Filmtoast - Kommentare

Alle Kommentare von Filmtoast

  • 8

    Slow Horses erweitert den Katalog von Apple TV mit einem thematisch aktuellen und doch in seinen Aussagen zeitlosen Spionagethriller. Die sechs Folgen will man am liebsten an einem Abend schauen, da trotz der eingestreuten Satiremomente, die ausgeklügelte Thrillerhandlung stets im Vordergrund bleibt. Nervenkitzel ist genauso sicher, wie der Fakt, dass sich Gary Oldman in seiner Rolle einmal mehr als einer der wandlungsfähigsten Schauspieler unserer Zeit zeigen darf.

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    • 8

      Die letzten Tage des Ptolemy Grey ist eine weitere äußerst starke Eigenproduktion im Katalog von Apple TV. Die kompakten sechs Folgen kann man gut an einem Abend schauen und dank der fantastischen Vorlage, einer Geschichte, die durch viele Ansätze auch zum Nachdenken animiert und einem sensationell aufspielenden Hauptfigurenduo, unterstreicht der noch junge Dienst erneut seine Qualitätsführerschaft im Streamingmarkt.

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      • 8

        Die neue Mystery-Serie Outer Range verbindet Altbekanntes aus dem Western-Genre mit Elementen aus dem Mystery- und Sci-Fi-Bereich und baut mit dem Mix innerhalb der ersten Folgen eine Spannung auf, der man sich als Fan ähnlicher Stoffe nicht erwehren können wird. Natürlich kann nicht garantiert werden, dass die späteren Entscheidungen und Auflösungen dem gerecht werden können. Nichtsdestotrotz macht der Serienstart genug richtig, damit ein klare Empfehlung ausgesprochen werden kann!

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        • 8

          Dinner in America ist provokant, widerborstig und geht doch ans Herz. Damit wird der Film seinem Punk-Thema nicht nur gerecht, sondern er schafft es auch durch seinen Humor zum Lachen zu bringen und mit seiner Musik mitzureißen. Die Liebesgeschichte ist als Kirsche auf der Torte dann auch noch gelungen und authentisch. Auch wenn kleine Produktionen wie diese Ode ans Außenseitertum immer einen schweren Stand haben, um überhaupt an ein Publikum zu kommen, so kann man diesen Indie-Film nur wärmstens empfehlen und gute Laune garantieren.

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          • 5

            Im Kielwasser von Midsommar schwimmend versucht Sacrifice an den Erfolg des kultigen Horror-Streifens anzuknüpfen. Ein Vorhaben, das fast zwangsläufig misslingen muss. Ein paar gute Ideen und eine annähernd stimmige Atmosphäre wiegen die Defizite der B-Produktion nicht auf. Der schlechte beziehungsweise uninteressante Cast bietet auch schauspielerisch keinen Anreiz, sich den Film anzuschauen. Dabei kann er, wenn man die Abstriche in Kauf nimmt, durchaus unterhalten. Kann man sich geben, muss man aber nicht.

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            • 6
              über LX 2048

              Der Film von Guy Moshe, der 2010 mit Bunraku mit Josh Hartnett, Demy Moore und Woody Harrelson immerhin einen kleinen Achtungserfolg erzielen konnte, bietet zwar eine spannende und höchstaktuelle philosophische Grundidee. Er krankt aber an seiner Dialoglastigkeit und wirkt oft wie ein Theaterstück. Rückblenden reichen nicht, um Längen zu überspielen. Bei einer Laufzeit von mehr als 100 Minuten hätte die ein oder andere Kürzung sicher gut getan. Unentschlossen schwankt LX 2048 zwischen Drama und Satire, wobei es durchaus eine Reihe gelungener Momente gibt. Insbesondere das brillante Spiel von James D’Arcy hebt den Streifen leicht über das Mittelmaß. Ganz leicht!

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              • 5

                Der Versuch durch Miniserien-Mastermind David E. Kelley in die qualitativen Gefilde von HBO und Co. vorzustoßen ist mit Anatomie eines Skandals erstmal gescheitert. Die überstilisierende Inszenierung wird dem wichtigen Thema nicht wirklich gerecht und die überraschende Wendung ist zu plakativ, vorhersehbar und unglaubwürdig. Netflix hat also eher eine weitere Serie im Stangenwaren-Stil à la Ich schweige für dich und Co. kreiert, als dass man ein packendes Gerichtsdrama abgeliefert hätte, für das die Grundlage durchaus da gewesen wäre.

