Framolf - Kommentare
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Alle Kommentare von Framolf
Der fünfte Film aus der 'Exorzist'-Reihe - und zum fünften mal wird ein anderes Horror-Subgenre angepeilt als in den vorherigen Teilen. Dieses mal hat man es mit einem Horrordrama zu tun, das eigentlich kaum der Rede wert ist, aus cineastischer Sicht in Anbetracht der äußerst skurrilen Drehbedingungen dann aber doch enorm interessant ist.
Ursprünglich wurde Regisseur John Frankenheimer mit der Durchführung des Projekts betraut, der jedoch in der Planungsphase an den Folgen eines Schlaganfalls nach einer Wirbelsäulenoperation verstarb. Daraufhin wurde die Regie an Paul Schrader übertragen, der sich jedoch mit dem Studio überwarf, woraufhin Warner Brothers ihm das Projekt wieder entzog und die Verfilmung einer anderen Version derselben Geschichte unter Renny Harlin in Auftrag gab. Als dessen Ergebnis offenbar ebenfalls nicht den Anforderungen der Studiobosse entsprach, ermöglichte man Schrader, seinen Film mit geringeren Mitteln fertigzustellen. Wann hat es das zuletzt gegeben, dass ein und dieselbe Geschichte innerhalb eines Jahres zwei mal vom selben Studio als Live Action Feature verfilmt wurde?
Ähnlich wie in Harlins Version wirken auch hier mit Stellan Skarsgård (als Father Merrin), Julian Wadham (Major Granville), Eddie Osei (Emekwi), Antonie Kamerling (Lieutenant Kessel), Ralph Brown (Sergeant Major), Israel Aduramo (Jomo) und Andrew French (Chuma) große Teile des Casts erneut mit. In groben Zügen sind beide Geschichte absolut identisch, jedoch unterscheiden sie sich in der Akzentuierung und Ausgestaltung diverser Handlungsstränge ganz enorm. Während in 'Exorzist: Der Anfang' die Geschichte weit stärker mit der mittelalterlichen Vorgeschichte verzahnt wird und die Ärztin eine viel deutlichere Backstory Wound erhält, kommt Pater Merrin in 'Dominion' dem Rätsel um die mysteriöse Kirche deutlich schneller auf die Spur und hat eher mit "innerlichen" Angelegenheiten zu kämpfen. Das Finale nimmt in 'Exorzist: Der Anfang' deutlich mehr Raum ein, während in 'Dominion' die Konflikte zwischen den Militärs und den Einheimischen etwas besser ausgeleuchtet werden (allerdings wird auch hier das allermeiste nur angedeutet und bleibt im Vagen).
Rein äußerlich wirkt Harlins Version deutlich düsterer und actionlastiger, während Schraders Verfilmung nachdenklichere Töne anschlägt und weniger pathetisch wirkt. Aus visueller Sicht bietet die erstere Version etwas mehr, was sich unter anderem auch in der CGI äußert, die dort zwar ebenfalls nicht besonders gut ist, aber letztlich weit weniger jämmerlich wirkt als in letzterer Version.
Im Endeffekt haben beide Versionen ihre Vorzüge und Nachteile. Besonders der Vergleich beider Werke eröffnet neue Perspektiven und lädt zu Spekulationen ein, wie es beim Dreh wohl um die künstlerische Freiheit der beiden Regisseure bestellt war und was ihnen vom Studio aufdiktiert wurde. Allein schon wegen dieser höchst eigentümlichen Entstehungsgeschichte lohnt sich eine Sichtung der beiden Prequels durchaus mal - auch wenn sie im Großen und Ganzen dieselbe Geschichte erzählen (wenn auch mit verschiedener Ausgestaltung und abweichendem Ende).
Ich muss gestehen, ich kannte bisher nur den ersten und den dritten Teil der 'Exorzist'-Filme und hätte nicht erwartet, dass diese Reihe so vielseitig ist. Während der erste Film sich noch als klassischer Exorzisten-Horror verorten lässt, nimmt die Fortsetzung klare Anleihen beim Exploitationfilm und bedient sich aber auch munter beim Arthousekino und im Trashgenre. Teil drei kommt als Horrorthriller mit Krimielementen daher und im Prequel von Renny Harlin vermischt sich in erster Linie Horror mit Abenteuer - wobei sich die Achse im Verlauf des Filmes immer weiter von Abenteuer über Thriller in den Horrorbereich verschiebt.
Gut gefallen hat mir das Spiel mit den drei wohlbekannten Artefakten aus dem ersten Teil sowie die düster-beklemmende Stimmung, die Harlins Version umgibt. Stellan Skarsgård überzeugt in seiner Rolle als Pater Merrin - es erweist sich als richtige Entscheidung, an ihm als Darsteller festzuhalten.
Auch wenn es rein subjektiv ist: Das comichafte Szenenbild hat mir recht gut gefallen und es hat die Geschichte in einen passenden Rahmen eingebettet. Es liegt allerdings in der Natur der Sache, dass sich so manche Zuschauer davon eher abgeschreckt fühlen.
