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Alle Kommentare von filmschauer
Wenn Filmfiktion auf die politische Wirklichkeit trifft: Entsprechend angehaucht waren ja nicht unbedingt wenige Filme aus der großen italienischen Genrezeit. Einige Regisseure hat man da schnell im Kopf, wenn es sich mehr oder weniger um dieses Metier handelt. Damiano Damiani gehört da mit Sicherheit dazu, der schon zuvor u.a. mit dem interessanten Revolutionswestern "Töte Amigo" sich Gehör verschafft hatte. "Warum musste Staatsanwalt Traini sterben?" ist nun einer der späteren Poliziotteschi-Kandidaten der 70er und greift genau diesen Anspruch auf, ein wenig den Spiegel vorzuhalten. Genauer gesagt ist er hierbei am besten als Politthriller mit einigen Krimielementen anzusehen.
Der deutsche Titel verrät zwar schon einen elementaren Punkt in der Geschichte, hat aber verständlicherweise deutlich mehr zu bieten. Jenen Mord bekommt man clevererweise in zwei Versionen zu sehen. Denn beginnen tut der Plot mit dem aufsehenerregenden Spielfilm (ein Film im Film sozusagen), der wie ein Affront für Signore Traini wirkt, der sich trotz künstlerischer Freiheit wiedererkennt und man ihm Verbindungen zur Mafia nahelegt. Gemacht wurde dieser Film von Solaris (Franco Nero mit Oberlippenbart), der damit wiederum vielleicht indirekt Damiani selbst darstellen könnte. Dreht sich der Anfang noch um die Frage, wie weit Kunst gehen darf in einem solch aufgeheizten Umfeld, geht es ab dem Punkt der wirklichen Ermordung Trainis auch um die spezielle Mördersuche. Solaris, offensichtlich auch durch seinen Film etwas mitschuldig wirkend, macht sich selbst auf den Weg, um diese Tat aufzuklären. Diese Suche ist allerdings weitaus mehr als ein klassischer Whodunit-Plot, da immer übergeordnet die undurchsichtigen Verwicklungen zwischen Politik, Justiz und Mafia eine wichtige Rolle spielen.
Man muss sich etwas auf diese Geschichte einlassen, da hier so einige Anzugträger zu Worte kommen und deren Konstellationen wichtig für das Verständnis für den Film sind. Es gibt nur relativ wenige Actionszenen für einen Poliziotteschi, eher ist das gesprochene Wort entscheidend. Wie immer eigentlich macht Franco Nero als Protagonist eine gute Figur, der den Zuschauer gewissermaßen durch diesen Film führt. Aber auch die Nebencharaktere wie die undurchsichtige Francoise Fabian fügen sich wohltuend in die Handlung ein. Handwerklich lässt sich kein schlechtes Wort verlieren, Mario Vulpianis Kamera ist solide, die oft einsetzende Titelmelodie von Riz Ortolani prägnant. Alles richtige Zutaten, warum Damianis Werk über die mafiösen Beziehungen von Entscheidungsträgern nicht nur bei hartnäckigen Genrefreunden Beachtung finden sollte.
Regisseur Danny Boyle hat es einfach drauf. Hätte man es nicht schon durch seine vorigen Werke gewusst, so beweist er dies eben mit seinem jüngsten Film "127 Hours". Denn eigentlich hatte ich keine großen Erwartungen oder entsprechende Neugierde daran. Die reale Leidensgeschichte von Aron Ralston mit dem dramatischen Schlussakt war mir schon vorher bekannt und dadurch eher skeptisch, wie man daraus spannende eineinhalb Stunden Kinominuten zelebrieren könnte. Doch manchmal sind genau diese Erfahrungen das, was man am Medium Film so liebt. Obwohl nicht wirklich viel passiert, die lauten, bunten Anfangsszenen etwas irritieren und die Hauptfigur ziemlich schnell sich in der misslichen Lage inmitten dieser einsamen Felsspalte befindet, schafft Boyle es, den Zuschauer clever für diese Leidensgeschichte zu vereinnahmen. Ebenso überrascht James Franco als Schauspieler, dem man das fröhliche und positive Naturell jederzeit abnimmt und auch seine Entscheidungen und auch seine gemachten Fehler nachvollziehen kann. Die Intensität verstärkt sich zunehmend ab Mitte des Films durch sehnsuchtsvolle Rückblenden oder durch audiovisuelle Stilmittel, um den Kampf gegen diesen sturen Gesteinsbrocken auf physischer wie auch auf psychischer Ebene unmittelbar spürbar zu machen. Nichts für zarte Gemüter, mag man meinen, da man immer ebenfalls die reale Figur im Hinterkopf behält, die genau diese Qual voller Schmerzen und Ohnmacht erleiden musste. Eine insgesamt wunderbare und ergreifende Ode für den Lebensmut. Mit einem Wort: Beeindruckend!
