Framolf - Kommentare

Alle Kommentare von Framolf

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    Framolf 15.10.2023, 20:47 Geändert 08.02.2024, 06:05

    Horrorctober 2023: First Blood, Film #18

    Der Moderator eines Radiosenders und sein Tontechniker werden als Geiseln genommen, um zu erzwingen, dass eine ganz bestimmte Thematik während der Sendung erörtert wird. Schnell wird klar, dass es hier wohl nicht um eine politische Botschaft, sondern um eine persönliche Angelegenheit gehen dürfte, und dass die Ereignisse höchstwahrscheinlich nur den Auftakt zu einer blutigen Nacht bilden werden.

    (Spielfilm-)Regiedebütant Pedro C. Alonso inszeniert 'Feedback' als (psychisch wie physisch) brutales Kammerspiel über Geschehnisse, die sukzessive eskalieren. Mit fortschreitender Laufzeit wird einmal mehr deutlich, dass die moralische Dimension von Selbstjustizfilmen keineswegs so eindeutig ist, wie es die Autoren einiger Rachegeschichten glauben machen wollen. Das Prinzip „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ ist im konkreten Fall eben doch oft deutlich komplexer als in der Theorie.

    Nach einem etwas nebulösen Beginn und einigen gravierenden Enthüllungen stellt sich für die Zuschauer von 'Feedback' irgendwann die Frage, ob bzw. mit wem sie hier mitfiebern wollen. Wer sich ohne größere Bauchschmerzen für eine der beiden Seiten entscheiden kann, macht es sich wahrscheinlich zu einfach. Denn das Szenario, das hier entworfen wird, kann keineswegs duch einen schwarz-weiß Filter beurteilt werden, denn dazu ist die Lage zu uneindeutig. Man könnte sie mit einer Lage umschreiben, in der auf beide Seiten einer Waage ständig neue Gewichte gelegt werden.

    So gesehen stellt 'Feedback' nicht nur der äußeren Form nach ein Kammerspiel dar, sondern es fließen auch inhaltliche Kernmerkmale des Kammerspiels in die Handlung mit ein. Schließlich wird auch eine grundsätzliche Fragestellung verhandelt; und zwar auf eine Weise, die nicht wenige Thrillerfans ordentlich unterhalten dürfte.

    KURZFAZIT

    Effektives Kammerspiel für Thriller- und Horrorfans.

    34
    • 4
      Framolf 14.10.2023, 21:21 Geändert 15.10.2023, 00:24

      Horrorctober 2023: First Blood, Film #17

      ++ Minimaler SPOILER ++

      Eine militärische Einheit trifft in einem entlegenen Winkel Schottlands auf ein Rudel zotteliger Gegner, die Eindringlinge aber mal so gar nicht leiden können. Ohne zuviel zu verraten: Am Ende der Geschichte werden beide Gruppierungen schwer dezimiert sein.

      Neil Marshalls ('Hellboy – Call of Darkness') Regiedebüt fällt erstaunlich routiniert aus. Zwar weist es stilistisch so einige Ecken und Kanten auf und man merkt, dass besonders in den Kämpfen mit den Werwölfen – ganz offenkundig aus finanziellen Gründen – mehrfach getrickst werden musste, doch insgesamt erzählt er seine Geschichte erstaunlich trocken. Inhaltlich ist diese kaum der Rede wert. Dialog- und Kampfszenen wechseln sich stetig ab und mit jeder Runde steigt der Eskalationsgrad. Bei der Gestaltung der Charaktere macht Marshall keinen großen Hehl daraus, wer das Zeug zum Helden haben könnte und wer als reines Werwolffutter mit dabei ist; dementsprechend spielt sich die Spannung auf einem eher überschaubaren Niveau ab. Der Rest ist (abgesehen von einigen Schummeleien bei der Kameraarbeit) solides Filmhandwerk.

      4 von 10 zerstörten Gebäuden mit unkaputtbaren Holztüren.

      KURZFAZIT

      Simpel gestricktes Schauermärchen aus den schottischen Highlands.

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      • 4

        Horrorctober 2023, Film #16

        In einer Welt, in der man sich längst mit der Existenz von Zombies arrangiert hat, deutet für einen Investigativjournalisten einiges auf eine folgenreiche Verschwörung hin. Um verheerende Konsequenzen für eine große Zahl von Menschen zu verhindern, begibt er sich mit einigen Mitstreitern auf ein Himmelfahrtskommando zur Zerstörung eines Servers.

        Zwar wurden die Comedy- und Trashelemente aus dem Vorgängerfilm, die vor allem an die Rolle von Rob Riggle gekoppelt waren, weitestgehend aus dem Erzählton getilgt, doch ansonsten pressen die Produzenten die Handlung und die Inszenierung in die nahezu selbe Schablone. Das Resultat ist eine recht müde Fahrt, die zwar nicht komplett im Graben endet, aber auch keinerlei Highlights zu bieten hat.

        Vier von zehn Forschern, die aussehen wie Metzger.

        KURZFAZIT

        Uninspirierte Fortsetzung eines ohnehin schon nicht gerade ambitionierten Zombiefilmes.

        32
        • 4 .5

          Horrorctober 2023: First Blood, Film #15

          Eine kauzige Familie betreibt ein Hotel in einem Winkel von Südkorea, an den sich nur selten Passanten verirren. So nach und nach kehren jedoch immer mehr Wanderer bei ihnen ein, von denen allerdings nur ein Teil wieder lebendig abreist...

          Jee-woon Kim ('A Tale of Two Sisters') zeigt in seinem Regiedebüt eine Ansammlung von Charakteren, die sonderbarer kaum sein könnten. Und zum Leidwesen mehrerer Hotelgäste verhalten sie sich als Familie sogar noch eigenartiger als sie es alleine ohnehin schon tun. Zu allem Überfluss haben auch noch mehrere Familienmitglieder das zweifelhafte Talent, Unheil zu verursachen und im Zuge der Aufräumarbeiten noch mehr Chaos zu stiften.

          Was das Publikum hier zu sehen bekommt, lässt sich also als eine Mischung aus Horrorkomödie und Familiensatire beschreiben. Auf keinem der beiden Felder weiß 'The Quiet Family' vollständig zu überzeugen, aber auf der anderen Seite enttäuscht Kims Inszenierung auch nicht komplett. Die erste Hälfte ist halbwegs kurzweilig erzählt, der zweiten mangelt es hingegen an Struktur. Licht und Schatten wechseln sich also munter ab. Im Zweifelsfall sollte man also besser diesen Film sichten, als in der besagten Herberge einzukehren...

          KURZFAZIT

          Schräge Komödie ohne allzu große Lacher.

          33
          • 5
            Framolf 13.10.2023, 00:40 Geändert 13.10.2023, 00:40

            Horrorctober 2023: First Blood, Film #14

            ++ Minimale SPOILER ++

            Ein frisch entlassener Häftling und seine Frau stranden tief in den Wäldern irgendwo im Nirgendwo, nachdem sie versehentlich einen Mann überfahren haben, der augenscheinlich auf der Flucht vor einer schlimmen Bedrohung war. Unsicher gemacht wird die Gegend von einem Haufen rüpelhafter Hinterwälder sowie einer blutrünstigen Bestie mit Frühlingsgefühlen. Keine guten Voraussetzungen für die ersten Tage außerhalb der Knastmauern...

