Filmfreund2015 - Kommentare

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    Filmfreund2015: FilmToast 14.07.2020, 17:33 Geändert 14.07.2020, 17:33

    Ja, der Wandel in der Tonalität ist wohl der große Unterschied, der einem auffällt, wenn man Aliens – Die Rückkehr mit Alien vergleicht. Doch der ursprünglichen Stimmung und Atmosphäre seines Vorgängers bleibt Aliens – Die Rückkehr treu. So entfaltet sich in der ersten Hälfte eine einnehmende Horroratmosphäre während der Erkundung der verlassen Kolonie auf LV-426. Unterstrichen wird dies durch langsame Kamerafahrten, ein bedrückendes Sounddesign, den stimmungsvollen Score und die allgegenwärtig morbiden Special-Effects.

    In der zweiten Hälfte mündet die Spannung dann in einem nicht minder horrormäßigen Actiongewitter, als den Marines droht, von der Überzahl an Aliens überrannt zu werden. Wie Ridley Scott das Horrorgenre definierte, so definierte auch James Cameron (Alita: Battle Angel, Avatar – Aufbruch nach Pandora) hier ein Stück weit, wie Action auszusehen und sich anzufühlen hat: Schweißtreibend und eindringlich. Die Marines selbst verbleiben zwar überwiegend als ziemliche Klischees, aber als durchweg unglaublich sympathisch. Seien es nun die coolen Sprüche oder die Dynamik untereinander: Die Truppe bestehend aus einer Vielzahl an Persönlichkeiten schließt man ziemlich schnell in sein Herz. Der Cast ist indes mindestens ebenso erinnerungswürdig, wie noch im Original. Hicks, Hudson, Burke, Newt, Vasquez, Apone und Bishop sind alles Charaktere, die ich niemals vergessen werde. Mit Ellen Ripley an der Spitze.

    Aliens – Die Rückkehr hat als Sequel einen beinahe unmöglichen Spagat geschafft: Er hat die Geschichte des meisterhaften ersten Teils nicht minder meisterhaft fortgeführt. Mein Herz schlägt zwar nach wie vor beim ersten Teil ein wenig höher, dennoch lässt sich einfach nicht von der Hand weisen, dass James Cameron hiermit eine der besten Fortsetzungen der Filmgeschichte abegelierfert hat. Dabei würzt er seine Geschichte mit ausreichend Neuem, würdigt aber auch im selben Atemzug den Vorgänger in jeder sich bietenden Möglichkeit, ohne dieselbe Kost einfach nur noch einmal aufzuwärmen.

    Seien es die Figuren, das ikonische Sound-Design, die brillanten Effekte oder der herausragende Score: Aliens – Die Rückkehr ist in allen Belangen ein mehr als würdiger Nachfolger. Und noch so viel mehr als das. Nicht nur ein genredefinierender Kultfilm, der sich handwerklich auf dem höchsten Niveau bewegt, sondern ein Meisterwerk, das die Genres Action und Horror virtuos miteinander verwebt, ikonische Figuren in noch höhere Sphären aufsteigen lässt und ein Stück Filmgeschichte für die Ewigkeit darstellt, das man als Filmfan mindestens einmal erlebt haben sollte.

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    • 5 .5

      Netflix neuester Hit ist mal wieder ein klarer Fall von verschenktem Potential. So gelingt es The Old Guard trotz seiner durchaus interessanten Prämisse rund um die Gruppe Unsterblicher nicht, die Schwelle des Mittelmaß zu überschreiten und der Streifen bleibt weitestgehend hinter seinen Möglichkeiten. Die Performances sind zwar durchaus solide, aber auch leider nicht mehr und die Charaktere verbleiben ziemlich blass. Theron ist zwar cool wie immer, aber ich denke, dass mir hier einzig Harry Melling (Dudley Dursley aus Harry Potter) als überzeichneter, aber launiger Antagonist etwas im Gedächtnis bleiben dürfte. Wenn überhaupt. Dazu kommen dann noch unpassend eingestreute Musikstücke, gerade noch passable Action und mieses CGI Blut.

      Was bleibt ist ein netter Actioner für Zwischendurch, der weit hinter seinen Möglichkeiten und ähnlichen Beiträgen bleibt und wohl schnell als Teil des großen Haufens mittelmäßiger und beliebiger Eigenproduktionen von Netflix in Vergessenheit geraten dürfte.

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      • 3 .5

        Der Inhalt von The Barge People liest sich ja schon mal relativ vielversprechend. Fischmutanten - Irgendwo zwischen The Hills Have Eyes und Hatchet. Auch wartet der Streifen mit einem recht unverbrauchten Setting auf. Gerade dieses spielt er im ersten Drittel auch überwiegend gekonnt aus. So werden gerade zu Beginn einige wirklich schöne Aufnahmen des im Lichte des Sonnenuntergangs getauchten Kanals geboten. Während die Protagonisten auf ihrem kleinen Kahn diesem entspannt entlangschippern, ist man allerdings auch ziemlich schnell ermüdet. Die Figuren des Films sind nämlich allesamt dermaßen nervig und unsympathisch, dass man sich die im Titel angekündigten Mutanten direkt herbeiwünscht. Doch das dauert. Und zwar verdammt lange.

