Flibbo - Kommentare

Alle Kommentare von Flibbo

  • 5 .5

    [...] Auf einer an sich sehr hübschen Grundidee über eine bedingungslose Liebe, die in der Unendlichkeit ihre Kraft verliert, ruht sich „Only Lovers Left Alive“ dreiste zwei Stunden lang aus. Der inhaltsleere Plot ist mit reichlich kulturellen Referenzen gespickt, die jedoch zu nichts führen. Letztendlich bleibt nur Regie-Masturbation eines musikbegeisterten Melencholikers mit einem erlösenden Schuss trockenen Humors. Der Grat zwischen stimmungsvoller Arthaus-Nachdenklichkeit und purer Langeweile ist hier wirklich hochgefährlich schmal. Nur für Jarmusch-Fans zu empfehlen, und nicht einmal alle davon.

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    • Treffend. Seit letzter Nacht wundere ich mich sehr darüber, warum derart viele Leute auf die selbstzufriedene Wehleidigkeit dieses Films anspringen. Dabei mag ich Jim Jarmusch grundsätzlich. Die Idee und die Stimmung haben natürlich was, aber alles bleibt letztlich Regiemasturbation.

      • Cool! Endlich fühle ich mich mal direkt erhört, zumindest was das Liken von Antworten auf Kommentare betrifft. Jetzt fehlt eigentlich nur noch die Markierung als Lieblings- oder Hassfilm, ohne dass 10 oder 0 Punkte vergeben werden müssen.

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        • 7 .5

          [...] Das Zusammenspiel aus aufrichtigen Dialogen, hochklassigem Schauspiel und aufgewecktem Handwerk holt aus der Idee des geerdeten Echtzeit-Kammerspiel-Dramas die bestmögliche Wirkung heraus. Es liegt in der Natur der Sache, dass „No Turning Back“ kein Spektakel ist. Abenteuerliche Wendungen finden da keinen Platz. Doch im Rahmen der wahnsinnig limitierten Möglichkeiten leistet die Geschichte Beeindruckendes. Eine bewegende Studie über die Baustelle namens Leben und eine willkommene Auszeit von gängigen Hollywood-Sehgewohnheiten.

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            • 7 .5
              über Enemy

              [...] Wie die Mystery-Streifen von David Lynch („Lost Highway“) ist „Enemy“ aus der Perspektive eins Unterbewusstseins erzählt, sodass der Realitätsbezug verschwimmt. Doch anders als Lynchs intuitiv gezeichnete Traumbilder haben die Allegorien in „Enemy“ ganz konkrete Bedeutungen und lassen sich dank einiger Hinweise logisch entschlüsseln. Heraus kommt ein unerotischer Erotik-Thriller, ein Spionage-Thriller ohne Geheimdienst und vor allem ein Film über den fortwährenden Kampf mit sich selbst, über die Gefahr der Versuchung. Ein Ausnahmewerk mit eigentlich ganz typischen Themen, ein zunächst ratlos zurücklassendes und daher nicht gerade befriedigendes Filmerlebnis, jedoch stets irgendwie faszinierend und für Fans angeregter Deutungsdiskussionen ein Fest.

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              • Auf den ersten Blick wirkt es für mich nicht übersichtlicher als vorher, aber nach einer gewissen Gewöhnungszeit dürfte das alles in Ordnung gehen. Nur wundert es mich, dass man immer noch nicht Antworten auf Kommentare mit „Gefällt mir“ markieren kann, sondern nur den ursprünglichen Kommentar. Da wäre es doch sinnvoll gewesen, von Facebook abzugucken. Jedenfalls cool, dass sich was tut.
                Aber vor allem frage ich mich mal wieder, warum ihr viel Zeit in Design-Änderungen steckt, statt zuerst Änderungen anzugehen, um die sehr viele User schon seit Jahren bitten, etwa das Markieren als Lieblings- oder Hassfilm, ohne 10 bzw. 0 Punkte geben zu müssen, oder ein Forum mit mehr als den absolut elementaren Funktionen. Ich denke die Verbesserung der erwähnten Kritikpunkte würde immer zu einer noch lebhafteren Kommunikation führen, und das sollte doch das höchste Ziel von moviepilot sein.

