Framolf - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
Star Wars: AndorScience Fiction-Serie von Tony Gilroy mit Diego Luna und Genevieve O'Reilly.+19 Kommentare
-
EternautaEternauta ist eine Drama aus dem Jahr 2025 mit Ricardo Darín und Carla Peterson.+17 Kommentare
-
AdolescenceAdolescence ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Stephen Graham und Jack Thorne mit Stephen Graham und Owen Cooper.+13 Kommentare
-
Die GlaskuppelDie Glaskuppel ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 mit Léonie Vincent und Johan Hedenberg.+12 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Mission: Impossible 8 - The Final Reckoning187 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina153 Vormerkungen
-
Final Destination 6: Bloodlines123 Vormerkungen
Alle Kommentare von Framolf
Schräge Liste mit schrägen Begründungen. Persönliche Vorlieben als leitendes Prinzip? Und dann auch noch zum Durchklicken? So macht ihr euch nicht unbedingt glaubwürdiger.
Politthriller mit prominenter Besetzung, der den Watergate-Skandal aus Sicht des FBI-Agenten Mark Felt erzählt und somit den bisherigen Hollywoodverfilmungen zu diesem Thema einen weiteren Mosaikstein hinzufügt. Der Cast liefert (den prominenten Namen entsprechend) eine überzeugende Leistung ab und der Score umrahmt die Geschehnisse permanent auf eine Weise, die sowohl Spannung aufbaut als auch Unbehagen erzeugt.
Im Spannungsfeld von FBI, Justizministerium und Weißem Haus wird hier ausgelotet, wie die interne Rolle von Mark Felt im Detail ausgesehen haben könnte. Stellenweise dürften einige Szenen auch reichlich spekulativ ausgefallen sein, da vieles nicht aktenkundig ist (und selbst wenn stellt sich die Frage nach der Glaubwürdigkeit) und es sicherlich zahlreiche Leerstellen zu füllen gab. Bezeichnenderweise beginnt der Film auch mit der Vernichtung zahlreicher Geheimakten aus der Hoover-Hinterlassenschaft.
Interessant wird es vornehmlich zwischen den Zeilen. Immer wieder wird indirekt die Frage nach dem idealen Autonomiegrad von Diensten wie dem FBI aufgeworfen - und wie dieser zu bewerkstelligen sein könnte. Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Überwachungsproblematik (mit teils entfesselten Diensten) wird hier ein Modell skizziert, das im Watergate-Skandal um ein Haar ebenfalls komplett versagt hätte.
++ SPOILER ++
Ironischerweise stolpert "Deep Throat" letztlich selbst über eine nicht legitimierte Überwachungsmaßnahme. In dieser Hinsicht muss sich das Drehbuch auch eine gewisse Blauäugigkeit (oder vielleicht sogar Ignoranz) vorwerfen lassen. Wenn Felt unter Hoover tatsächlich längere Zeit die Strippen gezogen hat, war er auch Teil der illegalen Überwachungsmaschinerie gegen politisch unliebsame Akteure - was im Film ja auch durchaus thematisiert wird. Auch und gerade linksalternative Organisationen und Individuen waren davon zu dieser Zeit sehr häufig betroffen. Teils verdeckt, wie im Film angesprochen, teils offen unter Ausnutzung der von Harry J. Anslinger geschaffenen Rahmenbedingungen.
++ SPOILER ENDE ++
Wer mit eher trockenen Politthrillern ohne nennenswerte künstliche Spannungselemente nicht viel anfangen kann, sollte besser die Finger hiervon lassen. Überhaupt ist 'The Secret Man' auf eine sehr schmale Zielgruppe zugeschnitten und wird wohl so manchem Zuschauer zu langatmig sein. Wirklich interessant wird es wohl nur für Leute mit großem Interesse an politischen oder geschichtlichen Vorgängen. Hinsichtlich der Inszenierung ist dieser Film somit auch deutlich näher an 'Nixon' als an 'Die Unbestechlichen' dran. Fans des Oliver Stone Films werden ihm vermutlich mehr abgewinnen können als jene, die eine Produktion à la Pakula erwarten.
