Flibbo - Kommentare

Alle Kommentare von Flibbo

  • 4

    [...] Es gibt zahlreiche Beispiele für Kammerspiel-Thriller, die bestens funktionieren, doch „Everly“ dreht sich durch den immer gleichen Schauplatz im Kreis und zeigt zu offensichtlich, dass das Budget eben nicht für mehr gereicht hat. Wenn auch um Abwechslung bemüht, erschöpft sich die Handlung letztlich in Wiederholungen klischeehafter Überraschungseffekte. Salma Hayek spielt fit und leidenschaftlich, kann über die Inkongruenz ihrer eigenen Figur (nervös, zerbrechlich, cool, treffsicher) aber auch nicht hinwegtäuschen. Laura Cepeda gibt solide die besorgte Mutter. Die restliche Besetzung ist Kanonenfutter. [...]

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    • 7 .5

      [...] Melfis Figuren sind durch die Bank sympathisch und bis in die kleinen Nebenrollen stark besetzt. Das ist schon die halbe Miete. Zudem zeigt er ein gutes Gespür für Komik und Drama und weiß beide Elemente gekonnt auszubalancieren. „St. Vincent“ gehört tatsächlich zu den Filmen, die zum Lachen und zum Weinen bringen. Eine rührende Geschichte, die mit cleveren Dialogen und warmherzigem Soundtrack erzählt, wie jeder sein Päckchen zu tragen hat. Im Kern nichts Innovatives, aber wenn es so gut funktioniert wie hier, spielt das keine Rolle.

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      • 5 .5

        [...] Oft, zu oft wählten die Regisseure einen humorvollen Ansatz, sodass sich das Konzept selbst zu veralbern scheint. Der zu erwartende Gruselfaktor will sich nicht so recht einstellen. Dafür herrscht dank einiger rätselhafter Episoden ein immenser ‚WTF‘-Faktor. In puncto Vielfalt macht „The ABCs of Death 2“ so schnell kein Horror-Episodenfilm etwas vor. Nur fehlt meist die Zeit für eine runde Geschichte. In Deutschland wird der Film übrigens unter dem Titel „23 Ways to Die“ vertrieben, weil es drei Episoden (C, D, T) nicht durch die FSK-Prüfung geschafft haben, daher bitte die ungeschnittene Version aus Österreich beziehen – wenn schon, denn schon.

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        • 5 .5

          [...] Was Edward Snowden aufdeckte, ist nicht weniger als ein unglaublicher Skandal auf internationaler Ebene, in „Citizenfour“ mit unterschwelliger Beklemmung angedeutet. Laura Poitras, die ohnehin schon unter Beobachtung steht, beweist mit der Veröffentlichung dieses Films bemerkenswerten Mut. Ihr Whistleblower-Portrait ist eine ausführliche Einführung zu einem wichtigen Thema. Irgendwo tief drin sind Paranoia und Thriller-Elemente zu spüren, doch wer nicht schon im Vorfeld mit der Thematik warmgeworden war, wird von den eintönig und kühl präsentierten Fakten wohl eher zermürbt als gepackt. Es gibt Dokumentarfilme, die durch ihre Lebendigkeit begeistern, auch wenn das Publikum kein Vorwissen besitzt und Dokus gar nicht gewohnt ist. Der zu lang geratene „Citizenfour“ gehört leider nicht dazu.

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          • 6

            [...] Es geht direkt zur Sache; eine Rahmenhandlung will sich gar nicht erst aufbauen. Allerdings zeigt sich „Fury Road“ sehr selbstbewusst als reiner, detailfreudiger Actionfilm, wohingegen der originale „Mad Max“ (1979) durch Budgetgrenzen zu seiner Einfachheit gezwungen wirkt. Und schließlich illustriert Miller in den Verschnaufpausen fast beiläufig doch noch einige Hintergründe. Er hat sich wirklich mit denkbaren Auswirkungen einer Apokalypse auseinandergesetzt, statt sich nur in schrägen Fahrzeugen und Kostümen auszutoben, wobei schräge Fahrzeuge und Kostüme natürlich das Aushängeschild von „Fury Road“ sind. [...]

