Framolf - Kommentare
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Alle Kommentare von Framolf
Die Fortsetzung macht genau dort weiter, wo der Vorgänger aufhört - mit allen damit verbundenen Vor- und Nachteilen. Ein wirklich neues Konzept darf man dabei natürlich nicht erwarten, aber es wird eben zuverlässig geliefert, was man nach dem ersten Teil erwarten durfte. Ähnlich wie bei den 'Bad Moms' wurde auch bei dieser Fortsetzung eine Weihnachtskomödie gestrickt, in der die jeweiligen Elternteile (bzw. Großeltern) zu Besuch kommen und teils bewusst, teils indirekt mächtig Chaos stiften. Wer den ersten Teil mochte, wird auch mit der Fortsetzung Spaß haben - im Prinzip nehmen sich beide Teile nicht viel.
PS: Wie so oft bei Komödien wurden auch hier einige Szenen völlig anders synchronisiert als in den beiden Trailern, was dem Film leider nicht in jeder Szene gut getan hat.
Typische Will-Ferrell-Komödie, in der zuverlässig alle gängigen Klischees bedient werden und in der das Drehbuch nach den üblichen Formeln gestrickt wurde. Im Prinzip typische Ware von der Stange, aber manche Szenen sind so over the top, dass sie einem noch lange in Erinnerung bleiben. Unter dem Strich durchschnittliche Komödienkost.
Im deutschen Beziehungsdrama 'Whatever Happens' wird im Rückblick das Scheitern einer Beziehung skizziert. Die Handlung setzt bei der Auflösung der gemeinsamen Wohnung ein und beleuchtet schrittweise diverse meilensteinartige Etappen in der gemeinsamen Vergangenheit der beiden Protagonisten. Zwar gelingt Regisseur Niels Laupert keine vollumfängliche Inventur der betrachteten Beziehung und der maßgeblichen Probleme, aber dennoch wird schnell klar, worauf die Geschichte hinaus will. Der Gorilla, der als Bedrohung schon von Anfang an über der besagten Beziehung schwebt, gewinnt mehr und mehr an Macht und bricht sich schließlich Bahn. Dabei reichert die Inszenierung die Geschichte mit zahlreichen Details an (wie zum Beispiel die fast schon leitmotivisch in Szene gesetzte Blumenvase) und arbeitet das Hauptproblem klar heraus. In zunehmendem Maße macht sich dabei ein gewisse depressive Stimmung breit, die man auch als Zuschauer deutlich zu spüren bekommt.
Wenn hier noch ein wenig mehr mit Abstraktionen zwischen den Zeilen gearbeitet worden wäre, hätte 'Whatever Happens' ein (in dramaturgischer Hinsicht) richtig großer Wurf werden können. So steht am Ende aber zumindest immerhin noch ein relativ ambitioniertes deutsches Drama mit ordentlichen Darstellern und einem Regisseur, der den Mut zu einer Geschichte besitzt, die von vornherein schon so mache Zuschauer abschrecken wird. Schade, dass der kommerzielle Erfolg solcher Filme oftmals eher überschaubar bleibt. Gerne mehr davon!
Die Idee zu einer Mockumentary (mit klassischen Spielfilmelementen) über Maskottchen und die Wissenschaft (bzw. Religion), die einige der Darsteller aus ihrer Tätigkeit machen, ist gar nicht mal so schlecht. Die Umsetzung hingegen gerät teilweise doch etwas mau. Immerhin wird die sich ausbreitende Langeweile immer wieder von Einfällen durchbrochen, die zum Teil derart absurd sind, dass sie dann doch gelegentlich zur Erheiterung beitragen.
Insgesamt mitunter lustig, aber streckenweise auch etwas ermüdend.
Das Drama 'My Old Lady' gerät leider zu einer etwas müden Veranstaltung. Bereits bei der Sichtung war ich mir relativ sicher, dass es sich hier wohl um ein Stück handeln muss, das ursprünglich für´s Theater konzipiert wurde; und scheinbar ist es tatsächlich so. So trägt die Inszenierung auch klare Züge eines Kammerspiels, aber irgendwie mangelt es in meinen Augen ebenso ein wenig an inhaltlicher Relevanz sowie an dramaturgischen Höhepunkten. Zwar spitzt sich das Geschehen im Verlauf der Handlung immer weiter zu, aber letztlich verläuft vieles doch enorm vorhersehbar. Die Darsteller agieren gut, aber der Plot gibt per se schon nicht allzu viel her. In solchen Fällen wäre dann die Regie gefragt, gewisse abstrakte Kategorien herauszuarbeiten und dramaturgisch zuzuspitzen. Dies gelingt hier allerdings nur bedingt. Die entsprechenden Voraussetzungen - oder zumindest der Keim - dazu wären in der Prämisse durchaus angelegt gewesen.
