Filmfreund2015 - Kommentare
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Alle Kommentare von Filmfreund2015
Ein weiterer peinlicher Beitrag in der mittlerweile leider langen Liste peinlicher Beiträge.
Schade, dass Provokation, Klickbait und an den Haaren herbeigezogene Themen nun schon seit längerer Zeit Qualität, Recherche und gesundem Menschenverstand vorgezogen werden.
Ich habe mittlerweile wirklich keine Lust mehr, nach den guten Beiträgen hier, die es immernoch gibt, zu suchen. Dafür ist der Haufen an inhaltlichem Müll, durch den man sich dafür wühlen muss, einfach zu groß geworden.
Ungeschönt, unter die Haut gehend und unglaublich unangenehm: Utøya hat mich ein Stück weit zerstört.
Ungeheuerlich sind die Taten von Anders Breivik, die der Film so eindrücklich, niederschmetternd wie auch erdrückend visualisiert. Die emotional unweigerlich schmerzliche Konfrontation des Zuschauers mit den Gräueltaten des 22. Julis setzen einem erheblich zu und lassen jedwede Karthasis schmerzlich vermissen. Jeder Schuss bedeutet ein weiteres beendetes Leben und jeder Schuss fühlt sich wie eine weitere Nadel an, die sich tief in das eigene Herz bohrt.
Lediglich das Ende des Films, der sich länger anfühlt, als er eigentlich ist, stellt wenigstens für den Zuschauer eine kleine Form der Erlösung dar.
Habe ich einen zweiten Teil gebraucht? - Nein.
Habe ich mich gefreut, als ein zweiter Teil angekündigt wurde, obwohl ich den ersten nur ebenfalls ganz gut fand? - Schon ein wenig.
Hatte ich meinen Spaß mit Zombieland 2? Absolut!
Auch, wenn der Look mitunter überaus aufdringlich künstlich ist, viel zu viel CGI zum Einsatz kommt, eine große Story kaum existent ist, die Apokalypse zum reinen Gag-Selbstzweck verkommt und ebendiese Gags vermehrt auf Masse statt Klasse setzen, hatte ich im Großen und Ganzen wirklich meinen Spaß im Kino. Denn die Dynamik der Charaktere macht einfach zu viel Laune, auch wenn es schade ist, dass die Vierer-Gruppe recht früh auseinander gerissen wird. Was aber wiederum dem in meinen Augen wohl größten Pluspunkt in Zombieland 2 Platz macht: Zoey Deutsch. Selten habe ich mich von einer Figur so gerne nerven lassen. Ebenso unterhaltend waren die rasanten Actionszenen und eine gewisse Plansequenz.
Ansonsten schaut sich Zombieland 2 einfach so locker flockig weg, dass ich ihm für seine Fehler nicht böse sein kann und will.
Gemini Man macht einiges neu und eigentlich doch wieder überhaupt nichts. Das ist besonders schade, da man somit hier die Chance verpasst hat, die bahnbrechende Technik mit einer ansprechenden Geschichte zu garnieren. Der Streifen ist inszenatorisch und technisch top, schauspielerisch und vom Pacing her solide, doch die Geschichte bleibt leider weit hinter ihren Möglichkeiten und ist verdammt zweckdienlich. Ob man selbst nun für einen Actioner so viel Wert auf eine ausgeklügelte und nicht allzu einseitige Geschichte legt, muss man selbst entscheiden. Die zwei Stunden vergingen jedenfalls wie im Flug und waren, trotz der vorhandenen Kritik, unterhaltsam, kurzweilig und grundsolide. Nur eben leider nicht mehr.
Wer auch immer diese unsäglichen und aggressiv dämlichen Dialoge geschrieben hat, der gehört wirklich weggesperrt. Das tut ja schon fast körperlich weh. Gott sei Dank lockt Controlled immerhin mit dem Interesse an einer Aufklärung der mysteriösen Umstände, sodass man am Ball bleiben will. Auch, wenn das bedeutet, den bescheuerten Figuren weiter zuhören zu müssen.
Nun, zumindest hatte ich mir fest vorgenommen, der durchaus interessanten Prämisse etwas abgewinnen zu können und die depperten Dialoge auszublenden. Das hat nur leider beim besten Willen nicht funktionieren wollen und ich hatte oftmals das Verlangen, etwas schweres in den Fernseher zu werfen, damit diese Geduldsprobe endlich ein Ende hat.
