EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

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    EudoraFletcher68 10.08.2023, 07:23 Geändert 11.08.2023, 09:44

    THALAIKOOTHAL ist eine Bezeichnung für aktive Sterbehilfe bzw. Euthanasie von Alten in Tamil Nadu und darum geht es hier auch.

    Der Vater des Hauptprotagonisten Pazhani liegt bewusstlos und regungslos da, wahrscheinlich im Koma und braucht viel Pflege. Pazhanis Frau ist genervt und würde den alten Mann am liebsten loswerden. Als er im Dorf ankündigt, dass er ein großes Fest ausrichten wird, nachdem der Vater wieder aufwacht, weil das ganze Dorf für ihn gebetet hat, bekommt er Ärger mit seiner Frau. Die Behandlung des Vaters kostet mehr als er verdient, er hat schon ihr Gold verpfändet, sie ist wütend auf ihn. Wir erleben parallel die Entwicklung der immer prekärer werdenden Situation und Dynamik der Familie und Verwandtschaft, sowie die Träume des komatösen Vaters.

    Für mich ein wunderbares Erlebnis: Die Bilder sind sehenswert, die Locations auch gut, die Darsteller überzeugen, die Geschichte hat mir gut gefallen, auch weil man das Gefühl hat, etwas vom (Alltags-)Leben der Mittelschicht in Tamil Nadu mitzubekommen. Die sehr schöne und im Grunde recht schlichte Inszenierung (ohne Tanz oder Gesangseinlagen) mit einem starken sozialkritischem Element hat mich sehr angesprochen.

    Und das alles mit einem Budget von ca. € 658.170,- (IMDB): https://boxd.it/esNdm

    Z.Z. beim großen N.

    https://boxd.it/cQ8hC
    https://boxd.it/lsxHS

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      Hier erfährt man nichts Neues, wenn man sich schon länger mit der Herstellung von Nahrungsmitteln (in den USA) beschäftigt hat:

      Industriell hergestelltes Hackfleisch ist in den USA häufig mit EColi-Bakterien vergiftet und wenn es nicht ganz durchgebraten ist, können Kinder und Alte dran sterben. Salat wird in den USA neben Rinderfarmen angebaut und mit verseuchtem Grundwasser gegossen, das oftmals mit Krankheitserregern verseucht ist, woran man schlimmstenfalls auch sterben kann, da man Salat ja nicht kocht.

      Genauso Eier und Huhn aus der Massentierhaltung. Neu war für mich nur, dass Salmonellen im Hühnerfleisch in den USA ein viel größeres Problem sind, als bei uns.

      Tatsächlich sind die Empfehlungen, die hier gemacht werden, welche Produkte aus dem Supermarkt man nicht essen sollte, ähnlich wie bei uns: Keine Sprossen, keine abgepackten vorgewaschenen Salateblätter.

      Neu hinzu kommt, dass einer sagt, er isst keine Galia-Melonen. Der Grund leuchtet ein, du kannst sie außen schlecht waschen und in dem Moment, wo du sie anschneidest, hast du das, was außen dran war, auch an der Frucht, die du hinterher isst.

      Die Inszenierung ist nicht gerade gut gelungen, um nicht zu sagen, teilweise etwas übertrieben mit Fotos on schwer beschädigten, kranken Menschen im Koma oder ähnliches.

      https://boxd.it/bbLmq

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        Leider macht hier die deutsche Synchro einen großen Teil der Atmosphäre dieses mehrfach ausgezeichneten und auch für den Oscar eingereichten Werks in meinem Empfinden völlig kaputt. Nur so lief der Film leider auf ARTE. Die Bilder und die Figuren find ich ziemlich gut gelungen! Aber die Synchro ist ein Elend.
        Eine mongolische Familie ist mit dem Kapitalismus und dem Landraub konfrontiert. Hauptprotagonist ist ein kleiner Junge, der seinen Vater verloren hat. Für den Jungen war es seine erste Rolle – Hut ab!

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          EudoraFletcher68 08.08.2023, 07:14 Geändert 08.08.2023, 07:46

          Es handelt sich um einen Spielfilm aus Libyen, finanziert von Gaddafi. Ich habe die englische Synchronisation gesehen.