            Patrick Magee kann sich bei seinem Regiedebüt auf eine für B-Movie-Verhältnisse vergleichsweise edle Cinematographie aus der Hand von Jay Lee verlassen, wodurch auch der Trashfaktor bei der Gestaltung der Monster etwas abgemildert wird. Die Handlung an sich würde locker auf einen Bierdeckel passen, auf dem danach sogar noch einiges an Platz frei wäre. Dementsprechend knapp fällt dann auch der Kurzkommentar zu dieser rustikalen filmischen Schlachtplatte aus. Ohnehin sollten wir alle jetzt besser unsere Beine in die Hand nehmen, bevor bei den lüsternen Waldmonstern wieder die Brunftzeit ausbricht...

            KURZFAZIT

            Solider Backwood-Monster-Horror aus dem B-Movie Regal.

            36
            • 6

              Horrorctober 2023: First Blood, Film #13

              Eine junge Frau mit hispanischem Hintergrund fühlt sich in gleich mehrfacher Hinsicht isoliert. Einerseits gehört sie einem mittelamerikanischen Kulturkreis an, doch andererseits spricht sie kein spanisch. Hinzu kommt ein Umzug in eine Gegend, in der sie kaum jemanden kennt und zunächst nur bedingt Anschluss findet.

              (Spielfilm-)Regieneuling Ryan Zaragoza erzählt in 'Madres' eine Geschichte, die auf den Einzelfall bezogen fiktional sein mag, hinsichtlich der Rahmenumstände aber an erschreckende Geschehnisse anknüpft, die in den 70er Jahren in den USA tatsächlich stattfanden. Über die Wahl der Mittel lässt sich trefflich streiten, denn man hätte die Handlung auch gut als Thriller oder Drama verfilmen können, doch die Relevanz der Thematik ist unbestritten hoch. Der Titel, unter dem der Film auf dem deutschsprachigen Markt vertrieben wird, ist jedoch gleich in doppelter Hinsicht zynisch (um diesen Gedanken aufzulösen, wäre ein Spoiler bezüglich des Finales nötig, daher ein entsprechender Hinweis erst ganz am Ende des Kurzkommentars).*

              Die Atmosphäre, die Zaragoza hier setzt, verdichtet sich mit fortschreitender Laufzeit immer stärker – im selben Maße, wie die Bedrohung für die Protagonistin zunimmt. Zwar lassen sich einige Entwicklungen bereits früh erahnen, für Überraschungen bleibt aber dennoch genug Raum. Die Vorgabe, sich in der zweiten Welle der 'Welcome to the Blumhouse' Reihe einer Thematik über institutionalisierten Horror zu widmen, wird hier zwar in sehr freiem Stil, aber inhaltlich (abgesehen von den Spukmotiven) gewissenhaft umgesetzt. Die Freiheiten, die sich die Regie nimmt, bewegen sich im konventionalisierten Rahmen; speziell Theaterregisseure und -intendanten würden darüber ohnehin nur milde schmunzeln.

              Insgesamt ein durchaus gelungener Beitrag zu dieser Reihe, der sich in der Zuschauerresonanz tendenziell eher unter Wert schlägt.

              KURZFAZIT

              Düsterer B-Movie-Horror zu einem Thema, das bedauerlicherweise auf einem historischen Hintergrund basiert.

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              *Der vermeintliche Fluch erweist sich als purer Aberglaube und Mütter sieht man hier auch nur vereinzelt, da den schwangeren Frauen eben ausgerechnet das Mutterdasein verwehrt wird.

              35
              • 6 .5

                Horrorctober 2023, Film #12

                Eine Rentnerin, die von ihrer Tochter in ein Pflegeheim abgeschoben wird, findet sich in einer Art Gefängnis wieder, in dem zu allem Überfluss auch noch übernatürliche Dinge vor sich zu gehen scheinen. Hilfe kann sie von ihrer Tochter nicht erwarten, denn diese schenkt eher dem Personal Glauben. Ihre einzige Hoffnung bleibt ihr jugendlicher Enkel, der zwar ebenfalls skeptisch ist, aber sich immerhin aufgeschlossen genug zeigt, ihr zuzuhören.

                Axelle Carolyn (Regie) spielt in 'The Manor' gezielt mit den Ängsten, die bei vielen Personen mit dem Älterwerden einhergehen: Körperlich nachlassende Leistungsfähigkeit, (vermeintliche oder tatsächliche) kognitive Einbußen und letzten Endes ein Verlust an Selbstbestimmung. Die Protagonistin hat mit kleineren Ausfallerscheinungen zunächst unbekannten Ursprungs zu kämpfen, was ihre Glaubwürdigkeit bei einigen ihrer Mitmenschen leiden lässt. Sie sitzt also regelrecht in einer Falle, aus der sie nur schwerlich entkommen kann. Und falls doch: Wohin soll sie gehen? Der einfachste Ausweg wäre vermutlich die Verlegung in eine andere Einrichtung, aber offenbar hat sie diesen Schritt nicht auf dem Schirm. Vielleicht weil sie den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht, aber möglicherweise auch, weil sie die Repressionen für systemimmanent hält. Welche der beiden Möglichkeiten auf ihren Fall zutrifft, wird in der Schlussviertelstunde geklärt; leider auf eine nicht unbedingt zufriedenstellende Weise. Dass der realitätsnahe Horror aus dem Seniorenheim gegen Ende hin durch okkulten Firlefanz verwässert wird, zieht der Schärfe der Erzählung fast ein wenig den Zahn, wodurch auch der Gesamteindruck (zumindest geringfügig) leidet.

                Übrig bleibt am Ende ein immer noch sehenswerter und atmosphärisch grundsolide inszenierter Thriller mit Horroranleihen, dessen Gesellschaftskritik aber nicht ganz so drastisch ausfällt, wie es zunächst den Anschein hat.

                KURZFAZIT

                Halbwegs subtiles Spiel mit Urängsten, das mit Kritik an den Umständen im Pflegesystem verbunden wird.

                36
                • 3 .5
                  Framolf 10.10.2023, 17:53 Geändert 08.02.2024, 05:46

                  Horrorctober 2023: First Blood, Film #11

                  Oak Springs, ein Mikrokosmos wie aus dem Lehrbuch. Eine Gruppe mäßig situierter Rentner hat zwar die nötigsten Mittel, die man zum (über)leben braucht, recht viel mehr haben sie jedoch nicht – außer sich gegenseitig. Familiäre Strukturen zerbrechen ebenso wie die marode Infrastruktur. Ein Glück, dass es immerhin noch regelmäßige Bingonachmittage gibt. Diese werden ab sofort von einem neuen Veranstalter organisiert, der zwielichtiger kaum sein könnte. Manchen Teilnehmern ist das egal; schließlich verspricht der neue Moderator der Veranstaltungen hohe Gewinne. Lupita und ihre Freunde (oder zumindest die meisten davon) sind jedoch argwöhnisch. Aus guten Gründen.