Doch Gott sei Dank hat Controlled dann noch in aller letzter Sekunde die Kurve gekratzt und bewahrt sich gerade noch so vor einem hoffnungslosen Totalausfall. Mein Fernseher blieb also heil. Das Durchhalten hat sich somit noch gerade so gelohnt. Auch, wenn die Charaktere dabei keinen Deut sympathischer geworden sind und die Nerven jetzt wirklich blank liegen, so hat die Aufklärung des Ganzen noch etwas versöhnlich stimmen können.
Letzten Endes dürften die 90 Minuten jedenfalls mit die anstrengendsten 90 Minuten seit langer langer Zeit gewesen sein.
Was für ein Film. Was für eine Performance. Was für ein abgründiger Trip.
Joker lastet mir immer noch erdrückend schwer auf den Schultern. Selten kommt man sich so klein vor und wurde förmlich in den Kinositz gedrückt. Klein gegenüber der erdrückenden Performance, den Bildern und gegenüber dem kraftvollen Score.
Phoenix spielt sich mit seiner Darstellung in dieser eindringlichen Charakterstudie allerhöchste Sphären und sorgt dafür, dass eine Vielzahl an Szenen in einer lähmenden Wirkung durch Mark und Bein geht.
Ich war jetzt tagelang wie in einem Tagtraum gefangen. In einem, bei dem man sich kneifen muss, um zu sehen, ob es wirklich passiert ist. Ob Joker das Meisterwerk ist, als das ich es empfand. Mit Gewissheit kann ich nun für mich sagen: Ja, Joker ist ein Meisterwerk.
"Put a Smile on your Face." - Das hat Todd Phillips mit diesem aufregenden Psychodrama bei mir in jeder Hinsicht geschafft. Mehr als das.
Mit Vieldeutigkeit und Komplexität geht Regisseur Chang-dong Lee gegen das Mainstream-Kino an und hinterlässt mit Burning einen wunderschönen, grotesken und vor allem bleibenden Eindruck.
Dieses undurchschaubare Psychodrama ist ein Labyrinth, in dem der Weg das Ziel ist. Die ewige Suche des Hauptcharakters bleibt, ebenso wie für den Zuschauer, lediglich eine Suche, ohne dabei wirklich zu einem Finden zu werden. Ja, die zweieinhalb Stunden Laufzeit merkt man Burning auf jeden Fall an. Aber die Vorschusslorbeeren, die dem südkoreanischen Psychodrama entgegengebracht wurden, sind in jedem Aspekt absolut verdient.
Burning wohnen eine Ruhe und Behäbigkeit inne, die den Betrachter vor lauter Emotionen und unausgesprochenem Wort förmlich anschreien. Jeder auch noch so kleine Akzent in der Mimik der drei Protagonisten, jedes flüchtige Lächeln und jeder Atemzug sprechen hier wahre Bände. Diese brodelnde Ruhe zieht sich durch die gesamte Laufzeit und wird durch einen unaufgeregten Score, der durch seine spitzen Akzente am Nervenkostüm nagt, umso mehr befeuert. Melancholisch, melodramatisch und fortdauernd undurchsichtig vor sich hin rumorend entfaltet der Streifen eine Art von Suspense, die man einfach nur als einzigartig beschreiben kann.
Hell Fest haut, hackt, schlägt, fetzt und schnetzelt sich durch sämtliche Klisches, die ein Slasher nur so bedienen kann. Wer sich davon aber nicht abschrecken lässt, der wird hiermit eine kurzweilige Schlachtpalette erleben, die vor allem optisch und vom Sounddesign her höllisch viel Laune bereitet und eine wohlig spannende Horrorstimmung über die knackigen 86 Minuten Laufzeit entfaltet.
