EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

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    EudoraFletcher68 05.03.2023, 06:11 Geändert 05.03.2023, 06:51

    (MP-Vorhersage 8,2 Punkte)

    Ich habe die japanische Kinoversion mit deutschen UT gesehen.

    Wie auch im 1. Teil sind die Bilder das Beste an diesem 2. Teil.

    Ein ebenfalls unfreiwilliger Mitsoldat von Kaji namens Obara ist soll schießen lernen, was ihm sehr schwerfällt.

    Ein großer Teil des Films spielt in den Barracken der Soldaten, wo sie sich wie auf einer Theaterbühne miteinander unterhalten und aufeinander losgehen. Mal wieder stelle ich fest, dass diese Art der japanischen Inszenierung nichts für mich ist. Ich will gerne glauben, dass das ein Kunstwerk ist, aber mich spricht es nur leider gar nicht an. Ich konnte mich nicht gut auf die Handlung konzentrieren und habe deshalb nicht so richtig kapiert, worum es im Detail geht.

    Während im ersten Teil wenigstens noch das Drama mit den Prostituierten war und tolle Landschaftsaufnahmen, gab es hier nichts, was mich näher interessiert hätte, außer dass es ein Anti-Kriegsfilm ist und das ist sicherlich wichtig für Japan und die Auseinandersetzung mit dem 2. WK.

    Aber für mich im Jahr 2023 waren das schon drei sehr lange Stunden…..

    Ob und wann ich mir noch den 3. Teil antue, weiß ich noch nicht.

    https://boxd.it/5eyv2
    https://boxd.it/h0Ene

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      EudoraFletcher68 04.03.2023, 06:45 Geändert 04.03.2023, 11:27

      Danke an kidhan für die Erinnerung und den begeisterten Kommentar!

      Ich bin froh, dass ich vor Sichtung weder hier noch beim großen A die Inhaltsangabe gelesen hatte.

      Am Anfang weiß man nämlich nicht worum es geht, außer dass es vermutlich eine Polizeiserie ist. Die Inszenierung ist sehr ungewöhnlich. Die Synchro ist einigermaßen ok (auch wenn ich lieber OmU gehabt hätte).

      Es beginnt mit einem Mann, der offenbar am liebsten andere ermorden würde, es aber nicht über´s Herz bringt. Dann gibt es einen Zeitsprung und er ist 69. Er hat vergessen, seine Katze zu füttern und ihr Wasser zu geben, weshalb sie verdurstet ist. Der Arzt diagnostiziert Alzheimer. In einem Polizeidezernat wird die erste Frau als Kommissarin eingestellt. Keine einfache Situation - in der Türkei? Und vielleicht auch anderswo. Wir beobachten parallel den alten Gerichtsangestellten und die Kommissarin und fragen uns, wie die beiden zusammengehören.

      Die Grundlage der Geschichte ist zwar schon sehr konstruiert, aber die Umsetzung ist großartig! Das Drehbuch ist sehr, sehr gut durchdacht, im Grunde bis ins kleinste Detail. Sogar erfahren wir in der 1. Folge warum der Titel EIN GUTER MENSCH heißt. Die Darsteller sind ebenfalls ausgezeichnet. Die Kamera ist hervorragend, sowohl was die Farben als auch die Bilder selbst angeht. Locations, Einrichtungen und Details wurden mit Liebe ausgewählt! Besonders die letzte Folge ist aus visuellen Gesichtspunkten einfach genial!

      Auch wenn man schon viele Krimiserien oder auch Serienmörderserien gesehen hat und das Interesse verloren hat oder eigentlich erst gar kein großes Interesse an solchen Themen hat, ist diese Mini-Serie das Beste, was ich seit SUZHAL: THE VORTEX gesehen habe.

      EIN GUTER MENSCH ist sehr vielseitig und stellt Fragen zu Gerechtigkeit, Rache, Korruption, Patriarchat, Rechtsstaatlichkeit, Altwerden, Abhängigkeit, Social Media, Traumafolgen, ist ein Mörder ein Mensch oder ein Monster?, die Beziehung zwischen den Generationen usw. Großartig!

      Die Welt ist groß und es gibt so viel Interessantes zu entdecken! Traut euch raus aus Deutschland, Frankreich und dem englischsprachigen Raum!

      (Spezielle Empfehlung für YGDRASOUL: In der Türkei wird natürlich ohne Sicherheitsgurt gefahren 😉)

      Empfehlung für einen dazu passenden Podcast: https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/podcast-sprechen-wir-ueber-mord-100.html

      https://boxd.it/d6pDM

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        EudoraFletcher68 04.03.2023, 06:24 Geändert 04.03.2023, 11:23

        (MP Vorhersage 8,4 Punkte)

        Ich habe die japanische Kinoversion mit deutschen UT gesehen.

        Schöne und künstlerische Bilder und eine tragische Geschichte um ein chinesisches Gefangenenlager und einen Mann der chinesischen Gefangenen und Prostituierten helfen will.

