Flibbo - Kommentare
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Alle Kommentare von Flibbo
[...] Mit eingeflogenen US-Charakteren biedert sich „Dead Snow 2: Red vs. Dead“ ungelenk an ein internationales Publikum an und mutiert unnötigerweise zur bilingualen Schlachtplatte (im Originalton). Die Höher-Schneller-Weiter-Mentalität wirkt sich am negativsten auf die Dialoge aus, denn Wirkolas trockene Pointen, wie man sie aus dem ersten Teil kennt, wirken diesmal allzu sehr breitgetreten. Bei Laune halten dafür die nach wie vor starken Effekte rund um Blut und Eingeweide (auch wenn die Nummer mit dem langgezogenen Darm sich hier wirklich ausreizt). Immerhin ist dieses widerliche Chaos durchaus elegant inszeniert. [...]
[...] Die Vorbilder von Regisseur Tommy Wirkola sind offensichtlich und werden entweder direkt genannt („Tanz der Teufel“, „Braindead“) oder zitiert („The Descent – Abgrund des Grauens“). Dass man die Grundhandlung schon tausendfach gesehen hat, ist den augenzwinkernden Machern sehr wohl bewusst. Allerdings bietet die Winterlandschaft in Kombination mit Nazi-Zombies dann doch ein recht charmantes Alleinstellungsmerkmal. Handwerklich und schauspielerisch rangiert „Dead Snow“ im Mittelmaß; entscheidend sind die sehr gelungenen Splatter- und Gore-Effekte sowie ein gutes Gespür für makabre Komik. [...]
-.-
[...] „Nightcrawler – Jede Nacht hat ihren Preis“ ist eine unbequeme Studie von Angebot und Nachfrage, die mit dem Finger auf niemanden, doch gleichzeitig auf alle zeigt und bei facettenreicher Gesellschaftskritik nicht die Unterhaltung vergisst. Ein relativ spannender, messerscharf geschriebener, stark gespielter Thriller.
[...] Als auf kommerziellen Erfolg getrimmte Fortsetzung macht „22 Jump Street“ im Grunde alles richtig. Diesmal ist die Geschichte ein wenig ungelenker erzählt und vor allem wirken einige Witze schlicht zu bemüht. Der hinreißende Prolog des Vorgängers fällt hier ebenfalls weg. Davon abgesehen ist das Wiedersehen mit Schmidt und Jeno, deren Beziehung natürlich das eigentliche Abenteuer darstellt, gelungen. Eine weitere, satirisch angehauchte Buddy-Actionkomödie für reichlich Partylaune.
[...] Einige Plot-Entwicklungen wirken übereilt und damit wenig authentisch. Das Ende ist dezent kitschig. Doch dafür bewältigt „Metalhead“ mit flotter und trotzdem ruhiger Erzählweise in einer Standardlaufzeit viele Aufgaben. Schließlich handelt es sich um ein Familiendrama, in dem gleich mehrere, verschiedene Charaktere wieder zu sich selbst und dann zueinander finden müssen. Eine saubere, schön bebilderte Inszenierung sowie eine Prise Humor erleichtern den Zugang zur Geschichte, welche von der reizenden Hauptdarstellerin Thora Bjorg Helga gekonnt getragen wird. Und Hauptsache, es gibt überhaupt mal wieder einen ambitionierten Metal-Spielfilm.
[...] In „Brazil“ von 1985 griff Gilliam bereits sehr ähnliche Themen auf. Während sich der dortige Protagonist in paradiesische Träume flüchtet, handelt es sich bei Qohen Leth um einen Realisten/Pessimisten. Davon abgesehen hat Gilliam der „Brasil“-Welt rund 30 Jahre später weniger hinzuzufügen als ihm lieb ist. „The Zero Theorem“ rollt wieder den Überwachungsstaat auf und kritisiert die Isolation und Einsamkeit inmitten der ach so sozialen Netzwerke, alles als möglichst abgefahrene Zukunftsversion. Dazu noch eine gezwungen wirkende Liebesgeschichte. Geschenkt. Dann doch lieber „Brazil“, oder auch „12 Monkeys“. „The Zero Theorem“ sieht zwar sehr interessant aus, ist aber viel zu wirr und belanglos erzählt, regelrecht quälend.
„The Zero Theorem“ sah wirklich teuer genug aus. Was der Film gebraucht hätte ist ein Drehbuch, das nicht verdammt nochmal komplett gaga ist.
