EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

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    EudoraFletcher68 07.06.2023, 08:30 Geändert 07.06.2023, 08:31

    Verrückt! Habe ich kürzlich mir extra die DVD besorgt und jetzt läuft der Film auf ARTE.
    Auch wenn das keinesfalls sein bester ist, kann man den schon mal ansehen, wenn man den berühmten Regisseur Lino Brocka kennen lernen möchte.

    Bis 28.8.23: https://www.arte.tv/de/videos/108538-000-A/dies-ist-mein-land/

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      EudoraFletcher68 07.06.2023, 06:40 Geändert 29.07.2025, 21:15

      Liebes MP-Team: Ein Buddy-Cop-Movie? Seriously? Wer hat sich das denn ausgedacht?
      Ja, es geht um drei Polizisten in Brooklyn, deren Leben und Arbeit, aber sie sind definitiv keine Buddies und dies ist so ungefähr das genaue Gegenteil eines Buddy-Cop-Movies. Es handelt sich um eine düstere Milieustudie von Polizeiarbeit in Brooklyn, eng verwoben mit den Kriminellen, die (nicht) mit ihnen zusammenarbeiten.

      Witzig fand ich, Richard Gere als einer der Hauptfiguren zu sehen. Er ist für mich nach wie vor untrennbar mit PRETTY WOMAN und AMERICAN GIGOLO verbunden. Hier spielt er einen bitteren und desillusionierten Cop kurz vor der Rente. Er ist mit einer Prostituierten liiert, die nicht so genau weiß, was sie mit ihm anfangen soll.
      Dann gibt es noch einen Dirty Cop, der sich mit schmutzigen Nebengeschäften sein Haus finanzieren möchte und einen Undercover-Kommissar, der darauf hofft, ins Büro zurück versetzt zu werden.

      Sehr gute, atmosphärische Bilder vom nächtlichen Brooklyn bekomm man hier zu sehen. Vor allem: Man bekommt sie tatsächlich zu sehen, deshalb: https://boxd.it/j79eC

      Ich habe leider schon zu viele ähnliche Filme gesehen, weshalb dieser hier bei mir womöglich im Verhältnis zu schlecht davonkommt. Oder vielleicht ist er auch nur nicht besonders einfallsreich. Andererseits ist er von der Inszenierung her durchaus speziell!

      klare Empfehlung für diejenigen, die entsprechende Milieustudien mit sehr guten Darstellern mögen!

      (Michael Kenneth Williams in einer Nebenrolle tut was er soll. )

      https://boxd.it/jxkKG
      https://boxd.it/2tBzk

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        Meinen Dank an BaltiCineManiac, der mir den Link (https://www.ardmediathek.de/video/ndr-dokfilm/vor-mir-der-sueden/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS9wcm9wbGFuXzE5NjI3MDYxN19nYW56ZVNlbmR1bmc) für die Doku gegeben hatte. Danke auch an ZeddeZogenau für die Erinnerung.

        VOR MIR DER SÜDEN beschäftigt sich mit den Küsten(-orten) Italiens und Paolo Passolini, der 1959 in Ventimiglia losfuhr und die 3.000 km lange Küste bis nach Triest umfuhr. Diese Reise hat der deutsche Regisseur Pepe Danquart nachvollzogen. Unterwegs traf er auf einige Menschen, die er interviewte.

        Wir erfahren, was sich seit damals verändert hat und inwiefern Passolini zukünftige Entwicklungen vorausgeahnt hatte. Sehr interessante Einblicke in die italienische Kultur und Gesellschaft.

        https://boxd.it/eUmE2

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          EudoraFletcher68 06.06.2023, 07:46 Geändert 06.06.2023, 16:59

          In dieser an sich recht interessanten, weil an reale Ereignisse lose angelehnten, Geschichte ....

          [Es handelt sich um die Verfilmung der Autobiographie von Sagarika Bhattacharya. “The Journey of a Mother”, die 2022 publiziert wurde.]

          ...geht es um ein indisches Ehepaar, das nach Norwegen ausgewandert ist. Er hat einen guten Job, sie bekommt zwei Kinder und ist Hausfrau. Die Familie wird wochenland vom Jugendamt überprüft.

          Das Jugendamt in Norwegen (Barnevernet) scheint recht aggressiv vorzugehen, wenn die Mitarbeiter den Verdacht entwickeln, dass etwas nicht in Ordnung in einer Familie ist (https://www.zeit.de/gesellschaft/2019-04/flucht-norwegen-sorgerecht-asyl-fluechtlinge-polen-staatsaffaere).

          Im Film wird es so dargestellt, dass die Bedingungen in der Familie nach einer Beobachtungszeit von 10 Wochen unbegründet so eingeschätzt werden, dass die Kinder bei den Eltern nicht gut aufgehoben sind. Ohne nachvollziehbaren Grund. Die Behördenmitarbeiter entführen dann die Kinder einfach und die Eltern sind machtlos. Der ihnen zugeteilte Pflichtverteidiger gewinnt zwar in der 1. Instanz, wird dann aber in der nächsten Instanz ausgewechselt.

          Die Charaktere (der Eltern) sind schlampig geschrieben. Ich konnte Verhalten und Motive der Mutter nicht so recht nachvollziehen. Dass sie sich natürlich wahnsinnig aufregt, dass man ihr die Kinder wegnimmt ist klar, aber dass sie sich so gar nicht vor Gericht zumindest ein wenig zusammenreißen kann, obwohl ihr alle signalisieren, dass sie still sein soll und wie eine Furie durch das Kinderheim rast, um ihre Kinder zurück zu holen, während man sie damit konfrontiert hat, dass sie zu unberechenbar und aufbrausend ist... Und auch der ganze Umgang zwischen den Eheleuten empfand ich wenig nachvollziehbar.