Schlecht ist 'My Old Lady' zwar nicht, aber müde sollte man besser nicht sein, wenn man sich ihn anschaut...
Ganz großes Dramenkino, dem man schnell anmerkt, dass hier Leute involviert waren, die selbst bereits diverse Erfahrungen mit der Thematik gesammelt haben. Mit genauer Beobachtungsgabe werden hier diverse Empfindungen sowie größere und kleinere Dramen thematisiert und eingefangen, die man während eines Rehabilitationsprozesses selbst erleben oder bei anderen beobachten kann. Auch wenn hier immer wieder Zeitsprünge stattfinden, bekommt der Zuschauer dennoch glaubhaft vermittelt, welch unermessliche Bedeutung jeder noch so kleine Fortschritt oder Rückschlag für einen Rekonvaleszenten haben kann. Aber auch dafür, wie viele verschiedene Wege des Umgangs es mit derartigen Situationen gibt. Dabei verzichtet das Drehbuch hier deutlich vernehmbar auf eine allzu plakative Ausschlachtung der Ereignisse. Vielmehr wird der Zuschauer hier mit auf die Reise genommen, die der Protagonist hier antreten muss oder darf (je nach Sichtweise). Die größtenteils eher unbekannten Darsteller erfüllen ihre Rollen fast durchweg glaubhaft mit Leben und auch die Regie reiht zahlreiche gute Entscheidungen aneinander.
Die Quintessenz besteht dabei ganz klar in der Schaffung eines Bewusstseins dafür, dass Behinderte weit mehr sind als einfach nur Behinderte: Sie sind schlichtweg Menschen, die abgesehen von ihrer Behinderung nicht sehr viel anders sind als alle andere Leute auch (mit allen normalen charakterlichen Stärken und Schwächen etc.). Es findet weder eine Verklärung noch eine geheuchelte Bemitleidung statt. Mal reißen die Figuren derbe Scherze, mal zeigen sie ganz ausdrücklich Empathie. In diesem Sinne erreicht 'Lieber leben' weit mehr in Bezug auf das Verständnis für Behinderte, Kranke und Rekonvaleszenten usw. als alle aufgesetzte political correctness dieser Welt.
'Lieber leben' gehört ohne Wenn und Aber zu den sehenswerten Dramen, die das Kinojahr 2017 hervorgebracht hat. Was Ken Loach mit 'Ich, Daniel Blake' in Bezug auf Menschen in einer sozialen Schieflage inszeniert hat, wird hier in Bezug auf kranke oder verletzte Menschen geleistet. Unbedingt sehenswert!
(Punktemäßig steht der Film für mich genau an der Grenze zwischen 9 und 9,5. Hier wäre eine Zwischenabstufung wirklich hilfreich. ^^)
Seichte Komödie mit einer müde vor sich hinplätschernden Handlung, die klischeehafter kaum sein könnte. Die Kulissen sind ein schlechter Witz und größtenteils völlig überdimensioniert. Die restliche Ausstattung hingegen steht nicht immer im richtigen Verhältnis dazu.
Trotzdem vermag der Film auf seine ganz eigene Weise durchaus zu unterhalten. Wer eine anstrengende Woche hinter sich hat und einfach nur abschalten möchte, liegt hiermit sicher nicht ganz falsch. 'Liebe zu Besuch' ist so belanglos, dass sich zumindest niemand aufregen oder gekränkt fühlen muss. Spaß kommt immer dann auf, wenn die Handlung mit ein paar kleineren garstigen Spitzen gegen diverse idealtypische Blender in Hollywood garniert wird.
Für einen ruhigen und entspannten Abend ist diese laue Komödie durchaus geeignet. Den großen Wurf sollte (und wird wohl auch) niemand erwarten.
Bärenstarke Komödie! Sehr viele Familienfilme werden ja damit beworben, dass sie Unterhaltung für die ganze Familie bieten würden. 'Paddington 2' ist eine der wenigen Produktionen, die dieses Versprechen auf ganzer Linie einhalten! Wie schon im ersten Teil wurde der kleine pelzige und stets freundliche Naivling wundervoll animiert. Erneut gerät er in ein Abenteuer, dessen Ausgestaltung nur so vor originellen Ideen strotzt und Unterhaltung bietet, die kurzweiliger kaum sein könnte. Das Drehbuch zu dieser charmant erzählten Geschichte hat Hand und Fuß und setzt das Prinzip von Säen und Ernten nach allen Regeln der Kunst um. Unzählige Details, die dem Zuschauer in den ersten beiden Akten begegnen, werden im späteren Verlauf in anderer Form wieder bedeutsam für die erzählte Geschichte.
Der tollpatschige Paddington und seine Freunde bekommen es hier mit einem glänzend aufgelegten Hugh Grant zu tun, der vor Spielfreude nur so sprüht. Allein er wäre schon die Sichtung des Filmes wert - steht aber natürlich trotzdem ganz klar im Schatten des kleinen (zurecht) allseits beliebten Bären.
