EudoraFletcher68 - Kommentare
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Alle Kommentare von EudoraFletcher68
Ein Satoyama ist ein Ort an welchem Mensch und Natur in Einklang miteinander leben, heißt es in der Doku, die aus 2 Teilen besteht: Leben im Einklang mit dem Schnee und mit dem Vulkan. Die Idee ist gut und Japan interessiert mich auch, auch die Land(wirt)schaften dort. Leider fand ich die Inszenierung aber krass langweilig.
Bis zum 15.5.23: https://www.arte.tv/de/videos/095774-001-A/satoyama/
Bis zum 16.5.23: https://www.arte.tv/de/videos/095774-002-A/satoyama/
Mein 3. Kinobesuch in 2023 und mein 2. Sneak Preview ever.
Oh Graus! Was für ein grauenhaft langweiliger Film: Ein verheirateter Mann beginnt eine Affäre mit einer Single-Mom. Sie versichern sich dauernd, dass es nix Verbindliches ist, aber man sich ganz toll findet. Sie labern und labern und labern. Alles nix von Belang. Dann beschließen sie, eine weitere Person in ihr Sex-Leben hinein zu holen. Das führt natürlich zu Verwerfungen. Die aber auch derartig langweilig sind, dass ich das Ende herbei gesehnt habe. Nach 30 Minten habe ich nur noch auf das Ende gewartet.
Die Bilder waren genauso belanglos wie die Protagonisten. Da gab´s dann für mich auch nichts zu holen. An dem Film gab es gar nichts, was mich irgendwie auch nur im Ansatz interessieren würde.
TAGEBUCH EINER PARISER AFFÄRE hat die Welt echt nicht gebraucht.
https://boxd.it/eqWlK
Bestandteil des 7-Teilers MARTIN SCORSESE PRÄSENTIERT THE BLUES, der auf MP sowohl einzeln als auch im Gesamtpaket gelistet ist.
Es geht um Geschichte und Gegenwart des Blues aus Memphis mit einigen älteren und neueren Ausschnitten mehr oder weniger bekannter Musiker. Positiv zu vermerken ist: Kein Erzählonkel im Hintergrund.
Der Musiker Rosco Gordon führt durch die Stadt und erzählt, was sich verändert hat. Großartige Atmosphäre, schöne Musik und gute Bilder! Irgendwie traurig, dass der alte Sänger nun auf der (weißen) Touristenmeile singt. Gleichzeitig eine schöne Szene, wie er die Straße entlang schlappt und ihn ein Kollege, der mit seiner Musik auf der Straße steht, sieht, herbeiruft und mit ihm zusammen musiziert.
Ich könnte diesen alten Blues-Musikern ewig zuhören, wenn sie von früher erzählen und singen. Ich liebe diese Dialekte und Stimmen! Seit ich 19 bin habe ich einen guten Freund, der ursprünglich aus Louisiana stammt, der redet auch so ähnlich. Leider kann er nicht singen…. Es wird vom Beginn Schwarzer Radiomoderatoren erzählt, was ich interessant finde und auch über ein Plattenlabel.
Dieses schöne Stück von B.B. King kommt auch vor: https://www.youtube.com/watch?v=d9ozjCQkqZs
Wem das gefällt, der wird THE ROAD TO MEMPHIS lieben.
Mein 3. Film von Rolf Olsen und der 3. Volltreffer. Ich glaub, ich werde noch ein Fan von dem Herrn, auch wenn er sicherlich einige merkwürdige Sachen gemacht hat (zumindest wenn ich mir die Titel so ansehe).
In München und Umgebung gedrehter wunderbarer Actionfilm mit sozialkritischem Anspruch (der aber nicht ernst zu nehmen ist) im 1970er Jahre Flair. Am Besten gefallen mir die Bilder. Die Locations sind sehr gut ausgewählt, aber auch die Darsteller sind superschön anzusehen! Auf IMDB steht, dass der Film 2015 von Subkultur Entertainment restauriert wurde. Das erklärt auch die hervorragende Bildqualität!