        Mir gefällt die Inszenierung etwas besser als in einigen anderen japanischen Filmen aus dieser Zeit, mit denen ich schon mein Glück versucht habe. Mehr als 6,5 Punkte sind bei mir aber nicht drin, weil ich mich immer wieder ziemlich anstrengen musste, der Handlung zu folgen. Zu fremd ist mir die Art der Inszenierung, zu steif sind mir die Charaktere/Darsteller. Zu wenig kenne ich mich aus in der japanischen Geschichte, um das Geschehen einordnen zu können.

        https://boxd.it/5eyv2
        https://boxd.it/h0Ene

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          EudoraFletcher68 03.03.2023, 13:48 Geändert 03.03.2023, 19:53

          Bis zum 14.03.23: https://www.arte.tv/de/videos/058883-000-A/teheran-tabu/

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            EudoraFletcher68 03.03.2023, 06:04 Geändert 02.05.2023, 08:07
            über Jaguar

            Vielen Dank an cine, der mir beim Auffinden dieses berühmten Film Noir von Lino Brocka (MANILA, INSIANG) behilflich war!

            JAGUAR wurde in Cannes 1980 für die Goldene Palme nominiert. Er erhielt 1980 die Preise für den besten Film und die beste Regie der FAMAS.

            Die Bildqualität ist leider nicht mehr besonders gut, aber man kann sich in etwa vorstellen, wie cool JAGUAR damals war. Und roh!

            Womöglich hat auch Jim Jarmusch einen Blick drauf geworfen. Wem PERMANENT VACATION gefällt, dem dürfte auch JAGUAR zusagen. Aber im Gegensatz zu PERMANENT VACATION ist das hier auch eine eindeutige Kampfansage gegenüber der Oberschicht.

            JAGUAR zeigt den langen, langsamen Prozess des Erwachens eines naiven und ungebildeten Mannes aus der Unterschicht. Am Anfang fühlt und benimmt sich Poldo wie ein Hund. Sonny klopft ihm auf den Kopf und er wedelt mit dem Schwanz. Poldo befolgt Befehle und stellt dann überrascht fest, dass er ein Verbrecher ist. Er beginnt als Beobachter, endet als Täter. Am Ende erkennt er die Dummheit seiner Knechtschaft.

            Arme Menschen finden Mittel und Wege um zu Geld zu kommen. Sie nützen aus, so wie sie benützt werden und verkaufen ihre Körper, das einzige Kapital, das sie haben.

            Witzig ist, dass die Filipinos so gerne oben ohne rumlaufen und stehen. 1979 waren die meisten von ihnen noch schlank, im Gegensatz zu den Produktionen ab der Jahrtausendwende. An den Filmen kann man schön beobachten, wie die Ernährungsgewohnheiten sich geändert haben.

            Einige spätere philippinische Filme haben JAGUAR zitiert.

            Meine Bewertung hat mit der Zeit und der Bedeutung, die der Film für das philippinische Kino hat, zu tun. Ansonsten wäre es wohl 1 Punkt weniger geworden.

            boxd.it/bZCw2

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              EudoraFletcher68 03.03.2023, 06:02 Geändert 03.03.2023, 06:26
              über PTU

              In einem ziemlich leeren nächtlichen Hong Kong liefert sich die Polizei mit den Kriminellen einen Kampf um eine gestohlene Polizeipistole. Vom Verhalten her lassen sich beide Gruppen kaum zu unterscheiden, nur haben die einen Uniformen an und die anderen eben nicht.

              PTU spielt in einer einzigen Nacht, die Bilder sind gut bis sehr gut (hauptsächlich nüchtern-sachlich und wenig verspielt oder ästhetisch): https://boxd.it/j79eC

              Es gibt ein paar interessante Locations, aber die meisten sind eher mäßig sehenswert.

              Die Ausgangslage hätte Potenzial gehabt, aber die Inszenierung ist aus meiner Sicht höchstens mittelmäßig. Weder fand ich die Charaktere besonders, noch die Dialoge, noch den Plot. Einzig eine Szene in der Garage des Vaters des ermordeten Kriminellen erregte meine Aufmerksamkeit.

              Kein Vergleich zu anderen herausragenden Polizeithrillern, die auch in einer Nacht spielen, wie z.B.
              KINATAY (2009)
              MA' ROSA (2016)
              BAMBOO DOGS (2018) oder
              ONCE UPON A TIME IN ANATOLIA (2011)

              und zu Wong Kar Wai's nächtlichen Hong Kong Bildern in
              FALLEN ANGELS (1995) und
              CHUNGKING EXPRESS (1994).

              Schade – daraus hätte mehr werden können.

              https://boxd.it/joHRC
              https://boxd.it/iS9Hu

              Noch bis 13.08.2023 in OmU: https://www.arte.tv/de/videos/109791-000-A/ptu-police-tactical-unit/

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                Ein Mann will seine untreue Ehefrau (Grace Kelly) ermorden, natürlich ohne dass der Verdacht auf ihn fällt.

