Framolf - Kommentare

Alle Kommentare von Framolf

  • 7

    Die Coen-Brüder persiflieren in der für sie typischen Art das Hollywood-Studiosystem und indirekt letztlich auch die heutige Filmindustrie. Für Cieneasten ein wahrer Hochgenuss! Der Film wartet mit einem prominent besetzen Cast auf und ein Großteil der Darsteller ist blendend aufgelegt und geht voller Elan in der jeweiligen Rolle auf. Das Setting ist großartig und bildet eine wunderbare Kulisse für den hintergründigen Humor. Ein sehr gelungener Film, der bei seiner Zielgruppe sicherlich viel Anklang findet, aber bei vielen anderen Rezipienten vermutlich ein langgezogenes Gähnen auslösen könnte. Sei´s drum: Dieser Film ist ein Unikat und war (für mich zumindest) absolut sehenswert!

    1
    • 6

      Auf der Haben-Seite kann diese Dokumentation eine Vielzahl schöner und spektakulärer Bilder verbuchen. Auch der Versuch einer "Zeitreise" durch die Geschichte des Waldes verdient Anerkennung.

      Weniger gelungen fand ich hingegen die zunehmend starke Einbindung von Menschen. Wie mein Vorredner bereits geschrieben hat: Diese wäre nicht nötig gewesen, um dem Zuschauer die Schönheit und Erhaltungswürdigkeit der Natur nahezubringen. Auch bei einem anderen Punkt muss ich mich meinem Vorredner anschließen: Die Montage lässt mitunter zu wünschen übrig, da sie stellenweise doch arg gekünstelt wirkt. Ob man jetzt diesen übertrieben artifiziellen Charakter braucht, um ausgerechnet reine Natürlichkeit darzustellen, sei mal dahingestellt.

      • 6

        Schauspielerisch ordentlich und auch ansonsten machen die Produzenten kaum Fehler. Allerdings lässt sich darüber streiten, worin der Mehrwert dieser Produktion besteht. Die Geschichte wurde so oder so ähnlich bereits des Öfteren verfilmt. Daher wäre es wünschenswert gewesen, wenn man etwas mehr Mut zu eigenen Akzenten gezeigt hätte. So ist es eben "nur" ein solides Drama ohne nennenswerte Stärken oder Schwächen.

        1
        • 3 .5

          Trashige Komöde, die nochmal etwas schwächer ist als der erste Teil. Viele müde Gags, aber im Gegensatz zu beispielsweise Adam-Sandler-Komödien sitzt zumindest ein Teil der Witze. Somit kann zumindest gelegentlich geschmunzelt und vereinzelt sogar gelacht werden. Nicht geeignet für Freunde des feinsinnigen Humors...

          1
          • 3 .5
            Framolf 26.04.2016, 18:34 Geändert 27.01.2021, 06:11

            An und für sich sehe ich mir solche Filme recht gerne an, aber hier ist der Funke nur sehr bedingt übergesprungen. Auch wenn es ein rein subjektives Kriterium ist: Ich mag die Regieführung in diesem Film nicht. Irgendwie spricht er mich nicht so richtig an und erzeugt keine Stimmung, für die ich zugänglich wäre. Der Film ist nicht wirklich schlecht. Okay, ein wenig unispiriert ist er schon, aber man hat schon schlimmere Werke gesehen. Aber mir ist er ein wenig zu kalt und steril; das gewisse Etwas, das ihn von ähnlichen Filmen abhebt, fehlt einfach. Allerdings muss man ihm zugute halten, dass er zwar (m.E.) sehr schwach startet, aber im weiteren Verlauf eher besser wird als schlechter. Der Schluss hat was!

            • 2 .5
              über Pixels

              Diese Happy Madison Produktion ist doppelt so lustig wie z.B. "Der Kaufhaus Cop 2"! Man kann nämlich insgesamt zwei mal leicht schmunzeln statt nur einmal... Damit ist eigentlich auch alles gesagt. Im Prinzip muss man nur "Happy Madison" oder "Adam Sandler" schreiben und jeder weiß, was los ist... Das Traurigste an der Sache: Im Vergleich zu den letzten Sandler-Produktionen ist "Pixels" sogar noch eine der besseren... Einen längeren Kommentar ist dieses Machwerk dann aber auch gar nicht wert...