Die CGI ist leider ziemlich mau geraten, aber gerade noch im akzeptablen Bereich. Das Drehbuch reißt zwar keine Bäume aus, aber so schlimm wie manch andere Kommentatoren fand ich es eigentlich nicht. Ich hatte Spaß an diesem viel geschmähten Film. :-)
Teil drei der 'Exorzist'-Saga präsentiert sich als eher gemächlicher Okkult-Thriller, der in manchen Szenen ein wenig an Genregrößen wie 'Das Schweigen der Lämmer' oder 'Angel Heart' erinnert - aber bei Weitem nicht deren Spannungsgrad erreicht. Was die Handlung betrifft, wird eher an den ersten Teil als an den direkten Vorgänger angeknüpft. Zunächst mutet die Inszenierung eher wie ein Krimi an, erst im Schlussdrittel biegt der Film eindeutig Richtung Exorzismus-Horror ab. Wie im ersten Teil wird auch hier der Score enorm sparsam eingesetzt. Die daraus resultierende Atmosphäre entfernt sich somit wieder deutlich vom fieberhaften Ton von 'Heretic', schlägt aber dennoch im Vergleich zum ersten Film eine eigene Richtung ein.
Viele Fans des ersten Teils werden sich hier vermutlich besser aufgehoben fühlen als bei der ersten Fortsetzung.
Nebenbei bemerkt: Scott Wilson (Hershel aus 'The Walking Dead') spielt auch mit.
"Die Macht, sie nähert sich, kannst du es fühlen? Die Macht ist gewaltig. Es erfüllt mich. Ich kann alles tun." Oder: "Die Macht; ich muss dich hinführen." - und mehrere Figuren, die an der Schwelle zwischen Gut und Böse stehen... Klingt fast schon nach 'Star Wars', ist aber 'Exorzist II - Der Ketzer'. :-)
Nach den teils vernichtenden Kritiken und einer Vorhersage von beängstigenden 2,5 Punkten war ich schon auf Horrortrash der übelsten Sorte gefasst. Aber weit gefehlt. So schlimm fand ich ihn gar nicht mal.
Eigentlich unterteilt sich diese Fortsetzung in drei Episoden. Im fast schon surreal anmutenden Anfangsdrittel nehmen die Ermittlungen des Paters ihren Ausgang und mittels einer absonderlichen Hypnosemaschine versucht er, dem Rätsel um Pater Merrin auf die Spur zu kommen. Das Mitteldrittel mit seinen ausgiebigen Afrika-Episoden hat dann auch mir etwas Durchhaltevermögen abverlangt, ehe die Geschichte im Schlussdrittel, das sich anfühlt wie ein böser Fiebertraum, völlig aus dem Ruder läuft, aber zumindest mich gut zu unterhalten vermochte. Deutlich mehr trashig als très chique, aber dennoch durchaus interessant - auch trotz (oder vielleicht sogar gerade wegen) einiger deutlicher Anleihen beim Exploitationfilm.
Die Geschichte ist entweder derart verkopft und verschlüsselt, dass sie kein Mensch mehr verstehen kann oder sie ist schlicht und ergreifend komplett an den Haaren herbeigezogen. Für den (zugegebenermaßen eher unwahrscheinlichen) Fall, dass ersteres zutrifft, hätte Regisseur John Boorman dem Publikum aber definitiv einen besseren und handfesteren Schlüssel zur Interpretation in die Hand geben müssen. So oder so: Manches ergibt hier einfach keinen Sinn (etwa in Bezug auf die Heuschrecken Analogie).
Es verwundert nicht, dass sich große Teile des Publikums, entsetzt abwenden. Während der Vorgänger im Lauf der Jahre zum Mainstreamfilm und zu einem festen Bestandteil der Popkultur avancierte, wendet sich die Fortsetzung mit einem forcierten Stilbruch ganz klar an ein Nischenpublikum - was vermutlich auch einen Teil der negativen Kritiken erklären dürfte; die kalkulierte Kollision mit der Erwartungshaltung zog hier in Sachen Kritik und Publikumsresonanz (verständlicherweise) teils verheerende Konsequenzen nach sich.
Ich persönlich finde diesen Film alleine schon wegen dem hypnotischen Score von Ennio Morricone und dem Mitwirken einiger namhafter Darsteller durchaus sehenswert. Zwar nicht annähernd so packend und wirkungsmächtig wie Teil eins, aber dennoch mal eine Sichtung wert.
Oscar Madness Film 67 (2 Auszeichnungen, 8 weitere Nominierungen)
Der Klassiker unter den Exorzismusfilmen und nach wie vor das Maß aller Dinge in diesem Horror-Subgenre. Die Geschichte dient(e) bis heute als Matrix für zahllose weitere Exorzismusfilme und der Film wirkt auch stilistisch bin in die Gegenwart hinein. Die latent düster-bedrohliche Atmosphäre, die Regisseur William Friedkin hier geschaffen hat, wirkt auch gut 40 Jahre später noch überzeugend.