                Das Beste an amerikanischen Spielfilmen aus den 1950ern ist die Hausbar und wie die Männer immer sofort nachdem sie von der Arbeit heimkommen, sich als erstes Mal ein Glas Schnaps einschenken! Ein Land voller Alkoholiker – genau wie die Russen. Ich kann immer kaum glauben, dass wir Deutschen einen höheren Pro-Kopf-Alkoholkonsum haben sollen, als die Russen und überhaupt zu den Ländern mit dem höchsten Alkoholkonsum gehören sollen, aber so kann man es in den Medien und Statistiken nachlesen. Da fragt man sich doch, wie das erfasst wurde? Jedenfalls, war ich im Alter von 1987 für ein knappes Jahr in den USA und habe gestaunt, wie die Leute sich große Mengen an Alkohol in die Köpfe rein kippten. Sicherlich gibt es da große Unterschiede zu welcher gesellschaftlichen Schicht, Berufsgruppe und Region man gehört. Trotzdem: Obwohl meine Mutter in meiner Kindheit und Jugend regelmäßig relativ viel Alkohol konsumierte, so war mir das doch unangenehm und ich fand es irritierend. In den USA hatte ich den Eindruck war der tägliche Rausch völlig üblich (Ich war die meiste Zeit auf St. Croix, US VI, mein Kumpel war Rechtsanwalt).

                So nun aber zurück zum Film: Das ist genau die Art von Film, die ich einfach nur SUPERLANGWEILIG finde. Ein Mörder, der seinen Plan explizit und bis ins kleinste Detail einem anderen erzählt und ein Mord der so absurd konstruiert ist, dass mich das nullinger interessiert. Ich mag auch diese ganzen Who-done-it?- und Miss Marple Krimis nicht. Und ich bin eine große Anhängerin des Show-don´t-tell-Prinzips für Filme. Ich habe immer wieder den Faden verloren, weil mir langweilig wurde…

                Als ich schon gar keine Lust mehr auf den Film hatte, wurde es dann doch interessanter, nämlich als der Mann den Mord umsetzen will. Denn dann klappt natürlich doch nicht alles so am Schnürchen, wie er sich das vorgestellt hatte. Und es kommt zu immer mehr Problemen und Irrungen und Wirrungen.

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                  EudoraFletcher68 02.03.2023, 06:40 Geändert 02.03.2023, 07:09
                  über Heater

                  Winter in Kanada. Hart, besonders wenn man obdachlos ist.

                  Zwei obdachlose Männer, Ben und The Man versuchen in Winnipeg zu überleben. Ihr einziger Besitz ist eine elektrische Heizung. Anstatt sie zu verwenden, versuchen sie, die Heizung zurück zu bringen, um den Kaufbetrag zurück erstattet zu bekommen.

                  HEATER ist extrem roh und wenig ansprechend inszeniert. Man sieht tatsächlich in der Hauptsache zwei lebensuntüchtige Männer mit der Heizung in der Gegend rum stolpern. Es gibt ein paar schwarzhumorige Szenen, die durchaus ihren Reiz haben, aber der größte Teil von HEATER war eher mühsam.

                  Mir hat der Film wenig gegeben, aber das kann auch an der schlechten Bildqualität auf YT gelegen haben.
                  https://www.youtube.com/watch?v=wNo_8nEbZKU&t=1055s

                  https://boxd.it/3Maow
                  https://boxd.it/ei1uE

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                    EudoraFletcher68 01.03.2023, 06:09 Geändert 04.03.2023, 11:12

                    Beim großen N gibt es einige hervorragende Produktionen aus Indien und anderen fremden Ländern. Schade, dass die auf MP so wenig Aufmerksamkeit bekommen (und stattdessen lieber der Schrott, den es dort auch in Massen gibt, angeschaut und kommentiert wird). Aus diesem Grund habe ich eine neue Liste angelegt: https://boxd.it/lsxHS

                    Ein paar Typen beschließen, „Superhelden“ zu werden, d.h. sie setzen sich Papiertüten auf und sorgen dafür, dass keine Bäume gefällt werden, Männer nicht in der Gegend herum pinkeln usw. Dabei werden sie auch mal zusammengeschlagen, was wohl ein Grund dafür ist, dass sie Kampfsport lernen wollen.

                    Aber in erster Linie haben sie ein höheres Ziel.

                    Einer der Jungs fängt eine qualifizierte Arbeit an und hat dann keine Zeit mehr für diesen Kampf. Aber er stellt bald fest, dass man in Indien ohne Bestechung nicht einmal einen Reisepass anfertigen lassen kann…^^ Und das ärgert ihn. Wird er einknicken?

                    Der andere entdeckt einen Skandal: Ein Viertel einer Stadt sollte eigentlich 4 Stunden/Tag Wasser bekommen, real gibt es aber nur 4 Stunden/Woche. Er findet heraus, was es damit auf sich hat. Und findet heraus, dass es ein Verbrechersyndikat gibt, dass dieses Wasser als Trinkwasser teuer verkauft. Solche Probleme gibt es mit Sicherheit auch in der Realität in Indien. Viel habe ich schon über ähnliche Probleme gelesen. Und letztlich ist es auch nicht so viel anders, als Nestlé, die weltweit den Leuten das Grundwasser stehlen, um es dann als teures Flaschenwasser zu verkaufen. Und die Leute kaufen es auch noch….. Oder Coca-Cola, die daraus halt ihr Getränk brauen.

                    Jedenfalls versuchen die drei älter werdenden Freunde mit der Situation umzugehen und der Idealist gerät in ernsthafte Schwierigkeiten.