          Es geht um den zweiten Krieg gegen den italienischen Kolonialfeldzug unter der Führung des Mussolini-Generals Graziani. Arabische Freiheitskämpfer verteidigen mit altertümlichen Waffen hartnäckig eine strategisch wichtige Oase. „Without water the Italians will be lost.“

          Inszeniert ist der Film ein bisschen wie eine Doku mit langweiligem Hintergrundsprecher, der erklärt, was man in der nächsten Szene sieht. Eine ziemlich zähe Angelegenheit, unterschiedliche Soldaten wandern durch die Wüste, Anführer besprechen ihre Kriegsstrategien. Unterbrochen von kurzen Momenten, die ein bisschen mehr wie ein Spielfilm wirkten, z.B. eine Unterhaltung zwischen der Frau eines im Sterben liegenden Kämpfers mit ihrem Sohn.

          Das ist entweder was für Interessenten der Nordafrikanischen Geschichte oder von Kriegsstrategien oder für Filmfreunde, die die Welt entdecken möchten.

          Mit gutem Willen 4 Punkte.

          Nachzügler für meine Weltreiseliste: https://boxd.it/az7S6

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            EudoraFletcher68 07.08.2023, 06:54 Geändert 07.08.2023, 07:53

            Eine junge Frau vom Land, die in einer großen Mall in Manila arbeitet, hat es schwer. Sie wohnt mit einer Freundin in einem heruntergekommenen und überteuerten Zimmer. Trotzdem kann sie die Miete nur mit Ach und Krach aufbringen. Neue Strumpfhosen kann sie sich auch nicht leisten. Eines Nachts wird sie Zeugin eines Verbrechens. Am nächsten Tag wird sie in der Arbeit vergewaltigt. Dann passieren ihr immer mehr unangenehme Dinge. Das macht sie wütend. Dann gibt es noch einen älteren Mann, der Waffen baut. Und noch einen anderen Mann. Alle versuchen, zu überleben.

            Geschichten in der Art habe ich schon öfter gesehen – in besser. Einzig die Bilder sind recht ansehnlich, auch die Aufnahmen bei Nacht sind sehr gut gelungen: https://boxd.it/j79eC

            Insgesamt ist das ein Genre-Vertreter, den man sich durchaus anschauen kann, wenn man mit den roheren Indie-Filmen von den Philippinen nichts anfangen kann. Richtig begeistert bin ich aber nicht.

            https://boxd.it/bZCw2

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              EudoraFletcher68 06.08.2023, 07:09 Geändert 06.08.2023, 10:50

              Debutfilm von Regisseur Joe Odagiri. War u.a. auf dem Münchner Filmfest und in Venedig als bester Film nominiert.

              Wir sehen dem sehr gemächlichen, aber keineswegs langweiligen Leben eines alten Bootsmanns zu, dessen Job es ist Menschen von der einen Flussseite auf die andere zu bringen. Es wird eine Brücke gebaut, was den Bootsmann eines Tages seine Einkommensquelle kosten wird. Eines Abends macht der Bootsmann eine überraschende Entdeckung im Wasser.

              Visuell lohnte sich der Film für mich unbedingt! Sehr, sehr schöne Naturaufnahmen. Ein bisschen hat mich THEY SAY NOTHING STAYS THE SAME an DIE MAISINSEL erinnert.

              Übergeordnet geht es, wie der Titel schon sagt, um Vergänglichkeit, Zeit und Zeiterleben, den Wandel der Jahreszeiten, sowie das Böse und das Gute, das der Fährmann gleichermaßen über den Fluss bringt.

              Dafür sollte man in der entsprechenden Stimmung sein, da der Film nicht nur sehr gemächlich sondern auch recht lang ist (137 Minuten).... Das ist ein Vertreter des Slow Cinema. Wenn man sich darauf aber einlassen kann, bekommt man einen wunderschönen Film mit Tiefgang zu sehen. Das übersinnliche Element hätte es wegen mir nicht gebraucht, aber es war zum Glück einigermaßen dezent.

              Und mal wieder hat es ein Kameramann fertig gebracht Nachtaufnahmen so zu filmen, dass man noch etwas sehen kann: https://boxd.it/j79eC

              Und besonders schön sind in den letzten 20 Minuten die Winterszenen! WOW! Allerdings nicht ausreichend für meine Liste.

              https://boxd.it/5eyv2
              https://boxd.it/jrTey

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                Dieser mehrfach nominierte und ausgezeichnete Film mit einem Score von Ennio Morricone war schon länger auf meiner WL, auf IMDB steht er bei 8 (bei über 60.000 Bewertungen). Das muss doch eigentlich dann schon etwas besonderes sein, dachte ich mir.