[...] Hier applaudiert das Feuilleton für feinsinnige Kapitalismuskritik in Alltagsoptik; bei den Regisseuren handelt es sich ja auch um Jean-Pierre und Luc Dardenne („Der Junge mit dem Fahrrad“), Dauer-Abräumer bei den Filmfestspielen von Cannes. Marion Cotillard („Midnight in Paris“, „Der Geschmack von Rost und Knochen“) brilliert mit ihrer Natürlichkeit als Identifikationsfigur. Aber „Zwei Tage, eine Nacht“ bleibt ein simpler Film, milde spannend, technisch uninteressant. [...]
[...] Die ständigen Popkultur-Referenzen wirken schon sehr selbstzweckhaft, doch dem überaus sympathischen Charakter der Serie tut dies keinen Abbruch. „Spaced“ ist ein temporeicher Spaß von Nerds für Nerds und erzählt im Kern auch vom ganz normalen Alltagswahnsinn. Staffel 2 sieht nicht nur etwas schöner aus als die erste, sondern beschäftigt sich auch intensiver mit dem Figurennetz. Oft bleibt es oberflächlich und anarchisch, aber allerspätestens in den einfühlsameren letzten Folgen wachsen einem die Charaktere ans Herz. Die von Fans seit Jahren geforderte dritte Staffel bleibt aus. Doch eine Serie, die aufhört, wenn es am schönsten ist, gibt es ja auch selten genug. „Spaced“ ist DIE postmoderne Britcom.
Über beide Teile als Ganzes:
[...] Neben auflockernden visuellen Spielereien zwinkert von Trier auch durch einige Selbstreferenzen, mit denen er seinen zweifelhaften Ruf (Frauenfeind, Nazi-Sympathisant) sowie konkret seine eigenen Filme kommentiert – ein Bonbon für den Fan. Zusätzlichen Pfiff bringt eine spannende Soundtrack-Wahl von Bach bis Rammstein. „Nymphomaniac“ ist schlichtweg unberechenbar, frech, unbequem, unterhaltsam. Eine meisterhafte Erzählung über Tabus und unangepasste Individuen, mit verblüffenden Effekten, die Kinostars echten Sex vor der Kamera andichten. Alles muss man nicht verstehen – wie denn auch, bei Lars von Trier? Aber es funktioniert fantastisch.
Nie gesehen, aber ich weiß noch, wie ich mich gewundert hab, als der auf Quentin Tarantinos jährlicher Bestenliste auftauchte.
[...] Über der Handlung liegt eine stetige Grundspannung, bis sich das Puzzle kurz vor Schluss zusammensetzt. Eine psychologische Studie der perversen Sorte. „Fight Club“ kommt da manchmal in den Sinn, aber keine Angst: „Stereo“ zieht ein eigenes Ding durch. Paukenschlag-Wendungen bleiben weitgehend aus; der Film lässt das Publikum in erster Linie selbst denken, bis alles hinreichend Sinn ergibt. „Stereo“ verabschiedet sich nicht mit einem Knall, bleibt nebulös, wirkt dafür aber nach. Ein unkonventioneller, bemerkenswert harter und düsterer Film, gut gespielt und fabelhaft in Szene gesetzt – bitte mehr davon auf dem deutschen Markt.
Ja! Jim ist der beste.
John C. Reilly ist vielleicht ein gutes Beispiel dafür, wie es geht. Der scheint den ständigen Wechsel zwischen ernsthaft und albern zu schaffen.
[...] Vor allem mit den aufwändig handgemachten Makeup-Effekten sammelt „WolfCop“ Pluspunkte. Gerade die Verwandlungsszenen – elementarer Bestandteil eines Werwolf-Films – wissen mit ihrem eigenen, ekligen Ansatz zu überzeugen. Der auf Retro gebürstete Soundtrack sorgt für zusätzlichen (Grindhouse-) Charme, während die zackig montierten Bilder eher einem modernen Stil folgen. Auch die gesamte Besetzung ist – bis auf einen arg lächerlichen Gangsterboss – gelungen. Schade, dass sich die Zerstreutheit der Handlung und die Knappheit des Budgets nach hinten raus doch deutlich bemerkbar machen. [...]
Nette Idee, aber halt auch völlig willkürlich, da man vom Babyalter abgesehen von der Haarfaarbe ja höchstens diverse Gesichtszüge mitnimmt, und die fallen durch den ganz anderen Zeichenstil ja auch weg.
