EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

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    EudoraFletcher68 06.07.2023, 07:23 Geändert 06.07.2023, 07:58

    Als Katzenliebhaberin wollte ich natürlich hier mal rein sehen. Was mich an den Japanern total irritiert, ist ihre völlig absurd-naive und verquere Beziehung zu und Darstellung von Tieren. Dieser Animationsfilm bestätigt alle meine Vorurteile. Hinzukommt, dass ich die Bilder auch fürchterlich finde. Die Anleihen zu Alice im Wunderland sind nicht gelungen. Da würde ich lieber eine Version von Alice im Wunderland anschauen.

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    • 4

      Uff! Ich hatte schon befürchtet, dass der Film nix für mich wäre, aber dann hatte ich doch Hoffnung, denn Martin Scorsese hat ja einige großartige Filme gemacht und aus der Zeit ist ja auch TAXI DRIVER (1976), welcher großartig ist. Im Urlaub habe ich Quentin Tarantinos CINEMA SPECULATION gelesen und er hat so unglaublich begeistert über das amerikanische Kino der 1970er und auch über Scorsese geschrieben (allerdings nicht über diesen Film), dass ich mir dachte, ich probier´s einfach mal. Leider für mich ein Reinfall, auch wenn ich anerkenne, dass der Film auf jeden Fall seine Qualitäten hat und auch Robert de Niro seine Rolle als Betrüger und Musiker überzeugend spielt, vor allem, wenn man 1 Jahr davor TAXI DRIVER gesehen hatte. Trotzdem, für mich war´s leider nix.... Je länger der Film lief, desto langweiliger wurde er für mich.

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      • 8 .5

        Ich liebe Autorenfilme oft, weil diese halt auf eine Art aus einem Guss sind, die mich häufig überzeugt. FAUSTRECHT DER FREIHEIT finde ich außerdem auch ziemlich mutig für 1975!

        RWF hat für diese Low Budget Produktion (ca. 450.000,- DM) das Drehbuch geschrieben, Regie geführt und spielt auch den Hauptprotagonisten, einen ungelernten Gelegenheitsarbeiter namens Franz Bieberkopf, der davon überzeugt ist, dass er im Lotto gewinnen wird, aber kein Geld hat, um zu spielen. Für die Rolle hat er anscheinend streng Diät gehalten, um nackt attraktiv auszusehen.
        Der Film wurde von der Criterion Collection verlegt.

        ANFANG KLEINER HANDLUNGSSPOILER

        Er lernt an einer öffentlichen Toilette einen Kerl aus der High Society kennen, über den er dann einen anderen kennenlernt, in den er sich verliebt. Das wird in beiden Kreisen nicht gerne gesehen. Der versnobte Mann ist Franz gegenüber herablassend und lässt ihn immer wieder blöd dastehen. Nach und nach bekommt man mit, dass der Snob eigentlich hoch verschuldet ist.

        Langsam, stetig und richtig boshaft sieht man Franz dabei zu, wie er ausgebeutet und erniedrigt wird, bis er es nicht mehr aushält.

        ENDE SPOLER

        Die Darsteller sind alle sehr überzeugend. Inszenierung und Dramaturgie sind topp!

        Übergeordnet geht es um Liebe versus Instrumentalisierung, Rivalität, Begehrlichkeiten, Klassenunterschiede und vielleicht noch einiges andere mehr, das mir nicht aufgefallen ist.

        Wunderbar gefallen mir die Locations in München (Widenmayerstraße, Prinzregentenstraße, Isartorplatz, U-bahnhaltestelle Marienplatz, Petersplatz und ein paar andere Ecken) und dann sogar noch in Marrakesch! Auch die Innenräume sind sehr gut ausgewählt und schön gefilmt. Z.B. eine Druckerei, das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen und es ist geradezu erschreckend in welchem Tempo sich die Welt seit damals verändert hat! Außerdem gab es damals anscheinend Schwulensaunen in denen es dann auch noch so eine Art Schlammbecken gab – kaum zu glauben!