Ein Mann bricht auf dem Weg zu seinem Gerichtsprozess aus und haut ab. Sein Kumpel, der Luigi hat eine hübsche blonde Freundin. Zu dritt planen sie einen großen Coup. Mit dem Geld wollen sie sich dann absetzen. Da taucht auch noch der fahnenflüchtige Bruder von der Blondine auf. Gemeinsam überfallen sie eine Bank und nehmen dort auch Geiseln – warum sie das tun, habe ich nicht verstanden. Offenbar hat man damals noch geglaubt, dass man damit durchkommen könnte. Es entwickelt sich eine Dynamik dich mich kurz an DOG DAY AFTERNOON erinnerte, aber nur kurz.
Lustig mit was für Autos, die Polizei in den 1970ern noch durch die Gegend gefahren ist! Es gibt ein paar (verhältnismäßig) brutal blutige Momente - scheint ein Markenzeichen für Olsen zu sein! Auch kann man ein paar Vaginen bewundern.
https://boxd.it/5fmLa
GLÜCKLICH WIE LAZZARO wurde in Cannes für das beste Drehbuch ausgezeichnet und wurde auf vielen internationalen Filmfesten nominiert.
Lazzaro lebt in einem abgeschiedenen Bergdorf, in dem die Zeit still steht und die Einwohner von der Marquesa als Leibeigene gehalten werden. Er wirkt ein wenig zurückgeblieben, aber das ist vielleicht nur Schein. Er lässt sich treiben und durch einige Zufälle verlässt er sein Dorf und kommt in die Stadt. Mysteriöse und weltliche Dinge geschehen, Wir erfahren, dass Lazarro über besondere Eigenschaften verfügt. Durch eine Aktion des rebellischen Sohns der Ausbeuterin gerät das gesamte Gefüge ins Wanken und stürzt schließlich in sich zusammen. Die armen Dorfbewohner ziehen in die Stadt, wo sie ihr Leben weiterhin auf niedrigstem Niveau verbringen. Lazarro lässt sich treiben und eines Tages trifft er auf den Sohn der Marquesa wieder.
Mich erinnerte es an Filme wie MIRACOLO A MILANO (1951) – der hat mir aber viel besser gefallen.
Ich habe den Film auf 3 x angesehen, auch weil ich immer wieder keine Lust mehr hatte, weiter zu schauen. Er hat schon seine Momente, aber so richtig toll finde ich ihn nicht. Auch visuell hat er mich nicht erreicht.
https://boxd.it/eUmE2
https://boxd.it/ei1uE
Film #2 meiner Hitchcock Box, sein zweiter Propagandafilm für das britische Informationsministerium. Genauso wie LANDUNG AUF MADAGASKAR war das für mich kein großer Filmgenuss. Hier besonders uninteressant für mich, dass fast der gesamte Plot durch die französischen Polizisten erklärt wird. Es geht um einen Schotten, der gemeinsam mit einem Polen aus einem deutschen Gefangenenlager über Frankreich nach London geflohen ist, wo er verhört wird. Dann passieren weitere Dinge.
Für mich war´s hauptsächlich langweilig.
Vielen Dank, Framolf, für diesen wunderbaren Tipp!
Kurzes Filmchen mit einer kleinen Hauptprotagonistin, die aufgrund eines spontanen Ärgers einen Diebstahl begeht und dann über sich hinaus wachsen muss, weil alle anderen sich lieber raus halten.
https://boxd.it/3Maow
https://boxd.it/gDz96
Beunruhigender Kurzfilm über den Absturz eines Vaters mit seinem Sohn, denen durch den Klimawandel die Lebensgrundlage entzogen wird. Obwohl mir die Bilder nicht wirklich gefallen, hatte der Film doch etwas Anziehendes und hat mich emotional angesprochen. Auch der Sound des Windes dazu kommt gut.
Danke, Framolf für die Empfehlung!
https://boxd.it/3Maow
Noch bis 28.2.23: https://www.arte.tv/de/videos/083242-000-A/ava-ploetzlich-erwachsen/
Noch bis zum 28.2.23 in diversen Sprachen: https://www.arte.tv/de/videos/024940-000-A/ghost-dog-der-weg-des-samurai/
Noch bis zum 7.3.2023: https://www.arte.tv/de/videos/061685-000-A/es-geschah-am-hellichten-tag/
Noch bis zum 7.3.23: https://www.arte.tv/de/videos/022488-000-A/stromboli/
Bis 11.4.2023: https://www.arte.tv/de/videos/060769-000-A/antarktis-die-reise-der-pinguine/
Diese Doku über den Franzosen Sébastien Dos Santos Borges, der mit seinen Hunden am berühmten Iditarod-Schlittenhunderennen (das übrigens zur Erinnerung an den Impfstoff-Transports nach Nome ins Leben gerufen wurde) über 1.569 km von Anchorage nach Nome teilnimmt. Das wäre ein Neuzugang für meine Schlittenhundeliste: https://boxd.it/5mzAI - wenn ich in der Lage wäre, Filme auf Letterboxd anzulegen. Bin da leider schon mehrmals gescheitert.
