Framolf - Kommentare

Alle Kommentare von Framolf

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    Durchwachsener Horrorthriller, der weder so richtig gut noch schlecht ist. Das Drehbuch eilt hastig von einem Todesfall zum nächsten und baut in den Szenen dazwischen nur bedingt Spannung auf.

    An den Darstellern liegt es nicht. Mit Colm Meaney (DS9, TNG), Jennifer Carpenter (Dexter), Alycia Debnam-Carey (FTWD) und Rufus Sewell sind ein paar richtig bekannte Leute dabei, die sich auch gut in´s Zeug legen und die Produktion durchaus aufwerten. Nur leider zeigt die Regie (neben ein paar hölzern umgesetzten Details) so gar kein Gefühl für gutes Timing.

    Unter dem Strich zumindest aber noch solide Horrorunterhaltung.

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    • 8
      Framolf 16.01.2018, 00:49 Geändert 16.01.2018, 01:04

      Visuell überwältigender und metaphernreicher Fantasy-Steampunk-Dramen-Hybrid, der auch als Allegorie auf den kalten Krieg funktioniert. Darstellerisch und ästhetisch über jeden Zweifel erhaben. Die Geschichte an sich verdeutlicht einmal mehr, wie dünn die Grenze zwischen großem Kino und Trash bisweilen sein kann. Einem B-Movie würde man Teile der Story vermutlich krachend um die Ohren hauen, eingebettet in ein größeres Ganzes (sowohl erzählerisch als auch handwerklich) sieht es aber plötzlich ganz anders aus.

      Allein schon wegen seiner unzähligen Reminiszenzen an das Hollywood-Studiosystem wird dieser Film bei der Academy großen Anklang finden. In den Kategorien Produktionsdesign, Kamera und visuelle Effekte dürften die Oscar-Nominierungen fast schon sicher sein. Auch für Sally Hawkins, Guillermo del Torro und den Film an sich sieht es bestimmt nicht schlecht aus. Als mittlere Frechheit empfinde ich allerdings das Filmplakat (sofern das hier abgebildete auch das endgültige sein wird), das leider mehr spoilert als alle Kommentare hier drin zusammen.

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      • 4 .5
        Framolf 15.01.2018, 00:54 Geändert 07.02.2018, 00:41

        SHEENaWOCHEN Film 2

        Leider nur ein müder Aufguss des ersten Teils. Statt den Yankees wird nun Chicago als Hauptgegner gezeigt und erneut steht in erster Linie ein einziger Spieler des Gegners im Fokus. Dankenswerterweise ist ein Großteil des ursprünglichen Casts erneut mit dabei und im Großen und Ganzen wird auch inhaltlich mehr oder weniger nahtlos an den Vorgänger angeknüpft. Leider gestaltet sich aber die Synchro im Verlauf des Films als mitunter enorm anstrengend.

        Insgesamt leider nicht mehr so gut wie der fast schon legendäre erste Teil, aber der Nostalgiefaktor hält einen schon irgendwie bei Laune. In der OV hätte ich vermutlich eine deutlich bessere Bewertung gegeben, so aber macht die Synchro weit mehr kaputt als sie aus dem Film herausholt.

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        • 8

          Großes Roadmovie mit zwei spielfreudigen Aushängeschildern ihrer Zunft, die diesem Drama eine ganz besondere Note verleihen. Protagonist John würde 'Das Leuchten der Erinnerung' wohl als poetische Prosa bezeichnen. Ohne den allzusehr den Holzhammer zu bemühen, begleitet ihn das Drehbuch bei seiner Suche nach Halt und Orientierung. Gehandicapt durch ein unzuverlässig gewordenes Gedächtnis klammert er sich an jeden Anker, den er finden kann (als vermeintliche Gedächtnisstütze) und versucht sich so durch den Alltag zu mogeln. Immer wieder flackern alte Erinnerungsfetzen auf, aber manchmal rät und kombiniert er auch einfach nur gut. Und gelegentlich haut er auch böse daneben. Regisseur Paolo Virzi gelingt es beeindruckend gut, diesen Zustand in Bilder zu kleiden.

