Framolf - Kommentare
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Alle Kommentare von Framolf
Crocodilenado in der Alexandre-Aja-Version... Solide Tierhorrorhausmannskost, aber von seinen bisherigen Highlights ein gutes Stück entfernt. Aja geht hier einfach viel zu wenig ins Risiko, um hier nachhaltige Durftmarken setzen zu können. Dem einen oder anderen Genrefan wird 'Crawl' ganz sicher Freude bereiten, aber diesem Film mangelt es einfach an der Originalität, die manche von Ajas bisherigen Werken auszeichnet. Und auch handwerklich werden hier keine Bäume ausgerissen, wenn auch der Look des Filmes in einigen Szenen ganz okay ist.
-> Für Genrefans okay. Nicht mehr, nicht weniger.
Episodenfilm in der Tradition von 'Paris, je t'aime', 'New York, I Love You' und 'Rio, I Love You'. Einen überzeugenden(!) roten Faden sucht man hier vergeblich. Trotz einiger starker Momente spielen die teils namhaften SchauspielerInnen wie Keira Knightley, Helen Mirren oder Luke Wilson gegen schnöde Drehbücher an, denen es leider nicht gelingt, das Berliner Flair halbwegs authentisch einzufangen. Gekratzt wird überwiegend an der Oberfläche und es mangelt der Erzählung an einer gewissen Portion Lokalkolorit.
Die beiden 'Game of Thrones' Darsteller Sibel Kekilli und Iwan Rheon treten übrigens gemeinsam in derselben Episode auf.
3,5 Punkte mit ganz leichter Tendenz in Richtung 4 Punkte (zumindest eher als in Richtung 3).
Veröffentlichung 1989, bisher 6 Bewertungen bei MP und auch nur etwas über 1000 in der imdb. ganz klar: Das schreit nach einer Sichtung! :-)
'Big Man on Campus - Das bucklige Schlitzohr' steht in einer Traditionslinie mit Filmen wie 'Steinzeit Junior' usw. Ein Sonderling, der sich selbst Bob Maloogaloogaloogaloogalooga nennt und auch sonst komplett aus der Reihe tanzt, wird in den Alltag geworfen und sorgt dabei für allerlei skurrile Situationen. Ein paar Jahre später hätte vermutlich Adam Sandler mitgespielt und den Film produziert... Da er hier aber seine Finger nicht im Spiel hatte, bleiben zumindest die ganz großen Geschmacklosigkeiten aus. Dafür gibt es allerlei seltsame Dialoge. Für zwischendurch mal ganz okay.
Der Bucklige geht mit einem befreundeten Pärchen zum Hähnchengrill:
Frau: "Ich nehm zwei Flügel und ein Bein."
Mann: "Ich nehm nen Flügel, zwei Brüste und ein Bein."
Verkäuferin: "Und Sie?" [...]
Bob: "Zwei Gesichter!"
Highschoolfilm mit Jeffrey Tambor in einer Nebenrolle. Der Titel ist zwar nicht komplett am Thema vorbei, aber doch sehr irreführend. Gewissermaßen ist 'Faustrecht - Terror an der Highschool' so etwas wie eine moderne Verballhornung von 'High Noon - Zwölf Uhr Mittags'. Ein Schüler, der durchschnittlicher kaum sein könnte, wird von einem Schlägertypen, der neu an der Schule ist, zum Kampf herausgefordert, der nach Schulschluss steigen soll. Um der drohenden Tracht Prügel zu entgehen, lässt der Herausgeforderte nichts unversucht und versucht sich mit verschiedenen Tricks aus der Situation zu manövrieren - wodurch er seine Lage jedoch immer weiter verschlimmert.
In diesem speziellen Fall ist es sogar ausnahmsweise von Vorteil, dass die beiden Darsteller, die die Kontrahenten verkörpern, schon weit jenseits des Highschoolalters sind. Durch die recht hohe physische Präsenz des Antagonisten wirkt das Szenario umso bedrohlicher.
Mit Humor und Spannung wird diese kleine Geschichte durch Regisseur Phil Joanou ('Im Vorhof der Hölle') erzählt. Der Score untermalt die absurde Situation, in der sich die Schlinge immer enger zieht, auf passende Weise. 'Three O'Clock High' (Originaltitel) mag zwar vielleicht kein Meisterwerk sein, aber ein unterschätzte 80er-Jahre Komödie ist es allemal. Wobei die Zuordnung zum Komödien-Genre etwas mit Vorsicht zu genießen ist, denn allzu hoch ist die Gagdichte hier nicht.
7,5 - 8 Punkte.
Vorsicht! Im Kommentar unter mir wird ohne Vorwarnung das Ende gespoilert!