          ANFANG SPOILER
          Sehr distanziert und er will nur die norwegische Staatsbürgerschaft und die Kinder sind im eigentlich scheißegal. Warum erfahren wir nie. Die beiden scheinen sich gar nicht zu mögen. Ja, sowas kommt vor, aber immerhin haben sie zwei kleine Kinder.
          Es stellt sich dann heraus, dass die Norweger ein Geschäft mit den entführten Kindern betreiben. Ich kann mir sowas durchaus vorstellen. Ob es wirklich so war?
          Der Wahnsinn ist auch, dass die Richterin beschließt, dass die Kinder bis zu ihrem 18. LJ in Pflegefamilien bleiben sollen. Ich habe seit 20 Jahren mit einer deutschen Pflegemutter zu tun und habe über diese ein bisschen Einblick in die Gesetzgebung und über mehrere Sozialarbeiter über die Arbeit des Jugendamts. In Deutschland würde man so niemals vorgehen. Das wirkt alles extrem übertrieben.
          ENDE SPOILER

          In der Realität scheint es sich ein bisschen anders verhalten zu haben: „The CWS, or Barnevernet, had reason to believe that the real couple in Mrs. Chatterjee Vs. Norway were abusing their children, and after they were taken and placed in foster care, Chakraborty's fight to regain custody became a diplomatic row and international incident because her children were Indian citizens. Having never ventured out of India other than to join her husband in their new home, she faced a significant culture shock, and cultural differences were perceived as much worse offenses. Still, the struggle of one young mother in a foreign country that led to a legal battle with the Norwegian government features melodramatic storytelling at the expense of objectivity.” (https://screenrant.com/mrs-chatterjee-vs-norway-true-story-changes/)

          An anderer Stelle steht: “Sagarika moved to Norway with her husband Anurup Bhattacharya in 2007 as the latter got a job there as a geophysicist. Sagarika welcomed two kids with Anurup Bhattacharya thereafter – a son Abhigyaan and a daughter, Aishwarya. It was after the two kids were born that tragedy struck the Bhattacharya household. In 2011, the Norwegian Child Welfare Services took the couple’s children from them stating ‘incompetent parenting’. Apparently, the Norwegian Child Welfare Services kept a strict watch on the couple after Bhattacharya’s children were born. According to the organisation, the couple indulged in things that amounted to child abuse. They went on to level allegations as strong as that Sagarika was mentally unwell and hence was unable to take care of her kids. What led them to believe that? Well, the couple just like any Indian parent slept in the same bed as their children, handfed them, and indulged in practices customary to Hindu traditions and rituals. Practices as such were alien to Norwegian culture and thus the Children Welfare Services took custody of the children. Conspicuously, Norway does have particularly stringent laws regarding children and their upbringing. These laws are universal and are followed irrespective of cultural differences. While Norwegian authorities deemed Sagarika unfit as a mother, the latter left no stone unturned to fight against the agency and state at large in order to reunite with her children. What first was a “family matter,” turned into a “matter of the country,” as soon as this news came out to the public. Several people were critical of the Norwegian Child Welfare Services and in fact some even termed the organisation’s activities as “state-sponsored kidnapping.” Soon the case became highly publicised and the Indian government had to step in. After many negotiations, it was decided that the children’s paternal uncle would be given custody. This news was welcomed but by the time these events unfolded, Sagarika and her husband had drifted apart. Thus Sagarika appealed to the authorities in India to be given sole custody of her children. This wasn’t easy but Sagarika persisted and was finally awarded her children’s custody in 2013. While Sagarika’s relentless efforts to reunite with her children eventually paid off, it brought into the picture how culture plays a magnanimous role.” (https://www.lifestyleasia.com/kl/entertainment/movies/mrs-chatterjee-vs-norway-true-story/)

          Ich habe noch nie gehört, dass eine Person von einem Gericht für „emotional instabil“ erklärt wird, ohne einen Fachmann konsultiert zu haben. Schlicht und ergreifend, weil ein Richter dafür nicht qualifiziert ist und das auch weiß. Ein paar Filmchen, wie einer ausrastet, genügen da nicht. Mehr Sorgfalt hätte dem Film gut getan.

          Es ist sehr schade, dass der Film so krass melodramatisch, kitschig und aufgekratzt ist und die Norweger als richtige Bösewichte dargestellt werden, zu viel Stereotypien für meinen Geschmack.

          Nachdem ich mich daran gewöhnt hatte, hat mir der Film etwas besser gefallen, die letzten 20 Minuten sind dann wirklich sehenswert aber gut ist er insgesamt nicht. Was ich extrem schade finde, denn die Geschichte an sich ist echt irre und mit einem besseren Regisseur hätte man sie auch gut erzählen können.

          https://boxd.it/cQ8hC

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            Zuerst wollte ich den Film wegen des Posters gar nicht sehen: Megareiche auf einer Luxusjacht. Aber dann haben mich die positiven Kommentare und auch die positive Bewertung meiner Mutter, die auch eine Filmfreundin ist, davon überzeugt, dass TRIANGLE OF SADNESS doch etwas für mich sein könnte.