                  Es hätte ein spaßiges Schlachtfest oder eine bissige Satire werden können; so richtig gelingt jedoch nichts davon. Stattdessen gibt es zwar ein paar blutige Szenen zu sehen, aber das war es dann aber auch schon. Eine packende Atmosphäre sucht man dabei ebenso vergeblich wie erinnerungswürdige Gags, eine ausgefeilte Handlung oder eine ambitionierte Bildästhetik. Stattdessen bekommt das Publikum die schludrig umgesetzte Verfilmung eines ohnehin nicht gerade ambitionierten Drehbuches vorgesetzt. Die Ausgestaltung der Charaktere sowie das Schauspiel der Charaktere machen es auch nicht gerade besser, wodurch man auch nur bedingt zum Mitfiebern mit den Bingospielern animiniert wird. Auch wenn nichts an der Inszenierung komplett schlecht ist, fällt der Gesamteindruck nur mäßig aus, da man eben auch nennenswerte Stärken dieses Filmes vergeblich sucht. Lediglich der Verzicht auf unnötige Längen sowie ein paar wenige unterhaltsame Szenen retten den Gesamteindruck auf ein gerade noch akzeptables Niveau.

                  KURZFAZIT

                  Trashige Horrorkomödie, die allerdings weder richtigen Schrecken noch nennenswerte Humoreinlagen bieten kann. Wie ein Bingoabend ohne Kugeln und Bingo-Karten.

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                  • 6 .5
                    Framolf 09.10.2023, 18:57 Geändert 03.02.2024, 05:52
                    über The Lie

                    Horrorctober 2023, Film #10

                    Als eine Jugendliche verschwindet, fällt der Verdacht auf ihre Freundin bzw. deren Vater. In der Folgezeit entwickelt sich eine Eigendynamik, die keine der beteiligten Personen mehr kontrollieren kann.

                    Regisseurin Veena Sud verlässt sich bei der Inszenierung ihres Beitrags zur 'Welcome to the Blumhouse' Reihe auf mehrere DarstellerInnen, mit denen sie bereits im Rahmen der Dreharbeiten für ihre Krimiserie 'The Killing' zusammengearbeitet hat. Neben Mireille Enos, Peter Sarsgaard und Nicholas Lea ist dabei auch Patti Kim involviert. Auch das Setting, die Farbgebung und die Atmosphäre erinnern stark an die ersten beiden Staffeln der besagten Serie, in denen der Rosie Larsen Fall abgehandelt wird. Zwar fehlt 'The Lie' die politische Dimension, die einen wesentlichen Teil der Adaption der dänischen Serie 'Kommisarin Lund – Das Verbrechen' ausmacht, doch sowohl der Erzählton als auch die Entwicklung einiger Charaktere zielen in eine ähnliche Richtung.

                    Blumhousetypischer Horror kommt dabei am Ende zwar nicht heraus (was bei der Konzeption dieser Reihe ja ohnehin nicht beabsichtigt war), doch dafür wird dem Publikum ein trocken vorgetragener Kriminalthriller mit Psychodrama-Anleihen serviert. Die Inszenierung kommt auf eher leisen Sohlen daher, bietet dadurch aber den Vorteil, dass der Blick auf die Psyche der Charaktere nicht unnötig verstellt wird. Gerade an den entscheiden Stellen der Handlung wird ganz bewusst mit den Erwartungen des Publikums gespielt, wodurch mal als Zuschauer dazu angehalten wird, stets wachsam zu bleiben. Zudem resultiert nicht zuletzt aus dem Setting (und teilweise auch aus den Handlungen einiger Charaktere) eine unterkühlte Atmosphäre, die dieser Produktion gerade angesichts der gezeigten Geschehnisse durchaus gut zu Gesicht steht. Gerade für Fans ruhig erzählter Thriller könnte 'The Lie' durchaus interessant sein.

                    KURZFAZIT

                    Zynisch erzählter Kriminalthriller in eisiger Atmosphäre.

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                    • 5 .5
                      Framolf 08.10.2023, 19:56 Geändert 08.10.2023, 19:56

                      Horrorctober 2023: First Blood, Film #9

                      Ein Witwer und Vater, der an Erinnerungslücken leidet, gerät an eine Wissenschaftlerin, die eine neuartige Methode an ihm erproben möchte. In einer Art hypnotischer Rückführung sollen vor seinem inneren Auge Bilder aktiviert werden, was aber zunächst nur in verschwommener Weise gelingt. Nach und nach stellt sich der Eindruck ein, dass hier irgendetwas nicht stimmig erscheint. Kurze Zeit später nimmt die Geschichte eine Wendung, die diesbezüglich Klarheit bringt, aber die Lage für den Protagonisten deutlich verkompliziert.

                      Das Konzept der 'Welcome to the Blumhouse' Reihe fußt nicht zuletzt darauf, mehr oder minder unerfahrene Filmemacher unverbrauchte Ideen umsetzen zu lassen. Im Fall von 'Black Box' gelingt letzteres jedoch nur bedingt. Zwar wirkt die Story in der vorliegenden Form durchaus unverbraucht, allerdings besteht die kreative Leistung hier in erster Linie in der Kombination von Handlungsbestandteilen, die sich bereits in anderen Produktionen bewährt haben. In einer Mischung aus Horror, Thriller, Science Fiction und Familiendrama erzählt Emmanuel Ossei-Kuffour eine Geschichte über Verlust und Bewältigungsstrategien, von denen hier aber keine so recht verfangen will. Vielmehr gestaltet sich die Lage immer schwieriger und die Betroffenen drohen letztlich sogar noch sich selbst zu verlieren. Der Horror kommt hier eher von innen heraus und wirkt überwiegend auf psychologischer Ebene. So ganz neu ist aber weder der Inhalt noch die äußere Form. Und so kann sich am Ende eben der Eindruck von kompletter Mittelmäßigkeit einstellen, der dem ursprünglich angedachten Konzept dieser Reihe jedoch einigermaßen zuwider läuft.

                      KURZFAZIT

                      Solider Beitrag zur 'Welcome to the Blumhouse' Reihe.

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                      • 3 .5
                        Framolf 07.10.2023, 21:00 Geändert 07.02.2024, 05:16

                        Horrorctober 2023: First Blood, Film #8

                        [MP hat 'Survive Style' als Horrorfilm gelistet. Weit gefehlt, aber bin drauf reingefallen...]

                        Freunde des japanischen Kinos kennen es zur Genüge: Viele Filme (besonders solche abseits des Mainstreams) folgen entweder streng naturalistischen Konzeptionen, während bei der Gegenbewegung Eskapaden das leitende Prinzip zu sein scheinen. Gen Sekiguchis Genremixtur 'Survive Style' gehört fraglos in die zweite Gruppierung. Das Motto seiner Inszenierung lautet offenkundig „Zuspitzung und Übertreibung“, woraus in manchen Szenen Komik resultiert, teilweise aber auch die Botschaft leidet.