          ++ Enthält indirekte SPOILER (Metaphern) ++

          Die Bildsprache hat etwas lyrisches und doch durchweg prosaisches an sich. Als vielleicht deutlichstes Beispiel sei hier die Brückenmotivik und -metaphorik genannt, die sich wie ein roter Faden durch die gesamte Erzählung zieht. John und Ella sind gemeinsam hunderte von Kilometern unterwegs, aber ausgerechnet die Fahrten über lange Brücken, die nur selten gerade verlaufen und sich zumeist im Nirgendwo verlieren, nehmen eine große und bildgewaltige Rolle in der Inszenierung ein. Eine Interpretation lasse ich trotz Spoilerwarnung hier aus gutem Grund außen vor. :-)

          ++ SPOILER ENDE ++

          Insgesamt ist 'Das Leuchten der Erinnerung' ein bittersüßes Feelgoodmovie mit angemessenem Tiefgang. Es ist aber auch ein heiter-deprimierendes Drama über Vergänglichkeit. Beides zugleich. Welcher Aspekt überwiegt, bleibt dem Zuschauer selbst überlassen. Sehenswert ist dieses Roadmovie für Genrefans aber allemal - um nicht zu sagen: unbedingt! :-)

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          • 6 .5
            Framolf 14.01.2018, 03:00 Geändert 14.01.2018, 03:02

            Zu den großen Stärken von Woody Allens neuestem Streich zählt wie gewohnt ein gut aufgelegtes Ensemble, das auch richtig gut in Szene gesetzt wird (allen voran Kate Winslet und James Belushi). Auch das Szenenbild und die Kostüme können sich in 'Wonder Wheel' absolut sehen lassen und werden in vielen Szenen (wenn auch leider nicht in allen) durch eine ambitionierte Beleuchtung in Szene gesetzt (wenn etwa Humptys Wohnung zunächst farbenfroh erscheint und nach Ginnys Rückkehr vom Strand und der ersten Begegnung mit Mickey plötzlich düster, trist und fahl wirkt).

            Unverkennbar trägt auch dieser Film Woody Allens Handschrift, was Fluch und Segen zugleich sein dürfte. Einerseits hat sich der exzentrische Regisseur damit ein Markenzeichen erschaffen, das so ziemlich jeden Zuschauer seine Filme sofort erkennen lässt - selbst wenn man vorher gar nicht weiß, dass es sich um einen Allen-Film handelt. Andererseits kommt einem vieles nur allzu bekannt vor. Lange theatrale Monologe oder psychotische Figuren, die sich zu Höherem berufen fühlen und den status quo nicht akzeptieren wollen.

            Unter dem Strich ein klassischer Allen mit den üblichen Stärken und Schwächen.

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            • 7
              Framolf 13.01.2018, 03:15 Geändert 13.01.2018, 04:43

              Großartige CGI!
              ...würde ich schreiben, wenn wir jetzt das Jahr 2003 hätten...
              So aber lieber Schwamm drüber.

              Ansonsten: Liam Neeson schmeißt den Film im Prinzip ganz alleine - wobei das keineswegs abwertend gegenüber den Nebendarstellern klingen soll, die ebenfalls einen ordentlichen Job verrichten. Die Story an sich ist zwar nicht unbedingt innovativ, bietet aber genügend Finten und Wendungen, um dem Zuschauer kontinuierlich am Ball zu halten. Dass nicht alles bis ins allerletzte Detail stimmig erscheint: geschenkt! Zwar driftet dieser Actionthriller immer wieder mal in Richtung guilty pleasure ab, aber die Betonung liegt für mich ganz klar auf "pleasure" - und das ist die Hauptsache! ;-)

              Fast vergessen: Der Film enthält ein paar bitterböse Seitenhiebe Richtung Investmentbanking. Da hat sich der Drehbuchautor aber mal so richtig ausgekotzt. :-)

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              • 6
                Framolf 11.01.2018, 23:31 Geändert 07.02.2018, 00:41

                SHEENaWOCHEN Film 1

                Auch nach so vielen Jahren (und so manchen Sichtungen damals) immer noch recht unterhaltsam. Im Vergleich zu so einigen anderen Komödien aus derselben Zeit sitzen viele der Späße noch immer recht gut. Und was fast noch mehr ins Gewicht fällt: Der Film ist nach wie vor ganz enorm kurzweilig - die Zeit vergeht regelrecht wie im Flug. Die namhafte Darstellerriege verrichtet zuverlässig ihren Job und macht Baseball auch für jene Zuschauer hoffähig, die ansonsten eigentlich nicht viel damit zu tun haben.