Bei all der geilen Optik bekommt man schon fast selbst Laune, dass Hell Fest zu besuchen. Natürlich nur, solange man nicht auf brutale Weise abgestochen wird. Denn das werden unsere unreifen, banalen Gags abfeuernden Protagonisten. Und das nach all den Regeln, Blaupausen und Klischees, die man sich zu dem Genre nur denken kann. Aber um eine großartige Neuerfindung geht es dem Genrefreund ja eigentlich auch gar nicht. Wichtig sind nur der Weg zur Schlachtbank, die Stimmung und natürlich die Kills. Was das anbelangt, geht Hell Fest ohne viele Ermüdungserscheinungen vonstatten und feuert ein Slasher-Feuerwerk ab, das Fanherzen höher schlagen lässt. In den 86 Minuten Laufzeit kommt keine Langeweile auf und der Film setzt dem Genre durch seine kreative Optik und das starke Handwerk in einigen Szenen die Krone auf, ohne dabei mit irgendwelchen Konventionen zu brechen.
Im hohen Gras spielt, wer hätte es erwartet, größtenteils ausschließlich im hohen Gras. (gern geschehen :D)
Da drängt sich natürlich sofort die Frage auf, ob sich das Setting dieser Grünen Hölle auf Dauer nicht vielleicht abnutzt? Die Antwort darauf lautet keineswegs! Denn Natali versteht sich darauf, einen faszinierenden Sog in seinen unheilvollen Bildern zu kreieren, sodass man als Zuschauer von der Optik her stets am Ball gehalten wird. Seien es Wassertropfen, in denen sich das Gras spiegelt, fieberhafte Traumsequenzen oder das silberne Mondlicht in Kombination mit einem schon beinahe zu schönen Score. Visuell ist der Film wirklich überaus gelungen und holt aus seinem sehr schmalen Setting alles raus. Der Film hätte mit seiner tollen Kinematografie auch locker im Kino laufen können.
Ebenso wie das Setting wissen auch die Darsteller solide bis überzeugend zu spielen. Hier sind es allen voran der Jungdarsteller Willie Buie Jr. sowie Patrick Wilson, der wirklich eine beachtliche, unangenehme und schockierende Performance abliefert. Er tanzt dabei sehr auf der Rasierklinge, schafft es aber, im Gegensatz zu einigen der anderen Figuren, nicht ins Over-Acting abzudriften oder zu nerven. Eine Sichtung mit Kopfhörern sei an dieser Stelle übrigens wärmstens empfohlen, denn Im hohen Gras spielt viel mit seiner Soundkulisse und der trügerischen, auditiven Wahrnehmung. Das raschelnde, leicht windumwogene Gras, Schritte und gedämpfte Stimmen sorgen für eine verlorene Atmosphäre. Doch am schlimmsten ist es, wenn die Soundkulisse abrupt abbricht.
An sich schafft es der Film, einem genügend Mystery-Futter vorzuwerfen, dass man zumindest am Ball bleiben will. Zumindest in der ersten halben Stunde. Dann beginnt der Streifen, sich zu ziehen und schon fast ein wenig anstrengend zu werden. Nicht, weil das Setting nichts hergibt, sondern weil man hier die Chance verpasst hat, die Schlinge dramaturgisch enger zu ziehen. Eine Kürzung von mindestens 20 Minuten hätte hier wirklich gut getan. Horrorfans dürften ebenfalls aufgrund der eher rar gesäten bis kaum vorhandenen Horrorelemente enttäuscht werden. Nichtsdestotrotz erzeugt der Film eine zumeist klaustrophobische und fiebrige Stimmung.
Letzten Endes ist Im hohen Gras aber wieder einmal ein Netflix-Film wie schon etliche viele vor ihm. Einer, über den schnell Gras wachsen wird, obgleich er einige Qualitäten bereit hält. Ob das dann trotzdem noch eine Sichtung wert ist, muss jeder selbst entscheiden. Allzu viel falsch macht man mit ihm jedenfalls nicht und er hat definitiv einiges auf der Haben-Seite, kann sein Potential aber nicht völlig entfalten.
Wer braucht schon einen Spannungsaufbau, Dialoge, bei denen man nicht das Kotzen kriegt oder auch nur eine einzige graue Zelle? Oder allgemein ein Gespür für überhaupt irgendetwas?
Wobei man Dark Town schon zu Gute halten muss, dass er es sich immerhin zur Aufgabe gemacht hat, die Gorehounds da draußen mit diversen Splatter-Einlagen dazu zu bewegen, nicht direkt abzuschalten. Auch sind einige Szenen schon fast so dumm, abstrus und cringy, dass sie beinahe wieder sympathisch rüberkommen. Wären da nicht die wirren, ziellosen Schnitte, der absolut nervende Score oder die unangenehm talentfreien Darsteller.
