Flibbo - Kommentare

Alle Kommentare von Flibbo

  • 8

    [...] „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ ist eine romantische, wunderbar traurige und lebensbejahende Geschichte über Liebe und Hoffnung, die nach einer halben Stunde bis zum Ende durchgehend ergreift. Wenn dem Drehbuch der Pfiff fehlt und die Bilder überstilisiert wirken, sind stets Redmayne und Komponist Jóhann Jóhannsson zur Stelle. Deren Leistungen versöhnen sofort.

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    • 5

      [...] Herzstück von „Top Gun“ sind die Flug-Szenen, aufwändig inszeniert und gekonnt geschnitten, leider aber trotzdem nur mäßig spannend. Zwischen den sich jagenden Fortbewegungsmitteln befindet sich wortwörtlich zu viel Luft, und der Feind bleibt stets gesichtslos. Praktisch nie wird das Gefühl vermittelt, dass wirklich viel auf dem Spiel steht.
      Stattdessen verliert sich der vom US-Verteidigungsministerium unterstützte Film in Werbeästhetik, rund um eine vorhersehbare wie klischeehafte Geschichte von der Stange. Das mit Abstand Beste daran ist der überragende Soundtrack, der nur knapp hinter den Megaerfolgen „Dirty Dancing“ und „Purple Rain“ rangiert. Die vollste Audio-Breitseite 80er Jahre, die dem Film überhaupt erst seinen Charme verleiht. „Top Gun“ ist weichgespültes, kühl berechnetes Mainstreamkino mit einem perfekt besetzen Tom Cruise und einem ordentlichen Schuss Propaganda, unterhaltsam zumindest dank starker Songs und latenter Homoerotik. Eine 80er-Sünde par excellence. [...]

      • 8

        [...] Eine akribische Planung bis ins kleinste Detail und zermürbende Proben zahlen sich aus. Verschiedene Personen, Räume und Handlungsebenen bilden eine bemerkenswert harmonische Einheit. Der originelle Jazz-Schlagzeug-Soundtrack ersetzt quasi die Montage und schafft reichlich Dynamik. Auf Riggans Suche nach Anerkennung vermischen sich Realität und Fiktion, Kunst und Wirklichkeit. Die grundlegenden Themen in „Birdman“ lassen sich auf verschiedenste Lebensbereiche übertragen. Aber dennoch – und das ist der einzige Konflikt des Films – verbaut sich die komplex erzählte Geschichte mit all ihren Tricks ein Stück weit den direkten Weg zu den Publikumsherzen. Bevor „Birdman“ tief berührt, geht es doch nur ums Staunen und Grübeln, obwohl der Film bemüht ist, sich so nah wie möglich an die Hauptfigur zu heften. [...]

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        • 6 .5

          [...] „The Interview“ ist so derb, dreist und dämlich wie Satire eben sein darf beziehungsweise soll. Neben gesellschaftskritischen Ansätzen überwiegen Fäkalhumor und Popkulturreferenzen, aber im Gegensatz zu Evan Goldbergs vorigem Projekt „Das ist das Ende“ verfügt der Film immerhin über eine stringente Handlung. Dass er in Szene gesetzt ist, als sei er ein seriöser Polit-Thriller, macht ihn noch unterhaltsamer. Dass der echte Name des nordkoreanischen Diktators verwendet wurde, macht ihn sogar wirklich mutig. [...]

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          • 6 .5

            [...] Niemand macht ein Geheimnis daraus, wie der Showdown aussehen wird. Dass der Film eine redselige Stunde lang darauf hinarbeitet, wirkt trotz zackiger Schnitte stellenweise zäh. Ist es aber erst mal so weit, sind die Charaktere sorgsam eingeführt und die Atmosphäre dafür umso dichter. Kreative Kameraführung, spärliches Licht und clever positionierte Komparsen sorgen für eine fesselnde Stimmung beim finalen Glücksspiel, egal, ob man die Glücksspiel-Strategien und -Regeln gut oder nur ansatzweise kennt. Die Geschichte von „Cincinnati Kid“ ist dünn, birgt zwischen den Zeilen aber doch eine hübsche kleine Charakterstudie über die Prioritäten im Leben, allemal sehenswert inszeniert.