        Also verbringt man die erste knappe Stunde damit, sich die absolut uninteressanten Gespräche der Gruppe anzuhören, während nebenbei versucht wird, so etwas wie Atmosphäre und Spannung aufzubauen. Als es dann endlich mal ein wenig zur Sache geht, wird man immerhin mit der einen oder anderen Gore-Szene vertröstet. Auch die Masken der fischähnlichen Mutanten sind noch relativ gelungen, doch Spannung oder Eindringlichkeit kommen aufgrund der fehlenden Sympathie für die Figuren und die allgemein stümperhafte Inszenierung zu keiner Zeit auf. Auch den kleinen Twist, den der Streifen bereit hält, riecht man schon meilenweit vorher.

        Der Streifen hier ist keine Vollkatastrophe. Aber verdammt nah dran. Es ist genau die Art Film, die man im Tele 5 Late-Night-Programm ab 2:00 Uhr morgens erwarten würde: Stümperhaft, ohne Gespür für Irgendwas und billig. Selbst die größten Genre-Freunde, die auch gerne mal 2 Augen zu machen, während sie sich einen Slasher reinziehen, sollten den hier dann doch lieber meiden. Zu spannungsarm und ohne auch nur den geringsten Funken Charme.
        Der Film ist wirklich ein blutiger Alptraum. Ist dabei aber leider nicht einmal wirklich richtig blutig.

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        • 7 .5
          Filmfreund2015: FilmToast 07.07.2020, 21:50 Geändert 07.07.2020, 21:51

          Sushi Girl ist sowas von Tarantino, ist sich dessen zu jeder Zeit bewusst und spielt die damit einhergehenden Stärken bis zur letzten Sekunde gekonnt aus.

          Die Dialoge machen ungemein viel Spaß, sind feingeschliffen und man hängt den Figuren förmlich an den Lippen. Diese sind, unter anderem mit Genre-Ikonen wie Mark Hamill, Michael Biehn, Danny Trejo oder Tony Todd, darüber hinaus verdammt brillant besetzt. Gerade Mark Hamill hinterlässt als skrupellose Gangster-Schwuchtel einen derbe nachhaltigen Eindruck. Die Brutalität lässt auch alles andere als zu wünschen übrig Und das titelgebende Sushi Girl sorgt für den einen oder anderen Hingucker.

          Dass der Streifen hier nicht bei jedem Zweiten zumindest auf der Watchlist gelandet ist, ist eine Schande. Eine viel zu unbekannte Perle. Vielleicht nicht ganz die Wertung wert, die ich bei ihm hier hinterlasse, aber allemal eine Sichtung für alle da draußen wert, die von Tarantinos Stil nicht genug bekommen können.

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          • 6 .5
            Filmfreund2015: FilmToast 29.06.2020, 21:18 Geändert 29.06.2020, 21:30

            Ich persönlich konnte mit den Eurovision Song Contest eigentlich nie wirklich etwas anfangen. War für mich immer nur eine Randerscheinung, die ich mal mehr mal weniger wahrgenommen habe. Das letzte Mal so richtig, als Deutschland Lena "I believe I Spider" Meyer Landrut ins Rennen geschickt hatte. Seitdem ruhte das Theme weit außerhalb meiner kleinen Bubble. Bis jetzt.

            Mit The Story of Fire Saga stellt Netflix einen Beitrag in seinen filmischen Fundus, der gleichermaßen liebevoll, wie auch hoffnungslos kitschig und leidlich extravagant inszeniert ist und ganz klar für Hardcore-ESC-Fans gemacht wurde. Das merkt man zu jeder Zeit im Guten wie im Schlechten. Der Humor sitzt nicht immer, an Will Farell scheiden sich ohnehin die Geister und der Streifen ist mit knapp über 2h etwas zu lang geraten. Die Liebe zum ESC, das überraschend angenehme Overacting der Darsteller und ja, auch ein wenig die Musik selbst, sorgen dann aber doch noch für eine schön kurzweilige Sichtung.

            The Story of Fire Saga bringt mich sogar fast soweit zu sagen, dass ich den nächsten Contest vielleicht sogar mal wieder halbherzig verfolge. Aber auch nur fast. Was letztlich bleibt, ist ein netter Film über zwei sympathische Personen mit ein wenig beschwinglicher Musik, einigen netten Gags und einer wie immer bezaubernden Rachel McAdams und einem wandelbaren Dan Stevens. Nicht mehr, aber auch ganz gewiss nicht weniger.