Fun Fact: Wie später auch in 'Suspiria' wirkt Rudolf Schündler auch hier in einer Nebenrolle mit, was durchaus kurios erscheint, wenn man ihn hauptsächlich als Studienrat Dr. Knörz aus den Pauker-Filmen in Erinnerung hat.
Nachtrag: Mit zwei Auszeichnungen und sage und schreibe acht weiteren Nominierungen sowie vier Golden Globes (plus drei Nominierungen) dürfte 'Der Exorzist' (nicht nur) innerhalb des Horrorgenres Filmgeschichte geschrieben haben. Mit den begehrten "Goldjungen" prämiert wurden das (adaptierte) Drehbuch und der Ton. Auch und gerade im Verbund schaffen es Autor William Peter Blatty und Robert Knudson sowie Christopher Newman (beide Ton), eine Atmosphäre zu erschaffen, die auch Jahrzehnte später noch ihre Wirkung entfaltet - zumindest in weiten Teilen. Dasselbe gilt für die Nominierungen in den visuellen Kategorien "Bestes Szenenbild", "Beste Kamera" und "Bester Schnitt". Überdies wurden neben Hauptdarstellerin Ellen Burstyn auch zwei weitere Mitglieder der Besetzung nominiert, nämlich Jason Anthony Miller (als Nebendarsteller) für sein facettenreiches Spiel und Linda Blair (ebenfalls als Nebendarstellerin) für ihre eindringliche Darstellung der Besessenheit. Die Nominierungen in den Sparten "Beste Regie" und "Bester Film" erscheinen letztlich nur noch als logische Konsequenz.
Wie könnte man den diesjährigen Weihnachtswahnsinn besser zum Abschluss bringen als mit einem Qualitätsprodukt aus dem Hause Ayslum? :-)
Vorneweg: Die Katzen im Film sind völlig andere als die auf dem Plakat. Die Geschichte ist (wie bei jedem Asylum Film) zum Vergessen und die Darsteller sowie die Synchronisation passen sich nahtlos an. Auch die Effekte sind schlecht, aber besser als in den meisten anderen Asylum Filmen.
Eine Alleinerziehende Mutter, die mit ihrem Sohn in einem schicken und überdimensionierten Haus wohnt, befürchtet, die Tierarztrechnungen für ihre Katzenbabies nicht bezahlen zu können. Daraufhin gibt der Sohn die kleinen Tiere dem Weihnachtsmann, der aber leider eine Katzenhaarallergie hat und für den Rest der Weihnachtsnacht ausfällt. Daher müssen die Kitten das Ausliefern der Geschenke übernehmen. Noch Fragen?
Meine "Lieblingsszene" ist bei Minute 43, als die dritte Katze aus dem Schlitten springt. Total freiwillig, versteht sich. :-) Auch der Begriff "Schneedecke" wird hier übertrieben wörtlich genommen. Asylum bleibt sich eben treu. Durch den üblichen Trashfaktor, ein paar wenige gelungene Scherze und einen gewissen Katzenbonus läuft der Film dann zumindest nicht als allerschlechtester Weihnachtsfilm, den es je gab, ins Ziel. Immerhin...
Zählt das noch als Weihnachtsfilm oder gilt das schon als Tierhorror...? Man weiß es nicht. :-)
Wunderschönes Weihnachtsmärchen aus Finnland. Umrahmt von einer bezaubernden verschneiten Winterlandschaft wird die Geschichte eines Waisenjungen erzählt, der sich mit unglaublicher Herzenswärme und riesengroßer Dankbarkeit bei den Leuten revanchiert, die ihn großgezogen haben. Recht viel mehr sollte man an dieser Stelle auch gar nicht verraten.
'Wunder einer Winternacht' ist dann auch tatsächlich mal ein Familienfilm, der diese Bezeichnung verdient und sowohl Kindern als auch Erwachsenen Freude und gute Unterhaltung bietet. Auch die vermittelten Werte gehen weit über die gängigen Klischees in den allermeisten US-Produktionen hinaus. Wenn es eine Liste mit Pflichtfilmen für die Weihnachtszeit geben sollte, die man irgendwann in seinem Leben mal gesehen haben sollte, gehört dieser hier auf jeden Fall mit dazu!
Schönes Szenenbild, das fast schon märchenhaft wirkt. Genauso wie die Geschichte an sich. Tom Berenger macht sich recht gut als bärbeißiger Holzschnitzer. Mindestens ebenso bemerkenswert: Saoirse Ronan in einer ihrer ersten Rollen.
Sonderlich innovativ ist die Geschichte zwar nicht, dafür aber wenigstens visuell recht schön in Szene gesetzt. Zumindest in dieser Hinsicht durchaus empfehlenswert (für einen Weihnachtsfilm).
Etwas müde inszeniertes Weihnachtsdrama voller Schwermut und Melancholie, dafür aber mit dem großen Peter O'Toole. Gepflegt und zelebriert werden familiäre Werte und es wird ein Loblied auf friedvolles und hilfsbereites Miteinander gesungen.