        In Minute 23:40 legt sich der Hauptprotagonist mit Straßenschuhen ins Bett eines anderen, der zumindest so darauf reagiert, wie ich das auch täte, nämlich ihn bittet dies nicht zu tun: https://boxd.it/joDOY

        https://boxd.it/esNdm

        https://boxd.it/5fmLa

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        • 7 .5
          EudoraFletcher68 27.06.2023, 07:33 Geändert 27.06.2023, 10:18

          In etwas statischen Einstellungen sieht man Szenen aus dem Alltag von einigen Paaren zwischen 25-30, ihre innere Leere, Sehnsüchte (nach Geld, Sicherheit, Gesehenwerden), Eifersucht und Rivalitäten, Enttäuschungen, Borniertheit und ihre destruktive Aggression.

          Kleiner Kritikpunkt: Wenn man einen Film mit bayerischen Bierdimpfeln, die über ihrer Halben im Wirtshaus sitzen und nicht viel sagen, macht, wär´s sinnvoll, dass man auch bayerische Darsteller dafür nimmt. Ansonsten ist das nur halb so interessant.

          Abgesehen davon sind die Dialoge hervorragend geschrieben, sprich wie aus dem richtigen Leben - sehr gut beobachtet!

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          • 7 .5

            Ein großer Teil des Films war mir zu statisch und theaterbühnenhaft, aber die Szenen, die es nicht sind, gefallen mir ziemlich gut, z.B. als die drei Hauptprotagonisten im Kaufhaus Brillen klauen. Überhaupt ist der zwielichte Kommissar eine Liebeserklärung an den französischen Film Noir bzw. an Alain Delon aus LE SAUMOURAÏ.

            Insoweit hat LIEBE IST KÄLTER ALS DER TOD einen ziemlich coolen Look, der mir zusagt. Mit der Laufzeit hat mir der Film immer besser gefallen, aber komplett begeistert er mich nicht, weil er mir immer wieder doch etwas mühsam für mich war. Andererseits war RWF 24, als er diesen Film gemacht hat. WAHNSINN!!! Einen halben Punkt extra gibt´s für die wunderbaren Locations in München (z.B. Lehel, Paradiesstraße)!

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            • 7 .5
              EudoraFletcher68 25.06.2023, 07:29 Geändert 25.06.2023, 07:38

              Eine Mischung aus Doku und Filmszenen aus den 1970ern. Es beginnt mit der Entführung von Hans Martin Schleyer. Dann gibt es eine Szene mit Fassbinder als Fassbinder, der über seine Filme redet. Er sagt unter anderem, dass er sich sehr freuen würde, wenn seine Filme dazu beitragen, dass Ehen in die Brüche gehen würden. 🤪
              Dann gibt´s ein Szenenwechsel und wir sehen Fassbinder mit seinem Freund Armin vermutlich zu Hause und er informiert sich über das 1977 entführte Flugzeug in Mogadischu. Weil der Armin findet, man sollte das Flugzeug in die Luft sprengen und die inhaftierten Terroristen erschießen, schmeißt der Fassbinder ihn raus und ruft ihm dann sofort hinterher, er solle zurück kommen. Vielleicht weil er einen so langen Penis hat? Das gute Stück darf man dann jedenfalls mehrfach bewundern. Und auch Fassbinder, wie er mit seinem eigenen Penis spielt. Interessant: In meiner Kindheit war es auch so, dass meine Mutter und ihre Freunde ständig nackt in der Wohnung rumliefen. Die gesamte Stimmung der 1970er ist wirklich toll eingefangen!

              Ich hatte eine Hippie-Mutter und bei mir daheim sah´s ähnlich aus, wie in der Wohnung, die im Film vorkommt. Auch dass der Armin mit dem großen Penis ein Bayer ist, fühlt sich vertraut an. Der Fassbinder ist da schon in keinem guten Zustand mehr, 4 Jahre später war er dann ja auch schon tot. Wahnsinn, was für ein kreativer Mann und der Wahnsinn in welcher kurzen Zeit er einen großen Haufen von mehr oder weniger interessanten Filmen gemacht hat, die zumindest alle irgendeine Message haben, auch wenn ich sie nicht immer verstanden oder gemocht habe.