Trashfilm, der vorgibt, aus den 80ern zu stammen und eine Geschichte aus der Zukunft (1997) zu erzählen. Keine schlechte Prämisse eigentlich. Besonders was die Farbgebung betrifft, wurde die entsprechende Ästhetik auch tatsächlich recht gut eingefangen. Auch inhaltlich gibt es reihenweise Referenzen an die 80er, wobei einige davon fast schon zu sehr um die Ecke kommen. Abgesehen davon wird eben auf diverse 80er-Filme wie 'Mad Max', 'Terminator', 'Megaforce' und viele mehr angespielt, wodurch 'Turbo Kid' auch ein wenig an neuere Produktionen à la 'Hot Rod' oder 'Dem Teufel auf den Kopf geschissen' erinnert.
Insgesamt durchaus okay für eine Sichtung, aber anscheinend wurde hier bei mir nicht ganz derselbe Nerv getroffen wie bei vielen anderen moviepiloten. Macht nichts, hat sich trotzdem gelohnt.
Durch und durch farbloser Thriller. Trotz der relativ namhaften Besetzung fällt es schwer, irgendwelche Attribute zu benennen, die auf diesen Film zutreffen. 'The Deadly Game' ist weder gut noch schlecht und auch nicht spannend, aber aufgrund der sehr kurzen Laufzeit auch nicht wirklich langweilig. Die Darstellerleistungen sind weder herausragend noch schlecht. So kann man das mit fast allen Kategorien durchdeklinieren. Trotz der kurzen Spieldauer wirkt das Anfangsdrittel skurrilerweise sogar ein wenig so, als ob etwas auf Zeit gespielt wird. Es wäre nicht verwunderlich, wenn das Drehbuch ursprünglich für ein einstündiges Fernsehformat konzipiert worden wäre, dann aber aufgrund der vielen bekannten Darsteller ein Spielfilm daraus gemacht wurde.
Thrillerfans können durchaus mal einen Blick riskieren. Ansonsten wäre dieser Film evtl. noch empfehlenswert, wenn man schon langsam müde wird und nach etwas sucht, das nicht kompletter Mist ist, eine kurze Laufzeit hat und notfalls auch abgebrochen werden kann...
Eins vorneweg: Meine Bewertung zu 'Shame' ist ziemlich subjektiv und daher mit großer Vorsicht zu genießen. Nach dem wirkungsvollen Beginn hatte ich mir erhofft, dass die ganze Geschichte in eine etwas andere Richtung läuft und eher Brandons Verhalten im Alltag ausgeleuchtet wird - und anhand dessen Rückschlüsse auf ihn selbst möglich werden.
++ Leichte SPOILER ++
Zu einem guten Teil läuft es auch tatsächlich so, aber ein wesentlicher Fokus wird auch auf die Kehrseite der Medaille - personifiziert durch seine Schwester Sissy - gelegt. Brandon selbst stolpert eher ziellos durch sein Privatleben. Zumindest scheint er keinerlei mittel- oder gar längerfristige Ziele zu erfolgen. Dieses Konzept kann so lange (zumindest leidlich) aufgehen, bis ihn sein Körper im Stich lässt oder ihm seine Psyche einen Streich spielt. Dann wird ihm regelrecht der Boden unter den Füßen entzogen und es wird klar, dass sein Konzept auf tönernen Füßen steht und sich als enorm brüchig erweisen kann. Im Endeffekt betreibt er hier Selbstzerstörung auf Raten, was ihm irgendwann auch selbst bewusst wird und dann in seinem bizarren nächtlichen Trip kulminiert.
Ganz großes Lob gebührt den beiden U-Bahn-Szenen zu Beginn und am Ende des Filmes, die Brandons Dilemma prägnant auf den Punkt bringen. Der Film selbst lässt meiner Meinung nach auch manche Chancen ungenutzt liegen bzw. Regisseur Steve McQueen scheint sich ganz offensichtlich für andere Teilaspekte der Geschichte zu interessieren als ich. Ich hätte gerne etwas mehr von den Sonnenseiten seines Wesens gesehen (bzw. wie er durch seinen Alltag kommt), McQueen interessiert sich aber ganz offensichtlich mehr für die inneren Dämonen, was auch durchaus nachvollziehbar ist.
Gutes Drama, aber zum absoluten Meisterwerk fehlt für mich persönlich noch ein kleines Stück.