Bei der Einordnung schließe ich mich voll und ganz meinen beiden Vorredner an - besonders was den Inhalt der Kommentare betrifft.
Der siebte Weihnachtsfilm nacheinander, bei dem ich nun die Kommentarfunktion "entjungfere". Dabei ist das noch nicht mal Absicht. Als Weihnachtsfilm geht 'Die Weihnachtshütte' allerdings nur im allerweitesten Sinne durch. Abgesehen von den letzten paar Minuten hat er nicht viel mit dem Fest zu tun.
Positiv: 'Die Weihnachtshütte' strahlt eine positive Wärme aus, wie man sie nur ganz selten sieht. Schöne Landschaftsbilder, sympathische Charaktere und eine Protagonistin, die selbst dann noch lächelt, wenn sie weint. Der Film kommt ohne die üblichen Konflikte aus und erzählt in erster Linie die Geschichte von der Renovierung einer Hütte, bei der mehrere Menschen wieder zueinander geführt werden.
Negativ: Nur selten hat man eine Liebesgeschichte gesehen, die derart hölzern und unbeholfen angebahnt wurde wie hier. Die Annäherungsversuche des Mannes sind so plump, wie man es schon lange nicht mehr gesehen hat. Man schämt sich im Prinzip schon beim Zuschauen in Grund und Boden.
Zähe und müde Veranstaltung mit Daniel Baldwin. Über eine Stunde lang wird ziemlich nüchtern und emotionslos eine Art Grinch-Geschichte heruntergespult, bis es dann gegen Ende hin ein wenig rührselig oder verkitscht (je nach Sichtweise) wird. Dazu fällt mir echt nicht viel ein. 'Der Weihnachtsabend' ist noch nicht mal so richtig schlecht, er ist einfach nur ohne jegliche Höhepunkte (sowohl in dramaturgischer, als auch in emotionaler und auch schauspielerischer Hinsicht).
Dieser Film ist so ruhig, dass er fast schon meditativ wirkt. Empfehlenswert für Leute, die an Schlafstörungen leiden. Oder meinetwegen noch für Menschen, die sich aufgrund aufregender Alltagsprobleme etwas beruhigen wollen. Ansonsten fällt mir hier leider keine passende Zielgruppe ein.
Der fünfte Weihnachtsfilm, den ich in den letzten Tagen bewertet habe und gleichzeitig der fünfte, für den hier noch kein Kommentar vorhanden ist. Bei dem hier wundert es mich aber wirklich nicht. Klischeehaft waren bisher alle, aber sowas einfallsloses wie dieser hier ist mir schon lange nicht mehr untergekommen. Eine Familienmutter wünscht sich zu Weihnachten aufgrund der vielen Hektik in Familie und Beruf ein anderes Leben und bekommt es. Schnell stellt sie fest, dass Reichtum nicht alles im Leben ist. Gääähn!
Wäre der Film wenigstens gut umgesetzt oder witzig, wäre es ja noch okay, so aber ist es einfach nur ermüdend. Da kann auch Lea Thompson (Zurück in die Zukunft) nichts mehr retten. Im Gegenteil - eigentlich verschlimmbessert sie die gesamte Produktion eher noch...
Weihnachtliches Kammerspiel-Drama, das zwar etwas rührseelig und fast schon übertrieben vorhersehbar daherkommt (so deutet sich die finale Wendung eigentlich bereits seit dem Anfang an), was allerdings auch an dem Alternativtitel für den Film liegt, der deutlich mehr verrät, als es eigentlich nötig wäre.
Inszeniert wurde die Geschichte zwar extrem ruhig, sie kann sich jedoch auf solide Darstellerleistungen stützen, was vor allem auch Muse Watson (Prison Break, Navy CIS) zu verdanken ist. Über der Goof auf dem Parkplatz kann man hinwegsehen.
Während die Handlung an sich durchaus noch etwas Interpretationsspielraum bietet, räumt die Post Credit Scene dann auch letzte Zweifel aus - also möglichst bis zum Ende dranbleiben! ;-)
Okay, so viel sei bereits vorab verraten: Es handelt sich um die Neuinterpretation eines antiken Stoffes, der allerdings mit Sicherheit nicht jedem geläufig sein dürfte.
Mal ehrlich, MP-Redaktion: Haltet ihr es wirklich für eine gute Idee, ungeprüft Filmbeschreibungen vom BD-Cover zu übernehmen - ganz offensichtlich ohne den Film gesehen zu haben? Eure Synopse spoilert völlig unvermittelt den entscheidenden Twist im Film, der sage und schreibe vier(!) Minuten vor dem Abspann enthüllt wird. Und zu allem Überfluss wird damit noch nicht mal der wesentliche Punkt der überwiegenden Laufzeit erfasst.
