften, Aussage-freien, zynisch-sleazigen Grundstimmung mit reichlich fremdschämerischen FUCK FUCK FUCK-Dialogen und beinahe comichaft ausgespielten Torture-Porn-Szenarien, welche an wahllosen Stellen durch neu geschriebene Widerlichkeiten ergänzt werden, anstatt eine gewisse, emotionale Nähe zum bekannten Geschehen aufzubauen.
So kommt es auch, dass OLDBOY '13 teilweise unfreiwillig komisch daherkommt, nicht nur wegen den stilistischen Entscheidungen und sinnlosen Änderungen zur Vorlage, sondern auch aufgrund von billig-aufgelösten, beiläufigen Nonsense-Momenten und einem Drehbuch, in welchem die Charaktere jede einzelne Emotion laut aussprechen müssen, anstatt dass irgendwas durch die Bilder transportiert wird - sodann extrem schlampig wirkt und nur schwer über seine emotionale Leere hinwegtäuschen kann, welche im Original im Grunde vielleicht nicht unbedingt gehaltvoller war, aber einfach nur durch die meisterhafte Gestaltung schon weitaus gewichtiger und glaubwürdiger vermittelt wurde.
Ich wollte ja eigentlich den obligatorischen Vergleich mit dem Original vermeiden, also hab ich versucht, den Film so gut es geht mit objektiven Augen zu betrachten. Aber er funktioniert selbst als eigenständiger Film in seinem Gesamtkonzept einfach kein Stück. Erst recht, sobald Lee's Variante das Original direkt zitiert. Da wäre zum einen die 'One-Shot'-Kampfszene, die in Lee's Variante fast exakt so übernommen wurde, jetzt aber in seinen höchstaufwendigen Steadycam-Spielereien wie ein stilistischer Fremdkörper wirkt, wo der Rest der Kameraarbeit im Film doch handheld gelöst wurde. Natürlich konnte er sich hier zudem nicht verkneifen, diese konzentriert-klaustrophobische Szene 'aufwändiger' weiterzudenken, verlagert sie in eine offene Tiefparkgarage, wo immer mehr Gegner auf den OLDBOY Joe zurennen, der sie so perfekt und kunstvoll choreographiert verdrischt, dass es zwar übertrieben ruppig (alà Basketballplatz-Fight in EXPENDABLES), aber noch viel mehr schmerzhaft-konstruiert und hölzern wirkt.
Und lasst mich erst nicht damit anfangen darüber zu reden, was hier aus dem Ende der Geschichte rausgeholt wurde - komplett überbordender, selbstbelügend-kitschiger, pseudo-cleverer Vergebungs- und Buße-Happy-End-Schlock wie direkt aus einem billigen Glückskeks. Eine Blamage sondergleichen für einen Streifen, der sich anfangs noch als Hardboiled-Crime-Reißer ausgeben wollte.
Und das Schlimme ist, dass hinter diesem offenbar interessant-misslungenen Projekt dennoch kaum Ambition gesteckt zu haben scheint. Jede einzelne Minute ertrinkt mehr und mehr in der austauschbaren Beliebigkeit des Handlings mit dieser potenziell interessanten Thriller-Geschichte - wirkt dabei nicht weniger cheap als die Skinemax-Streifen, die sich Josh Brolin als Joe gerne reinzieht, weil er ja von Anfang an als ein verkommener Assi dastehen muss, da er natürlich immer einen Flachmann parat hat, fremde Weiber angrabbelt und seine Frau mit endlosen Tiraden zusammenschreit, damit auch jeder im Publikum anhand klischeehaftester Zeichen kapiert: der ist am Arsch. Genauso darf auch nicht fehlen, unter Archiv-Aufnahmen von George W. Bush und Obama hinzuschreiben, was für Leute das sind und in welchem Jahr wir uns befinden, kurz nachdem Bilder von 9/11 gezeigt wurden. Man, echt schwer einzuordnen, Leute.
Und wie theatralisch-durchgeknallt sein Gegenspieler Sharlto Copley hier den Bösewicht gibt, ist wohl die affektierteste Clowns-Parade seit Colin Farrell in DAREDEVIL. Noch klarer kann wohl niemand aussprechen: was für eine merkwürdige Type ich doch bin, schnipp-schnipp-schnapp.
Nichtmal Elizabeth Olsen kann gegen die planlose Umsetzung ihrer Figur was unternehmen, wird doch jede romantische Chemie zum OLDBOY als selbstverständlich aufgefasst, nur leider außerhalb des Narrativs - endet aus dem Nichts heraus, ohne bestimmten Aufbau dorthin, in einer ruppig aufgezeichneten Sexszene. Ich muss zwar zugeben, dass sie an sich ein angenehmer Augenfang ist und mit Leichtigkeit das visuelle Highlight des Films darstellt - aber mein Gott, was für eine Verschwendung.
Und das obwohl ich noch anfangs durchaus der Hoffnung war, dass ein gestandener Autorenfilmer wie Spike Lee einen persönlichen, interessanten Stempel auf dieses Projekt drücken könnte, wo er doch sogar Joe's Jahre in der 'Zelle' einigermaßen gelungen, wenn auch schäbig-aufgedunsen, umsetzte. Danach weiß er aber eben nichts mehr mit dem Stoff anzufangen und langweilt sich mit dem Zuschauer zusammen ins frühzeitig herbeigeführte Ende. Was ein Elend!
Nachtrag: falls doch noch eine Extended-Fassung rauskommt, gebe ich dem Film nochmal eine Chance und selbst, wenn ich mich nur wieder am ersten Akt, dem ausrastenden Josh Brolin und seiner Quietscheente erfreuen kann.
Electro sieht zumindest visuell recht interessant aus - der MATRIX-Shit könnte hingegen noch aus Raimi's Ära stammen, wie die Qualität der CGI-Effekte sowieso. Geht so, näh...erst recht, wie belanglos und vorhersehbar Film & Narrativ in diesem Trailer repräsentiert werden. ABER...abwarten.
Hier auf moviepilot fehlt der Film "RAIN" von Lewis Milestone, aus dem Jahre 1932, mit ihr in der Hauptrolle.
Zur Handlung: Nun, wie reibungsvoll kann es wohl werden, wenn eine junge, aufreizende Joan Crawford im unaufhaltbaren Regen (alà RASHOMON) von Honolulu ein Hotel mit einer selbstgefälligen Gruppe puritanischer Christen teilen muss? Wo menschliche Natur, Religion und die wahre, göttliche Natürlichkeit den ultimativ-konfliktreichen Showdown durchziehen.
Wo das freimütige Mädel Sadie Thompson aus dem vermeintlichen Paradies vertrieben werden soll, weil ihre Sexualität zu unbequem für die einmarschierenden Moralapostel ist. Wo sie sich schlussendlich den einflussreichen Verführern des Glaubens wie unter Hypnose fügt, weil ihre Schuld doch zu groß zu wiegen scheint.