Böse, böse, AMC. Um es mit dem passenden Drogenjargon auszudrücken: Man streckt den finalen Schuss vor der willentlichen Absetzung noch einmal. Mit der Abhängigkeit der armen Serienjunkies kann man ja alles machen...
Kann ich alles so unterschreiben, Jenny. Ich habe mir relativ wenig von diesem Projekt erwartet (mit diesen Teams insbesondere), nach Sichtung beider Folgen nicht ganz zu unrecht.
Übrigens hat sich ein kleines Zeitparadoxon (180 min oder vier Stunden Krimikost?) in deinen Text eingeschlichen. Vielleicht fehlte aber auch nur das Wort 'gefühlte'. ;)
[Spoilerwarnung] Mit Teil 2 des Crossover-Projekts ist nun Köln der Hauptpunkt des Geschehens, welches sich im Kern wieder mit dem Verschwinden und dem Morden von Kindern beschäftigt. Wie der Cliffhanger zuvor in "Kinderland" angedeutet hat, spielt auch die 15-jährige Anna wieder eine entscheidende Rolle. Doch anders als zuvor sieht man als Zuschauer gleich den Täter, womit sich dieses Mal ein Whodunit-Plot ausschließt. Was vom Prinzip her öfters höherwertige Fälle hergeben könnte, entpuppt sich hier nicht als der große Qualitätssprung zum ersten Teil. Das Motiv eines Serientäters wird zwar angedeutet, bleibt aber von der Wirkung her blass und weit von etwaigen 'Vorbildern' entfernt. So gibt es immerhin ein, zwei dramaturgisch rasantere Szenen, einen plötzlich einsetzenden Schweißausbruch muss jedoch deswegen keiner befürchten - schon gar nicht, wenn mal wieder sich ein Ermittler direkt in den Fängen des Täters befinden sollte (über den Ausgang könnte man schon den einen oder anderen gehässigen Kommentar verschwenden...). Und damit verläuft der Fall nach dem üblichen Schema ab, wie die meisten Fälle aus Köln so wirken: Ein paar zu beseitigende Umstände beim gemütlichen Weg zur Bratwurstbude. Womit wir wieder beim Aspekt der gewollten Kollaboration mit den Leipzigern wären. Denn eigentlich ist es da schon verwunderlich, dass Keppler und Saalfeld erst ziemlich spät den prognostizierten Weg an den Rhein finden würden. Dort angekommen gibt es dann auch die Fortsetzungen der zwischenmenschlichen Verbindungen, welche über den Begriff 'nett' nicht hinaus kommt. Wenn schon dieses Konzept, dann bitte auch mit mehr Mut und mehr Konsequenz, sei in der Präsenz der Ermittler oder bei den Anknüpfungspunkten zwischen beiden Episoden. Der Letzte dieser Art wird es ja höchstwahrscheinlich nicht gewesen sein. Mein Wunsch würde lauten, Münster und Wien mal zusammenzuwerfen. Die Gaudi wäre hier wohl vorprogrammiert.
Dem Konzept, zwei Tatort-Ermittlerteams ein gar nicht mal so neumodisches Crossover machen zu lassen, ist zwar eigentlich nichts entgegenzusetzen. Die Umsetzung und das Ergebnis lassen jedoch zumindest im ersten der beiden Teile gewisse Zweifel aufkommen, ob genau diese Vorgehensweise die entsprechende Werbung für solche Kollaborationen macht. Klar ist die Zusammenkunft zwischen Team Leipzig und Team Köln (beide nicht gerade meine Lieblingspärchen) auf eine gewisse Weise unterhaltsam, wenn Keppler Ernst macht beim zufälligen 'Erstkontakt' mit Ballauf oder Saalfeld und Schenk einen kleinen Flirt vollführen. Dennoch spürt man schon sehr schnell, wie durchstrukturiert das Ganze zu sein hat: Zuerst zeigt man das Hauptgeschehen in Leipzig mit kurzen Nebenszenen in Köln, im zweiten Teil höchstwahrscheinlich dann eben die Domstadt als entsprechenden Zielort. Anhand diesen oder jenen mittlerweile bekannten Krimimusters ist dann auch gar nicht schwer, den Whodunit-Plot zu durchschauen. Der Spannung tut das nicht gerade gut und so ist es sehr schade, dass das sehr heikle Thema Kinderprostitution und der damit zusammenhängende Mordfall darunter leiden, trotz starker Anfangsminuten und durchaus überzeugenden Schauspielleistungen wie die von Lotte Flack oder Sebastian Weber. Da darf natürlich der archetypische Fingerzeig auf die Fehler einer Gesellschaft nicht fehlen, diesmal direkt durch die Hauptkommissare angesprochen - als wenn die Bilder alleine nicht schon genug Aussagekraft gehabt hätten. So ist der erste Teil "Kinderland" leider nur ein durchschnittlicher Krimi geworden, der vordergründig durch die konzeptionelle Besonderheit im Gedächtnis bleibt. Doch warten wir ab, was Hälfte zwei zu bieten hat. Der zu erwartende Cliffhanger zeigt ja schon mal den Weg auf.