            Es beginnt mit der oberflächlichen Welt der Reichen oder Schönen, sprich man ist entweder reich oder schön und verkauft sich. Eine gemischte Gruppe von Gästen landet dann auf der Luxusjacht. Das ist ein Setting, das mich Nullinger anspricht. Der Kapitän (Woody Harrelson, nur eine kleine Nebenrolle für ihn, aber wie immer souverän) ist ein alter Säufer und vielleicht auch ein kleiner Sadist, denn er beschließt das Captain´s Dinner auf den einen Abend zu legen, für den hoher Seegang angesagt ist. An diesem Abend findet er ein geeignetes Gegenüber und sie werfen sich um die Wette politische Parolen an den Kopf. Das Ganze ist sehr oberflächlich, hat aber einen gewissen Unterhaltungswert. TRIANGLE OF SADNESS hat mir von Anfang an gefallen, obwohl der Film anfangs mehr subtil böse ist eine Weile braucht, bis er mehr in Fahrt kommt.
            Sehr gefallen hat mir die Auflösung für die Wahl des Titels.

            Das Prinzip Teile und Herrsche beherrscht die neue Chefin nach der Bruchland nahezu perfekt. Eine sehr kluge Frau, die die Gelegenheit ergreift.

            Ich freue mich, dass hier die philippinische Schauspielerin Dolly De Leon eine recht interessante Rolle hat, obwohl ich sie vorher nicht kannte. Sie macht das sehr gut!

            Man kann dem Film zu Recht vorwerfen, dass er nichts Neues bringt, aber mir hat diese Variation trotzdem gefallen. Zu viel Stereotype machen ihn dann für mich zu einem durchaus guten aber nicht sehr guten Film.

            https://boxd.it/ejGE8
            https://boxd.it/gDz9A

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            • 5 .5
              über Melinda

              Einer der Blaxploitation-Filme, die Tarantino als Kind mit seiner Mutter im Kino gesehen hat („Cinema Speculation“). Ein Schönling und Radiomoderator verliebt sich spontan in einem Club in eine Frau namens Melinda, nimmt sie mit auf eine Party auf einer Yacht und dann nach Hause in sein Bett. Sie werden unbemerkt verfolgt von einer zwielichten Gestalt. Am nächsten Tag geht er arbeiten und als er abends nach Hause kommt...

              ANFANG SPOILER
              .... findet er sie ermordet in seinem Bett vor. Eine Sekunde später wird er auch schon von drei herbeieilenden Polizisten verhaftet und auf´s Revier gebracht. Es stellt sich heraus, dass er ungewollt in ein Verbrechen verwickelt wurde. Nun jagt er die Mörder der schönen Melinda und versucht den Fall aufzuklären.
              ENDE SPOILER

              Kann man sich anschauen, ist aber nicht richtig gut, denn der Hauptcharakter ist eben doch nur ein langweiliger Schönling mit Karatekünsten und der Neo Noir-Plot hat mich nicht groß beeindruckt.

              In OV: https://www.youtube.com/watch?v=OVX6x1fIfys&t=3203s
              https://boxd.it/cZJEc

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              • 5

                Leider nicht nach meinem Geschmack: Attenborough als Erzählonkel und nur kurze Ausschnitte der verschiedenen Filmemacher zusammengeschnitten, wirkt so ein bisschen wie das „Best of“. Ich hätte mir ausführlichere Szenen gewünscht und vor allem, dass die Filmemacher selbst erzählen, wie sie die Produktion erlebten und was sie aufregend/anstrengend/berührend fanden. Stattdessen labert Attenborough vor sich hin. Reine Selbstdarstellung. Die wahren Künstler sind aber doch die Kameraleute und nicht Attenborough.

                Es gibt vielleicht 5-10 Minuten, die tatsächlich interessant sind.

                Schade.

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                  EudoraFletcher68 04.06.2023, 07:38 Geändert 04.06.2023, 11:15

                  Mit gemischten Gefühlen habe ich diese Doku über den großen Tierdoku-Mann angeschaut, der 2022 den UN Environment Programme (UNEP) Champions of the Earth Lifetime Achievement Award erhielt, für seinen Einsatz zum Schutz der Natur. Mir sind seine älteren Dokus (ich habe nicht alle gesehen) unangenehm wie Hochglanz-Werbe-Broschüren vorgekommen. Er zeigte die (Tier-)Welt ohne Müll und Zerstörung als unberührte Paradiese. Nie habe ich mahnende Worte von ihm gehört, dass der Mensch durch seine Gier nach mehr dabei wäre, diese Paradiese zu zerstören. Ich gehe davon aus, dass ihm der Umweltschutz immer ein Anliegen war, so in der Art steht es auch in Wikipedia. Aber in seinen von mir gesichteten Dokus habe ich das nicht gehört.

                  Einerseits positiv, dass er in hohem Alter doch noch angefangen hat, sich öffentlich mehr für den Umweltschutz einzusetzen und ich hoffe, er hat etwas Einfluss. Was ich außerdem noch erfreulich finde, ist dass er Lösungsvorschläge anbietet: Reduktion des Fleischkonsums, Solarenergie statt fossilen Energien usw. – alles Sachen, die andere schon seit Jahrzehnten vorschlagen. Ganz übel sind seine Empfehlungen für die Landwirtschaft, nämlich nimmt er als glänzendes Beispiel Holland, hochindustrialisiert und z.B. der Anbau von Gemüse (die geschmacklose Holland-Tomate“) ohne Substrat. Diese ganzen Techno-Spinner, die ernsthaft glauben, unsere Probleme könnten mit mehr Technik gelöst werden, gehen mir auf die Nerven.