                        Inhaltlich geht es unter anderem um Beziehungsprobleme und berufliche Herausforderungen sowie um einen über weite Strecken völlig missglückten Umgang damit. Mehrere Charaktere verschlimmbessern ihre Lage kontinuierlich und suchen nach Strategien im Umgang mit den Konsequenzen ihres Handelns. Wer seine Humorvorlieben hier bedient sieht, kann sicherlich viel Spaß mit diesem Film haben; andernfalls könnte man sich aber auch mehr Ernsthaftigkeit wünschen. Dominiert wird der Erzählstil von mehreren (teils bizarren) Metaphern, die als eine Art running Gags die gesamte Handlung durchziehen. Das herausragendste Beispiel dürfte die Vogelmetaphorik sein, die mit einem Unglück bei einer Show-Hypnosesitzung beginnt und bis hin zum Verzehr von Eiern reicht. Auch wenn Sekiguchis Stil hier und da etwas salopp ausfällt, sollte das keineswegs darüber hinwegtäuschen, dass er inhaltlich durchaus einiges zu sagen hat – nur eben auf zumeist satirische Weise, die überwiegend bewusst überspitzt vorgetragen wird. Das Ergebnis ist eine relativ eigenwillige Mischung aus Unterhaltung und Kommentar zu gesellschaftlichen Phänomenen.

                        Auf Basis derartiger Eigenheiten lässt sich schon im Vorfeld recht klar definieren, wer zur Zielgruppe gehören dürfte und wer nicht. Fans skurriler Erzählungen sind hier klar im Vorteil.

                        KURZFAZIT

                        Cineastisches Kuriositätenkabinett, das im Zweifel mehr Wert auf Skurrilitäten als auf den Subtext legt.

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                        • Framolf 07.10.2023, 20:58 Geändert 07.10.2023, 21:01

                          Nach sieben Horrorctober-Teilnahmen mit jeweils einem anderen Motto, soll es in Runde 8 nun darum gehen, mindestens 13 Erstlingswerke von Regisseuren zu kommentieren. Die Definition ist manchmal nicht ganz einfach, da einige Regisseure vorher auch Abschlussfilme auf Film(hoch)schulen, TV-Filme oder Filme gedreht haben, die sich irgendwo zwischen Kurz- und Spielfilm einordnen lassen. Wichtig ist nur, dass die Filmemacher vorher noch keine Kinofilme veröffentlicht haben.

                          Aufgefüllt wird die Liste wie jedes Jahr mit einer ganzen Reihe von weiteren Filmen, die nicht unter diesem Motto stehen. Und natürlich soll es auch wieder abwechslungsreich zugehen, indem eine große Bandbreite des Horrorspektrums abgegrast werden soll (also auch Klassiker, Horrorkomödien, nicht ausschließlich US-Produktionen usw.). Gesichtet habe ich bisher erst einen Teil der Filme. Mal schauen, was der Monat noch so bringen wird.

                          (Die Liste wird bis Monatsende laufend aktualisiert)

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                          • 4

                            Horrorctober 2023: First Blood, Film #7

                            Eine junge Frau lernt ihren möglicherweise zukünftigen Gatten kennen, doch ihre abergläubische Mutter hegt einen schlimmen Verdacht.

                            Amazon und Blumhouse versuchen dem Publikum mit 'Evil Eye' eine klassische 90er Jahre Geschichte als vermeintliche Innovation zu verkaufen. Die Einbettung in einen indischen Kulturkreis einschließlich der Berücksichtigung von Themen wie Wiedergeburt und Übergriffigkeit gegenüber Frauen verleihen der Handlung zwar eine gewisse Bedeutung, doch der Umgang mit dieser Prämisse mutet regelrecht bieder an. Wenn man so möchte, wird hier also alten Zöpfen in einem konservativen Stil der Kampf angesagt. Dieses Konzept, das schon auf dem Papier nicht gerade vielversprechend klingt, fällt dann auch in der Praxis recht überschaubar aus. Ob der Film die verbalen Prügel verdient, die er mitunter einstecken muss, sei dahingestellt, aber ein wirklich großer Wurf sieht ganz sicher anders aus.

                            KURZFAZIT

                            Nicht gerade ambitionierte Mischung aus Mysterythriller und Psychodrama mit einem Schuss von Gesellschaftskritik.

                            36
                            • 6

                              Horrorctober 2023: First Blood, Film #6

                              Eine Musikschülerin eifert ihrer offenbar deutlich talentierteren Zwillingschwester nach. Eines Tages findet sie das Notizbuch einer ebenfalls sehr ambitionierten Mitschülerin, die kürzlich Selbstmord begangen hat und sie folgt den Anweisungen, die sie diesem Buch zu entnehmen glaubt. Dabei geht sie einen fast schon faustischen Pakt ein, um ihrer zukünftigen Musikerkarriere einen gewaltigen Schub zu verleihen. Wenn das mal keine gute Idee ist...

                              'Nocturne' macht dem Publikum das Mitfiebern nicht gerade einfach. Die Protagonistin benimmt sich in vielen Szenen wie der berühmte Elefant im Porzellanladen. Sie wirkt auf den ersten Blick blass, sucht aber regelrecht den Konflikt – nicht selten um der reinen Destruktion willen und nicht nur, um selbst einen Vorteil zu erlangen. Einer solchen Filmfigur die Daumen zu drücken, dürfte vielen Zuschauern nicht gerade leicht fallen. Also schaut man ihr mehr oder minder schulterzuckend dabei zu, wie sie das Leben mehrerer Leute in ihrem Umfeld – und letztlich auch ihr eigenes – immer stärker verwüstet. Spannung entsteht so allenfalls ansatzweise. Irgendeine bizarre Faszination kann Zu Qirkes Spielfim-Regiedebüt aber trotzdem entfachen – auch wenn diese vermutlich nicht bei allen Zuschauern die gewünschte Wirkung erzielen dürfte. Denn über weite Strecken bleibt die Handlung bemerkenswert unblutig und der Schrecken wirkt lange Zeit auf einer recht subtilen Ebene. Die Inszenierung dieses Horrordramas hat fraglos ihre Qualitäten, nimmt aber ganz bewusst eine nicht allzu große Zielgruppe in den Fokus.

                              KURZFAZIT

                              Kalte Atmosphäre, kalte Protagonistin. Dazu ein kaltes Bier und dann passt das schon einigermaßen.

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                              • 5
                                Framolf 05.10.2023, 00:17 Geändert 03.02.2024, 05:24

                                Horrorctober 2023: First Blood, Film #5

                                Eine Gruppe von Highschool-Schülern, von denen einige (dem Aussehen nach zu urteilen) knapp 15 mal sitzengeblieben sein müssen (oder vielleicht wurden sie auch erst als 20-jährige eingeschult), begibt auf einen Ausflug zu einem entlegenen Ferienhaus im Wald. Die meisten der Jungs wollen einfach nur einen wegstecken und die Mädels... – man weiß es nicht genau, warum sie sich diesen Trip überhaupt antun. Jedenfalls ignorieren die Ausflügler ein schlechtes Omen bei ihrer Anreise und wundern sich wenig später, warum ihr Aufenthalt nicht ansatzweise so entspannt verläuft wie erhofft. Hätten sie mal besser auf genretypische Vorzeichen wie dieses geachtet, denn einer von ihnen mutmaßt sogar, sie könnten sich in einem Horrorfilm befinden.