Letzten Endes ist der einzige Vorzug dieses Streifens, seine Brutalität, eigentlich nicht mehr, als die Kirsche auf diesem... Haufen. :D
October Sky ist bei Weitem zu unbekannt und das ist ein Missstand, der ausgebügelt gehört. Dieser wundervolle Streifen über Träume, Selbstbehauptung und Selbsttreue ist durch die Bank weg mindestens genauso herzerwärmend wie amerikanisch gefilmt und erzählt. Wer sich also an Letzterem stört, der mag bei seiner Sichtung einige Dämpfer abbekommen, denn eine durch und durch romantisierte Note ist, ebenso wie Pathos, vorhanden. Wer sich hingegen davon nicht abschrecken lässt und sich an einer solchen Geschichte erfreuen kann, der wird mit October Sky ein wunderbar charmantes, sentimentales, ruhiges und entzückendes Erlebnis haben. Nicht zuletzt dank der berührenden Vater-Sohn-Geschichte zwischen Gyllenhaal und dem hier wieder einmal brillierenden Chris Cooper.
Ari Aster hat es schon wieder getan.
Ein weiteres Mal hat er mich zerstört, verstört und abgestoßen und eine nur schwer zu ertragende Grenzerfahrung geschaffen.
Auch in Midsommar wurden wieder Bilder kreiert, die sich unweigerlich in die Netzhaut brennen. Dabei stehen die wundervoll anmutende und farbenfrohe Cinematographie im steten Kontrast zu den unheilvollen und intensiven Gewaltspitzen, die sich wie Schnitte ins eigene Fleisch anfühlen. Ebenso zerrt die erdrückende Atmosphäre, die einen mental an die Grenzen des Ertragbaren bringt, konstant an dem eigenen, immer weiter schwindenen Nervenkostüm.
Midsommar zeigt, dass Horror keine Finsternis und erst recht keine Jumpscares braucht, um zu wirken. Selten lagen Abscheu und Faszination so nah beieinander und entwickelten eine so abstoßende und gleichermaßen anziehende Ekstase.
Was für ein diffuser, nachdenklicher und vor allem ruhiger Science Fiction Streifen.
Ich liebe es, wenn man sich nach der Sichtung im Kino wie in der Schwebe fühlt. So leer und dennoch erfüllt und den Abspann lang nur da sitzend, den wundervollen Soundtrack genießend und vor sich hin grübelnd. Genau das bewirkt Ad Astra mit all seiner Tranquilität und Bestimmtheit. Eine unglaublich fein nuancierte und berührende Performance von Brad Pit, sowie die allgemeine audiovisuelle Wucht Ad Astras sorgten letztlich für einen bedeutungsschwangeren und hypnotischen Sog, der mich nicht loslassen wollte und dem ich mich mit offenen Armen hingab.
Vergleiche mit anderen Genre Größen von Interstellar bis 2001 drängen sich auf, können aber im selben Atemzug wieder abgetan werden, denn Gray hat hier etwas Eigenes kreiert. Etwas, dessen Wirkung nur schwer zu beschreiben ist und das mich einfach nur zutiefst beschäftigt und berührt.
Unbedingt im Kino sehen.
Horroroktober 2019! \(ʘoʘ)/
Film #2
Jeepers Creepers 2
"Jeden 23. Frühling für 23 Tage erwacht es, um zu fressen."
Der Creeper ist zurück!
Auch im zweiten Teil dürstet es ihm wieder nach Blut und es dauert nicht lange, bis er seinen ersten Tribut fordert. Die Effekte sind, wenn sie handgemacht sind, wieder hervorragend und die Mutationen machen, dank starker Maskenarbeit, einiges her. Einige zu komödiantisch wirkende Szenen nehmen dem ansonsten so einschüchternden Creeper jedoch zu sehr seine Bedrohlichkeit, die Darsteller nerven wie Sau und es scheint, als hätte man hier eher auf eine leichte Trash-Note gesetzt, anstatt der wohligen Gruselstimmung Stimmung des Erstlings treu zu bleiben.