                • 5

                  Metal Lords ist nach Die Professorin die zweite recht kleine Produktion, die durch den Deal zwischen den GoT-Machern und Netflix entstanden ist. Auch hier merkt man wieder, dass einiges an Herzblut eingeflossen ist. Die musikalischen Aspekte sorgen für einen kurzweiligen Ausflug in die Heavy-Metal-Welt. Die ganze Geschichte drumherum ist jedoch altbacken und auch viel zu zahm, um im hart umkämpften Coming-of-Age-Genre ein Ausrufezeichen setzen zu können. Außerdem fehlt es den Charakteren an Charisma, den Gags an Ausgewogenheit und dem Skript an Originalität. Dementsprechend ist der Film zwar kein Totalausfall, aber allenfalls zu empfehlen, wenn man den gängigen Genre-Tropen wirklich noch nicht überdrüßig ist oder wenn man allein mit dem Thema der Metal-Musik hinter dem Ofen hervorgelockt werden kann.

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                  • 6

                    Unbequem und konsequent – Das norwegische Drama The Innocents entführt die Zuschauer:innen in die Welt von vier Kindern, die bei sich übernatürliche Fähigkeiten entdecken und diese in ihrer Hochhaussiedlung für immer mehr bösartige Taten gegenüber Mensch und Tier nutzen. Während der Großteil des Films eher spröde, schmucklos und dadurch möglichst authentisch inszeniert ist, sorgen ein paar wenige Horrorsequenzen zumindest für etwas Genrefutter und prickelnde Unterhaltung.

                    Doch fühlen sich die knapp zwei Stunden deutlich zu lang an, um das zu erzählen, was der Film schon von Beginn an suggeriert und nur schleppend mit einigen Wiederholungen entfaltet. Letztlich dürfte aber kaum jemand von der Konsequenz und Drastik unberührt bleiben, mit der The Innocents die Perspektive der Kinder einnimmt und so nachhaltig zum Denken anregt.

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                    • 6

                      Der Umstand, dass die Faszination rund um das Phänomen Christiane F. größer ist, als die Bekanntheit des Films, ist von vornherein ein schwieriger Stand für den Film. Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo, einst großer Skandalfilm, wirkt knapp 40 Jahre nach seiner Veröffentlichung verstaubt, nur selten erkennt man das Diskussionspotential, welches der Film damals besessen haben muss. Die träge Inszenierung Uli Edels kann über weite Teile jedoch von der Ästhetik des Films kompensiert werden, die 4K-Restauration wirkt sehr gelungen. Besonders alte Fans, die den Film ursprünglich im Kino gesehen haben, werden mit dieser Neuauflage ihren Spaß haben. Wer allerdings noch keine Berührungspunkte mit dem deutschen Kino dieser Zeit hatte, wird sich für Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo nur schwer begeistern können.

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                      • 2

                        Vielleicht ist die filmische Qualität ein Grund dafür, dass der Film erst mit gut zehn Jahren Verspätung auf dem deutschen Markt erscheint. Handwerklich gibt es kaum Kritikpunkte: Kamera, Ausstattung oder der Sound sind mindestens Durchschnitt. Leider schwächelt der Streifen bei den Dingen, die diese Eckpfeiler mit Leben füllen sollten. Langweilig, gestreckt und unnötig zerfahren.

                        Was man jedoch lobend erwähnen muss: Busch Media Group hat nach Cat Sick Blues erneut den Gang zur SPIO angetreten, um ihre Veröffentlichung in ungekürzter Form an die Interessierten zu bringen. Auch wenn es etwas kurios anmutet, weshalb die FSK ausgerechnet hier die Freigabe verweigert hat. Ab dem 8.4.2022 kann man also auf DVD, Blu-ray oder VOD zurückgreifen.

                        Abschließend natürlich ein anzügliches Wortspiel bei einem Film dieser Couleur, auf das alle warten. Nach knapp zwei Stunden in trauter Zweisamkeit mit Caged kann das Ergebnis nur lauten: unbefriedigend!

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                        • 6

                          Der dritte Teil der Harry-Potter-Spin-Off-Reihe ist deutlich runder als der Vorgängerfilm. Zwar ist die Magie der Originalreihe immer noch nur in Nuancen spürbar, aber Faktoren wie die Detailliebe der Macher oder die emotionale Geschichte Dumbledores sorgen für einen zauberhaften Kinobesuch, der den Zuschauer am Ende mit einem befriedigten Gefühl den Saal verlassen lässt.