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                • 7 .5
                  Framolf 09.01.2018, 00:59 Geändert 15.01.2024, 07:22

                  Oscar Madness Film 391 (2 Auszeichnungen, 5 weitere Nominierungen)

                  Polizisten mit einer äußerst befremdlichen Berufsauffassung ziehen den Zorn einer wütenden Bürgerin auf sich, deren Rechtsauffassung nicht minder fragwürdig ist. Die Protagonistin, ihres Zeichens Hinterbliebene eines Verbrechensopfers, macht es mit ihrer zynisch-schroffen Art den Zuschauern (sowie ihren Mitbürgern) nicht immer ganz leicht, wirklich große Sympathien für sie zu entwickeln. Zwar ist ihre Verbitterung zu jeder Sekunde klar nachzuvollziehen, und ihre boshaften Sprüche sorgen auch immer wieder für Erheiterung, doch ihre Schroffheit ist derart übersteigert, dass sie auch im Umgang mit völlig unbeteiligten Leuten immer wieder deutlich über das Ziel hinausschießt.

                  Das bis in die Nebenrollen prominent besetzte Ensemble liefert eine durchweg gute Vorstellung ab und das Drehbuch wartet mit ein paar mutigen strukturellen Entscheidungen auf, die dem gängigen Formelkino regelrecht zuwider laufen. Trotzdem entsteht der Eindruck, dass man die großzügig verspritzte Galligkeit noch etwas deutlicher auf gesellschaftliche Missstände hätte kanalisieren können. Allerdings wurden auch so schon zahlreiche Stiche ins Fleisch der Gesellschaft gesetzt, was 'Three Billboards Outside Ebbing, Missouri' durchaus zu einem relevanten Beitrag zu einer Debatte macht, die derzeit aktueller denn je ist.
                  Prädikat: Nicht ganz so bissig, wie es vielleicht möglich gewesen wäre, aber dennoch höchst relevant und daher fraglos sehenswert!

                  Nachtrag: Im Rahmen der Oscarverleihung 2018 wurden sowohl Hauptdarstellerin Frances McDormand als auch Nebendarsteller Sam Rockwell mit den begehrten Goldtrophäen ausgezeichnet. Eine weitere Nominierung für Woody Harrelson (ebenfalls als Nebendarsteller) rundet den Eindruck einer versiert aufspielenden Besetzung ebenso ab wie die Nominierung in der Königskategorie Bester Film. Zusätzliche Lorbeeren in Form weiterer Nominierungen konnten Martin McDonagh (Originaldrehbuch), Carter Burwell (Filmmusik) und Jon Gregory (Schnitt) für die Produktion an Land ziehen, womit 'Three Billboards Outside Ebbing, Missouri' zu einem der renommiertesten Filme der Award Season 2018 avancierte.

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                  • LiKe My STaR - Alicia Vikander

                    "Offizielle" Begründung: Oscar 2016
                    :-DD

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                    • 6
                      Framolf 07.01.2018, 20:23 Geändert 07.01.2018, 20:24

                      Japanuary 2018 - Film 5

                      Auch wenn 'Drive - A Hell of a Drive' hier als Actionfilm getaggt ist: Eigentlich ist es fast eher ein poetisches Arthouse-Drama mit einem richtig guten Ende. Und auch wenn es zwischendurch ein paar Längen bzw. trockene Szenen gibt: Im Nachhinein wirkt dieser Film absolut rund. 'Drive' ist eine Parabel auf ein aufrichtiges Leben, und dass dieses durchaus auch in einer kalten und profitorientierten Welt zum Ziel führen kann. Wenn man so möchte, lässt sich dieser Film fast schon als Märchen für Erwachsene bezeichnen.

                      Alles in allem eine Film, dem der aufgeschlossene Dramen-Zuschauer durchaus etwas abgewinnen kann.