'Paddingt 2' ist einfach ein suBÄR Film! Darauf ein Marmeladenbrot! :-)
Gelungene Mischung aus 'Zurück in die Vergangenheit' und 'Fringe'. Anfangs noch eine reine Variation der ersteren Serie (mit ein paar episodenübergreifenden Elementen), werden von Folge zu Folge die dramaturgischen Schrauben etwas stärker angezogen und man biegt immer klarer Richtung 'Fringe' ab, was letztlich ob der Beteiligung von J. R. Orci an beiden Serien auch kein Wunder ist. Passenderweise übernimmt auch John Noble eine kleine Rolle in 'Journeyman', indem er einen Journalisten-Kollegen des Protagonisten spielt.
Da diese doch eher unterbewertete Serie leider bereits nach einer Staffel eingestellt wurde, bleiben auch einige Fragen offen. Wer genau steckt hinter dem ganzen Szenario? Und fast noch interessanter: Was genau hat es mit der Farbcodierung bei den Sprüngen auf sich? Bei 'Fringe' konnte man daran ablesen, wo man sich gerade befindet. Hier scheint es ein wenig undurchsichtiger zu sein. Entweder steckt eine komplexe Systematik dahinter oder gar keine... Zumindest sind Dans Rückreisen aus der Vergangenheit gelegentlich auch durch gelbe Blitze gekennzeichnet. Warum auch immer.
Beachtenswert ist, wie elegant viele Situationen von der Regie gelöst werden. Typische Free-TV-Serien Dialoge (für Leute, die ein paar Episoden verpasst haben) wie "XY, du bist mein Bruder, deswegen musst du mir helfen", bleiben dem Zuschauer hier weitgehend erspart. Auch was die Bildregie betrifft, werden so manche Informationen äußerst behutsam transportiert (und nicht immer nur mit dem Holzhammer); gelegentlich spielen sich kleinere Ereignisse auch mal nur im Bildhintergrund ab. Zwar wird das nicht annähernd so konsequent praktiziert wie etwa bei 'Lost', aber Ansätze zu diesem Konzept sind klar erkennbar.
Unter dem Strich eine äußerst kurzweilige Serie mit größtenteils sympathischen Figuren, interessanten Konstellationen und einem höchst angenehmen Flair, die in den letzten Jahren leider viel zu wenig Beachtung fand und noch viel dramaturgisches Potential für eine Fortführung besessen hätte.
Falls sich jemand nicht sicher ist: Die Serie endet mit einem klassichen Staffelfinale ohne allzu fiese Cliffhanger. Einige Fragen werden geklärt, aber sehr vieles bleibt offen. Der Weg durch diese 13 Episoden macht aber großen Spaß und ist ganz besonders für Fans von 'Zurück in die Vergangenheit' sehenswert. Lasst euch nicht von der ziemlich mittelmäßigen Pilotepisode abschrecken.
Schade, dass es hier immer nur zwei Antwortmöglichkeiten gibt. Bei den allermeisten Fragen kann ich nicht mitvoten, weil ich für eine dritte Möglichkeit stimmen würde. In dem Fall wäre es: "Je nach Film". Zumindest bei den meisten US-Produktionen weiß man ja vorher schon, ob es sich lohnt sitzenzubleiben oder nicht. Und danach entscheide ich dann eben. Manchmal bleibe ich auch so sitzen, z. B. wegen der Musik oder um den Film noch etwas wirken zu lassen oder um nachzusehen, wie ein bestimmtes Lied im Film hieß oder so.
Vorweg: Das Original habe ich zwei mal gesehen, allerdings ist die letzte Sichtung schon viele Jahre her. Deshalb habe ich den Film auch nur noch in groben Zügen präsent.
Die neue Version wirkt seltsam unausgereift und etwas uninspiriert. Nicht wirklich schlecht, aber es läuft halt so dahin. 'Flatliners' ist jetzt sicher kein Film zum Fremdschämen, aber so richtig packend ist er nicht. Wirklichen Tiefgang bietet er auch nicht und vom Gruselfaktor her geht es ebenfalls eher mau zu. Man kann sich das ganze Treiben schon ansehen, aber allzu viel sollte man besser nicht erwarten.
Auch der Schluss mutet seltsam unausgereift an. Genauso wie mein Kommentar eigentlich. :-)))
Teeniegerechter Horrorthriller, der ohne wirklichen Horror und allzugroßen Thrill auskommt... Sehr kurzweilig, aber wenig originell. Jessica Rothe muss den Film im Prinzip alleine schultern und erfüllt ihre Aufgabe mehr als ordentlich.