                  Attenboroughs pastorale Erklärbär-Stimme nervt mich auch total, macht mich sogar in manchen seiner Dokus richtig gehend aggressiv. Wie ein Pfarrer von der Kanzel. Bei allem Respekt für sein Lebenswerk, verstehe ich außerdem nicht, warum er nicht schon vor 30 Jahren damit angefangen hat, auf die destruktive Wirkung des Menschen auf die Natur und die klimatischen Veränderungen aufmerksam zu machen und sich für den Umweltschutz einzusetzen. Kein Wort habe ich bisher von ihm über den Plastikmüll in den Meeren gehört, obwohl er doch viele entsprechende Dokus über die Weltmeere und ihre Bewohner gemacht hat. Überhaupt nicht verstehe ich, warum er sich mit der unseriösen Greenwashing-Organisation WWF zusammentut und damit Werbung für die macht. Das macht ihn in meinen Augen unglaubwürdig.

                  Beeindruckend und beneidenswert, was er alles gesehen und erlebt hat in seinem Berufsleben. Einen Ausschnitt davon gibt es in der Doku.

                  2019 nimmt er mit Prinz William am Weltwirtschaftsforum in Davos teil und sie sprechen darüber, warum Umweltschutz wichtig ist. Sehr öffentlichkeitswirksam, aber für die Teilnehmer mit Sicherheit eine Feigenblatt-Veranstaltung. Prinz William (genauso wie König Charles), ist schon seit vielen Jahren Fan der ökologischen Landwirtschaft und macht auch Werbung dafür.

                  Die Doku hat meine Skepsis gegenüber Attenborough teilweise ausgeräumt und teilweise bestätigt.

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                  • EudoraFletcher68 03.06.2023, 15:48 Geändert 03.06.2023, 15:51

                    Ist natürlich abonniert!
                    Edit: UMBERTO D

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                      EudoraFletcher68 03.06.2023, 08:26 Geändert 29.03.2025, 13:37

                      Drei junge Männer mit kriminellen Energien in Hamburg auf der Stufe zum Erwachsenwerden. Der türkischstämmige Gabriel kommt gerade aus dem Gefängnis, der griechisch-stämmige Costa ist mit Gabriels Schwester liiert und der serbisch-stämmige Bobby. Bobby will in die organisierte Kriminalität einsteigen und beschließt, sich um die Mitgliedschaft in einer albanischen Bande zu bewerben.

                      ANFANG KLEINER SPOILER
                      Als Test muss er jemanden verprügeln, der seinem zukünftigen Chef etwas schuldet. Er kann mitmachen. Seine deutsche Freundin findet das zum Kotzen. Es kommt zu diversen Konflikten und natürlich zu einem dramatischen Ende.
                      ENDE SPOILER

                      Im Vergleich zu einigen anderen Werken von Fatih Akin hat mich sein Debutfilm weniger angesprochen. Aber definitiv kein schlechter Film für einen Erstling!

                      MP-Vorhersage: 6,7

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                        EudoraFletcher68 03.06.2023, 08:24 Geändert 03.06.2023, 08:33

                        Doku über eine Mount Everest Besteigung, bei dem 1994 der neuseeländische Bergsteiger Mark Whetu, mit seinem Kumpel Mike Reinberger rauf geklettert ist, diesen am Ende sterbend zurücklassen musste und selbst mit erfrorenen Gliedmaßen zurückkam, nachdem sie eine Nacht auf dem Berg verbracht hatten.

                        Ja, so geht´s halt, wenn man auf den Mount Everest klettern muss.

                        Die Doku an sich ist ziemlich gut gemacht, mit vielen Originalmittschnitten.

                        https://boxd.it/egJW4
                        https://boxd.it/bbGPi

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                          EudoraFletcher68 02.06.2023, 08:06 Geändert 02.06.2023, 08:50

                          Typisch für meine Unachtsamkeit. Hatte eigentlich die Version von 1930 kaufen wollen und versehentlich diese DVD erwischt.

                          Und was soll ich sagen? Für eine TV-Produktion schon ok, aber es hat sehr lange gedauert, bis mich der Film erreichte – leider. Das letzte Drittel fand ich dann durchaus sehenswert, was aber vor allem an den gelesenen Texten des Buchs lag (vermute jedenfalls, dass es sich um diese handelte).

                          https://boxd.it/h0Ene

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                          • 6 .5

                            Schöner Kinderfilm um einen Jungen, der einen kleinen Adler rettet und aufzieht. Seine vielen Sorgen, die er sich um das Tier macht und seine Liebe für den Vogel sind anrührend. Jean Reno als Jäger hilft dem Jungen dabei den Adler zu trainieren. Der Junge hat noch einen strengen und wütenden Vater, der ein Problem für ihn darstellt.
                            Am besten haben mir die Bilder der (schneebedeckten) Tiroler Alpen gefallen! Somit ist das auf jeden Fall ein sehenswerter Film für Bergfreunde!

                            boxd.it/3Maow

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                            • 7

                              Darstellung des Umgangs Westaustraliens mit den Haien. Entgegen aller Vernunft und völlig maßlos werden sie gejagt und fast ausgerottet. Die sogenannte Drum-Line-Hai-Abwehr wird gezeigt, die sich in anderen Regionen wie beispielsweise Hawaii längst als sinnlose Maßnahme zum Schutz der Badegäste herausgestellt hat. Craig Moss, Erfinder der erfolgreich gezogenen und vor Ort gebauten Eco Shark Barrier, wird interviewt, und auch das wissenschaftlich unterstützte Shark Spotters-Programm in Kapstadt wird als mögliche Alternative zu Trommelleinen hervorgehoben.
                              Es hat mich überrascht, dass so noch 2014 das offizielle Vorgehen der westaustralischen Behörden aussieht.