Erstaunlich kurzweiliges und unterhaltsames Vergnügen über ein Show-Match, dessen sportlicher Wert zwar gen Null tendiert, dessen Bedeutung aber komplett überfrachtet und letztlich auch satirisch aufgeladen wurde - und das nicht zuletzt auf genau diese Weise die Öffentlichkeit für eine Problematik sensibilisieren konnte, wie es auf andere Weise vielleicht gar nicht anders möglich gewesen wäre. Steve Carell alias Bobby Riggs heizt im Vorfeld des Matches durch diverse Clownerien die Bedeutung des Spiels enorm an und schafft damit vielleicht genau den Rahmen, den dieses Ereignis braucht. Wie Billie Jean King (Emma Stone) im Film schon sagt: Nicht Riggs ist das Problem, er spielt nur seine Rolle. Die wahren Verursacher der Ungleichbehandlung sind Leute wie Jack Kramer (Bill Pullman) und deren Lakaien, die hinter den Kulissen die Strippen ziehen, die Richtung vorgeben und kein µ vom status quo abweichen wollen.
Bemerkenswert vergnüglich wird hier die Geschichte eines Etappensteins im Ringen um Gleichberechtigung und sexuelle Selbstbestimmung erzählt. [SPOILER: Im ersten Fall gelingt ein wichtiger Teilerfolg, für das zweite Anliegen scheint die Zeit noch nicht reif zu sein, wie gegen Ende des Filmes gesagt wird. SPOILER ENDE]. Dem Tennismatch an sich merkt man natürlich schwer an, dass da alles ein wenig langsamer vonstatten geht als im "richtigen" Profizirkus, aber das tut dem Spaß keinen Abbruch.
Genauso wie das Match selbst, präsentiert auch der dazugehörige Film eine ernste Thematik auf heitere Art und macht sie so den Massen zugänglich. Stilistisch schmiegt sich 'Battle of the Sexes' übrigens sehr eng an die Ästehtik der 70er an, was enorm gut gelungen ist.
Ungeschliffenes Juwel in einer etwas schäbigen Verpackung. Was zunächst wie billiger Trash mit unlogischen Handlungen aussieht, entpuppt sich im weiteren Verlauf als clever konstruierter surrealer B-Movie-Horror, der letztlich eigentlich nur an seiner chronischen Unterfinanzierung krankt. Die Handlung mag zunächst ein wenig befremdlich erscheinen. So scheint rund um die Uhr Tag der offenen Tür in der Psychiatrie zu sein, der Arzt ist auskunftsfreudiger als die Telefonauskunft, die Behandlungsmethoden sind mehr als fragwürdig, es scheint in der ganzen Stadt nur zwei Kriminalpolizisten zu geben (die zu allem Überfluss stellenweise auch noch nicht mal die wichtigsten Fakten ihres Falles parat haben) und Intention und Handlung des Protagonisten sind gelinde gesagt grenzwertig. Man könnte also vorschnell die Sichtung abbrechen und übereilt zu dem Schluss kommen, dass es sich hierbei um puren Trash handelt. Doch weit gefehlt.
+++ SPOILER +++
Vielmehr ist diese Geschichte um Träume, Hypnose und Trance selbst inszeniert wie ein Traum. Wer ihn träumt, ist nicht ganz gewiss. Ob es nun eine der Figuren, der Zuschauer selbst oder gar eine dritte Instanz ist, lässt sich nicht einwandfrei belegen; die Indizien weisen in widersprüchliche Richtungen, daher kann man hier allenfalls spekulieren. Wie auch immer, die gesamte Handlung folgt einer Traumlogik.
Spoilerfreies Beispiel zur Veranschaulichung (frei erfunden): Im Traum kann es ja durchaus mal vorkommen, dass man in ein rotes Auto steigt, aber aus einem grünen Auto wieder aussteigt. Oder dass man in einen Supermarkt geht und sich dort in einem Hinterzimmer plötzlich ein Kinosaal befindet, was man in dem Moment als absolut selbstverständlich empfindet und gar nicht erst anzweifelt. Solche Sachen eben.
Und so ähnlich verhält es sich auch mit 'Parasomnia'. Man sollte diesen Film tunlichst nicht für bare Münze nehmen, denn er erhebt gar nicht erst den Anspruch, die Realität abzubilden (was durch diverse Elemente wie etwa den schnellen Durchzug der Wolken auch klar gekennzeichnet ist). Inhaltlich und stilistisch steht 'Parasomnia' somit indirekt in der Tradition von Robert Wienes 'Das Cabinet des Dr. Caligari', ohne natürlich auch nur ansatzweise dessen Höhe zu erreichen. Dennoch ist der Film deutlich besser, als es seine äußere Form, die stellenweise doch sehr an einen TV-Film erinnert, vermuten lässt.