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            • 8

              Uncut Gems lässt einem kaum Zeit zum atmen und schafft es, den Zuschauer über seine 2 Stunden Laufzeit durchweg zu bannen und aufzukratzen. Und ebenso aufgekratzt zurück zu lassen.

              Eine intensive Charakterstudie, die den Zuschauer, ebenso wie ihren Protagonisten, mit erdrückenden Peitschenhieben vor sich her scheucht und einem dabei kaum Luft zum atmen lässt. Das ist gleichermaßen anstrengend, wie auch berauschend. Untermauert wird diese faszinierende und physisch fordernde Abwärtsspirale durch ihren überraschend brillanten Hauptdarsteller: Adam Sandler.

              Sandler miemt den schmierigen, schwitzenden, ekligen aber auch gleichzeitig sympathischen jüdischen Juwelier Howard Ratner in absoluter Bestform und er darf hier endlich mal wieder zeigen, was er auf dem Kasten hat. Und zwar einiges.

              Uncut Gems ist also endlich mal wieder ein Film mit Sandler, bei dem ich mich nicht schämen muss, ihn zu mögen. Nein, nicht nur zu mögen, sondern verdammt nochmal abzufeiern. Ein einengender Ritt, der in jedem seiner Bilder pures Adrenalin versprüht und dieses körperlich spürbar macht.

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              • 6 .5

                Ganz gleich, ob The Vast of Night für den Zuschauer nun eher als Einschlafhilfe oder als Mysterythriller funktioniert: Die insgesamt tolle Inszenierung von Regisseur Andrew Patterson, der hiermit gleichzeitig seinen Debütfilm liefert, kann wohl niemand von der Hand weisen. Auch die Dialoge, von denen es hier wirklich jede Menge gibt, sind gut geschrieben und von ihren Darstellern fähig vorgetragen. Darüber hinaus wird eine stimmige 50er Jahre Kleinstadt-Atmosphäre eingefangen.

                Wer also etwas übrig hat für ruhige Sci-Fi, eine ansprechende Inszenierung zu schätzen weiß und von Twilight Zone mäßigen Stories nicht genug bekommen kann, der dürfte mit dem kleinen, aber feinen Streifen hier gut aufgehoben sein und auf seine Kosten kommen.

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                • 7 .5

                  Underwater nimmt einen schon in seinen ersten Minuten mit auf eine gleichermaßen actiongeladene wie stimmungsvolle und vor allem spannungsreiche Horrortour auf einer Unterwasser-Bohrstation, die dem Untergang geweiht ist.

                  Dabei suhlt sich der Streifen durchweg im Fahrwasser von Filmen wie Deep Star Six, Leviathan, Alien und sogar ein wenig Dead Space, tut dies aber so konsequent kompetent, dass man gerne gewillt ist, darüber hinwegsehen. Kompetent und sympathisch ist hier neben der Inszenierung auch die Gruppe an Überlebenden, die sich erfreulich geschickt anstellt und eigentlich durchweg nachvollziehbar handelt.

                  Optisch weiß Underwater seine Reize ebenfalls gewinnbringend auszuspielen. Die engen Gänge im leichenblassen Zwielicht, die allgemein spürbare Bedrohung im Nacken und einige ziemlich heftige Gewaltspitzen sorgen für wohligen Thrill. Ganz zu schweigen von einem tollen Creature-Design, das viele Fans eines bestimmten Schriftstellers sehr erfreuen dürfte.

                  Für manche mag Underwater vielleicht nur ein Rip-Off bekannter Genre-Größen sein, für andere und mich ist er hingegen ein Genrehighlight, dass man sich nicht entgehen lassen sollte. Und das nicht zuletzt aufgrund einer wieder einmal wundervollen Kristen Stewart.

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                  • 6

                    Denis Villeneuves Dune erscheint voraussichtlich Ende des Jahres und als Vorbereitung darauf und um endlich eine Bildungslücke zu schließen war es also höchste Zeit, David Lynchs Sci-Fi Epos endlich nachzuholen.

                    Und was soll ich sagen? Was für ein Brett. Dune ist ein gleichermaßen faszinierendes wie anstrengendes Erlebnis. Doch trotz der allgegenwärtigen Sperrigkeit wollte ich einfach mehr und war über jeden Happen, der einen in ausufernder Exposition zugeworfen wurde, dankbar und habe das reiche Universum geradezu aufgesogen.

                    Der Zahn der Zeit und die dicke Schicht Staub, die über Dune liegt, kann man aber auch nicht von der Hand weisen. So wirkt vieles aus heutiger Sicht äußerst merkwürdig (Beispiel Schilderkampf), ist nicht immer gut gealtert und bricht die vielschichtige Geschichte mit schon fast albern anmutenden Szenen.

                    Auf der anderen Seite sehen viele Sets auch heute noch beeindruckend aus, vor allem die riesigen Wüstenwürmer sind nach wie vor episch inszeniert und der Soundtrack fügt sich passend ein. Zusammen mit den abgefahrenen, komplett überzeichneten Figuren ergibt sich dann letzten Endes ein Film, den man nicht mögen, aber gesehen haben muss.