                                Metagags wie dieser illustrieren den lockeren Tonfall dieses B-Movies, das munter zwischen verschiedenen Polen pendelt und heitere Momente mit Trasheinlagen und Schreckensmomenten vermischt. Man lässt Einflüsse von Meltmovies mit einfließen, spielt aber auch mit Anklängen an Meilensteine wie 'The Evil Dead' oder 'Freitag der 13.'. Angereichert wird diese Mischung mit einigen zotigen Sprüchen sowie ein paar sinnfreien Dusch- und Badeszenen und fertig ist der leicht verdauliche und durchaus launige Mix, der gleich unter einer ganzen Reihe an Alternativtiteln firmiert: 'Don't Scream... Die', 'Scream or Die', 'There's Nothing Out There', 'Don't Scream... Die - Spur in den Tod' und 'The Bloody Cottage in the Forest' bezeichnen alle denselben Film, was fast ein wenig schade ist, da es womöglich auch einen Reiz haben könnte, wenn einige davon Fortsetzungen wären. Denn auch wenn es sicher schon kreativere Prämissen gegeben haben mag: Es wurden schon auf deutlich langweiligeren Erstlingen ganze Filmreihen aufgebaut.

                                [MP steigert die Verwirrung zusätzlich, indem der Film doppelt in der Datenbank gelistet ist; wobei man sich offenbar noch nicht mal sicher ist, ob „Die“ nun ein bestimmter Artikel in der deutschen Sprache oder ein englischsprachiges Verb sein soll, denn an einer Stelle wird der Film bei MP 'Don't Scream... Die Spur in den Tod' und an anderer Stelle 'Don't Scream... Die - Spur in den Tod' genannt.]

                                https://www.moviepilot.de/movies/don%E2%80%99t-screamdie-spur-in-den-tod

                                KURZFAZIT

                                Relativ kurzweiliger Monstertrash.

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                                  Horrorctober 2023, Film #4

                                  Kevin Feige lotet offenbar die Grenzen des MCU aus – und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Konkret bittet er den hochdekorierten Komponisten Michael Giacchino auf den Regiestuhl und lässt ihn in schwarz-weißen Bildern eine kleine Geschichte über eine gemeinschaftliche Monsterjagd mit ganz speziellen Tücken drehen. Nach einem eher formelhaften Beginn und einigen darauffolgenden Wendungen wird es gegen Ende hin reichlich schräg, ehe dieser kleine Ausflug in eine entlegene Ecke des Marvel Cinematic Universe auch schon wieder vorbei ist.

                                  Ob dieses Special in irgendeiner Form Wirkung entfalten können wird, ist in den Monaten nach der Veröffentlichung noch nicht klar. Einerseits verschiebt es die Grenzen des Möglichen innerhalb des MCU und bereitet auch den Weg für weitere Neuerungen und Skurrilitäten (ähnlich wie auch schon 'WandaVision'); ob diese neu angelegten Pfade in Zukunft aber auch in größerem Maße beschritten werden, wird sich noch zeigen müssen.

                                  KURZFAZIT

                                  Stilistische Fingerübung (zumindest in Bezug auf die bisherigen Beiträge zum MCU), dessen Inhalt aber kaum der Rede wert ist.

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                                    Framolf 02.10.2023, 23:30 Geändert 03.10.2023, 01:43

                                    Horrorctober 2023, Film #3

                                    Regisseur Tom Harper nimmt den Titel seines Filmes etwas arg wörtlich und taucht nicht nur die titelgebende bedrohliche Frau in schwarz, sondern gleich die Optik des gesamten Films – und zwar so extrem, dass es je nach Quelle und Ausstattung in manchen Szenen schon schwer werden kann, etwas zu erkennen. Dabei ist der Film keineswegs so schlecht, dass man ihn verstecken müsste. Vielmehr wird eine solide Fortsetzung geboten, der man aber sehr viel mehr Mut zu einem eigenen Weg wünschen würde. Es wird auf Nummer sicher gegangen und die gewohnte Genreklaviatur gespielt, woraus eine Inszenierung ohne größere Stärken oder Schwächen resultiert. Dabei klingt die Prämisse mit der Einbettung der Handlung in die Peripherie eines Kriegsgeschehens durchaus ambitioniert. Wirklich genutzt wird diese Ausgangslage jedoch allenfalls ansatzweise und man bekommt Horrorware von Stange. Einerseits immerhin, andererseits leider.

                                    KURZFAZIT

                                    Der Film in schwarz.

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                                      Framolf 01.10.2023, 23:58 Geändert 02.10.2023, 01:25

                                      Horrorctober 2023, Film #2

                                      'Chekhov's Gun – Der Film' wäre ein mindestens ebenso passender Titel für 'Die letzte Fahrt der Demeter' gewesen. Denn hier geschieht so gut wie nichts, was nicht vorher angekündigt wird. Schon der Titel weist auf die Zerstörung des Schiffes hin und noch vor der Eröffnungsszene, in der das Schicksal der Besatzung vorweggenommen wird, wird eine Texttafel eingeblendet, die auf weitere kommende Ereignisse hinweist. Einerseits nur konsequent bei einer Geschichte, die schon ein ganzes Vampirleben an Jahren auf dem Buckel hat, aber andererseits rechnet man natürlich trotzdem ständig damit, dass die eine oder andere Erwartung unterlaufen werden könnte. Man wartet also gespannt auf den Beginn der Reise und stellt schon vor dem Auslaufen der Demeter fest, dass selbst hier schon bestimmte Erwartungen geschürt werden. Ein gerade eben erst angeheuertes Besatzungsmitglied quittiert bereits während des Beladens des Schiffes den Dienst, da ihn die Fracht ängstigt – aus guten Gründen, wie sich wenig später herausstellen wird. Die Tatsache, dass mit seinen Augen etwas nicht in Ordnung ist, hat ebenfalls Relevanz für die weitere Handlung.

                                      In bester Hitchcock-Manier erhält das Publikum in den allermeisten Szenen einen kleinen Wissensvorsprung vor den Charakteren; entweder indem man Phänomene oder Vorzeichen dieser vor den Figuren zu sehen bekommt oder es werden (beispielsweise durch unheilvolle Musik) Intuitionen befeuert – zumeist solche, die Ungemach erwarten lassen; denn schließlich schweben die Ankündigungen, die man gleich zu Beginn des Filmes erhält, stets wie ein hungriger Vampir im Raum. Das Muster ist im Grunde immer dasselbe: Einige Charaktere stellen Überlegungen an oder schmieden Pläne und als Zuschauer möchte man ihnen raten, sich lieber etwas anderes zu überlegen, da es auf die geplante Art ziemlich sicher nicht funktionieren kann. Und so sieht man ihnen dabei zu, wie sie nach und nach vom Verderben heimgesucht werden (sogar die Reihenfolge der Opfer lässt sich größtenteils vorausahnen) und offen bleibt eigentlich nur die Frage, ob eventuell doch noch eine Person unentdeckt flüchten kann. Selbst die Vermutung, dass das Ende auf eine mögliche Fortsetzung zulaufen könnte, stellt sich bereits in den ersten Minuten ein. Schließlich ist die literarische Vorlage ja hinlänglich bekannt.