[...] Daniels und Carrey waren für die Idee der Rückkehr nicht sofort Feuer und Flamme, sondern warteten auf das ideale Drehbuch. Ob einige Jahre Wartezeit weniger nicht auch genügt hätten, bleibt fraglich. Das Endergebnis zeigt keine Raffinesse, greift aber immerhin all das wieder auf, was den ersten Teil auszeichnete. „Dumm und Dümmehr“ ist sehr ähnlich strukturiert wie der Vorgänger, womit die Farrelly-Brüder auf Nummer sicher gehen und den Nostalgiebonus ausspielen, was man ihnen kaum verübeln kann. Leider will die Handlung diesmal keinen rechten Fluss finden und stolpert eher von Witz zu Witz. Dafür gibt es vereinzelt Pointen, die erzählerisch so dermaßen dreist sind, dass sie schon wieder Anerkennung und vor allem herzhafte Lacher verdienen. Was die Regisseure mit ihren Superstars stellenweise abliefern, muss man sich erst mal trauen. [...]
Diese Übersetzung wirkt, als würde James Gunn wie ein Grundschulkind reden. :D
[...] Interessanterweise arbeitet Jeff Daniels („Speed“) eigentlich gar nicht als Komiker, doch in „Dumm und Dümmer“ gibt er alles. Tatsächlich begegnet er Carreys über alle Zweifel erhabener Akrobatik auf Augenhöge, da er seine ganz eigene Interpretation von himmelschreiender Dummheit findet, statt den Meister des Fachs nachzuahmen. Die Chemie zwischen den beiden stimmt, und darauf verlässt sich der Film. Im Grunde geht es um nichts als eine improvisationsreiche Gag-Reihe für die beiden Stars, während das Umfeld nur noch intuitiv zu reagieren hat, doch die Farrellys wissen diese Gags stringent in eine simple wie effektive Roadtrip-Handlung zu integrieren, mit einer Prise Herz. [...]
Diese Folge und die Musicalfolge sind tatsächlich die einzigen, die mir nach all den Jahren in Erinnerung geblieben sind. Vielleicht guck ich eines Tages auch mal von vorne.
Schon ein bisschen lustig, bei neun möglichen Langfilmen...
Nach seiner immens erfolgreichen Batman-Trilogie hält Regisseur und Autor Christopher Nolan sein hohes Niveau weiterhin. Er fordert sich selbst heraus. „Interstellar“ ist ein Film über ganz große, existenzialistische Themen, die eben nur ein Meister seines Fachs bändigen wie auch packend aufbereiten kann. Es ist nicht die perfekte Kombination von Wissenschaft, Philosophie und Blockbuster-Kino geworden, aber einer der bisher ambitioniertesten Versuche. [...]
[...] Einerseits passiert in „Boyhood“ nichts Besonderes. Andererseits ist es eben schlichtweg das Leben, das passiert. In seiner (vordergründigen) Einfachheit gelingt es dem Film, tief zu bewegen. Beim Publikum werden viele, viele Erinnerungen wach werden, und das gehört ja zu den nobelsten Zielen, die so ein Projekt erreichen kann. „Boyhood“ ist kein Film, der durchgehend fesselt, doch das Gesamtpaket entfaltet die beeindruckende Wirkung. In aller Ruhe, aber doch ohne Längen und dramaturgisch in sich stimmig gleitet Linklater von Etappe zu Etappe. Dafür, dass er auf keine konkreten Höhepunkte aus ist, erzählt er mit verblüffender Selbstverständlichkeit von Veränderung und Selbstfindung. Kaum ein zweiter lässt es in seinen Filmen so unverkrampft, so wahrhaftig menscheln. [...]
[...] „Der Zufrühkommer“ ist letztlich Teeniefilm-Stangenware, doch einige Pointen sitzen und die vielen kauzigen Nebenfiguren machen Laune. Ein sauber inszenierter, nicht allzu sexistischer Gute-Laune-Film, der so einigen Direct-to-DVD-Schund aus derselben Ecke weit übertrifft.
[...] Nette Idee: Der Film gibt vor, eine VICE-Dokumentation zu sein. Deutsche dürften VICE vor allem in Form eines reißerischen Lifestyle-Blogs kennen, jedoch handelt es sich um ein internationales Netzwerk, welches eben auch hochwertige Reportagen produziert. So packt West die Handkamera aus (wie schon in seinem Segment für „V/H/S – Eine mörderische Sammlung“) und gestaltet mit recht simplen, aber effektiven Mitteln eine beklemmende Mockumentary. Wenig überraschend besteht das typische Glaubwürdigkeitsproblem insofern als die insgesamt nur zwei verwendeten Kameras auffällig oft zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind. Dank eines guten Gespürs für Timing und Spannungserzeugung sowie überzeugendem Ensemble lässt West dem Publikum jedoch kaum Zeit, um inszenatorische Widersinnigkeit aufzuspüren. [...]