Framolf - Kommentare
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Alle Kommentare von Framolf
Eine Handlung vom Wühltisch und Witze aus der Mottenkiste. Vom absurden Humor aus dem 'The Lego Batman Movie' keine Spur. Viele der Späße hatten schon vor zehn Jahren einen Bart (Stichwort Wegweiser, Split Screen, Synchrostimme etc.) oder wurden aus den vorherigen Lego-Filmen nochmal aufgewärmt. Auch (oder gerade) ein überlanger Werbespot sollte eigentlich etwas mehr bieten, um das Publikum in die Kinos zu locken.
Technisch war auch in diesem Lego-Film alles tadellos - wofür 'The Lego Ninjago Movie' auch zweifellos ein paar Punkte verdient hat. Auch die Tatsache, dass man Jackie Chan mit einbezogen hat und hier und da ein paar Sprüche für das erwachsene Publikum eingeflochten hat, verdient Anerkennung. Inwieweit es Zitate, Variationen, Parodien oder sonstige Referenzen auf alte Kung Fu Filme gab, vermag ich (abgesehen von den Realfilm-Einspielern) nicht ausreichend zu würdigen, da ich nur ein paar wenige Filme aus diesem Genre präsent habe.
Hey Copa, ist das hier eigentlich ein Ranking (im Sinne von Lola Kirke steht "höher" als Blake Lively - nur so als Beispiel) oder einfach eine Liste mit loser Reihenfolge? ^^
Durch und durch mittelmäßige Komödie, die aber zumindest stellenweise recht lustig ist. Die vielen namhaften Darsteller sind nicht nur da, um mit ihren Namen das Filmplakat zu schmücken, sondern werten mit ihrem jeweiligen Stil den Film ganz klar auf. Die Handlung an sich schlägt wilde Haken, ist aber trotzdem nichts besonderes. Trotz einiger gelungener Momente ist 'Masterminds' aber trotzdem nur Mittelmaß.
Die neuseeländische Komödie 'The devil dared me to' mit dem äußerst geschmackvollen, aber zumindest programmatischen deutschen Titel 'Dem Teufel auf den Kopf geschissen' erweist sich als so etwas wie die Hardcore-Variante zu 'Hot Rod - Mit Vollgas durch die Hölle'. Brachialer Humor und derbe Geschmacklosigkeiten sind so etwas wie der tragende Pfeiler dieses Filmes. Natürlich fallen auch reihenweise beleidigende Sprüche, aber diese sind dermaßen over the top, dass sie eigentlich fast schon niemandem mehr weh tun. In dieser Hinsicht richten so manche vermeintlich harmlose Filmchen oder sogar einige Animationsfilme mehr Schaden an, indem sie auf subtile Weise bestimmte Publikumsschichten ausgrenzen oder diffamieren. Hier aber wird auf jede erdenkliche Weise Vollgas gegeben - nur nicht subtil. Der Holzhammer als Konzept sozusagen - 'Jackass' lässt grüßen...
Der Auftakt sowie die finalen zwanzig Minuten sind durchaus sehenswert und teilweise auch recht intensiv. Dazwischen jedoch findet sich viel Leerlauf ohne nennenswerte Entwicklung von Handlung oder Charakteren. Es ist auch kein (abstrakter) springender Punkt erkennbar, auf den das Drehbuch hinauswill. Allein die Erkenntnis, dass der Sadist auch selbst von inneren Dämonen gepeinigt ist, kann es ja nicht sein. Immerhin ist allerdings die Atmosphäre recht gut gelungen und auch Hauptdarsteller Vincent D'Onofrio weiß zu überzeugen.
Der erste vermeintliche Twist stinkt zehn Kilometer gegen den Wind, die finale Wendung hingegen kommt aus heiterem Himmel. Ob man das nun originell oder haarsträubend finden mag, bleibt jedem selbst überlassen...
Die Geschichte von 'Schloss aus Glas' erinnert ein wenig an 'Captain Fantastic'. Auf übertriebene schwarz-weiß Malerei wird verzichtet, dafür überwiegen ganz klar die Grautöne dazwischen. Brie Larson und vor allem Woody Harrelson überzeugen in ihren Rollen auf ganzer Linie. Aber auch Naomi Watts, die diese Woche gleich mit zwei Filmen in die deutschen Kinos startet ('The Book of Henry') stellt ihre Figur glaubhaft dar.
