Flibbo - Kommentare
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Alle Kommentare von Flibbo
[...] Als sich die Wogen geglättet haben und das Abitur bestanden ist, ziehen die Macher einen Schlussstrich. Tschüss „Axel!“. Und hallo „Axel! Will’s wissen“! Streng genommen besteht „Axel!“ nur aus zwei Staffeln, jedoch startete fast direkt im Anschluss die Folgeserie „Axel! will’s wissen“. Neue Hauptfiguren, reiferer Grundton, inhaltlich allerdings auf der ersten Serie aufbauend. Fortan darf sich Axel mit den üblichen Beziehungskonflikten sowie den Tücken der Arbeitswelt herumschlagen.
Neben Promi-Neuzugang Michael Kessler alias Marsch ist Bong auch wieder dabei. Zunächst verhält sich Bong seltsam passiv-aggressiv – etwa weil Axel Yvonne bekommen hat, und nicht er? –, doch nach ein paar Episoden ist alles wieder beim Alten. Zum Glück, denn in all dem Chaos ist und bleibt Bong ein wichtiger Sidekick. Minigolf-Freak Basti hingegen fehlt. Gut vorstellbar, dass Johnny Challah die Rolle schlichtweg zu blöd war. Für eine Folge und einen netten Nostalgie-Effekt kehrt er zurück – sichtlich gereift, doch es bleibt beim Cameo. Bastis Ersatz: der Baumarkt-Angestellte ‚Mütze‘ (Matthias Komm), ein Rocker mit Wahnvorstellungen, der im wahren Leben längst weggesperrt wäre. Mehr Potential besitzt da schon Axels Chef und Schwiegervater in spe, gespielt vom 2013 verstorbenen Christian Tasche. Die Rivalität der beiden hat durchaus Unterhaltungswert.
Herzstück von „Axel! will’s wissen“ bleibt jedoch Sabine Pfeifer als Yvonne. Mit ihrem herzlichen Lächeln, reichlich Charme und Authentizität stellt sie eine enorme Bereicherung für die Serie dar. Von ihr abgesehen wirkt „Axel will’s wissen“ irgendwie nichtssagend und geradezu bieder, speziell im Vergleich zur Vorgänger-Staffel, über die man sich wenigstens aufregen konnte. Ein emotionales Staffelfinale in Episode 13 deutet weitere Veränderungen an, doch in der vierten und letzten Staffel pendelt sich alles schnell wieder in gewohnten Gefilden ein, abgesehen von einer neuen Titelmelodie und der quietschbunten Soundtrack-Flut, die bei jeder möglichen Gelegenheit selbstkomponierte Hintergrundmusik ersetzt, als hätte Sat.1 die GEMA gekauft.
Schließlich stellt sich eine gewisse Gewöhnung ein, und „Axel! will’s wissen“ ist in den finalen 13 Folgen weder wirklich peinlich, noch wirklich nichtssagend, sondern einfach okay. Eine solide gespielte, angenehm seichte Comedyserie über ein liebenswertes Pärchen und deren verrückte Bekanntschaft. Leider ohne befriedigendes Ende, aber nach insgesamt 61 Axelteuern von 2002 bis 2006 war es dann auch mal gut.
Alle Folgen sind kostenlos über Amazon Prime Instant Video oder myspass.de als Stream abrufbar.
[...] In „Axel!“ Staffel 1 (13 Folgen) begleiten wir den Protagonisten Folge um Folge zur Schulpsychologin, wo er von den Abenteuern mit seinen besten Freunden Basti (Nerd) und Bong (Kiffer) erzählt. Vom hoffnungslosen Verlieben über die Führerscheinprüfung bis hin zur Musterung durchlaufen wir typische Stationen im Leben eines Heranwachsenden, gnadenlos überzeichnet, versteht sich. So erzählt die Staffel im Kern eine fortlaufende Geschichte, baut aber mit willkürlichen Einschüben auf eine Sketch-Struktur, um sich vor dramaturgischen Schwierigkeiten zu drücken. Sybille J. Schedwill als Psychologin erdet den Klamauk ein wenig. Daniel Wiemer als Bong hat ein paar gute Momente, während Johnny Challah als Karikatur Basti einfach nur affig durch sie Szenen eiern muss.