              4
              • 6 .5

                Schönes Melodram, das Tykwer auf die für ihn typische Weise stimmungsvoll in Szene setzt. Tykwer verlässt sich dabei voll und ganz auf Tom Hanks - und dürfte nicht enttäuscht worden sein. Hanks dankt es ihm mit einer gewohnt ansprechenden Leistung und hebt den Film routiniert auf ein höheres Level.

                Minuspunkt: Der Trailer zum Film nimmt leider viel zu viel vorweg. Selbst ein kleines Stück aus der Schlusssequenz taucht darin auf. Schade.

                1
                • 6
                  Framolf 26.04.2016, 00:25 Geändert 26.04.2016, 00:27

                  Durch die teilweise vernichtenden Kritiken war ich schon auf das Schlimmste gefasst, aber letztlich war er dann doch zumindest mittelmäßig. Der Trash-Faktor ist relativ hoch und ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass die mitunter extrem plumpen Dialoge und verschiedenen Albernheiten in der Handlung in eben diesem Sinne genauso gewollt waren. Alles andere wäre einfach nur traurig... Die CGI bewegt sich - je nach Szene - zwischen ordentlich und extrem peinlich; vom 3D her war das Bild gar nicht mal so schlecht. Da hat man schon schlechtere Streifen gesehen. Schauspielerisch ist der Film unterste Schublade und der Schnitt ist mitunter ebenfalls total panne, aber wie gesagt: Unter dem Trash-Aspekt lässt sich diesem Film durchaus einiges abgewinnen. Der Score ist übertrieben pathetisch und die zahllosen Unzulänglichkeiten sorgen immer wieder für Lacher - sofern man sich über trashige Szenen amüsieren kann. :-)

                  1
                  • 7 .5
                    Framolf 25.04.2016, 01:46 Geändert 05.01.2024, 04:36

                    Oscar Madness Film 29´8 (2 Nominierungen)

                    Tragikomödie mit Charme, Herz und Verstand. Ove ist ein Pedant wie aus dem Bilderbuch. Augenzwinkernd wird seine schrullige Art gezeigt, alles und jeden zu maßregeln bzw. zur Einhaltung geltender Regeln anzuhalten. Nur mit staatlichen Obrigkeiten ("Weißhemden") und deren Regelwerk bzw. -auslegung hat er so sein Problem... Während die ähnlich angelegte Protagonistin in Nichaloas Hytners (zumindest in Deutschland) ungefähr zeitgleich veröffentlichten Tragikomödie 'Lady in the Van' einfach nur alles und jeden blockiert, abweist und vor den Kopf stößt, wird Ove auch und besonders durch seinen Gerechtigkeitssinn charakterisiert und wirkt dadurch deutlich greifbarer und bietet ungemein größeres Identifikationspotential. Bei aller Griesgrämigkeit ist er dennoch stets auch hilfsbereit (auch wenn er oft erst mehr oder weniger dazu gezwungen werden muss) und immer wieder auch bereit, über seinen eigenen Schatten zu springen. Dadurch ist er im direkten Vergleich die deutlich interessantere Figur und der gesamte Film somit auch um Längen ansprechender.

                    Im Kino kam der Film sehr gut an. Es wurde gelacht, mitgelitten und sicher wurde auch der eine oder andere Zuschauer zum Nachdenken angeregt. Mehr kann eine Tragikomödie nicht erreichen. Daumen hoch für Ove!

                    Nachtrag: In den Sparten Bestes Make-up und beste Frisuren und Bester fremdsprachiger Film wurde 'Ein Mann namens Ove' 2017 für einen Oscar nominiert.