                    Die Bilder haben mir sehr gut gefallen, sowohl was die Qualität der Aufnahmen angeht, als auch die Atmosphäre! Und mal wieder gibt es ganz hervorragende Aufnahmen bei Nacht, wo man auch gescheit was sieht: https://boxd.it/j79eC

                    Drehbuch, Darsteller und Dialoge sind auch topp!

                    https://boxd.it/cQ8hC

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                      THE LEGEND OF BHAGAT SINGH setzt dem mir bis dato unbekannten Freiheitskämpfer ein Denkmal.

                      Es beginnt mit der Hinrichtung von Bhagat Singh durch die britischen Kolonialherrn und einem darauffolgenden Aufstand. Darauf wird Gandhi von Bhagat´s Anhängern beschimpft, weil er dessen Tod nicht verhindern konnte.

                      Dann gibt es einen Rückblick in die Kindheit von Bhagat (1907 geboren), als er die Misshandlung und Tötung seiner Landsleute durch die Briten beobachtet, u.a. das Massaker vom 13. April 1919 in Amritsar als General Dyer das Feuer auf friedlich Protestierende eröffnen ließ. Er wird zum Anhänger Gandhis, der gewaltfreien Widerstand propagiert. Als es zu Ausschreitungen kommt, die mit dem Tod einiger britischer Polizisten enden, zieht sich Gandhi mit den Worten, die Inder wären noch nicht reif für die Unabhängigkeit aus dem Widerstand zurück. Enttäuscht darüber, radikalisiert sich der jugendliche Bhagat. Es gibt einen Zeitsprung und Bhagat ist an der Universität, wo er eine intelligente Form des Widerstands ausübt, indem er die Briten bei einer Theateraufführung brüskiert.

                      Ohne dass ich mit Indiens Befreiungsgeschichte vertraut wäre, entsteht der Eindruck, dass die Unabhängigkeit nicht allein das Verdienst Gandhis und seiner Anhänger war, sondern ein Zusammenspiel verschiedener (auch gewaltbereiter) Widerstandsgruppen. Interessant ist, dass Bhagat Singh ein Atheist und Sozialist war. Wie gut das wohl mit dem religiösen Indien zusammenpasste? In Kerala gibt es ja starke sozialistische Strömungen, aber ob die alle Atheisten sind?
                      Von der Inszenierung her ist der Film ok, aber keineswegs überragend. Mir war er zeitweise zu kitschig für eine Produktion von 2002. Vor allem die Liebesgeschichte ist kaum auszuhalten. Und dass Bhagat fröhlich singend seinem Tod entgegen spaziert – naja…. Insgesamt trotzdem noch sehenswert.

                      https://boxd.it/cQ8hC

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                        EudoraFletcher68 28.02.2023, 06:56 Geändert 28.02.2023, 12:27

                        Mein 5. Kinobesuch in 2023! Wahnsinn.

                        Leider ist aber der Film aber nicht der Rede wert. Ein versoffener und deprimierter Sternekoch (der aber trotzdem kein Peil davon hat, was Umami ist…^^) reist nach Japan zu einem Kollegen und stellt dann fest, dass die lang gesuchte Ingredienz natürlich die Liebe zur Familie ist….. So was in der Art hat man schon gesehen, in besser. Auch die viel gepriesene Ramen-Suppe gibt´s schon in
                        TAMPOPO (1985), RAMEN SHOP (2018)
                        und Reisen nach Japan z.B. in SUSHI IN SUHL (2012).

                        Die Schnitte sind für das heutige ADHS-Publikum gemacht. Ein Glück, dass ich das schon gewohnt bin (was aber nicht heißt, dass ich es gut finde).

                        Muss man nicht gesehen haben. Aber Gerard Depardieu ist schon nett.

                        https://boxd.it/2SGCI
                        https://boxd.it/eqWlK

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                        • 8

                          Die erste Star Treck-Serie habe ich als Kind und Jugendliche sehr gerne gesehen. Aber mit dem Erwachsenwerden habe ich das Interesse zunehmend verloren und zwar noch die Spielfilme angeschaut aber die Folgeserien konnten mich nicht begeistern.

                          THE ORVILLE finde ich wirklich toll, aber auch hier ist es so, dass ich nicht mehr als 2,3 Folgen hintereinander ansehen kann und dann brauche ich erst einmal wieder eine Pause davon. Wirklich toll an THE ORVILLE finde ich außer den neurotischen Charakteren das Spiel mit Werten, Normen und Konflikten.

                          Besonders gut gefallen mir

                          Folge 6: Bortus lässt sich einen Schnurrbart wachsen und Claire fragt Isaac nach einem Date. Ihre Kollegen fragen sich: Kann das gut gehen?
                          Folge 8 und 9: Sauspannende Doppelfolge über den Umgang mit KI und was deren Ziele vielleicht sein könnten.
                          Episode 10: Hat mich für sich eingenommen, weil Gordon Malloy genauso begeistert von PLANET OF THE APES (1968) ist, wie ich!
                          In Episode 11 bringen einige ältere Museumsartikel die Mannschaft durcheinander: Ein Smartphone, Zigaretten usw.

                          Ich freue mich schon auf die 3. Staffel!

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                            Mein Film #5 von Rolf Olsen.

