Framolf - Kommentare
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Alle Kommentare von Framolf
die "zwei ambitioniertesten Kino-Universen unserer Zeit"
Inwiefern sollen die ambitionierter sein als das X-Men Universum? In finanzieller Hinsicht? Unter kreativen Aspekten? In Sachen Einfluss auf andere Filmuniversen? Oder wonach bemisst sich das?
Horrorctober 2017
Standesgemäßer Abschluss des diesjährigen Horrorctobers. 'Patient Zero' ist zwar nicht annähernd so grotesk-geschmacklos wie seine beiden Vorgänger, aber so ganz können es die Produzenten dann doch nicht lassen. Speziell der Catfight am Strand bzw. im Zelt (sowie einige weitere Szenen dort) lässt das Herz aller Gorehounds höher schlagen. Ansonsten fehlen die irgendwo zwischen zynisch-boshaft und albern angesiedelten Humoreinlagen der beiden ersten Teile aber nahezu völlig. Hier und da gibt es mal ein paar lockere Sprüche, die einigermaßen witzig daherkommen, aber das war es dann schon. Die Erkundung des Bunkers hat sich für meinen Geschmack etwas zu sehr in die Länge gezogen, aber der Rest dieses Prequels war mehr oder weniger so, wie man es erwarten konnte.
Leider lässt auch diese Horrorfilmreihe für meinen Geschmack von Teil zu Teil etwas nach, aber selbst dieser dritte Teil ist für Fans der ersten beiden Filme noch einigermaßen sehenswert.
Das Ergebnis meiner absolut subjektiven und alles andere als repräsentativen Horror WM 2017:
Gold: Südkorea & USA
Bronze: Neuseeland
4. Finnland
5. Belgien
6. Australien
7. Großbritannien
8. Frankreich
9. Spanien
10. Norwegen
11. Russland
12. Niederlande
13. Chile
Aber bitte nicht ernst nehmen...
Geteilter erster Platz, weil ich beim besten Willen nicht weiß, wie man die völlig unterschiedlichen Qualitäten beider Filme gegeneinander aufwiegen kann. Falls mir da noch was einfällt, ändere ich das noch. Auch bei den anderen punktgleichen Filmen (v.a. Platz 5-7) war es extrem knapp und zwischen Platz 2 und 3 tut sich eine riesige Lücke auf. Je nach Tagesform hätte ich vermutlich auch den einen oder anderen Film etwas besser oder schlechter bewertet.
Horrorctober 2017
Würdige Fortsetzung des Vorgängers. Killer Mick Taylor schlägt erneut mit physischer Härte und (beim Schießen) fast schon chirurgischer Präzision zu und schont sich dabei auch nicht selbst. Jedoch fragt man sich in einer Szene auch schon mal, ob er nun sein Opfer lieber foltern oder mit seinem nationalistischen Geschwätz zu Tode langweilen will... ;-) Man könnte fast meinen, die 'Wolf Creek' Filme wären der schelmische Versuch der Filmemacher, nervige Touristen aus dem australischen Outback fernzuhalten. Wie man auf die Idee kommen kann, Rutger Enqvist sei ein typisch deutscher Name, erschließt sich mir zwar nicht so ganz, aber geschenkt. :-)
Absolut positiv zu vermerken ist, dass Taylor hier an einen Gegner gerät, der mit allen Wassern gewaschen ist und durchaus Paroli bieten kann - auch wenn ihm hier und da einige Patzer unterlaufen.
Durch ein paar unnötige Kontinuitätsfehler bringt sich 'Wolf Creek 2' leider selbst um eine bessere Bewertung, der Film hat aber auch so Spaß gemacht und ist für Genrefans auf jeden Fall eine Empfehlung wert.
Oscar Madness Film 120 (1 Nominierung)
Völlig überdrehte Hatz von Scrat, der sich wie immer durch seine Tollpatschigkeit und zahllose falsche Entscheidungen selbst im Weg steht. Das Tempo ist so enorm hoch, dass man bei einer einzigen Sichtung nur schwerlich alle Einzelheiten erfassen kann. Ein paar Gags sind richtig witzig, aber sie werden mit ungeheuer hoher Geschwindigkeit abgefeuert, was man schon irgendwie mögen muss.
Gemocht wurde diese Produktion allerdings ganz offensichtlich von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die 'Ice Age: Keine Zeit für Nüsse' eine Oscar-Nominierung in der Kategorie 'Bester animierter Kurzfilm' spendierte. Auch wenn es letztlich nicht ganz zu einer Auszeichnung gereicht hat, so ist dies doch ein beachtliches Signal für eine Vollblut-Komödie.