Anyway, 'Das zauberhafte Weihnachtsgeschenk' erzählt die Geschichte von einem Ehepaar (und ihren Freunden), die in der Vorweihnachtszeit massive Schwierigkeiten haben, das Geschenk zu finanzieren, das sie sich jeweils für den anderen überlegt haben. Beide möchten dem anderen etwas schenken, was er/sie hervorragend für sein Hobby brauchen kann, aber für beide übersteigt das Geschenk das jeweilige Budget. Um es finanzieren zu können, bringen beide Opfer, durch die sich die Lage aber enorm verkompliziert.
Auch wenn diese Tragikomödie ihre Herkunft aus dem TV nie ganz verschleiern kann, so hat sie im Vergleich zu anderen Weihnachts-TV-Movies doch eines der besseren Drehbücher und eine einigermaßen ordentliche Regie erwischt. Natürlich wirkt auch hier vieles klischeehaft, vorhersehbar und mitunter etwas arg gewöhnlich, aber es gibt schlechtere TV-Produktionen. Alleine schon deshalb, weil sich das Skript auf eine Kurzgeschichte von William Sydney Porter aus dem Jahr 1905 stützt, ist zumindest sichergestellt, dass diese moderne Adaption nicht allzu niveaulos daherkommt.
Wer schon sämtliche bekannten Weihnachtsfilme durch hat, Abstriche bei der Produktionsqualität hinnehmen kann und die Erwartungen nicht allzu hoch schraut, kann hier durchaus mal eine Sichtung wagen. Wer sich großes Kino erhofft, wird hier allerdings nicht fündig werden.
Ruhiges Weihnachts-TV-Film-Roadmovie der klassischen Sorte. Der Baum, den Corey Burdock vor 17 Jahren zur Geburt seines Sohnes gepflanzt hat, wurde als "National Tree" ausgewählt und soll nach Washington, D.C. verpflanzt werden. Gemeinsam mit einer Dame von einer Marketing Agentur (gespielt von Kari Matchett) sollen Vater und Sohn Burdock den Transport übernehmen und damit für etwas Promotion für eine Baumarktkette sorgen.
'Die Reise des Weihnachtsbaums' ist ein klassischer Familienfilm, der eigentlich das Herz am rechten Fleck trägt - auch wenn das Konzept nicht bis ins letzte Detail durchdacht scheint. Vermittelt werden sollen die üblichen weihnachtlichen Werte von Familie und Freundschaft und darüber hinaus ein gewisses Verständnis für die Natur sowie das Entgegenbringen von Respekt gegenüber derselbigen. Leider stolpert die Geschichte immer wieder über ihre eigene Prämisse, denn alleine schon die Verpflanzung eines derart großen Baumes kann eigentlich nichts gutes für eine derart große Fichte bedeuten. Immer wieder führen einfache Lösungen zum Ziel, was oftmals leider auch etwas hingeklatscht wirkt. Da dieser Film aber grundsätzlich gut gemeint ist, und da gerade Weihnachten ist, spendiere ich ihm trotzdem mal gut gemeinte 5 Punkte.
Fun Fact am Rande: Der Film hat bisher gerade mal zwei Bewertungen und die andere kommt ausgerechnet von einem meiner mp Freunde. :-))
Musikfilm mit einem rudimentären Rest von Story, den sie im Prinzip auch noch hätten weglassen können. Welchen Sinn macht es, die Konzerttournee zu einem Wettbewerb hochzustilisieren, wenn man die Beiträge der Konkurrenz im Finale gar nicht erst zu hören bekommt?
Nichtsdestotrotz hat mir persönlich 'Pitch Perfect 3' deutlich besser gefallen als der Vorgängerfilm und um Klassen besser als die (in meinen Augen) völlig missratenen Trailer. Die Musik steht hier so sehr im Vordergrund, dass kaum noch Handlung auszumachen ist - abgesehen von einem skurrilen kleinen Abstecher ins Genre der trashigen Actionfilm-Persiflagen. Es werden so viele Lieder präsentiert, dass es manchmal fast schon schade ist, dass für einige Nummern nur relativ wenig Zeit bleibt. Die Auswahl der gecoverten Popsongs ist recht gelungen, nur leider mangelt es manchmal etwas an "Schmackes" und das eine oder andere Lied wirkt etwas zu weichgespült - als wäre es von Honig übergossen worden.
Trotz allem ist 'Pitch Perfect 3' ein durch und durch unterhaltsamer Musikfilm, dem man durchaus auch dann etwas abgewinnen kann, wenn man eigentlich mit Radio-Pop nicht viel anfangen kann. Zumindest ging es mir so. In dieser Hinsicht hatte das ausgehende Kinojahr 2017 für mich persönlich dann also doch nochmal eine positive Überraschung parat, die so nicht wirklich zu erwarten war.
Bieder, brav und nur mäßig lustig, aber als Familienfilm dennoch ganz okay, da der Film auf seine eigentümliche Art die Geschichte dann doch auf einigermaßen sympathische Weise präsentiert. Die Prämisse ist eigentlich gar nicht mal so schlecht: Der Weihnachtsmann vertut sich zunächst im Datum und leidet dann nach einem Unfall zu allem Überfluss auch noch an einer Amnesie. Familie Fox (die Mutter wird gespielt von Jennifer Beals (Flashdance)) versucht ihm zu helfen, und somit das Weihnachtsfest zu retten.