                          Insgesamt ist Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse ein Heist-Thriller im Potterverse, der durch einen spannenden Konflikt zwischen zwei mächtigen und vor allem ambivalenten Charakteren mehr zu überzeugen weiß, als mit seiner ursprünglichen Hauptfigur oder der sinnvollen Integration der titelgebenden Tierwesen in die Handlung.

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                          • 5

                            Barbarians beginnt geschwätzig, kostet seine Dialoge aber voll aus und schafft es so ohne Weiteres, dem Publikum schnell ein unangenehmes Gefühl des Fremdschams zu entlocken. Der abrupte und etwas zu gewollte Wechsel zum Horrorfilm möchte sich allerdings nicht wirklich organisch einfügen und wirkt teils eher befremdlich. Leider wird die vorher eher subtil aufgebaute Spannung etwas torpediert und ein angestrebter Oha-Effekt bleibt aus.

                            • 7

                              Andreas Dresens politisches Drama Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush ist ein sehenswerter Beitrag zum politischen und historischen Bewusstsein der jüngeren deutschen Geschichte. Er besitzt ein herausragendes Darsteller:innen-Duo, das ein emotionales Band zum Publikum aufzubauen vermag. Eine berührende und wütend-machende Geschichte sind Grund genug, diesem Film im Kino eine Chance zu geben. Mit Meltem Kaptan erleben wir eine der bisher besten Performances des Jahres, sowohl national als auch international. Leider sind die Erzählstruktur und eine gewisse Langatmigkeit nicht zu leugnen, die das Gesamtbild dieses doch sehr kompetenten Films leicht trüben.

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                              • 8
                                über Luzifer

                                Mit Luzifer hat Regisseur Brunner einen beachtlichen Film vorgelegt. Fraglich ist nur, ob er sein Publikum finden wird, da die Genreversatzstücke fast schon minimalistisch eingestreut werden. Für Horrorfans wird es zu wenig schaurigen Grusel geben, für ein Drama ist Luzifer sehr spröde und sperrig.

                                Aufgeschlossene Filmfreunde, die gerne von ausgetretenen Pfaden abweichen, finden mit Luzifer aber unter Garantie einen audiovisuellen Genuss mit schlichtweg fantastischem Schauspiel, der seine Faszination weniger aus seiner Handlung erfährt. Vielmehr bestechen die rohe Körperlichkeit, so wie die beim Zuschauen erlebten Emotionen. Ein Film also, der gespürt werden möchte.

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                                • 7

                                  Die Coming-of-Age-Geschichte in Apollo 10 1/2 überzeugt vor allem diejenigen, die davon selbst in die Zeit zurückversetzt werden. Die Liebe zum Detail in der außergewöhnlichen Animationstechnik ist ein Argument diesem Film unabhängig davon eine Chance zu geben. Wirklich ans Herz geht das neue Werk Linklaters aber mit hoher Wahrscheinlichkeit einzig seinen Altersgenossen.

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                                    über Zalava

                                    Trotz der fehlenden Tiefe in der Charakterzeichnung erweist sich Zalava als gleichsam unterhaltsames wie nachdenkliches Genre-Kino, dem am bitteren Ende dennoch das Kunststück gelingt, durch das Schicksal seiner Protagonisten zu rühren. Die Schauspieler füllen ihre Figuren so gut es geht mit Leben, wecken Sympathien, wenn das Drehbuch hier hinter seinen Möglichkeiten bleibt. Es bleibt eine intelligente wie auch amüsante Reflektion von Aberglauben und seine Funktion in den vom modernen Leben abgehängten Gemeinschaften am Rande der Gesellschaft. Man hat dabei auch immer das Gefühl, dass dies teils auch nur stellvertretend steht für den heutigen Iran und sein Verhältnis von Religion und Staat, die dort gleichgesetzt werden.

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                                    • 7

                                      Freakscene ist eine emotionale Doku mit viel Musik über die Persönlichkeiten, Dynamiken und Entwicklungen der Dinosaur Jr. Mitglieder. Die limited Edition der BluRay bietet außerdem jede Menge Bonusmaterial in Form von Interviews und Konzerten sowie fünf limitierte Postkarten. Für Dinosaur-Fans bzw. solche der Rockmusik der frühen neunziger Jahre ein klares Must-See!

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                                      • 7
                                        über Shooter

                                        Antoine Fuquas gradliniger Scharfschützen-Thriller bietet handgemachte Action, eine ordentliche Härte sowie eine Verschwörungsgeschichte, die genug Spannung erzeugt, um über die gesamte Laufzeit zu funktionieren. Zudem fällt sie nicht wie ein Kartenhaus zusammen, wenn man sie etwas genauer durchdenkt.