Was ist schon "Titanic 3D", wenn es nicht auch "Titanic SUPER 3D" geben könnte?! Ein treffender und zudem noch urkomischer Kommentar zum neuerlichen 3D-Konvertierungswahn älterer Blockbuster, made by PistolShrimps: http://www.youtube.com/watch?v=dJxj1mou03M
So richtig böse kann man Robin Williams ja nicht sein, wie er diese seltsame Mrs. Doubtfire zu Leben erweckt und damit abermals sein komödiantisches Talent unter Beweis stellt. Klar, dieses butterweiche Dramödie - die Scheidung zwischen Karrierefrau und Spaßvogel naht schließlich - ist teilweise aus weiter Entfernung vorhersehbar und lässt nur wenige Kitschmomente des idealistischen Familienlebens aus, wobei die vor Schmalz triefende Musikunterstützung von Howard Shore hier deutlich mithilft. Nichtsdestotrotz wickelt ein gut aufgelegter Williams den Zuseher an einigen Stellen gekonnt um den Finger. Die überraschend glaubwürdige auf alt getrimmte Maskierung tut da ihr Übriges, um die gewagte Prämisse nicht vollends lächerlich zu finden. Zudem bewirken solch auffällige Comic-Relief-Figuren die von Harvey Fierstein (leider viel zu selten zu sehen) oder Pierce Brosnan dargestellt, genüssliche Reizpunkte für den Plot zu schaffen. Mit für das Sujet ziemlich langen zwei Stunden Laufzeit ist dies auch gewiss nötig. Regisseur Chris Columbus hatte sich schon oft mit seinen Werken dem jüngeren Publikum gewidmet, womit "Mrs. Doubtfire" ebenso in das Raster der harmloseren Familienunterhaltung fällt. Sicherlich kein Meisterstück, aber ganz bestimmt auch nicht die schlechteste Cross-Dressing-Variante, die hier präsentiert wird.
Anders als das ansprechende Filmplakat und der reißerische (deutsche) Titelzusatz suggerieren könnte, findet die Szenerie von "Sphere" nicht auf einem fremden Planeten statt, sondern auf dem Meeresgrund unserer Erde. Und genauso ahnungslos, wie einer der Hauptakteure per Hubschrauber an den Stützpunkt heran geflogen wird, sollte man auch als Zuschauer mit so wenigen Vorkenntnissen wie möglich an diesen Film herangehen. Zwar handelt es hier nicht um einen handelsüblichen Twist-Film, der Clou des Ganzen wird aber dennoch relativ lange unter Verschluss gehalten und könnte so manchem ob seiner Erwartungen vor den Kopf stoßen. Der auf einen Michael-Crichton-Roman basierende Hintergrund des Plots hat sicherlich seinen Reiz und wird innerhalb seiner Filmlogik auch befriedigend gelöst. Allerdings erliegt Regisseur Barry Levinson der Versuchung, die Finten des Drehbuchs in der zweiten Hälfte zu überdrehen, wodurch an manchen Stellen unfreiwillig komische Momente auftauchen. So finden sich, wie es Mode zu sein schien Ende der 90er, obskure psychologische Elemente innerhalb des Sci-Fi-Genre platziert (ähnlich "Event Horizon"). Darum fährt man am besten, wenn man den Film aus einer ironischen Distanz verfolgt, genau in der Form, wie auch das vergleichsweise lockere Schauspiel eines Dustin Hoffman wirkt. Er, Sharon Stone und Samuel L. Jackson sind ganz nett in ihren Rollen als Wissenschaftler, lassen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass "Sphere" trotz hohem Budgets sich wie ein B-Movie anfühlt; die amüsante Nebenrolle von Queen Latifah als Technikerin bestätigt nur diesen Eindruck. Solides Sci-Fi-Futter also, aber kein Film, den man unbedingt länger im Gedächtnis behält - sofern nicht beim Lesen eines bestimmten Jules-Verne-Buchs wieder die Seite 87 erreicht wird.