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            • 3 .5

              [...] „Mad Max – Jenseits der Donnerkuppel“ stößt Fans des Highway-Helden mit schrägen neuen (beziehungsweise aus anderen Filmen geklauten) Ideen vor den Kopf. Eine Frischzellenkur war nach zwei sehr ähnlichen Vorgängerfilmen zu empfehlen, doch Teil 3 beugt sich in erster Linie kruden Marketingmechanismen. Humorversuche, eine pompöse Ausstattung und die handwerklich anstandslose Inszenierung können diese 80er-Sünde leider auch nicht retten.

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              • 4

                [...] „Mad Max II – Der Vollstrecker“ entwickelt eine kreative Endzeit-Ästhetik und gipfelt in einer durchaus eindrucksvollen Straßenschlacht. Die Geschichte ist im Grunde nur eine weitere, psychedelische Variante von „Yojimbo – Der Leibwächter“ beziehungsweise „Für eine Handvoll Dollar“ (cooler Einzelgänger zwischen zwei Fronten). Mal rasant, mal zäh, auf alle Fälle absurd, aber zweifellos der brauchbarste Teil der Trilogie um Mel Gibson.

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                • 3 .5
                  über Mad Max

                  In seinem Spielfilmdebüt rechnet Regisseur George Miller mit männlichem Geschwindigkeitsfetisch ab und verherrlicht selbigen gleichzeitig. Dass er seine Geschichte in einer unbestimmten Zukunft ansiedelt, erweist sich als schwache Entschuldigung, um möglichst viel Krawall aneinanderreihen zu können. Exploitationkino eben. Sich aufdrängende Fragen zum Handlungshintergrund werden dreist ignoriert. In der zweiten Hälfte wandelt sich „Mad Max“ dann zum platten Rache-Thriller über einen gebrochenen Familienvater. [...]

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                  • Danke, sieht tatsächlich ganz gut aus. Nach „Late Phases“ schon der zweite moviepilot-Werwolf-Tipp mit Potenzial.

                    • 6 .5

                      [...] „Tusk“ baut stilistisch auf dem grimmigen „Red State“ auf – wieder ein kleines Budget und der charismatische Michael Parks in einer Hauptrolle –, ist aber auch von Smiths typischem Humor durchzogen. Der Regisseur experimentiert mit Stimmungswechseln, wie er sie nach eigenen Angaben in „Pulp Fiction“ lieben lernte, geht aber nur halb so elegant vor wie ein Tarantino. Die Gags als Kontrast zur bedrückenden Grundstimmung wirken befreiend, lassen aber auch schwer daran zweifeln, dass Smith an seine Geschichte glaubt. Ironie und Metaebenen sind eine Sache, aber Smith scheint einfach nicht zum Horror zu stehen. Heraus kommt eine absurde Genremischung, die erzählerisch immerhin zu überraschen weiß und dadurch solide unterhält. [...]

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                      • 7

                        [...] Auch mit einem klassischen Showdown gibt sich Jennifer Kent nicht zufrieden, sondern reiht im letzten Akt einige ziemlich verstörende Szenen aneinander. Dabei wird nochmal sehr deutlich, dass der Babadook nicht nur eine Bedrohung, sondern verdrängte Emotionen verkörpert. Eine schöne Metapher. So kann es sich also doch lohnen, einen Kurzfilm auf anderthalb Stunden aufzublasen (Kent adaptierte ihr eigenes Werk namens „Monster“). „Der Babadook“ ist eine liebevoll inszenierte, emotional mitreißende und hervorragend gespielte Geschichte über die Kraft der Liebe. Als Gruselschocker zwar nur knapp überdurchschnittlich, als Horrordrama dafür sehr sehenswert.

                        • Mir fehlt im Trailer ein stärkerer Bezug zum Thema Tattoos, da ja alles auf den üblichen Torture Porn im bösen, bösen Europa hinausläuft. So wird der aktuelle Tattoo-Wahn leider auch nicht eingedämmt.