                            Warum macht ein deutscher Regisseur eine deutsch-italienische Produktion, die in Schottland spielt und die Leute reden sich mit Mr. Und Mrs. und britischen Vornamen an? Außerdem irritierte mich das Empfinden, eine synchronisierte Fassung zu sehen, obwohl die Originalsprache als Deutsch angegeben wird. Wikipedia gab Aufklärung: „Da es sich um eine Koproduktion mit zum Teil fremdsprachigen Schauspielern handelte, wurde die Fassung komplett synchronisiert. Dadurch sind auch einige deutschsprachige Darsteller mit anderen Stimmen zu hören.“

                            Ein Paar bricht in ein Juweliergeschäft ein, auf der Flucht entkommt der Mann, aber die Frau wird zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt. Der Frauenknast ist hart und die Wärterinnen sehen aus wie Dominas. Eine Freundin der Hauptprotagonistin sieht zufällig den Ex als Kellner in einem Rasthaus arbeiten und erzählt ihr davon brühwarm. Daraufhin bricht sie mit einigen Mitgefangenen aus. Als erste Amtshandlung brechen sie in ein Kaufhaus ein, um sich neu einzukleiden. Sie reisen zu dem Rasthaus.

                            Der Plot und die Dialoge sind etwas albern, aber nicht ganz übel. Die coolen Frauen sind auf jeden Fall super! Gut gelungen sind die Bilder! Dafür hat sich die Sichtung von DAS RASTHAUS DER GRAUSAMEN PUPPEN gelohnt.

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                            • 6

                              Mein Film #6 von Rolf Olsen.

                              Ein Prostituierte wird ermordet. Es gibt einen „Verlobten“, der sie erst kürzlich kennen gelernt hat, es war Liebe auf den ersten Blick. Dann gibt es natürlich noch das Zuhälter- und Rot-Licht-Milieu und eine Connection nach Wien. Es gibt auch richtige Verbrecher, die in einem Steinbruch aufeinander schießen.

                              So richtig gut ist der Plot nicht und es gibt ein paar absurde Kampfszenen, aber IN FRANKFURT SIND DIE NÄCHTE HEIß punktet mit guten Bildern von schönem Lokal- und Zeitkolorit!

                              Ich kann nur allen Kollegen, die ein Herz für coole deutsche Produktionen aus den 1960-70ern haben und ein Prime-Abo, sich die Filme von Herrn Olsen anzusehen. Die lohnen sich alle mehr oder weniger!

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                                EudoraFletcher68 26.02.2023, 20:19 Geändert 26.02.2023, 22:12

                                Ziemlich harter Tobak, diese Doku über Kriminalität und Polizeiarbeit im Mumbai der 1990er Jahre mit Interviews einiger direkt beteiligter Polizisten!

                                Hier gibt es vieles, was bei uns einfach unvorstellbar wäre (und ich würde allen Menschen, die meinen, Deutschland wäre ein autoritärer Staat, empfehlen, sich mal mehr mit anderen Ländern, wie z.B. Indien zu beschäftigen):

                                Polizisten, die von der Presse und auch der Politik dafür hochgejubelt werden, dass sie im Grunde Selbstjustiz verüben. „Encounters“ nennt sich der Abschuss eines Verdächtigen. Sie wurden zu Superstars, sodass sogar Spielfilme über sie gemacht wurden. Dass sie dann für eine Doku ihre Geschichte erzählen (können) und aus dem Nähkästchen plaudern, wäre auch bei uns undenkbar.

                                Einer der beiden Regisseure, Francis Longhurst, ein Brite, der sich in Indien aufhielt, las die Zeitungen und wunderte sich über die Artikel, in denen die Encounters der Polizisten gezählt wurden. Daraufhin begann er mit seiner Recherche. Er berichtet, wie ihm langsam dämmerte, was da eigentlich passierte.

                                Für die Doku hat er sowohl Beteiligte als auch einen intelligenten politischen Aktivisten, der die Sache beurteilt, vor die Kamera bekommen, was die Doku erschreckend aber auch sehr gut macht.

                                Wer sich für indische Verbrechensbekämpfung interessiert, dem kann ich MUMBAI MAFIA: POLICE VS THE UNDERWORLD empfehlen.

                                Spannend, was in anderen Ländern so als Recht und Gesetz angesehen wird.

                                boxd.it/2sMNK

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                                  EudoraFletcher68 26.02.2023, 06:50 Geändert 26.02.2023, 07:06

                                  Irgendwo in den anatolischen Bergen lebt ein älterer Mann mit seinen drei Töchtern, einem Schwiegersohn und einem Enkel zusammen.

                                  Der Schwiegersohn hütet die Ziegenherde, hat aber Angst vor möglichen Dieben. Ob die beiden Männer, die eines Nachts plötzlich auftauchen, wirklich welche sind oder nicht, kann sich der Zuschauer selbst überlegen. Der Schwiegervater macht sich lustig über den Schwiedersohn, der mit seiner Frau im Wohnzimmer neben der anderen Schwester schlafen muss. Eine große Kränkung.