                    2
                    • 5 .5

                      Sehr ordentlich animiert und für einen Animationsfilm sogar recht spannend. Hätte ihn mir zwar noch einen Tick lustiger vorgestellt, aber halb so wild. Die rasante Story macht vieles wett. Mit den Spielen bin ich nicht so gut vertraut, aber der Film funktioniert auch für Nicht-Experten ganz gut. Der Film pustet viel frischen Wind in das Animationsfilmgenre und kommt ganz ohne Anleihen bei Disney aus, was heutzutage durchaus bemerkenswert ist. Die Produzenten zeigen viel Mut zu eigenen Ideen und gehen einen ganz eigenen Weg - ganz ohne die üblichen Klischees zu übernehmen, wie man sie von Disney, Dreamsworks und Co. kennt. Über weite Strecken funktioniert das auch sehr gut. Für die Allerkleinsten würde ich den Film nicht unbedingt empfehlen, aber die meisten anderen Zuschauer werden damit durchaus Spaß haben, denke ich. Uns hat er jedenfalls recht gut gefallen.

                      Ach ja, es gibt einen Stinger während des Abspann und noch einen kleinen Rausschmeisser als post credit scene. Muss jeder selbst entscheiden, ob sich das Warten lohnt, aber wir haben es nicht bereut!

                      • 1 .5
                        Framolf 25.04.2016, 01:10 Geändert 28.01.2021, 06:27

                        Wow, war der schlecht! Der Möchtegern-Cop nervt; und der gesamte Film erst recht. Der erste Teil war ja noch okay und Kevin James finde ich grundsätzlich auch in Ordnung. Aber ein Teil der Witze ist so abartig schlecht, dass es im Nachhinein vielleicht besser gewesen wäre, völlig auf Humor zu verzichten... Die meisten Gagschreiber haben selbst in ihrem Mülleimer bessere Witze liegen als die, die einem in diesem Machwerk als Highlights verkauft werden. Es hat den Anschein, dass sich die Macher mehrere richtig schlechte Komödien zum Vorbild genommen haben und aus diesen wiederum die jeweils schlechtesten Witze abgekupfert haben. Naja, wo Happy Madison draufsteht, sind eben auch lahme Gags drin... Wenn ihr mit jemandem Schluss machen wollt, schenkt ihm/ihr einfach diese DVD, derjenige weiß dann schon bescheid, was ihr von ihm haltet... :-)

                        Aber es ist müßig, sich den Mund über den Kaufhaus Cop 2 fusselig zu reden. Wieso sollte ich mir mit dem Kommentar mehr Mühe geben, als es die Produzenten bei diesem Film getan haben...? Auf Logiklöcher sowie die schauspielerischen Leistungen gehe ich daher gar nicht erst ein...

                        2
                        • 6
                          Framolf 24.04.2016, 02:17 Geändert 24.04.2016, 02:17
                          über Visions

                          "Visions" beginnt als biederer Horrorthriller nach Schema F und setzt auf einen inflationären Einsatz von Jumpscares. Ungefähr ab der Hälfte lässt sich - wenn man der Handlung aufmerksam folgt - erahnen, in welche Richtung die Auflösung gehen könnte. Allerdings ist es sehr schwer, den kompletten Twist zu erraten, auch wenn genug Hinweise gegeben werden, um es theoretisch schaffen zu können. Die Puzzlestücke liegen offen auf dem Tisch, aber es ist nicht ganz einfach, sie alle richtig anzuordnen. So gesehen haben die Macher vieles richtig gemacht. Das Ende wertet den Film ganz klar auf und entschädigt für die vorherigen Szenen, die einem mitunter vorkommen, als hätte man sie schon mal wo anders gesehen.

                          • 2
                            Framolf 22.04.2016, 23:03 Geändert 27.01.2021, 06:14

                            Ich kann diesem Machwerk nicht viel abgewinnen. Die Dialogregie ist schwach, der Tonschnitt stümperhaft und die Regie uninspiriert. Sämtliche Motive hat man anderswo schon besser gesehen: Der Freak im Keller (Mike Mendez Killers), der Vater, der seine Kinder zu Komplizen macht (Frailty), die Rape & Revenge Geschichte (I Spit On Your Grave) oder zynische Auseinandersetzung mit menschlichen Abgründen (Natural Born Killers und gefühlt tausend weitere Beispiele). Beißender Zynismus hin, vermeintliche Gesellschaftskritik her, mich hat dieser Film in weiten Teilen einfach nur gelangweilt. Natürlich ist Langeweile bzw. Kurzweil immer auch eine Sache der persönlichen Vorlieben, aber meine wurden hier ganz offensichtlich nicht getroffen.