                Jedoch meine MP-Vorhersage lag schon nur bei 6,8. Ich habe die italienische Version mit 169 Minuten gesehen.

                Viel zu lang für mich......... Je länger er lief, desto weniger gefiel er mir. Und die Musik hat allein nicht ausgereicht, bzw. ist das halt auch nicht „mein“ Groove.

                Ein Maschinist findet nach Abreise der Gäste im Speisesaal eines Ozeanriesen ein Baby und nimmt es an sich. Er nennt das Kind 1900 und zieht es heimlich im Bauch des Schiffes auf, mit Hilfe seiner Kollegen. Er unterrichtet ihn und vermittelt ihm dabei seine höchsteigenen Vorstellungen von der Welt. Aus dem Kind wird dann ein Pianist.
                Die Inszenierung ist ziemlich hollywoodmäßig: Gefällig, nett und überdreht – mir ging nach einiger Zeit vor allem das Überdrehte auf die Nerven. Ansonsten ist DIE LEGENDE VOM OZEANPIANISTEN flach und tut keinem weh. Die Darsteller sind alle gut und die Bilder ansprechend. Man kann nichts daran aussetzen und das ist es was mir nicht gefällt, alles zu glatt für meinen Geschmack. Einzig, dass der Pianist sich als sexuell übergriffig entpuppt hätte noch Potenzial gehabt... das jedoch verpuffte.

                Zunehmend ging mir auch der Erzähler auf die Nerven....... Die letzten 30, 40 Minuten waren eine echte Qual.

                https://boxd.it/eUmE2

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                  EudoraFletcher68 05.08.2023, 10:47 Geändert 05.08.2023, 11:37

                  Diese schöne Doku punktet hauptsächlich durch ihre Bilder von den beeindruckenden Riesen-Krabben, die nur auf der Weihnachtsinsel endemisch sind. Diese lohnen sich unbedingt.
                  Faszinierend!
                  Die Inszenierung ist konventionell mit Hintergrundsprecher.

                  Noch bis 19.9.23: https://www.arte.tv/de/videos/099596-000-A/die-weihnachtsinsel-und-der-palmendieb/

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                  • 4 .5

                    MP-Vorhersage: 7,5

                    Ein surrealer tschechischer Film von 1966 – auch wenn es da einige witzige Momente gibt und die hedonistische Art mich durchaus anspricht, so kann ich doch mit solchen Filmen wenig anfangen. Für ne ¼ Stunde ist sowas ok für mich, aber 74 Minuten .... eher nicht.

                    Noch bis 17.08.2023: https://www.arte.tv/de/videos/111078-000-A/tausendschoenchen-kein-maerchen/

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                    • 6 .5
                      EudoraFletcher68 04.08.2023, 08:18 Geändert 04.08.2023, 08:18

                      Man kann offenbar auch Wassermelonen als Fetisch haben. Ansonsten gibt es hier ganz schön viele Titten zu sehen. Und man wohnt einem Porno-Dreh bei. Außerdem sucht eine Frau einen Schlüssel. Und ein Mann hilft ihr dabei. Dann gibt´s noch ein paar absurde Musical-Einlagen, von denen mir manche wirklich sehr gut gefielen, wie z.B. der Tanz mit dem Hauptprotagonisten im Penis-Kostüm. Großartig!

                      Trotzdem und einiger interessanter Momente hat mich der Film nicht so 100 % angesprochen. Auch nachdem ich gelesen habe, dass dies die Fortsetzung des großartigen DONG / DER LETZTE TANZ ist, konnte ich nicht mehr damit anfangen.

                      https://boxd.it/lD0Hi

                      Mein Film # 10 von Ming-liang Tsai
                      DER LETZTE TANZ (9 Punkte)
                      STRAY DOGS (8,5 Punkte)
                      I DON´T WANT TO SLEEP ALONE (8,5 Punkte)
                      WAT TIME IS IT THERE? (8 Punkte)
                      GOODBY, DRAGON INN (7,5 Punkte)
                      REBELS OF THE NEON GOD (7 Punkte)
                      DAYS (6 Punkte)
                      VISAGE (5,5 Punkte)
                      JOURNEY TO THE WEST (4 Punkte)

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                      • 9

                        Das mehrfach ausgezeichnete und für den Oscar nominierte Werk erzählt die Geschichte des Völkermords und konkret der Ermordung von 8.372 Einwohnern aus Srebrenica durch die serbische Armee unter den Augen der Blauhelme und mit dem Wissen der internationalen Politik.