              Sehr spannend, was die Menschen für Vorstellungen hatten, was man mit den RAF-Mitgliedern machen soll. Fassbinder diskutiert mit seiner Mutter, Lieselotte Eder über die Situation mit dem entführten Flugzeug. Er fragt sie, ob sie ihre Idee (immer einen Inhaftierten zu erschießen, für jede erschossene Geisel) demokratisch/rechtsstaatlich findet, antwortet: "In so einer Situation, da brauchst du mir nicht kommen mit Demokratie (dem Rechtsstaat)!" Sie bezeichnet die Demokratie als kleinstes Übel. Er will von ihr wissen, was besser wäre. Sie antwortet: Das Beste wäre ein autoritärer Herrscher, der ganz gut wäre und ganz ordentlich."
              In der 2. Hälfte lässt der Film für mein Empfinden nach und die Theaterszenen hätte ich nicht unbedingt gebraucht.

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              • 7 .5
                EudoraFletcher68 24.06.2023, 07:17 Geändert 14.12.2024, 06:46

                „Hast du ´ne Macke?“

                Ähnliche Sätze fallen hier, die man schon seit vielen Jahren nicht mehr hört....

                Die fünfteilige Miniserie von RWF ist einfach total witzig, vor allem weil sie als Familienserie vom WDR produziert und ausgestrahlt wurde. Gerne hätte ich damals die Reaktionen darauf mitbekommen!

                Schwerpunkt ist die allgemeine Lebenssituation von Arbeitern in Deutschland.

                In der Folge, in der es um den Kindergarten geht, finde ich mich als Kind wieder. Ich war in einem antiautoritären Kindergarten mit „Bezugspersonen“. Diese Bezeichnung kam dann irgendwann nach der Jahrtausendwende wieder auf. Damals war es aber ungewöhnlich.

                Besonders toll sind die Locations und die Bilder!

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                • 7
                  EudoraFletcher68 23.06.2023, 07:28 Geändert 23.06.2023, 08:33

                  Es beginnt als Hommage an den amerikanischen Film Noir, in denen Pokerspieler in irgendwelchen verrauchten Hinterzimmern sitzen. Die Frau sagt zum Hauptprotagonisten, sie will nach Hause, er antwortet "Halt´s Maul!"Dann ist er nachts mit der Frau im Auto unterwegs und sie haben merkwürdige Gespräche. Dass der Film zum Teil in meiner Heimatstadt aufgenommen wurde, hat mir gut gefallen. Einige Szenen sind vermutlich in Norddeutschland, an einem Deich entstanden. Auf IMDB steht davon aber nichts. Nach und nach erfahren wir, dass der Mann ein deutsch-amerikanischer Auftragskiller ist und verschiedene Parteien hinter ihm her sind.

                  In einem 10-Punkte-Kommentar auf IMDB kann man nachlesen, dass DER AMERIKANISCHE SOLDAT RWFs am wenigsten verstandener Film sei: "Most people think - and this conviction can be found also in textbooks about Fassbinders as well as in reference works of film - that he just wanted to create a German Film Noir as a kind of reverence for his love for the respective American movies of the 50ies. Nothing can be less adequate!" Und dann folgt eine lange Erklärung. Der Argumentation konnte ich zwar folgen, aber verstanden habe ich die Schlussfolgerung nicht.

                  So bleibe ich bei der oberflächlichen Interpretation, dass es eine Film Noir-Hommage ist mit (gesellschafts-)politischem Hintergrund und sehr viel Symbolgehalt (Z.B. "Ich möchte Pornos kaufen" ist sicher nicht konkret gemeint und dann gibt es eine total merkwürdige Szene, bei der der Hauptprotagonist nackt im Hotelbett liegt, mit einer „Prostituierten“ und dann kommt das Zimmermädchen, das er vorher verführt hatte und setzt sich auf´s Eck vom Bett und erzählt eine lange Geschichte über irgendwelche türkischen Gastarbeiter). Das meiste davon habe ich nicht verstanden. Interessant, aber doch etwas mühsam, obwohl der Film technisch sehr gut ist, die Bilder sind gelungen und die Musik ist auffallend gut.

                  In Minute 65 liegt jemand mit Straßenschuhen im Bett: https://boxd.it/joDOY

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                  • 6 .5

                    Noch so ein statischer und theater-artiger Film von RWF, aber wenigstens geht´s um ein Thema das mich interessiert: Revolutionäre Impulse in Bayern und es gibt ein paar Highlights:

                    Walter Sedlmayer in einer kleinen Nebenrolle.

                    RWF spielt selbst auch mit.