Frozen Cola!
Horrorctober 2017 - Film 13
Grundsolider australischer Horrorthriller, der zwar nicht viel neues bietet, aber doch mit Spannung und einem gnadenlosen und physisch präsenten Killer punkten kann. Nicht immer ist (wie so oft in diesem Genre) ganz nachvollziehbar, weshalb die Opfer nicht konsequenter ihren Zeitvorteil nutzen - sofern sich einer ergibt. Aber immerhin wird so zu einer massiven Erhöhung der Spannung beigetragen.
Den schleppenden Aufbau, der hier oft kritisiert wird, fand ich gar nicht mal so schlimm. Eher im Gegenteil. Auf diese Weise wirkt das Umkippen der Handlung meiner Meinung nach deutlich intensiver, als wenn quasi von der ersten bis zur letzten Minute immer nur gerannt und sich versteckt wird. Allerdings lässt einen der Schluss etwas ratlos zurück.
Wer zum Beispiel die 'Joy Ride' Filme mag, kann hier bedenkenlos zugreifen.
Solide Stonerkomödie mit Licht und Schatten, an der reihenweise Darsteller aus diversen Comedy-Formaten mitwirken. Vor allem Anna "Christy Plunkett" Faris ('Mom'), John "Harold" Cho ('Harold & Kumar') und Danny "Hyde' Masterson ('Die wilden Siebziger') passen da natürlich wie die Faust auf's Auge bzw. wie der Blunt ins Gesicht von Cheech und Chong. Und dass sich Jane bei der Polizeikontrolle als "Christy" ausgibt, könnte ein Indiz dafür sein, dass die Produzenten von 'Mom' Anna Faris' Rolle in 'Smiley Face' ganz bewusst auf dem Schirm hatten.
Die Geschichte beginnt zunächst nach dem bewährten "Wie bin ich da reingeraten?"-Prinzip und geht dann recht schnell in den Rückblick über. Jane nascht etwas zu derb von einem Teller Space Cakes und trifft reihenweise falsche Entscheidungen. Nach kurzer anfänglicher Euphorie macht sich jedoch die Paranoia breit und sie reitet sich durch unzählige Fehlschlüsse, die sie aus diversen Scheinkausalitäten zieht, immer tiefer ins Schlamassel. Mitunter macht es durchaus Spaß, sie bei ihrem Trip zu begleiten, teilweise ist es aber auch enorm anstrengend. High- und Lowlights halten sich in etwa die Waage. Kann man sich ansehen, muss man aber nicht.
Warmherzige Tragikomödie über ein Brüderpaar, das gemeinsam gen Meer durchbrennen möchte und sich auf eine gemeinsame Reise begibt. Vergleichbare Konstellationen kennt man ja bereits zur Genüge aus Filme wie 'Rain Man', aber dennoch gelingt es hier Markus Goller und seinem Filmteam, hier eigene Akzente zu setzen. Vieles steht und fällt natürlich mit der Performance von David Kross, der Barnabas mit viel Hingabe, aber auch mit der entsprechenden Würde verkörpert. Ein weiterer Pfeiler ist die bemerkenswert große Warmherzigkeit, die sowohl der Film, aber auch die allermeisten Figuren ausstrahlen. Tragisch ist jedoch, dass Protagonist Ben erkennen muss, dass [SPOILER] er seit sehr vielen Jahren alles gegeben hat und es dennoch nicht zur reichen scheint. Unter scheinbar völligem Verzicht auf ein eigenes Privat- und Berufsleben, eigene Freizeitaktivitäten, eine Beziehung, jugendliches (verantwortungsloses) Austoben und vieles mehr, hat er sich offenbar sehr lange Zeit mit völliger Hingabe, viel Liebe und Verständnis um seinen unterstützungsbedürftigen Bruder gekümmert. Dennoch kommt er unverschuldet (das Sorgerecht war ihm ohnehin bereits vor dem Übergriff auf den Polizisten verwehrt worden) in eine Situation, in der es für ihn kaum noch möglich ist, all dies weiterhin zu leisten. Er gibt alles, was er hat, aber sein Unterfangen gleicht einem Kampf gegen Windmühlen. [SPOILER ENDE]
'Simpel' nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise mit zwei interessanten Figuren, die letztlich weit mehr ist als nur ein kleiner filmischer Ausflug. Man merkt dem Film klar an, dass es sich hier um eine Romanverfilmung handelt - auch wenn man vorher gar nicht weiß, dass es eine ist. Die komplette Erzählung wird durchzogen von einer poetischen Note, der man sich nur schwer entziehen kann. So wirklich neu ist zwar nichts an 'Simpel', aber diese Produktion kann sich (nicht nur für deutsche Verhältnisse) absolut sehen lassen. Auch für Fans anderer Genres eine klare Empfehlung wert!