                              https://www.youtube.com/watch?v=U4ZqbE-ffiw&t=301s

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                                WAHNSINN!!!! Selbst wenn man schon viele herausragende Dokus über die Arktis und Antarktis oder überhaupt Natur- und Tierdokus gesehen hat, ist OUR PLANET sowohl was die Bildqualität als auch die Auswahl der Tiere mehr als sehenswert!! Die Bilder sind einfach nur fantastisch. David Attenborough hält sich hier mit der Dramatisierung und Redundanzen zurück, was ich positiv vermerke. Auch die Musik ist einigermaßen dezent. Ich hätte bei den einzelnen Folgen dauernd Superlativen verwenden können, habe es aber gelassen und drücke meine Begeisterung mit meiner hohen Bewertung aus.
                                Interessant, dass auch Attenborough nun (endlich) begonnen hatte, Umweltschäden und die Destruktivität der Fischfangindustrie und das Abholzen der Dschungel durch Palmölplantagen u.a. zu thematisieren. In FROZEN PLANET (2011) gab es bei ihm noch keine menschengemachte Umweltzerstörung. Ko-Produzent ist leider die Greenwashing-Organisation WWF (dafür und für die um Dekaden verspätete Warnung vor Umweltzerstörung und Überfischung einen Punkt Abzug).

                                Jetzt muss ich mir unbedingt noch das Making of OUR PLANET: BEHIND THE SCENES anschauen. Mich interessiert zum Beispiel auch, wie lange es gedauert hat, die Unterwasseraufnahmen zustande zu bringen. Denn Wasser ist ja oft nicht so klar, wie man es hier sieht. Wie oft die Filmer wohl vergeblich im Wasser waren oder einfach nur gewartet haben.... Überhaupt, wie sie all das fantastische Material zustande gebracht haben!

                                Folge 1, Our Planet: Mosaik aus vielen verschiedenen Szenerien und Tierarten, von denen kommen später manche in den anderen Folgen teilweise nochmal vor. Gute Einführung ins Thema.

                                Folge 2, Frozen Worlds: Arktis und Antarktis – über und unter Wasser; Gentoo Pinguine, von denen ich bis dahin noch nie etwas gehört habe, trotz: https://boxd.it/5mlZu
                                Folge 3, Jungles: Schöne Szenen von den bedrohten Gorillas, dann aber auch andere Dschungelbewohner, wie z.B. den unglaublich faszinierenden Paradiesvögeln. Zuerst dachte ich mir, kenn ich schon aus DANCING WITH THE BIRDS (2019), aber dann waren es ganz andere Vögel. Unglaublich, dass solche Tiere überhaupt existieren! Hoffentlich nicht schon ausgestorben ^^. Schon mal was vom Samtwurm gehört? Fantastisches Tier! Dann natürlich alle möglichen Pilze. Noch nie zuvor gesehene Pflanzen im Dschungel Borneos. Orang Utans bei der Futtersuche inclusive dem Verwenden von Werkzeugen.

                                Folge 4, Coastal Seas: Spektakuläre Aufnahmen von Küstengewässern mit und ohne Riffe und ihren Bewohnern. Mantas bei der Jagd auf Anchovis, z.B. Wirklich großartig. Stachelrochen, beeindruckende Szenen von Flaschen-Nasen-Delphinen bei der Jagd. Kalifornische Seeotter, entzückend! Wunderschöne Kompass-Quallen werden immer mehr in den küstennahen Gewässern, die einzigen Geschöpfe, die das Meer bevölkern werden, wenn keine Fische mehr drin sind. Erfreulicherweise zeigt Attenborough aber auch positive Entwicklungen auf: Eine Kolonie von heute wieder 3 Mio Komoranen und anderen Vogelarten, die dank eines nachhaltigeren Fischfangs die Küste von (Name vergessen???) wieder bevölkern, nachdem sie 50 Jahre zuvor schon so gut wie ausgestorben waren, weil sie keine Nahrung mehr finden konnten. Ähnlich schnell haben sich die Haibestände in Raja Ampat in Südostasien erholt, die aufgrund unregulierten Fischfangs schon ausgestorben waren. Seit 2007 wurden die Gewässer unter Naturschutz gestellt. Attenborough fordert, dass 1/3 der Küstengewässer unter Naturschutz gestellt werden müssen. Vielleicht hat er nicht mitbekommen, dass momentan genau die gegenteiligen Aktivitäten laufen: Es gibt momentan Bestrebungen, den Meeresböden im Umkreis von mehreren Hundert km um die jeweiligen Landmassen herum, zu diesem Land zu zählen, damit die Länder dann berechtigt sind, diese Gebiete kommerziell auszubeuten.

                                [„Wem das Meer gehört, das kommt darauf an, von welchem Teil wir reden“, erklärt die Juristin für See- und Völkerrecht, Nele Matz-Lück. Klar ist: Die Verwaltung der Meere ist komplex. Das liegt auch an unserer vielseitigen und intensiven Nutzung des Meeres. Und: Staaten wollen mehr Meer. Vor allem die Tiefsee ist begehrt. „Es ist eine Goldgräberstimmung auf allen Seiten, Seiten der Industrie, der Wirtschaft, der Wissenschaft“, betont die Wiener Politikwissenschaftlerin Alice Vadrot. In den Genen von Tiefseebewohnern schlummern vor allem potenziell hohe Gewinne für die Gesundheits- und Materialindustrie. Nicht nur die Tiefseebewohner wecken Interessen, auch der Meeresboden. Hier sprießen Manganknollen, wichtig für die Herstellung von z. B. Smartphones, Windräder oder Elektroautos. ... Forschende warnen: Der Abbau der Knollen zerstört das Ökosystem Meer nachhaltig. Laut der UN-Seerechtskonvention gehört der Boden der Hochsee und damit auch dort liegende Knollen zum „Erbe der Menschheit“. Mit diesem Erbe, so die französische Meeresforscherin Françoise Gaill, seien wir gerade an einem Wendepunkt. Quelle: https://www.arte.tv/de/videos/109818-001-A/wem-gehoert-das-meer/]