                    Witzige Sprüche wie „Bischöfe, Kaiser und Papst werden erschlagen.... Was da geschehen soll ist gerecht....“, oder der Dialog über das Überangebot an Hirschen: „Zwei Hirschen gegen einen Bär schafft eine stabile Lage....“

                    Einige entzückende Szenen, wie z.B. eine Mutter mit ihren Kindern in Tracht auf der Landstraße, total nett.

                    Mit der Laufzeit hat mir der Film besser gefallen, weil ich dann doch einen Sinn in dieser seltsamen Inszenierung erkennen konnte.

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                    • 6

                      Der Film hat durchaus so seine Momente und das Flair der 1970er ist auch schön. Jedoch merkt man hier sehr deutlich RWFs fehlendes medizinisches Wissen über bzw. Interesse an psychischen Erkrankungen.

                      Eine Mutter und Hausfrau verhält sich seltsam und beginnt erst verschreibungspflichtige Medikamente (Valium) zu missbrauchen und dann auch Alkohol. Ihre spießbürgerliche Umwelt ist irritiert. Der Mann wirkt eher gleichgültig. Man erfährt bis zum Ende nicht, was sich in der Frau eigentlich abspielt, was nicht tragisch ist, aber da man es nicht erfährt, ist die Frage: Was wollte RWF damit aussagen?

                      ANFANG SPOILER

                      Ziemlich am Ende sagt ihr eine Ärztin: Mit Ihnen ist alles in Ordnung, Sie sind nur sehr sensibel. Wenn sie hier dieses Medikament nehmen und sich eine Arbeit suchen, dann wird es Ihnen gut gehen. Und dann bringt sich tatsächlich der Apotheker um, der ihre Notlage ausgenützt hatte und sie ist völlig unbeeindruckt. Wie soll man das jetzt interpretieren? Dass es gar keine psychischen Erkrankungen gibt? Dass Medikamente die Lösung sind? Dass die Frau fehldiagnostiziert wurde? Aber warum hat sie sich dann dauernd betäubt. Ach ja der Titel: Sie hatte (nur?) ANGST VOR DER ANGST. Das gibt´s häufig bei Menschen mit Angststörungen. Soll uns das jetzt sagen, dass das auffällige Verhalten der Frau eigentlich kein ernst zu nehmendes Problem von ihr war, sondern von ihrer Umwelt?

                      ENDE SPOILER

                      Für mich zu unausgegoren und missverständlich. Deshalb „nur“ 6 Punkte. Ein Film den man durchaus ansehen kann, gut gemacht und alles. Aber die Geschichte selbst und ihre Auflösung…. Naja. (MP-Vorhersage 7,5 Punkte)

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                      • 7 .5

                        Witzig-bösartige Satire auf Big Tabacco und deren Rechtsanwälte, die man gut auf Big Oil, Big Pharma, Bayer/Monsanto, Zweifelsäer am Klimawandel und andere Konzerne übertragen kann.

                        Macht Spaß beim Anschauen, ist mir dann trotz 92 Minuten zu kurz und zu schnell wieder vorbei gewesen.

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                        • Viel zu dunkel…. Gehört hierhin: https://boxd.it/fMWoC (Aber leider auf Letterboxd nicht gelistet).

                          Zwei Folgen habe ich gesehen. Nach der 1. Dachte ich: Ok, Geschichte und Figuren ganz schön übertrieben. Das kommt mir eher vor wie eine stylische Fantasie eines Polizeithrillers. Dafür tatsächlich gar nicht mal so übel (wenn er nicht so dunkel wäre!), aber man darf keinesfalls so was wie ´nen TATORT oder sonstige deutsche Polizeifilme erwarten.

                          Nach der 2.Folge: Nein danke.

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                          • 6
                            über Aviator

                            Schon häufig war ich über AVIATOR gestolpert und mehrere Filmfreunde hatten ihn mir schon empfohlen. Nie wusste ich, worum´s überhaupt ging. Leonardo di Caprio mag ich an sich gerne. Aber ein Fliegerfilm der in den 1940ern spielt, hatte mich einfach nicht so recht interessiert. Hätte mir jemand gesagt, dass es auch um Film-im-Film geht, hätte ich womöglich schon mal früher einen Blick riskiert.