Der Franzose erzählt ein bisschen über sein Leben, seine Hunde, den Sport und das Schlittenhunderennen. Interessant finde ich, dass er seine Hunde ähnlich verzärtelt, wie sein Kollege Nicolas Vanier. Ich würde es womöglich auch so machen. Aber mir hat der Umgang der Inuit mit den Hunden intuitiv eingeleuchtet (Dass es eben halbwilde Arbeitstiere sind und nicht deine Freunde) und auch in der fantastischen Doku THE LAST DOGS OF WINTER machen die Tiere nicht den Eindruck, dass man sie als Haustiere halten könnte. In THE GREAT ALONE wird der bekannte Iditarod-Teilnehmer Lance Mackey begleitet, der schon 12 Mal teilgenommen und mehrmals gewonnen hat. Seine Hunde werden nicht so verzärtelt, wie die der Franzosen.
(Wenn man übrigens Iditarod-Rennen in Google eingibt, landet man gleich bei PETA: „Dieses grausame Rennen wird seit Jahren immer wieder zur Todesfalle für Hunde.“ Diese Organisation erzeugt mit solchen Texten bei mir keine Sympathien für den Tierschutz. Mit so einer aggressiven Meinungsmache gegen dieses Rennen werden die eigentlich wichtigen Tierschutz-Themen verharmlost und relativiert. Kann ich nicht ernst nehmen, so eine Organisation.)
Zurück zu Herrn Dos Santos Borges: Er reist mit seiner Frau und 22 Hunden an den Yukon, wo sie gemeinsam in einer kleinen Hütte wohnen. Er trainiert die Tiere über mehrere Wochen und dann geht das Rennen los und die Kamera begleitet den Musher.
Die Bilder sind sehenswert! Ich war überrascht, dass mir die Doku gut gefallen hat, obwohl ich schon mehrere Filme über das Iditarod-Rennen gesehen habe. Der Mann ist mir deutlich sympathischer als Vanier, weil weniger narzisstisch. Er ist einfach ein Mann auf einer Mission, der seine Hunde liebt (Einen davon muss er auf der Strecke zurücklassen. Als seine Leute den Hund abholen wollen, finden sie ihn nicht und dann tauchte er Monate später lebendig wieder auf). Und wir erfahren, dass Dos Santos Borges zum 2. Mal das Rennen abbrechen musste. 40 Meilen vor dem Ziel.
Noch bis 26.03.2023: https://www.arte.tv/de/videos/098129-000-A/mit-meinen-schlittenhunden-durch-alaska/
Wir lernen die Stadt Nome von heute kennen. Ja! Genau, die Stadt, in die 1925 Togo und Kollegen den Diphterie-Impfstoff brachten (https://www.moviepilot.de/movies/auf-hundeschlitten-gegen-den-tod/kritik/2040485). Zu Zeiten des Goldrausches hatte die Stadt bis zu 40.000 Einwohner. Heute leben nur noch ca. 4.000 Menschen dort, hauptsächlich Inuit.
Es werden ein paar Goldsucher begleitet und dann einige Inseln vorgestellt. Dutch Harbor in Unalaska z.B., wo der Polizeichef ein lustiges Rap-Video gegen Umweltverschmutzung durch Hundekot gedreht hat. Dort leben so viele Weißkopf-Seeadler wie anderswo Möwen. Diese werden während ihrer Nistzeit teilweise gefährlich für Menschen.
Auch wenn die Doku recht konventionell inszeniert ist, mit Erzählonkel im Hintergrund usw., so hat sie mir doch inhaltlich und von den vorgestellten Charakteren her gut gefallen. Informativ ist sie auch, wenn man sich für die Region interessiert.