7,5 - 8 Punkte. Wegen der wohltuenden Warmherzigkeit die höhere von beiden Wertungen.
12 Stunden (an den beiden Tagen vorher jeweils "nur" ca. 10 Stunden) bei einem Filmfestival. Allerdings haben wir in der Mitte einen Film geschwänzt, um was zu essen. Dachte immer, das war einigermaßen krass, aber so manche hier drin stellen das ja locker in den Schatten oder sind ähnlich bekloppt. Feels like home. :-)
Trashfilmzeit!
Für den ersten Lacher hat gleich mal mp gesorgt - noch bevor der Film losging. "Fans dieses Films gefällt auch: Herr der Ringe, Matrix, Inception, Avatar, Inglorious Basterds, Shutter Island, The Dark Knight, 300" usw. Na dann kann ja nichts mehr schief gehen...
...wobei sich dann direkt die Frage anschließt: Gibt es tatsächlich richtige Fans dieses Machwerks? Vermutlich einen - und der hat dann eben auch die genannten Filme hoch bewertet. Ich war´s nicht! ^^ Wie auch immer, jetzt zum Film an sich:
Die Story steht ja schon oben in der Beschreibung. Mehr ist da auch nicht... Umgesetzt wird das alles in typischer Trashfilm-Manier. Sinnfreie Schnitte und Handlungen (z.B. Grub Snout tut so, als würde er auf die Uhr sehen, obwohl er gar keine an hat), sowie natürlich reihenweise Scheinkausalitäten und dümmliche Dialoge und Sprüche aus dem Off wie: "Trixie versucht wieder, einen Freund zu finden. Ihr Vater hat auf Urologe umgeschult und hilft ihr dabei." Viele der Szenen werden ganz bewusst so trashig wie möglich arrangiert und montiert (wenn beispielsweise immer und immer wieder eine der Figuren von der Seite in die Szenerie einsteigt). Einige davon sind auch einfach nur daneben - aber man weiß ja, worauf man sich einlässt.
Immerhin ist jetzt endlich geklärt, wohin Gary Busey am 14. Oktober verschwunden ist. Die zwei Prozent hätten es deutlich schlechter treffen können.* :-)
Nur zur Sicherheit: Der Film ist völliger Unfug und purer Trash, aber mich hat er scheinbar zum richtigen Zeitpunkt erwischt. Und das Ganze ist so over the top, dass der völlig übersteigerte Sexismus eigentlich auch keinem mehr weh tut. Trotzdem rate ich ausdrücklich jedem Nicht-Fan von Trash-Komödien à la 'Sex Pot' etc. von der Sichtung dieses Films ab! :-)
In diesem Sinne: BMA! BMA! BMA!!
*Okay, den versteht wahrscheinlich kein Mensch... Die Bemerkung spielt auf einen kleinen Running Gag aus 'The Leftovers' an... ;-)
Aus handwerklicher Sicht einen kleinen Tick besser als der Vorgänger; Kamera, Schnitt und Tonschnitt sind nicht ganz so stümperhaft wie im ersten Teil. Die Story ist genauso hanebüchen und die Scherze sind ähnlich primitiv und schlecht getimt. Wer zu den Leuten gehört, die immer kichern müssen, sobald "Muschi" oder "Fotze" gesagt wird, kann hier ein wahres Fest erleben. Das product placement wirkt hier nochmal eine Spur plumper (kaum zu glauben, aber das geht wirklich) - so wie eigentlich alles an dem Film. Aber auch in diesem Teil werden wieder einfachste Lösungen präferiert (s. Asperger).
Wie schon im ersten Teil lernt man auch hier wieder was:
1. Auch in Thailand sind die McDonalds-Becher auf deutsch beschriftet.
2. Asperger lässt sich durch einen Schubser in kaltes Wasser heilen, bzw. wer Zwangsneurosen hat, braucht einfach nur etwas Motivation zur Heilung.
3. Die Jugendlichen in Thailand sind tatsächlich noch blöder als die in Deutschland.
Insgesamt gehöre ich wohl zu den ganz wenigen Leuten hier drin, die den zweiten Teil auch nicht schlechter finden als den ersten. Der zweite ist in technischer Hinsicht einen Tick weniger stümperhaft umgesetzt und vom Gestus her auch nicht ganz so anmaßend. Schlecht fand ich ihn aber trotzdem.