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                      • 6 .5
                        Framolf 07.01.2018, 07:06 Geändert 15.03.2022, 17:13

                        'The Seasoning House' entpuppt sich bereits von der ersten Minute an als atmosphärisches Monster. Die düsteren Bilder, begleitet von minimalistischen Klängen, schaffen eine bedrückende Atmosphäre und nehmen den Zuschauer fast schon ebenso gefangen wie die betroffenen Mädchen.

                        Die Story ist bei Rape & Revenge Filmen ohnehin bereits von vornherein klar, daher steht und fällt bei solchen Filmen nahezu alles mit der Inszenierung. Und die kann sich hier wirklich sehen lassen. Ob es die Einbettung in den Balkankrieg wirklich braucht, sei mal dahingestellt, aber für sich genommen gehört dieser Film eindeutig zu den spannenden Genrevertretern und letztlich sorgt ja auch der Revenge-Teil für den entsprechenden "ausgleichenden" Rahmen... :-)

                        Ein fettes Dankeschön an CLARKKENT für diesen blutig-düsteren Filmtipp!

                        6,5 von 10 aufgeschlitzten Perversen.

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                        • LiKe My STaR - Rooney Mara!

                          Weil sie derzeit schlichtweg zu den besten ihrer Zunft gehört. Was sie beispielsweise in 'Una & Ray' abliefert, ist ganz großes Kino.

                          Chancen auf eine gute Platzierung habe ich damit sicherlich noch nicht mal annähernd, aber so weit kommt´s noch, dass ich mir nur deshalb den vermeintlich beliebtesten Star aussuche... :-)))

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                          • 2

                            Japanuary 2018 - Film 4

                            Leider so gar nicht mein Humor. Vielleicht wäre es besser gewesen, die Story als brutalen und düsteren Actiontrash statt als "Komödie" zu verfilmen. Wer über den Humor aus dem Film lachen kann, hat sicherlich Spaß damit, ich aber leider nicht.

                            Ansonsten hat der Film eigentlich alle wichtigen Zutaten für eine Trash-Komödie: Üble Darsteller, die fleißig overacting betreiben, mickrige Effekte und eine völlig überzogene Story - nur die Witze sind eben Geschmackssache...

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                              Framolf 06.01.2018, 21:55 Geändert 06.01.2018, 21:55

                              Japanuary 2018 - Film 3

                              Keine Ahnung, wie man diesen Film nach halbwegs objektiven Maßstäben bewerten könnte. Mir fallen hier leider nur komplett subjektive Kriterien ein. Handwerklich ist alles in einem normalen Rahmen. Das Drehbuch gefällt mir richtig gut, die Inszenierung war mir aber viel zu hektisch und sprunghaft - überspitzt gesagt wurde 'The World Of Kanako' in meinen Augen kaputtinszeniert. Hätte man aus der Grundidee einen düsteren skandinavischen Thriller gemacht, hätte mir das sicherlich gut gefallen. Auch ein halbwegs geradliniger Rachethriller mit nur zwei Zeitebenen hätte mir gefallen. So aber empfand ich es als viel zu hektisch. Sobald Regisseur Tetsuya Nakashima mal eine Szene etwas länger als nur zwei Minuten laufen lässt, kommen auch direkt Spannung und Atmosphäre auf. Aber wenn er manchmal drei verschiedene Szenen (die inhaltlich zugegebenermaßen gut zueinander passen) im Sekunden-Stakkato aufeinandermontiert, wird es mir persönlich einfach zu viel. Wer kein Problem damit hat, findet hier womöglich einen richtig guten Film. Mir hat es die Laune eher vermiest, was aber wie gesagt rein subjektiv ist und Fans von solchen Filmen nicht von einer Sichtung abschrecken sollte!

                              Am Ende steht trotzdem ein intensiver Rache- und Ermittlungsthriller, der in seelische und gesellschaftliche Abgründe hinabtaucht und dabei eine düstere, kaputte Atmosphäre kreiert.

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                                Framolf 06.01.2018, 03:59 Geändert 06.01.2018, 04:14

                                Japanuary 2018 - Film 2

                                Wer hier "klassischen" Horror erwartet, wird vermutlich bitter enttäuscht werden. Tatsächlich handelt es sich bei 'Seance - Das Grauen' um ein Arthouse-Psychomelodram mit Horror-, Mystery-, Krimi- und Thrillerzutaten. Diese wilde Mischung, die sich rein genremäßig irgendwo zwischen 'Sieben Minuten nach Mitternacht' und 'The Captive' verorten lässt, funktioniert erstaunlich gut, wenn man sich auf die ruhige Inszenierung einlässt. Allerdings dürfte nur ein eher kleiner Teil des Publikums bereit sein, solchen Filmen überhaupt zu folgen (bzw. diese durchzuhalten).