Ich dachte, der erste Trailer wäre schon peinlich, aber der zweite unterbietet ihn nochmal um Längen. Startet mit Holzhammer-Werbung für eine Fastfood Kette und bringt dann eiskalt einen Witz aus 'Der Spion und sein Bruder', der noch nicht mal geringfügig variiert wurde. Drehbuchautor Tripper Clancy (ein Name wie ein Gedicht...) und Regisseur Torsten KÜNSTLER (klingt wiederum wie blanker Hohn) scheint echt gar nichts peinlich zu sein. Wird bestimmt ein ganz "toller" Film! Mir wird jetzt schon schlecht...
Ruhiger, düsterer und spannender Western mit Horrorelementen mit einem ansprechenden Cast. Die Handlung ist ziemlich minimalistisch gehalten und man sollte sie auch nicht allzu hoch hängen, aber je näher Sheriff Hunts Suicide Squad dem anvisierten Ziel kommt, desto stärker erhöht sich die Spannung. Ganz langsam werden Schritt für Schritt die Schrauben etwas fester angezogen, bis man sich dem Ganzen kaum noch entziehen kann - vorausgesetzt, man ist mit der nötigen Aufmerksamkeit dabei. Definitiv kein Film, um nebenher etwas anderes zu machen, sondern eher eine jener Produktionen, deren Atmosphäre man auf sich wirken lassen sollte.
Edeltrash aus dem Hause Marvel. Während es Teil 2 noch an einer eigenen Handschrift mangelt, hat man sich hier offenbar ganz bewusst dafür entschieden, sich ganz klar zu einer trashig-klamaukigen Richtung zu bekennen. Stellenweise wähnt man sich eher bei einer überfinanzierten Fortsetzung von 'Mom und Dad retten die Welt' mit einem Schuss 'Gods of Egypt' als bei den Avengers. Spannung sucht man hier vergeblich - nicht zuletzt auch deshalb, weil nahezu jede Szene durch Humoreinlagen ins Lächerliche gezogen wird. Die Einführung neuer Figuren geht mitunter völlig albern vonstatten und auch die Logik des Endkampfes ist eher... sagen wir mal exzentrisch. In vielen Szenen vermittlet 'Thor 3' den Eindruck, dass wesentliche Bestandteile der Handlung und der Inszenierung eher kurzfristig erdacht wurden, statt einem langfristigen Konzept zu folgen (die GotG-mäßigen 80s-Referenzen lassen grüßen).
Unter dem Strich steht somit ein einerseits spannungsarmer und extrem trashlastiger Film, der allerdings auf der Klamaukschiene durchaus zu unterhalten weiß. Dass man ausgerechnet einen Thor-Film für eine derartige Richtung auserkoren hat, macht durchaus Sinn, nachdem der Vorgänger zwar hochprofessionell produziert, aber doch ein wenig farblos war. Es gibt definitiv langweiligere Superheldenfilme als 'Thor 3'!
Anfangs vermittelt das Biopic 'Professor Marston & The Wonder Women' noch den Eindruck, dass hier thematisch etwas arg weit ausgeholt wird, doch im Verlauf dieses Dramas wird klar, dass hier auf kunstvolle Weise Forschung, Leben und Werk des 'Wonder Woman' Erfinders Dr. William Moulton Marston und seiner beiden Herzensdamen verwoben werden. Alle drei Bereiche wirken aufeinander ein, beeinflussen sich wechselseitig und führen letztlich zu dem Vermächtnis, das heute von ihm bekannt ist. Dabei wird Marston als moderner Vordenker, visionärer Philosoph und Verfechter einer deutlich weniger rigiden Sexualmoral stilisiert. Mit den Themenkomplexen psychologische Forschung, Homosexualität, (freie) Liebe, Emanzipation und Comiczeichnung mutet sich der Film zwar ein weites Themenfeld zu, aber die Mischung funktioniert erstaunlich gut.