            • 8

              [...] Trotz oder gerade wegen verschiedener, ineinander verwobener Zeitebenen ist „The Imitation Game“ angenehm flott erzählt. Blitzsaubere Kameraarbeit und Alexandre Desplats feinfühlige Musik versüßen das Erlebnis. Kleine Wendungen und eine überaus spannende Hauptfigur halten stets bei Laune. Letzten Endes ist „The Imitation Game“ ein typischer Film für die Oscar-Saison – das allerdings im positiven Sinne, nie zu theatralisch, nie zu rührselig, sondern als stilvolles, konzentriertes Ausstattungsdrama wie aus dem Lehrbuch. Kleine Korrekturen historischer Fakten gilt es, zu verschmerzen, für ein packendes, rundes Gesamtbild.

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              • 4 .5

                [...] Eine schöne, unverbrauchte Idee mit reichlich Potential wird in dieser spanisch-amerikanischen Koproduktion schlichtweg überstrapaziert. Sich überschlagende Ambitionen bewirken irgendwann ausgerechnet das, was einem Film auf keinen Fall passieren darf: Das Publikum steigt aus. Was auf dem Bildschirm des Protagonisten alles stattfindet, ist bald unglaubwürdig und schließlich völlig absurd. Elijah Wood („Alexandre Ajas Manic“) hätte das ahnen müssen und kann – obwohl passend besetzt – nicht gegen das konfuse Drehbuch anspielen. Die ehemalige Porno-Koryphäe Sasha Grey („9 to 5: Days in Porn“, „Smash Cut“) spielt solide, aber für ein Konzept, das so auf Authentizität pocht wie „Open Windows“ auch nicht gut genug. [...]

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                • „Die Superbullen“. Heftig, aber hat mich in einer sehr schlimmen Liebeskummerphase mal wieder zum Lachen gebracht. Und „Striptease“. Wie kann man(n) Demi Moore in diesem Film nicht verfallen!?

                  • „www.moviename.com“, haha. So austauschbar wie diese URL auf dem Poster wird wohl auch der Film.

                    • Sympathisch. „Höhere Gewalt“ ist immerhin nicht so langweilig wie „Ida“. Die Nominierung von Letzterem in der Kamera-Kategorie finde ich auch ein wenig albern. Es heißt ja nicht 'Beste Kadrierung'...

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                        • Hübsches Ding. Zwei unterbewertete dritte Teile in einem.

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                          • Okay, diese Lehrerin hat den Film also a) nicht gesehen, b) nicht gehört, c) die Reaktion der Schüler ignoriert, d) das Ganze über FÜNF Unterrichtsstunden (siehe Quelle) durchgezogen und e) trotzdem versucht, vorzuspulen, wofür sie f) zu doof war. Und wenn ich mich noch so sehr anstrenge, wie um alles in der Welt soll ich das glauben können? Zudem hat dieser Film (ungeschnitten) tatsächlich Momente, die für mich als Genrefan zum kranksten Scheiß gehören, den ich je gesehen habe.

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                            • Den Beitrag fand ich jetzt überflüssig. Aber wenigstens war Death Metal dabei.

                              • 7 .5

                                Die Idee der Vampir-WG erscheint zunächst nur wie ein alberner Mitläufer im fortwährenden Blutsauger-Trend, doch dahinter steckt mehr. „5 Zimmer Küche Sarg“ ist das „This is Spinal Tap“ für Horrorfiguren. Vorrangig Vampire, aber auch Werwölfe, Zombies & Co erfahren damit die unterhaltsamste Hommage seit Langem. Dem Regie-, Autoren- und Hauptdarstellerduo Taika Waititi und Jemaine Clement – bekannt durch die Serie „Flight of the Conchords“ – gelingt eine beachtlich witzige, liebevoll produzierte Mockumentary. Satirische Raffinesse hält sich trotz reichlich Potential in Grenzen, doch das ist angesichts der grandios komischen Besetzung unwichtig. [...]