Man sollte meinen, bei einer Weltstadt wie Berlin würden die nervenaufreibenden Geschichten kriminalistischer Natur nur so auf der Straße liegen. Dass dem leider nicht so ist, beweist u.a. die neueste Tatort-Episode "Alles hat seinen Preis". Denn wie so oft geht es hier um Dramatik und sozialer Ungerechtigkeit als um große Spannung. Das hat zwar einige gelungene Ansätze zu bieten, wenn es um bestimmte Kreditgeschäfte der Banken geht, werden aber eher als schlussendlich eigenständige Botschaft vermittelt (Stichwort Gesellschaftskritik). Dem Krimi selbst spielt das weniger gut zu. Die Stimmung bleibt nach dem Ableben des Taxiunternehmers verhalten, viel wird über Gelder und Konten gesprochen. Schön war es, mal Nicolette Krebitz in einem Tatort zu sehen, ihr Spiel bleibt jedoch etwas zu kühl und emotionslos, um große Anteilnahme zu erregen. Die große Intensität, sei es auch nur auf dramatischer Ebene, wird somit nicht erreicht. Da nutzen sich auch die verspielten Zwischenbilder der Berliner Skyline irgendwann mal ab, da keine stilistische Identität erkennbar ist. Dies zeigt sich auch daran, dass die Drehbuchautoren es sich nicht verkneifen konnten, das übliche Zwischengeplänkel zwischen Ritter und Stark einzubauen - mit einem Wettrennen Auto gegen Fahrrad. Ein unpassender Stimmungskiller im Kontext des restlichen Films. Berlin ist weiterhin nicht die Hauptstadt des Tatorts.
Wie sehr so manch fiktiver Kriegsfilm immer wieder von der Wirklichkeit entfernt ist, bekommt man spätestens in den Dokumentarfilmen zum gleichen Thema präsentiert. "Camp Armadillo" gehört zu dieser Sorte an empfehlenswerten Alternativprogrammen zu Pathos und überbordender Action. Regisseur Janus Metz begleitete eine kleine Zahl an dänischen Soldaten von der Abreise bis zur Rückkehr ganze sechs Monate lang, um einen hautnahen Eindruck vermittelt zu bekommen, wie solch ein Auslandseinsatz in der südafghanischen Provinz Helmand aussieht. Politisch wird hier weniger geboten, der Intention des Films liegt in der Darstellung des Alltagslebens. Interessanterweise enthält sich der Regisseur eines durchgängigen Kommentars, sodass man als Zuschauer fast unvoreingenommen ein Bild machen kann. Ein weiterer Effekt ist, dass man zeitweise denken könnte, man sehe tatsächlich einen Spielfilm, besonders, wenn es dann mit Helmkameras ausgestattet in die kritischen Einsätze gegen die Taliban geht. Sehr gut wird das Gefühl der Ohnmacht, der Langeweile, des kurzen Triumphs oder der stetigen Unsicherheit über sein eigenes Handeln vermittelt, ohne bestimmte Ausprägungen dabei von Seiten der Macher zu sehr fokussieren zu wollen. Auch zeigt sich (aus der Entfernung), wie sich der Charakter nach wenigen Monaten verändern bzw. weiterentwickeln kann. Nichtsdestotrotz überwiegt jederzeit eine leicht depressive Stimmung über das Camp, spätestens, wenn Verletzungen auftreten oder Todesmeldungen (hier nur aus der Ferne) eintreffen. Ein intensiver und auch spannender Einblick in eine teilweise unwirklich erscheinende Welt, die man lieber nur am Bildschirm als in natura erleben möchte.
Es fühlt gerade ein wenig wie 2003 an, als damals schon einmal das Ende der Harald-Schmidt-Show besiegelt wurde. Zwar hat man als treuer Anhänger die regelmäßigen Berichte über neuerliche Quotentiefs stets versucht zu ignorieren, doch mit einer Komplettabsetzung hat man nicht wirklich gerechnet. Sehr schade, da sich das Team samt den gelegentlichen Sidekicks wie Olli Dietrich oder Jan Böhmermann immer besser eingespielt hatte und auch insgesamt die Showqualität so gut wie lange nicht mehr war. Leider hat man auf den Hauptsendern immer weniger Zeit (und Geld?), um Formate, die zudem sich als regelmäßiger Begleiter verstehen sollen (sprich 3-4x Mal in der Woche), vernünftig entwickeln zu lassen (siehe auch die Diskussionen über "Gottschalk Live" in den letzten zwei Monaten). Und wieder geht ein Stück klassisches Fernsehen dahin.