Kann man gut mal gucken.
https://boxd.it/bbGPi
https://www.moviepilot.de/news/moviepilot-schraenkt-kommentarfunktion-unter-artikeln-ein-und-das-ist-der-grund-1139973
Ich brauch keine Kommentarfunktion unter den Artikeln. So werde ich nicht mehr auf diesen Schmarrn aufmerksam gemacht.
Bin eher froh, dass die wegfällt. Solange wir uns hier gegenseitig über Filme und Serien austauschen können, genügt mir das.
Vielen Dank, angucker, für den Tipp!
Großartiger, mehrfach nominierter und ausgezeichneter (u.a. Berlin International Film Festival ) Low Budget-Film (ca. $ 227.000,-), der thematisch gut zu DIE LIEBHABERIN (2016) oder PARASITE (2019) (der mich nicht überzeugt hat) passt.
Val, eine Hausangestellte, die seit 13 Jahren in einem kleinen Zimmerchen einer großen Villa in Sao Paulo haust, während sie sich um die Herrschaften kümmert und den mittlerweile volljährigen Sohn großgezogen hat, bekommt Besuch von ihrer gerade erwachsenen Tochter, die sie 10 Jahre nicht gesehen hat. Die Tochter wuchs wohl bei Verwandten auf dem Land auf. Anfangs dachte ich, vielleicht in den USA, weil sie mit völliger Selbstverständlichkeit die Villa in Beschlag nimmt. Aber es war doch in Brasilien. Jedenfalls ist sie gebildet und emanzipiert und möchte sich an der Universität von Sao Paoulo für ein Architekturstudium einschreiben. Als sie ankommt, dämmert ihr so langsam, wo sie hineingeraten ist. Sie hatte erwartet, dass die Mutter eine Wohnung haben würde, in der sie wohnen kann. Stattdessen bekommt sie eine Matratze im Kabuff der Mutter zugewiesen.
Da sie sich aber ganz anders verhält, als ihre Mutter, kommt es bald dazu, dass die Herrschaften des Hauses beginnen, ihr zu Diensten zu sein. Das bis zur Ankunft der Tochter stabile Gefüge gerät völlig durcheinander, aber so was von! Diese Rollenumkehr ist hervorragend inszeniert (auch wenn ich genauso wenig wie die Mutter verstanden habe, woher die Tochter die Selbstverständlichkeit nahm)!
Es gibt einige Überraschungen, die aber durchaus vorstellbar sind. Und ein paar ganz hervorragende Momente, wie z.B. als Val zum ersten Mal seit 13 Jahren den Pool in Besitz nimmt.
Sogar die Synchro war völlig in Ordnung (Ich war zu faul für OmU).
https://boxd.it/ekkHQ
https://boxd.it/esNdm
Film #1 aus meiner kürzlich erworbenen Hitchcock Box. Während drei ältere Schauspieler in der Maske sitzen und sich das Gesicht eincremen, erzählt einer den anderen von einem Fall während des 2. Weltkriegs auf Madagaskar um den Polizeichef und Widerstand gegenüber den französischen Kolonialisten. Für mich in erster Linie langweilig. Für den Film bräuchte ich wohl erst einmal Hintergrundwissen. Aber ohne dieses gibt´s ein paar lustige Szenen, z.B. von den drei Schauspielern.
Die USA versuchten Dänemark kurz nach dem 2. WK Grönland abzukaufen. Die Dänen lehnten ab, erlaubten den USA aber den großen Luftwaffenstützpunkt Thule zu bauen. Im kalten Krieg begannen die USA, eine Militärbasis unter dem Eis zu bauen, namens Camp Century, 240 km von Thule entfernt. Inclusive eines AKWs.
Die Amerikaner „wollten den Leuten weiß machen, dass man bequem unter dem Eis leben konnte.“
Das Thema ist an sich interessant, nur leider ist die Doku ziemlich langweilig gemacht.
Noch bis 9.3.23: https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/die-stadt-unter-dem-eis-kalter-krieg-auf-groenland--100.html
https://boxd.it/bbGPi
Ich bin ja nicht so sehr eine Freundin von Liebesdramen, aber dann gibt es manchmal welche, die mir doch gefallen. Bei THE DANISH GIRL wusste ich nicht, was auf mich zukommt. Ein befreundetes, lesbisches Paar hatte mir den Film empfohlen, ohne mir mehr dazu zu sagen.