                            Howard (die Caprio) ist also ein junger Typ der unbedingt einen Spielfilm HELL´S ANGELS fertig stellen muss – aber sein Perfektionismus steht ihm im Weg. Keine Produktionsfirma aus Hollywood will ihn finanzieren. Am Ende hat er sein ganzes Geld in den Film reingesteckt, Jean Harlow hat mitgespielt. Langsam wurde mir klar, dass es sich um ein Biopic über den echten Regisseur Howard Hughes handelt, von dem ich noch nie zuvor etwas gehört hatte. Und er war wohl nicht nur Regisseur, sondern auch Flugzeugflieger und Fluglinien-Unternehmer.

                            Auch wenn ich Martin Scorsese insbesondere für seine Dokus z.B. über die alten italienischen Filme oder für sein Engagement für die Restaurierung ausländischer Filmschätze sehr schätze und die gesehenen Filme mir meistens zumindest gut gefallen, so bin ich doch diese Amifratzen und deren größenwahnsinniges und überhebliches Gelaber mittlerweile schon ziemlich leid, was den Filmgenuss etwas trübt. Außerdem ist mir der Film für seine Länge nicht unterhaltsam und spannungsreich genug. Di Caprio finde ich in diese Rolle nicht wirklich überzeugend, er ist zu jung, zu glatt und hübsch für diesen komischen und kranken Typen, den er darstellt.

                            https://boxd.it/fre42

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                            • 3
                              EudoraFletcher68 17.06.2023, 05:48 Geändert 18.06.2023, 07:21

                              Das ist die Art von indischem Film, der in mir höchstens als Kulturstudie ein wenig Interesse hervorlockt. Am Anfang lernen wir zwei Familien aus der Oberschicht kennen. Der Sohn der einen hat die Tochter der anderen geschwängert und übernimmt keine Verantwortung dafür, sondern lässt sich auf eine von den Eltern arrangierte Ehe ein. Es kommt zu einem großen Unglück.

                              Danach gibt es eine endlose Tanzszene auf einem Uni-Abschluss-Ball.

                              Der Film nimmt für enige Zeit eine Wendung zur Komödie und dann irgendwie auch noch zu einer Abenteuergeschichte mit Kampfeinlagen. Alles völlig albern und extrem bemüht. Schließlich wird es dann wieder zum Melodrama.

                              Locations, Ausstattung und Klamotten haben überhaupt nichts an sich, das mich auch nur ansatzweise angesprochen hätte. Es wirkt alles mehr wie auf einer Theaterbühne und man seht kaum etwas vom echten Leben. Drehbuch und Charaktere haben mich nicht angesprochen. Die darstellerischen Leistungen sind höchstens als mittelmäßig (zum Teil geht es in Richtung Kindertheater) zu bezeichnen. Visuell ist der Film für mich auch uninteressant, allerdings hatte ich auch nicht gerade die beste Bildqualität.
                              In Indien ist der Film sehr gut angekommen, auf IMDB steht er bei 7,4 und gehört laut BaltiCineManiacs Liste https://www.moviepilot.de/liste/imdb-top-rated-250-indian-movies-balticinemaniac zu den 250 auf IMDB. höchstbewerteten indischen Filmen. Ich kann mir vorstellen, dass das mit den Themen arrangierte Ehe und Ehrenmord zu tun hat.

                              Für mich war QAYAMAT SE QAYAMAT TAK auch aufgrund der langen Laufzeit ein einziges Grauen in Tüten.

                              https://boxd.it/cQ8hC

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                              • 7

                                DER GESCHMACK VON ROST UND KNOCHEN vom selben Regisseur hat mir gut gefallen.
                                Drei Singalesen tun so als wären sie eine Familie, um in Frankreich Asyl zu bekommen. Dort landen sie in einer Sozialwohnungssiedlung mit Drogenkriminalität. Der Mann wird Hausmeister, die Frau soll ihm helfen und das Kind muss in die Schule. Die Frau komme nicht klar, kriegt dann aber einen Job als Haushälterin bei den Gangstern, was ihr gut gefällt. Die Frau ist schlauer als man anfangs gedacht hat! Spannende Wendung, die der Film dann so nimmt.