Eigentlich bekommt man in "World Invasion: Battle Los Angeles" vom Südafrikaner Jonathan Liebesman (trotz gleicher Geburtsstätte kein zweiter Neill Blomkamp) das geboten, was der Titel beinhaltet. Der Begriff der Science Fiction ist dabei einzig Mittel zum Zweck, um einen waschechten Kriegsfilm zu präsentieren - nur eben diesmal gegen Aliens. Doch dann war da ja noch ein geschickt geschnittener und vertonter Trailer, der irgendwie mehr versprochen hatte. Gute wie schlechte Invasionsfilme gibt es zuhauf, diesen hier muss man zu letzterem zählen. Denn auch das Spektakel will entsprechend inszeniert sein. Zwar sind die Effekte sowie das CGI für sich genommen gemäß seines Millionenbudgets absolut tadellos, verfehlen allerdings zusehends an Wirkung, wenn ständiges Kameragewackel (und das ist kein Found-Footage-Film) stark an den Nerven zehrt und man abseits des andauernden Brimboriums so gut wie keine Abwechslung im Sinne einer spannenden Geschichte geboten bekommt. Wenn die Mündungsfeuer mal für den kurzen Moment still sind, kommt besonders im späteren Verlauf der Eindruck auf, hier handele es sich um einen Werbespot für die überirdische Kampfeskraft des US Marine Corps. Da ist man schon stellenweise sprachlos, was Hauptdarsteller Aaron Eckhart als Gruppenführer an Monologen abgibt. Bezeichnend, dass die Aliens hier mit ihren am Körper angeborenen Schusswaffen nur wie ein menschenähnlicher Ersatzgegner wirkt, um das pathetische Sprücheklopfen und den ironiefreien Kriegskitsch offensichtlich besser zu etablieren. Mehr an Inhalt gibt es ansonsten nicht zu entdecken, der Rest (vermutliche Motivation der Aliens, gleichzeitiger Angriff auf unterschiedliche Städte, etc.) ist ideenlose Standardware, artgerecht durch hyperventilierende Nachrichtensprecher im TV übermittelt. Da vermisst man beim Zuschauen sogar ein wenig die oftmals belächelten Nebenplots eines Roland Emmerich. Die waren in seinen Invasionsfilmen vielleicht nicht immer gelungen, aber zumindest unterhaltsam.
"Chinatown" made in Austria: Ich weiß nicht, wie sehr sich die Macher hinter "Falsch verpackt" an den Polanski-Klassiker gerichtet haben, die Nasenverletzung mit anschließendem Pflaster sowie das chinesische Milieu als Ausgangspunkt für die neuesten Ermittlungen lassen doch zumindest als einen kleinen netten Schwenk an früher deuten. Davon ab jedoch vermag die Episode längst nicht so zu überzeugen wie noch die gelungene letzte Folge von Eisner und Fellner von vor gut einem Monat ("Kein Entkommen"). Obwohl der Anfang noch ganz vielversprechend beginnt, schafft dieser Fall es nicht, groß an Spannung aufzubauen. Etwas seltsam und inhomogen wirkt dabei der Stil, der sich hier offenbart. Mal betont emotional (es fließen Tränen hier und da), mal bewusst makaber und belustigend, wenn einzelne Körperteile auftauchen (wie letzte Woche bei Boerne und Thiel nichts für zarte Gemüter). Die Thematik über illegale Einwanderer und unschönen Vorgängen in der Fleischverarbeitung (mal wieder, siehe den letzten Odenthal-Tatort) ist nicht so richtig greifbar und wird durch die besonders im Mittelteil hervorgehobenen Privatprobleme der beiden Ermittler und fescher Musik eher konterkariert als ernstgenommen. Das Ende war hingegen sehr gut und rundet die Geschichte besser ab als zuvor erwartet. Vielleicht versucht man ja wirklich, in Richtung Krimikomödie à la Münster zu gehen. Dann allerdings sollte man noch etwas an der Mischung arbeiten.
Man muss nicht mal unbedingt ein heißblütiger Fan des Genres sein, um beobachten zu können, wie schwierig die Erschaffung einer attraktiven Fantasiewelt epischen Ausmaßes sein kann. Als eine Art Benchmark hat sich sicherlich die "Herr der Ringe-Trilogie verdient gemacht, an dessen Erfolgskonzept sich schon viele Projekte nach 2003 versucht haben - und oftmals scheiterten. Aber vielleicht ist die gehetzte Produktionswelt in der Kinolandschaft auch gar nicht der richtige Ort, wenn man die Barrieren sieht, mit denen Peter Jackson schon damals arg zu kämpfen hatte. Im Zuge der Quality-TV-Erfolgsgeschichte hat sich vielleicht das Format der TV-Serie als adäquates Mittel erwiesen, um weit umspannende Handlungsstränge in ihrer Gänze zu erzählen. Wenn dann auch noch das entsprechende Geld eines Pay-TV-Kanals für eine angemessene Ausstattung vorhanden ist, dann ist es nicht mehr ganz so verwunderlich, warum "Game of Thrones" schon mit lediglich einer ausgestrahlten Staffel dermaßen für Aufsehen sorgen konnte.