                                  Nach und nach erfährt man, dass die Frauen notgedrungen wieder bei ihrem Vater leben. Als Abends der Arzt aus der Stadt zu Besuch kommt und die älteren Männer mit ihm Raki trinkend am Feuer sitzen, nutzt der Schwiegersohn die Gelegenheit, diesen nach einem Job zu fragen, entweder in der Praxis oder bei dessen Bruder an der Tankstelle. Das Gespräch darüber wird immer aggressiver, vor allem als der Arzt ihm sagt, dass es für ihn in der Stadt schwierig werden dürfte, als Analphabet ohne Schulabschluss. Der Schwiegersohn wird grob weg gestoßen. Einige Zeit später tut es dem Arzt leid und er will ihn zurück holen, um sich zu entschuldigen. Der Versuch, dies zu tun, misslingt gründlich. In der Zwischenzeit hatte der Schwiegersohn eine seltsame Begegnung mit seiner Frau. Am Ende der Nacht ist er so wütend und weiß überhaupt nicht wohin mit seinen Aggressionen, dass er aus Versehen etwas Furchtbares tut.

                                  Die archaische Geschichte ist sehr sensibel und mit einem subtil-humorvollen Unterton erzählt, der aber nach einer guten Stunde ziemlich abrupt durch eine Eskalation zum Erliegen kommt.

                                  Übergeordnet geht es um die Schädigende Wirkung patriarchaler Strukturen.

                                  EINE GESCHICHTE VON DREI SCHWESTERN ist sehr speziell und dürfte nur für wenige Freunde des türkischen Kinos interessant sein.
                                  Vom Regisseur Emin Alper kenne ich noch ABLUKA, der auf eine ähnliche Art eine andere Geschichte in einem anderen Setting erzählt, jedoch übergeordnet mit demselben Thema.

                                  Die überwiegend nächtlichen Bilder sind stimmungsvoll und hell genug, dass man noch etwas erkennen kann: https://boxd.it/j79eC

                                  https://boxd.it/d6pDM
                                  https://boxd.it/ldO3K

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                                    EudoraFletcher68 26.02.2023, 06:48 Geändert 26.02.2023, 10:23
                                    über Manto

                                    Biopic bzw. Ausschnitt aus dem Leben des in Indien berühmten Schriftsteller Saadat Hasan Manto. In diesen 4 Jahren findet die Spaltung von Indien und Pakistan statt, worunter der muslimische Manto sehr litt, da er seine Heimat verlor - so wie viele seiner Landsleute.

                                    Er zog um von Bombay nach Lahore. In Bombay war er ein gefeierter Autor - in Lahore verdiente er kaum etwas und man beschimpfte ihn für seine Texte und klagte ihn wegen Obszönität an.

                                    Es empfiehlt sich wahrscheinlich, vorher etwas mehr über ihn zu wissen, da der Film sehr dialoglastig ist. Ich kannte ihn nicht.

                                    Die Bilder sind sehr ansprechend und die Farbkomposition ist ästhetisch und hochwertig.

                                    Mir hat MANTO gut gefallen. Wenn mich etwas mit Manto verbinden würde, wäre da noch Potenzial.

                                    https://boxd.it/cQ8hC

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                                      EudoraFletcher68 25.02.2023, 06:43 Geändert 25.02.2023, 10:31

                                      In besonders schönen (Landschafts-)Bildern sieht man mongolischen Pferdezüchtern und Cowboys dabei zu, wie sie ihre Arbeit machen. Fasziniert hat mich, wie die Cowboys die Pferde zureiten und nicht ein einziges Mal herunterfallen. Kein Vergleich zu den amerikanischen Rodeos, bei denen die Männer ja meist nach 30-60 Sekunden abgeworfen werden.
                                      Die Pferde, die sich nicht zureiten lassen, kommen zum Metzger.

                                      Die meiste Zeit des Jahres sind die Tiere in einer Herde in der Steppe unterwegs und werden nur ab und an eingefangen und zugeritten, damit sie nicht völlig verwildern. Der Umgang der Männer mit ihnen ist spannend zu sehen. Weder liebevoll noch grob, sondern durchaus mit Einfühlungsvermögen aber ohne Verzärtelung. Das ist nicht die erste Doku über die Mongolei, bei der mir diese Leute und ihre Herangehensweise ziemlich sympathisch sind. Das sind sehr freundliche Menschen, die sogar, wenn ihnen jemand weh tut (das Lieblingspferd klaut und umbringt) nicht nach Rache schreien oder aggressiv werden, sondern eher traurig sind und den Schmerz ausdrücken. Gleichzeitig ist der Eigentümer der gestohlenen Pferde sehr hartnäckig bei der Verfolgung der Diebe (und der Dokumentarfilmer ist mit dabei! Wahnsinnig spannend!!!). Sehr sympathische Leute!

                                      Die Inszenierung ist ganz nach meinem Geschmack mit fast keinem nervigen Hintergrundsprecher. Noch besser hätte es mir gefallen, wenn es keinen Synchronsprecher gegeben hätte, sondern UT, aber das ist nur eine Kleinigkeit.