Etwas eigenwillige Tragikomödie, die erst gegen Ende so richtig rund wird. Eine besondere Note verleihen ihr die Darsteller. Die Nebenrollen sind mit Mila Kunis, Melissa Leo, Richard Kind, Peter Dinklage und James Earl Jones namhaft besetzt, aber über allem thront natürlich Hauptdarsteller Robin Williams in einer seiner letzten Rollen - bezeichnenderweise über den Tod. Überhaupt scheint das Thema Sterblichkeit eine doch sehr gewichtige Rolle in seiner Karriere einzunehmen. 'Hinter dem Horizont - Das Ende ist nur der Anfang' und der '200 Jahre Mann' sind dabei nur zwei Beispiele. Ruhe in Frieden, Robin Williams.
Brachialer Actiontrip, der reichlich für`s Auge bietet. Die Masken und Requisiten sind spektakulär. Der Cast ist mit einigen interessanten Namen gespickt und viele der Kills und Raubversuche strotzen nur so vor Kreativität. Abgesehen davon spottet das Drehbuch jedoch jeder Beschreibung. Fury Road rauf, Fury Road runter - das war's. Angesichts der fulminant inszenierten Action und der sich im Lauf des Filmes einstellenden Endzeitstimmung lässt sich das jedoch verschmerzen
Kurz und bündig: Meins ist es nicht, aber ich kann verstehen, dass dieser Film viele Fans hat. Fantasy-Elemente finden sich hier zuhauf und manche der Szenen könnten in leicht abgewandelter Form auch einem 'Star Wars' Film entsprungen sein. Pure Geschmackssache, würde ich sagen. :-)
Wie oft schafft man es, den Namen einer Firma in den Dialogen einer 92-minütigen Actionkomödie unterzubringen? Regisseur Michael Dowse schickt sich in 'Stuber' an, das herauszufinden...
Der Film an sich ist eine klassische Buddy-Komödie und fühlt sich an wie eine Reise zurück in die 80er und 90er Jahre. Zwei Typen, die gegensätzlicher kaum sein könnten, nehmen es auf mit einem Verbrecher und seinem Umfeld auf, wobei kaum ein Klischee ausgelassen wird. So manches wird dann konsequenterweise auch gleich noch persifliert (explodierende Autos, auf die Reifen schießen, sich in die Schussbahn werfen etc.). 'Stuber' bietet solide Action, ein gerüttelt Maß an Brutalität und jede Menge flotter Sprüche. Für Genrefans eine klare Empfehlung!
Mike Oxmaul und Hugh Janus (in der deutschsprachigen Version „Will Hardwigsen“) gegen Black Superman. Mit Autotuning hat das alles nicht mehr viel zu tun, aber dafür geht es hier um nicht weniger als die Rettung der Welt. Spektakuläre Actionszenen, flotte Sprüche und ganz viel Green Screen. Damit ist im Prinzip dann auch schon alles gesagt. Klassiches Popcornkino eben. Nach den üblichen Gepflogenheiten der Buddy Komödie, und in Sachen Setting an der globalen Ausrichtung der 'James Bond' Filme orientiert, jagt hier eine krawallige Sequenz die nächste. Und zwischendurch gibt es die fast schon obligatorischen Wortgefechte zwischen den beiden Protagonisten. Zwar recht vorhersehbar, aber doch kurzweilig und handwerklich auf sehr ordentlichem Niveau. Überraschend gestalten sich hingegen die Auftritte einiger Darsteller, die im Vorfeld nicht weiter beworben wurden. Lasst euch überraschen.
In 'Mad Max II - Der Vollstrecker' wird der Geschichte nun die Problematik um immer knapper werdende Ressourcen übergestülpt, wodurch nun zumindest ansatzweise so etwas wie eine Handlung vorliegt: Eine Gruppierung verfügt über Öl und Benzin, eine andere möchte ihnen diesen Vorrat (und die entsprechenden Gerätschaften) rauben. Mehr ist dann auch nicht - aber immerhin... Der Anteil der Verfolgungsjagden wurde etwas zurückgefahren, dafür kommt deutlich stärkere Endzeitstimmung auf und auch das Setting gestaltet sich weit ansprechender. Die Kostüme wirken reichlich schräg, dafür aber auch teilweise sehr kreativ.
Stilistisch haben der zweite und der dritte Teil der Reihe tiefe Spuren in der Filmlandschaft hinterlassen und so manche Endzeitfilme der folgenden Jahrzehnte vermutlich erst in der vorliegenden Form ermöglicht.