Als Westeros-Novize (d.h. ohne die zu Grunde liegenden Romane gelesen zu haben) war ich zumindest zu Beginn noch gar nicht so beeindruckt vom Geschehen. Die ersten Folgen machen es einem nicht wirklich leicht, die Prämisse und den genauen Einstieg in die Geschichte grundlegend zu erfassen, da man fast erschlagen wird von unterschiedlichen Figuren, deren Beziehungen und der ritterlichen Umgebung. Dementsprechend unterkühlt war der erste Eindruck ob des Hypes, den die Serie besonders in den USA entfachen konnte. Die hauptsächliche Faszination an dem Mittelalter-Ambiente ließen jedoch das Interesse nie schwinden. Die ambitionierte Herangehensweise, was die Erzählstruktur angeht, bleibt auch in der gesamten ersten Staffel vorhanden, indem drei bis vier Schauplätze fast immer parallel behandelt werden. Doch schnell hat man seine Sympathiepunkte vergeben, seien es der loyale Ned Stark oder der umtriebige Tyrion Lannister. Es ist wohl kein großes Geheimnis mehr, dass gerade Peter Dinklages Figur durch seine überlebenswichtiger Eloquenz sich zum heimlichen Helden der ganzen Szenerie erhebt. Umso mehr nimmt man Anteil am Geschehen, welches gegen Staffelende an Intensität zunimmt und mit einer sehr eindrücklichen letzten Folge abschließt, die an Dramatik fast nicht zu überbieten ist.
Über jeden Zweifel erhaben ist die technische und handwerkliche Umsetzung, welche man in der Güteklasse im Serienbereich bislang nur ganz selten beobachten konnte. Der behutsame Einsatz von Greenscreens und CGI lässt unterschiedlichste Burgen und Landschaften aufleben, was in der Qualität auch Kinoproduktionen Konkurrenz machen könnte. Ebenso erwähnenswert ist auch die schöne Titelsequenz mit einem sehr guten Score von Ramin Djawadi. Zwar bin ich somit von der audiovisuellen Ebene von "Game of Thrones" bisher noch etwas mehr beeindruckt als vom reinen Inhalt. Dieser hat sich allerdings nach und nach steigern können. Etwas Luft nach oben ist ganz bestimmt noch vorhanden, besonders, was der Fantasy-Aspekt betrifft, der bisher nur an einigen Stellen angedeutet wurde. Entsprechend dem Finale, was dann doch geschickt Lust auf mehr gemacht hat, kann Staffel 2 gerne herangeritten kommen.
Mein Alternativtipp für alle Westernfreunde: Sergio Corbuccis "Leichen pflastern seinen Weg", leider erst ab 0:50 im Ersten. Wer es aufnehmen will, sollte beachten, dass die Live-Veranstaltung "Echo 2012" zuvor läuft und die Zeiten deshalb womöglich nach hinten verschieben könnten (ich spreche aus eigener Erfahrung).
Um Saul Bass' Künste nochmal zu verdeutlichen, werfe ich mal seinen wunderbaren "Grand Prix"-Vorspann in die Runde: http://www.youtube.com/watch?v=cADL_gjDim4
Stellvertretend zu vielen einfallsreichen Introvarianten der Italowestern hier noch der von "Zwei glorreiche Halunken": http://www.artofthetitle.com/2008/04/10/the-good-the-bad-and-the-ugly/
Und spontan fällt mir noch das von Rodriguez' "Planet Terror" ein: http://www.youtube.com/watch?v=6PB3ADcJzXw
Die Liste ließe sich wahrscheinlich unendlich weiterführen (selbst im Serienbereich gibt es eindrucksvolle Kandidaten)...
Dass das nordamerikanische Umland nicht der einzige prädestinierte Western-Schauplatz sein muss, zeigten ja schon die Eurowestern der 60er und 70er Jahre. Warum nicht also auch auf anderen Teilen unserer Welt die Pistolenläufe glühen lassen? Leider muss man nach solchen Exoten manchmal suchen oder laufen unter dem Radar an einem vorbei. So ein klassischer Fall ist auch der australische Western "The Proposition". Die Vorfreude war dementsprechend groß, da der Regisseur John Hillcoat schon mit "The Road" beeindrucken konnte. Wie auch hier, wobei in diesem Fall der Musiker und Drehbuchschreiber Nick Cave einen nicht unerheblichen Teil beizutragen hatte. Der Plot, der wie viele amerikanische Vertreter gegen Ende des 19. Jahrhunderts spielt, ist eine moralisch ungemein interessante Variante über Bruderliebe, Familie und Rechtschaffenheit. Wirklich angenehm macht es dieser dem Zuschauer allerdings nicht, brutale Szenen wechseln sich mit ruhigen, teilweise tiefsinnigen Momenten ab. Ganz stark sind die Darsteller, die mit Ray Winstone, Emily Watson, Danny Huston, John Hurt oder Guy Pearce sicherlich keine unbekannten Namen sind. Winstone hat man vermutlich nie besser spielen gesehen und auch Pearce prägt mittels einer etwas mysteriösen Figurenzeichnung, die in der Geschichte trotz keiner übermäßig großen Screentime noch eine bedeutende Rolle bekommen sollte. Gepaart mit atemberaubenden Landschaftsaufnahmen samt schwelgerischen Sonnenuntergängen erzeugt der Film eine unvergleichbare Stimmung, die man so nur selten in dem Metier findet. Das australische Outback hat sich als eine absolut überzeugende Western-Alternative verdient gemacht (für weitere potentielle Filmtipps aus dem Segment wäre ich sehr dankbar). Aber auch unabhängig davon gehört "The Proposition" zu den besten der rar gesäten Genreerzeugnissen der letzten Jahre.