                                Nach ungefähr zwei Dritteln erfolgt eine kurze (inhaltliche und stilistische) Verbeugung vor Alfred Hitchcock - gefolgt von einer noch tieferen Verneigung vor David Lynch. So stellt sich dann auch heraus, dass die Erzählung allegorisch zu begreifen ist. Andernfalls machen beispielsweise die Geschehnisse um den Koffer keinen Sinn. Wer den kompletten Film bereits bei der ersten Sichtung in allen Facetten erfasst, ohne ihn erst ein wenig sacken zu lassen, darf sich definitiv auf die Schultern klopfen. :-) Ich bin daran kläglich gescheitert und musste nach der Sichtung erstmal kurz in mich gehen. ^^

                                Mein Vorredner hat mit seiner Interpretation bereits zwei wesentliche Aspekte der Geschichte herausgestellt. In diesem Sinne lautet die grimmige (und gleichsam in einem fast schon positiven Sinne boshaft-didaktische) Quintessenz dieses Filmes dann auch: Du musst mit den Konsequenzen deines Handelns leben. So oder so. Zwar kannst du dich vielleicht vor einer "weltlichen" Strafe davonmogeln, aber die (inneren) Dämonen werden dich holen. Und zerstören. Keine Gnade. Selber Schuld! :-)

                                Oder aber du stehst aufrecht zu den Konsequenzen und bemühst dich aufrichtig um Läuterung. Denn die Hölle gibt es. Aber nur, wenn du an sie glaubst. Wahrscheinlich.

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                                  Framolf 06.01.2018, 03:55 Geändert 06.01.2018, 16:20

                                  Legendäres Kinopublikum heute (wie so oft bei Horror-Fortsetzungen am Startwochende): Bei wirklich jedem Jumpscare wird geschrieen, dann darüber gelacht und minutenlang darüber getuschelt. Bis zum nächsten Jumpscare. Dann beginnt das Spiel von vorne. Immer der gleiche Mist. Leute, wenn euch Horror zu krass ist, dann geht halt in 'Bo und der Weihnachtsstern' oder sowas.

                                  Okay, das betrifft nur einen Teil des Publikums und ich bin auch selber schuld, wenn ich am Startwochenende in so einen Film gehe, aber trotzdem ist es immer dasselbe Elend bei solchen Filmen, die wie ein regelrechter Magnet auf schlechterzogene Rotzlöffel wirken....

                                  Okay, genug ausgekotzt; jetzt noch kurz zum Film an sich: Meines Erachten bekommt man genau das, was zu erwarten war. Mir schleierhaft, wie man ernsthaft daran glauben kann, dass ein vierter Teil einem Franchise etwas fundamental neues hinzufügen wird. Zuverlässig geliefert wird hingegen: Atmosphärisch grundsolider Horror - immer wieder durchbrochen durch skurril-alberne Humoreinlagen der beiden Gehilfen und eine Geschichte, die genau das fortführt, was man von der Reihe gewohnt ist.

                                  In 'The Last Key' wirkt der Schrecken der Parallelwelt nun deutlich stärker in "unsere" Realität hinein und scheint die Figuren mächtiger zu dominieren als bisher. Ansonsten erfährt man so einiges über den familiären Background von Elise - und das war es dann fast schon auch wieder.

                                  Ach ja, Kirk Acevedo ('Fringe') darf mal wieder etwas derber unterwegs sein (wenn auch leider nicht ganz so hardcore wie am Ende von 'The Black Donnellys').

                                  Für mich war das okay und es hat mir besser gefallen als die beiden Vorgänger - jedoch nicht annähernd so gut wie Teil 1. Aber passt schon soweit. :-) Mit Insidious-Bonus gerade noch gut gemeinte 6,5 Punkte.