                                https://boxd.it/eqWlK

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                                • 5
                                  EudoraFletcher68 15.06.2023, 08:10 Geändert 15.06.2023, 11:46

                                  Wer hatte mir diesen Film wohl empfohlen? Schon ziemlich früh hat mich DIE FARBE DES HORIZONTS verloren. Ein Liebesfilm auf hoher See unter Belastungserprobung. Naja. Wenn es nur um die Situation mit dem Schiffbruch gegangen wäre, vielleicht wär das für mich in Ordnung gewesen. Aber diese Schnulze dazu noch... Ich weiß nicht.

                                  Edit: Noch dazu habe ich Berichte von erfahrenen Hochseeseglern gehört und kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie eine Anfängerin die Situation so hätte unter Kontrolle kriegen können sollen.

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                                  • 6 .5

                                    Ich hatte ein günstiges Angebot für eine DVD der Criterion Collection gesehen und blind zugeschlagen. A TASTE OF HONEY wurde in Cannes ausgezeichnet.

                                    Für mich ein merkwürdiger Film, aber auf keine angenehme Art. Sehr ungefällig.
                                    Eine alleinstehende, 40jährige Frau lebt mit ihrer ca. 18jährigen Tochter zusammen. Sie hat wechselnde Liebhaber, was der unsympathischen Tochter missfällt. Schließlich macht ihr einer einen ernst gemeinten Heiratsantrag und nach einigem hin und her wird geheiratet, aber weil sich die Tochter so feindselig verhält, darf sie nicht mit dem neu vermählten Paar mitkommen und muss allein in der alten Wohnung bleiben. Sie verliebt sich in einen Matrosen und bekommt einen neuen Mitbewohner. Inhaltlich alles interessant, aber die altmodische Inszenierung ist so gar nicht meins. Für die soziale Relevanz einen Extra-Punkt von mir.

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                                    • 6

                                      Diese etwas spezielle Geschichte über das Erwachsenwerden einer jungen Frau hat durchaus etwas. Die Genre-Mischung ist auch gelungen. Nichts destotrotz konnte ich mit dem Film jetzt nicht so sehr viel anfangen. Wahrscheinlich war meine Erwartungshaltung zu hoch, nach all den Lobpreisungen.
                                      Auch bin ich nicht so sehr die Romantikerin.

                                      https://boxd.it/eUmE2

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                                      • 8 .5

                                        STRAY DOGS bekam einige Auszeichnungen in Venedig.

                                        Es beginnt mit einer Frau, die auf einer Bettkante sitzt und sich die Haare bürstet, während sie zwei (wahrscheinlich ihren) Kindern beim Schlafen zusieht. Die Frau verschwindet aus der Geschichte, und als nächstes sieht man die Geschwister, wie sie mit ihrem Vater in einem Schiffscontainer leben und ihren Lebensunterhalt damit verdienen, Werbeschilder an einer belebten städtischen Kreuzung hochzuhalten. Der Film begleitet den Vater mit den Kindern, der Vater scheint einen Großteil des Hungerlohns für Alkohol und Rauchen auszugeben (was, wie ich gelesen habe, sehr häufig bei armen Familien so passiert). Der Titel ist konkret gemeint, nur dass es keine Hunde, sondern Menschen sind, um die es hier geht. Ich schätze sehr an dem Regisseur, dass er einfache Menschen und in diesem Fall Ausgestoßene bzw. Randfiguren ins Zentrum seiner Filme stellt. Hier bekam ich Antworten auf meine Frage, wie man als obdachloser Mensch wohl ganz konkret lebt.

                                        Eine der seltsamsten und stärksten Szenen, wie der Vater Schritt für Schritt die Fassung verliert, seiner verzweifelten Aggression und Zerstörungswut freien Lauf lässt, sein Handeln bereut, sich dann langsam wieder beruhigt und seine Mitte wieder findet.
                                        Konkret sehen wir.....