                                Folge 5, From Deserts to Graslands: Wir sehen viel Wüste und Felslandschaft, Leoparden, Vögel, Elefanten, alles in perfekter Qualität und unfassbarer Schönheit. Eine Geparden-Familie auf der Jagd in der Serengeti. Hat mir am wenigsten von allen Folgen gefallen, aber immer noch sehr sehenswert.

                                Folge 6, The high Seas: Blauwale, Blauflossen-Thunfische, Tiefseegeschöpfe, Albatrosse und andere Seevögel. 2019 ist es auch Attenborough aufgefallen, dass die Meere überfischt und durch Plastikmüll bedroht sind. Immerhin. Wir erfahren, dass Kalmars jetzt übernehmen, da ihre Fressfeinde und Konkurrenten von uns ausgeschaltet wurden. Schöne Tiere, aber unheimlich, dass das Gleichgewicht so durcheinander ist. Weitere sehenswerte Dokus zum Zustand der Meere: CONFESSIONS OF AN ECO-TERRORIST (2010), THE LAST OCEAN (2012), A PLASTIC OCEAN (2016), SHARKWATER EXTINCTION (2018), SEASPIRACY (2021).

                                Folge 7, Fresh Water: Eisvögel, pinkfarbene Wasserpflanzen in Südamerika, Lachse, Braunbären, Otter, Manatees, Jaguare (sind gute Schwimmer), Krokodile, Capybara (Wasserschweine), dann Tiere der Savanne auf der Suche nach Trinkwasser suchen und dort Beute für Löwen werden.

                                Folge 8, Forests: Adler im nordamerikanischen Winter. Wechselwarme Geschöpfe, brennender Wald, ein indischer Wald mit dem Great Hornbill, Affen, Elefanten, Riesen-Raupen, die den ganzen Wald auffressen, in dem sie vorkommen. Was den Wald aber anscheinend nicht zu stören scheint, die Bäume produzieren einfach noch ein zweites Mal Blätter. Wilde Hunde. Madagaskars endemische Spezialisten: Chamäleons, Lemuren, das sehr seltene Fossa, spezielle Blattkäfer. Die gefilmten Regionen sind bereits zerstört, sagt Attenborough. Es endet mit blühender Natur um das ehemalige Kernkraftwerk Tschernobyl herum.

                                https://boxd.it/bbGPi
                                https://boxd.it/lsxHS
                                https://boxd.it/2sMNK

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                                • 8

                                  Der US-amerikanischer Architekt Michael Reynolds entschied sich eines Tages, Häuser aus Zivilisationsmüll zu bauen, wie z.B. leeren Getränkedosen, alten Glasflaschen oder auch Autoreifen. Der Mann hat sehr gute Ideen und das Ergebnis sind Topp-Häuser. Individuell natürlich und ein Dorn im Auge der Bau-Industrie. Seine Landsleute sahen das nicht so gern. So wurde ihm schließlich seine Lizenz aberkannt und er hatte gegen alle möglichen Klagen zu kämpfen.

                                  Er gründete eine kleine Community, mit einigen Häusern, in denen Umweltfreunde leben und arbeiten. Als der Tsunami die Küste Indiens zerstörte reiste er mit einem Team dorthin und wurde dort positiv aufgenommen, keine Gesetze, die das Hausbauen mit Müll verbieten – im Gegenteil! Die Menschen waren natürlich ganz begeistert von den Möglichkeiten und nahmen ihn sehr positiv auf.

                                  Die Doku ist nicht wegen ihrer Inszenierung oder der technischen Merkmale sehenswert, diese sind in Ordnung aber nichts Besonderes, sondern wegen ihrem Inhalt. Den Namen Michael Reynolds sollte man sich merken.

                                  https://boxd.it/aamYe
                                  https://boxd.it/2sMNK

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                                  • 6

                                    Diese sympathische Berliner Dramödie mit 1980er Flair um einen Programmierer, der eine Beziehung zu zwei Frauen eingeht, erhielt den dt. Filmpreis.

                                    Der Hauptprotagonist entscheidet sich nach einer Trennung spontan dazu, sich Aquarien und Fische anzuschaffen. Danach kommt noch ein Mikroskop hinzu. Dann geht alles sehr schnell und ich habe mich gefragt: Warum? Das Ende ist keins.
                                    Von Regisseur Rudolf Thome kenne ich bisher nur BERLIN CHAMISSOPLATZ, der mir so mittelprächtig gefiel.

                                    Falls jemand Interesse an der DVD (geschenkt) hat, bitte in den nächsten Tagen bei mir melden.

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                                    • 5 .5

                                      Da legt man nichtsahnend eine DVD von Zweitausendeins mit dem Titel DER AUFSTAND von Peter Lilienthal ein und was bekommt man? Ein Drama, das in Nicaragua spielt, auf Spanisch. Es geht um einen jungen Mann, der während der Diktatur unter Somoza als Fernmelder in der Guardia Nacional de Nicaragua arbeitet und mit seinem Sold seine Familie finanziert, die in prekären Verhältnissen lebt. Als er zum Wochenendurlaub nach Hause kommt, überreden ihn die anderen zu desertieren, was natürlich Folgen hat.
                                      Warum der Film wohl den deutschen Filmpreis erhalten hat? Besonders gut ist er nicht – auch nicht schlecht. Nur die Bildqualität (meiner DVD) ließ zu wünschen übrig. Immerhin wurde er mit einheimischen Laiendarstellern gedreht. Diese machen ihre Sache tatsächlich recht überzeugend. Nur das Drehbuch ist langweilig, obwohl die Situation hochdramatisch ist.