++ ACHTUNG, SPOILER ++
Schon in den ersten Minuten deutet sich an, dass es sich hier um eine moderne Sisyphos-Geschichte handelt, die sehr nah an 'Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie' angelehnt ist. Protagonistin Tree gibt sich hier im ersten Durchlauf derart unsympathisch, dass schon zu Beginn der ersten Runde klar ist, dass es hier wohl auf eine persönliche Läuterung hinauslaufen muss, wenn sie den Teufelskreis durchbrechen will. Zu überspitzt ist das Verhalten ihres Charakters, als dass man es für bare Münze nehmen könnte. So gesehen hat man es hier neben einer whodunit-Geschichte auch mit einer coming-of-age Komponente zu tun.
Normalerweise bin ich nicht so gut bei sowas, aber den Killer hatte ich dieses mal ausnahmsweise schon nach zwölf Minuten erraten. Zugegeben, mein Lösungsweg stand auf ziemlich wackligen Beinen, aber hat sich im Nachhinein als relativ nah dran erwiesen. Letztlich aber pures Glück. Meine Begründung erschien mir recht logisch, aber im Prinzip hätte es vermutlich auch jeder andere sein können. Die Motivation des Killers war dann nämlich doch recht albern.
Was soll man dazu sagen? Der Film plätschert so vor sich hin - ohne nennenswerte Highlights, aber auch ohne wirkliche Tiefpunkte (zumindest was die Dramaturgie betrifft). Offenbar war hier die vordringlichste Aufgabe, den Zuschauer mit Aquaman, Cyborg und Co. besser vertraut zu machen. Flash soll scheinbar in erster Linie etwas für Stimmung sorgen und ein wenig Leben in die Bude bringen. Und der Antagonist Steppenwolf? Naja, es gibt ihn halt. Recht viel mehr aber auch nicht. Aber so schlecht, wie es stellenweise heißt, war er auch wieder nicht. Ansonsten merkt man natürlich wieder ganz klar die Handschrift von Zac Snyder, der auch wieder ein ganz kleines bisschen (*hust*) CGI mit einstreut. Ähnlich wie BvS fühlt sich auch 'Justice League' wieder wie Fiebertraum an. Muss man nicht zwingend mögen, aber ich habe schon schlechtere Superheldenfilme gesehen. Passt schon.
Schrullige Komödie aus der Schweiz über einen ebenso schrulligen Lehrer mit einem ziemlich ausgefallenen Plan. Nicht alles ist hier komplett stimmig oder realitätsgetreu, und vieles wird hier übertrieben plakativ oder vereinfachend vorgetragen, aber dennoch trägt 'Flitzer' das Herz am rechten Fleck. Geboten wird kurzweilige Unterhaltung mit skurrilen Figuren und Situationen sowie ein Thema, das ebenso originell wie (im positiven Sinn) bescheuert ist.
Auf der Flitzerakademie werden Winkel berechnet, in denen die Ordner postiert sind und ausgeklügelte Pläne ausgetüftelt, wie man ihnen ausweichen kann. Klingt schräg? Ist es auch! Aber es macht Spaß, diesem herrlich verrückten Treiben zuzusehen. Schöner Film!
Anders als es der Trailer vermuten lässt, wurde 'Mord im Orient Express' äußerst traditionell und konservativ inszeniert. Inszenatorische Überraschungen sucht man letztendlich vergeblich. Dafür wird eine regelrechte Armee renommierter Darsteller aufgefahren, die aber bei Weitem nicht so gefordert werden, dass sie ihr volles Potential ausschöpfen müssen. Rein visuell sieht vieles recht schick aus, aber wirkliche Innovationen sucht man hier vergeblich. Kenneth Branaghs Version dieses Krimiklassikers macht vieles richtig und wenig falsch, reißt aber trotzdem keine Bäume aus. Sollte sich der erhoffte Erfolg einstellen, so scheint man auf jeden Fall schon für die Zukunft gerüstet. Zumindest hat man vorsichtshalber schon mal den 'Tod auf dem Nil' angeteasert...
Bitterböse satirische Abrechnung mit den Geschlechterrollen allgemein und ganz besonders mit Großteilen der Männerwelt. Dabei wird zwar nicht der lyrische Charakter von 'Einsamkeit und Sex und Mitleid' erreicht, aber zumindest eine abgespeckte und thematisch verengte Version davon wurde es dann doch.
Etwas pointiert könnte man sagen, 'Fikkefuchs' stellt die filmische Antithese zum derzeit ebenfalls in den Kinos laufenden 'Bad Moms 2' dar. Sowohl stilistisch als auch inhaltlich. Während es der US-Produktion an Mut fehlt, wird hier das Geschehen fast schon übermütig vorgetragen. Hier wird nicht einfach minutenlang über Geschlechtsteile philosophiert und gewitzelt. Stattdessen fallen die Begriffe eher touretteartig und es wird schonungslos so ziemlich alles gezeigt was der Zuschauer (nicht) sehen will - gerne auch mal unterlegt mit bitterböser musikalischer Untermalung (zum Beispiel bei der Autoszene). Wer Berührungsängste mit pornographischen Inhalten hat, ist hier definitiv falsch. Fraglich, wie dieser Film eine FSK-16-Einstufung erhalten konnte. Nicht unbedingt (nur) wegen der teils drastischen Bilder, sondern vielmehr auch wegen dem latenten Hass, der in dieser Geschichte auf satirische Weise vorgetragen wird. Auf so etwas reagiert die Prüfkommission ja auch gerne mal allergisch.