Größtes Manko ist der Erklärbär, der an wirklich jeder Ecke lauert. Zahlreiche Figuren führen immer und wieder Selbstgespräche, damit auch wirklich jeder Zuschauer versteht, was gerade vor sich geht. Etwas mehr Humor bei der Umsetzung hätte auch nicht geschadet, aber zumindest transportiert der Film einen gewissen Frieden bzw. eine Art von Ruhe und Gelassenheit, was als Gegenpol zur hektischen Vorweihnachtszeit sicher nicht der schlechteste Ansatz ist. Die "Effekte" sind natürlich ein schlechter Witz und selbst für eine Low Budget Produktion grenzwertig, aber was soll´s, sie werden so sparsam eingesetzt, dass man darüber hinwegsehen kann.
Ein Film nach einer wahren Begebenheit. Mehr oder weniger. Autobiographisches Schreiben ist per se schon stilisiert. Allein schon deshalb, weil der Autor entscheidet, was er weglässt, was er erzählt und wie er es schildert. So gesehen kann die literarische Vorlage, auf der dieser Film basiert, schon von Haus aus nicht die Wirklichkeit eins zu eins abbilden. Der Film, der sich nun wiederum auf die Buchvorlage stützt, deutet die Geschichte seinerseits erneut um und dramatisiert sie entsprechend der einschlägigen Genreformeln. Das Ergebnis hat somit allenfalls noch teilweise mit den tatsächlichen Geschehnissen zu tun, was Autor Lars Amend in diversen Interviews auch freimütig einräumt.
So ist er in der Realität weder der Sohn des Arztes, noch sind die einzelnen Punkte auf der Liste in der Form ganz alleine auf Davids, respektive Daniels Mist gewachsen; und auch das Auto wurde nicht vom Nachbarn gestohlen, sondern es gehörte dem Lebensgefährten der Mutter (und musste als gar nicht erst aufgebrochen oder kurzgeschlossen werden) - aber das nur am Rande. Dennoch trifft dieser Film einen Ton, der durchaus Mut macht. Sowohl den gesunden, als auch den kranken Zuschauern. Und er widmet sich einer Thematik, die man sich im Prinzip gar nicht oft genug vergegenwärtigen kann. Auch wenn Geschichten wie diese derzeit Hochkonjunktur haben und auch wenn es eindringlichere Erzählungen gibt als die vorliegende, so ist 'Dieses bescheuerte Herz' doch eine sehenswerte Verfilmung geworden, die auf einer Geschichte basiert, die man ruhig einmal gehört (oder gelesen) haben sollte.
Man kann nur hoffen, dass Lars und Daniel, auf deren Erlebnissen die Geschichte basiert, noch viele tolle Tage miteinander verbringen und möglichst viel Freude haben werden.
In diesem Sinne: Lebe dein Leben! Jetzt hast du die Chance dazu, also wirf sie nicht achtlos weg.
Typisches guilty pleasure Kino. Die Idee ist nicht neu, das Drehbuch wirkt bisweilen arg konstruiert und erweist sich auch ansonsten stellenweise als etwas holprig (Moose scheint es zunächst egal zu sein, was er da im Rucksack mit sich trägt und der Pilot scheint sich auch nicht sonderlich dafür zu interessieren, wie es seinem Vater ergangen ist - um mal zwei Beispiele zu nennen). Die Darstellerleistungen pendeln munter zwischen "gut aufgelegt" und hoffnungslosem overacting. Und die Handlung erinnert immer wieder schwer an 'Indiana Jones'. Nach objektiven Gesichtspunkten dürfte man hier wohl nicht mehr als fünf Punkte vergeben.
Andererseits erweist sich 'Jumanji - Willkommen im Dschungel' als doch recht kurzweilig und ziemlich humorvoll. Die Remineszenzen an der Vorgängerfilm und an diverse Konsolen- und PC-Spiele der 90er Jahre gestalten sich deutlich charmanter und bei weitem nicht so plump wie etwa in 'Pixels'.
Die Drehorte auf Hawaii wurden gut in Szene gesetzt und einige der Locations auf Oʻahu dürften vor allem den Fans von 'Lost' vertraut vorkommen.
'Jumanji' reißt zwar keine Bäume aus, aber Spaß macht es allemal. Der Unterhaltungsfaktor stimmt, daher lässt es sich (aus meiner Sicht) auch leichter über diverse kleinere Mängel hinwegsehen. Alles im grünen Bereich! Darauf einen Kuchen! :-)
Vor 25 Jahren wäre meine Bewertung für Spaceballs deutlich höher ausgefallen. Viele der Scherze hatten damals nahezu Kultcharakter, heute sorgen einige davon allerdings leider nur noch für ein müdes Lächeln. Bestenfalls. Zumindest die Kalauer sind mitunter nur schwer zu ertragen. Andererseits sprüht dieser Film in einigen Szenen aber geradezu vor Kreativität und er weiß immer wieder mit komplett absurden Ideen zu unterhalten.