Das Ganze gehört in die Kategorie „so dumm, dass es schon wieder lustig ist“, tauglich als Feierabend-Berieselung, fällt leider aber auch durch Homophobie und Frauenfeindlichkeit auf. Schwule sind eine ekelhafte Bedrohung für die Heteros, Frauen dafür Sexobjekte – nur bedingt lustig. Als Staffelfinale gibt es dann einen Zusammenschnitt von Wiederholungen, kommentiert durch gestellte Interviews, bevor das Niveaulimbo zur nächsten Stufe ansetzt.
Staffel 2 (dreiste 22 Folgen) dreht sich verstärkt um Axels Schulalltag, sein Verhältnis zu seiner alleinerziehenden Mutter (perfekt besetzt: Evelyn Meyka) sowie die vergeblichen Versuche, bei der Angebeteten Carina (süß: Karoline Schuch) zu landen. Nach einem recht planlosen Einstieg festigt sich ein neues Konzept: In jeder Folge begegnet Axel einer unbeteiligten Person und erzählt dieser, warum er genau jetzt, genau hier etwas Dringendes erledigen muss. Sei es ein Polizist, ein Hausmeister, ein Sicherheitsmann etc. In Rückblenden erfolgt dann die Kalauerparade. Die wechselnden Gäste helfen der Qualität allerdings nicht, und so kehrt die gute alte Psychologin doch zurück, in insgesamt sieben Folgen. Wenn schon schlechte Witze, dann wenigstens im relativ liebgewonnenen Ambiente.
Der Fremdscham-Level in Staffel 2 ist kaum noch tragbar. Versuche einer Halloween- beziehungsweise Weihnachtsfolge schmerzen besonders. Wenn eine Pointe fehlt, tut es auch ein Standbild mit Fotoapparat-Sound. Und den Soundtrack zur Folter bildet die immer gleiche Hintergrundmusik, Folge um Folge. In Episode 11 („Der Vater“) starten die Macher den fast rührenden Versuch, wenigsten die Homophobie der Serie in den Griff zu bekommen, sind auf lange Sicht aber nur bedingt erfolgreich. Wirklich interessant – jedenfalls im Kontext aller Staffeln zusammen – wird es in Folge 13, „Die große Liebe“. Axels Schwarm Carina zieht fort und fast im selben Atemzug taucht Yvonne (Sabine Pfeifer) auf, um später seine feste Freundin und Hauptdarstellerin der Staffeln 3 und 4 zu werden. [...]
„V/H/S: Viral“ besticht als visuell sehr abwechslungsreiches Sammelsurium teils wirklich ausgefallener Ideen, kann die Vorgänger auf qualitativer Ebene jedoch nicht toppen. Es wird pervers und einigermaßen brutal, nur als Angstmacher taugt die bunte Collage wenig. Wieder mal ist das Gruseligste an der ganzen Geschichte die deutsche Synchronisation. Die sich schon mit dem Titel anbahnende Medien- und Sozialkritik bleibt auch weitestgehend aus. So pendeln sich die Homevideos des Grauens im dritten Anlauf auf milde enttäuschendem Mittelmaß ein.
Ich wollte es nicht wahrhaben, doch beim Aufruf der als Quelle angegebenen Pressemitteilung bestand kein Zweifel mehr. :-(
Klingt Joker-würdig. Aber mehr als diese waghalsigen Spekulationen würde mich interessieren, wem Leto da eine Morddrohung ausspricht bzw. warum.