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                                • 7 .5

                                  [...] Ja, „#Zeitgeist“ versammelt gleich mehrere Klischee-Typen, zumindest wirken sie im Kollektiv klischeehaft. Doch hinter der melodramatisch erzählten Geschichte verbirgt sich nichts anderes als Gesellschaftssatire, und Satire braucht Klischees. Ausgerechnet in zum Teil überspitzten, eher eindimensionalen Charakteren findet „#Zeitgeist“ die Wahrheit. Was diese Prototypen schließlich zusammenhält und zugänglich macht, sind ihre dann doch ganz zeitlosen Konflikte. [...]

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                                  • Genau so ist es. Habe mich schon beim ersten Teil gefragt, was alle daran so toll finden. Und lasst mich raten, ich habe mit Teil 2 und 3 nichts verpasst.

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                                      • Schöne Argumentation; so tief habe ich da nicht geblickt. Aber überladen und unausgegoren bleibt halt überladen und unausgegoren, auch wenn da eine gewisse Romantik aufblitzt. Für mich geht nichts über Teil 2.

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                                        • Als hätten wir hier „Tusk“ schon sehen dürfen... -.-

                                          • 7 .5

                                            [...] Obwohl es sich bei „Coherence“ um keinen Horrorfilm handelt, birgt die Geschichte einen beachtlich hohen Gruselfaktor. Byrkit beweist: am unheimlichsten ist, was wir nicht sehen und nicht verstehen, oder gar das ganze Leben in Frage stellen zu müssen. „Coherence“ versteht ein komplexes Thema mit sensationell einfachen Mitteln spannend aufzubereiten. Bis zum clever pointierten, wenn auch recht offenen Ende spitzt sich der subtile Schrecken immer weiter zu. Ein echter Triumph für den Low Budget Bereich.

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                                            • 7

                                              So nah dabei war man noch nie, ohne sich schmutzig zu machen. Der erfahrene Musikvideo- und Konzertfilm-Regisseur Norbert Heitker setzt dem wohl berühmtesten Metal-Festival der Welt ein würdiges Kino-Denkmal. Aus mehreren hundert Stunden Material von 18 3D-Kameras entstand eine malerische Collage des W:O:A 2013. „Wacken 3D“ besticht durch ästhetische Bilder, wie man sie unter den gegebenen Bedingungen gar nicht für möglich hielt und vermittelt vorurteilsfrei zahlreiche Facetten der Metal-Kultur. [...]

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                                              • Woher ihr bloß immer die Zeit nehmt, um neben all den guten auch noch schlechte Filme zu sehen... Unter anderem dank moviepilot lässt sich doch ein Großteil davon umgehen. :-)

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                                                • 5 .5

                                                  [...] Wer „[•REC]³: Genesis“ zu albern fand, findet hier Versöhnung. Darüber hinaus ist „[•REC]4: Apocalypse“ nichts als ein solider Zombieschocker ohne den (Wackelkamera-) Charme der Vorgänger. Die Geschichte geht weiter; für ein großes Finale fehlt jedoch der gewisse Pfiff. Der Vollständigkeit halber empfiehlt sich die Box mit allen vier Teilen allemal.

                                                  • 7 .5

                                                    [...] „Zeit der Kannibalen“ ist eine wunderbar zynische und fantastisch gespielte Kammerspiel-Groteske über Profitgier, unterhaltsam auch durch einen surrealen Anstrich in Kombination mit nur allzu realistischen Konflikten. Deutsches Qualitätskino, das genauso intelligent wie spaßig ist, und wie so oft viel zu unbekannt.