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                    • 6 .5
                      über Rabid

                      "Warum wiederholen wir alte Trends? Warum hauchen wir alten Dingen neues Leben ein? Fügen wir etwas Neues hinzu? Denn ohne Seele kann es kein Leben geben. Richten wir uns also nach der Masse, oder machen wir Kunst für die Wenigen, die sich wagen, sich darauf einzulassen?"

                      Äußerst passende erste gesprochene Worte in diesem (mehr oder weniger) Remake. Der 2019er Rabid hebt sich schon ein wenig von der Masse ab und wirkt gerade dann schon fast ein wenig aus der Zeit gefallen, wenn er sich an den Elementen von Cronenbergs Original bedient. Was nur leider viel zu selten passiert. Das wäre an sich nicht weiter schlimm, würden sich die neuen Aspekte rundum die Kritik an der Modelwelt nicht wie ein Fremdkörper anfühlen. Denn dafür ist deren Abhandlung bei Weitem zu inkonsequent und tonal unstimmig.

                      Die abgefahrenen Masken, derben Gewaltspitzen, die allgemein surreale und morbide Optik sorgen allerdings für eine Vielzahl Hingucker. Dabei scheint Rabid oftmals optisch stark angelehnt an Refns The Neon Demon zu sein, jedoch ohne dabei auch nur annähernd dessen Klasse zu erreichen.

                      Für alle Fans von Body Horror der brutaleren Sorte, die nach aufdringlicher Horror-Optik schmachten und ein Fable für Cronenbergs abgefahrenen Stoff haben, dürfte das Remake allerdings durchaus eine Sichtung wert sein.

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                      • 6 .5

                        Ich hatte keinen Zweifel, dass der mir hier zusagen würde. Mad Max meets Dawn of the Dead. Was kann da schon schiefgehen? Ziemlich wenig! Zumindest wenn einem der Sinn nach kurzweiliger Untoten-Action mit gehörigem Härtegrad steht, die gerne mal etwas drüber sein darf.

                        Ein paar coole Charaktere, die genauso drüber, badass, wie auch tough sind, schnetzeln und ballern sich auf einem Roadtrip durch zombieverseuchte Lande. Dabei ist Wyrmwood mächtig spaßig und jederzeit gut gepaced, dass keine Langeweile aufkommt und man über den mitunter zu aufdringlichen CGI-Blutschwall gerne hinweg sieht.

                        Definitiv ein kleines, sympathisches Highlight des nicht tot zu kriegenden Genres und ein nicht mehr ganz so geheimer Geheimtipp für alle da draußen, die sich an der Zombie-Thematik nicht satt sehen können.

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                        • 9 .5

                          Ein Film, der einen so unangenehmen Beigeschmack hinterlässt, wie Galle beim Aufstoßen.

                          Die Skandinavier haben ja schon hinlänglich bewiesen, ein Händchen für derart unangenehmen, gleichermaßen von Tristesse und Aufgewühltheit durchzogenen Stoff zu haben. So auch wieder hier mit Under the Tree, in dem ein Nachbarschaftsstreit eskaliert und eine Kurzschlussreaktion auf die nächste folgt, bis das blindwütige Gehabe seinen grauenvollen Tribut zollt. Schnörkellos mitten in die Magengrube, sodass man sich nach der Sichtung mit aller Härte heruntergezogen fühlt.

                          Wenn man also mal den Eindruck hat, viel zu gute Laune zu haben und etwas braucht, dass einem so richtig den Magen umdreht, dann ist Under The Tree genau das Richtige.

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                          • 4

                            Selten habe ich mich mit der Wertung eines Filmes so schwer getan, wie bei Fernando Meirelles semi-biografischem Drama The Two Popes.

                            Auf der einen Seite ist der Film cinematographisch gesehen auf so ziemlich allen Ebenen bärenstark inszeniert. Seien es nun Kameraeinstellungen oder Beleuchtung. Auch die beiden Hauptdarsteller, Anthony Hopkins und vor allem Jonathan Pryce bieten ein dermaßen begnadetes Schauspiel und wechseln gar wunderbar feingeschliffene Dialoge, dass allein dies schon eine Sichtung rechtfertigt.

                            Was mir allerdings übel aufstößt, vor allem, als ich mich nach dem Film noch ein wenig über die beiden Päpste eingelesen habe, ist die ambivalente Darstellung von Gesprächen und Sichtweisen der beiden, die in der Form nicht so stattgefunden haben dürften und doch sehr bieder sind. Nein, Diese Darstellung stößt mir nicht nur übel auf, sie widert regelrecht an. Es wirkt so, als würde (Achtung, Übertreibung) Hitler Imperator Palpatine begnadigen und sagen, dass es absolut in Ordnung war, den Planeten Alderaan in die Luft zu jagen.