Horrorctober 2017 - Film 12
Nur selten sieht man Filme, bei denen das qualitative Gefälle innerhalb des Filmteams derart groß zu sein scheint wie hier. Die Beleuchtung ist top, Darsteller und Ton sind gut und viele andere Kategorien sind absolut okay. Leider steht sich das Drehbuch teilweise selbst im Weg, was aber durchaus zu verkraften wäre, wenn nicht stellenweise die Kamera, aber vor allem die Montage völlig außer Rand und Band wären. Nicht umsonst hat sich in den letzten Jahrzehnten eine gewisse Filmsprache herausgebildet, um die "Lesbarkeit" von Filmen zu erleichtern. Von den tradierten Konventionen wird in vielen Produktionen auch oft und gerne abgewichen, um damit einen gewissen Mehrwert zu erzielen. Hier jedoch stellt sich immer wieder die Frage nach der Sinnhaftigkeit diverser Entscheidungen aus dem visuellen Bereich. Immer wieder wird die Schnittfrequenz in einigen Szenen ohne erkennbaren Grund massiv erhöht. Einstellungen, in denen sich weder das gefilmte Objekt, noch die Kamera bewegt, sind bei vielen DPs verpöhnt, sofern sie keinem bestimmten Zweck dienen. Dies scheint der Cutter durch völlig willkürliche Schnitte ausgleichen zu wollen. Als ob damit nicht genug wäre, werden auch wiederholt komplett sinnfreie Achsenspiegelungen gesetzt, deren Sinnhaftigkeit - zumindest für mich - in keiner Weise nachvollziehbar erscheint. Wäre nicht weiter schlimm, aber hier war es im Mittelteil so penetrant, dass es mir zeitweise fast schon die Lust am Zuschauen vermasselt hat.
Wie auch immer, insgesamt zeigt 'The Autopsy of Jane Doe' genug Potential, um etwas frischen Wind in das Genre zu pusten. Und wie gesagt: In einigen Bereichen wurde hier hervorragende Arbeit geleistet. Daher "Daumen hoch"!
Horrorctober 2017
Man bekommt genau das, was man erwarten durfte: Atmosphärisches und einigermaßen spannendes Horrorkino, das voll und ganz in der Tradition seiner Vorgänger steht. Die Auflösung stinkt (zumindest teilweise) mehrere Kilometer gegen den Wind, bringt aber auch einige Überraschungen mit sich. So gesehen wird hier zuverlässiger Fanservice geliefert; nicht mehr, aber (zum Glück) auch nicht weniger. Meinetwegen kann auch gerne noch ein neunter Teil folgen.
(Gerade noch) 7 von 10 aufgeschnittenen Köpfen.
Vorneweg: Ich bin wirklich neutral an die Sache herangegangen. Habe die 'Fack ju Göhte' Filme zwar bisher nicht gesehen, aber im Prinzip wusste ich rein gar nichts darüber - außer, dass sie recht erfolgreich waren. Umso überraschter war ich, als ich jetzt feststellen musste, dass es sich dabei nicht um eine normale Komödie, sondern um einen lupenreinen Trashfilm handelt - wobei der erste Teil ja angeblich sogar noch weit besser sein soll als die beiden anderen. Zum ersten mal stutzig wurde ich, als ich gesehen habe, dass es hier (ähnlich wie bei einigen Til Schweiger Filmen) schon wieder ein paar hohe Bewertungen und euphorische Kurzkommentare von Leuten gab, die sich ansonsten überhaupt nicht an der mp-Community beteiligt haben. Aber was soll's, da die Bewertungen meiner mp-Freunde so gespalten sind wie bei kaum einem anderen Film, wollte ich mir selbst ein Bild machen.
Rein filmtechnisch und schauspielerisch ist 'Fack ju Göthe' nicht der Rede wert. Und warum man jetzt ausgerechnet die schwächsten Witze aus den Pepe-Filmen recyclen musste, ist zwar nur schwer nachvollziehbar, aber es scheint ja gut beim Publikum anzukommen, wenn dem Lehrer Kleber auf den Stuhl geschmiert wird. Aber lasst euch von meinem Verriss nicht abschrecken: Wer es total lustig findet, wenn jemand „Schwanz“ sagt oder neben das Klo strullt, kann mit 'Fack ju Göthe' viel Spaß haben... Der Humor war zwar nicht mein Ding (ich fand keine einzige Szene lustig), aber geschenkt; Humor ist subjektiv, daher will dem auch gar keine allzugroße Bedeutung beimessen. Und auch über das teils penetrante product placement kann man notfalls noch hinwegsehen.