Daher aus heutiger Sicht ganz schwer zu bewerten.
Oscar Madness Film 389 (4 Nominierungen)
Episode VIII ist tatsächlich mal ein Star Wars Film, bei dem mein Kommentar nicht zu den negativsten zählt. Bei weitem nicht. Einige Fanboys werden mit meiner Wertung aber sicher trotzdem nicht einverstanden sein (no offence!). *g*
Endlich bekennt sich dieses Franchise zu dem, was es ist: Lupenreiner Trash. 'Die letzten Jedi' fühlt sich an wie eine Mischung aus 'Star Wars', MCU und massiv überfinanziertem Weltraum-Trash. Wenn man so möchte, ist dieser Film fast schon sein eigener Mockbuster. Immer wieder wähnt man sich eher bei Spaceballs als bei einer echten Star Wars Episode (die Bügeleisen-Einstellung lässt grüßen). Einige Szenen erinnern stilistisch stark an die Avengers-Filme, an anderen Stellen dominieren Dialoge auf Asylum-Niveau; und all das wurde überzogen mit einer riesigen Portion von Disneys hauseigenem Zuckerguss. Ganz offensichtlich schielt man hier auf neue Publikumsschichten und nimmt dabei in Kauf, einige hartgesottene Fans zu vergraulen. Ein zweischneidiges Schwert: Einerseits betreibt Disney eine regelrechte Uniformierung seiner Lizenzen, andererseits werden somit auch ein Eigenheiten der Prequel Trilogie ausgemerzt, die sicherlich nicht jedermanns Sache waren.
Thematisch bekommt man im Grunde dieselben Motive geboten wie in allen anderen Episoden auch: Gut gegen Böse, Todesstern-Technik (diese mal in Miniaturform), schlecht gesicherte Raumschiffe des Imperiums und Geheimgänge, die eigentlich gar nicht mal so geheim sind.
Verständlich, dass sich einige Fans der ersten Stunde erschüttert von dieser Episode abwenden. Mich persönlich haben die vermeintlichen Mängel hier nicht so sehr gestört. Der Film macht aus der Not eine Tugend übersteigert die bekannten Schlaglöcher des Star Wars Universums zu einer puren Trashorgie, für die plot holes ja quasi ein konstitutives Merkmal sind. Für mich ist das okay.
Nachtrag: Während die Zuschauerkritiken gemischt ausfielen, scheint die Jury der Academy of Motion Picture Arts and Sciences deutlich positiver gestimmt zu sein. 2018 wurde 'Die letzten Jedi' für vier Oscars nominiert (Filmmusik, visuelle Effekte, Ton und Tonschnitt).
Bisher habe ich jeden 'Star Wars' Film mit drei bis fünf Punkten bewertet. MP sagt mir trotzdem eine satte 8,0 voraus...
Episode VII hat mir dann auch tatsächlich noch am besten von den bisherigen Filmen gefallen. Technisch auf gewohnt hohem Niveau und die Logiklücken fallen zumindest deutlich kleiner aus als in der Prequel Trilogie. Zumindest fallen sie hier nicht so ins Gewicht. Die Erzählung an sich gestaltet sich ebenfalls recht kurzweilig - was aber natürlich immer ziemlich subjektiv ist.
In Sachen Kreativität allerdings ist das Drehbuch schon eine Frechheit sondersgleichen. Da wird einem rotzfrech dieselbe Geschichte wie in Episode IV untergejubelt. Einige Szenen werden sogar quasi einfach nur nachgestellt, was schon deutlich über reine Zitate oder Hommagen hinausgeht. Vater und Sohn tragen mal wieder einen Gut vs. Böse Konflikt aus und als Sahnehäubchen obendrauf gilt es natürlich auch wieder einen Todesstern zu zerstören.
Trotzdem spricht mich diese Episode deutlich mehr an als die Prequel Trilogie. Lieber ohne allzu große Fehler abgekupfert als eine völlig sinnfreie Aneinanderreihung von plot holes. Ob man Episode VII nun als Verachtung des Publikums oder als Fanservice werten will, bleibt jedem selbst überlassen.
Oscar Madness Film 84 (1 Sonderoscar, 4 weitere Nominierungen)
Höchste Zeit, mich wieder ein wenig unbeliebt zu machen. Ein paar Kommentare zu 'Star Wars' stehen bei mir ja noch aus. :-)
Nach Episode V, die mir bis hierhin noch am besten Gefallen hat, geht es nun nach meinem Geschmack wieder etwas bergab.
Man hält es mit Machiavelli und setzt die Grausamkeiten gleich an den Beginn. Die ersten vierzig Minuten wirken lieblos aufgebläht, nicht immer logisch und auch das viele Fantasy-Gedöhns ist nicht gerade mein Ding. Danach wird´s besser, aber so richtig warm werde ich mit diesem Franchise wohl nicht mehr werden (damals schon nicht und heute immer noch nicht).