                          • 7 .5

                            Staffel 4 (2015, Folge 14 – 18) verleiht der klassischen Gesprächssituation mit der redseligen alten Dame eine ungeahnte Tiefe („Wattolümpiade“), sorgt bei der Arbeit mit einem putzsüchtigen Kunden für reichlich Ironie („Der Putzer“) und kann in einer verwunschenen Villa, wo man nur in Reimen sprechen darf auch ganz schön abgedreht und anstrengend werden („Der Fluch“). „Damit muss man rechnen“ sorgt mit einem Elektromarkt als Schauplatz zumindest für visuelle Abwechslung. „Tauschgeschäfte“ erweist sich dank der Cleverness einer Kneipenbesitzerin als leiser Höhepunkt der Staffel. Festzuhalten bleibt: Die Serie hält ihr hohes Niveau auch im vierten Block konstant, experimentiert mit Fantasy-Elementen, landet aber immer wieder bei Szenarien, die von einer hinreißenden Natürlichkeit leben.

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                            • 7 .5

                              Zu Beginn der dritten Staffel (2014, Folge 10 – 13) eröffnet sich ein wahres Fettnäpfen-Paradies, wenn Schotty auf eine attraktive Veganerin trifft, die obendrein im Rollstuhl sitzt – eine seiner spannendsten Herausforderungen. Qualitativ erreicht wird der Auftakt höchstens von der Folge „Schweine“, in der man endlich mehr über das Liebesleben des Tatortreinigers erfährt. „Ja, ich will“ (Schotty wird für eine Scheinehe angeworben) erzählt ein heiteres Hin und Her mit kleinen Längen. „Carpe Diem“ (Schotty gefangen im Labyrinth einer Behörde) gewinnt durch allgemeine Philosophien über das Leben und Sterben, verliert aber durch zu überzogenen, surrealen Humor. Die schönsten Momente der Serie sind doch die mit dem erdigen Charme des vermeintlich Alltäglichen.

                              • Eindeutig B-Ware, für die mir meine Zeit zu schade ist.

                                • 5 .5
                                  über Houdini

                                  [...] Während so manche Serie nicht zum Punkt kommt und viel zu viele Folgen bemüht, gilt bei „Houdini“ der umgekehrte Fall: Die Biografie wirkt übereilt, wie eine Reportage, bestehend aus den berühmten ‚nachgestellten Szenen‘. Um das filmische Medium auszuschöpfen, braucht es eine flüssigere Erzählung, entweder als Lebensgeschichte in aller Ruhe, oder konzentriert auf den spannendsten Lebensabschnitt. Der Zweiteiler dümpelt mit zerstückeltem Drehbuch zwischen den Stühlen. Zugegeben: Dass der Protagonist ständig in der Welt herumreist, verstärkt diesen zerstückelten Eindruck noch. [...]

                                  • 8 .5

                                    Ein Superhelden-Crossover-Film, der obendrein eine Fortsetzung ist, muss zahlreiche Pflichten erfüllen, bevor Regie und Drehbuch überhaupt kreativ sein können. Unter diesem Gesichtspunkt gelang Regisseur und Autor Joss Whedon (erneut) eine hervorragende Gratwanderung. 2012, kurz bevor „Marvel’s The Avengers“ ins Kino kam, kündigte Whedon den damals schon sicheren zweiten Teil als ‚kleineren‘ Film an, da gar nicht erst versucht werden dürfe, Teil 1 zu übertreffen. Nun, drei Jahre später sieht die Sache anders aus: „Avengers: Age of Ultron“ dringt nicht nur tiefer in die Charaktere ein, sondern ist dem Vorgänger in Sachen Action mindestens ebenbürtig. Respekt. [...]

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                                    • 7

                                      Filmschulabsolvent Jimmy Weber tobt sich in seinem ersten abendfüllenden Film mit einer formvollendeten Ekel-Show aus. Wie der Titel schon andeutet, wagt sich der Regisseur und Autor an das bizarre Thema Autokannibalismus. Doch dahinter steckt noch viel mehr. „Eat“ ist nicht nur eine visuelle Mutprobe, sondern eine unterhaltsam geschriebene, liebevoll inszenierte Studie über platzende Träume und den steinigen Weg zum Ruhm. [...]