Einziges Manko: Der Film widmet sich ausgiebig der persönlich-privaten und der gesellschaftlichen Komponente des Topos, blendet die politische Dimension (abgesehen von einer kleinen Randbemerkung) aber vollständig aus. Natürlich kann man in diesem Rahmen nicht auch noch eine ausführliche Abhandlung darüber erwarten, aber in Anbetracht der zeitgeschichtlichen Umstände müffelt die geforderte unterordnende Hingabe junger Männer an eine liebende Autorität natürlich auch ein wenig nach Kriegspropaganda - ob sie von Dr. Marston nun intendiert war oder nicht.
'Professor Marston & The Wonder Women' überrascht mit einer wilden thematischen Mixtur, die allerdings plausibel und stimmig zusammengebracht wird. Interessant dürfte dieser Film vor allem für Liebhaber von eher arthouselastigen Biopics sowie für absolute Hardcore Fans der 'Wonder Woman' Comicreihe sein. Letztere erfahren, wie 'Wonder Woman' zu ihrem Lasso und ihrem Outfit kam und welcher ideologische Kompass sowie welche soziokulturellen Umstände ihren Geschichten zugrunde liegen. Erstere bekommen ein klassisches Biopic über einen Mann und seine Familie präsentiert, welche Wissenschaft, Kultur und private Lebensphilosophie zu einem mehr oder weniger stimmigen Gesamtkonzept vereinen konnten (das zumindest für sie persönlich in ihrem kleinen Rahmen funktioniert).
Fazit: Unkonventionelles, aber geschickt verwobenes und von den Darstellern sehr gut gespieltes Biopic.
'Wrecker – Death Truck' ist der hässliche, peinliche kleine Möchtegerndoppelgänger von Filmen wie 'Joy Ride' und 'Duell'. Nur leider ist dieses Machwerk auf mehreren Ebenen seinen Vorbildern alles andere als ebenbürtig.
Die Fahrzeuge fahren völlig sinnfrei die immergleichen Streckenabschnitte hin und her. Mal spiegelt sich das Kamerafahrzeug wider, mal tauchen in einer Einstellung mehrere Fahrzeuge auf, nur um Sekunden später bei der nächsten Einstellung wieder verschwunden zu sein (19:53) und ständig tauchen Objekte binnen Sekunden mal auf der Fahrer-, mal auf der Beifahrerseite auf. Kurzum: All jene Filmfehler, die von Komödien wie 'Black Dynamite' genüsslich auf´s Korn genommen werden, werden hier unverblümt begangen. Ansonsten wird hier völlig ungeniert die gesamte Klischee-Klaviatur dieses Genres gespielt. Man ist sich hier wirklich für keine Plattitüde zu schade.
Anna Hutchinson kannte ich bisher nur aus 'The Cabin in the Woods' und die andere Protagonistin noch gar nicht. Warum das so ist, wird einem spätestens bei der Sichtung dieses Streifens klar... Naja, immerhin spielt ein Darsteller mit dem klangvollen Namen Don Knodel mit...
+++ Beware of some massive SPOILERS!!! +++
Triangle wie...
...drei Männer und drei Frauen auf einem Segelboot.
...das Segelboot, das die Passagiere zum Schiff bringt.
...das Bermuda Dreieck.
...die drei Perspektiven, unter denen Jess die Ereignisse auf dem Schiff erlebt.
...die drei (vermeintlichen) Tode, die Jess stirbt.
...die drei Ebenen der abgedeckten Handlung (Festland, Boot, Schiff).
Protagonistin Jess erscheint gefangen im Fegefeuer und sucht verzweifelt nach Erlösung für sich und Rettung für ihren Sohn. Die hier drin mehrfach getätigte Behauptung, der Film würde keinen Sinn ergeben, erscheint mir maßlos überzogen. Zwar bleiben am Ende einige Puzzleteile übrig, die sich nicht so recht ins Gesamtbild fügen wollen (z. B. nach welchem Prinzip sich reversible und irreversible Veränderungen auf dem Schiff klassifizieren lassen), aber vermutlich übersehe ich da nur irgendetwas. Im Großen und Ganzen haben wir es hier mit einer durchaus in sich logischen und anhand der Symbolik "lesbaren" Systematik zu tun.
'Triangle' ist einer jener Filme, die an der Oberfläche nach überdrehtem Sci-Fi-Horror aussehen, aber auf einer zweiten Schicht zum ausgiebigen Puzzlen und Knobeln einladen. Wer Filme wie 'Coherence' mag, ist hier definitv richtig!