                            Wenn man The Two Popes allerdings als fiktionales Werk betrachten kann und mag, so kann man die Vorzüge seiner Inszenierung und Darsteller jedoch sehr genießen. Immerhin handelt es sich hier ja auch um einen Spielfilm und keine Doku. Doe hier da und aufblitzende Buddy-Comedy wirkt dabei dann noch wie die Kirsche auf einer schmackhaften Torte.

                            Oder eben wie die Kirsche auf dem unreflektierten, biederen und oberflächlichen Haufen Mist, den man in ihm sehen kann. Ich weiß es nicht.

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                            • 7 .5
                              Filmfreund2015: FilmToast 01.05.2020, 15:14 Geändert 01.05.2020, 21:45

                              Extraction bietet energetische Action, tolle Plansequenzen und knackige Fights im Stile eines John Wick. Und wie auch bei John Wick, hat für Extraction ebenfalls ein ehemaliger Stuntman auf dem Regiestuhl Platz genommen. Und das merkt man - Sowohl im Guten wie auch im Schlechten, wobei das Gute hier definitiv überwiegt.

                              Das Pacing mag zwar nicht immer stimmen und einige Szenen und Dialoge wirken wenig packend und zielführend, sodass der Film mit 20 Minuten weniger Laufzeit eine intensivere und kurzweiliger Schiene gefahren wäre. Auch die Geschichte bleibt stets in den Parametern seines Genres und bietet nichts Neues. Das muss er aber auch nicht. Die technische Seite haut da locker vieles wieder raus und Extraction wartet mit tollen Setpieces und intensiven Kampfszenen auf, die optisch ansprechend in Szene gesetzt werden. Man bekommt klare Action ohne großes Schnittgewitter präsentiert. Zwar nicht ganz so stylisch und beeindruckend wie in John Wick, aber als kleiner Bruder dessen geht Tyler Rake allemal durch. Zumal Chris Hemsworth immer gerne gesehen ist. Für die Fortsetzung bin ich für meinen Teil definitiv wieder mit an Bord.

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                              • 9

                                The Way, Way Back ist wieder einer dieser Filme, bei denen ich mich frage, warum ich sie nicht früher entdeckt habe. Denn auch, wenn man mitten der der Movie-Bubble ist, so gehen einem doch lange Zeit viele Perlen durch die Lappen. So wie dieser feine Streifen hier. Bis jetzt.

                                The Way, Way Back erzählt die Geschichte von Duncan. Einem 14 jährigen Jungen, der gefangen in der Pracht seiner pubertären Unbeholfenheit scheinbar immer das fünfte Rad am Wagen ist, nicht beachtet wird und in seinem einengenden Umfeld nie wirklich aus sich herauskommen kann. Auf einem gemeinsamen Familienurlaub lernt er jedoch Menschen kennen, die in ihm wieder einr Hoffnung entfachen, die er schon lange verloren geglaubt hatte. Er lernt, ganz gleich, wie mies einem das Leben zuspielt, sich dabei stets selbst treu zu bleiben und sich selbst nicht zu ernst zu nehmen.

                                Der Film rührt dabei einerseits aufgrund von Emotionalität zu Tränen, auf der anderen Seite sind viele Situationen und Gespräche aber auch einfach so witzig, bissig und schlichtweg sympathisch, dass einem die Tränen in die Augen schießen. Sympathisch ist überhaupt das Wort, das The Way, Way Back am besten beschreibt. Darüber hinaus begeistert das Darsteller Ensemble auf ganzer Linie (vor allem Sam Rockwell will man einfach hier nur in den Arm nehmen und selbst zum Kumpel). Der Score bestärkt die verträumte und melancholische Wirkung und die allgemeine Atmosphäre ist durchweg authentisch.

                                Kein Wunder also, dass ich über die gesamte Laufzeit hinweg mit einem breiten Grinsen da saß und diese wundervolle kleine Geschichte über Hoffnung genossen habe. Ein wundervoller Feel Good Movie, der in seinen kleinen Tönen eine große Wirkung zu erzielen vermag und in der richtigen Stimmung noch so viel mehr.

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                                • 10

                                  Der Leuchtturm ist eine groteske Schönheit. Ein cinematografisches Meisterwerk in stilistischer Perfektion. Visuell ungemein berauschend, zieht er einen von der ersten Einstellung an in seinen Bann, der einen fest umklammert hält und bis zum Schluss, sogar darüber hinaus, nicht mehr loslässt. Mit dem Leuchtturm selbst als stets still drohender Präsenz im Hintergrund, die über allem unnahbar thront. Intoniert durch die dröhnende Soundkulisse kriechen einem die gebotenen schroffen und lebensfeindlichen Bedingungen auf der Insel quasi unablässig in die Knochen und erzeugen gemeinsam mit der morbiden Bildsprache eine audiovisuelle Wucht, derer man sich schlichtweg nicht zu entziehen vermag.