Vielleicht hätte man die Handlung noch ein wenig komprimieren können, aber insgesamt ist dieses Drama alleine schon deshalb sehenswert, da es viele kleinere und größere Wahrheiten enthält. Nicht nur bezüglich dessen, was gesagt wird, sondern auch in Bezug auf die (teilweise unausgesprochenen) Aussagen in Bezug auf Familie oder das Leben allgemein. Das leitmotivische Schloss aus Glas als Projektionsfläche für Träume, Visionen usw. wirkt dabei lange Zeit als eine Art Kitt auf die Familie, führt aber schon eine gewisse Brüchigkeit im Namen.
'Barry Seal - Only in America' schlägt in eine ähnliche Kerbe wie 'Narcos' und 'The Infiltrator' (in denen die Figur Barry Seal ja ebenfalls vorkommt), gewürzt mit einem Schuss 'Blow'. Der eher heitere Erzählton versucht, die Absurdität der Geschichte angemessen abzubilden, was auch größtenteils gut gelingt. Tom Cruise geht in seiner Rolle regelrecht auf, ohne seine übliche Show der übertriebenen Coolness abzuziehen. Stellenweise ist vielleicht das Tempo etwas zu hoch, aber im Großen und Ganzen wird man der Thematik durchaus gerecht. Besonders Ronald Reagan und sein bizarrer War on Drugs kommen hier extrem schlecht weg, indem klar aufgezeigt wird, dass seine Politik der Aufrüstung des Contras letztlich ganz klar als Brandbeschleuniger bezüglich der Kokainschwemme in Florida und anderen US-Bundesstaaten gewirkt hat, was - frei nach John Ehrlichmann - auch durchaus beabsichtigt gewesen sein dürfte.
Typisch deutsche Verwechslungskomödie, die aber zumindest besser als der Trailer ist. Bei den Darstellern findet sich etwas Licht (Berben) und relativ viel Schatten. Aber zumindest gelingt es allen recht gut, die sozialen Unterschiede sprachlich zu artikulieren.
Der gesamte Film ist recht kurzweilig, sorgt ab und an auch mal für ein Schmunzeln und driftet nicht in die völlige Niveaulosigkeit ab, was ihn dann zumindest noch ins Mittelmaß rettet.
Vielleicht wäre es besser gewesen, eine Anarcho-Komödie über die beiden Krankenschwestern in der Eröffnungsszene oder wenigstens über die von Rick Kavanian gespielte Figur "Olivjeh" zu drehen, aber sowas bekommt man in Deutschland wahrscheinlich nur schwerlich finanziert...
Kurios: Mit Iris Berben, Emilia Schüle, Jannik Schümann und Jannis Niewöhner sind gleich vier Darsteller aus dem Cast von 'Jugend ohne Gott' mit dabei, der derzeit ebenfalls in den Kinos läuft. Letzterer (Niewöhner) ist zu allem Überfluss derzeit auch noch in 'Ostwind 3' zu sehen...
Wie es das abgewandelte Zitat aus 'Citizen Kane' in den Film geschafft hat, wird wohl auf ewig das Geheimnis von Anika Decker bleiben. Eines interessiert mich dann aber doch noch: Wieso sind die Leute in Filmen wie 'High Society' oder '50 Shades of Grey' oft so reich, dass sie sich einen Privatjet leisten können, aber dennoch zu geizig, um sich einen Piloten dafür zu gönnen...? :-)
Darren Aronofskys neuester Streich 'mother!', den man mit Fug und Recht als Pendant zu 'Black Swan' bezeichnen kann, erweist sich in vielerlei Hinsicht als ausgestreckter Mittelfinger in Richtung einiger Teile des Publikums. Aber auch so manche seiner Kollegen aus den Bereichen Regie und (Dreh-)Buch dürfen sich getrost angesprochen fühlen. Auch die Vermarktung bekommt (in Person seiner durch Kristen Wiig dargestellten Agentin) ordentlich ihr Fett weg.
'mother!' strotz dabei nur so vor Metaphern, Rück- und Querverweisen. Biblische Motive finden sich ebenso wie psychologische Metaphern oder Verweise auf die gothic novel des frühen 19. Jahrhunderts. Selbst Versatzstücke von Cronenberg lassen sich unschwer erkennen.