                • 4 .5
                  über RoboCop

                  [...] Den schwarzhumorigen Biss von Verhoevens Sci-Fi-Gesellschafskritik lässt José Padilhas Version vermissen. Der brasilianische Regisseur („Tropa de Elite“) und seine Autoren stellen die USA ohne Pfiff als arrogantes Arschlochland dar und konzentrieren sich ansonsten auf ein Familien- und Selbstfindungsdrama, das den Plot des Originals über den Haufen wirft. Hauptdarsteller Joel Kinnaman aus Schweden mag die richtige Statur haben, besitzt ansonsten aber nicht mehr Charme als ein metallener Brustpanzer. Im ersten Akt reichlich Sympathien zu sammeln, damit das Publikum später für ihn zittert, misslingt völlig. Passend dazu wurde dem Protagonisten in Form von Abbie Cornish („7 Psychos“) die denkbar langweiligste Ehefrau zur Seite gestellt. [...]

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                  • 6

                    [...] „Anchorman – Die Legende kehrt zurück“ ist eine unterhaltsame Komödie in Manier des ersten Teils, die zum einen grandios witzig sein kann, dem Publikum aber auch einen übertrieben wirren Plot (inklusive ausuferndem Soundtrack) zumutet. Weil Teil 2 im Vergleich zum Vorgänger einen eleganten Kino-Look vorweist, fällt umso stärker auf, dass die stellenweise unsauber geschnittene Aufzeichnung wilder Witz-Improvisation manchmal eine strenger führende Hand vermissen lässt. Darauf deuten auch die vielen verschiedenen Fassungen des Films hin, die für verschiedene Märkte erstellt wurden. Die Fangemeinde hat viel zu entdecken, doch sinnvoller für einen wirklich gelungenen Genrebeitrag wäre präziser pointierte Komik gewesen.

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                    • 7

                      [...] Das 70er-Jahre-Setting mit buschigen Schnurrbärten und übermäßigem Tabakkonsum birgt per se schon eine Menge Komik. Hinzu kommen der Anarcho-Humor und die aberwitzigen Sprüche des Frat Pack, abgerundet durch viele spaßige Gastauftritte und eine Prise Mediensatire. Das Ganze gelangt selten in einen erzählerischen Fluss, ist völlig albern und platt, besitzt aber Kultpotential und sorgt bei dem pubertären Flegel in uns immer wieder für herzhafte Lacher.

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                      • Hatte mir fast gedacht, dass die das so machen!

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                        • 7

                          Natürlich dreht sich der Auftakt von Staffel 3 um die große Frage, die der Cliffhanger von Staffel 2 stellte: Wie ist Sherlock lebend davongekommen? „Der leere Sarg“ spielt genüsslich mit Verschwörungstheorien, um das Publikum hinters Licht zu führen, und verweigert eindeutige Auflösungen – clever als Interaktion mit der Fangemeinde. Autor Steven Moffat bewältigt mit Müh und Not die Aufgabe, sowohl von Sherlocks Rückkehr und deren Auswirkungen zu erzählen, als auch mal eben einen neuen Fall aufzurollen. Dadurch kommt die Handlung schwer in die Gänge und verbleibt mit vielen Erzählsträngen, die Moffat zwar virtuos zusammenlaufen, aber auch fragmentarisch wirken lässt. Eine vollgepackte Aufwärm-Folge mit hohem Suspense-Faktor und einem leider recht passiven Watson.

                          „Im Zeichen der Drei“ ist einerseits die unglaubwürdigste und am chaotischsten erzählte Folge der Staffel, andererseits aber auch die unterhaltsamste. Eine Hochzeit, und besser noch: ein feuchtfröhlicher Junggesellenabschied – diese für die Titelhelden höchst ungewöhnlichen Situationen bleiben im Gedächtnis. Viele kleine Geschichten aus einer Trauzeugenrede ergeben eine große. So eine Collage ist eigentlich ein billiger Trick, wenn Serienautoren die Ideen ausgehen, doch es wäre nicht „Sherlock“, würden die Puzzleteile am Ende nicht genau zusammenpassen. Die von gleich drei Autoren ersonnene Handlung wirkt arg konstruiert und überinszeniert, ist aber auch die mit Abstand lustigste der Staffel. Eine abgefahrene Spaß-Folge irgendwo zwischen völlig wirr und genial.

                          Zum Staffelende wird es wieder geradliniger und ernster, emotional und im großen Stil überraschend. Folge 3 ist eine vergleichsweise klassische „Sherlock“-Folge. „Sein letzter Schwur“ enthüllt endlich einen neuen Superbösewicht, der allerdings hinter seinem Vorgänger zurückbleibt. Watsons Frau – Aushängeschild der Staffel – sorgt für Pfiff. Leider gibt es kurz vor Halbzeit um eine lebensbedrohliche Situation übermäßig viel Trubel, während das Finale verhältnismäßig schlicht bleibt und einen bemüht wirkenden Cliffhanger herbeiführt. Unterm Strich erreicht die dritte Staffel nicht ganz das Niveau der früheren Folgen und konzentriert sich gefährlich stark auf visuelle Finesse, doch immerhin ist „Sherlock“ weiterhin herrlich unberechenbar und überzeugt mit neuen sowie alten, spannenden Charakteren.