                                      Noch bis 5.4.2023: https://www.arte.tv/de/videos/084688-000-A/hueter-der-mongolischen-pferde/

                                      https://boxd.it/2sMNK
                                      https://boxd.it/bbGPi
                                      https://boxd.it/eqWoY

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                                        EudoraFletcher68 25.02.2023, 06:42 Geändert 25.02.2023, 09:56

                                        Diese ARTE-Doku über BACK TO THE FUTURE bezieht die Trilogie auf andere Zeitreisefilme. Es werden Mutmaßungen darüber angestellt, was die Filme bis heute so großartig macht. Dazwischen gibt es ein paar alte Interview-Ausschnitte mit Michael J. Fox und aktuellere mit Lea Thompson, die Martys Mutter sowohl in alt als auch in jung gespielt hatte (was ich nicht wusste). Dann kommen natürlich auch die beiden Bobs, die Autoren und Regisseure zu Wort.

                                        Ich hatte mich bisher nicht eingehender mit dem Making Of beschäftigt und so gefällt mir diese Doku auch wenn sie konventionell mit Hintergrundsprecherin inszeniert ist und man sicherlich noch viel mehr und vor allem lustigeres dazu hätte erzählen können. Man hat die Trilogie auf die damalige Zeit und die gesellschaftliche Situation bezogen, was gut gelungen ist.

                                        Die Prophezeiung von Trumps Präsidentschaft kommt auch nicht zu kurz. Zemeckis sagt dann auch ein paar Worte dazu.

                                        Erfreulich finde ich, dass die Originalszenen in OmU gezeigt werden.

                                        Ich glaub, es steht demnächst ein Rewatch an!

                                        Bis 10.5.2023: https://www.arte.tv/de/videos/107165-000-A/zurueck-in-die-zukunft/

                                        https://boxd.it/eqWoY

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                                        • EudoraFletcher68 24.02.2023, 22:44 Geändert 24.02.2023, 22:46

                                          Hm.... ^^
                                          Was ist mit PULP FICTION, CLERKS, CHUNGKING EXPRESS, DIE VERURTEILTEN, NATURAL BORN KILLERS, ASHES OF TIME und LEBEN! ??

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                                            In der deutschen Synchro grauenhaft verkitschte 43minütige britische Doku inclusive der entsprechenden Musik über Tiere, die sich im Winter wohlfühlen. Die Aufnahmen sind dafür sehr schön. Eisbären, Walrösser, Rentiere, diverse Pinguine (Hier hatte ich den Verdacht, dass ich manche der Szenen schon aus andere Dokus gesehen hatte, aber das kann auch ein Irrtum sein), roter Panda (ungewöhnlich! So groß wie eine Hauskatze mit langem, flauschigem Schwanz), die Goldstumpfnase (bezaubernde Affen mit einer seltsamen Winter-Diät: Rinde und Nadeln der Kiefer!), japanische Makaken beim Baden (mal wieder), Braunbären, Murmeltiere, Moschusochsen, Wölfe, Steinadler, das Hermelin und japanische Rotkronenkraniche (wunderbar! Leider viel zu kurz).

                                            Für die Kürze der Doku am Ende doch sehenswert (Wenn man es schafft, die saublöde Sprecherin und die Musik zu ignorieren)!

                                            Also, Winter- und Schneefreunde, haltet euch ran, denn nur noch bis 26.2.23 gibt´s die Doku hier: https://www.arte.tv/de/videos/107148-000-A/tierischer-winterzauber/

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                                            • 7 .5

                                              Danke an S-Patriot für den Tipp!

                                              Es handelt sich um eine sehr gut inszenierte und bebilderte Doku über afrikanische Surfer und deren Selbstverständnis. Die Bilder sind ästhetisch und atmosphärisch mit Lokalkolorit und natürlich auch vom Surfen, aber auch von anderen sportlichen und artistischen Aktivitäten. Verschiedene Menschen sprechen über das Leben, ein Buchhändler, mehrere Taxifahrer usw. Ein junger Typ will lieber reisen und surfen, als eine Ausbildung zu machen, einen Beruf zu ergreifen und eine Familie zu gründen. Er träumt davon, nach Spanien zu gelangen. Er ist an der marokkanischen Küste und surft dort neben den Touristen aus den reichen Ländern. Für die Surfer dort geht es darum, so gut wie möglich zu werden, um Sponsoren zu bekommen. Eine marokkanische Surferin wird vorgestellt. Weitere geht es über Südmarokko an der Sahara entlang in den Senegal, nach Gambia usw. Der Filmemacher scheint einfach die Küste entlang gefahren zu sein und geguckt zu haben, wen er da am Strand findet.

                                              Ziemlich faszinierend finde ich die afrikanische Surfer-Szene, weil im Gegensatz zu den dekadent wirkenden Amerikanern, von denen man den Eindruck hat, dass sie aus dem Wohlstand heraus ihren Sport betreiben, sind das hier Menschen, die gar nichts haben, außer ihren Surfbrettern und ich staunte, dass die jungen Leute überhaupt auf die Idee kommen, dass sie lieber surfen wollen, als in die Schule gehen. Ziemlich riskante Sache.

                                              Man bekommt einen Eindruck, was manche der Menschen in den besuchten Ländern bewegt.

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                                              • 6 .5

                                                Film #6 von meiner Hitchcock Box, mit der ich nun wieder einigermaßen versöhnt bin!

                                                Danke an einar für die Empfehlung!