                            Positiv: Sean Bridgers darf (wie später auch in 'Rectify' und 'Room') den Sadisten geben.

                            2
                            • 6 .5
                              Framolf 22.04.2016, 16:27 Geändert 27.01.2021, 06:12

                              Unterhaltsame Horror-Groteske, in der Shyamalan Horror- und Found-Footage-Filme und letztlich auch sein eigenes Œuvre persifliert. 'The Visit' gibt vor, ein ernsthafter Horrorfilm zu sein, durchbricht aber die Erwartungen immer wieder mit skurrilen Scherzen. Zur Verstärkung dieses Effekts werden nahezu alle gängigen Horror-Klischees bedient, nur um immer wieder mit völlig überdrehten, fast schon ins surreal übersteigerten, Einschüben für Lacher zu sorgen. Zumindest bei einem Teil des Publikums. Diese Technik bzw. diese Art von Humor dürfte sicherlich nicht jedermanns Sache sein und setzt schon eine ganz spezielle Art von Publikum voraus.

                              In diesem Sinne: YAHTZEE!!! :-)

                              Abschließend noch ein paar (massiv) SPOILERhaltige Gedanken zur Handlung (am besten erst nach Anschauen des Films lesen!!):
                              +++SPOILER+++
                              - Wieso ruft die Mutter nicht direkt schon die Polizei, als sie von den Kindern erfährt, was dort los ist?
                              - Selten einen derart vorhersehbaren Film gesehen, was (s.o.) vermutlich auch genau so geplant ist. Bereits nach wenigen Minuten Laufzeit deutet sich an, was letztlich dann als "Twist" verkündet wird. Die Tatsache, dass die Mutter ihren Eltern nicht begegnen will, lässt bereits vermuten, was da los ist. Im Laufe des Films werden dann im 5-Minuten-Takt diverse Hinweise regelrecht mit dem Holzhammer auf das Publikum eingeschlagen: Beide "externen" Besucher treffen die vermeintlichen Großeltern nicht an, letztere lassen sich auch nicht mehr im Krankenhaus blicken, die Laptop-Kamera geht kaputt und insgesamt drei mal verfallen die Großeltern in absolute Panik, als sie auf ihre Tochter angesprochen werden und die Antwort nicht kennen. Aber letztlich wird auch dadurch wieder Humor erzeugt, wenn dem Großvater beispielsweise nichts besseres einfällt, als wahllos auf einen Passanten einzuprügeln, nur um nicht antworten zu müssen. Aber wie gesagt: Nicht jeder wird darüber auch tatsächlich lachen können.

                              1
                              • 5 .5

                                Solider und sehr kurzweiliger Animationsfilm. Man merkt, dass die Macher bemüht sind, stellenweise auch Pfade abseits der Route, die der Konkurrent Disney einschlägt, zu beschreiten - auch wenn sie sich natürlich nicht ganz von den Einflüssen des Branchenprimus freimachen können bzw. wollen. Die Story an sich kommt ziemlich uninspiriert daher, aber andererseits bekommt der Zuschauer genau das, was man nach den ersten beiden Teilen erwarten konnte.

                                • 5 .5

                                  Schauspielerisch auf hohem Niveau, erzählerisch mit guten Ideen, aber auch ein wenig kalt (was wohl auch in der Natur der Charaktere begründet sein dürfte) und ziemlich unkonventionell strukturiert. Very british. Auch (und vor allem) was den Humor und die Charakterisierung der Figuren betrifft. Für Arthouse-Fans sicherlich eine Sichtung wert. Den roten Faden hätte man für meinen Geschmack ein wenig dicker spinnen können, aber alles in Allem wurde es ein solider Film, der weder bemerkenswert gut noch schlecht ist.