                        Der Film ist hervorragend inszeniert, die mir unbekannten Darsteller überzeugen. Natürlich hatte man darüber gelesen gehabt, aber diese ziemlich zurück genommene, dabei gleichzeitig sehr spannende Verfilmung hat es wirklich in sich!

                        Die Lehrerin Aida arbeitet im Bosnienkrieg als UN-Übersetzerin. Sie versucht, ihre Söhne und ihren Mann in Sicherheit zu bringen. Vergeblich.

                        https://boxd.it/h0Ene

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                          Als ich von dem Film erfuhr, dachte ich mir: Schon wieder ein Anti-Kriegsfilm. Den brauchte ich nicht. Bei jedem (Anti-)Kriegsfilm der letzten 20,25 Jahre frage ich mich unweigerlich, was der Mehrwert dieser speziellen Produktion ist und ob ich das nicht schon auf ähnliche Weise (am Ende sogar besser) in einer älteren Produktion gesehen habe. Wozu Geld und Ressourcen verbrauchen, um noch einmal aufzuzeigen, wie es (womöglich) im Krieg zugeht? Filme über den 1. WK kenne ich nur wenige: PATHS OF GLORY (9 Punkte), 1917 (8 Punkte), EIN MÄDCHEN AUS FLANDERN (6 Punkte) und ALL QUIET ON THE WESTERN FRONT von 1979 (6 Punkte).

                          Dies vorausgeschickt, stelle ich fest, dass mich IM WESTEN NICHTS NEUES doch erreicht hat. Einzelne Soldaten ziehen anfangs begeistert in den Krieg. Bald werden sie mit dem Grauen konfrontiert und dann versuchen sie, irgendwie zu überleben. Dazwischen sehr schöne Landschaftsbilder, auch vom Winter: https://boxd.it/3Maow

                          Es gibt sehr eindringliche Szenen in denen sich Fremde gegenüberstehen oder auch der Mann, der seinen Kumpel bis zum Lazarett schleppt und dann nicht begreifen kann, dass der schon längst tot ist.

                          Es fällt mir schwer mir vorzustellen, dass sich ähnliche Szenen auch heute noch abspielen, z.B. in der Ukraine. Auch wenn man es in der Zeitung lesen kann.

                          https://boxd.it/h0Ene
                          https://boxd.it/5fmLa

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                            bis 30.11.23 in OmU: https://www.arte.tv/de/videos/114096-000-A/permanent-vacation/

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                              Bis 30.11.2023 in OmU: https://www.arte.tv/de/videos/009329-000-A/down-by-law/

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                                Bis 30.11.23 in OmU: https://www.arte.tv/de/videos/113765-000-A/mystery-train/

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                                  Nur bis 3.8.2023: https://www.arte.tv/de/videos/085331-000-A/quo-vadis-aida/

                                  Guck ich mir heute oder morgen an!

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                                    Bis 30.11.2023 in OmU: https://www.arte.tv/de/videos/021109-000-A/dead-man/

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                                      Achtung!
                                      Noch bis zum 31.10.2023 in OmU: https://www.arte.tv/de/videos/003982-000-A/night-on-earth/

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                                        EudoraFletcher68 01.08.2023, 06:41 Geändert 01.08.2023, 07:02

                                        Eine hysterische Jugendliche ist in den Schauspieler Paulo Avelino (der sich hier selbst spielt und den ich aus zwei grauenhaften Liebeschnulzen kenne: MAYBE TODAY und I´M DRUNK I LOVE YOU (je 3 Punkte); Zumindest hat er auch in GOYO: THE BOY GENERAL die Hauptrolle) verliebt und verfolgt ihn von einem Auftritt in einer Mall. Sie schafft es, in die Ladefläche seines Pickups zu klettern und danach in sein Haus einzubrechen. Erst will er sie loswerden, aber dann lässt er sich doch bei sich übernachten.

                                        Mir hat FAN GIRL nichts gegeben, weder von der Geschichte her (die im Übrigen total unglaubwürdig ist), noch von der Inszenierung, den Darstellern, Dialogen, Bildern oder Locations. Insgesamt wahnsinnig langweilig und auch die sich auftuenden Konflikte sind albern. Dann gibt es eine Nacktszene, die wenig vorteilhaft für Avelino ist (der ist in jungen Jahren schon ziemlich verfettet).