Wer sich einen konventionellen Horrorthriller erwartet, sollte besser die Finger davon lassen. Die Zielgruppe dürfte eher jenes Publikum sein, das sich auch von eher kryptischen und boshaft satirischen Produktionen wie 'Borgman' und 'Swiss Army Man' nicht abschrecken lässt. Auf zornige Weise erzählt Aronofsky die Geschichte von einem Autor, der es zulässt, dass er, sein Privatleben und letztlich auch sein Werk vom Publikum bzw. der Öffentlichkeit und anderen externen Akteuren (wie zum Beispiel der Vermarktung) komplett vereinnahmt werden.
[SPOILER]
Der besagte Dichter ist bereit, dem erstrebten Ruhm nahezu alles zu opfern. Nicht aus Unwissenheit oder Naivität, sondern (wie der Verlauf der Geschichte zeigt) in voller Absicht. Wiederholt brennt er sprichwörtlich aus und muss dafür so ziemlich alles geben, was er hat. Übrig bleibt lediglich ein brüchiger Kristall der Erinnerung, der nur leidlich als Muse dient. Seine Kunst scheint sich dabei vollends von der Natur, der Menschlichkeit, dem Auge für das Schöne sowie der alltäglichen Realität zu entheben. Das Publikum wiederum erscheint hier als graue amorphe Masse (nicht umsonst sind sie farblos bzw. einfarbig gekleidet), die schlichtweg einem Herdentrieb folgt und einem völlig sinnentleerten Personenkult zu folgen scheint und lediglich an etwas Teilhabe bzw. einer Vereinnahmung des Dichters und seines Werkes interessiert zu sein scheint - dabei aber die Kunst, und das Umfeld des Künstlers zerstört und letztlich auch enormen Einfluss auf sein weiteres Schaffen nimmt.
So gesehen lässt sich 'mother!' auch als (im wahrsten Sinne des Wortes) flammendes Plädoyer für eine Autonomie der Kunst lesen. Es sei aber ganz klar darauf hingewiesen, dass die hier skizzierte kulturbezogene Lesart nur eine von mehreren möglichen darstellt. Es gibt diverse andere Zugänge zu diesem vielschichtigen Werk, die vermutlich ebenfalls intendiert sind (v.a. bzgl. Religion, Natur, Psychologie, Philosophie, Geschlechterrollen etc.). Aber das würde hier den Rahmen sprengen... :-)
Highschool- bzw. Sportkomödie mit einem jungen John Cusack als Schüler, der unter Liebeskummer leidet. Die slapstickartigen Einlagen, der Klamauk und die Kalauer sind deutlich in die Jahre gekommen, aber witzig wird es zumeist in den absurden Situationen oder wenn die Erwartungshaltung durchbrochen wird.
Leider krankt der Film an so manchen Goofs (z.B. als er den Comic zeichnet) und - was deutlich stärker ins Gewicht fällt - einer deutschen Synchro, die schon extrem grenzwertig ist. Die Sprecher sind teilweise viel zu alt, die Dialogregie nimmt kaum Rücksicht auf die Lippenbewegungen und auch die Übersetzung ist stellenweise mehr als unglücklich.
Trotz allem entschädigen so manche "schräge" Szenen für die offensichtlichen Mängel, die man daher durchaus in Kauf nehmen kann.
Man muss Regisseur David Brooks zugute halten, dass er mit einem recht geringen Budget einen doch einigermaßen spannenden Film erschaffen hat. Nur leider reißen einige Schwächen im Drehbuch wieder ein, was die Filmcrew aus handwerklicher Sicht eigentlich relativ ordentlich hinbekommen hat. Die Figuren verhalten sich mitunter völlig irrational und lassen zahlreiche Chancen, die sich ihnen bieten, ungenutzt verstreichen. Und so manche Entwicklung der Handlung wirkt leider auch auch extrem konstruiert. Hier hätte man mit wenig Aufwand einen weitaus hochwertigeren Film abliefern können.
Für Fans von Belagerungsfilmen aber durchaus mal eine Sichtung wert - sofern man den Maßstab nicht allzu hoch ansetzt.
Hört sich Al Gore selbst gerne reden? Aber sicher!