                                  • 5 .5

                                    Die Geschichte ist ja hinlänglich bekannt und meine Vorredner haben schon alles Wesentliche gesagt, daher kann ich es bei einem Kurzkommentar belassen :-) Die CGI ist überwiegend gut bis sehr gut, der Film fällt etwas düsterer aus als erwartet und ist athmosphärisch nicht schlecht. Irgendwie mangelt es ihm aber ein wenig an einer "Seele". Naturgemäß halten sich Spannung und Unvorhersehbarkeit - wie bei nahezu allen Remakes - schwer in Grenzen. Daher musste Favreau andere Wege finden, um beim Publikum punkten zu können. Dies ist ihm auch einigermaßen gelungen, jedoch hätte er sein Werk mit etwas mehr Tiefgang oder etwas schärfer charakterisierten Figuren ohne viel Aufwand zusätzlich würzen können. Dennoch steht unter dem Strich ein solider Blockbuster, der aber nicht annähernd so lange nachwirken wird wie sein Vorgänger.

                                    • 4 .5
                                      Framolf 19.04.2016, 01:02 Geändert 19.04.2016, 02:30

                                      Endlich mal wieder ein deutscher Film über geschlechterspezifische Stereotype... Sowas gab es ja schon seit... ähm... zwei Wochen (oder so) nicht mehr... Das Drehbuch ist leider schon extrem dünn. Eigentlich werden nur verschiedene sketchartige Szenen aneinander gereiht, die durch eine rudimentäre Rahmenhandlung bestenfalls lose miteinander verknüpft sind. Für die Darsteller alles andere als ein dankbarer Job. Ist es so doch nahezu unmöglich, seiner Figur entsprechende Konturen oder gar so etwas wie Tiefe zu verleihen. Es ist jedoch nicht alles schlecht. Korittke legt sich gut ins Zeug und auch González liefert eine ansprechende Performance ab. Metschurat spielt immerhin noch solide. Wie man aber auf die Idee kommen konnte, Frederick Lau als 21-jährigen zu besetzen, wird wohl das Geheimnis der Macher bleiben. In Sachen Soundtrack zeigen sich die Macher zumindest bemüht, Schwung in die Sache zu bringen, was stellenweise gelingt, manchmal aber auch in die Hose geht. Über den Humor kann und will ich nicht viel sagen, da diesbezüglich die Geschmäcker einfach zu verschieden sind. Es wurde durchaus gelacht im Kino, aber meist von verschiedenen Leuten an unterschiedlichen Stellen. Das ist natürlich öfter mal bei Komödien so, aber so extrem wie bei diesem Film ist es mir schon lange nicht mehr aufgefallen. Es haben immer nur ein paar wenige Leute gelacht, aber je nach Witz waren es mehr oder weniger immer andere Leute. Offensichtlich sind also für (fast) jeden ein paar passende Witze dabei, aber so gut wie niemand wurde vom kompletten Film geflasht. Sneaktypisch haben ein paar Leute wieder vorzeitig den Saal verlassen (wie bei vielen anderen Filmen auch), aber die Leute vor und hinter uns, haben den Film am Ende gelobt. Daher denke ich mal, dass der Film schon sein Publikum finden und zumindest für seine Zielgruppe interessant sein wird. Für mich war er okay, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

                                      • 3
                                        Framolf 17.04.2016, 01:17 Geändert 10.09.2023, 02:04

                                        Oh weia, was war denn? Als ob es nicht schon genug Hirni-Actionfilme gibt, wird hier ein weiteres düsteres Kapitel zu dieser Geschichte hinzugefügt.

                                        Die Prämisse könnte alberner kaum sein, aber aus abstrusen Ideen sind ja schon oft auch sehenswerte Werke geboren. Was hier aber veranstaltet wird, spottet jeder Beschreibung. Zu Beginn noch relativ konventionell, zeigt sich schnell, dass man die Handlung tunlichst nicht hinterfragen sollte. Genretypisch wird auf Realismus nicht viel wert gelegt, was auch nicht weiter schlimm ist und grundsätzlich auch nicht zu nennenswerten Punktabzügen bei Actionfilmen führen dürfte. Spätestens nach 50 Minuten verabschiedet sich der Film aber endgültig in die Trash Ecke. Das Problem dürfte dabei die Regie sein. Der Film nimmt sich selbst stellenweise viel zu ernst und gibt sich an anderer Stelle wieder betont selbstironisch und augenzwinkernd. Es wird mit beiden Extremen kokettiert, wodurch eine ganze Reihe von Szenen unfreiwillig komisch wirkt. Der Film hätte durchaus gut funktionieren können, wenn sich die Macher für einen Weg entschieden und diesen mit allen Konsequenzen durchgezogen hätten. So aber wirkt alles etwas unentschlossen und unausgegoren und irgendwie auch nur hingerotzt. Actionfilme müssen ganz gewiss nicht realistisch sein und können zu einem großen Vergnügen werden, wenn sie Unlogik auf die Spitze treiben und zum leitenden Prinzip erklären. Was hier aber gezeigt wird, ist nicht Fisch und nicht Fleisch. Klar, manche Leute mögen solche Filme, aber mir persönlich sind Filme lieber, die sich klar für eine Richtung entscheiden und diese mit allen Konsequenzen zu Ende gehen.