                                      Nachdem in inhaltlicher Hinsicht Überraschungen also nur sehr bedingt bzw. ausschließlich in Detailfragen möglich sind, stellt sich hier ganz besonders die Frage nach der B-Note; und diese fällt erstaunlich hoch aus. Auch wenn die Inszenierung vereinzelter Szenen nicht gerade überambitioniert daherkommt, so ist die geschaffene Atmosphäre mehr als bemerkenswert. Durch die Kulisse des alten Holzschiffes entsteht ein Szenenbild, das in Zusammenspiel mit Kamera, Beleuchtung, Ton und Musik eine unheilvolle Stimmung ausstrahlt, die sich von der Leinwand regelrecht auf den Kinosaal überträgt. Es knarzt im Gebälk des alten Seelenverkäufers und ständig vernimmt man das Klopfen, mit dem sich die Seeleute gegenseitig auf Gefahren aufmerksam machen.

                                      Mit welch großen Ambitionen die Inszenierung angegangen wurde, lässt sich nicht zuletzt auch daran ablesen, dass als Line Producer für die Malta Unit kein geringerer als Winston Azzopardi, der Regisseur des Mysterythrillers 'The Boat' (2018), eingebunden wurde. Nach mehreren Arbeiten in dieser Funktion (u.a. auch für 'Zee van tijd' und die Serienversion von 'Das Boot') befindet sich Azzopardi mittlerweile auf dem besten Weg, einer der versiertesten und renommiertesten Ansprechpartner für derartige Aufgaben zu werden. Als Ergebnis der Entscheidung, Schlüsselfunktionen an Experten zu delegieren, steht hier unter dem Strich ein Produktionsdesign, das die Reise auf der Demeter – auch wenn es die letzte ist - für das Publikum zu einem Erlebnis macht. Nur selten hat es in den letzten Jahren mehr Sinn gemacht, einen Film in einem (im Idealfall nicht allzu vollbesetzten) Kino zu sichten als im Fall dieser Überfahrt, auf der das Böse nach London zu gelangen versucht.

                                      8 - 8,5 Punkte.

                                      KURZFAZIT

                                      Endlich mal ein Film, bei dem man keine Spoilerwarnung vorausschicken muss, wenn man über die Handlung schreibt...

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                                        Framolf 01.10.2023, 00:29 Geändert 01.10.2023, 00:29

                                        Horrorctober 2023, Film #1

                                        Die 'Scream'-Reihe bleibt sich treu – es wird weiterhin ein doppeltes Katz- und Maus-Spiel gespielt. Einerseits zwischen den Killern und den Opfern, auf der anderen Seite auch zwischen dem Produktionsteam und dem Publikum. Langjährige Zuschauer der Reihe wissen natürlich längst, wie der Hase hier läuft und die Autoren beziehen in ihr Konzept mit ein, dass das Publikum das weiß...

                                        Also wird dementsprechend auch in dieser Episode wieder genussvoll mit der Erwartungshaltung des Publikums gespielt. Mitunter halten sich die Drehbuchschreiber an die ungeschriebenen Regeln der Reihe und manchmal durchbrechen sie diese ganz gezielt, was dazu führt, dass auch die Erwartungen der Zuschauer teils bestätigt und teils widerlegt werden. Es ist ein wenig wie beim Rennen zwischen dem Hasen und dem Igel. Die Änderungen beschränken sich nicht nur auf einen Wechsel des Settings, sondern hier und da werden auch weitere Stellschrauben neu justiert. Deutlich genug, um ein wenig frischen Wind in die Reihe zu bringen, aber doch ausreichend zurückhaltend, um den Wesenskern der Reihe nicht preiszugeben. Sicher nicht der allerschlechteste Weg aus Fansicht.

                                        KURZFAZIT

                                        Alles beim Alten, aber dennoch halbwegs frisch.

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                                          Framolf 30.09.2023, 01:08 Geändert 02.10.2023, 22:26

                                          Über die cineastische Aufbereitung des Watergate Skandals könnte man so langsam eine filmwissenschaftliche Masterarbeit verfassen. Der Fall wurde im Lauf der vergangenen Jahrzehnte aus verschiedenen Blickwinkeln verfilmt, wobei stets andere Akteure im Zentrum der Betrachtungen stehen. 2022 schlug die Tonlage durch 'Gaslit' und 'White House Plumbers' zunehmend ins Satirische um, was aufgrund der Absurdität der Ereignisse auch durchaus nachvollziehbar erscheint. Folgende Meilensteine ragen aus der Menge der filmischen Beiträge zu dem Fall und seinen Konsequenzen ganz besonders heraus:

                                          Oliver Stones Biopic 'Nixon' (1995), in der die besagte Affäre und ihre Rahmenumstände eine wesentliche Rolle spielen.

                                          Ron Howards Verfilmung von Peter Morgans erweitertem Kammerspiel 'Frost/Nixon' (2008), das sich aus einem retrospektiven Blickwinkel mit dem vielleicht folgenschwersten Einbruch in der amerikanischen Geschichte beschäftigt.

                                          Alan J. Pakulas Abschluss der Paranoia-Trilogie mit dem deutschsprachigen Titel 'Die Unbestechlichen' (1976) über die beiden Journalisten Bob Woodward und Carl Bernstein, die eine Reihe an Einzelheiten zu dem Fall aufdeckten und einer größeren Öffentlichkeit nahebrachten, dürfte die wohl bekannteste und renommierteste dieser Verfilmungen sein.

                                          Peter Landesmans 'The Secret Man' (2017) wiederum erzählt die Geschichte des FBI Agenten Mark Felt, der in Pakulas Film als anonyme Figur ebenfalls eine gewichtige Rolle spielt.

                                          In der Miniserie 'Gaslit' (2022), die sich irgendwo zwischen Drama und Politthriller mit leichten satirischen Anwandlungen bewegt, stehen Justizminister John Mitchell und seine Frau Martha sowie Politikberater und Strippenzieher John Dean im Mittelpunkt.

                                          Eine kompakte (aber sehr skizzenhafte) Zusammenfassung wird in der oscarnominierten Kurzdokumentation 'The Martha Mitchell Effect' (2022) geboten.