                                        ANFANG SPOILER
                                        .... wie der Vater (vermutlich) zu den Kindern ins Bett krabbelt. Die Tochter hat einen Kohlkopf als Stellvertreter für die verschwundene Mutter oder auch einfach nur als sicheres Objekt. Diesen Kopf hat sie mit ins Bett genommen – was wir aber erst einmal nicht sehen. Wir sehen, wie der Vater erst irritiert ist, dann wütend wird und dann jemanden mit seinem Kissen ermordet. Danach sehen wir, dass es der Kohlkopf war, dem das Mädchen zwischenzeitlich wohl ein Gesicht aufgemalt hat. Vielleicht ist der Vater eifersüchtig auf den Kohlkopf, frage ich mich. Jedenfalls fängt er dann an, den Kohlkopf zu zerstören und teilweise zu essen. Nachdem ihm das gelungen ist, merkt man, dass es ihm leidtut bzw. dass ihm nun etwas (wichtiges?) verloren gegangen ist.
                                        ENDE SPOILER

                                        Wenn ich es richtig verstanden habe, erfährt man in Rückblenden die Vorgeschichte des Mannes. Gelesen habe ich, dass es keine Rückblende ist, sondern dass eine Frau, die irgendwann ohne Erklärung aufgetaucht ist, und sich ein bisschen um die Kinder kümmert, eingreift und erst die Kinder holt und dann anscheinend auch den Mann in ein merkwürdiges Haus hinein.

                                        Es wird sehr wenig gesprochen und nicht alles davon ergibt für mich Sinn, so war z.B. das Gedicht/Lied, das der Mann, der im Regen an einer Kreuzung en Schild für ein Immobilienprojekt hält für mich nur insoweit verständlich, als dass wir die Entwertung eines offenbar gebildeten Menschen sehen, der zum menschlichen Werbeschildträger gemacht wurde.

                                        Die Aufnahmen im Dunklen so, dass man noch etwas sieht: https://boxd.it/j79eC

                                        Es gibt eine ewig lange Szene (die mir viel zu lang war), die womöglich das Problem des Paares darstellen soll, in dem man in einem bläulich-dunklen Raum die Frau rechts im Bild sieht, wie sie in die Ferne blickt und auf etwas zu warten der zu hoffen scheint, dann irgendwann auch sehr weint, dann wieder aufhört. Links im Bild und hinter ihr der der Mann, der am Anfang eine Flasche Alkohol austrinkt und dann lange einfach nur dasteht. Irgendwann kommt er ihr dann nahe und fasst ihre Schultern von hinten an. Sie lässt es geschehen – Schnitt nach gefühlten 20 Minuten.

                                        Der Rest war für mich einfach ein Kunstwerk!

                                        Ming-liang Tsai ist mein König des Slow Cinema. Während ich Lav Diaz wenig abgewinnen kann, weil mir seine Bilder (fast) nichts geben, empfinde ich die Filme von Ming-liang Tsai als ausgesprochen sehenswert, weil mich die kreierte Atmosphäre berührt und anspricht, die Auswahl der Locations ist auch toll.

                                        Wer das Slow Cinema kennen lernen möchte oder einen taiwanesischen Film mit hohem Authentizitätsfaktor in OmU sehen will, in dem nicht viel gesprochen wird, ist hier richtig. Alle anderen: FINGER WEG!

                                        https://boxd.it/lD0Hi

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                                        • 4 .5

                                          Der Film hat ein paar Momente, ein paar interessante Bilder aber für mich war er insgesamt nix. Vielleicht war´s mir auch zu viel vom selben? Für einen mehr von der Sorte "ungefälliger Film des Herrn Fassbinder, sehr statisch und theaterartig, über den man ganz viel nachdenken muss" hatte ich keine Motivation und Energie, weshalb BOLWIESER für mich unzugänglich blieb und ich nur sagen kann, ok, dann habe ich den jetzt auch gesehen. Eine bzw. mehrere unglückliche Liebes-Beziehung(en) die mich nicht weiter berührt und interessiert hat/haben.

                                          Ich find´s außerdem abstoßend, wenn Leute versuchen bayrisch zu reden, die das nicht gescheit können.

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                                          • 4
                                            EudoraFletcher68 11.06.2023, 07:41 Geändert 30.06.2023, 07:07

                                            Ohne Vorwissen angeschaut und erst einmal überrascht, dass hier Englisch (mit starkem deutschen Akzent) gesprochen wird.

                                            Ein High-Budget-Film von RWF (8 Mio DM)

                                            Leider ist DESPAIR für mich uninteressant, so ähnlich wie bei DIE BITTEREN TRÄNEN DER PETRA VON KANT ist mir die Inszenierung zu theaterbühnenartig und obwohl hier eigentlich ein hochspannendes Drama in den Zeiten der Weimarer Republik erzählt werden soll, war mir hauptsächlich eins: langweilig (das ändert auch die nackte Andréa Ferréol nicht) – schade!