                                        Leider ein typischer N******-Film.

                                        Ein Großteil des Films spielt sich außerdem im Dunklen ab, wo man nicht genug sieht: https://boxd.it/fMWoC

                                        https://boxd.it/bZCw2

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                                          EudoraFletcher68 31.07.2023, 07:17 Geändert 11.08.2023, 09:45

                                          Diese gesellschaftskritische Produktion aus Tamil Nadu dreht sich um Diskriminierung aufgrund von Kastenzugehörigkeit, Schwierigkeiten für Betreiber kostenloser Schulen, Wahlen und deren Manipulation, Ursachen von Gewaltausbrüchen und einiges mehr.

                                          Zu Beginn sieht man vier Jugendliche in einem Schwimmbecken baden, das offenbar zu einem Tempel einer höheren Kaste gehört. Als einer der Gläubigen den Frevel entdeckt, holt er seine Kumpel und gemeinsam bewerfen sie die Badenden mit Steinen, bis einige von ihnen tot sind. Dieser Vorfall wird unter den Teppich gekehrt und die Täter werden nicht bestraft, da die Opfer offenbar einer sehr niedrigen Kaste angehören. Der Vater des überlebenden Jungen ist Politiker in derselben Partei, wie einer der Täter. Er beugt sich dem Willen des Parteichefs nicht zur Polizei zu gehen, was zu einem Zerwürfnis mit seinem Sohn führt. Die Geschichte geht dann relativ verschachtelt weiter, mit Vor- und Rückblenden und ziemlich viel kultureller Symbolik, die ich teilweise nur erahnt habe. Trotz vielen bzw. längeren Gesangseinlagen, die mir nicht gefallen haben und die dem Fortgang der Geschichte überhaupt nicht dienlich sind, empfand ich MAAMANNAN als sehenswert und spannend erzählt.

                                          https://boxd.it/cQ8hC

                                          Z.Z. beim großen N.

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                                            EudoraFletcher68 30.07.2023, 07:35 Geändert 30.07.2023, 08:56

                                            Mehrfach ausgezeichneter (inclusive des Hauptpreises beim Indischen Filmfestival in Stuttgart) Debutfilm des Regisseurs Prateek Vats über einen jungen Mann vom Land, der nach Delhi kommt, um sein Glück zu machen. Er darf bei seiner Schwester und dem Schwager in einer kleinen Slumbehausung wohnen und der Schwager besorgt ihm einen Job als Affenvertreiber im Regierungsviertel.

                                            Makaken zu vertreiben ist tatsächlich ein realer Job, denn die als heilig angesehenen Affen wurden in Delhi zur Plage. Aber weil sie eben heilig sind, darf man sie nicht verletzten oder gar töten. Man muss also versuchen, sie irgendwie anders zu vertreiben. Der Mann von dem er lernt tut dies durch Rufe, welche Languren immitieren, vor denen die Makaken Angst haben. Der Hauptprotagonist geniert sich aber seine Stimme einzusetzen und hat außerdem auch Angst vor den Affen. Insgesamt wirkt er verwöhnt und kann auch nichts. Das wird zunehmend zum Problem für ihn und auch für seine Familie. Jedoch lässt er sich dann doch etwas Kreatives einfallen, was ihm aber neue Schwierigkeiten bringt.

                                            Die Szenen beim Versuch die Affen zu vertreiben sind ziemlich witzig, denn die Affen interessieren sich kaum dafür und machen, was sie wollen. In der Realität sieht es ähnlich aus: https://www.youtube.com/watch?v=JhCMiok7FKU

                                            Besonders gefällt mir das Lokalkolorit und die Locations.

                                            Auf der Meta-Ebene findet sich auch gut platzierte Gesellschaftskritik und der Hauptprotagonist gerät zunehmend selbst in die Rolle der Affen, nur dass man ihn nicht als heilig ansieht.

                                            Wer also mal ein bisschen authentisches Indien im Film sehen möchte, kann hier bedenkenlos zugreifen!

                                            https://boxd.it/cQ8hC
                                            https://boxd.it/jrTey

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                                            • 8 .5

                                              Ich liebe Michael Kenneth Williams (Gott hab ihn selig)! Aber das ist nicht der Grund, warum diese Mini-Serie großartig ist. Das ist nur ein kleines Zuckerl quasi.
                                              Was WHEN THEY SEE US so sehenswert macht, ist die dramaturgische Umsetzung einer wahren Geschichte: 5 Jugendliche zwischen 14 und 16 werden 1989 nach der Vergewaltigung der 28-jährigen Trisha Meili im New Yorker Central Park verhaftet und letztlich aus rassistischen Motiven von der Polizei dazu genötigt, die Tat zu gestehen, obwohl sie nichts damit zu tun hatten.