[...] Die Dynamik zwischen den vier Hackern bildet das klare Herzstück von „Who Am I“. Viele Aspekte der Figurenkonstellation und Erzählweise, inklusive Off-Stimme, Freeze-Frames etc., kommen dem Filmfan sehr bekannt vor. Woran er sich orientiert, macht Regisseur und Co-Autor Baran bo Odar sehr deutlich. Anders als „Stereo“, der sich ebenfalls an US-Vorbilder anlehnt, übertreibt es „Who Am I“ etwas mit den Referenzen. Glücklicherweise kriegt Odar am Ende gerade noch die Kurve und hackt sozusagen sein Publikum durch falsche Fährten. Schließlich ist die Geschichte nicht sonderlich originell, aber auch nicht ganz so platt abgekupfert wie streckenweise befürchtet. [...]
[...] Verruchte Werbespots mit der leicht bekleideten Hewitt weckten falsche Erwartungen, welche die ersten Folgen noch aufrechterhalten. Doch nach kurzer Zeit driftet „The Client List“ tief in die Seifenopernschiene ab und legt den Schwerpunkt auf klassische Beziehungsgeschichten. Zwischen haufenweise Tränen, Eifersüchteleien und Outfitwechseln entpuppt sich die Kernzielgruppe als ziemlich weiblich. Für den Rest ist es an diesem Punkt schon zu spät, um einfach abzubrechen, denn trotz reichlich Kitsch besitzt die Serie eine gesunde Prise Selbstironie. Ganz zu schweigen von Hewitts Dekolletee – ein schamlos eingesetztes Marketinginstrument mit Autounfall-Effekt. [...]
Toll, dieser Artikel besteht nur aus der Revidierung sämtlicher Überschriften und Unterüberschriften.
[...] Die Zeit für einige dramatische Zeitlupen hätte gerne für das Schließen diverser Plotlöcher verwendet werden dürfen. Speziell gegen Ende lehnt sich Blomkamp arg weit aus dem Fenster. Zudem mutet der Film oft wie ein einziger Werbespot für Die Antwoord an, Soundtrack inklusive. Aber die beiden Rap-Gestalten sind ja auch kultig. Und wo bei alledem die Ironie anfängt und aufhört, wird nie ganz klar. Freche Humorspitzen sind auf alle Fälle zu genüge dabei. Plump wie effektiv lässt Hans Zimmer die Boxen dröhnen und hervorragende visuelle Effekte erledigen den Rest. Fertig ist das kurzweilige Science-Fiction-Spektakel, irgendwo zwischen Sozialkritik und Action-Farce. Mit seinem eigenartigen Dramaturgiemodell sorgt Blomkamp für Irritation, aber auch frischen Wind über ausgetretenen Genre-Pfaden. Als das bessere „RoboCop“-Remake ist „Chappie“ allemal zu gebrauchen.
[...] Mit hohem ästhetischem Anspruch setzen sich fast 20 Stimmen bei fluffigem Soundtrack zu einem einstündigen Hochglanz-Schwatz zusammen. Neben den Darstellerinnen kommt auch eine Agentin aus der Branche zu Wort, doch trotzdem bleibt der Blickwinkel einseitig, vorgegeben von der Regisseurin, die auch vor der Kamera stets ihr Anliegen klarstellt. Weniger Stilisierung mit Schwarzweiß und Fokus-Spielereien, dafür mehr narrative Ideen hätten „Erotische Geständnisse der Porno-Queens“ auf Dauer kurzweiliger gemacht, vermutlich auch authentischer. Aber dass sich die Stars ganz ehrlich geben, ist ihnen anzumerken – so gut könnten sie ja gar nicht schauspielern. [...]
Einen Kommentar zu dieser Heiligsprechung von „The Dark Knight“ verkneife ich mir mal. Von mir aus könnten es gerne bis zu zehn Nominierte bleiben, wenn denn nicht mindestens die Hälfte davon völlig offensichtlich chancenlos wäre. Es macht schon Sinn, weil dann Leute einschalten, die sich allenfalls am Rande mit den Oscars beschäftigen und für ihren Favoriten bangen. Wenn es dann aber um die tatsächliche Auszeichnung geht, ist die Academy sowieso eher selten ein 'Crowdpleaser'. Das finde ich aber auch in Ordnung so und will ich diesem fragwürdigen Verein zugute halten. Da sich das Wahlverhalten der Academy nicht ändert, können sie sich auch wieder auf fünf naheliegende Kandidaten beschränken.