In der Welt von 'Fikkefuchs' sind übermütige junge Männer nicht in der Lage, ihren Testosteronüberschuss zu kanalisieren und alternde Männer leben in einer Vergangenheit, die es so nie gegeben hat. Die restlichen Männerfiguren werden als Waschlappen oder Blender (Bukake - jemand der sich selbst so nennt, ist bei den Frauengeschichten, mit denen er prahlt, schon per se nicht ernstzunehmen) charakterisiert.
Ist 'Fikkefuchs' sexistisch? Aber hallo! Frauen kommen dabei nicht gut weg, Männer stehen hier allerdings noch deutlich schlechter da. Seien wir ehrlich: Was das gesellschaftliche Miteinander betrifft, sind wir aber mal so richtig gefikkt [sic!] - und das leider nicht auf die gute Art.
Oscar Madness Film 81 (1 Auszeichnung, 1 Sonderoscar und 2 weitere Nominierungen)
Für meinen Geschmack unterhaltsamer als der Vorgänger, vielleicht auch weil der SciFi-Anteil ein wenig erhöht wurde und die Schlacht-, Kampf- oder Rennszenen, deren Ausgang ohnehin bereits klar ist, nicht ganz so auf die Spitze getrieben wurden. Überhaupt erscheint mir hier die Handlung deutlich stimmiger und besser abgestimmt zu sein. Alles wirkt ein wenig ausgereifter auf mich (zumindest was das story telling betrifft).
Auffallend (aber nicht wirklich wichtig): In der deutschen Synchro zieht Yoda die Verbletztstellung hier nicht annähernd so konsequent durch wie in der Prequel-Trilogie. Ist das auch in der OV so, dass er anders spricht?
Nachtrag: Der Ton wurde mit einem Oscar prämiert. Eine weitere Auszeichnung gab es in Form eines Sonderoscars für die besten visuellen Effekte. In den Kategorien beste Filmmusik (John Williams) und bestes Szenenbild hatte man das Nachsehen gegenüber der Konkurrenz von 'Tess' (Szenenbild) und 'Fame' (Musik).
Die Doku-Miniserie 'Jinx – Der Unglücksbringer: Das Leben und die Tode des Robert Durst' erzählt die Geschichte des mittlerweile fast schon berühmt-berüchtigten Robert Durst, Sohn eines schwerreichen Immobilientycoons. Durst, dessen Geschichte einige Jahre zuvor in dem Spielfilm 'All Beauty Must Die' (ebenfalls von Andrew Jarecki) erzählt wurde, wird verdächtigt, in mindestens drei Mordfälle verwickelt zu sein. Die Dokumentation 'Jinx' geht diesen Vorwürfen nach und schafft es sogar, Robert Durst für mehrere Interviews vor die Kamera zu bekommen. Was sich dann abspielt, hat mittlerweile fast schon Fernsehgeschichte geschrieben. Wer noch nichts über den Fall weiß, sollte sich diese Doku möglichst ungespoilert ansehen.
Robert Durst selbst ist auf jeden Fall ein extrem bizarrer Charakter mit vielen Brüchen in seiner Biographie. Und damit sind keinesfalls gewöhnliche Brüche gemeint wie Arbeitslosigkeit, Umzüge, Umschulungen und dergleichen, sondern wirklich bemerkenswerte und extrem sonderbare Vorfälle. Dies und die extrem eigentümliche Art Dursts, dessen Charakter irgendwo zwischen Selbstdarstellung, Arroganz und Unsicherheit pendelt, machen 'Jinx' ganz unabhängig von der Schuldfrage enorm sehenswert.
Mittlerweile ist Robert Dursts Ruf in den USA fast schon legendär. Selbst in Serien wie 'Unbreakable Kimmy Schmidt' muss er mittlerweile schon als Running Gag herhalten. Lasst euch ruhig mitnehmen auf eine Reise in die Untiefen des Charakters einer höchst absonderlichen Person!