                                          In Alex Gregorys und Peter Huycks 'White House Plumbers' stehen nun mit Howard Hunt und Gordon Liddy zwei Beteiligte von halbseidenem Ruf im Zentrum einer Erzählung, die sich besonders gut als Protagonisten einer satirischen Miniserie eignen dürften. Während John Dean oftmals als eine Art Teflon-Charakter gezeichnet wird, weist Liddys Darstellung schon in 'Gaslit' absurde Züge auf, die hier noch einmal deutlicher herausgearbeitet und überspitzt wiedergegeben werden. Justin Theroux, der bereits wiederholt durch die Darstellung skurriler Charaktere in Erscheinung trat (siehe auch 'Maniac' oder 'Moskito-Küste') kann hier einmal mehr dem Wahnsinn freien Lauf lassen, wobei er durch den zweiten Star der Serie (Woody Harrelson) tatkräftig unterstützt wird. Beide erweisen sich im Rahmen dieser Serie als überforderte Trottel bei der Umsetzung ihrer zugegebenermaßen extrem herausfordernden Mission. Hinzu kommt, dass beide (besonders Liddy) einem selbstgesetzten Codex folgen (für den Begriff „Moralcodex“ mangelt es hier ganz eindeutig an Moral), der die Lage noch zusätzlich verungewöhnlicht.*

                                          In inhaltlicher Hinsicht hätte es diese Serie vielleicht nicht unbedingt gebraucht, allerdings lassen sich durch die eher komödiantische Herangehensweise eventuell neue Publikumssegmente für die Thematik erschließen. Überhaupt schreit der ganze Fall regelrecht nach einer Bearbeitung wie dieser. Den Anhängern der GoP wird es vermutlich egal sein und sie werden weiterhin ihren Ehrenmännern und -frauen zujubeln, während man im demokratischen Lager ja schon immer alles besser gewusst hat. Auch darüber könnte man kübelweise Spott ergießen; aber am besten nur, wenn man in einem Land wohnt, dessen politische Kultur signifikant besser ist...

                                          KURZFAZIT

                                          Satirischer Blick auf einen Fall, dessen Details so absurd und dessen Konsequenzen so verheerend sind, dass man die Sache ab einem gewissen Punkt vermutlich nur noch mit Humor ertragen kann.

                                          *Wenn ihr bis hierhin gelesen habt, seid ihr gerade Zeuge einer neuen Wortschöpfung geworden. ;-D

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                                            Tyler Rake, der eigentlich schon mehr oder weniger tot war, bekommt einen neuen Auftrag. Er wird mit seiner Truppe nach Georgien geschickt, um dort die Schwester seiner Ex-Frau und deren Sohn zu befreien. Schon der Auftakt läuft deutlich chaotischer ab, als eigentlich geplant und zu allem Überfluss verhält sich der Sohn nicht gerade kooperativ. Keine guten Voraussetzungen für das Gelingen der Mission.

                                            Die Fortsetzung von 'Tyler Rake: Extraction' führt die Handlung der ersten Episode fort und auch der Stil der Inszenierung wird weitestgehend beibehalten. Sowohl bei der Handlung als auch bei der Inszenierung der Actionszenen findet eine gewisse Steigerung statt. Bei den Actionszenen ist das Zerstörungspotential etwas höher und das Bedrohungsszenario für die Charaktere, die sich auf der Flucht befinden, steigt. Hier und da wird etwas über das Ziel hinausgeschossen, doch im Großen und Ganzen gehört auch diese Fortsetzung zu den Actionern, die ihre Bodenhaftung zumindest noch nicht vollends verloren haben.

                                            KURZFAZ

                                            Klassischer Fanservice für Anhänger des Vorgängerfilmes.

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                                              Framolf 26.09.2023, 20:26 Geändert 30.01.2024, 04:42

                                              Zwei kriminelle Banden, eine aus Indien, eine aus Bangladesch, sind sich spinnefeind. Als der Sohn des indischen Paten entführt wird, heuern dessen Leute den zwielichtigen Söldner Tyler Rake an und schicken ihn und seine Crew nach Dhaka, um den verschleppten Jungen zu befreien. Rake geht bei seiner Mission nicht gerade zimperlich vor. Die Situation verkompliziert sich, als er auf einen alten Weggefährten trifft.

                                              Verantwortlich für die Produktion sind mehrere Akteure, die bereits am Marvel Cinematic Universe mitwirkten. Neben Hauptdarsteller Chris Hemsworth, Drehbuchautor Joe Russo und seinem Bruder Anthony (alle drei auch als Produzenten beteiligt), ist Sam Hargrave als Regisseur involviert. Im Vergleich zu vielen Filmen aus dem MCU kommt 'Tyler Rake: Extraction' vergleichsweise nüchtern und aufgeräumt daher. Im Fokus stehen diverse Kampfszenen und Schusswechsel, die durch eine rudimentäre Geschichte zusammengehalten werden. Dabei wird so manches Klischee bedient und selbst vermeintliche Plottwists vermögen nur bedingt zu überraschen. Doch auch wenn in den Actionszenen naturgemäß über die Stränge geschlagen wird, gleitet die Handlung immerhin nicht komplett ins Lächerliche ab. Zumindest in Bezug auf die Story reiht sich der Auftakt dieser Reihe dann eher bei den Filmen alter Schule ein statt bei denen, die dem Publikum auf der Jagd nach immer neuen Superlativen an den Haaren herbeigezogene Absurditäten auftischen. So gesehen dürfte es gerade für Actionfans nicht der schlechteste Ansatz sein, dass im Zweifelsfall lieber auf altbewährte Zutaten statt auf marktschreierisch inszenierte Auswüchse gesetzt wird, wie man es beispielsweise aus einigen späteren Episoden der 'Fast and Furious' Reihe kennt.

                                              KURZFAZIT

                                              Schnörkelloser Actionfilm, dessen Autoren auf allzu große Eskapaden verzichten.

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                                                Es gibt insgesamt acht Filmprojekte, die Sylvester Stallone bisher (Stand 2023) als Autorenfilmer verwirklicht hat: 'Vorhof zum Paradies', 'Staying Alive', 'John Rambo', 'The Expendables' sowie vier Episoden aus der Rocky-Saga. Ausschließlich Sport- und/oder Actionfilme; was Männer eben so mögen - eine Filmographie wie aus einem Guss.

                                                Doch halt, was war bitte 1983 los? 'Staying Alive' hätte sicher auch einen wundervollen Nebentitel für einen 'Rambo'-Film abgegeben, aber er spielt eben auch auf 'Saturday Night Fever' (1977) und die Bee Gees an. Und Stallone meint(e) es offenbar völlig ernst und er legt mit dieser Fortsetzung einen Tanzfilm vor, bei dem sich die Frage stellt, was eigentlich der springende Punkt dieser Inszenierung sein soll. Der Dramenaspekt aus den 'Rocky'-Filmen fehlt nahezu vollständig und der Stylefaktor aus dem Vorgängerfilm fällt ebenfalls weg. Erhalten geblieben sind nur die Unentschlossenheit des Protagonisten in Sachen Partnerwahl und die Einbindung zahlreicher Trainingsszenen. Kurioserweise werden aber überwiegend Figuren einstudiert, die so gut wie nichts mit der Show, die zum Finale gezeigt wird, zu tun haben.

                                                Und so kam es, dass 1983 mit 'Flashdance' ein anderer Tanzfilm produziert wurde, der letztlich näher am ersten Film der 'Rocky'-Reihe liegt als die von Stallone verantwortete Fortsetzung von 'Saturday Night Fever'. Immerhin muss man ihm zugute halten, dass er das Konzept des Vorgängerfilms derart konsequent entrümpelt hat, dass auch einige zweifelhafte Zwischentöne verschwunden sind.