Mich hat die Geschichte um das anfangs einfach nur androgyn wirkende Malerehepaars angesprochen. Zu Beginn wirkte es auf mich wie ein Spiel mit den Geschlechtern und Geschlechtsrollen, das zu großer Verwirrung zu führen schien, dabei gleichzeitig inspirierte und neugierig machte. Dann erwies sich, dass es kein Spiel ist.
Ich unterbrach den Film, fing an, ein bisschen nach zu lesen und erfuhr, …..
AB HIER KLEINE SPOILER
….dass THE DANISH GIRL die Geschichte der ersten geschlechtsangleichenden Operation erzählt. Und versucht, Verständnis bei Menschen, die noch nie mit Transgender in Berührung kamen, zu generieren, oder sie überhaupt nur für das Thema zu interessieren. Es werden die Schwierigkeiten, die so ein Prozess für alle bedeutet gezeigt.
THE DANISH GIRL ist offenbar auf große Ablehnung durch einen Teil der Transgender-Community gestoßen, weil sie sich diskriminiert und falsch gesehen fühlen. Auf Wunsch von SecondUnits Kommentar weiter unten habe ich den Text https://letterboxd.com/fuchsiadyke/film/the-danish-girl/ (ungefähr zu 60 %) gelesen. Darin steht u.a. die Forderung, sich THE DANISH GIRL nicht anzusehen, weil der Film sich immer wieder auf die Vergangenheit der Transfrau beziehe und diese mit dem „falschen“ Pronomen und mit ihrem „Totnamen“ bezeichnet würde. Des Weiteren las ich: „if I were to misgender you, you would be offended.” Dazu kann ich nur sagen: Das ist ein großer Unsinn! Warum sollte ich mich da angegriffen fühlen? Ich wäre eher überrascht und würde mich entweder dafür interessieren, was die andere Person mir eigentlich sagen möchte oder würde mich nicht weiter dafür interessieren und dann auch nicht weiter darüber grübeln. Ich kenne ja mein Geschlecht. Das können andere gerne anders sehen.
Mir kommen manche Reaktionen und Forderungen auf diesen Film recht autoritär vor (z.B. „Do not watch this film.… If you discuss the film, refer to Lili only as Lili and she/her.”). Autoritäres Vorgehen hilft in solchen Fällen niemals weiter.
Ich bin immer dafür, wenn unterdrückte Minderheiten sich zur Wehr setzen, sich emanzipieren und für ihre Rechte einsetzen. Das bedeutet aber nicht, darüber bestimmen zu können, wie man von anderen wahrgenommen wird und mit welchen Personalpronomen oder Namen andere über einen reden. Auch ich kann nicht kontrollieren, wie über mich gesprochen wird.
Der hinzugerufene Psychiater diagnostiziert ein „chemisches Ungleichgewicht“ im Hormonhaushalt, das alles erklären würde. Genauso wird heute Menschen mit Depression ihre Krankheit erklärt und man verschreibt ihnen (fast wirkungslose) Anti-Depressiva, die hauptsächlich zu einem Verlust der Sexualität führen. Das machen Psychiater halt so. Warum sollten sie auf Transgender-Personen anders reagieren als auf andere Patienten, von denen sie sich überfordert fühlen? Die arme Lili wird also mit (Röntgen-?) Bestrahlung malträtiert. Das erinnert mich an die nach wie vor beliebte Elektroschockbehandlung therapierefraktärer Depression oder Bipolarer Erkankungen und die Verschreibung hoch dosierter schwerer Psychopharmaka für Menschen mit Posttraumatischer Belastungsstörung und anderen Erkrankungen. Besonders in der westlichen Welt werden Psychopharmaka in riesigen Mengen verteilt, obwohl die Wirksamkeit umstritten ist.
Transsexualität wird nach ICD-10, nach welchem auch im Jahr 2023 noch diagnostiziert wird, mit F64.0 als "Störung der Geschlechtsidentität" diagnostiziert, auch wenn das den betreffenden Menschen überhaupt nicht gefällt. Auch Schizophrene oder Persönlichkeitsgestörte sind oft mit ihren Diagnosen nicht einverstanden. Schafft man sie deshalb ab? Die Diagnose F64.0 hat man aus dem ICD-11 entfernt und wenn dieses dann auch für Deutschland in Kraft tritt, ist die Transsexualität als psychische Erkrankung abgeschafft. Ob das tatsächlich im Sinne der betreffenden Personen ist, wird sich in den nächsten Jahrzehnten zeigen. Ich wage es zu bezweifeln.