Oscar Madness Film 76 (6 Auszeichnungen, dazu ein Sonderoscar sowie 4 weitere Nominierungen)
Nachdem ich die Filme dieses mal zum ersten mal in chronologischer Reihenfolge schaue, gefällt mir der im Vergleich zu den Episoden I-III viel ruhigere Schnitt um Klassen besser. Überhaupt wirkt die ganze Handlung sowie deren Inszenierung deutlich übersichtlicher. Ein wirklicher Fan war ich zwar noch nie (und werde ich wohl auch nicht mehr werden), aber an der original Trilogie führt einfach kein Weg vorbei. Meine Punktewertung knapp unter dem Durchschnitt hat aber nichts mit den 40 Jahren zu tun, die dieser Film bereits auf dem Buckel hat. Ganz im Gegenteil: Das Alter ist kein Problem, ich war auch schon früher nur so halbwegs angetan von den 'Star Wars' Filmen, die für meinen Geschmack etwas zu viele Fantasyelemente beinhalten. Ich bin daher eher bei anderen Franchises “zu Hause”, deswegen nehmt meine Bewertung am besten nicht allzu ernst.
Wie bei fast jedem 'Star Wars' Film, bleiben auch hier wieder für mich Fragen offen. Zum Beispiel: Weshalb Obiwan behauptet, er habe seinen Namen bereits vor Lukes Geburt abgelegt, erschließt sich mir leider nicht so ganz bzw. da muss mir in 'Episode III' etwas entgangen sein – aber dieser Punkt gehört wahrscheinlich eher in meinen Kommentar zu Episode III.
Nachtrag: Das Szenenbild, die Kostüme und der Schnitt wurden ebenso mit einem Oscar prämiert wie der Ton. Besonders die Gewinne für die besten visuellen Effekte als auch für die beste Filmmusik (John Williams) finden auch Jahrzehnte später noch großen Widerhall in Form von Anerkennung von großen Teilen der Filmwelt.
Kurios: George Lucas ging trotz gleich dreier Nominierungen (Bester Film, Beste Regie, Bestes Originaldrehbuch) ebenso leer aus wie Alec Guinness (Bester Nebendarsteller). Andererseits gab es jedoch einen Sonderoscar für Ben Burtts Toneffekte.
Grundsätzlich für mich noch der beste Teil der Trilogie. Er wirkt nicht ganz so bruchstückhaft wie 'Episode I' und erweist sich im Vergleich zum mittleren Teil als deutlich düsterer und gegen Ende hin auch etwas kurzweiliger (auch wenn der Kampf zwischen Anakin und Obiwan, dessen Ausgang ja ohnehin bereits absehbar ist, ein wenig aufgebläht wirkt). Allerdings scheinen sich viele Figuren nicht immer der Wirkung ihrer Taten bewusst zu sein. Während zum Beispiel Padme Anakin zunächst noch in seinen Zweifeln bestärkt bzw. diese sogar regelrecht sät, zeigt sie sich später regelrecht entsetzt ob der Konsequenzen daraus.
Zugegebenermaßen habe ich aber auch nicht alles verstanden. Weshalb braucht Yoda zum Gehen einen Stock, während er kämpfen kann wie ein junger Gott? Warum hat Padme bei der Leichenprozession noch immer einen derart großen Schwangerschaftsbauch? Wieso trägt sie selbst in den hektischsten Kriegszeiten in so gut wie jedem neuen Handlungsabschnitt eine neue aufwändige Frisur? Warum bluten die allermeisten Wunden nicht? Für echte 'Star Wars' Fans mag das vielleicht alles total einleuchtend und stimmig sein; ich verstehe es aber leider nicht.
Dass sich Anakin für die dunkle Seite entschieden hat, macht aber zumindest Sinn. Immerhin scheint dort die medizinische Betreuung deutlich besser zu sein...
Oscar Madness Film 96 (1 Nominierung)
'Episode II' ist für mich zwar kein Reinfall, aber mehr als unterer Durchschnitt dann auch wieder nicht. Positiv: Die Montage wirkt nicht mehr so hektisch wie noch im Vorgänger und es dürfen öfter auch mal Szenen zu Ende gespielt werden, statt immer nur kurze Fetzen zu zeigen. So wirkt der gesamte Film auch ein wenig flüssiger als 'Episode I'. Padme und Anakin haben zwar nur recht wenig Reisegepäck dabei, doch die Koffer scheinen voll zu sein mit Kleidern, Haarpflegeprodukten, Schmuck und Accessoires...
Das letzte Drittel wirkt auf mich etwas aufgebläht, aber das ist nur mein subjektiver Eindruck.
Positiv zu Buche schlagen wiederum die visuellen Effekte, für die der Film im Rahmen der Oscarverleihung 2003 mit einer Nominierung bedacht wurde.
Oscar Madness Film 92 (3 Nominierungen)
Sorry an all die Fans, aber es hilft ja nichts...
Auch gut 15 Jahre nach der Erstsichtung komme ich mit 'Episode 1' noch nicht so richtig zurecht. Im Gegenteil: Jetzt erscheint mir dieser Film fast noch schwächer als damals. Viele Szenen dauern gerade mal wenige Sekunden - fast so als wolle man dem Zuschauer bloß nicht zu viel zumuten. Das Rennen hingegen wirkt auf mich aufgebläht bis zum geht nicht mehr.