                                        Ein paar Punkte gibt es aber trotzdem. Zum einen für die schönen Landschaftsaufnahmen, die zwar nicht viel mit Finnland zu tun haben dürften, aber was soll's. Zum anderen für den einen oder anderen Lacher, für den der Film (teilweise auch unfreiwillig) sorgt. Es ist zumindest noch einer jener Filme, über die man sich ein Stück weit lustig machen kann und die somit letztlich dann doch einen gewissen Unterhaltungswert bieten.

                                        3
                                        • 5 .5
                                          Framolf 15.04.2016, 11:29 Geändert 17.04.2016, 01:23

                                          Filmische Farce über zwei Wichtigtuer bzw. Möchtegern-Hochstapler, die mit verschiedenen Mitteln (und unterschiedlichem Erfolg) versuchen, sich deutlich besser zu "verkaufen"/präsentieren, als sie eigentlich sind. Positiv sind die genauen Beobachtungen, durch die Regie und Drehbuch diverse Lügen und Wahrheitsdehnungen im Alltag beobachten und als solche entlarven. Eine weitere Interpretation wird dabei zumeist dem Zuschauer selbst überlassen. Dies geht jedoch enorm auf Kosten der Sympathie der beiden Protagonisten, die man im realen Leben wohl keine zehn Minuten ertragen könnte. Die Handlung balanciert irgendwo zwischen konservativer und chaotischer Erzählung und schließt mit einer - für meine Begriffe - sehr merkwürdigen Auflösung der Situation ab. Hin und wieder kann man über den extrem eigenwilligen Humor durchaus schmunzeln, "richtige Lacher" dürften die meisten Zuschauer jedoch vergebens suchen. Der Film hat durchaus gewissen Qualitäten, die aber sicherlich nicht jedermanns Geschmack treffen dürften.

                                          • 4
                                            Framolf 15.04.2016, 11:11 Geändert 15.04.2016, 11:12

                                            Lauwarme Komödie, die müde vor sich hin plätschert - mit trivialpsychologischen Einwürfen nahe der Fremdschämgrenze. Als Plädoyer für Freundschaft und Loyalität funktioniert der Film etwas besser. Die Prämisse ähnelt derjenigen in "Prakti.com", jedoch biegen beide FIlme in etwas unterschiedliche Richtungen ab. De Niro spielt seinen Part routiniert solide, Hathaway legt sich - gemessen an der Banalität des Drehbuchs - relativ gut ins Zeug. Letztlich ist es einer jener Filme, die zwar okay sind, die man aber wenige Monate später schon wieder völlig vergessen hat.

                                            • 5 .5

                                              Grundsolider Actionfilm, der weder besonders gut noch schlecht ist. Für Actionfans sicher einen Versuch wert, für alle anderen ein passabler Zeitvertreib ohne nennenswerte Alleinstellungsmerkmale. Wobei man auch sagen muss, dass das Label "Actionfilm" auch gar nicht so richtig passt. Dafür sind es eigentlich zu wenig gezeigte Actionszenen.