Schnörkelloser und enorm kurzweiliger Actionthriller, der sich sich irgendwo zwischen 'Taken', 'Leon - Der Profi', 'Logan' und ähnlichen Filmen verorten lässt. Wenig Innovation, dafür aber durchaus Spannung, eine ansprechende Atmosphäre und ein grimmiger Mel Gibson als Vater und trockener Alkoholiker. Regisseur Jean-François Richet zeigt zudem einen feinen Sinn für Ironie, wenn der die Rolle des betreuenden Freundes ausgerechnet mit William H. Macy besetzt, der in 'Shameless' einen der derbsten Alkoholiker der jüngeren Film- und Fernsehgeschichte verkörpert.
Beiträge wie dieser lassen einen den Glauben an moderne Actionfilme nicht vollends verlieren. Für Genrefans unbedingt sehenswert!
die "zwei ambitioniertesten Kino-Universen unserer Zeit"
Inwiefern sollen die ambitionierter sein als das X-Men Universum? In finanzieller Hinsicht? Unter kreativen Aspekten? In Sachen Einfluss auf andere Filmuniversen? Oder wonach bemisst sich das?
Horrorctober 2017
Standesgemäßer Abschluss des diesjährigen Horrorctobers. 'Patient Zero' ist zwar nicht annähernd so grotesk-geschmacklos wie seine beiden Vorgänger, aber so ganz können es die Produzenten dann doch nicht lassen. Speziell der Catfight am Strand bzw. im Zelt (sowie einige weitere Szenen dort) lässt das Herz aller Gorehounds höher schlagen. Ansonsten fehlen die irgendwo zwischen zynisch-boshaft und albern angesiedelten Humoreinlagen der beiden ersten Teile aber nahezu völlig. Hier und da gibt es mal ein paar lockere Sprüche, die einigermaßen witzig daherkommen, aber das war es dann schon. Die Erkundung des Bunkers hat sich für meinen Geschmack etwas zu sehr in die Länge gezogen, aber der Rest dieses Prequels war mehr oder weniger so, wie man es erwarten konnte.
Leider lässt auch diese Horrorfilmreihe für meinen Geschmack von Teil zu Teil etwas nach, aber selbst dieser dritte Teil ist für Fans der ersten beiden Filme noch einigermaßen sehenswert.
Das Ergebnis meiner absolut subjektiven und alles andere als repräsentativen Horror WM 2017:
Gold: Südkorea & USA
Bronze: Neuseeland
4. Finnland
5. Belgien
6. Australien
7. Großbritannien
8. Frankreich
9. Spanien
10. Norwegen
11. Russland
12. Niederlande
13. Chile
Aber bitte nicht ernst nehmen...
Geteilter erster Platz, weil ich beim besten Willen nicht weiß, wie man die völlig unterschiedlichen Qualitäten beider Filme gegeneinander aufwiegen kann. Falls mir da noch was einfällt, ändere ich das noch. Auch bei den anderen punktgleichen Filmen (v.a. Platz 5-7) war es extrem knapp und zwischen Platz 2 und 3 tut sich eine riesige Lücke auf. Je nach Tagesform hätte ich vermutlich auch den einen oder anderen Film etwas besser oder schlechter bewertet.
Horrorctober 2017
Würdige Fortsetzung des Vorgängers. Killer Mick Taylor schlägt erneut mit physischer Härte und (beim Schießen) fast schon chirurgischer Präzision zu und schont sich dabei auch nicht selbst. Jedoch fragt man sich in einer Szene auch schon mal, ob er nun sein Opfer lieber foltern oder mit seinem nationalistischen Geschwätz zu Tode langweilen will... ;-) Man könnte fast meinen, die 'Wolf Creek' Filme wären der schelmische Versuch der Filmemacher, nervige Touristen aus dem australischen Outback fernzuhalten. Wie man auf die Idee kommen kann, Rutger Enqvist sei ein typisch deutscher Name, erschließt sich mir zwar nicht so ganz, aber geschenkt. :-)
Absolut positiv zu vermerken ist, dass Taylor hier an einen Gegner gerät, der mit allen Wassern gewaschen ist und durchaus Paroli bieten kann - auch wenn ihm hier und da einige Patzer unterlaufen.
Durch ein paar unnötige Kontinuitätsfehler bringt sich 'Wolf Creek 2' leider selbst um eine bessere Bewertung, der Film hat aber auch so Spaß gemacht und ist für Genrefans auf jeden Fall eine Empfehlung wert.