Das Drehbuch allerdings ist ein Schlag ins Gesicht für jeden Cineasten. Die rudimentäre Geschichte, die hier erzählt wird, ist jenseits von Gut und Böse. Als ob die Prämisse nicht ohnehin schon hirnrissig genug wäre, werden mehr oder weniger sinnfrei diverse dümmliche Sprüche und vermeintlich witzige Sketche aneinandergereiht, die oftmals auch vorsichtshalber mit einer Art Tusch beendet werden, damit die Leute auch wissen, dass die lustige Szene jetzt zu Ende ist.
Was hier von einigen als frisch und innovativ angepriesen wird, ist hinter der Maske letztlich nichts anderes als bieder und perfide. Es werden verschiedene Segmente des Prekariats gegeneinander ausgespielt, wie man es ja auch aus diversen RTL-Shows kennt.
Aber immerhin lernt man auch etwas:
1. Suizidgedanken lassen sich auch gerne mal mit einem Umstyling unvergessen machen.
2. Es gibt drei Arten von Unterschichtsvertretern:
a) Die coolen Assis (Typ Gangster mit Herz)
b) Die lustigen Assis (bildungsferne Schüler, die ständig total lustige Sachen sagen)
c) Die asozialen Assis (Hartzer, Junkies, Nazis)
Ein Glück, dass es Filme wie diesen gibt. Wo kämen wir denn hin, wenn dich die verschiedenen Segmente der Unterschicht nicht mehr gegeneinander aufhetzen ließen...? Hoffentlich kommt mir jetzt keiner mit "Dieser Film ist eine sehr lustige Satire auf den Sozialstaat und die Gesellschaft". Bitte nicht...!! :-))
Kürzlich hat mich eine sehr nette Person gefragt, wie ein Film aussehen müsste, dem ich null Punkte geben würde (was ich bisher noch nicht getan habe). Hier ist die Antwort. ^^ Viele Grüße in den sonnigen Süden! :-)
Horrorctober 2017
Die folgende Bewertung tut mir jetzt fast ein bisschen leid, weil meine mp-Freunde das B-Movie 'P2' durchweg positiv sehen; bei mir kommt er leider nur mittelmäßig weg. Alexandre Aja hat mir als Drehbuchautor schon viel Freude bereitet, hier jedoch spult er routiniert ein Schema F ab, das aber zugegebenermaßen von Regisseur Franck Khalfoun in atmosphärischer Hinsicht recht ansprechend umgesetzt wird. Wie man es aus diesem Horror-Subgenre kennt, wundert man sich gelegentlich über die Begriffstutzigkeit der Figuren (SPOILER: Polizisten übersehen gleich zwei mal das Handy, Angela nutzt mehrmals ihren Vorsprung nicht) oder über die Schrulligkeit des Killers, der zwischendurch lieber mit einem Teddybären tanzt, als sich um sein Opfer zu kümmern... Überhaupt: Wes Bentley hat mich in darstellerischer Hinsicht leider gar nicht überzeugt.
Auf der Habenseite kann 'P2' verbuchen, dass der Film recht kurzweilig und eher düster geraten ist und in manchen Szenen eine gute Spannung aufbauen kann. Unter dem Strich für mich klassisches Mittelmaß.
'Una und Ray' fühlt sich an wie ein trockenes und zähes Essen, bei dem einem so mancher Bissen droht, im Hals stecken zu bleiben. Andererseits verfügt dieses Drama aber auch über die nötige Würze (Kamera, Score, Darsteller) und eine gehörige Portion Schärfe (im Sinne von gesellschaftlicher Relevanz), was 'Una und Ray' zu einem Film macht, der noch lange nachwirkt.
Die visuelle Gestaltung ist außerordentlich ambitioniert für eine kammerspielartige Produktion und der Score bildet das Unbehagen, die Anspannung und die Aufregung der Protganostin (bzw. der Protagonisten) hervorragend ab. Rooney Mara ist ohnehin über jeden Zweifel erhaben. Die Qualität, mit der sie die gebrochene Figur Una darstellt, die innerlich ausgebrannt durch ihr Leben irrlichtert, aber nun zielstrebig, berechnend und ohne Rücksicht auf eigene und fremde Verluste ihren Plan durchführt, dürften nur die allerwenigsten Darstellerinnen abliefern können. Was Mara hier bietet, ist nicht weniger als ganz große Darstellerkunst auf allerhöchstem Niveau. Mit durchgehend gesenkter Stimme, leerem Blick und minimalistischer Mimik stellt sie ihre Figur ansprechend dar und lässt dennoch genug Raum zur Interpretation.