Lewis Milestone inszeniert dieses exotisch-schwüle Moralstück als spannungsgeladenes Kammerspiel, welches zwar in seiner Balance teils zu oft auf eine allzu hysterische Theatralik im Dialog setzt, dennoch eine herausragende, eindrückliche Bildebene anbietet, die in ihrer packenden Umtriebigkeit der atmosphärische Dollyfahrten und Nähe der starren Gesichter voller Wut und Egomanie vollends einschlägt - den religiösen Wahnsinn als Seelen-zerstörenden Unterwerfungsapparat entlarvt.
Ironischerweise verfällt der Mann der Religion, welcher Sadie vor ihren Sünden 'retten' wollte, seiner Leidenschaft, die sich im Taumel der durchweg feuchten Natürlichkeit seiner Umgebung und dem animalischen Ritus der Nacht aufgestockt hat. Beinahe so, als ob Sadie es so geplant hätte. Was danach geschieht, sei hier nicht verraten - gibt aber deutlich den Ton dafür an, dass das Biegen und Brechen von Menschen seine Konsequenzen mit sich bringt und der extremen, selbstgefälligen Auslegung des Glaubens schlussendlich die Luft rauslässt.
Das wird im Rahmen von RAIN alles nur sehr suggestiv vermittelt und zum Ende hin ein Stück weit kryptisch behandelt, aber auch nur um eine wirklich kathartische Wirkung von Rachegelüsten zu vermeiden - da blieb Milestone durchaus angenehm zurückgenommen und objektiv, ohne emotionalisierenden Score, bloß mit einer ehrlichen, direkten Bildsprache und dem eruptiven Körperspiel seines Ensembles. Sauber!
7,5/10
Halte beide Listen für langweilig und mutlos - auch wenn manche Filme ihren jeweiligen Platz verdient haben, viele aber auch nicht.
Im Grunde nicht mehr als routiniert auf Film gebanntes Theater bzw. Kammerspiel, ohne großartige, visuelle Verschnörkelung. Vom Inhalt her dennoch eine schöne Abhandlung über den Status Amerikas - seiner erdrückend-belanglosen Gemütlichkeit am Rande der Mittelklasse-Trostlosigkeit, welche sich sodann am sehnsuchtsvoll-romantischen Ausbruchswillen ins Exotische & Edle sowie an einer verherrlichten Art des Outlaw-Mythos anhängen möchte, welche sich jedoch ebenfalls als perspektivlos und wenig glorreich entpuppen.
Hierarchisch zwiegespalten und dennoch 'fair' am Abgrund in Schwarz und Weiß, selbst unter den Schwarzen, die sich im Angesicht der errungenen Freiheit von der Sklaverei noch immer zwischen den wenig verheißungsvollen Fronten bewegen. Alles innerhalb einer einsamen Tankstelle inmitten der weiten Wüste, welche die Spannungen zusammen mit peitschenden Sandstürmen aufzuwirbeln vermag, aber auch trostlos-zynisch alle Träume davonfegt, die innerhalb des ereignisreichen Tages aufgebaut wurden.
Quasi in Echtzeit schreitet Archie Mayo hier mit seinem konzentriert-reduzierten Thriller in die Nacht des Verbrechens hinein, der unsere Protagonisten mit einigen ausgefuchsten Tricks und Verhandlungen zu entkommen versuchen, um sich schließlich dennoch im 'American Dream' persönlich entfalten zu können. Jene Figuren stehen natürlich im Fokus dieser filmischen Erfahrung, bersten davor ihre Gefühle und Pläne in deren unaufhaltbaren Dringlichkeit durchweg auszusprechen - was vom Konzept und der Ausführung her weit schwerer wiegt als die visuelle Stringenz des VERSTEINERTEN WALDES.
Ein Glück also, dass dieses Ensemblestück von einem hervorragenden Cast (Leslie Howard, Humphrey Bogart, Bette Davis, etc.) ausgefüllt wird. Es zieht einen mit seiner geschickten Glaubwürdigkeit in das staubig-stationäre Szenario hinein und zieht die Luft des Zuschauers im Verlauf erfolgreich zu, dass die anstehende, gewaltsame Auflösung der sozialen Wunschträume immer spürbarer wird, wo sich dann auch der bisher gemächlich-nüchterne Inszenierungsstil allmählich rasender und gefährlicher umklammert.
Am Ende hat sich für jene Menschen, die sich mit dem dysfunktionalen Status Quo zufriedengegeben haben, nichts geändert - jene, die allerdings nach Größerem gestrebt haben, wurden verschlungen, enttäuscht, liegen gelassen. Für einen Augenblick jedoch konnten sie das Licht der Erfüllung erkennen, danach greifen und hoffen - wenn auch nur kurz und im Endeffekt unbarmherzig schmerzvoll. DER VERSTEINERTE WALD, der kleinste gemeinsame Nenner und dennoch größte Fleck des modernen Amerikas, lässt für seine Bewohner nun mal nicht viel mehr zu. Das haut rein.
Alle paar Jahre wieder stolper ich über Russell Mulcahy's sadistischen Actionthriller RICOCHET - ein notorisches, zynisches Filmchen, welches in gefühlt 100 gekürzten Editionen erschien und selbst heute in Deutschland, befreit vom Index, noch immer mindestens eine Szene missen lässt (Kreissäge, welche einen Bauch aufschlitzt). Anstatt tiefer darauf einzugehen, worum es geht (John Lithgow zerstört systematisch das Leben des Staatsanwalts Denzel Washington, der ihn einst ins Kittchen brachte alà 'KAP DER ANGST'), schreibe ich hier ein paar Punkte auf, die mir bei der erneuten Sichtung herausstechend aufgefallen sind:
- In der Anfangssequenz flirtet der Charakter von Denzel, Nick Styles, mit seiner späteren Ehefrau herum und 'verspricht' ihr, die erste schwarze Lady zu werden, da er der erste schwarze Präsident der USA sein will - noch vor Jesse Jackson, wenn der ihm nicht zuvorkommt. War wohl alles noch eine Weile hin, aber netter Gedanke vom Film.
- In der darauffolgenden Szene geht er mit seinem Polizeikumpel Kevin Pollak im Dienst auf einen Rummel, wo sie einem PEPSI-Stand begegnen, der knapp die Hälfte vom Bild einnimmt. Pollack spricht sogar freudig "Pepsi!" aus, als beide jeweils einen Gratis-Becher in die Hand gedrückt bekommen. Was ist das hier? Modernes Filmemachen?
- Auf dem Gang vom Pepsi-Stand bespricht Nick/Denzel, wie später auch in CRIMSON TIDE (dort dank Tarantino's Script-Doctoring), die Serie STAR TREK, um seinem Kollegen den Vorteil von Uniformen zu erklären, da Captain Kirk dadurch jede Menge Schnitten abbekam. Daraufhin legt Pollack eine irrwitzige William Shatner-Impression aufs Parkett.
- Sobald Lithgow als charismatisch-fieser Psychokiller Blake sein Klappmesser aufblitzen lässt, klingt es ungefähr so wie das Nachladen einer Schrotflinte.
- In der Polizeistation, als Nick von der Staatsanwältin für seine ruhmreiche Aktion gelobt wird, lungert im Hintergrund seiner Umkleidekabine wiederum ein freundlicher, neon-strahlender Pepsi-Automat herum.