Schade, dass die ungemein interessanten "THX 1138" oder "American Graffiti" aus seiner schöpferischen Blütezeit hier relativ unbekannt sind. Ich hätte sowieso gerne mehr Projekte von Lucas abseits seiner beiden großen Franchises und deren fortwährenden Nachbearbeitungen gesehen.
Mit Zack Snyders bisheriger Filmografie bin ich bisher ganz gut gefahren, wobei sicherlich sein Händchen für gute Inszenierungen und nette Bebilderungen mehr beeindrucken konnte als die große Erzählkunst in seinen Werken. Nachdem schon "300" das beispiellose, aber immerhin sehr unterhaltsame Style-over-Substance-Fest war, bei dem er neben Regie auch das Drehbuch geschrieben hatte, geht "Sucker Punch" sogar einen Schritt weiter. Jetzt ist es auch noch die komplette Geschichte bzw. Idee, die seinen Namen schmückt. Ein quasi Autorenfilm hollywoodesker Ausprägung also. Nur leider hat dieses mutige Gedankenexperiment nicht mit meiner Gedankenwelt harmonieren können. Lange fragt man sich , was dieses überhaupt bezwecken will. Die wenig empathische Hauptfigur namens Babydoll wird ziemlich angestrengt per Voice-Over und Rückblendszenen nach kleineren Umschweifen (harmlos ausgedrückt) in eine seltsame Bordell-Umgebung eingeführt, bevor aufgrund eines nicht näher erläuterten Tanzvorgangs dieser Babydoll verschiedenste Welten präsentiert werden, wo sich die Damen dann plötzlich mal so richtig austoben.
Alles gut und schön, wenn man sich hundertprozentig auf den Fantasiebegriff beruft und Logik eben Logik sein lässt. Jedoch wirken die diversen Zwischensequenzen mit Drachen oder dem Ersten Weltkrieg eher wie uninspirierte Computerspieldemos, wodurch das sprunghafte Erzählgerüst nur eine Alibifunktion für viel CGI, monotones Actionbrimborium und leicht bekleiderter Kampfamazonen erfüllt. Dieser negative Eindruck verstärkt sich nach vielen zähen Minuten umso mehr, wenn gegen Ende im Sinne eines Mindfuck-Moments der eigentliche Hintergrund des ganzen Geschehen samt pseudophilosophischen Hauruckthesen auf den Tisch kommt (über deren Inhalt man ganz bestimmt auch geteilter Meinung sein kann). Vielleicht hätte etwas mehr Ironie und Witz der mittlerweile öfters zu beobachteten Traum-in-Traum-Idee zu mehr Pepp verholfen; in etwa so, wie der ungleich spaßigere Trailer gewirkt hat. So leider hat dieser versuchte Punch mit seiner bezweckten Unaufrichtigkeit seine Wirkung verfehlt, falls man zuvor nicht sowieso schon in seine eigenen Fantasiewelten weggedöst ist.
Auf den ersten Blick konnte man sich nur schwer vorstellen, dass das ganz eigene Pacing der Berliner Schule mit dem Thriller/Krimi-Genre harmonieren würde. Doch "Im Schatten" von Thomas Arslan, den man schon in diese Richtung einordnen kann, zeigt, dass der ungemein ruhige Stil nicht nur auf existenzielle Dramen anwendbar sein muss. Zugegebenermaßen spielt auch dieser Aspekt eine Rolle, denn man bekommt es hier auch mit einer Schicksalsgeschichte zu tun, die zwar im Grundgerüst (Gangster lässt sich u.a. zu einem allerletzten Auftrag überreden) sicherlich nicht unbedingt bahnbrechend wirkt, durch das langsame Erzählen jedoch eine sehr stimmige und ansprechende Atmosphäre bereithält. Wie so oft bei Filmen der Berliner Schule muss man sich darauf einlassen können, dass eben nicht ständig diskutiert und alles haarklein erklärt wird. Hauptdarsteller Misel Maticevic, den man vielleicht noch als Antagonisten aus "Im Angesicht des Verbrechens" kennt, macht dabei mit seinem reduzierten Spiel sehr viel richtig und bietet die passende Figur eines eigenbrötlerischen Antihelden. An ganz wenigen Stellen im Film kann dies auch leicht anstrengend wirken, die fühlbare Anspannung der Beteiligten bleibt aber immer aufrecht. Diese fällt neben einigen kompromisslosen Aktionen dann auch erst ab, wenn das ideenreiche und kluge Finale vorüber ist und man anschließend den einen oder anderen Gedanken über das zuvor Gesehene machen wird. Ein kleines Juwel in der deutschen Genrearmut der letzten Jahre, und das ohne dem großen Budget und den oftmals als notwendig erachteten Effekten. Tja, warum nur gibt es nicht mehr von der Sorte?