Der viel geschmähte Jar Jar Bings ist für mich bei weitem nicht das größte Manko an diesem Film. Kaum eine akute Bedrohungssituation dauert längert als wenige Minuten, einfache Lösungen für halbwegs komplexe Probleme dominieren die Handlung und ein Teil der Dialoge wirk arg lieblos hingeklatscht. Anakin fällt sowohl darstellerisch als auch von der Konsistenz der Rolle her klar von den anderen Figuren ab.
Typisch 'Star Wars': Das Böse ist einfach nur böse. Warum auch immer. Woher Nute Gunrays seinen Akzent hat, hat sich mir ebenfalls nicht so ganz erschlossen. Und auch wenn es jetzt vielleicht extrem kleinlich klingen mag: Einen Rechtschreibfehler im Abspann beim Namen von Keira Knightley finde ich bei einer Produktion dieser Größe und Bedeutung, die immerhin 115 Mio US-Dollar gekostet hat, unverzeihlich. Vielleicht ist das auch nur ein Star Wars Insiderwitz, den ich nicht verstehe, aber für meinen Geschmack sind solche Patzer völlig unnötig und eines Blockbusters unwürdig.
Positiv: Viele namhafte Darsteller sind mit dabei, auch wenn sie nicht über Gebühr gefordert werden. Und in Anbetracht des Produktionsjahres wirken auch die Effekte mehr als ordentlich.
Nachtrag: Trotz aller Kritik verdient die Produktion besonders in den technischen Kategorien selbstverständlich Anerkennung. In den Sparten "Bester Ton", "Bester Tonschnitt" und "Beste Spezialeffekte" wurde das Erreichte dementsprechend auch mit Nominierungen für einen Oscar honoriert.
++ Enthält SPOILER ++
(was bei diesem Machwerk aber auch egal sein dürfte...)
Ganz schwache Fortsetzung, der man stark anmerkt, dass sie binnen kürzester Zeit mit heißer Nadel gestrickt wurde. Fast alle Gags hat man so ähnlich (und vor allem besser) wo anders schon mal gesehen. Viele davon sind völlig missraten und deutlich jenseits der Fremdschämgrenze. Dass viele Witze schlichtweg darauf basieren, dass jemand "Pimmel" oder "Muschi" sagt, ist man ja aus so manchen US-Komödien leidlich gewohnt, aber wenn die entsprechenden Sätze nicht mehr Mittel zum Zweck sind (wie zumindest noch einigermaßen in Teil eins), sondern zum reinen Selbstzweck verkommen, ist das nicht mehr wirklich unterhaltsam. Beispiel gefällig? Carla backt einen Lebkuchen in Penisform und tut so, als würde sie daran lecken. Dabei geht der Lebkuchen kaputt. Carla: "Ich habe den Schwanz abgebrochen." Witz Ende. Aha. Findet das echt jemand lustig? Wer vollkommen prüde ist, wird hier entsetzt die Augen verdrehen und wer nicht prüde ist, wird wohl mit den Achseln zucken und sagen: "Ja, und?" - Wirklich Spaß haben können mit solchen Scherzen doch nur Leute, die sich selbst nichts anzügliches zu sagen trauen, aber es total witzig finden, wenn es jemand anders tut.
So gesehen zementiert 'Bad Moms 2" eher die bestehende Ordnung, statt sie frech zu persiflieren. Während der Vorgänger durch seine anarchischen Exzesse noch zu überzeugen wusste, findet man hier ein wildes Hin und Her, wie man es sonst nur von der SPD kennt... Während Amys Mutter ein perfektes und exorbitant überdimensioniertes Weihnachtsfest feiern will, wird es Amy selbst zu viel und sie lässt mit ihren Freundinnen im Einkaufszentrum die Sau raus (was deutlich stärker peinlich als lustig wirkt). Nach einigem Hin und Her und einem großen Knall in der Familie (auf wundersame Weise geraten sich zum gleichen Zeitpunkt auch Kiki und Carla mit ihren Müttern, die ebenfalls zu Besuch sind, in die Haare), lautet die Lösung: Weihnachten wird mit einem gemeinsamen Essen zu Hause gefeiert. Echt jetzt!? Ist das wirklich euer Ernst? Man lässt zwei komplette Extreme aufeinanderprallen (Exzesse in der Mall vs. bizarr große und teuere, aber stocksteife Feier) und kommt dann auf die geniale Lösung, Weihnachten so zu feiern, wie alle anderen Leute auch? Grandios!