- Mary Ellen Trainor, die Polizeipsychologin aus den LETHAL WEAPON-Filmen, hat hier ein extensives Cameo als News-Reporterin Gail Wallens - dieselbe Rolle, die sie in STIRB LANGSAM besetzte. Kein Wunder, wurde RICOCHET doch ebenso wie die berühmte Mel Gibson/Danny Glover-Reihe, sowie die Anfänge der Bruce Willis-Erfolgsserie, von Joel Silver produziert.
- Jesse Ventura glänzt nicht gerade mit überzeugendem Talent in seiner Rolle als bulliger Knastbruder (ich hab den Film wohlgemerkt erstmals im O-Ton gesehen), aber immerhin passen Körperbau und Gesichtsausdruck zur Rolle, die eh in wenigen Minuten in einem an Mulcahy's HIGHLANDER-Endkampf angelehnten (wenn auch schäbiger, mit Telefonbüchern als "Rüstung") Schwertgewecht der arischen Bruderschaft abgestochen wird. Ausserdem klebt an der Zellenwand des ehemaligen WWF-Catchers ein gut sichtbares Foto vom damaligen WWF-Präsidenten Vince McMahon, welches Blake strebsam abreißt.
- Im Narrativ sind inzwischen ein paar Jahre vergangen und die Charaktere sind auch erwachsener geworden, was man u.a. daran erkennt, dass Nick inzwischen einen Bart trägt und Pollack nun COLUMBO schaut und nachahmt.
- Als Blake ein brennendes Büchermobil explosiv die Klippe runterfliegen lässt, kann man im zischenden Geräusch des Feuerballs einen kurzen Godzilla-Schrei vernehmen. Eine Referenz an die Urfassung von Spielberg's "DUELL"?
- Sobald der eine Kumpel von Nick durch Blake's Hand umgebracht wird und dieser dessen Ruf mit strategisch platzierten Kinderpornographie-Magazinen korrumpiert, erkennt man deutlich an den gezeigten Fotographien, dass es sich wohl um echte Exemplare handelt. WTF? Erst Nazis, jetzt Kiddie-Porn - wie räudig kann die dunkle Seite dieses Films noch werden? Mit S&M-Sex und Transsexuellen im letzten Drittel natürlich!
- Diese typische, klischeehafte Szene, als Nick allen News-Reportern selbstsicher den beweisreichen Tatort präsentieren will, dieser sich aber als unschuldiger Ort entpuppt und Nick nun verwundert dasteht, als lachhafter 'Lügner' ausgelacht wird. Weia...ein ähnliches Szenario passiert später, als er der Staatsanwaltschaft ein Video zeigen will, wo Blake seine Kinder im Schlaf bedroht, doch es wurde inzwischen ausgetauscht mit einer Aufnahme, wo er eine Hure im Drogenrausch inkl. manipulierter Tonspur bumst.
- Im frustrierten Suff schaut sich Nick auf seinem TV einen Ausschnitt vom Finale des Cagney-Klassikers "SPRUNG IN DEN TOD" an, welcher den fatalen Showdown dieses Films auf einem neu errichteten Tower vorwegnimmt, da er genau jene Szene sogar in den Dialogen rekreiert.
- Ice-T sagt: "Fuck the police." - der Rest seines Auftritts besteht aus furchtbaren Gangster-Gags.
- Urbanes Hardboiled-Hip-Hop-Ghetto und Alan Silvestris 'PREDATOR'-Remake-Score bilden zusammen eine gewisse Bild- und Tonschere.
- Elektroeffekte, wie direkt aus ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT oder HOWARD - EIN TIERISCHER HELD - ein gorig aufgespießter Blake - ein E-Piano bei der Reunion mit der Familie - zuguterletzt lustiger Hip-Hop als Nick die TV-Kameras ausschaltet und auf die Entrüstung im Off "Hey Nick, das können sie nicht tun, wir sind live!" ein "Lecken sie mich am Arsch" entgegnet. Alles innerhalb einer Minute.
Tja, insgesamt hat sich dennoch nicht viel an meinem Gesamteindruck vom Film geändert, außer dass er jetzt ein bisschen gewöhnlicher und gelegentlich unkonzentriert wirkt, aber da bin ich wohl inzwischen desensibilisiert genug - auch wenn viele Elemente an sich noch immer sau-assig daherkommen. An sich erhält man jedenfalls immer noch einen soliden, finsteren 90's Brutalo-Kracher aus der Feder von Steven E. DeSouza, der so ein klassisches Gestaltungsspektrum darbietet, erst recht dank Mulcahy's visueller Geschicklichkeit, dass er noch immer schick-dreckig ausschaut, durchweg routiniert unterhält/fesselt und zudem ein paar Nostalgiepunkte für sich verbuchen kann. Hab's nicht bereut, dass RICOCHET wieder an mir abgeprallt ist.
[...] King Vidor inszeniert sein genüsslich-diabolisches Sittenbild mit einer visuellen Spannung und einer siedend kochenden Bette Davis als zentraler, omnipräsenter Nukleus der gesamten, filmischen Erfahrung in DER STACHEL DES BÖSEN, dass man darauf ein Steak braten könnte - blutig versteht sich, denn hier macht der moralische Zeigefinger Urlaub, lässt sich nur kurz als leicht mahnende Texttafel im Vorspann blicken, welche die schwächsten Mitglieder im Publikum (und damit ist durchaus die Männerwelt gemeint) zu warnen versucht: diese Frau macht euch gleich die Hölle heiß, schneidet euch mit ihrem vergifteten Stachel ins Herz und es wird eine fantastische Show! Femme fatale galore, baby...
Recht altbacken-schleppendes, spartanisches und dennoch irrwitziges Creature-Feature von HAMMER-Zugpferd Freddie Francis über die Entdeckung eines lebenden "Missing Link's", welches boxend & mordend aus der eisigen Höhle kam und in die Obhut von Evolutions-Wissenschaftlerin Dr. Brockton (Joan Crawford in ihrer letzten Rolle) gelangt, wo sie den humanoiden Primaten mit kognitiven Experimenten sowohl in ulkiges Gegacker, als auch in hysterisches Gebrüll sowie Zerstörungswut versetzt - ihn dabei offenbar auch so sozialisieren will wie Bub in DAY OF THE DEAD.
Michael Cough, als starrköpfiger, konservativer Fieslingsbatzen Sam Murdock, will die Bestie TROG ausschalten und geht sodann juristisch gegen jene fortschrittlichen Experimente im kargen Karton-Hospital-Set vor - welche sogar soweit gehen, dass TROG tatsächlich mit seinen Nachfahren kommunizieren kann, als man ihm Fotos von Dinosaurierknochen zeigt und er sich daraufhin an lang ausgespielte Stop-Motion-Aufnahmen der Urviecher (womöglich aus einem anderen Film) und ihrer Auslöschung durch Vulkane & Erdbeben erinnert.