Jeepers Creepers 2 ist kurzweilig, recht ordentlich produziert und für Fans des Erstlings auf jeden Fall eine Sichtung wert und das schon alleine aufgrund des tollen Creature-Designs. Mir hat hier aber letzten Endes nur leider zu viel nicht gefallen, auch wenn das Belagerungsszenario im Schulbus nicht gänzlich uninteressant ist. Nur zu lang, dezent nervig und trashig.
Horroroktober 2019! \(ʘoʘ)/
Film #1
Maggie
Dass ich Arnold Schwarzenegger mal in einem Infizierten-Drama sehen würde, hätte ich niemals für möglich gehalten. Dass ein solcher Film dann auch noch überzeugen kann, ebenso wenig. Und dennoch trifft auf Maggie beides zu.
Der Streifen überzeugt, neben seinem wertigen und in deprimierenden Grautönen gehaltenen postapokalyptischen Setting, vor allem auf darstellerischer Ebene. Abigail Breslin spielt wie gewohnt super und Arnie mal in einer solchen Rolle und dann auch noch in einem so andersartigen Film zu sehen bereitet ebenfalls große Freude. Er kann definitiv mehr, als nur Hau-Drauf-Action. Darüber hinaus ist Maggie weit davon entfernt, in irgendeiner reißerisch zu sein, auch wenn er die eine oder andere gruselige und spannende Szene parat hält. Der Film ist ein reines Drama mit vereinzelten Bodyhorror-Elementen und dieser Ansatz, das Infizierten-Genre in der Form neu anzugehen, ist äußerst vielversprechend und geht im Großen und Ganzen eigentlich auch auf. Dass der Streifen mitunter etwas schleppend vorn kommt und, lässt sich auf der anderen Seite aber auch nicht ganz von der Hand weisen.
Letztlich ist Maggie aber ein nicht nur ambitionierter und interessanter, sondern gelungener Versuch, einen melancholischen und intimen Horrorfilm zu schaffen, der dem Genre an sich frischen Wind verleiht und neue Facetten beifügt.
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-> Zu meiner diesjährigen Schocktober Liste:
https://m.moviepilot.de/liste/horroroktober-2018-o-filmfreund2015--2
Ich kann mich bei Between Two Ferns nur dem Tonus der vorangegangenen Reviews anschließen: Die Interviews sind wirklich Bombe. Der Rest dazwischen, der so etwas wie eine Rahmenhandlung darstellen soll, ist bestenfalls als ganz nettes Füllmaterial zu bezeichnen. Ein großer Pluspunkt, der sich durch die gesamte Laufzeit zieht, ist aber in jedem Fall Zach Galifianakis selbst. Seine naive und kaltschnäuzige Art bereitet einfach Laune und man schämt sich sehr gerne für ihn fremd.
Hätte man sich noch ein klein wenig mehr Mühe mit der Geschichte gegeben, dann wäre hier etwas wirklich Starkes drin gewesen. Aber auch so lohnt sich der kurzweilige Streifen schon alleine aufgrund der Interviews, Zach und dem herrlich selbstironischen Staraufgebot.
Rambo: Last Blood hätte ein starker Abgesang auf einen der größten 80er Jahre Actionhelden sein können. Oder in einer totalen Vollkatastrophe münden können.
Letztere ist er Gott sei Dank nicht geworden, Ersteres aber leider ebenfalls nicht wirklich.
Denn der Umschwung vom durchaus interessanten Drama eines müden, an PTSD leidenden und sichtlich gealterten John Rambo und seinen Liebsten hin zum wie gewohnt beinharten und brutalen Actionthriller geht nicht ganz ohne Längen und Durchhänger von Statten. Auch ist das Ende für meinen Geschmack zu inkonsequent und die Geschichte etwas angestaubt. Wobei man das ja schon fast erwarten bei einem Streifen dieses Kalibers.
Was hingegen wieder einmal sehr gut funktioniert, hier vor allem im Kontrast zu den eher angreifbareren Momenten Rambos, sind die brachialen und genugtuenden Actionszenen. Vor allem das Finale trumpft mit einigen netten Splattereien und einem heftigen Katz und Maus Spiel auf.