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                                  • 4

                                    Japanuary 2018 - Film 1

                                    DAFUQ!? Was für ein Start in den Japanuary. Softsex-Splatter-Trash mit ein paar Komödienelementen. Völlig gestört und sinnfrei, aber zumindest kurzweilig (wobei die Spieldauer aber ohnehin nicht lang ist). Schauspielerische Leistungen jenseits von Gut und Böse, etwas kammerspielartiger Splatter, ein wenig nackte Haut und ein paar mäßig witzige Scherze - fertig ist 'Horny House of Horror'. Und es gibt tatsächlich ein paar Freaks, die sich das auch noch anschauen (inklusive mir). Stolz drauf bin ich nicht, aber egal, musste schon üblere Machwerke ertragen. Recht viel mehr fällt mir zu diesem (zugegeben halbwegs unterhaltsamen) Unfug aber auch nicht ein.

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                                      über Ruinen

                                      ++ Enthält leichte SPOILER ++

                                      Einen Tag zuvor habe ich durch Zufall ausgerechnet 'The Shrine' gesehen, der letztlich derselben Handlungslogik folgt: Eine Gruppe junger Amerikaner besucht einen mystischen Ort im Ausland, um einer verschwundenen Person nachzuspüren und bekommt es dort mit einer Gruppe aggressiver Einheimischer zu tun, die selbst die Hosen gestrichen voll haben...

                                      ++ SPOILER Ende ++

                                      Ein bisschen trashig zwar, aber gerade darin liegt auch der Charme von 'Ruinen'. Auch wenn die Touristentruppe ziemlich naiv und ein wenig begriffstutzig in eine ziemlich absurde Notlage gerät, macht es doch Spaß, sie bei ihrem bizarren Unterfangen zu begleiten. Ohne unnötige Längen wird die Geschichte erzählt und mit allerlei blutigen Details angereichert. Ob Vegetarier besonders gefährdet sind, bleibt offen...

                                      Aber ganz allgemein sollte sich niemand sicher sein, dass die Natur nicht doch noch irgendwann zurückschlägt. :-)

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                                        Aus handwerklicher Sicht ist Ridley Scotts 'Robin Hood' über jeden Zweifel erhaben. Ordentliches Szenenbild, gute Kostüme und sehr gute Kameraarbeit (sogar mit ein paar filmischen Zitaten aus 'König der Diebe').

                                        Was die Handlung betrifft, hat mich dieser Film aber nur sehr bedingt abgeholt. Während die erste Hälfte noch recht gute Unterhaltung verspricht, flacht es aus dramaturgischer Sicht in der zweiten Hälfte dann leider doch ziemlich ab. Oder zumindest läuft es in eine Richtung, die mich nicht nennenswert anspricht. Für Genrefans sicher eine Sichtung wert, aber trotzdem muss man einräumen, dass es da durchaus einige packendere Filme gibt.

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                                        • 4 .5

                                          ++ Enthält SPOILER ++

                                          Was zunächst als Backwood-Horror zu beginnen scheint, biegt nach einer Weile in Richtung Exorzisten-Film ab, was der Produktion (aus meiner Sicht) enorm guttut. Während in der ersten Hälfte B-Movie-Durchschnittskost mit einer ziemlich hausbackenen Synchro geboten wird, werden in der zweiten Hälfte das Tempo und die Schrauben merklich angezogen, wodurch die ganze Sache dann doch noch einigermaßen gerettet wird. Wer sich durch den eher billig wirkenden Anfang gräbt, wird letztlich immerhin mit einem grundsoliden bis guten Ende belohnt.

                                          Dass wesentliche Teile der Handlung nur leidlich nachvollziehbar erscheinen, steht auf einem anderen Blatt, ist aber mit einem zugedrückten Auge gerade noch hinzunehmen. So könnte man sich zum Beispiel die Frage stellen, warum das besagte Areal nicht besser abgesichert wurde und mehr oder weniger frei zugänglich ist, aber was soll`s.

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                                            Framolf 04.01.2018, 00:48 Geändert 04.01.2018, 00:49

                                            Bei dieser Exorzist-Parodie stehen Klamauk und Kalauer am laufenden Band im Mittelpunkt. Die Gagdichte ist ausgesprochen hoch, doch leider will der Großteil der Witze nicht so richtig zünden. Naturgemäß sind bei so einer hohen Anzahl an Scherzen auch einige dabei, die einen schmunzeln lassen, aber insgesamt überwiegen dann leider doch Rohrkrepierer und platte Fehlzündungen.