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                                            • 5
                                              EudoraFletcher68 11.06.2023, 07:37 Geändert 12.06.2023, 14:58

                                              Eine ungefähr 18Jährige (Laura Tonke war schon 25, sieht aber aus wie 18) heiratet einen ungefähr 40Jährigen, sie bringt einige alte Kinos von ihrem Vater mit in die Ehe, er ist Kinobetreiber oder so etwas in der Art. Sie hat eine enge Bindung an ihren Vater.

                                              Auf Hochzeitsreise geht es nach Italien, wo sie wild am Strand campen. Man fragt sich von Anfang an, was die beiden verbindet. Ein Jahr später haben sie ein Kind und sind unglücklich miteinander. Ein 2. Jahr später haben sie noch ein Kind und sind immer noch unglücklich miteinander.

                                              Wer eine typische unglückliche Berliner Mittelschichts-Ehe mit etwas intellektuellem Anspruch aus den 1990er bei ihrem Leben zusehen will, kann hier nichts falsch machen.

                                              Ansonsten.... mei.

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                                              • 5 .5

                                                Ein Film wie ein Theaterstück oder ein Buch. Nicht das, was ich mir von einem Film wünsche. Deshalb leider für mich kein Genuss. Den größten Teil der Laufzeit empfand ich eher ermüdend. Erst ziemlich zum Ende hin, als die Hauptprotagonistin Besuch von ihrer Tochter und dann auch noch von ihrer Mutter bekommt, konnte mich dieses Melodrama etwas mehr für sich einnehmen.

                                                Ich kann mir durchaus vorstellen, warum DIE BITTEREN TRÄNEN DER PETRA VON KANT seine Fans hat.

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                                                • 6

                                                  Leben und Sorgen eines Lastwagenfahrers und Streikbrechers, der unter dem Tod seiner von ihm entfremdeten Frau leidet. Hätte Potenzial mir sehr gut zu gefallen. Ich bin in den Film aber nicht so richtig reingekommen und die vielen dunklen Szenen haben es nicht besser gemacht. Man kann gerade noch etwas erkennen, weshalb ich MILESTONE nicht in meine Liste der zu dunklen Filme aufgenommen habe, aber gefallen tut mir dieser Stil trotzdem nicht. Die Düsternis soll wohl das graue und hoffnungslose Leben des Protagonisten wieder spiegeln? Oder besonders authentisch wirken...

                                                  Wem NOMADLAND gefallen hat, der dürfte mit MILESTONE mehr anfangen können als ich, denn schlecht ist der Film sicher nicht.

                                                  https://boxd.it/cQ8hC
                                                  https://boxd.it/2tBzk

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                                                    Ein alter Texaner wird von einem Rodeo-Besitzer gebeten seinen ihm unbekannten jugendlichen Sohn mit einer Mexikanerin aus Mexiko zu ihm zu holen. In Mexiko stellt er fest, dass die Mutter nicht sehr nett ist und der Sohn etwas verwildert. Die beiden machen sich auf einen Road Trip Richtung Texas auf. Positiv an dem Film finde ich, dass Eastwood implizit ein Statement gegen die sich ungefähr im letzten Jahrzehnt aufgebaute Mexiko-Feindlichkeit vieler US-Amerikaner setzt. Negativ empfinde ich, dass Eastwood bei den Mexikanern der bessere Tierarzt und Handwerker ist und dann dieser alte Sack auch noch die ungefähr 50 Jahre jüngere Frau abkriegt. Gäääääääähn

                                                    Ansonsten merkt man Eastwood halt an, dass er alt wird. Das muss nicht schlecht sein, da er auch viel Erfahrung hat. Aber CRY MACHO hat außer professioneller Inszenierung nicht viel zu bieten. An den Bildern konnte ich mich nicht festhalten. Für mein Dafürhalten sind viele Szenen viel zu dunkel (Ich habe diverse Einstellungen auf meinem Fernseher ausprobiert): https://boxd.it/fMWoC

                                                    Wird hoffentlich bald vergessen sein.

                                                    https://boxd.it/2u80W

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