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                                      • 5 .5

                                        Coming-Of-Age eines orientierungslosen Jugendlichen, der sich nicht gesehen fühlt. Von den Eltern verwöhnt und gleichzeitig verlassen (weil nicht wahrgenommen) soll er nach seinem Realschulabschluss eine Lehre suchen. Er weiß aber gar nicht, wer er ist und was er will. Der Vater übt mit ihm Bewerbungsgespräche ein, halbherzig macht der Junge mit – ohne eine Lehrstelle zu finden. Auch mit den Mädchen will es nicht so recht klappen. Da bietet sich ihm eines Tages die vermeintliche Gelegenheit, sich wichtig zu fühlen.

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                                        • 6 .5
                                          über Bheed

                                          Ausschnitt der indischen Corona-Maßnahmen und die Konsequenzen für die Betroffenen. Die Grenzen zwischen den Bundesländern wurden dicht gemacht und die Menschen, die versuchten, nach Hause zu kommen and den Grenzen auf unbestimmte Zeit aufgehalten. In einem sw-Film werden wir Zeuge der Situation eines Polizisten, der für die Straßensperre zuständig ist und einiger Menschen, die versuchen, nach Hause zu kommen. Dazwischen gibt es immer noch Diskriminierung und Feindseligkeiten aus religiösen Gründen (das gespendete Essen der Moslems wird abgelehnt, obwohl alle hungrig sind usw.).

                                          Insgesamt war mir der Film zu steif, ruhig und geordnet. Ich finde, BHEED verschenkt Potenzial (immerhin war das die größte Völkerwanderung in Indien seit 1974! Aber hier hat man den Eindruck, es geht um ein paar 100 Leute, die darauf warten, dass sie durchgelassen werden) und Möglichkeiten zum Spannungsaufbau oder zur Vertiefung der Charaktere. Am besten gefallen mir noch die Bilder.

                                          Ich würde meinen, BHEED ist empfehlenswert für Leute, die noch nie einen indischen Film gesehen haben und Angst vor Kitsch oder Tanzeinlangen haben – das gibt´s hier mit Sicherheit nicht.

                                          https://boxd.it/cQ8hC

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                                          • 3
                                            EudoraFletcher68 29.05.2023, 07:42 Geändert 29.05.2023, 11:38

                                            Nach 3 von 7 Folgen erlaube ich mir ein Urteil abzugeben, in dem es nicht um den Plot sondern um die Machart insgesamt, die Figuren und die Inszenierung geht. Die (englische) Synchro ist leider auch schlecht.

                                            Ich habe ein paar hervorragende indische (Mini-)Serien gesehen, sodass meine Messlatte hoch ist. SUZHAL: THE VORTEX (9,5 Punkte), PATAAL LOK (8,5 Punkte), THE FAMILY MAN (8 Punkte) oder MIRZAPUR (8 Punkte).

                                            Hier geht es um einen Topp-Agenten aus Delhi, der nach Bihar versetzt wird. Anscheinend ein Kulturschock. Von der Zivilisation in die Wildnis und in eine gefährliche Welt.

                                            Während der Anfang noch vielversprechend ist, lässt die Serie ganz schnell nach und wurde für mich vor allem langweilig. Erschwerend kommt hinzu, dass die Inszenierung (zu?) bemüht (und die teilweise einfach nur albern wirkenden Zeitlupe-Szenen machen es nicht besser) und statisch (ganz oft Schnitte zwischen Szenen, in denen einzelne Protagonisten vor einem Hintergrund sitzen oder stehen und z.B. telefonieren oder eben nur sprechen) ist. Für mich supernervig, wie der Hauptprotagonist zum Helden hochstilisiert wird. Überhaupt ist das alles eine einzige verkitschte Idealisierungskampagne (der Held rettet ein armes Kind usw.), obwohl man versucht hat, das Land und die Polizeiarbeit auch kritisch darzustellen.

                                            https://boxd.it/cQ8hC

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                                            • MANDELA (2021) - heute morgen Kommentar gepostet.

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                                              • 8
                                                EudoraFletcher68 28.05.2023, 08:01 Geändert 28.05.2023, 08:25
                                                über Mandela

                                                Dieser kleine Low-Budget (ca. € 565.000,- ) Debut-Film von Madonne Ashwin ist Gewinner des INDIAN NATIONAL FILM AWARDS und erhielt weitere nationale Auszeichnungen.

                                                Ein großes Thema in Indien ist die Verdauung und das Scheißhaus. Hier geht es erst einmal um das erste öffentliche Scheißhaus, das der Bürgermeister für seinen kleinen Ort bauen ließ. Die Einwohner sind gespalten in Süd und Nord (so wie es vermutlich im realen indischen Kontinent auch ist). die Leute haben nichts anderes zu tun, als aufeinander einzukloppen und sich wichtig zu machen. Am Ende liegt das Scheißhaus in Trümmern, genau wie die Schule, die der alte Bürgermeister bauen ließ. Um die Menschen zusammen zu bringen, hatte er sogar zwei Frauen aus den beiden Lagern geheiratet, die ihm je einen Sohn geboren haben. Das hilft aber alles nichts. Die beiden Söhne konkurrieren miteinander. Es stehen Wahlen an und beide Parteien tun alles, um diese zu gewinnen.