Dieses Filmerlebnis hat jede Würdigung verdient. Nur über die im Text betonte Zuordnung in das Giallo-Genre lässt sich sicherlich streiten (und wurde an anderer Stelle bestimmt auch schon oft getan).
Nach dem katastrophalen Originalteilefilm war die Lust auf diese Autoaction-Reihe eigentlich zurecht gen Null gedriftet (Achtung Wortspiel). Doch ein auffällig launiger Trailer, was zuerst mal nichts heißen mag, und die vielen positiven Stimmen weit und breit haben dann schließlich zu einem Umdenken geführt. Nach zwei unterhaltsamen Stunden von "Fast & Furious Five" bleibt festzuhalten: Die Chance hatte er verdient. Wenn man nicht wüsste, dass Justin Lin nicht schon die beiden vorherigen Teile gedreht hätte, würde man fast vermuten, ein neuer Regisseur wäre am Cockpit. Denn endlich hält man das prollige Werbeversprechen und heizt das Publikum so richtig ein. Schon der coole Anfang deutet gleich darauf hin; man hat scheinbar etwas vorgehabt. Das Stammpersonal mit Diesel, Walker oder Brewster ist einem auf emotionaler Seite zwar immer noch relativ egal, doch bleibt das Interesse am Fortgang der Handlung jederzeit vorhanden. Auffällig gut ist die funktionierende Mischung aus Dialogszenen und atemberaubender Action, bei der wohltuenderweise relativ wenig auf CGI gesetzt wurde. Nie wird man von einem Element überdrüssig, womit der Film als waschechtes Genrewerk schon einiges richtig macht. Ein weiterer Glücksgriff ist der groß zelebrierte Auftritt von Teilzeitschauspieler Dwayne Johnson, der mit seiner erprobten Physis dem Laden zusätzlich Leben einhauchen kann. Natürlich bleibt vieles standesgemäß over the top und ziemlich gaga, wofür stellvertretend auch der absurde Schlussakt steht. Insgesamt jedoch macht "Fast & Furious Five überraschend viel Laune, wodurch man ihm viel von seinen manchmal albernen Momenten verzeiht. Jetzt hab ich sogar Lust auf den sechsten Teil. Wenn der tatsächlich im Autobahnparadies Deutschland spielen sollte, sowieso.
Bei Seriennews lässt es die mp-Redaktion oftmals eher etwas ruhiger angehen, oder? ;)
"Ich folgte einem Zombie" heißt Jacques Tourneurs zweiter großer Gruselklassiker nach dem sehr sehenswerten "Katzenmenschen". Der Titel ist vielleicht etwas irritierend, denn gefräßige Untote wird man in dem Film nicht begegnen. Eher bekommt man es mit einer eleganten Form zu tun. Dieser 'Zombie' ist hier eine Frau aus gutem Hause, die nicht ansprechbar der völligen Apathie bzw. einem tranceähnlichen Zustand ausgesetzt ist. Die Hauptdarstellerin ist jedoch eigentlich eine Krankenschwester, deren Weg zu ihrer neuen Arbeitsstätte in der Karibik der Zuschauer begleitet. Mit ihr erfährt man von den genaueren Umständen, bei denen neben dem schwierigen familiären Umfeld besonders Voodoo eine Rolle spielt. Gefühlt den gesamten Film lang bekommt man dann auch die rhythmischen Klänge zu hören und fast könnte man dabei in einen ähnlichen Zustand verfallen wie die kranke Frau. Diese eigenartige Stimmung macht am meisten in diesem Fall aus, da die Handlung an sich nicht auf diesem Level agiert und ab der Mitte des Films ziemlich unbefriedigend zerläuft (bspw. hat sich mir der oft kolportierte Romantik-Abschnitt gar nicht erschlossen). Das ist sehr schade, weil es zumindest zwei doch wirkungsvollere Gruselmomente gab, die wie im Tourneurs vorigen Werk viel aus dem anscheinend sehr geringen Budget herausholen kann. Im direkten Vergleich hat demnach der rundere "Katzenmenschen" die Nase vorn, aber Genrefreunde sollten zumindest mal reinschauen - entweder aus rein filmhistorischen Gründen oder weil manch erwähnte Szene doch lohnenswert sein könnte.