Berichtet er etwas blauäugig über die Klimakonferenz? Ganz klar!
Fokussiert er sich auf Dinge, die ohnehin schon bekannt waren? Absolut!
Lässt er einige Aspekte außer acht? Auch das!
Ist der Film dennoch sehenswert? Eindeutig ja!!
Das Thema ist nach wie vor relevant (vermutlich sogar dringlicher als je zuvor) und aus der Perspektive eines (ehemaligen) Politikers kann Gore dann doch einige Details beisteuern, die auch so manchen interessierten Zuschauern noch nicht geläufig gewesen sein dürften. Wenn der Film auch nur ein paar Leute dazu bringt, etwas ressourcenschonender zu leben oder etwas achtvoller mit ihrer Umwelt umzugehen, hat er sich schon gelohnt.
Französisches Feuerwehrdrama, das sowohl den Geist von 'Bringing out the Dead' als auch von 'Backdraft' atmet. Zwar fehlt die Rohheit von ersterem wie auch der Thrill von letzterem, aber dennoch gestaltet sich die Sichtung als enorm kurzweilig und interessant. Von der Struktur her wird - ähnlich wie bei dem Film mit Nicolas Cage - in erster Linie eine (mehr oder weniger) lose Abfolge von Einsätzen gezeigt (angereichert mit kleineren privaten Nebenhandlungen). Als verbindendes Element dient neben der Schuldfrage aus einem Verkehrsunfall-Einsatz die Suche nach einem potentiellen Brandstifter.
Bemerkenswert ist die Inszenierung einiger Einsätze, die enorm intensiv dargestellt werden. Die Kamera und vor allem der Ton werfen den Zuschauer mitten ins Geschehen; die Hektik wird förmlich greifbar. Besonders beeindruckend wurden der Verkehrsunfall, der Flächenbrand sowie der Einsatz in der Citè in Szene gesetzt.
'Gegen die Flammen' erfindet das Rad zwar nicht neu, ist aber dennoch eine Sichtung wert.
Das südafrikanische Tierabenteuer 'Der weiße Löwe' kommt als eine ziemlich wilde Mischung aus dokumentarischen und gestellten bzw. fiktionalen Elementen daher. So waren allein 25 verschiedene weiße Löwen und unzählige andere Löwen involviert. Sogar dem Warzenschwein hat man eine Zweitbesetzung gegönnt. :-) Aus verschiedensten Aufnahmen wird eine Art coming-of-age Geschichte aus dem Tierreich montiert. Unter didaktischen Gesichtspunkten durchaus wertvoll, unter produktionstechnischen Aspekten aber teilweise etwas fragwürdig; letztendlich aber gewiss kein schlechter Film.
Im Prinzip wurde hier drin ja schon alles geschrieben zu 'Breaking Bad', deshalb nur ein paar lose Gedanken von mir: Die Kameraarbeit ist hervorragend und verleiht den zahlreichen gezeigten Skurrilitäten eine zusätzlich Würze - ganz besonders zu Beginn vieler Episoden, wenn zunächst mal schräge oder untypische Situationen angedeutet werden, deren Bedeutung sich erst im Verlauf der Folge klärt.
Die Darsteller sind überwiegend gut bis sehr gut. Ich persönlich habe mich jedoch mit Skyler White (Anna Gunn) recht schwer getan. Keine Ahnung, ob es an der Figur oder der Darstellerin liegt; vermutlich beides...
Oscar Madness Film 128 (1 Nominierung)
'Dogtooth' aus Griechenland trägt die typische Handschrift von Yorgos Lanthimos, aber fällt (meines Erachtens) doch ein wenig hinter 'The Lobster' zurück. Möglicherweise liegt das aber auch an der deutschen Synchro, die ich als eher schwach empfand. Die Handlung an sich, die ein wenig verklausuliert vorgetragen wird, gestaltet sich recht drastisch.
Sehenswert ist 'Dogtooth' durchaus, wenn man gerne mal über den Tellerrand blickt, man sollte sich aber auf jeden Fall bewusst sein, dass es sich hierbei um alles andere als leichte Kost handelt.
Nachtrag: 'Dogtooth' wurde 2011 für einen Oscar in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film" nominiert, zog bei der Verleihung jedoch den Kürzeren gegenüber Susanne Biers Drama 'In einer besseren Welt'.