Die Figur Gerdas ist von Anfang an ziemlich androgyn und dominant – in gewisser Weise passte das Paar deshalb ganz gut zusammen, bis es eben nicht mehr zusammenpasst. Mir hat der Film auch deshalb sehr gut gefallen, weil er das Gefühl eines Menschen, im falschen Körper geboren worden zu sein, nicht einfach nur konkret nimmt, wie das heutzutage von großen Teilen der Transgender-Community gefordert wird, sondern sich unter unterschiedlichen Blickwinkeln mit der Frage beschäftigt, wie das zu verstehen sein könnte.
Es gibt einige Momente, in denen man den Eindruck hat, dass die Figur Lilli durch die normative Brille der Heterosexualität betrachtet wird.
Für mich war es jedenfalls ein wahrhaft aufwühlendes und packendes Filmerlebnis!
Criterion Collection. (MP-Vorhersage 7,2)
Erster Eindruck: Ein visuelles Gedicht! Hier waren Liebhaber und Künstler am Werk. Wundert mich, dass LOLA MONTEZ dafür keine Auszeichnungen erhalten hat. Die Geschichte, die angeödet hat, findet in einem Zirkus-Setting mit wunderbarer Kulisse und Kostümen statt.
Die Musik ist mir bald schon wahnsinnig auf die Nerven gegangen. Ein Grund, warum ich mir nicht so gerne Filme aus dieser Zeit ansehe, ist genau diese Art von Filmmusik.
Somit kann ich leider zusammenfassend nur feststellen, dass meine anfängliche Begeisterung bald nachließ und ich mich von der Geschichte, Inszenierung und den Dialogen gequält fühlte (weshalb ich mehrmals vorspulte) und ich trotz der tollen Bilder LOLA MONTEZ nichts abgewinnen konnte. Ein paar hübsche Schneeszenen aus den Alpen reichte nicht für meine Schneeliste.
Wer nur tolle Bilder sehen will, kann hiermit sicherlich nix falsch machen!
https://boxd.it/eqWlK
Dieses Mal ist Curd Jürgens kein Arzt, sondern ein Pfarrer in St. Pauli. Er war im 2. WK U-Boot-Kapitän gewesen und weil er überlebte, wurde er dann zum Pfarrer. In dieser Funktion besucht er eine Kommune, die zwar sehr klischeelastig aber zumindest in schönen Bildern und mit einer guten Portion Humor dargestellt ist.
Danach sieht man ein Geschäft zwischen einem Kleinkriminellen und einem wohlhabenden Herrn im roten Morgenmantel, einem Rechtsanwalt. Das Geschäft geht schief und kurz darauf gibt es zwei Tote.
Die Bilder und das Lokalkolorit sind erste Sahne! Und sogar 1970 war man schon fähig, problemlos Bilder in der Dunkelheit so aufzunehmen, dass man auch etwas sieht: https://boxd.it/j79eC. Davon abgesehen ist die Kamera hervorragend und deshalb der Film schon sehenswert. Lokalkolorit, Locations, Ausstattung und Farben sind sehenswert!
Der PFARRER VON ST. PAULI ist, wie auch DER ARZT VON ST. PAULI, überraschend gewalttätig und die Handlung temporeich.
https://boxd.it/5fmLa
Danke an tschunasun für den Tipp!
„Wer kennt sich schon aus mit den Weibern?“ (sagt der Arzt zu einem jungen Mann der seine Freundin verloren hat)
Es geht, wie der Titel schon sagt, um einen Arzt in St. Pauli (Curd Jürgens), der sich um Prostituierte, illegale Boxer, Kinder armer Leute und zwielichte Gestalten kümmert. Er selbst langt auch schon mal hin, wenn ihm in der Eckkneipe ein amerikanischer Matrose dumm kommt. Überhaupt versuchen die meisten Figuren Meinungsverschiedenheiten handgreiflich zu lösen. Insgesamt ist der Film erstaunlich gewalttätig! Einen wunderbaren Kurpfuscher, der Abtreibungen vornimmt, gibt es auch.