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                          • 8

                            Eigentlich gehören die letzte Folge der ersten und die erste Folge der zweiten Staffel zusammen; ein armer Mensch, wer dazwischen warten musste. Und der Auftakt von Staffel 2 könnte furioser kaum sein. Auffallend viele überraschende Wendungen und ausgeklügelte visuelle Effekte dominieren „Ein Skandal in Belgravia“. Dazu eine Femme fatale, die der Charakterisierung der titelgebenden Hauptfigur völlig neue, packende und sehr unterhaltsame Dimensionen eröffnet. Ein genialer, emotionaler Höhepunkt der Serie.

                            Und wieder ist es die mittlere der drei Folgen, die nicht so recht mit dem Rest mithalten kann. Der Titel „Die Hunde von Baskerville“ weckt freudige Assoziationen mit Sherlock Holmes‘ wohl berühmtestem Abenteuer und damit Erwartungen, denen diese Füllfolge nicht standhalten kann. Leider verhältnismäßig vorhersehbar und mit bemühtem Twist, insgesamt aber immer noch ein guter, unterhaltsamer Krimi.

                            Nach einem Auswärtsspiel begrüßt man in „Der Reichenbachfall“ gern wieder alle liebgewonnenen Nebenfiguren. Pünktlich zum Staffelende schlägt Sherlocks Erzfeind mit voller Wucht zurück. Superfiese falsche Fährten stürzen das Publikum in Zweifel und sorgen für rege Diskussionen. Das Finale geht wirklich unter die Haut und erzielt genau die richtige Wirkung: das sehnsüchtige Warten auf Staffel 3.

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                            • 7 .5

                              Staffel 1 beginnt in „Ein Fall von Pink“ mit einer schönen, humorvollen Einführung der ambivalenten Hauptfiguren und liefert gleich einen ersten, spannenden Fall. Der Mörder ist im Kontext der Serie beliebig und hat noch nicht direkt mit dem später typischen Figuren-Netz zu tun, deutet allerdings schon einen späteren Schlüsselcharakter an. Eine erste Mörderjagd zum Warmwerden, dramaturgisch sehr rund, mit einem sehr gelungenen Schluss.

                              Aus ungeklärten Gründen vermisst man in Folge 2, „Der blinde Banker“, den gewohnten Inspector Lestrade. Das China-Milieu erweist sich als weniger charmant als das sonstige Revier von Holmes und Watson. Die Geschichte ist recht verkopft, und dafür bleibt nach der mittelmäßigen Schlusspointe der gewisse Aha-Effekt aus. Der schwächelnde Mitteteil der Staffel; bei einer derartig hochwertigen Serie ist das aber auch nur Jammern auf hohem Niveau.

                              Das Staffelfinale „Das große Spiel“ liefert eine eher unspektakuläre Aufklärung einer Mordserie, konzentriert sich dafür aber auf einen wunderbar altmodischen Showdown mit einem coolen Auftritt des ultimativen Superbösewichts der Serie. Der Cliffhanger gibt dem Publikum den Rest. Sehr gut.

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                                • Sieht ganz gut aus! Aber es heißt THE Descent, dann stimmt auch der Link. Wichtig, da einer meiner Lieblingsfilme.

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                                    [...] Rückblenden, ein Lockvogel, ein Drahtzieher samt Gattin – all die potentiellen Hintergründe der rudimentären Grundhandlung führen absolut nirgendwohin. Was übrig bleibt, sind attraktive Frauen, die weinen und sich bei stumpfer Musikuntermalung die Köpfe einschlagen. Für ein B-Movie zeugt „Raze – Fight or Die!“ gar von hochwertigen Bildern und lässt die tödlichen Auseinandersetzungen authentisch wirken. Doch gerade diese Konsequenz in der Gewaltdarstellung macht alles eigentlich nur noch schlimmer. So viel sinnlose, ernstgemeinte Brutalität, die keine schlüssige Auflösung zustande bringt, ist eine schlichtweg abstoßende Erfahrung. Dieser Film ist nicht der berühmte Schlag in die Magengrube, sondern fühlt sich eher wie eine Lebensmittelvergiftung an. [...]