Überhaupt bietet das Drehbuch viele Freiräume zur Interpretation, die aber in diesem Fall keinesfalls mit Leerstellen verwechselt werden sollten. Vielen Szenen wohnt (teilweise auch nur scheinbar) eine gewisse Ambivalenz inne. Es bleibt der Intelligenz des Zuschauers überlassen, diese angemessen zu füllen oder sich entsprechende Gedanken darüber zu machen. So würde es auch nicht weiter verwundern, wenn fünf verschiedene Zuschauer zu sechs verschiedenen Interpretationen des Geschehens kommen würden...
++ SPOILER ++
Festhalten lässt sich jedoch, dass beide Charaktere ihre jeweiligen Versionen des Geschehens und der daraus resultierenden Konsequenzen präsentieren dürfen, die beide jedoch letztlich nur bedingt miteinander vereinbar sind. Während der sichtlich überrumpelte Ray mehrfach der Lüge überführt wird, merkt man Unas Ausführungen klar an, dass sie sich jahrelang (zwangsweise) damit beschäftigt hat. Ziel ihres Planes scheint daher auch nicht primär eine Bloßstellung Rays zu sein, sondern vielmehr eine "Heimsuchung" im übertragenen und im wörtlichen Sinn. Sie erscheint aus dem Nichts und verschwindet wieder in dasselbige. In Zukunft wird er gezwungen sein, sich auf völlig andere Weise mit den damaligen Geschehnissen auseinanderzusetzen. Während er laut eigener Aussage bis in die Gegenwart noch sexuellen Lustgewinn aus seinen diesbezüglichen Erinnerungen zieht, wird er nun mehr oder minder gezwungen sein, sich auch mit den Dämonen zu beschäftigen, die er damit rief. Jederzeit könnte Una wieder auftauchen und ihn an die düsteren Schattenseiten seiner Taten erinnern. Dass seinerzeit ein gewisses Einvernehmen bestanden haben muss, bleibt davon unbenommen. Doch sich darauf zu berufen, wäre in Anbetracht des beträchtlichen Altersunterschiedes schon mehr als fragwürdig. Zwar hatten beide an den Folgen ihres Ausfluges zu leiden. Ray jedoch in erster Linie an den juristischen Auswirkungen, während Una auf emotionaler Ebene zunächst mit Verwirrung und später mit gesellschaftlicher Stigmatisierung zu kämpfen hatte. Während Ray sich ein neues Leben aufbauen konnte (wobei nach wie vor ihm Raum steht, dass er seine Neigung bis heute nicht verloren hat), scheint vieles in Unas Innerem gestorben zu sein, was ein regelrechtes Martyrium für sie sein muss.
++ SPOILER ENDE ++
Zusammenfassend betrachtet ist 'Una und Ray' ein intelligent und handwerklich ambitioniert inszeniertes Drama mit guten Darstellern und ganz besonders einer großartig agierenden Rooney Mara, das sich auf durchdachte Weise einem brisanten Thema nähert und dessen psychologische und soziale Konsequenzen auszuloten versucht.
Nicht jeder wird mit der trockenen Inszenierung zurecht kommen, aber für ein eher theateraffines Publikum und für Zuschauer, die eher sperrige Dramen zu schätzen wissen, ist 'Una und Ray' eine ganz klare Empfehlung wert.
Das Künstlerdrama 'Maudie' beginnt zunächst etwas behäbig, überzeugt aber in ganz besonderem Maß durch das exzellente Spiel von Ethan Hawke und vor allem Sally Hawkins. Die kauzige, von Arthritis geplagt Malerin Maudie Lewis und ihr nicht minder verschrobener und ziemlich schroffer Gefährte Everett, die beide eher am Rand der Gesellschaft stehen, da sie ganz offensichtlich auch beide unter einer gewissen Stigmatisierung zu leiden haben, finden zunächst aus praktischen Erwägungen zusammen und bereichern gegenseitig ihre Leben.
Wirklich neu ist dieses Konzept zwar ganz gewiss nicht, aber alleine schon das Spiel der beiden Protagonisten, an denen sich das Drehbuch stets ganz eng orientiert, ist eine Sichtung wert. Den zweiten großen Pluspunkt bilden die Kamera sowie die in den meisten Szenen ebenfalls sehr gelungene Beleuchtung. Gerade die Landschaftsaufnahmen wirken fast ausnahmslos wie Postkartenmotive, denen ihr gemäldeartiger Charakter regelrecht anzusehen ist. Auf diese Weise lässt sich auch recht gut nachempfinden, woher die Malerin u.a. ihre Inspirationen genommen haben muss.
Wer keine ruhigen Biopics mag, sollte besser die Finger davon lassen. Aber den Fans von Künstlerdramen sei 'Maudie' auf jeden Fall ans Herz gelegt.