[Am Anfang ist da einer, der Unmengen an Brusthaaren hat - wirklich Unmengen davon! ]
Als Zeitdokument mit Lokalkolorit ist DER ARZT VON ST. PAULI absolut sehenswert, die Locations sind sehr gut gewählt und die Bilder hochwertig! Die Geschichte ist unterhaltsam und es hilft natürlich, wenn man Curd Jürgens mag. Mit der Laufzeit wird der Film immer besser.
Die Dramaturgie ist gelegentlich etwas over the top und es gibt ein bisschen Overacting. Trotzdem frage ich mich, warum heutzutage nur wenige deutsche Produktionen diese Qualität haben.
https://boxd.it/5fmLa
Es handelt sich um den zweiten Spielfilm von Caroline Monnet und ersten Spielfilm bei dem Sie das Drehbuch schrieb und allein Regie führte.
Sehr, sehr schöne Bilder von verschneiter kanadischer Landschaft und künstlerische (nächtliche) Sequenzen zeichnen diesen Film über Alkohol-Schmuggel in einem Reservat der Algonkin in Kanada aus.
Eine Doktorandin namens Mani, die als Kind von ihrer Ortschaft vom Vater weggebracht wurde und als Kanadierin aufwuchs, sucht nach ihren Wurzeln. Sie reist in die Heimat um dort Daten für ihre Doktorarbeit zu erheben. Sie spricht ihre Muttersprache Algonkin nicht mehr gut und auch das Französisch ist ihr zur Fremdsprache geworden.
Nach und nach erfahren wir mehr über den Umgang mit Alkohol in dem Reservat. Den Indigenen ist der Alkoholkonsum verboten, egal wo sie sind. Entsprechend rege ist der Schmuggel und das Schwarzbrennen.
Die Handlung (Aufklärung, wer alles hinter dem Schmuggel steckt und die Erforschung der Einstellung der Einheimischen durch Mani) schreitet nur langsam voran. Man könnte sagen es sei mehr eine Milieustudie mit starken Bildern. Es gibt gute Nachtszenen, deshalb: https://boxd.it/j79eC
Aber es gibt tatsächlich auch einen echten Plot.
Empfehlung für alle, die sich für indigene Geschichten/Milieustudien aus Nordamerika interessieren und für Freunde von atmosphärischen Indie-Dramen.
https://boxd.it/3Maow
Momentan zu sehen auf Prime in OmU.
Criterion Collection-Ausgabe. (MP-Vorhersage 8,1 Punkte)
Sidney Poitier in einem Schwarzen Drama über eine Familie, die auf beengten Verhältnissen mit der Schwester und der Mutter des Mannes lebt. Der Ehemann hadert mit seinem Schicksal, weil er als Chauffeur so wenig verdient. Er fühlt sich zu größerem berufen und hat alle möglichen Geschäftsideen (die seine Frau für unrealistisch einstuft) für die er Geld benötigt. $ 10.000,-, die seine Mutter von einer Lebensversicherung ausbezahlt bekommt.
Man erfährt über die Vorgeschichte und die Rollen(-zuschreibungen) der Protagonisten. Die Schwester studiert Medizin, was den Bruder ärgert. Das Geld wird zunehmend zum Konfliktthema in der Familie. Der Mann will mit zwei Freunden ausgerechnet einen Schnaps-Laden eröffnen, was seiner sehr gläubigen Mutter gar nicht gefällt. Da er selbst (zu viel?) trinkt, ist es auch aus Sicht des Zuschauers keine gute Idee. Missgunst und Neid kommt auf. Rassismus ist natürlich allgegenwärtig.
Die Inszenierung ist ein bisschen wie im Theater, gleichzeitig aber gut gemacht, denn die meisten Szenen finden in der ziemlich kleinen Wohnung und auch dort hauptsächlich in der Küche mit anhängendem Wohnzimmer statt.
Das Drehbuch ist gut, die Umsetzung auch, die Darsteller überzeugen auch, die Bilder sind sehr gut. Jedoch war mir der Film zu sauber und ordentlich, am Ende doch etwas zu brav. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass der Film für die damalige Zeit bedeutsam war.
Und er war mir auch zu lang. Eine Kürzung um eine halbe Stunde wäre für meinen Bedarf gut gewesen.