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                                      • 6

                                        [...] Kevin Kölsch und Dennis Widmyer erzählen in diesem, einem ihrer ersten Langfilme von Prioritäten im Leben, Persönlichkeitsentwicklung und einer skrupellosen Industrie, sodass die drastischen Bilder einen Drama-Unterbau erhalten. Gleichzeitig verknüpfen die Regisseure ihre Genre-Vorbilder mit eigenen Berufserfahrungen. Reichlich Freude an Gore und wirrem Teufelszeug lässt diese tiefere Bedeutung allerdings nur ansatzweise mitschwingen. „Starry Eyes“ kommt ohne Holzhammer-Botschaften aus, lässt das Publikum dafür aber mit vielen Fragezeichen allein. [...]

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                                        • Jawoll, ein weiterer Schritt, um das Kinoerlebnis vollends zu zerstören. Und das womöglich durch dieselben Leute, die darüber jammern, dass illegale Downloads der Industrie schaden.

                                          • Home Invasion mit anders verteilten Rollen, das ist dann aber leider wie der ganze Rest der Slasher-Filme, genau gar nichts Neues. Schon Drölfmillionen Mal gesehen, vielleicht mit schönen Bildern, nun ja.

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                                            • 5 .5

                                              [...] Ja, die Macher haben etwas zu sagen, genießen hier und da aber auch den überzeichneten Splatter-Effekt um des Ekels willen, was dem Horrorfan durchaus vergönnt sei. Eher ein Glücksfall also (und natürlich die unbedingt richtige Entscheidung), dass die FSK im zweiten Anlauf doch noch eine Freigabe ab 18 erteilte, unzensiert. Schön, dass es so etwas wie „German Angst“ überhaupt gibt; eine Fortsetzung mit anderen Regisseuren würde der deutschen Filmlandschaft sicher gut tun. Dieser erste Anlauf ist ein facettenreicher Film, der wehtut, meist aus den richtigen Gründen. Irgendwo zwischen Avantgarde und B-Movie-Trash ein Genre-Hilfeschrei, der sich leider schlecht verkaufen lässt. Also eigentlich alles wie gehabt bei den Undergroundkünstlern.

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                                              • 6 .5

                                                [...] Jedes Bild sitzt (als „eine letzte Romanze mit Film“ ließ der Regisseur auf 35mm drehen), die Kamera verleiht der kargen Landschaft Südlouisianas einen wunderbar melancholischen, düster angehauchten Ausdruck, abgerundet von T-Bone Burnetts dezenter Musik. Tolle Stars, tolles Handwerk, nur der Krimiplot selbst mag selten wirklich mitreißen, schließlich stochern die Protagonisten meist ziemlich verloren in der Pampa herum. Für spannende Fälle gibt es „Sherlock“ – auf der Serien-Beliebtheitsskala recht ebenbürtig. „True Detective“ bietet eine auf Atmosphäre getrimmte Alternative und gönnt sich (abgesehen vom gnadenlos abgewürgten Handlungsstrang über Cohles Freundin) den poetischen Luxus der Langsamkeit.

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                                                • Flibbo: Wie ist der Film? 09.04.2015, 01:43 Geändert 09.04.2015, 01:44

                                                  Welches Popkulturphänomen, das im Großen und Ganzen jeder mag, soll Mr Vincent Vega als nächstes bepinkeln? Schreibt es in die Kommentare! Und Abonnieren nicht vergessen!

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                                                    [...] Die einzigen Interviewpartner, die fehlen, sind Golan und Globus selbst – sie lehnten die Anfrage ab und brachten kurzerhand ihre eigene Doku heraus, ganz in Cannon Films-Manier. Doch dieser Umstand macht „Electric Boogaloo“ nur noch unterhaltsamer, da so auch kritische Stimmen freie Bahn haben. Klingende Titel wie „American Fighter“, „Invasion U.S.A.“ oder „Masters of the Universe“ und deren Hintergründe wecken wohlige Erinnerungen, oder aber verlängern die eigene Vormerkliste. Denn diese Rückschau auf eines der verrücktesten Kapitel der Low Budget Film-Geschichte macht Lust auf mehr.

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