Gibt es eigentlich im ganzen Star Wars Universum auch nur ein einziges Gebäude, das nicht über einen "Geheimgang" verfügt, der aber jedem bekannt ist...?
Nachtrag: Wie schon 'Das Imperium schlägt zurück' konnte auch 'Die Rückkehr der Jedi-Ritter' einen Sonderoscar für die besten visuellen Effekte einheimsen. Darüber hinaus gab es Nominierungen in den Sparten Ton, Tonschnitt, Filmmusik und Szenenbild.
14.12.2017 - Star Wars Episode VIII startet. Die Kinos sind rappelvoll. Uns egal, wir schauen 'Ferdinand'! xD
Oscar Madness Film 273 (1 Nominierung)
Wie so oft in Blue Sky Produktionen sind die Tiere deutlich liebvoller und detailreicher animiert als die Menschen. Auch die Kulissen können sich in den meisten Szenen absolut sehen lassen. Ansonsten: Der Humor stimmt und die Geschichte letztlich auch. Zwar werden auch wieder ein paar gängige Klischees erfüllt (etwa die drei Igel als Sidekick), aber die Handlung kommt ohne nennenswerte erzählerische Taschenspielertricks aus, was gar nicht mal so selbstverständlich ist für einen Animationsfilm. Im Gegenteil: Ohne allzu viele Ortswechsel entwickelt sich dennoch eine kurzweilige Geschichte über Respekt und Pazifismus, die den Kindern sogar auf vorsichtige Art vermittelt, dass es nicht schadet, den regelmäßigen Fleischkonsum auch mal zu überdenken - von Traditionen wie dem Stierkampf ganz zu schweigen.
Mag sein, dass 'Ferdinand' das Rad nicht unbedingt neu erfindet, aber die Geschichte wird charmant vorgetragen und die Moral geht weit über das "Prinzessin, die zunächst Außenseiterin ist, lernt, ihren eigenen Weg zu gehen und damit ihren Platz in der Gesellschaft zu finden"-Konzept von so manchen Produktionen bei der Konkurrenz hinaus. Unter dem Strich dürfte sich dieser Ansatz gelohnt haben, denn neben einem passablen Ergebnis an den Kinokassen konnte 'Ferdinand' 2018 auch eine Oscar-Nominierung in der Sparte "Bester Animationsfilm" für sich verbuchen.
Fazit: Das STIERisch KUHle RIND Ferdinand macht keine KALBen Sachen. :-)
Randbemerkung: In einigen Szenen ist 'Ferndinand' näher an den alten Disney Klassikern dran, als es die neueren Disney Filme selbst sind. Sowohl musikalisch als auch inhaltlich finden sich einige Reminiszenzen, was vermutlich als Hommage an Disney´s Zeichentrick-Kurzfilm von 1938 gedacht ist.
Tja, was soll man dazu sagen? Humormäßig jagt ein Rohrkrepierer den nächsten, gefühlte 90% der Witze bauen einfach nur darauf auf, dass jemand "Schwanz" sagt und der allergrößte Teil der Gags fühlt sich so an, als hätte man sie schon zig mal in anderen Produktionen gesehen - was vermutlich auch nicht täuscht. Immer wieder wird schamlos bei 'Hangover' und ähnlichen Komödien abgekupfert, aber dennoch sind dann doch einige Sprüche dabei, die recht gut sitzen. Bezeichnenderweise sind das meistens dann auch jene Scherze, bei denen versucht wird, eigene Wege zu gehen. Trotz vieler lahmer Gags wird aber dennoch genug geboten, dass es nie wirklich langweilig wird.
Leider wird dann gegen Ende in eine Richtung abgebogen, die man sich getrost hätte schenken können. Zwar fällt das Finale nicht ganz so ermüdend aus wie bei 'Bad Moms 2', der derzeit ebenfalls in den Kino läuft, aber auch die vollkommen unnötig aufgeblähte Rede-Szene hätte es - zumindest in der Form - nicht gebraucht.
Es gibt eine Reihe klischeeartiger Szenen aus dem Baukasten, die in derart vielen Filmen vorkommen, dass sie der geneigte Filmeschauer kaum noch ertragen kann: Etwa wenn sich der Protagonist im Krankenhaus die Schläuche rausreißt und wenige Augenblicke später stärker ist als je zuvor. Oder wenn der gestresste Vater seinem Kind verspricht, an einem vereinbarten Termin ganz sicher anwesend zu sein und dann nicht erscheint. Oder eben wenn eine Figur eine Rede abliest, die sie mittendrin abbricht, um dann - ehrlich aus dem Herzen heraus - das genaue Gegenteil zu behaupten. Wer bitte will das noch sehen? Die beiden ersten Beispiele bleiben einem hier zwar zum Glück erspart, das dritte aber leider nicht.
Insgesamt ist dieser filmische Trip weder sonderlich gelungen noch missraten. Wie die allermeisten anderen US-Kino-Komödien dieses Jahres eben auch...