Dem, aus irgendeinem Grund, Wissenschafts-feindlichen Murdock geht die Sache dann zu weit, bricht in die Monster-Klinik ein, benimmt sich wie ein besoffener Hooligan und setzt sein Hassobjekt dabei unbedachter Weise frei, womit er natürlich mit seinen stumpf-behämmerten Leben bezahlen muss - wer hier wohl nun eher als Affe dasteht...
TROG, mit seiner klobigen Latex-Maske (welche eine vollends trübere Farbe besitzt als der Rest seines Körpers), wandert sodann zu dramatischer Horror-Musik durch englische Wälder und Wiesen, kommt sogar in einem verschnarcht-provinziellen Wohngebiet unter, wo er totales, anarchisches Chaos an jeder Ecke veranstaltet.
Als er dann auf einem Schulplatz auftaucht und wie Frankenstein's Monster (kennt sich der Francis ja mit aus) ein kleines Mädchen entführt und dieses in seiner Höhle liebevoll verstaut, hat die Bevölkerung genug von diesem Affenzirkus und setzt die Armee gegen die missverstandene Kreatur prähistorischer Prägung ein.
Dr. Brockton will den Primaten mit ihren Crawford-patentierten Panik-Urschreien dann doch noch bändigen und Schlimmeres mit guter Zusprache verhindern, also lässt er das Kind mit einem animatronischen Grinsen auf den Lippen frei. Doch das Militär lässt sich davon nicht beeindrucken, beschmeißt das Urvieh mit Gummi-haftem Geröll und hingerotzter Feuerkraft, sodass der Film dann abrupt und einigermaßen antiklimatisch, aber auch ein bisschen wehmütig endet.
TROG's äußere Erscheinung macht keinen Hehl aus seinem ebenso hohlen Inhalt - gestaltet sich als zweckmäßiges. spärlich-ausgestattetes Genrefutter, welches sich durch ein eindimensionales, theatralisch-minimalistisches Figurengefüge und eine uninspirierte, platt-inszenierte Ungeschicklichkeit im Aufbau von Spannung oder Dynamik auszeichnet. In dieser Konstellation - mit seiner planlosen Monster-Rampage, steif-unglaubwürdigen Maskenarbeit und vielen oberflächlich-'wissenschaftlichen' Dialogen - entsteht allerdings ein netter Unterhaltungsfaktor des simplistischen Unvermögens, mit ganz viel unfreiwilligem Humor.
In seiner Grundaussage versucht er sich zudem, unter seinem exploitativen Reißer-Gewand, für die Wissenschaft stark zu machen, die in ihrem revolutionärem Fortschritt von Dumm- & Feigheit einiger unqualifizierter Stock-im-Arsch-Inhaber behindert wird und vielleicht das Rätsel hinter unserer Menschlichkeit entschlüsseln könnte, wenn man sie nur machen lassen würde. Dieses innewohnende Anliegen lässt TROG zwar im Endeffekt nicht weniger affig aussehen, hält aber in dessen DNA recht gut, wenn auch einsilbig Stand.
Trotz allzu austauschbarer, trivialer Prämisse und hingeschluderter Regie: ein witziger B-Movie bleibt einem hierbei allemal erhalten.
Herzerwärmendes Bewältigungs-Melodram über die Selbsthilfe-Emanzipation einer unterdrückten und dysfunktional-unselbstständigen Frau (Bette Davis), welche unter der Fuchtel ihrer tyrannisch-kalten Mutter steht - sich schließlich eingestehen und überwinden muss, psychische Hilfe zu akzeptieren und auf den steinigen Weg zur kathartischen Selbstfindung zu gelangen.
In seiner Ausführung ist der Film durchweg sehnsüchtig geprägt und ein humanistisches Liebesmärchen mit Zigarettenüberfluß, rührt gut und gerne zu Tränen und zeichnet seine Antagonistin, die Mutter, besonders giftig-uneinsichtig. Dennoch offenbart er sich als offenherziges Plädoyer für die menschliche Hilfe, der frühen Erkennung von krankhaften Symptomen für das Seelenheil des geschundenen Mitmenschen.
Ein durchaus nobles Anliegen und eine schöne Geschichte über das Erlangen der persönlichen Freiheit und Selbstachtung, wenn auch etwas oberflächlich in seiner Behandlung. Geht vollkommen in Ordnung, hätte aber für meinen Geschmack ruhig noch ein Stück todtrauriger sein können (das letzte Drittel hätte auch ein bisschen stringender, die visuelle Ebene eindrücklicher sein können) - an und für sich aber eine runde, sentimentale Sache.
Wie man an der Grafik erkennen kann, ist Sony's PS4 ein echter Gewinner ;)
Zwar allein vom stark subjektiven Konzept her verhältnismäßig spekulativ und oberflächlich-exploitativ, aber vom Unterhaltungsfaktor her, bei all seiner stetigen Hysterie und Panik, ein fantastisch-knalliges, fies-extatisches Powerdrama! Ist nach diesem Film das letzte Wort zur Person Joan Crawford gesprochen? Nicht ganz, dafür erforscht der Film nicht allzu sehr, warum sie so handelt, jedenfalls nicht wirklich im Rahmen des Narrativs.
Und wahrscheinlich war zwischen den 'Episoden' nicht immer so ein extrem angespanntes Verhältnis zwischen Mutter & Tochter vorhanden. Da spendiert sich MEINE LIEBE RABENMUTTER zugegebenermaßen auch einige ruhige Passagen, bietet aber im Gesamtgefüge eine weit höhere Menge an geradezu-selbstverständlichen, 'speziellen Momenten' im permanenten Worst-Case-Szenario-Rausch.
Dass es zu solchen Auswüchsen kam - welche ich hier nicht näher erläutern will, da dies die zentrale Sehenswürdigkeit des Films unterminieren würde - mag ich aber nicht komplett bestreiten (nicht nur weil die Dunaway quasi genauso durchgeknallt spielt wie Crawford in ihren brachialsten Rollen), kennt man nicht bloß aus jener Zeit schon ähnlich schlimme Geschichten über Rabenmütter, sondern auch etliche obskure Details aus Crawford's Leben an sich.
Und dennoch: selbst wenn der Film davon ein recht kritisches, wenn auch verzerrtes, dramatisiertes Bild präsentiert, ändert es jedoch auch nicht allzu viel an meiner Meinung von der 'Schauspielerin' Crawford, welche ich durchaus klasse finde - der Mensch dahinter ist aber sicherlich eine ganz andere Geschichte.
Ein tatsächlich geschicktes oder wirklich eindringliches Biopic kann und sollte man hier jedenfalls nicht erwarten (man bemerke u.a. das recht zynische Ende inkl. selbstgerechter Katharsis-Suggestion der Tochter - bloß nix mit Vergebung, war hier das Motto), da ist RABENMUTTER ungefähr so Realitäts-bezogen und subtil wie 'GREAT BALLS OF FIRE', den Großteil über im Grunde auch Schmutzige-Wäsche-waschen auf hohem Niveau (und wieder mal die ewige Sage vom 'Goldenen Käfig').
Rockt trotzdem ausserordentlich und lässt die 2 Stunden Laufzeit, kontinuierlich aufregend, wie im Flug vergehen. Und man kann wieder mal froh sein, dass das eigene Leben und die eigene Mutter weit, weit weg von solchen Zuständen war. Schick-sick!