                                            Bemerkenswert ist, dass man mit Linda Blair und Ned Beatty zwei Darsteller aus den original Exorzist-Filme mit ins Boot holen konnte, was die Produktion auch durchaus ein Stück weit aufwertet. Wirklich retten können die beiden das Ding dann aber leider auch nicht mehr.

                                            Fazit: Für Fans von Leslie Nielsen okay, ansonsten stellenweise schon etwas grenzwertig, aber gerade noch akzeptabel.

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                                            • Für mich war´s 'Lieber Leben'. Allerdings hatte ich da keine Erwartungen. Weder positiv noch negativ.

                                              Wirklich überrascht im Sinne von wenig erwartet und viel bekommen wurde ich ausgerechnet von den beiden Animationsfilmen 'Coco' und 'Ferdinand'. Im negativen Sinn war es 'Bad Moms 2'. Nicht übertrieben viel erwartet, aber trotzdem noch bitterlich enttäuscht worden...

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                                              • 4 .5
                                                Framolf 02.01.2018, 02:42 Geändert 02.01.2018, 02:48

                                                Frankfurt ist nicht Baltimore.

                                                'Nur Gott kann mich richten' ist einer jener Thriller, die ganz sicher ihr Publikum finden und auch Applaus ernten werden. So manch einer wird hier aber auch ganz kleine Wertungen zücken, davon ist fest auszugehen. Zu sehr spaltet diese Produktion einfach das Publikum. Allein der Filmtitel schreit schon nach einer Mischung aus Western und Exploitation - und ganz so abwegig ist diese Assoziation auch gar nicht.

                                                Lob gebührt einem Teil der Darsteller - allen Voran Peter Simonischek als dementer Vater. Moritz Bleibtreu passt sich sprachlich gut an, Birgit Minichmayr verkörpert wie gewohnt einen recht kantigen Charakter und in einer kleinen Nebenrolle ist sogar Alexandra Maria Lara mit dabei.

                                                Auch wenn es hier oft heißt, man dürfe sich nicht an Kleinigkeiten aufhängen: Das Verhalten der Polizistin war mitunter bar jeder Logik. [SPOILER] Sie möchte die komplette Menge auf einen Schlag verkaufen - exakt die gleiche Menge, die zuvor gestohlen wurde (und dann auch noch im selben Rucksack) - und erwartet, dass sie damit nicht auffliegt? Es ist davon auszugehen, dass sich ein derart gravierender Raub bzw. Diebstahl in der Szene durchaus rumspricht. Auch die Summe, die sie dafür aufruft, erscheint mehr als fragwürdig, wenn man unter dem Radar bleiben möchte. Und nach den tödlichen Schüssen (womöglich aus ihrer Dienstwaffe) vernichtet sie umgehend das Hauptbeweismittel, das sie eventuell entlasten könnte? Man könnte fast meinen, dass sie den Deal absichtlich an die Wand gefahren hat... [SPOILER ENDE]

                                                Regisseur Özgür Yildirim zeigt hier eine (Unter-)Welt, die hier und da etwas amerikanisch wirkt und ganz sicher nicht jedem zusagen wird. Aber er verleiht dieser einen düsteren, rohen und dreckigen Anstrich, wovon durchaus eine gewisse Faszination ausgeht, auch wenn einiges aufgesetzt wirkt. Frankfurt ist eben nicht Baltimore. Aber je nachdem, woher man kommt, liegt es zumindest eventuell auf dem Weg dorthin. :-)

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                                                  Framolf 31.12.2017, 17:56 Geändert 01.02.2023, 07:15

                                                  Oscar Madness Film 283 (1 Nominierung)

                                                  Fast wie erwartet: Ein märchenhaft phantasievolles Szenenbild, kreative Kostüme (wenn auch einige davon etwas unrund wirken), eingängige Popsongs, ein engagierter Hugh Jackman, der viel Raum einnimmt, und eine Geschichte, die das Herz am rechten Fleck trägt.