Letzten Endes wusste Last Blood zwar definitiv besser zu gefallen, als es der vierte Teil tat. Nichtsdestotrotz sei der Figur Rambo nun ein würdiger Ruhestand vergönnt.
Colossal ist wahnsinnig interessant und mindestens ebenso einzigartig.
Erzählt wird ein Drama über Beziehungen, Liebe, Freundschaft, Alkoholkonsum und all den damit einhergehenden Folgen durch ein nebenbei immer wieder sinnbildlich ablaufenden Monsterfilm. Ebendiese Monster hinterlassen dabei eine Spur der Verwüstung mit einer Vielzahl an Opfern. Ebenso, wie die Charaktere selbst im Film, denen durch ihr Handeln die Zerbrechlichkeit ihrer Umgebung und der Verlust ihrer Liebsten schmerzhaft vor Augen geführt wird.
Colossal bereitet jede Menge Interpretierungsspielraum, ist erfrischend ungewöhnlich und in Anbetracht seiner Kreativität und Vielschichtigkeit, die hinter dem Genre-Mix steckt, einfach nur sehr zu loben. Sofern man denn auf diesen ambitionierten Mix klar kommt.
Greta ist ein wenig unterwältigend in Anbetracht der Möglichkeiten der zugrundeliegenden Stalker-Story, als Thriller aber immer noch recht solide und kurzweilig genug inszeniert, dass der Nervenkitzel sowie das Interesse am Geschehen nicht verloren gehen. Handwerklich und schauspielerisch gibt es an sich auch nur wenig zu bemängeln. Gerade Isabelle Huppert geht in ihrer affektierten und fiesen Rolle richtig auf und trägt einen erheblichen Anteil daran, dass Greta funktioniert und gleichzeitig auch ein wenig anstrengend und trashig ist. Wenn man dazu noch von der Überdramatisierung einiger Szenen absehen kann, steht einem kurzweiligen und spaßigen Besuch bei Greta allerdings nichts im Wege.
Auch Wolf Creek 2 bereitet wieder wundervolle Outback-Slasher-Freude vor beeindruckend eingefangener Kulisse. Der sadistische Mick Taylor wird hier wieder von der Leine gelassen und Darsteller John Jarrat verkörpert diesen brachialst unangenehm und einfach böse, aber auch mit einem Quäntchen Sympathie.
Im Gegensatz zu Teil 1 geht es im Zweiten vor allem in der ersten Hälfte wesentlich actionlastiger zur Sache, was nicht zwangsweise ein verkehrter Ansatz sein muss, nur übertreibt es Regisseur Greg McLean in einigen Szenen dann doch etwas und rutscht damit dezent ins Lächerliche ab (Stichwort Kängurus). Auf Logik sollte man ebenfalls nicht allzu penetrant achten.
Nichtsdestotrotz hat man dank des perfiden Antagonisten als Zuschauer selbst aber stets das Gefühl, die Flinte in den Nacken gedrückt zu bekommen oder unwissend im Visier des Killers zu sein.
Endlich ging es nun wieder zurück nach Dreamland! Dem Königreich mit sprechenden Katzen, Piraten-Elfen, verwunschenen Schweinen, Hurenfeen und noch so vielem mehr. Der Weg führt die Charaktere und Zuschauer gemeinsam weit über den Ozean, in den Himmel, durch die feurige Hölle, nach Elfwood, in den Zauberwald und natürlich wieder zurück nach Dreamland. Es fühlt sich alles an, wie nach Hause zu kommen. Die Spannung, mit der einen die zweite Staffel entlässt, kommt der der ersten zwar nicht ganz gleich und auch fühlen sich einige der Folgen dezent wie Lückenfüller an, aber dennoch kann ich eine dritte Staffel kaum abwarten, denn dafür habe ich mich einfach zu sehr in diese illustre Runde der Hauptfiguren und die abenteuerliche Welt von Dreamland selbst verliebt.