Richtig schön honkig-exaltierter und spaßig-übertriebener Psychoslasher mit einigen rührselig-dramatischen Momenten, von Gimmick-Schockmeister William Castle, über die mörderische Re-Integration der instabilen Rübe-Ab-Affekttat-Axtschwingerin Joan Crawford nach 20 Jahren Irrenanstalt auf der Farm ihrer Tochter. Dort wird sie jedoch stets der bedrückenden Hackebeil-Optik (das Hühner- und Schweineschlachten des jungen George Kennedy, der hier aussieht wie Chris Pontius meets Benicio del Toro) sowie dementsprechenden, alptraumhaften Visionen von abgetrennten Köpfen ausgeliefert und sodann verdächtigt man sie allmählich, wieder zu morden.
Nur die Tochter zeigt Verständnis und drängt darauf, sie sozial zu festigen, sie bei den Eltern ihres Verlobten vorstellig machen zu können. Jedoch gerät auch dieses Treffen zu einem konfrontalen Fiasko und endet schließlich in Mord - doch *SPOILER* wie sich herausstellt, war es die Tochter, welche diese Morde begangen hat, wurde sie doch Zeuge des Doppelmordes ihrer Mutter am Vater & seiner Geliebten. In einer unfassbar aberwitzigen Erklärung legt Castle zum Schluss hin dann offen, wie sie ihre Mutter mit den beklopptesten, aus-dem-Hut-gezauberten Ideen systematisch verrückt gemacht hat. Doch die Mutter verzeiht ihr das und verspricht, sich um sie zu kümmern, schließlich war sie 20 Jahre lang nicht für sie da. *SPOILER ENDE*
Der Film endet sodann mit einer Einblendung des COLUMBIA-Logos, wobei jener ikonischen Statur der Kopf sauber abgesäbelt wurde. Ein Schelm, dieser urige Castle und eine schön kleine, unterhaltsam-oberflächliche Meuchel-Schauer-Parade, die er hier vorgelegt hat, stilecht mit dusselig-plakativem Theremin und einer inzwischen in die Jahre gekommenen Joan Crawford, die ihre schicke Darstellerpower in hysterischen Mutter-Wahnsinn allererster Güte hochtreibt.
Aha http://www.dvd-forum.at/img/uploaded/cover_moebius_bluray.jpg ?
Pamela: wehleidig und hilflos-unselbstständig; Paul: charmanter Trickbetrüger, der sie aus einem unnatürlichen, leidlich-motivierten Samariter-Anflug heraus auf eine Reise nach Italien nimmt, wo sie von seiner perfekten Liebe komplett romantisch verdröhnt wird.
Zusammen durchleben sie dieses formelhaft-uninspirierte und simplistisch-belanglose Melodram, welches mit einer schludrig hineinmontierten, inkonsequenten "tödlichen" Krankheit um das Herz des Zuschauers buhlt, da ihn der beschauliche, kussverrückte Italien-Urlaub davor wahrscheinlich doch zu sehr in forciert-schmalzige Langeweile versetzt hat.
Durch ein Missverständnis treiben jedenfalls beide irgendwann auseinander - sie lässt sich in einem Sanatorium behandeln und säuft sich ungeschickt-gespielt in die Verzweiflung, auf der Suche nach ihrer einzig wahren Liebe; während die Polizei ihm auf die Schliche kommt und er deshalb in die Schweiz flüchten will. Als beide sich jedoch in einem Hotel wiedertreffen, gestehen sie sich nochmals ihre bedingungslose Liebe und planen den nächsten, gemeinsamen Ausflug - sie besprechen dies in derselben Manier, wie vor der ersten Reise (eine der wenigen, wirklich süßen Szenen des Films).
*SPOILER* Doch daraus wird nix mehr, denn die Bullerei knallt ihn unmotiviert nieder. Ohne Kenntnis seines Todes (oder vielleicht doch?) freut Pamela sich trotzdem auf ein Wiedersehen mit Paul. MENSCHEN IM HOTEL lassen grüßen. *SPOILER ENDE*
Richtig gute bzw. bemerkenswerte Momente zwischendurch kann man an 5 Fingern abzählen (vielleicht auch, weil ab und an, an potenziell heiklen Stellen, die Schere angesetzt wurde, siehe die allzu abrupte Abblende bei Pamela's Frage "Wie soll ich denn so schnell 125 Mark verdienen?", die wahrscheinliche Antwort "Anschaffen gehen." bleibt aus) - da ist die Schmonzette leider im Großteil des Narrativs doch zu lustlos abgefrühstückt, kann immerhin noch am Anfang und am Ende einen gewissen noirigen, auch gut-dramatischen Touch erzielen. Doch selbst bei nur 80 Minuten ist das alles zu wenig, um echte Sympathie für diese frühe Nachkriegsromanze zu empfinden.
[...] Ein handwerklich-darstellerisch einwandfreies und größtenteils offenherziges Rise-&-Fall-Drama aus der Welt der Schauspielerei, welches in seiner Aufmachung (beinahe) alles richtig macht und mit der moralischen Perfidität seiner Figuren (Eve, näh) recht gut einwirken kann. Sollte man aber am besten kalt genießen, zu Überschwängen und richtig packenden Momenten lässt der Film sich nämlich nicht gerade hinreißen, bleibt eher (im besten Sinne) theatralisch, denn komplett cineastisch.
*ACHTUNG SPOILER* Der beste Bösewicht dieses Jahr war doch eigentlich Melissa Leo in PRISONERS.
Obacht, liebe Leser! Der BR zeigt heute als Themenabend zum 100. Geburtstag von Produzenten-As Luggi Waldleitner ab 20.15 Uhr zunächst seine Produktion "STERNSTEINHOF" von Hans W. Geissendörfer (sehr empfehlenswert!!! Auch meine Mutti mag den), um 22.30 Uhr das dokumentarische Portät zu seiner Person "Wo i bin, da is' der Hauptfilm - Der Produzent Luggi Waldleitner" und zuguterletzt seine erste Produktion für die damals neugegründete BRD, das Melodram "BIS WIR UNS WIEDERSEHEN" um 23.15 Uhr. Ich werde das Programm auf jeden Fall genießen, ich hoffe Ihr auch.
P.S.: Nachteulen werden im Anschluß nochmals belohnt, denn BR zeigt ab 00.35 Uhr Helmut Käunter's humanistisches Meisterwerk "UNTER DEN BRÜCKEN"! Samstag ist gerettet!
Auch bekannt als 'DIE FRAU MIT DER NARBE' - George Cukor traute sich 2 Jahre nach seinem Bombast-Werk 'VOM WINDE VERWEHT' an ein gar nicht mal so romantisches Sujet heran, inszenierte diesen recht spannenden Noir-Krimi im schwedischen Ambiente, welcher in seiner Bildsprache dem deutschen Expressionismus stark verbunden ist - stets eine ungeschönte, morbide Eiseskälte in sein perfides Figurengefüge und dem sich langsam ausbreitenden Schatten des Mordes ausdrückt.