Horrorctober 2017 - Film 11
Was ist Menschlichkeit? Schnell fallen einem bei der Beantwortung dieser Frage Schlagworte wie Hilfsbereitschaft, Empathie, Zuverlässigkeit, Fürsorge, Zusammenhalt und eventuell auch Loyalität und dergleichen ein. Aber ist es das, was Menschen von Zombies unterscheidet? 'Train to Busan' wirft nicht als erster Horrorfilm die Frage auf, ob das tatsächlich so ist. Auch hier werden die Zombies in erster Linie von ihren Instinkten geleitet und sind im Prinzip nur darauf aus, ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen. Dabei ist sich jeder selbst der nächste, unterliegt aber auch (vermutlich) unwissentlich einem gewissen Herdentrieb. ++ SPOILER ++ All das trifft auch in besonderem Maß auf die Gruppe zu, die im vorderen Zugteil festsitzt und letztlich überrannt wird, als eine Frau die Tür zu ihrer Schwester öffnet. Letztlich haben sich diese Leute schon vorher wie Zombies verhalten und völlig entmenschlicht agiert. Kein Mitgefühl, keine Hilfsbereitschaft, keine Gnade. Dementsprechend geht in 'Train to Busan' die Verwandlung zum Zombie auch binnen Sekunden vonstatten. Während es im '(Fear) The Walking Dead'-Universum schon mal mehrere Stunden dauern kann, ehe sich ein verstorbener Mensch in einen Zombie verwandelt, handelt es sich hier nur um wenige Augeneblicke; der Schritt erscheint wesentlich kürzer. So ist es dann auch bei dem Ober-Unsympathen (ähnlich wie bei dem zumindest teilweise geläuterten Fondsmanager) dann auch eher ein stufenloses Hinübergleiten in den anderen Zustand.
Abgesehen von philosophischen Spitzen dieser Art ist 'Train to Busan' ein mehr oder weniger klassischer Zombiefilm. Nach Zombies im Hochhaus, Parkhaus, Einkaufszentrum und was weiß ich noch wo, ist jetzt eben ein Hochgeschwindigkeitszug als Kulisse dran. Die Zombies scheinen dabei völlig on fire zu sein. Sie bewegen sich mit enormer Geschwindigkeit und Agilität. Wirkliche Endzeitatmosphäre bzw. apokalyptisches Flair kommt dabei erst gegen Ende des Filmes auf. Trotz eines eher schleppenden Beginns ist diese Produktion aus Südkorea für Genrefans aber definitiv sehenswert! Alle anderen können zumindest durchaus mal einen Blick darauf werfen.
Präsidenten-Trash scheint sich mittlerweile zu einem eigenen Genre zu entwickeln. Als ob 'Big Game', 'Olympus/London has fallen' oder 'Pixels' nicht schon reichen würden, muss jetzt scheinbar auch noch 'Geostorm' her. Wenn er doch wenigstens lustig wäre, oder (wie sehr viele Asylum-Produktionen) eine Oben-Ohne-Party zu bieten hätte...
Eines muss mal 'Geostorm' aber lassen: Der Film hält, was der Trailer verspricht. Nämlich nichts. Man bekommt einen logikbefreiten No-Brainer nach Schema F, der in der ersten Hälfte auch tatsächlich als Blockbuster-Imitation durchgeht. In der letzten halben Stunde scheint dem Drehbuchschreiber dann aber alles egal zu sein und es jagt eine haarsträubende Szene die nächste.
Für Genrefans okay.
3 von 10 tiefgefrorenen Brasilianern.
Vorneweg: Das Buch habe ich nicht gelesen. Leider war trotzdem schon nach einem Drittel der Laufzeit klar, wie die Auflösung aussehen würde. Leider hat der Trailer in dieser Hinsicht viel zu viel verraten (bezeichnenderweise durch einen Satz, der im Film in der Form gar nicht vorkam - sofern ich mich nicht falsch erinnere). Wenn das Drehbuch schon recht konventionell daherkommt, sollte vielleicht der Trailer nicht noch weitere Spannung aus dem Film nehmen.
Gefallen haben mir jedoch der Cast und die Atmosphäre. Fassbender liefert eine gute Vorstellung ab und auch die anderen Darsteller liefern größtenteils zuverlässig ab. Das Setting im Schnee hat ebenfalls was. So plätschert der Film über weite Strecken vor sich hin. Wirkliche Ausfälle gibt es nicht, aber große Sprünge leider auch nicht. So steht unter dem Strich ein durch und durch solider Thriller ohne große Überraschungen. Kann man sich ansehen. Aber wer allzu große Erwartungen hat, wird womöglich enttäuscht werden.