                                                Am Anfang gibt es in London einen Stromausfall. Vor einem Kino regen sich die Kinobesucher auf und wollen ihr Geld zurück.
                                                Der Kinoeigentümer hat Geldsorgen und irgendwie Dreck am Stecken. Ein Bösewicht will, dass der Mann etwas tut, was ganz London in Angst und Schrecken versetzt. Die Frau vom Kinobesitzer sitzt an der Kasse.

                                                Ein Kommissar verdächtigt den Kinoeigentümer wegen des Stromausfalls.

                                                Später gibt es dann noch einen Bombenanschlag, bei dem der kleine Bruder der Frau um´s Leben kommt. Das macht die Frau ziemlich wütend und sie tut etwas Überraschendes.

                                                Auch wenn der Film soweit recht gut gemacht ist, konnte ich doch nicht so viel damit anfangen, wie ich gerne gewollt hätte.

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                                                  EudoraFletcher68 23.02.2023, 06:39 Geändert 23.02.2023, 15:55

                                                  Dieses mehrfach nominierte und ausgezeichnete Werk Lav Diaz wurde 2016 in Venedig zum Besten Film gewählt. Die DVD lag sehr lange bei mir rum, weil ich mit Herrn Diaz so meine Schwierigkeiten habe. Weniges hat mir bisher recht gut gefallen, wie z.B. BATANG WEST SIDE (2001) oder STORM CHILDREN, BOOK ONE (2014), anderes in Ordnung, wie GENUS PAN (2020) oder NORTE – DAS ENDE DER GESCHICHTE (2013), einige mochte ich nicht, wie ELEGY TO THE VISITOR FROM THE REVOLUTION (2011) oder HUGAW (in LAKBAYAN, 2020). EVOLUTION OF A FILIPINO FAMILY (2004) habe ich nach etwas über einer Stunde abgebrochen, obwohl meine MP-Vorhersage mittlerweile bei 8,3 liegt!

                                                  THE WOMAN WHO LEFT beginnt 1997 als die britische Kolonialherrschaft über Hong Kong endet und die Region wieder an China zurückfällt. Gleichzeitig hatte man wohl auf den Philippinen um den Weggang chinesisch-philippinischer Investoren/Firmen von Mindanao, auf Grund der Entführungen durch muslimische Terroristen/Piraten/Separatisten, Sorgen. Das jedenfalls hören wir in einem Radioprogramm, während wir einigen Frauen, offenbar Häftlinge, bei ihren Verrichtungen zusehen. Eine dieser Frauen, eine Lehrerin, wird nach 30 Jahren entlassen, weil sie unschuldig im Gefängnis saß. In der ersten Stunde gibt´s zumindest noch so eine Art Plot, später habe ich ihn verloren oder er verliert sich im Nirgendwo….

                                                  Manchmal gefallen mir die sw-Aufnahmen von Lav Diaz Filmen, aber die hier finde ich großteils eher nichtssagend. Diese statischen Einstellungen mit Leuten, die weder was Interessantes sagen noch tun. Wie auf einer Theaterbühne, wo sich aber nix abspielt. Die Locations sind nicht gerade ansprechend, sondern wirken auf mich etwas zufällig und lieblos zusammengewürfelt. Wo ist das Lokalkolorit? Ja, ok eine Eatery oder eine Straßenecke, aber das ist jetzt nicht gerade weltbewegend.

                                                  Da der Film so lang ist und ich die meiste Zeit keine große Freude daran hatte, fällt meine Wertung niedriger aus, als sie ausgefallen wäre, wenn THE WOMAN WHO LEFT ein 90-Minüter gewesen wäre. Aber 3 h und 46 min…. (Habe den Film auf 3 x angeschaut.)

                                                  Es fällt mir schwer zu erfassen, warum ausgerechnet Lav Diaz als Vertreter des philippinischen Kinos so beliebt in Europa ist. Ich sehe, dass einige Kollegen recht angetan von ihm sind, also muss es wohl an mir liegen… Jedenfalls mir reicht es von diesem Regisseur.

                                                  (MP-Vorhersage: 7,1)

                                                  https://boxd.it/bZCw2

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                                                  • 6 .5
                                                    EudoraFletcher68 23.02.2023, 06:37 Geändert 23.02.2023, 08:25

                                                    Eine Transfrau als Hauptkommissarin.

                                                    Die Geschichte ist zwar recht überkonstruiert (Entführung eines Schiffs auf dem Bodensee), aber wenn man das akzeptieren kann und für eine TV-Produktion ist die Umsetzung gut gelungen!

                                                    Die Bilder wirken zum Teil künstlerisch angehaucht, hat mir sehr gut gefallen (vor allem eben für eine TV-Produktion). Lena Katharina Krause heißt die Kamerafrau.
                                                    Einige Szenen sehen aus wie komplett animiert (weniger toll).

                                                    Ansonsten sind Figuren und Dialoge intelligent und durchaus kreativ geschrieben und von den mir unbekannten Darstellern gut umgesetzt. Wenn nach dem Piloten noch ne Serie nachkäme, würde ich mir wahrscheinlich weitere Folgen anschauen.

                                                    Noch bis 15.3.23: https://www.daserste.de/unterhaltung/film/der-donnerstags-krimi/videos/seeland-ein-krimi-vom-bodensee-video-100.html

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