Eingebettet in das Prozedere einer hart-kargen Gerichtsverhandlung gibt eine Reihe von Zeugen und Beteiligten die Vorgänge zur eventuellen, fatalen Tat wieder - beschreiben den kriminellen Ausgangspunkt der Angeklagten Anna Holm (Joan Crawford), welche geplagt von einer tief klaffenden, grotesken Narbe im Gesicht, eine Gruppe von professionellen Erpressern in einer Gaststätte anführt, wo man die Gäste um ihre dunkelsten Geheimnisse 'erleichtert'.
Eines Tages trifft sie den charmanten Adels-Erbschaftsanwärter Torsten Barring (Conrad Veidt), der im Gegensatz zum Rest ihres geringen, sozialen Umgangs keinerlei Problem mit ihrem verzerrten Gesicht hat, weshalb sie ihm schlussendlich verfällt - sie, die für die meiste Zeit ihres Lebens Angst vor der Schande der Gesellschaft hatte und sich deshalb zu einer verbittert-zynisch-kaltschnäuzigen Verbrecherin mauserte.
Bei ihrem letzten Erpressungsversuch wird sie jedoch von einem (von seiner Ehefrau gehörnten) Schönheitschirurgen Gustaf Segert (Melvyn Douglas) erwischt, der ihr helfen will, ihre eigentliche Schönheit per Operation zu rekonstruieren. Sie selbst will so ein Wunder nicht wahr haben und weist den Doktor, innerlich mit sich selbst ringend, verleugnend-biestig zurück - entschließt sich aber dennoch für den gewagten Eingriff, um ihrem Torsten zu gefallen; sich davon erhofft, vielleicht endlich ein normales Leben unter den Menschen führen zu können.
Doch der adlige Charmeur Barring hat sie in eine emotionale Falle gelockt, benutzt jetzt ihre neu gewonnene, akzeptierte, beinahe anonyme Schönheit, um seinen unbedarften Neffen, ein Kleinkind und potenzieller Erbschafts-Konkurrent Torstens umzubringen - ein teuflischer Plan, für den er sich extra eine vom Leben gebrochene Kriminelle wie sie ausgesucht hat. Dafür soll sie sich als neues Kindermädchen in dessen Haushalt ausgeben, kann es aber nach einigen Monaten dort nicht übers Herz bringen, dem Jungen auch nur ein Haar zu krümmen - schließlich vollführt sich in ihr ein profunder Wandel des Gewissens.
Jedoch wird sie dabei allmählich von allen Seiten bedrängt, die Schlinge schnürt sich zu und umspannt den Zuschauer mit einem nerven-zerrenden Klimax, der beinahe vollkommen ohne untermalende, dramatische Musik auskommt, seine Spannung lediglich im Angesicht des erbarmungslos-ruhenden Schnees und dem ihn innewohnenden, zerschmetternden Wasserfall der Nacht heraufbeschwört.
Sowieso bleibt Cukor vollends dezent und stilsicher in seiner Adaption des Bühnenstücks 'IL ETAIT UNE FOIS' von Francis de Croisset, erhebt suggestiv-schauriges Schattenspiel und verführerisch-zögerliche (und auch abstoßend-anspannende) Gesichts-Ikonographie, verbunden mit virtuosen Überblendungsmontagen zum hauptsächlichen Stimmungsmacher des aus dem Nihilismus geborenen und allmählich nach menschlicher Nähe jagenden Moralthrillers.
Seine ausgezeichnete, unnachgiebige Schauspielerführung klammert sich dabei umso mehr an die Haut des Zuschauers, lässt nicht nur bei jeden Atemzug der Crawford ihre aufbebende, selbstschützend-fuchsige Konfusion der Ethik, sondern auch Veidt's rabiat-berechnende Offenbarung als selbstgefälliger Ränkeschmieder & Mephisto intensiv und erschaudernd in die Sinne gleiten - auch mithilfe einiger pointiert gesetzter Leitmotive in Bild und Ton, welche die Beiden beinahe in beschwörender, sich fälschlich als romantisch-ausgebende Hypnose verbindet.
Ein leider etwas in Vergessenheit geratener, meisterhafter Film, welcher zwar ein etwas zu glückliches Ende für sich selbst konstruiert, aber dennoch stets so hoffnungssuchend im Schatten kämpft, dass er sich auch gut und gerne mal den einen oder anderen Lichtstrahl verdient hat - gilt übrigens auch für den Charakter, den die Crawford spielt. Bis jetzt sollte aber auch der letzte Leser mitgekriegt haben, dass ich ihr doch ebenso sehr verfallen bin - ein grandios-brünetter und herrlich mit misstrauischen Augen spielender Engel. Ein klares As, wie immer in Schwarz und Weiß.
Ach ja, hier wurde wohl jemand etwas zu gemütlich. Nicht nur Bette Davis mit ihrem Beau im wahren Leben, George Brent, dem sie in diesem Film selbstverständlich-souverän um den Hals fällt, sondern auch Regisseur Edmund Goulding, der zum einen das Thema der geborgten Mutterliebe von 'Die alte Jungfer' nochmals variiert, zum anderen weit weniger eindringlichen Herzschmalz versucht - alles ganz routiniert und auch ein Stück weit spießig angeht (frohlockende, schwarze Butler & Zimmermädchen inkl.), seine idealistische Welt in größtenteils oberflächlich-strahlendem Glanz präsentiert.
Und dennoch, obwohl keine packend-melodramatische Note angeschlagen wird, entzückt 'Vertauschtes Glück' mit nicht nur trivialen Spaßeinheiten, sondern auch einem dermaßen irrwitzigen, zweiten Akt, dass es dennoch eine angenehm-pulpige Schau ergibt. Nach einigen Irrungen und Wirrungen anulierter/geschlossener Ehen des Playboys Peter mit seiner großen Liebe Maggie (Davis) und der Konzertpianistin Sandra Kovak (Mary Astor), mit der er eine stürmische Affäre durchlebte, stürzt dieser nämlich eines Tages mit dem Flugzeug im brasilianischen Dschungel ab, wird als vermisst gemeldet und schließlich für tot befunden. Jedoch stellt sich heraus, dass Sandra von ihm geschwängert wurde!
Obwohl sich beide seine Frauen nicht ausstehen können, liebt Maggie ihren Peter doch so sehr, dass sie sich mit Sandra verbündet, ihr finanzielle Unabhängigkeit gewährt und dafür sein Kind für sich behalten darf. Der Pakt führt sie zu einem gemeinsamen Zusammenleben in der Wüste von Arizona, wo Maggie ihr das Rauchen abgewöhnt und allgemein streng auf ihr Wohlergehen achtet. An die frische Luft zu gehen, bringt für Sandra auch nicht allzu viel, höchstens einige ungemütliche Spaziergänge zwischen den grotesken Kakteen der weit-umspannenden Leere werden ihr erlaubt, immer mit Maggie im Schlepptau.