Oscar Madness Film 120 (1 Nominierung)
Völlig überdrehte Hatz von Scrat, der sich wie immer durch seine Tollpatschigkeit und zahllose falsche Entscheidungen selbst im Weg steht. Das Tempo ist so enorm hoch, dass man bei einer einzigen Sichtung nur schwerlich alle Einzelheiten erfassen kann. Ein paar Gags sind richtig witzig, aber sie werden mit ungeheuer hoher Geschwindigkeit abgefeuert, was man schon irgendwie mögen muss.
Gemocht wurde diese Produktion allerdings ganz offensichtlich von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die 'Ice Age: Keine Zeit für Nüsse' eine Oscar-Nominierung in der Kategorie 'Bester animierter Kurzfilm' spendierte. Auch wenn es letztlich nicht ganz zu einer Auszeichnung gereicht hat, so ist dies doch ein beachtliches Signal für eine Vollblut-Komödie.
Frozen Cola!
Horrorctober 2017 - Film 13
Grundsolider australischer Horrorthriller, der zwar nicht viel neues bietet, aber doch mit Spannung und einem gnadenlosen und physisch präsenten Killer punkten kann. Nicht immer ist (wie so oft in diesem Genre) ganz nachvollziehbar, weshalb die Opfer nicht konsequenter ihren Zeitvorteil nutzen - sofern sich einer ergibt. Aber immerhin wird so zu einer massiven Erhöhung der Spannung beigetragen.
Den schleppenden Aufbau, der hier oft kritisiert wird, fand ich gar nicht mal so schlimm. Eher im Gegenteil. Auf diese Weise wirkt das Umkippen der Handlung meiner Meinung nach deutlich intensiver, als wenn quasi von der ersten bis zur letzten Minute immer nur gerannt und sich versteckt wird. Allerdings lässt einen der Schluss etwas ratlos zurück.
Wer zum Beispiel die 'Joy Ride' Filme mag, kann hier bedenkenlos zugreifen.
Solide Stonerkomödie mit Licht und Schatten, an der reihenweise Darsteller aus diversen Comedy-Formaten mitwirken. Vor allem Anna "Christy Plunkett" Faris ('Mom'), John "Harold" Cho ('Harold & Kumar') und Danny "Hyde' Masterson ('Die wilden Siebziger') passen da natürlich wie die Faust auf's Auge bzw. wie der Blunt ins Gesicht von Cheech und Chong. Und dass sich Jane bei der Polizeikontrolle als "Christy" ausgibt, könnte ein Indiz dafür sein, dass die Produzenten von 'Mom' Anna Faris' Rolle in 'Smiley Face' ganz bewusst auf dem Schirm hatten.
Die Geschichte beginnt zunächst nach dem bewährten "Wie bin ich da reingeraten?"-Prinzip und geht dann recht schnell in den Rückblick über. Jane nascht etwas zu derb von einem Teller Space Cakes und trifft reihenweise falsche Entscheidungen. Nach kurzer anfänglicher Euphorie macht sich jedoch die Paranoia breit und sie reitet sich durch unzählige Fehlschlüsse, die sie aus diversen Scheinkausalitäten zieht, immer tiefer ins Schlamassel. Mitunter macht es durchaus Spaß, sie bei ihrem Trip zu begleiten, teilweise ist es aber auch enorm anstrengend. High- und Lowlights halten sich in etwa die Waage. Kann man sich ansehen, muss man aber nicht.