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                                          über Darkman

                                          Darkman zeigt auch nach über 30 Jahre, dass der Film sich im heutigen Held:innen-Kosmos nicht zu verstecken braucht. Raimis Blaupause für seine späteren Heldenwerke überzeugt mit einem düsteren Helden, praktischen, gut aufgelegten Actionszenen, Tiefgang und auch mit einem gut aufgelegten, physisch präsenten Antagonisten (großartig: Larry Drake). Die Maske von Neeson Helden ist eines der großen Highlights und bleibt auch bis heute hin erinnerungswürdig, sodass auch ein alter Action-Star wie Neeson sich gerne an die Rolle zurückerinnert.

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                                            Paco Plaza hat mit La Abuela einen stimmigen und kompetent inszenierten Genrefilm geschaffen, bei dem man am Ende leider das Gefühl hat, dass hier noch mehr möglich gewesen wäre. Damit erreicht er zwar nicht ganz die Qualitäten eines Relic, sei aber Fans der heutzutage geschätzten Melange aus Horrorfilm und Drama empfohlen.

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                                            • 8

                                              Fans von Michael-Bay-Filmen kommen bei Ambulance voll auf ihre Kosten. Visuell absolut filmdienlich umgesetzte Action, ein solide spielender Cast und eine verrückte, aber darum umso spannendere Story. Schick, unterhaltsam und zwei Stunden lang voll auf die zwölf. Tief fliegende Helikopter, Stunts, rasante Autofahrten, Explosionen und Schießereien – alles dabei. Der Soundtrack ist wie der schnelle Schnitt oder verwackelte Bilder alles andere als dezent. Wer allerdings unbedingt mal wieder einen spannenden Action-Film sehen möchte, sollte sich unbedingt auf den Weg ins Kino machen und nach zwei Jahren Pandemie weiß man am Ende auch hier die Arbeit von Krankenhauspersonal und Sanitäter*innen einmal mehr zu schätzen.

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                                                Auch wenn sich diese Indie-Produktion an manchen Stellen etwas zieht, große Lacher und spektakuläre Action missen lässt, kann The Paper Tigers vor allem auf der zwischenmenschlichen Ebene einiges wieder wett machen. Die Protagonisten und ihr Werdegang bieten eine große Identifikationsfläche, es ist einfach, Sympathien für sie zu entwickeln. Außerdem muss man den Ansatz loben, die Philosophie der Kampfkunst und ihre Anwendung im Alltag zum Kernthema der Geschichte zu machen. Das bildet einfach mal einen wohltuenden Gegenpol zu den ansonsten eher auf Gewalt und Schwarz-Weiß-Malerei bedachten B-Filmen mit Martial-Arts-Hintergrund. Damit ähnelt das Konzept auch sehr der Erfolgsserie Cobra Kai, die ja auf den Karate Kid-Filmen basiert. Und auch wenn Zuschauerinnen und Zuschauer für The Paper Tigers genauso lieber auch die Nostalgie-Brille auspacken sollten, so werden sie mit einem über weite Strecken durchaus vergnüglichen Feelgood-Movie belohnt.

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                                                  Nach der Sichtung von Krass Klassenfahrt – Der Kinofilm drängt sich die Frage auf, für welche Zielgruppe dieser Film gedacht ist. Fans der Serie werden sicher ihren Spaß daran haben, lieb gewonnene Charaktere wiederzusehen und sie auf ihrer Reise nach Kroatien zu begleiten. Wer allerdings das Original und etwaige Insider nicht kennt, der wird wahrscheinlich auch nicht auf seine Kosten kommen. Denn Krass Klassenfahrt – Der Kinofilm kann sich nicht entscheiden, ob es nur das bestehenden Fandom unterhalten oder das Konzept als mainstreamige Teeniekomödie einem breiter gefächerten Publikum schmackhaft machen will.

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                                                    Platzspitzbaby ist ein ungeschliffener Rohdiamant, der weitaus mehr Beachtung erhalten sollte. Die schauspielerischen Darstellungen des gesamten Casts, allen voran jedoch Luna Mwezi und Sarah Spale, verleihen diesem Film die für das Genre nötige Tiefe. Zwar wirkt das Script an manchen Stellen etwas klischeebehaftet, dennoch wird hier eine mitreißende Geschichte erzählt. Besonders Zuschauer:innen, die sich für die Schweiz und ihre gesellschaftliche Struktur begeistern lassen, werden bei diesem spannenden Sozialdrama voll auf ihre Kosten kommen.

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