                                                ANFANG SPOILER
                                                Es gibt dann noch eine Figur, ein sehr armer Mann, der mit seinem Gehilfen in einem Baum lebt und den Leuten die Haare schneidet. Dafür kriegt er von ihnen dann immer noch eins drüber und ein Säufer stiehlt ihm einen Teil seines Ersparten. Daraufhin bekommt er die Idee, sein restliches Geld bei einer Bank in Sicherheit zu bringen. Dafür benötigt er aber einen Ausweis, den er natürlich nicht hat. Für den Ausweis benötigt er eine Geburtsurkunde und einen Namen. Er hat aber nur Spitznamen. So sucht er sich irgendwann auf Empfehlung der Bänkerin den Namen Nelson Mandela aus, weil er auf einer Briefmarke Ähnlichkeiten entdeckt. Er eröffnet sein Konto. Womit er nicht gerechnet hatte, war dass er dadurch auch wahlberechtigt wird. Um seine Stimme geht es nun für die Wahl. Er ist das Zünglein an der Waage und nutzt seine Machtposition genauso gnadenlos aus, wie die Dorfbewohner zuvor ihn ausgenutzt hatten.
                                                ENDE SPOILER

                                                Die Bilder sind sehr gut und die Darsteller sind es auch. Aus dem kleinen Budget hat man das Maximum rausgeholt! Für mein Empfinden hat der Film im Mittelteil einige Längen und er hätte gerne eine halbe Stunde kürzer sein können.

                                                Davon abgesehen ist es aber eine großartige schwarzhumorige soziale Satire auf das ländliche Indien.

                                                Beim großen N in OmEU

                                                Ich glaube, ich werd jetzt dann zum Fan des tamilischen Kinos:
                                                SUZHAL – THE VORTEX (2022): 9,5 Punkte
                                                SUPER DELUXE (2019): 9 Punkte
                                                VISAARANAI (alt. VISARANAI) (2015): 8,5 Punkte

                                                https://boxd.it/cQ8hC
                                                https://boxd.it/lsxHS
                                                https://boxd.it/jrTey
                                                https://boxd.it/esNdm

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                                                  Zwei ganz normale deutsche Oberschichts-Vorstadtfamilien mit ihren ganz normalen Problemen.

                                                  Oder anders gesagt, hinter der bürgerlichen Fassade tun sich Abgründe auf:

                                                  ANFANG SPOILER
                                                  Der jüngere Sohn baut Bomben und sprengt Statuen in Vorgärten die Luft. Der Vater war jahrelang mit seiner Karriere beschäftigt und nie da. Jetzt ist er entlassen und mit den Problemen seiner Familie konfrontiert. Der ältere Sohn ist schwul und hat Angst sich zu outen. Die Frau ist Galeristin und schläft mit dem Mann ihrer Freundin. Der Vater fängt an, das Haus zu renovieren und reißt lauter Wände ein. Im Nachbarhaus trauert die Mutter so tief um den verstorbenen Sohn, dass sie ihre Tochter ganz vergisst, die vielleicht gerade dabei ist eine Borderline-Störung zu entwickeln. Als sie mit Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert wird, kümmert sich die Mutter der ersten Familie um sie und hält es vor ihren Eltern geheim. Das Mädchen malt toll, weshalb die Mutter eine Vernissage für sie veranstaltet – und für sich natürlich auch. Am 18. Geburtstag des Mädchens.
                                                  In dieser Nacht eskaliert die Situation und beide Häuser werden ziemlich verwüstet dabei.
                                                  ENDE SPOILER

                                                  Zuerst dachte ich noch, so toll ist der Film jetzt aber nicht, aber dann hat er mir doch immer besser gefallen, vor allem zum Ende hin.

                                                  Für Freunde von brutalen Familiendramen recht empfehlenswert!

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                                                    über Annette

                                                    Sehr künstlerisches Liebesdrama zwischen einem Comedian und einer Opernsängerin in Form eines Musicals. Man hat versucht beide Welten miteinander zu verbinden in Form von Musik, Auftritten, Bildern.

                                                    Ich schätze Adam Driver sehr, seine besten Rollen waren bisher mMn in GIRLS, PATERSON und THE MAN WHO KILLED DON QUIXOTE.

                                                    Auch wenn es einige interessante Szenen gab, wie z.B. die Geburt des gemeinsamen Kindes, ist das für mich überhaupt gar nichts, aber ich kann die Mühe, die man sich gegeben hat, anerkennen. Ich glaube das Kind ist komplett CGI, es erinnerte mich jedenfalls stark an die Mörderpuppe Chucky. Leider fand ich auhc die Auftritte des Comedians gar nicht lustig.

                                                    Das Ganze dann auch noch quälende 135 Minuten....
                                                    ANNETTE erinnerte mich dann noch an den fantastischen STARDUST MEMORIES von Woody Allen, in dem ein bekannter Regisseur mit seinen Problemen hadert und das Publikum unzufrieden darüber ist, dass sich diese in seinen neuen Filmen widerspiegeln. Hier ist nämlich auch immer wieder eine Art Chor/das Publikum, das den Hauptprotagonisten kommentiert. Zugleich könnte das Publikum auch das entwertende Über-Ich des Comedians darstellen, seine größte Angst quasi.

                                                    Noch bis zum 16.6.23 in Synchro und in OmU: https://www.arte.tv/de/videos/092055-000-A/annette/

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