Ich schätze „Pocahontas“ wäre mein Lieblingsdisneyfilm gewesen.
Ruhm und Ehre und meine Filme weiterhin selbst aussuchen – was will ich mehr?
Wo ist denn die Bestenliste für das Tippspiel ohne Gewinn?
Okay, das war der Hammer
Wirklich überraschend war das nicht. Keaton war Teil eines großartigen Ensembles, Redmayne hat den Film einfach beherrscht und sich komplett verwandelt. Hawking war nicht nur eine typische Oscar-Rolle, sondern auch ein verdienter Gewinn. Man beachte außerdem den kurz vor den Oscars verliehenen Screen Actors Guild Award, der in der Hauptdarsteller-Kategorie jetzt seit zehn Jahren mit dem Oscar übereinstimmt. Die ganze Situation erinnert mich an 2009: Mickey Rourke gegen Sean Penn – tolles, sympathisches Comeback vs. Schauspiel der Meisterklasse, letzteres bekam den Oscar. So ist das halt. :-)
[...] „Whiplash“ zeigt virtuos, wie viel Musik bewegen kann. Im Einklang mit elegant montierten, verspielten Bildern und der knisternden Spannung zwischen den Hauptfiguren entwickelt der Soundtrack eine atemberaubende Zugkraft. So manche emotionale Reaktion der Darsteller mag übertrieben wirken, doch gehören solche Ausreißer eben einfach zu einem Film über bedingungslose Hingabe dazu. Was vielleicht nach ‚American Dream‘ riecht, ist zum Glück völlig unpatriotisch und lädt durchaus zum Diskutieren ein. Ein kreativ inszenierter Rhythmus-Rausch, in dem jede Note sitzt.
Es ist doch nicht nur die Zahl der Raubkopien, die im Zuge der Oscars ansteigt, sondern das generelle Interesse an Filmen, die viele Leute sonst nie gesehen hätten. Und dann gibt es interessante Filmschaffende zu entdecken, deren nächste Arbeit man vielleicht im Kino genießen will. Also ein ganz so großer Verlust kann das eigentlich nicht sein, das sehe ich eher als fragwürdigen Marketingzweig.
[...] Auch mit leicht irritierender falscher Nase sehen Tatum und Carell den realen Vorbildern ihrer Rollen nicht allzu ähnlich, doch die optische Transformation sowie die schauspielerische Interpretation sind allemal interessant. Die beiden Protagonisten plus Ruffalo erzeugen untereinander ein Spannungsfeld, das langsam aber sicher immer stärker wird und sich in einem effektvollen Schlussakt entlädt. In dieser latenten Düsternis rund um das irgendwie unwirkliche, patriotische Anwesen des Trainers liegt auch eine große Tragik – doch das alles darf sich das Publikum ganz alleine zusammenreimen, da Miller niemals den Holzhammer schwingt. „Foxcatcher“ ist eine subtile, erfrischend grimmige Variante des Sportlerdramas mit toller Besetzung und einer öden Inszenierung, die im Nachhinein nicht anders hätte sein dürfen.
[...] „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ ist eine romantische, wunderbar traurige und lebensbejahende Geschichte über Liebe und Hoffnung, die nach einer halben Stunde bis zum Ende durchgehend ergreift. Wenn dem Drehbuch der Pfiff fehlt und die Bilder überstilisiert wirken, sind stets Redmayne und Komponist Jóhann Jóhannsson zur Stelle. Deren Leistungen versöhnen sofort.
[...] Herzstück von „Top Gun“ sind die Flug-Szenen, aufwändig inszeniert und gekonnt geschnitten, leider aber trotzdem nur mäßig spannend. Zwischen den sich jagenden Fortbewegungsmitteln befindet sich wortwörtlich zu viel Luft, und der Feind bleibt stets gesichtslos. Praktisch nie wird das Gefühl vermittelt, dass wirklich viel auf dem Spiel steht.