                                              Man sieht in ohnmächtiger Wut dabei zu, wie es sich diverse Personen einfach leicht machen wollen und Sündenböcke für die Tat suchen, anstatt ernsthaft zu ermitteln. Die Jungs kannten sich vor ihrer Verhaftung gar nicht und werden als Gang-Raper hochstilisiert. Mir war die Dramaturgie vor allem in den ersten zwei Folgen etwas zu manipulativ. Ansonsten wäre meine Bewertung noch höher ausgefallen.

                                              Sehr passend ist der Original-Mitschnitt von Trump! Wikipedia: „Er hatte die Todesstrafe für die fünf Jugendlichen gefordert. Vor dem Gerichtsverfahren hatte Trump in den großen New Yorker Tageszeitungen mit ganzseitigen Anzeigen für die Wiedereinführung der Todesstrafe im Bundesstaat New York geworben. Er beharrte noch als Präsidentschaftskandidat 2016 auf der Schuld der „Central Park Five“ und hält die Entlastung der fünf Männer für einen Fehler.“

                                              Mit zunehmender Laufzeit gefiel mir WHEN THEY SEE US jedoch immer besser, weil man sehen durfte, was die Konsequenzen jenseits der Haftstrafe für das spätere Leben der Jugendlichen bedeutete. Es spielt keine Rolle, ob du unschuldig bist. Wenn man dich in den USA zu einer Haftstrafe verurteilt, hast du danach wenig Chancen auf ein halbwegs normales Leben.

                                              Inwieweit sich das Drehbuch an die realen Ereignisse hält, weiß ich nicht.

                                              https://boxd.it/lsxHS
                                              https://boxd.it/jxkKG

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                                              • 6

                                                Typisch US-amerikanischer Vor-/Kleinstadtfilm. Hatte mir den vorgemerkt wegen cycloo77s begeistertem Kommentar.

                                                Die Zeiten sind bei mir vorbei, dass mir ein US-amerikanischer Vorstadtfilm aus den 1990ern etwas gibt, auch wenn er an sich schon gut gemacht ist.

                                                Drei junge Männer hängen ab, arbeiten nicht, studieren nicht und haben auch sonst nichts Sinnvolles zu tun. Einer von ihnen möchte Schriftsteller werden.

                                                Freunde des US-amerikanischen Films, die sich für das Erwachsenwerden dreier Kerle interessieren, können sich CROSSING THE BRIDGE unbesorgt ansehen.

                                                Danke an cine für das Auffinden!

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                                                • 7 .5

                                                  MP-Vorhersage: 7,7

                                                  Von Regisseur Fruit Chan kenne ich bis jetzt DUMPLINGS – DELIKATE VERSUCHUNG (6 Punkte) und DURIAN DURIAN (8 Punkte)

                                                  Der Hauptprotagonist, ein Schulabbrecher, Herumtreiber und krimineller Geldeintreiber zeigt uns seine Welt. Über seinem Bett in seinem kleinen Zimmerchen hängt ein Filmplakat von NATURAL BORN KILLERS. Im Zimmer des Mädchens, in das er verliebt ist, hängt ein Plakat von MY OWN PRIVATE IDAHO (keine Ahnung, was an dem so toll sein soll).

                                                  Wie der Zufall manchmal so spielt, behandelt HEUNG GONG JAI JO nebenbei dieselbe Geschichte wie MILLA MEETS MOSES, den ich wenige Tage zuvor gesehen hatte.
                                                  Unglaublich für einen asiatischen Film: Der Hauptprotagonist setzt sich mit seinen Straßenschuhen ins Bett: https://boxd.it/joDOY

                                                  Das Beste war für mich die Bilder, Locations und die Atmosphäre. Die Darsteller wirken zum Teil etwas bemüht.

                                                  Danke an cine für Empfehlung und Finden!

                                                  https://boxd.it/iS9Hu

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                                                    Ich kriege mal wieder keine Email-Benachrichtigungen bei Kommentaren auf meine Texte mehr. Geht´s sonst noch jemand so? Ist sicher seit einigen Tagen bei mir so.

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