Sowieso entwickelt Maggie geradezu burschikose Tendenzen, hält Sandra unter ihrer Fuchtel und fängt an, ihre Hosen besonders hoch zu tragen - sie ist in dieser Situation der Mann im Haus und lässt auch nicht mit sich spaßen, da kann Sandra noch so ungestüm-nervös herummeckern = Backpfeifen. Dieses erzwungene, kuriose Gefüge hat von der Dynamik her schon etwas von MÄNNERWIRTSCHAFT, schlittert nur allzu knapp an der Suggestion einer tiefer gehenden Beziehung beider Frauen vorbei - denn ihre Blicke am brodelnden Kaminfeuer, umringt vom peitschenden Sandsturm vor der Tür, lassen da genug erahnen, was in der elliptischen Erzählung dieses Kapitels vielleicht ausgeklammert wurde (da der Film ab und an sowieso einige verdächtig ungeschickte Schnitte/Übergänge beherbergt).
Sobald aber das Baby 'zweier Mütter', auf den Namen des Vaters Pete hörend (später auch pragmatisch 'Young Pete' genannt) geboren wird und Maggie zurück auf ihre heile, kleine Farm zurückkehrt - während Sandra ihre Welttournee am Klavier absolviert - kommen freudige Nachrichten ins Haus: Peter hat den Flugzeugabsturz überlebt und kommt nach Hause! Sodann schleicht sich Sandra wieder perfide in das Leben von Maggie und Pete & Pete zurück, will offenbar jetzt doch ihr Baby haben - einzig und allein aus dem Grund, dass sie glaubt, damit 'Old Pete' wieder für sich in Besitz nehmen zu können.
Mein Lösungsvorschlag: Warum nicht einfach eine Dreiecksbeziehung anfangen, schließlich hätte es ja zwischen Maggie und Sandra auch fast geklappt. Aber ihren Umgangston zueinander nach zu urteilen, waren sie wohl doch recht enttäuscht von dem Ausgang ihrer letzten Beziehung, also gibt's nur eine einigermaßen spannende, aber ebenso auch leicht hingeschluderte, konservative Lösung zum Ende des Films zu bestaunen, mit der alle leben können. Naja, gibt Schlimmeres - unterhaltsam fand ich dieses dusselige Groschenroman-DramAbenteuer aber dennoch, soviel sei gesagt. Ausserdem ist die Davis sowieso wieder konstant in Topform - und schon am Anfang so unfassbar niedlich, wo ihr Charakter noch einen kleinen Schnupfen hat. Tihihi...
Die Chronik einer mental instabilen Frau, Louise (Joan Crawford), die scheinbar ihr ganzes Leben lang der Liebe entsagt wurde (näher geht der Film auf ihre Vergangenheit nicht ein) und von den ersten Anwandlungen des Damen-verschleißenden Junggesellen David (Van Heflin) so stark eingenommen wird, dass sie nimmer davon loslassen will, darum fürchtet in die emotionale Kälte zurückgestoßen zu werden. Als er ihr jedoch den Laufpass gibt, schmeißt er damit den ersten Dominostein ihrer Geistesgesundheit zu Grunde.
Sie verfällt dieser ihr tief einschneidenden Enttäuschung, kann sich erst recht nicht von ihrer eiskalten Arbeit als Pflegerin für eine geistig umnachtete, misstrauisch-garstige Wehleidige und deren abgeklärt-frustrierten Mann Dean (Raymond Massey) ablenken lassen. Als diese jedoch Selbstmord begeht und David Louise bei seiner plötzlichen Rückkehr mit suggestiven Geschichten eifersüchtig macht, kommt es ihr gerade Recht, dass sich Dean nach jahrelanger Qual mit seiner Ex in sie verguckt hat, heiraten will. Sie willigt ein, da sie sich etwas zögerlich eine Art von Glück davon verspricht.
Doch auch nach der Hochzeit lässt sie ihre manische 'Liebe' zu David nicht los, vorallem sobald er mit Carol (Geraldine Brooks), der vorwurfsvollen Tochter von Dean, anbandeln geht und sich mit ihr verlobt. Sodann fängt Louise an, Wahnvorstellungen und schizophrene Auswüchse zu erfahren, dass sie in ernsthafte, ärztliche Untersuchung gebracht werden muss, u.a. da sie die eingebildete Stimme von Dean's Ex um den Schlaf bringt und ihre Eifersucht allmählich mörderische Tendenzen zu Tage fördert. Das Einzige, was sie jetzt noch retten kann, ist die bedingungslose Liebe Dean's zu ihr, zu der er sich nach seiner lieblosen, dem Ende entgegendämmernden, letzten Ehe demütig-ehrgeizig verpflichtet hat.
Ein recht dringliches und fatalistisches Psychodrama mit einer vollends leidenschaftlichen, krankhaft-nervösen Joan Crawford, deren fanatisch-devoter Abstieg in den Wahnsinn wir mit fesselnder Spannung verfolgen; erleben wie die Stabilität ihrer Psyche zwischen einengenden, zwielichtig-verhüllenden Türrahmen von unsichtbaren Visionen zerstampft wird - woran viele unscheinbare, doch taktlos-ausgebreitete Sticheleien ihren Teil dazu beitragen, sich in ihre angreifbaren Sinne zu bohren. Deren Wirkung erfährt man als Zuschauer zudem so meisterhaft-pointiert und schauerlich, dass keine weiteren Fragen zur Analyse offen stehen: diese Frau wurde Stück für Stück zerbrochen, Hilfe ist unerlässlich.
Interessanterweise gestaltet sich 'HEMMUNGSLOSE LIEBE' nicht als reines Melodram, beschwört in den manischen Zügen der gebeutelten Protagonistin, ihrem giftigen Schwarm und der bedrohlichen, düster-aufschreienden Aura der Angst eine erhebliche Nähe zum noirigen, schnörkellos-harten Krimi jener Ära herauf, welche in dieser Abmischung zu einem durchaus brachialen, unterhaltsam-perfiden Szenario einlädt - zum Ende hin aber dennoch dafür appelliert, kein reaktionäres Urteil über jene Genre-verwandten Taten zu fällen, sondern dafür zu sorgen, dass sich menschlich darum gekümmert wird; die einzige Lösung, mit der man eine so tiefe, persönliche Qual endlich zerstreuen, ausbalancieren kann.
Ein tolldreistes Abbild des geistigen Zerfalls, aufreizend-kurzweilig, für die volle Wirkung mitunter leider dann doch etwas zu spekulativ und sensationalistisch - im Herzen und zum Ende hin aber auf jeden Fall auf dem richtigen, eindringlich-einfühlsamen Weg. Denn schließlich ist es immer noch so umschlingend bitter-süß, Joan Crawford in ihren Rollen so hart leiden zu sehen, dass man sie einfach nur retten und am wohligen Kaminfeuer umarmen will - ist hier auch nicht anders :)
"300" hat die Zweitansicht locker überstanden - da dachte ich im Vorfeld, ca. 5 Jahre seit der letzten Sichtung, dass mich dessen Pathos und MÄNNLICHER Militärpomp inzwischen räudigst erschlagen müssten, wie ein Propaganda-Kriegspamphlet der abgestumpftesten Sorte (der Trailer für das anstehende Prequel [?] machte da auch nicht allzu viel Hoffnung).