Drama aus Andorra(!), das eine recht unkonventionelle Liebesgeschichte erzählt. Wirklich viel dazu fällt mir leider nicht ein, weil die Sichtung schon eine Weile her ist, aber 'Amor Idiota' war auf jeden Fall einen Halt wert auf meiner cineastischen Weltreise. :-)
Soderberghs White Trash Version von 'Ocean's Eleven' ist ein ziemlich kurzweiliger und unterhaltsamer Film geworden: Kauzige Charaktere, eine ordentliche Heist-Geschichte in einem passenden Setting und sogar die Synchro hat es recht gut hinbekommen, den Südstaaten Dialekt angemessen ins Deutsche zu übertragen. Die namhaften Darsteller (aber auch die weniger bekannten) haben ihre Rollen gut im Griff. So steht unter dem Strich ein launiges Vergnügen über einige (vermeintliche) Hinterwäldler, die mit einem gewieften Plan und etwas Glück (dem Logan-Fluch zum Trotz) das ganz große Ding landen wollen. Macht Spaß!
Brutale und freizügige Historienserie mit (vor allem anfangs) teils grenzwertigen Effekten, aber dafür mitunter enorm dichter Atmosphäre und packender (wenn auch recht minimalistischer) Handlung. Das Ende der Geschichte ist in groben Zügen ja ohnehin bereits bekannt, daher wird hier die Spannung in erster Linie über das Schicksal diverser Nebenfiguren und über einen gewissen Effekt des Mitleidens generiert. Über einen längeren Verlauf kann man sich dem Kampf der Gladiatoren - gegeneinander und gegen die herrschende Klasse - nur schwerlich entziehen; zumal vor allem die handwerkliche Qualität immer weiter steigt.
Nicht alles ist perfekt, aber nur selten hatte ich so ein Vergnügen bei der Sichtung einer Serie wie hier.
Das Prequel zur Hauptserie, das in erster Linie aus produktionstechnischen Gründen (Erkrankung von Andy Whitfield, der letztlich leider verstarb) produziert wurde, steht der Stammserie in nichts nach. Zwar lässt sich bereits absehen, welche Figuren die Staffel sicher überleben werden, doch die Serie macht dies durch die Anreicherung mit zusätzlichen Details und die Einführung neuer Figuren (wie zum Beispiel Gannicus, dem "Rockstar" unter den Gladiatoren...) wieder wett. Die Effekte sind nicht immer so ganz geglückt, aber das tut dem Vergnügen keinen Abbruch. Für Fans der original Serie definitiv ein Muss (funktioniert aber notfalls auch alleine)!
Gute Krimiserie mit zwei hervorragenden Hauptdarstellern. Die Figuren an sich (vor allem Sarah Linden) sind eher sperrig, aber sie werden enorm intensiv dargestellt. Das Setting im grauen und verregneten Seattle passt ideal zur Handlung und zum seelischen Innenleben der (teils schwer depressiven) Figuren. Die ersten beiden Staffeln berücksichtigen auch die politische Dimension des Falles angemessen, Staffel drei legt den Fokus in erster Linie auf (zwischen)menschliche Aspekte. In einigen Episoden ist die Spannung kaum noch zu übertreffen. Die finale Staffel fällt in meinen Augen leicht ab, ist aber dennoch absolut sehenswert. Top Empfehlung für Leute, die gerne komplexe und schwermütige Krimiserien sehen.
'In Treatment - Der Therapeut' ist alleine schon deshalb interessant, da es sich um eine Kammerspiel-Serie aus dem Dramen-Genre handelt, während der überwiegende Teil der kammerspielartigen Fernsehserien aus den letzten Jahrzehnten eher aus den Bereichen Comedy (v. a. Sitcoms) und vielleicht noch Science Fiction stammt.