                                  Durch den Schwarz-Weiß-Look und vor allem das 4:3 Bildformat befeuert Eggers die beinahe unerträglich unangenehme Atmosphäre zusätzlich und erzeugt ein beklemmendes Gefühl. Nicht nur transportiert Der Leuchtturm dadurch seine Geschichte visuell authentisch in die damalige Zeit, er erzeugt aufgrund des beengenden Bildformates auch einen unausweichlich auf das Geschehen zentrierten Blick. Ein Blick, den man zum einen abwenden möchte, aufgrund der markaberen, tristen Bilder. Aber auch ein Blick, den man auf der anderen Seite zu keiner Sekunde abwenden kann. Denn von den Bildern geht eine unglaublich faszinierende Sogwirkung aus. Das Produktionsdesign und die Kameraarbeit sind hier nicht nur über jeden Zweifel erhaben, sie sind überragend. Die Bezeichnung “every frame a painting” ist selten so zutreffend, wie hier.

                                  Am Ende fühlt man sich dann, als hätte man selbst viele Monate auf der verfluchten Insel mit dem Leuchtturm verbracht. Und ist nicht minder wahnsinnig und zerrieben vom peitschenden Wind, der stürmischen See und der Einsamkeit, wie die beiden Charaktere. Willem Dafoe und Robert Pattinson spielen sich selbst und den Zuschauer um den Verstand und liefern die mit Abstand besten Leistungen ihrer Karrieren ab. Was wirklich etwas heißen will. Der Leuchtturm ist eine einzigartige und groteske Schönheit, die nachhallt und deren Aufbau sowie Klimax markerschütternd einwirken. Nach The Witch und Der Leuchtturm kann Robert Eggers womöglich nächster Geniestreich Nosferatu gar nicht schnell genug erscheinen. Auch, wenn er nach diesem Gesamtkunstwerk hier verdammt große Fußstapfen zu füllen hat.

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                                  • 8

                                    The Strangers bietet quälend spannenden und packenden Horror.

                                    Dieser schleicht sich hierbei von der ersten Minute an in äußerst unterschwelligen Tönen ein und unterwandert schnell das Nervenkostüm des Zuschauers. Jedenfalls unterstreicht die Kameraarbeit das stets mulmige Gefühl und erzeugt gerade durch das, was der Zuschauer, aber nicht der Protagonist sieht, ein wahrlich mulmiges Gefühl und fährt damit eine ungemein effektive Schiene. Gemischt mit der bedrängenden Soundkulisse, die nie zu sehr drüber ist, ergibt sich ein überzeugender Home Invasion Thriller, der Nervenkitzel garantiert.

                                    Selbst, wenn man im Horror Bereich schon einiges gesehen hat, so dürften sich einem einige Shots, allen voran der des Posters, ins Gedächtnis brennen.
                                    The Strangers ist einer der stärksten Vertreter im Home Invasion Bereich ein grimmiges Spannungsbrett und ein zermürbendes Katz und Maus Spiel. Selten habe ich mich nach einem Film so unwohl in den eigenen 4 Wänden gefühlt.

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                                    • 6 .5

                                      Bis zum Untergang ist ein geradliniger Survival Thriller, der aktueller nicht sein könnte.

                                      Dabei schwenkt der Streifen erfreulich wenig die Moralkeule bezüglich der aktuellen Lage des Planeten und der Gesellschaft. Der französische Regisseur Patrice Laliberté konzentriert sich hier nämlich auf das, was in diesem Rahmen am besten funktioniert: Den Thrill. Dieser kommt aufgrund der knackigen Laufzeit von nur 83 Minuten angenehm kurzweilig und so gut wie durchweg spannend daher.
                                      Die Handlung ist die meiste Zeit über nachvollziehbar und das Handeln der Charaktere authentisch. Aufgrund dieser Authentizität wird ebenso auf Effekthascherei und einen zu eindringlichen Score verzichtet, was gerade den etwas härteren Szenen und dem Finale umso mehr Intensität verleiht.

                                      Wirich nachwirken tut dieses kleine Kammerstück zwar nicht wirklich, wegknuspern lässt es sich dafür jedoch hervorragend.

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                                      • 6
                                        Filmfreund2015: FilmToast 02.04.2020, 21:30 Geändert 02.04.2020, 21:34

                                        Alter Finne. Was Primal Rage in den ersten 50 Minuten und mit den Figuren verschenkt, macht er mit seinem enorm hohen Gewaltgrad und der starken Maskenarbeit wieder wett.

                                        Zugegeben, sich geschlagene 50 Minuten durch einen Big Foot Blackwood Slasher beißen zu müssen, bis dann nach den entnervenden Dialogen der belanglosen Charaktere mal irgendetwas Packendes passiert, ist schon happig und dürfte eine Geduldsprobe darstellen, die viele gar nicht erst auf sich nehmen wollen. Das ist durchaus verständlich, doch eingefleischten Slasher und Gore Fans geht dadurch ein durchaus appetitlicher Happen durch die Lappen.