Umsonst gebangt! "300" ist meiner Meinung nach ein HÖCHSTENS konservatives Fantasywerk - ideologisch nicht fragwürdiger als z.B. John Milius' Conan - welches, in seiner Adaption der Graphic-Novel-Vorlage Frank Miller's, dessen naiv-reaktionäre Machodummheiten dank der audiovisuellen Verspieltheit und krawallig-anarchistischen Grundhaltung inkl. übernatürlichen Monstrositäten alà HEAVY METAL (wovon Snyder ja bekanntlich ein Riesenfan ist) in den Hintergrund stellt und genug Distanz zur Unterhaltung schafft - dass man ja nicht auf den Gedanken kommt, irgendwas davon für voll zu nehmen, denn hier setzt der Streifen Spektakel ganz klar vor Politik & Ethik.
Von daher bewerte ich "300" schlichtweg als saudoofen Spaßvertreib mit simplistischen Klischee-Charakterisierungen auf ALLEN Seiten, der zwar an manchen Stellen repetitiv erscheint (erst recht die sich ständig wiederholenden Aufschlitzgeräusche) und Greenscreen-technisch natürlich allzu künstlich daherkommt, aber da wohl auch als Comic-Adaption zu Ende gedacht wurde, von daher kein Problem mit dem digitalen Schlachtengemälde - welches von der stilistischen Inszenierung her gar nicht mal so unfein gelungen ist und sich im Vergleich zu einigen heutigen Vertretern des Antik-Brutalo-Genres in Sachen Pathos sogar noch angenehm zurückhält, selbst in den beschwörenden Schicksalschören.
Geht ja sowieso mehr ums Videospiel-artige Aufschlitzen im stark fiktionalisierten Rahmen, also was soll's, let's go nuts!
Der Titel dieses Films ist so sinnlos und beliebig wie sein Plot um den Fäuste-&-Tritte-austauschenden Kampf gegen kriminelle Schutzgeldbanden und Glücksspielbetrüger in einer altchinesischen Provinz des 19. Jahrhunderts. Allerdings beherbergt der günstig zusammengeschraubte Film durchaus antikapitalistische, geradezu kommunistische Tendenzen, u.a. sobald sich einer der Protagonisten als aufrichtiger Spartakus gegen die Ausbeutung der Arbeiterklasse auflehnt und ein bärtiger Mann aus dem Westen als skrupelloser Auftragskiller engagiert, zudem als 'hässlicher Ausländer' betitelt und von den Helden aufgespießt wird.
Das geht sogar soweit, dass man im Hintergrund schon allzu deutlich kommunistische Blockbauten und moderne Schnellzüge zu sehen bekommt, welche natürlich nicht gerade zur Zeit passen, schludrige Lustlosigkeit in der Filmgestaltung ausdrücken. Und dennoch gelingen dem Film neben seiner zweckmäßigen Anbiederung an Italo-Western in Sachen Kameraarbeit und Soundtrack (welcher sich nicht nur an Melodien von SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD, sondern auch SHAFT und 007 vergreift) wenigstens einige inspirierte Momente.
So geht von seinen Bösewichten eine recht ruppige, zynisch-erbarmungslose Aura aus, die sich nicht nur im äußerst blutigen Anfang des Films wiederfindet (wo ein Aufständischer von mehreren Äxten malträtiert wird; weiterkämpft, bis ihm ein ganzer Schwall Lebenssaft ins Gesicht fliegt und schließlich seine Augen durch den Oberboss mit Zigarren ausgebrannt bekommt), sondern auch an Massakern im hellen Tageslicht an ganzen unschuldigen Familien.
Jene Brutalität wird von einigermaßen konkreten Montagen unterstützt, u.a. in einer Sequenz, in welcher der Auftragskiller seinen Revolver nachlädt, während Kugel um Kugel ein Batzen Geldschein nach dem anderen per Paraleelmontage auf den Tisch gelegt wird. Genauso hart und direkt wirken dann auch die zuhauf platzierten Kampfszenen, wo die Bösen (welche ab und an mit Cartoon-haftem Blitzgewitter unterschnitten werden) wie die Fliegen draufgehen, die Helden ewig lange aushalten und zahlreiche Einstiche & Schläge ertragen müssen, bevor sie mit ihrem Leben bezahlen. *SPOILER* Am Ende sterben sowieso alle. Meh. *SPOILER ENDE*
Reicht das alles für eine Empfehlung? Nicht wirklich, dafür mäandert das Geschehen doch allzu beliebig vor sicher her und beeindruckt in seiner biederen Aufmachung nur bedingt - lediglich die äußerst blutig-rabiaten Kampfszenen mit ihren flotten Choreographien können ein Stück weit bei Laune halten. Auf der deutschen DVD hat man sich dafür auch mehrerer Quellen unterschiedlichster Qualität bedient, um eine vollends ungekürzte Erfahrung zu gewährleisten. Na dann.
[...] Formal spricht Goulding vieles [...] ganz direkt ohne Schnörkel, mit stark trübseliger Musikuntermalung und eindeutigen, ausschöpfenden Dialogen an - bleibt aber dennoch stets zielsicher und einschlagend, erst recht in den alles sagenden Gesten und Gesichtern des Darstellerensembles (allen voran die Davis natürlich), welche ihre persönlichen Qualen unter der erdrückenden Oberfläche der wohlhabenden Glückseligkeit sowohl feinfühlig als auch stechend aufscheinen lassen, zusammen mit der ausgezeichnet-pointierten Kameraarbeit von Tony Gaudio. [...]
You're a dynamite gal! http://www.comicbookmovie.com/fansites/notyetamovie/news/?a=90609
Ich habe ja vor Kurzem Jun Fukuda's DER GROSSE KRIEG DER PLANETEN gesichtet & genossen und war daraufhin einigermaßen gespannt auf diesen Film hier, der wie eine moderne Variante jenes dort wirkenden Sci-Fi-Actionfantasy-Genres aussah, sich als solche auch sofort bestätigt.
Dass allerdings kein Grad an Charme angewandt wurde; Inszenierung, (kaum entwickelte) Charaktere und Setting unfassbar blass, uninspiriert & austauschbar bleiben und zudem noch durchweg lustlos-forcierter Militär-Pathos inkl. hochdramatischen Orchesterbomben und Aufopferungsschmalz im Dauer-Hyper-Antrieb an die Oberfläche gedroschen wird, trotz erheblichen Mangel an emotionaler Nachvollziehbarkeit, macht den Film allerdings zu einer belanglosen Schau sondergleichen.
Und das obwohl SPACE BATTLESHIP YAMATO auf einer gleichnamigen Anime-Serie basiert, die wahrscheinlich genug Potenzial für interessante Stoffe und originäre Fantasien beherbergt. Deren Adaption bleibt hier allerdings weit unter den Möglichkeiten und zerrt sich bombastisch-wertlos durch altbekannten Weltraumschrott und biederen Militär-Pomp.
Ich rate ab - eine weit ordentlichere Modernisierung von populären Sci-Fi-Serien fürs Kino steht jedenfalls mit STAR TREK allzeit bereit, bloß nicht hierhin verirren, werte Forscherkollegen.