'Weeds' lässt sich wohl am besten als Mischung aus 'Breaking Bad', 'Shameless', 'Orange is the new black' und (vor allem in den ersten drei Staffeln) 'Desperate Housewives' beschreiben. Gerade in den ersten Staffeln mischt sich doch eine gute Portion boshafter Zynismus mit in die Erzählungen, wenn sich immer wieder diverse Sauereien (nicht nur in Bezug auf Verbrechen) durch die bürgerliche Fassade Bahn brechen.
Die Botwin-Patchwork-Familie lässt sich dabei von Staffel zu Staffel tiefer in die "Unterwelt" (im Sinne von "weg vom braven und seriösen bürgerlichen Leben") ziehen, was so manche skurrile Blüten treibt. In den späteren Staffeln gehen den Autoren leider ein wenig die Ideen aus, aber das Finale trifft nochmal genau den richtigen Ton und bietet einen schönen und runden Abschluss.
Als kleiner Junge habe ich den Wert von Actionfilmen hauptsächlich anhand von zwei Kriterien bemessen: Qualität und Quantität von Explosionen und Verfolgungsjagden. Letztere galten vor allem dann als besonders wertvoll, wenn einer der Beteiligten durch eine Glasscheibe gefahren ist, die völlig sinnfrei just in diesem Moment von zwei Leuten über die Straße getragen wurde. Damit kann 'Megaforce' leider nicht aufwarten. Dafür aber mit so vielen Explosionen und pyrotechnischen Effekten, dass man sie kaum noch zählen kann. Es wird gesprengt und geräuchert, was das Zeug hält. Und immerhin ist auch Edward Mulhare ('Knight Rider') mit dabei.
Die Story bleibt dafür völlig auf der Strecke, bzw. es gibt eigentlich gar keine. Eine internationale Armee, die nicht müde wird, mit ihren latent homosexuellen Neigungen zu kokettieren (Beispiel: "Compadre, warum haben wir nicht geheiratet?" - "Weil du nicht kochen kannst."), jagt einen Terroristen, der sogar so unbedarft ist, mitten im Kriegsgeschehen die Luke von seinem Panzer zu öffnen, wenn man höflich anklopft. Was sich vor, während und nach der Schlacht (also den kompletten Film über) abspielt, spottet jeder Beschreibung. Aufgewertet wird dies jedoch durch eine völlig durchgeknallte Synchronisation von Rainer Brandt, der (ähnlich wie z.B. bei seinen Spencer/Hill-Synchronfassungen) immer dann richtig aufdreht, wenn die Lippenbewegungen der Darsteller nicht richtig zu sehen sind. Dann wird gekalauert was das Zeug hält und der Klamauk kennt kaum noch Grenzen.
- "Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen."
-- "Aus Ihrem Mund eine Entschuldigung?"
- "Nun ja, woraus denn sonst?"
...und wenn er nicht gestorben ist, dann segelt er noch immer mit seinem Regenbogenfallschirm im hautengen Einteiler sanft gen Erde.
Horrorctober 2017 - Film 10
Ordentlicher Slasher, der vielleicht nicht unbedingt originell ist, aber durch die Atmosphäre und die Bilder ordentlich punktet. Die Kamera liefert mitunter sehr beeindruckende Bilder, aber die Lichtsetzung erscheint in vielen Szenen leider sehr unstimmig.
Abenteuerlich erscheint jedoch die Einführung zu Beginn: In den 60er Jahren gab es mehrere Morde am Lake Bodom, die verschiedene Gerüchte und Schauergeschichten nach sich zogen. Und auf diesen Gerüchten wiederum soll die hier präsentierte Geschichte basieren. Naja...
Horrorctober 2017 - Film 9
Mein letzter cineastischer Ausflug nach Neuseeland war mit 'Dem Teufel auf den Kopf geschissen' ziemlich rustikal. Der Film war anarchisch, blutig und geschmacklos. All das trifft auch auf 'Deathgasm' zu. Diese Metal-Horrorkomödie ist deutlich frecher und weniger überladen als 'Freaks of Nature' und nicht ganz so trashig wie 'Sex, Gras & Zombies!', die beide thematisch in eine ähnliche Richtung gehen (abgesehen vom Metal). Natürlich sollte an der Stelle auch der fast schon obligatorische Vergleich zu 'Braindead' nicht fehlen (allein schon wegen Neuseeland)...
Der Anfang ist noch etwas müde geraten, doch im weiteren Verlauf ziehen die Splatter-Frequenz und der Unterhaltungswert immer mehr an. Und immerhin sind jetzt alle Zuschauer vor einem der krassesten Kampftricks aller Zeiten gewarnt. :-)