Interessant ist hierbei vor allem die Struktur der Erzählung, die einem Wochentagsrhythmus folgt, aber auch einige verbindende Elemente enthält. Die Qualität der einzelnen Episoden bzw. Sitzungstermine steht und fällt dabei mit der Beschaffenheit der Figuren und der Qualität der Darbietungen der beteiligten Schauspieler, die überwiegend sehr hoch ist. Besonders Protagonist Gabriel Byrne überzeugt durch sein nuanciertes Spiel und scheint damit auch den einen oder anderen Nebendarsteller inspiriert zu haben. Vieles bleibt oftmals ungesagt und lässt sich nur über Mimik und Gestik der Charaktere herleiten - was natürlich nur bei ambitionierten Darstellern und Regisseuren möglich ist. Auf wohltuende Art und Weise wird dem Publikum hier zugetraut, dass man nicht jede Kleinigkeit aussprechen oder erklären muss. Hier fühlt man sich als Zuschauer (im Vergleich zu vielen anderen Produktionen) wirklich ernst genommen. Sowohl die einzelnen Episoden als auch die Staffeln folgen im Prinzip in den meisten Fällen einem ähnlichen Spannungsaufbau und werden zum Ende hin oft immer interessanter. Wer gerne Kammerspiel-Dramen mag, sollte ruhig mal eine Sichtung riskieren.
Kubanisches Historiendrama von 1979 über einen Sklavenaufstand mit Roberto Blanco... Klingt allerdings schlimmer als es ist. :-)
'Maluala' trägt klare Züge des Arthouse-Kinos und konzentriert sich dankenswerterweise auf das Nötigste. Mehr oder weniger schnörkellos wird in ca. 80 Minuten im Prinzip dieselbe Geschichte erzählt, für die der taiwaneische 'Warriors Of The Rainbow: Seediq Bale' exakt die doppelte Laufzeit braucht. Die kulturellen Unterschiede und die abweichenden politischen Implementierungen sind im Prinzip die einzige Trennlinie zwischen beiden Filmen.
++ SPOILER ++
Das Ende ist dann jedoch sehr kubanisch geraten und liefert in politischer Hinsicht genau das, was angesichts des Produktionslandes zu erwarten war - was aber nicht zwingend schlecht sein muss.
Während sich für die 80er Jahre in den letzten Jahren (v. a. in ästehtischer Hinsicht) nach und nach konventionalisierte Darstellungsweisen ausdifferenziert haben, liegen die 90er in dieser Hinsicht noch relativ brach. Nachdem zunächst eher die bunten und trashigen Aspekte der 80er betont wurden, hat sich in den letzten Jahren ein etwas realitätsnäherer Inszenierungsstil durchgesetzt ('Stranger Things', 'The Americans', 'Show me a Hero', 'Halt and catch Fire' etc.). Da liegt die Frage nahe, welche Sichtweise auf die 90er sich wohl in den nächsten Jahren herausbilden (oder gar durchsetzen) wird. 'Magical Mystery' bietet einen frühen Fingerzeig in eine Richtung, die vielleicht denkbar wäre.
Arne Feldhusen hinterlässt seine typische Handschrift und inszeniert ein Roadmovie mit wenig Handlung, aber dafür mit Witz und einigen philosophischen Seitenhieben. Man merkt diesem charmant gefilmten skurillen Roadtrip an, dass hier durchaus Herzblut reingesteckt wurde, was gewiss Respekt verdient. Aber allzu wenig Punkte kann man einem Film, der u. a. Musik von Egoexpress, Alter Ego und immer wieder Miss Kittin einspielt, ohnehin nicht geben. :-)
Dieses Historiendrama mit Thrillerelementen wurde in schönen Bildern inszeniert, in deren Mittelpunkt Alicia Vikander hinreißend in Szene gesetzt wurde. Die von ihr dargestellte Figur der Sofia ist nur schwer greifbar, aber letztlich laufen alle Fäden bei ihr zusammen. Christoph Waltz hingegen spielt hier einen Geschäftsmann, der so selbstgefällig ist, dass er gar nicht bemerkt, wie ihm Hörner aufgesetzt werden.
Die Erzählung an sich schlägt einen nicht allzu verbissenen Ton an und bietet auch Raum für einige heitere Skurrilitäten (meist in Zusammenhang mit Gerrit oder Dr. Sorgh). Im Schlussdrittel ziehen Tempo und Spannung etwas an, unter dem Strich bleibt der Charakter einer Farce letztlich stets erhalten bzw. präsent.
Insgesamt fällt 'Tulpenfieber' im Vergleich zu den meisten Historienfilmen aus den letzten Jahren etwas aus dem Rahmen - allerdings auf eine eher angenehme und nicht so biedere Weise.