                                              1
                                              • 2 .5
                                                Framolf 13.04.2016, 04:26 Geändert 13.04.2016, 04:38
                                                über Lucy

                                                Ich habe schon viele gute, schlechte, intelligente, seltsame oder auch eigenwillige Filme gesehen, so dass ich mit Superlativen extrem vorsichtig bin. Aber Lucy dürfte so ziemlich das Unlogischste sein, was mir seit vielen Jahren untergekommen ist. Wer Actionfilme schaut, weiß ja in der Regel, was einen erwartet und dass man nicht alles auf die Goldwaage legen sollte. Mit viel gutem Willen lässt sich dann ja meistens auch einiges schönreden - selbst bei den billigsten Trashfilmen. Aber was Luc Besson bei diesem Machwerk geritten hat? Man weiß es nicht. Er garniert eine Geschichte, die derart unlogisch ist, dass sie in dieser Hinsicht neue Maßstäbe setzt, mit ein paar Anleihen von Kubrick und Malick und hofft einfach mal darauf, dass es funktioniert. Was hätte man mit den Produktionskosten in Höhe von 40 Mio nicht alles anstellen können! Stattdessen verachtet Besson sein Publikum anscheinend so sehr, dass er Lucy auf die Leute loslässt. Die Figuren handeln völlig sinnfrei und auch sonst jagt eine Peinlichkeit die nächste - gekrönt von Scarlett Johanssons Versuch einer minimalistischen Performance, der krachend scheitert. Immerhin wird visuell einiges geboten und durch das hohe Tempo weist der Film auch keine unnötigen Längen auf. Somit bleibt ihm (zumindest von mir) die Bewertungshöchststrafe erspart...

                                                3
                                                • 6

                                                  Teilweise etwas trocken inszeniertes Biopic, aber mit tollen Darstellerleistungen von Maguire und Schreiber sowie von den Nebendarstellern und sehr gut passendem Soundtrack. Sozusagen ein Sportfilm für Arthouse-Fans ;-)

                                                  Kleiner Wermutstropfen: Die am Ende des Films per Schrift eingeblendeten nachfolgenden Ereignisse waren teils mindestens genauso interessant wie das im Film gezeigte Geschehen. Das Eine oder Andere davon hätten wir gerne noch gesehen.

                                                  • 8
                                                    Framolf 08.04.2016, 15:47 Geändert 05.04.2022, 05:28

                                                    Oscar Madness Film 141 (1 Auszeichnung, 4 weitere Nominierungen)

                                                    Der Film ist nahe dran, eines der größten Meisterwerke der jüngeren Filmgeschichte zu sein. Handwerklich exzellent. Technisch großartig (der Oscar für die visuellen Effekte ist mehr als verdient), top Darstellerleistungen, exzellenter Score, tolle Kamera & Schnitt und dazu eine Story, die sich um möglichst hohe Kohärenz bemüht und deutlich poetische/literarische Züge trägt. Dennoch fehlt in meinen Augen noch ein kleiner Tick zu einer absoluten Spitzenbewertung (ist aber rein subjektiv, objektiv gibt es kaum etwas zu bemängeln). Die ersten 45 Minuten empfand ich als relativ anstrengend (wenngleich sie natürlich für die Geschichte unerlässlich waren), danach wurde es deutlich unterhaltsamer und relevanter. Positiv fand ich auf jeden Fall auch die Bemühungen, einen Großteil der Rahmenbedingungen auch wissenschaftlich zu unterfüttern. Mag sein, dass sich das alles irgendwann teilweise wieder überholen wird, aber das liegt in der Natur der Sache und trübt den Gesamteindruck des Filmes in keiner Weise.

                                                    Nachtrag: Neben den oscarprämierten Spezialeffekten konnte 'Interstellar' auch eine Nominierung in der mit den visuellen Effekten verbundenen Kategorie "Bestes Szenenbild" erlangen (Gewinner: 'Grand Budapest Hotel'). Drei weitere Nominierungen konnten in den Sparten erlangt werden, die sich den visuellen Eindrücken entziehen, aber dafür über die Tonspuren wirken: Sowohl die Tonmischung (Gewinner: 'Whiplash') und der Tonschnitt (Gewinner: 'American Sniper') als auch die Filmmusik (Gewinner: 'Grand Budapest Hotel') wurden im Rahmen der 87th Academy Awards für die Vorauswahl berücksichtigt, jedoch am Abend der Verleihung nicht prämiert.

                                                    4