Warmherzige Tragikomödie über ein Brüderpaar, das gemeinsam gen Meer durchbrennen möchte und sich auf eine gemeinsame Reise begibt. Vergleichbare Konstellationen kennt man ja bereits zur Genüge aus Filme wie 'Rain Man', aber dennoch gelingt es hier Markus Goller und seinem Filmteam, hier eigene Akzente zu setzen. Vieles steht und fällt natürlich mit der Performance von David Kross, der Barnabas mit viel Hingabe, aber auch mit der entsprechenden Würde verkörpert. Ein weiterer Pfeiler ist die bemerkenswert große Warmherzigkeit, die sowohl der Film, aber auch die allermeisten Figuren ausstrahlen. Tragisch ist jedoch, dass Protagonist Ben erkennen muss, dass [SPOILER] er seit sehr vielen Jahren alles gegeben hat und es dennoch nicht zur reichen scheint. Unter scheinbar völligem Verzicht auf ein eigenes Privat- und Berufsleben, eigene Freizeitaktivitäten, eine Beziehung, jugendliches (verantwortungsloses) Austoben und vieles mehr, hat er sich offenbar sehr lange Zeit mit völliger Hingabe, viel Liebe und Verständnis um seinen unterstützungsbedürftigen Bruder gekümmert. Dennoch kommt er unverschuldet (das Sorgerecht war ihm ohnehin bereits vor dem Übergriff auf den Polizisten verwehrt worden) in eine Situation, in der es für ihn kaum noch möglich ist, all dies weiterhin zu leisten. Er gibt alles, was er hat, aber sein Unterfangen gleicht einem Kampf gegen Windmühlen. [SPOILER ENDE]
'Simpel' nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise mit zwei interessanten Figuren, die letztlich weit mehr ist als nur ein kleiner filmischer Ausflug. Man merkt dem Film klar an, dass es sich hier um eine Romanverfilmung handelt - auch wenn man vorher gar nicht weiß, dass es eine ist. Die komplette Erzählung wird durchzogen von einer poetischen Note, der man sich nur schwer entziehen kann. So wirklich neu ist zwar nichts an 'Simpel', aber diese Produktion kann sich (nicht nur für deutsche Verhältnisse) absolut sehen lassen. Auch für Fans anderer Genres eine klare Empfehlung wert!
7,5 - 8 Punkte. Wegen der wohltuenden Warmherzigkeit die höhere von beiden Wertungen.
12 Stunden (an den beiden Tagen vorher jeweils "nur" ca. 10 Stunden) bei einem Filmfestival. Allerdings haben wir in der Mitte einen Film geschwänzt, um was zu essen. Dachte immer, das war einigermaßen krass, aber so manche hier drin stellen das ja locker in den Schatten oder sind ähnlich bekloppt. Feels like home. :-)
Trashfilmzeit!
Für den ersten Lacher hat gleich mal mp gesorgt - noch bevor der Film losging. "Fans dieses Films gefällt auch: Herr der Ringe, Matrix, Inception, Avatar, Inglorious Basterds, Shutter Island, The Dark Knight, 300" usw. Na dann kann ja nichts mehr schief gehen...
...wobei sich dann direkt die Frage anschließt: Gibt es tatsächlich richtige Fans dieses Machwerks? Vermutlich einen - und der hat dann eben auch die genannten Filme hoch bewertet. Ich war´s nicht! ^^ Wie auch immer, jetzt zum Film an sich:
Die Story steht ja schon oben in der Beschreibung. Mehr ist da auch nicht... Umgesetzt wird das alles in typischer Trashfilm-Manier. Sinnfreie Schnitte und Handlungen (z.B. Grub Snout tut so, als würde er auf die Uhr sehen, obwohl er gar keine an hat), sowie natürlich reihenweise Scheinkausalitäten und dümmliche Dialoge und Sprüche aus dem Off wie: "Trixie versucht wieder, einen Freund zu finden. Ihr Vater hat auf Urologe umgeschult und hilft ihr dabei." Viele der Szenen werden ganz bewusst so trashig wie möglich arrangiert und montiert (wenn beispielsweise immer und immer wieder eine der Figuren von der Seite in die Szenerie einsteigt). Einige davon sind auch einfach nur daneben - aber man weiß ja, worauf man sich einlässt.
Immerhin ist jetzt endlich geklärt, wohin Gary Busey am 14. Oktober verschwunden ist. Die zwei Prozent hätten es deutlich schlechter treffen können.* :-)
Nur zur Sicherheit: Der Film ist völliger Unfug und purer Trash, aber mich hat er scheinbar zum richtigen Zeitpunkt erwischt. Und das Ganze ist so over the top, dass der völlig übersteigerte Sexismus eigentlich auch keinem mehr weh tut. Trotzdem rate ich ausdrücklich jedem Nicht-Fan von Trash-Komödien à la 'Sex Pot' etc. von der Sichtung dieses Films ab! :-)
In diesem Sinne: BMA! BMA! BMA!!
*Okay, den versteht wahrscheinlich kein Mensch... Die Bemerkung spielt auf einen kleinen Running Gag aus 'The Leftovers' an... ;-)