Die zweite Staffel von Disenchantment macht dabei wieder genau dasselbe richtig, wie auch schon die erste Staffel und dürfte gerade Fans der Serie weiterhin entzücken. Auch hier ist die Gagdichte nach wie vor nicht mit der von Die Simpsons oder Futurama vergleichbar, die vielen Frötzeleien, urkomischen Situationen und Sprüche der einzigartigen Figuren lassen einen wieder weniger lauthals lachen, sondern viel mehr zufrieden schmunzeln und vor sich hin kichern. Ein Highlight des September-Programms, Staffel 3 darf kommen! <3
Die Aspekte rundum Oberflächlichkeit, Materialismus und (Un)abhängigkeit, die Vadim Perelman in seinem Drama Kauf mich – Kupi Menya umreißt, sind durchaus vielversprechend und interessant, auch wenn sich mir seine letztliche Intention nicht so recht erschließen wollte. Will Perelman genau diese Sinnlosigkeit des übermäßigen Freiheitsdrangs, der letzten Endes doch nur wieder zu neuen Abhängigkeiten führt, kritisieren?
Das Millieu, in das man sich gemeinsam mit Katya begibt, übt jedenfalls ebenso, wie auch auf den Zuschauer einen gewissen Reiz und Erkundungsdrang aus. Nur leider ist man selbst als unwissender Zuschauer immer noch klüger, als es die Protagonistinnen im Film sind. Ein notwendiges Mitfiebern wird dadurch unnötig erschwert. Somit ist es schade, dass diese Naivität seitens der Charaktere den ansonsten intelligent geschriebenen, wenn auch spannungsarmen Film verwässert.
Es gibt zwei Sachen, die ich einfach niemals verstehen werde: Die eine wäre, wohin die Socken in der Waschmaschine ständig verschwinden, die andere, warum zum Teufel man sich hier dazu entschieden hat, auf den tollen ersten Teil eine überlange Komödie folgen zu lassen.
Und dennoch, trotz des schmerzhaft verschenkten Potentials, hatte ich oftmals wirklich meine Freude mit dem zweiten Kapitel von ES. Und ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass ich bei weiteren Sichtungen mit dem Wissen, was da auf mich zukommt, noch einen Ticken mehr Spaß haben werde. Denn der steht hier in dem zweiten Teil eindeutig im Vordergrund. Ich kann aber auch sämtliche Negativ-Reaktionen auf diesen Film sehr gut nachvollziehen, denn ich habe sie bei der Sichtung im Kino ebenfalls allesamt durchlebt.
ES Kapitel 2 ist reinster Blockbuster Horror, der den wirklichen Horror zwar schmerzlich vermissen lässt, dafür aber ungemein unterhaltsam, ziemlich drüber und trotz der ewig langen Laufzeit verhältnismäßig kurzweilig daherkommt. Das kann man nun als Genre-Fan mit Fug und Recht natürlich alles wirklich bescheiden finden, doch das wertige Produktionsgewand, die gute Kameraarbeit, die Kreativität vieler Szenen dieser Neuinterpretation, die Easter-Eggs und die tolle Darsteller-Riege haben es für mich persönlich dann letzten Endes doch wieder raus gerissen.
Dennoch: Der Beigeschmack, dass hier noch wesentlich mehr drin gewesen wäre, bleibt.
Brian Cranston ist definitiv zu gut für diesem Film.
Was aber noch nicht heißt, dass der Film an sich nicht ne an sich unterhaltsame Nummer ist. Klar, einige Szenen übertreiben es schon arg (Stichwort: Elchhoden im Gesicht), aber genau dieser agressiv banal-dümmliche Humor hält den Film für Anhänger oder immerhin Nicht-Hasser dieser Art von Comedy über Wasser.
An sich ist Why Him also letzten Endes eine Komödie zum vergessen, was in den Parametern, in denen sich der Film bewegt, nicht ganz so hart ist, wie es vielleicht klingen mag.
R.I.P.D. ist mindestens genauso wenig plastisch, wie er seelenlos ist. Da bringen dann auch ein Ryan Reynolds und Jeff Bridges in den Hauptrollen als gelegentlich gut harmonierende Cop-Buddies nur wenige Abhilfe. Dabei hätte der Film die nette kleine Schwester von Men in Black sein können. Stattdessen verlässt man sich erfolglos auf zumeist leider nur wanna-be coole Sprüche und liefert letzten Endes einen ärgerlich miserablen CGI-Overkill ab, der selbst bei Leuten, die für solchen Quatsch offen sind, nicht unbedingt viel Anklang finden dürfte.