Der erste Teil hat mir recht gut gefallen, aber die Fortsetzung ist einfach nur noch eine Mischung aus Flickschusterei, Inkosistenz (so fällt zum Beispiel Gwendolyn im Vergleich zu Teil eins völlig aus ihrer Rolle), Einfallslosigkeit, zusammengeklauten Witzen und gefühlten tausend Sätzen, die alleine deshalb lustig sein sollen, weil jemand "Muschi" sagt. Letzteres wäre nicht weiter schlimm, wenn der gesamte Film ansonsten nicht so kreuzbieder daherkommen würde. Wenn man schon den ganzen Film über mit sexuellen Ausschweifungen, Alkohol- und Drogenexzessen und Grenzüberschreitungen kokettiert, sollte man auch richtig aufdrehen und den Worten Taten folgen lassen. jm2c
PS: Wer auf den Pimmelbär-Spruch oder auf die Dialogzeile mit dem Schiffe versenken wartet (beide aus dem Trailer), wird enttäuscht werden. Kommt beides im Film nicht mehr vor...
Ziemlich schräger Musikfilm über eine noch schrägere Combo, die ihr Glück im Musikbusiness sucht. Drei Leute, die auf den ersten Blick so gar nicht zusammenpassen wollen, nehmen gemeinsam mit Pattis Oma(!) einen Track auf und sind sowohl auf der Suche nach einem eigenen Stil als auch nach Ruhm und Erfolg (die eine mehr, der andere weniger...) und letztlich wohl auch nach Akzeptanz bzw. zumindest einem Platz in der Gesellschaft. Dieser Platz muss aber ganz offensichtlich nicht in der Mitte der Gesellschaft sein, sondern gerne auch in einer Nische. Dementsprechend eigenständig gestaltet sich auch der Sound von PBNJ (ein Name, der auf ein doppeltes Wortspiel verweist). Man merkt 'Patti Cake$' deutlich an, dass man sich hinter den Kulissen sehr bemüht hat, nicht allzu sehr im Einheitsbrei zu versinken und sowohl musikalisch, als auch von der restlichen Inszenierung her, eigene Akzente zu setzen. So wird es auch immer wieder skurril - aber ohne in die Lächerlichkeit abzudriften. Immer wieder brechen sich auch dramatische Elemente Bahn - und dennoch wird es nie wirklich weinerlich. Mehrfach kommen Traumsequenzen (oder Visionen, die passenderweise durch die Farbe grün gekennzeichnet werden) zum Einsatz, aber es wird nie übertrieben albern. Insgesamt gelingt Regisseur Geremy Jasper hier eine bunte Mischung aus allerlei Zutaten, die man schon mal irgendwo gesehen hat, aber er verrührt sie zu einer doch recht ansprechenden Melange.
Letztlich ist 'Patti Cake$' ein modernes Musikmärchen über drei Außenseiter, die es erst im Verbund schaffen, ihr durchaus vorhandenes Potential auszureizen. Wenn man so möchte, bekommt man hier ein Coming-of-Age-Feelgood-Musikdrama geboten, das im Ergebnis weit stimmiger ist, als es dieser wilde Mix auf den ersten Blick zu sein scheint.
++ Leichte SPOILER ++
(aber nichts, was nicht auch in der mp-Filmbeschreibung steht)
Das Böse lauert hinter der Vorstadtfassade. Wie der Titel schon andeutet, geht es um einen Betrugsfall in der Vorstadt. Unter anderem... Doch die Motive und Pläne sind weit niederträchtiger als ein einfacher Betrug. Dazu gesellt sich auch noch grenzenloser Rassenhass, den viele der Einwohner einer neu zugezogenen Familie entgegenbringen. Beide Themenkomplexe wollen auf den ersten Blick nur bedingt zueinanderpassen, fügen sich in Hinblick auf die Vorstadtthematik dann aber doch recht gut zusammen.
Wie man es aus einer Zusammenarbeit von George Clooney und den Coen Brüdern erwartet, werden die Geschehnisse zwar halbwegs traditionell erzählt (was den Aufbau des Drehbuches betrifft), aber immer wieder werden erwartungsgemäß allerlei Skurrilitäten in den Vordergrund gestellt. Allein schon Matt Damon auf dem viel zu kleinen Fahrrad muss man mal gesehen haben... :-)
Stilistisch erinnert 'Suburbicon' ein wenig an 'Hail, Caesar', auch wenn nicht dessen visuelle Virtuosität erreicht wird. Dafür gerät hier immer wieder der Score völlig außer Rand und Band und fügt sich in seiner Exzentrik und Orientierung an den späten 50er Jahren nahtlos in den Rest der Produktion ein.
Zum Meisterwerk fehlt noch ein ganzes Stück, aber skurrile Unterhaltung im Stil einer durch und durch stimmigen Retro-Ästhetik - garniert mit einigen boshaft-zynischen gesellschaftskritischen Spitzen - bietet 'Suburbicon' allemal. Man muss schon wissen, worauf man sich einlässt. Filme wie dieser spalten üblicherweise das Publikum. Ich gehöre dann wohl zu der Hälfte, der dieses bizarre Schauspiel doch recht gut gefallen hat. :-)