                                        Primal Rage ist eine Schlachtpalette, die zwar schwer in die Gänge kommt, dann aber vor allem hinten heraus mit jeder Menge Blut und Gedärm zumindest die Genrefans befriedigt. Zumal es auch einfach so wirkt, als hätten die Macher einen Mords-Spaß beim Filmen. Und das ist gerade in diesem Genre Grundvoraussetzung, dass sich dieser auch auf den Zuschauer überträgt. Wenn auch mit mit viel Anlaufzeit.

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                                        • 6 .5

                                          Der erste 47 Meters Down war ein noch ganz solider Hai-Horror-Streifen. Völlig klar also, dass ein Nachfolger nicht lange auf sich warten ließ. Wobei sich der Streifen hier eigentlich nur des Titels zwecks Zugkraft bedient, denn mit dem Erstling hat er denkbar wenig zu tun.

                                          47 Meters Down: Uncaged verlagert sein Szenario jedenfalls von der hohen See in ein unterirdisches, von den alten Maya angelegtes, verwinkeltes Höhlensystem, welches eins eine uralte Stadt war, die nun völlig von Wasser überspült. Oh, und natürlich treibt sich dort ein hungriger Killerhai herum, der die nervigen aber heißen Chicks gerne anknabbern möchte. Eine relativ erfrischende Ausgangslage also was die Kullisse anbelangt für einen Streifen dieser Art. Wenngleich man hier natürlich nicht allzu viel hinterfragen sollte und die Logik-Keule zurecht schwingen könnte.

                                          Die Atmosphäre in dem beengenden Höhlensystem mit dem beinahe zombiemäßig wirkenden Raubfisch weiß immerhin zu gefallen. Die Kills kommen zwar alles andere als überraschend, gestalten sich aber ansprechend blutig. Der Film fühlt übrigens sich auch eher weniger wie ein klassischer Hai-Horrorfilm an, sondern viel mehr wie ein Slasher. Oder als würde man The Descent unterwasser sehen.

                                          47 Meters Down: Uncaged kommt dank der stets angezogen Spannung angenehm kurzweilig und ohne nennenswerte Längen daher, taugt wohl aber eher Genrefans oder Teens, die sich in der Gemeinschaft einen netten Schockerabend machen wollen.

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                                          • 8

                                            "Es gibt 3 Arten von Leuten: Die von Oben. Die von Unten. Die, die fallen..."

                                            Was für ein origineller Streifen! Auch, wenn High Rise (horizontal) oder Snowpiercer (vertikal) ebenfalls eine Gesallschaft im Mikrokosmos aufgezeigt haben, würzt Der Schacht seine Ideen mit vielen intensiven Spannungsmomenten und ist obendrein auch noch um einiges zugänglicher, als es die anderen beiden Streifen sind.
                                            Die 1½ Stunden Laufzeit vergehen Dank der einnehmend klaustrophobischen und ekligen Atmosphäre wie im Flug. Auch an Gewaltdarstellungen wurde hier nicht gegeizt. Überhaupt rollen sich in vielen Szenen geradezu die Fußnägel hoch und die vielen Close-Ups sorgen für unangenehme Nähe zum Geschehen. Man kann den Gestank von Blut, Schweiß und Fäkalien der beengenden Plattformen quasi riechen.
                                            Leider versieht der spanische Regisseur Galder Gaztelu-Urrut seinen ansonsten einwandfrei inszenierten Psychothriller hinten heraus mit einem nicht ganz stimmigen Ende, was die die vorzügliche Note unnötig verdirbt, das tolle Gesamterlebnis aber kaum schmälert.

                                            Die Netflix Eigenproduktionen sind häufig sehr unbeständig in ihrer Qualität und zumeist entweder Hit oder Miss.
                                            Der hier ist definitiv wieder ein Hit. Bitte mehr davon!

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                                            • 7 .5
                                              Filmfreund2015: FilmToast 26.03.2020, 20:16 Geändert 26.03.2020, 20:25

                                              "Der Teufel wohnt in uns allen, aber die Welt machen wir uns selbst zur Hölle..."

                                              In unheilvollen leisen Tönen, die immer wieder von Humorspitzen durchbrochen werden, entfaltet sich in der ersten knappen Stunde eine einnehmend unangenehme Atmosphäre. Nur, um dann in einem abgefuckten Panoptikum aus perversen, geisteskranken Bodyhorrorelementen zu münden.

                                              Tusk verstört, zermürbt, ekelt an, ist abstoßend und schlichtweg wahnsinnig - Wahnsinnig abgefahren, da die vielschichtigen Dialoge und die Selbstironie nicht minder packend sind, als die visuell innovative und krasse Chaussee.