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                                    • 5

                                      [...] „A Million Ways to Die in the West“ bettet eine zusammenhangslose Witzparade („Family Guy“ lässt grüßen) in eine niedliche Grundhandlung von der Stange ein und kommentiert ganz nebenbei die Ironie glorifizierender US-Western à la „Der schwarze Falke“ oder „Die glorreichen Sieben“. MacFarlenes zweites Kinoabenteuer ist weniger pfiffig als erhofft und dafür eben eine seichte Komödie für zwischendurch, zeitweise schön frech, letztendlich aber ganz zahm.

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                                      • Spielt Origins: Wolverine nicht 1973 (Stryker findet Wolverine in Vietnam) und 1979 (Wolverine bekommt seine Metallknochen)? Ich frage nur so kleinlich, weil ich mir die ganze Geschichte neulich alles mal logisch zurechtlegen wollte. Das Alter der Stryker-Darsteller passt dann aber immer noch nicht so ganz zusammen, das war dann wohl einfach eine Casting-Sünde.

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                                        • 6 .5

                                          [...] „Linda’s Child“ verdrängt Logikfragen mit symbolträchtigen Bildern und erweist sich als empfindsame Reflexion über menschliche Verluste, das Abschließen mit der Vergangenheit sowie die Sehnsucht nach Nähe, nachdem der Suspense-Faktor verpufft ist. Für die breite Masse mögen Gregorinis Absichten etwas zu abstrakt formuliert sein. Daher berührt die im Kern sehr traurige Geschichte auch nur recht oberflächlich. Wer es unkonventionell mag, findet in diesem Independent-Drama nichtsdestotrotz einen stilvollen Geheimtipp.

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                                          • 4

                                            [...] Gerade im Vergleich fällt auf, wie ruhig „Machete“ seine Handlung verfolgt, während „Machete Kills“ alles überbieten will und dabei entgleist. In Teil 2 passiert mehr, doch wirkt das alles viel zu egal, denn es herrscht massiver Mangel an Charakteren, die nicht komplett verrückt sind. Figuren wie die von Jessica Alba und Michelle Rodriguez, welche zuvor überhaupt erst das Gefühl einer Dramaturgie entstehen ließen, weichen diesmal einer Aneinanderreihung von Karikaturen. Daher lässt die auf möglichst viele skurrile Auftritte ausgelegte Anarcho-Handlung einen relativ kalt und ist eher lächerlich als witzig. Todesstoß: Nicht einmal die blutigen Effekte können überzeugen. Das gnädige FSK-16-Siegel deutet die Problematik bereits an. [...]

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                                            • 7

                                              [...] Nach sechs Filmen von fünf verschiedenen Regisseuren haben sich einige Ungereimtheiten in der Mutanten-Chronologie eingeschlichen, welche „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“ mit der Zeitreisethematik tatsächlich eher bereinigt als sie noch zu verschlimmern. Wasserdicht sind Zeitreiseplots ja nie, doch Teil 7 der Reihe hinterlässt einen ausreichend schlüssigen Eindruck (zum Nachdenken bleibt ohnehin kaum Zeit). Gerade weil der Film stets damit beschäftigt ist, zu reparieren und eine harmonische Figurenkonstellation zu wahren, fehlen schlagkräftige Neuheiten, um bis dato skeptisches Publikum hinterm Ofen hervor zu locken. Fans hingegen werden vom gelungenen Mix aus Witz, Emotion und Spektakel begeistert sein. Es ist nicht zwingend der beste Teil der Reihe geworden, aber etwas Stärkeres hat die Saga vorher auch nicht abgeliefert.

                                              • Aber natürlich hackt der Clip in erster Linie auf dem dritten Teil herum. Ich mag den dritten Teil am liebsten, gerade weil er Fans mit einigen Entscheidungen schön vor den Kopf stößt und sein eigenes Ding durchzieht.

                                                • Jawoll! Es geht eben nicht darum, dass wir zu wenig Schicksal von Figuren wie der von Bryan Cranston sehen, wo wir heute doch so verwöhnt von komplexen Charakteren sind. Es geht um mehr! Mein Film des Jahres.

                                                  • 5

                                                    [...] Regisseur und Autor Christopher B. Landon, der schon im zweiten, dritten und vierten Teil der Reihe für das Drehbuch verantwortlich war, gönnt sich mal wieder eine gefährlich lange Anlaufzeit, bis etwas Unheimliches passiert, wiegt diese allerdings mit Humor, vielen Schauplatzwechseln und dynamischem Schnitt auf. Warum die Protagonisten überhaupt permanent aufnehmen und wer das Material geschnitten hat bleibt auch dieses Mal ein Rätsel, doch für das Publikum zählt einzig der solide Unterhaltungswert. Um den Grusel zu entfachen bedient sich der Film bei altgedienten Erschreck-Effekten, die erstaunlicherweise immer noch funktionieren. [...]

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