Stattdessen verliert sich der vom US-Verteidigungsministerium unterstützte Film in Werbeästhetik, rund um eine vorhersehbare wie klischeehafte Geschichte von der Stange. Das mit Abstand Beste daran ist der überragende Soundtrack, der nur knapp hinter den Megaerfolgen „Dirty Dancing“ und „Purple Rain“ rangiert. Die vollste Audio-Breitseite 80er Jahre, die dem Film überhaupt erst seinen Charme verleiht. „Top Gun“ ist weichgespültes, kühl berechnetes Mainstreamkino mit einem perfekt besetzen Tom Cruise und einem ordentlichen Schuss Propaganda, unterhaltsam zumindest dank starker Songs und latenter Homoerotik. Eine 80er-Sünde par excellence. [...]
[...] Eine akribische Planung bis ins kleinste Detail und zermürbende Proben zahlen sich aus. Verschiedene Personen, Räume und Handlungsebenen bilden eine bemerkenswert harmonische Einheit. Der originelle Jazz-Schlagzeug-Soundtrack ersetzt quasi die Montage und schafft reichlich Dynamik. Auf Riggans Suche nach Anerkennung vermischen sich Realität und Fiktion, Kunst und Wirklichkeit. Die grundlegenden Themen in „Birdman“ lassen sich auf verschiedenste Lebensbereiche übertragen. Aber dennoch – und das ist der einzige Konflikt des Films – verbaut sich die komplex erzählte Geschichte mit all ihren Tricks ein Stück weit den direkten Weg zu den Publikumsherzen. Bevor „Birdman“ tief berührt, geht es doch nur ums Staunen und Grübeln, obwohl der Film bemüht ist, sich so nah wie möglich an die Hauptfigur zu heften. [...]
[...] „The Interview“ ist so derb, dreist und dämlich wie Satire eben sein darf beziehungsweise soll. Neben gesellschaftskritischen Ansätzen überwiegen Fäkalhumor und Popkulturreferenzen, aber im Gegensatz zu Evan Goldbergs vorigem Projekt „Das ist das Ende“ verfügt der Film immerhin über eine stringente Handlung. Dass er in Szene gesetzt ist, als sei er ein seriöser Polit-Thriller, macht ihn noch unterhaltsamer. Dass der echte Name des nordkoreanischen Diktators verwendet wurde, macht ihn sogar wirklich mutig. [...]
[...] Niemand macht ein Geheimnis daraus, wie der Showdown aussehen wird. Dass der Film eine redselige Stunde lang darauf hinarbeitet, wirkt trotz zackiger Schnitte stellenweise zäh. Ist es aber erst mal so weit, sind die Charaktere sorgsam eingeführt und die Atmosphäre dafür umso dichter. Kreative Kameraführung, spärliches Licht und clever positionierte Komparsen sorgen für eine fesselnde Stimmung beim finalen Glücksspiel, egal, ob man die Glücksspiel-Strategien und -Regeln gut oder nur ansatzweise kennt. Die Geschichte von „Cincinnati Kid“ ist dünn, birgt zwischen den Zeilen aber doch eine hübsche kleine Charakterstudie über die Prioritäten im Leben, allemal sehenswert inszeniert.
[...] Trotz oder gerade wegen verschiedener, ineinander verwobener Zeitebenen ist „The Imitation Game“ angenehm flott erzählt. Blitzsaubere Kameraarbeit und Alexandre Desplats feinfühlige Musik versüßen das Erlebnis. Kleine Wendungen und eine überaus spannende Hauptfigur halten stets bei Laune. Letzten Endes ist „The Imitation Game“ ein typischer Film für die Oscar-Saison – das allerdings im positiven Sinne, nie zu theatralisch, nie zu rührselig, sondern als stilvolles, konzentriertes Ausstattungsdrama wie aus dem Lehrbuch. Kleine Korrekturen historischer Fakten gilt es, zu verschmerzen, für ein packendes, rundes Gesamtbild.