                                                  Andererseits ein Drehbuch, das so manche Chancen ungenutzt liegen lässt und mehr oder weniger routiniert eine Geschichte nach den althergebrachten Formeln abspult und den Nebenfiguren viel zu wenig Raum zur Entfaltung zugesteht. Zendaya zum Beispiel verkommt mit ihrem permanenten Schlafzimmerblick mehr oder weniger zu einem one trick pony. Auch Rebecca Ferguson und Michelle Williams stellen (vermutlich auf Anweisung von Regisseur Michael Gracey) ihre jeweiligen Charaktere erschreckend eindimensional dar. Schade auch, dass manche Songs mehrfach verwurstet werden, da wäre vielleicht noch etwas mehr Kreativität möglich gewesen.

                                                  Unter dem Strich ein Film, in dem einen Hollywood mal wieder auf eine phantastische Reise mitnimmt und erneut die Geschichte von "Glaub an deine Träume" erzählt. Handwerklich in vielerlei Hinsicht wirklich gut umgesetzt, mangelt es jedoch ein wenig an Mut zum ganz großen Wurf. Für Musicalfans ist 'Greatest Showman' vermutlich Pflicht. Für alle anderen ist es ein gut gemachter Film, der viele Stärken hat, diese aber leider nicht konsequent genug ausspielt. Daher "nur" gut.

                                                  Nachtrag: „This Is Me“ (Musik und Text: Benj Pasek und Justin Paul) wurde 2018 für einen Oscar in der Kategorie "Bester Filmsong" nominiert.

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                                                    Schwieriges Thema. Eine klamaukige Komödie, die religiösen Fanatismus verballhornt und alles darauf setzt, übertrieben verbissene Positionen als widersprüchlich und fast schon dümmlich zu entlarven. Einerseits möchte man sich bei einer solchen Thematik möglichst hohes Niveau wünschen, da hier stellenweise doch recht dünnes Eis betreten wird. Zudem wird man nicht erwarten können, dass dieser Film auch nur einen einzigen Fanatiker bekehren wird. Andererseits frage ich mich aber auch, warum genau 'Voll verschleiert' eigentlich angegriffen wird und was man ihm vorwirft. Dass er eher die Stimmung anheizt, als sie zu entschärfen? Wobei hier erstmal zu klären wäre, ob er das tatsächlich macht. Oder ob hier nicht einfach nur versucht wird, eine eigentlich absurde politische Situation einfach wegzulachen bzw. für alltagstaugliche Bewältigungskonzepte zugänglich zu machen. Aber gut, ich stochere hier im Nebel. Diejenigen, die sich jetzt schon wieder über den Film aufregen, werden sicher noch ihre Kritik präzisieren; dann werde ich nochmal darüber nachdenken. Bis dahin aber kann ich erstmal nichts übertrieben verwerfliches an dieser Produktion finden.

                                                    Die Geschichte an sich bietet nur wenig neues und folgt den üblichen Genrekonventionen. Fast schon formelhaft wird die althergebrachte Verwechslungskomödien-Klaviatur gespielt und immer wieder mit bissigen gesellschaftlichen Kommentaren garniert, was aber leider nicht mehr als Beiwerk ist. Die Handlung schreitet recht unterhaltsam voran und kulminiert schließlich in einem Aufeinandertreffen von Schiiten und Sunniten, das überzeichneter kaum verlaufen könnte. Diese Szene (und auch der Rest der Story) ist eigentlich so over the top, dass man hier nur noch schwerlich von boshaften Manipulationsversuchen oder dergleichen sprechen kann. Mit den Waffen des Humors und der Vernunft wird hier gegen unhaltbare Zustände gekämpft. Ein Kampf, der mit diesen Waffen zwar nur schwerlich zu gewinnen sein dürfte, aber machen wir uns nichts vor: Bessere haben wir derzeit nicht.

                                                    Wobei: Ein Lösungsansatz wird dann doch aufgezeigt. Immer wenn Armand (oder ein anderer Charakter) seine Argumentation auf den Koran stützt, findet er Gehör. Was Regisseurin Sou Abadi ihrem Publikum damit auf den Weg geben möchte, liegt auf der Hand. Bisher kann ich daran nichts verwerfliches finden. Aber man wird mich da bestimmt noch aufklären. Ich bin da ganz zuversichtlich. ^^

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