                                                Fun Facts: Slys Bruder Frank ist in einer Nebenrolle zu sehen; er steuerte auch mehrere Musikstücke zum Score bei. Sylvester Stallone selbst ist in bester Hitchcock-Manier in einem kurzen Cameo als Passant zu sehen, der den Hauptcharakter Tony Manero (John Travolta) anrempelt. Maneros Tanzoutfit scheint ein wenig am Stil von John Rambo angelehnt zu sein, während sein Straßenoutfit in mehreren Szenen an David Hasselhoff in 'Knight Rider' erinnert.

                                                KURZFAZIT

                                                Tanzfilm mit einer selbst für dieses Genre mickrigen Handlung.

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                                                  Framolf 24.09.2023, 06:32 Geändert 17.01.2024, 06:07

                                                  Oscar Madness Film 412 (1 Nominierung)

                                                  Der junge Hobby-Tänzer Tony Manero aus Brooklyn hat seine Zukunft fest im Blick. Zwar nicht unbedingt die nächsten fünf Jahre oder wenigstens die nächsten Monate, aber auf jeden Fall immer den nächsten Samstag Abend. Denn dann geht er mit seinen Kumpels auf die Piste und kann die neuen Dancing-Moves vorführen, die er unter der Woche einstudiert hat. Und zwar nicht zum Selbstzweck, sondern um möglichst cool rüberzukommen und um die eine oder andere Frau flachlegen zu können. Zwar verkehrt dort auch eine junge Tänzerin, die auf der Tanzfläche gut mit ihm eingespielt ist und ihn regelrecht anhimmelt, aber irgendwie ist das nichts für ihn. Schließlich spricht sie von Zukunfts- und Familienplänen. Bei solchen Gesprächen wird der coole Macho schnell mal nervös und dünnhäutig. Sein Ding ist es eher, Frauen gegenüber übergriffig zu werden oder sie herabzuwürdigen. Bis er eines Tages einer jungen Dame aus Manhattan begegnet, die ihm regelrecht den Kopf verdreht. Zwar erscheint diese in Bezug auf ihre eigene Außendarstellung wie ein Zerrbild Tonys, doch das bemerkt dieser zunächst noch nicht.

                                                  Um es auf den Punkt zu bringen: Regisseur John Badham ('War Games') setzt(e) mit seiner Inszenierung von 'Saturday Night Fever') Trends in Sachen Mode und Musik, was auf große Teile des Publikums faszinierend gewirkt haben mag; doch genau darin liegt auch ein Problem. Denn hinter der vermeintlich glitzernden Fassade der halbstarken Tänzer wird bei einigen Charakteren auch eine charakterliche Verkommenheit sichtbar. Unter den mühsam vom Mund abgesparten Kleidungsstücken scheinen manche von ihnen regelrecht vor sich hinzufaulen.

                                                  ++ SPOILER ++

                                                  Nach einer Vergewaltigung, bei der drei anwesende Männer tatenlos (und allenfalls leicht stirnrunzelnd) zusehen, darf sich das Opfer von einem der Anwesenden auch noch fragen lassen, warum sie das getan habe. Eine Frage, die gut ins Bild dieser selbstherrlichen Machos passt, denn ebenjener Kerl ist kurze Zeit zuvor selbst nur knapp am Versuch eines massiven sexuellen Übergriffs (an einer anderen Dame) gescheitert.

                                                  ++ SPOILER ENDE ++

                                                  In Anbetracht derartiger Implikationen ist die Einordnung dieser Produktion letztlich eine Frage der Lesart: Man kann die Erzählung durchaus als Geschichte über einen Haufen widerwärtiger Machos auffassen, die hinter ihrer möchtegern-coolen Fassade wahlweise hohl oder verfault sind. Oder man sieht darin eine Art Zeitdokument über eine Gruppe lässiger Typen, die eben hier und da mal über die Stränge schlagen. Beide Sichtweise erscheinen legitim (da sich die Intention der Autoren nicht abschließend klären lassen wird); doch wer die zweite wählt und genau damit eine positive Sicht auf den Film begründet, muss sich (zurecht) einige kritische Fragen gefallen lassen.

                                                  KURZFAZIT

                                                  Kontroverser Tanzfilm mit einem oscarnominierten John Travolta in der Hauptrolle.

                                                  Gaudifazit: Die deutsche Übersetzung des Nachnamens des Regisseurs sagt eigentlich bereits alles über diesen Film aus. Ein schlechter Schinken eben...

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                                                  • 6 .5

                                                    Nach einigen Jahren Pause kehrt 'In Treatment', die US-Amerikanische Adaption der israelischen Dramaserie 'BeTipul' zurück auf den Bildschirm. Dabei ist so ziemlich alles anders und irgendwie trotzdem alles beim Alten. Hauptfigur ist nun Dr. Brooke Lawrence, die dargestellt wird von Uzo Aduba. „Ausgerechnet“, möchte man nach ihrer jahrelangen Vorstellung als Suzanne „Crazy Eyes“ Warren aus 'Orange is the New Black' fast sagen. Denn gewissermaßen hat sie nun die Seiten gewechselt und ist in die Rolle einer Psychotherapeutin geschlüpft. Diesen Stilbruch meistert Aduba äußerst überzeugen, wodurch sie ihrer Sedcard eine völlig neue Facette ihrer Karriere hinzufügt.

                                                    Der bisherige Protagonist Paul Weston ist zwar nicht präsent, steht aber stets wie ein Elefant im Raum. Wiederholt ist er Gegenstand der Dialoge, sein Foto ist zu sehen, er wird im Fernsehen als Gast angekündigt oder Telefonate zwischen Brooke und ihm kommen nur beinahe zustande.

                                                    Unabhängig von diesem Umbruch im Cast sind jedoch auch enorme Änderungen in der Charakterzeichnung und der therapeutischen Methodik zu verzeichnen. Brooke Lawrence verstößt am laufenden Band gegen Leitlinien, die ihr Vorgänger streckenweise fast schon sklavisch eingehalten hatte. Während dieser sich den meisten Patienten gegenüber zumeist bedeckt über sein Privatleben gehalten hatte, brechen bei seiner Schülerin die Dämme ein ums andere mal. Denn einerseits ist sie deutlich impulsiver und zudem hat sie durch die Schatten ihrer Alkoholsucht auch selbst ein enormes Päckchen zu tragen. Mit bedingungsloser Professionalität ist es unter diesen Umständen dann nicht immer so ganz weit her. Dadurch bringt sie sich selbst wiederholt in die Bredouille und die Wahrung einer angemessenen Distanz zu den Patienten (aber auch zu sich selbst) wird während der Sitzungen mehrfach zum Problem.

                                                    Als Resultat dieser Änderung erscheint die Erzählung nunmehr kurzatmiger, jedoch zu dem Preis von noch weniger Realitätsbezug als in den ersten drei Staffeln. Zwar hat man nun etwas mehr Tempo, Spannung und Dramatik in der Erzählung, aber mit dem Vorwissen aus den vorherigen Staffeln wird einem als Zuschauer auch schnell bewusst, dass da einiges nicht mehr viel mit Psychotherapie im eigentlich Sinn zu tun haben kann.

                                                    6,5 – 7 Punkte.

                                                    KURZFAZIT

                                                    Extremes Facelifting, wobei der Geist der Serie aber weitgehend gewahrt bleibt.

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