                                              Kurz gesagt: Tusk ist absolut kranker und bizarrer Scheiß. Love it or leave it.

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                                                Filmfreund2015: FilmToast 24.03.2020, 21:45 Geändert 24.03.2020, 22:29

                                                Die Prämisse, mit einem gefräßigen Krokodil in einem trockenen Pool festzusitzen hat mich direkt bei der Ankündigung des Streifens angefixt. Und da ich ohnehin schwer was übrig habe für Kroko-Schocker war eine Sichtung von The Pool unabdingbar.
                                                Und was soll ich sagen? Die kleine thailändische Genre-Perle liefert genau das, was man von ihr erwarten dürfte. Nicht wirklich mehr, aber auch nicht weniger.

                                                Das Kroko ist solide visualisiert, vielleicht etwas zu behebig und in Szenen mit viel Action etwas schwammig und künstlich. Dafür hauen die blutigeren Passagen umso mehr rein und die Kameraarbeit weiß aus dem begrenzten Setting so viel herauszuholen, wie es eben möglich ist. Der Nervenkitzel hält sich überwiegend in Grenzen, steigt dann mit zunehmender Laufzeit, wird dann aber leider durch einige dumme Entscheidungen wieder unnötig gedämpft.

                                                Nichtsdestotrotz macht The Pool in seinem Genre vieles richtig und sei Fans eben dieses Genres als kleiner Tipp ans Herz gelegt. Aber die futtern ja in der Regel sowieso alles, was nicht bei 3 auf dem Baum ist. (Ich selbst eingeschlossen)
                                                Logik Fanatiker suchen indes dafür lieber das Weite.

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                                                • 9

                                                  Der Mando mag zwar nicht ganz so sehr der Antiheld sein, den einige sich gewünscht hätten und The Mandalorian schafft es auch nicht gänzlich, sich von der Macht-Thematik zu lösen und einfach mal eine geerdete Geschichte aus der weit weit entfernten Galaxis zu erzählen. Auch auf Fan Service und einen Hang zur übermäßigen Verniedlichung sollte man sich hier einstellen. Aber irgendwo gehörte all dies ja schließlich auch schon immer zu Star Wars. Wer damit klar kommt, der wird mit The Mandalorian eine wahnsinnige Freude haben und eine tolle Geschichte erleben. Denn es stecken Unmengen Liebe und Fingerspitzengefühl in dieser Produktion. Kein Wunder, denn die Serie wurde schließlich von Fans für Fans geschaffen. Jon Favreau und seine Crew haben hierbei den schwierigen Spagat zwischen Klassischem und Neuem geschafft und präsentieren mit dem Mando eine der jetzt schon coolsten Star Wars Figuren.

                                                  Darüber hinaus runden ein genialer Cast, herausragende Technik, handgemachte Effekte und Sets, epische Shots und eine durchweg wohlige Western-Atmosphäre die ganze Sache noch ab. Wie rund sich die Geschichte letztlich aber entpuppen wird, steht zur Zeit noch in den Sternen. Denn die wenigen Folgen der ersten Staffel werden bislang noch recht locker von einer eher groben Rahmenhandlung zusammengehalten. Wahrscheinlich ist aber, dass es sich hier verhalten wird wie bei Star Wars: The Clone Wars, wo die ersten Staffeln und Folgen erst eine Vielzahl an Figuren und Sachverhalten eingeführt haben, bis dann in den folgenden Staffeln ein spannender Story Arc aufgebaut wird. Apropos Clone Wars: Wie es scheint, darf man sich in der zweiten Staffel von The Mandalorian auf den Auftritt der wohl beliebtesten Figur freuen, welche die Animationsserie hervorgebracht hat.

                                                  (Für die umfangreiche Kritik im Director's Cut -> Kritik im Original anklicken^-^)

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                                                  • 8 .5
                                                    über Border

                                                    Wenn man glaubt, schon vieles gesehen zu haben, dann kommt Border daher und wirft sämtliche Sehgewohnheiten über den Haufen.

                                                    In jeder seiner Fasern mutet er gleichermaßen befremdlich wie auch wunderschön an und verknüpft altertümliche Folklore mit aktueller Gesellschaftskritik. Eingefangen in wunderschönen Bildern und unterstrichen durch herausragendes Schauspiel. Unwohlsein, Ekel, Abscheu, Faszination, Melancholie, Neugierde und Zärtlichkeit liegen ungemein nah beieinander und absorbieren einen förmlich. Wobei es schwierig sein dürfte, hier eine eindeutige Empfehlung auszusprechen, da man mitunter sehr auf eine Probe gestellt wird. Einige Szenen dürften für die meisten eine ziemliche Grenzerfahrung darstellen.

                                                    Eine Grenzerfahrung, bei der man gewillt sein muss, sich auf sie einzulassen und sie durchzustehen. Dann belohnt einen Border mit einer Geschichte, die einem schlichtweg den Boden unter den Füßen wegzieht.

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