Bei Teil II kann ich gut nachvollziehen, dass er viele Fans hat - auch wenn er für mich eher mittelmäßig war. Dasselbe gilt auch für den dritten Teil.
...und wieder so eine Filmreihe, die zwar gefühlt fast jeder liebt*, aber mit der ich einfach nicht viel anfangen kann.
Als Jugendlicher habe ich mehrfach versucht, mir die 'Mad Max' Filme anzuschauen. Wirklich jedes mal bin ich dabei eingeschlafen. Dieses mal habe ich tatsächlich durchgehalten. Sogar alle drei Filme am Stück. Das Fazit fällt trotzdem höchst durchwachsen aus. Der erste Film war dabei gleich der anstrengendste für mich. So etwas wie eine richtige Handlung gibt es eigentlich gar nicht und auch die Inszenierung kommt stellenweise doch recht anstrengend daher (besonders hinsichtlich der Dialoge). Immerhin: Die Stunts können sich sehen lassen und einige der Actionszenen sind doch recht gut gealtert. Insgesamt wirkt die Fortsetzung dann aber doch etwas ausgereifter.
*(abgesehen von den üblichen Mit-Piloten ;-D )
Oscar Madness Film 130 (2 Auszeichnungen, 3 weitere Nominierungen)
Fanservice pur. Die beliebte Truppe ist (fast) komplett wieder mit dabei und auch die Geschichte unterscheidet sich nicht nennenswert von der in den ersten beiden Filmen. Dieses mal müssen jedoch nicht nur eine oder zwei Figuren gerettet werden, sondern fast das gesamte Team begibt sich gemeinsam auf die Flucht. Hier und da gibt es ein paar Details, bei denen sich anscheinend auch Disney im Film verewigt hat, aber ansonsten bleibt sehr vieles beim Alten. Mit allen damit verbundenen Vor- und Nachteilen.
Nachtrag: Im Rahmen der Award-Season 2010/2011 scheinen jedenfalls ganz klar die Vorzüge überwogen zu haben. Neben einer möglicherweise etwas kurios anmutenden Nominierung des (adaptierten) Drehbuchs und einer weiteren für den Tonschnitt gab es noch eine zusätzliche in der Königsklasse der besten Filme des Jahres. Vergeben wurden die besagten Trophäen jedoch an die Konkurrenz von 'The Social Network' (Drehbuch), Inception (Tonschnitt) und 'The King's Speech' (Film). Auf der anderen Seite konnte Lee Unkrich für seine Inszenierung jedoch auch zwei Auszeichnungen auf der Habenseite verbuchen: Randy Newman konnte mit seinem Song 'We Belong Together' ebenso eine Trophäe erlangen wie Lee Unkrich selbst in der Kategorie "Bester Animationsfilm", wo man sich u. a. gegen den Golden Globe Gewinner 'Drachenzähmen leicht gemacht' durchsetzen konnte.
Oscar Madness Film 93 (1 Nominierung)
Die Geschichte ist im Prinzip nichts anderes als eine Variation der Handlung aus dem ersten Teil. Erneut bricht eine Rettungsmission auf, um eine entführte Figur zu befreien - und nicht wenige der Gags aus dem Vorgängerfilm werden einfach nur variiert. Naturgemäß wirkt die visuelle Ausgestaltung etwas aufwändiger, was aufgrund der vier Jahre späteren Entstehung und des wohl dreifachen Budgets auch nicht weiter verwunderlich erscheint.
-> Würdige Fortsetzung des Auftakts. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Nachtrag: Wie schon im Rahmen der ersten Episode wurde Randy Newman ('When She Loved Me') auch nach der Veröffentlichung der Fortsetzung in der Kategorie "Bester Filmsong" für einen Oscar nominiert.
Wie nennt man eigentlich das Gegenteil eines crowdpleasers?
Für viele Film- und Theaterschauspielerinnen erweist sich vor allem die Phase zwischen Mitte 40 und Ende 50 als die steinigste im Verlauf einer Karriere, da es für diese Altersgruppe nur eine sehr begrenzte Anzahl an Rollen zu ergattern gibt. Der chilenische Autorenfilmer Sebastián Lelio hat nun im vorliegenden Film (ein Remake seines gleichnamigen Werkes von 2013) genau diese Leerstelle als tragende inhaltliche Basis der Erzählung auserkoren. Es geht um die (vornehmlich privaten) Probleme im Leben einer Dame in den Fünfzigern. Hauptdarstellerin Julianne Moore dankt ihm die Besetzung in dieser Rolle mit einer höchst versierten Vorstellung. Flankiert wird sie dabei von einigen weiteren bekannten Namen wie etwa John Turturro, Michael Cera, Brad Garrett, Caren Pistorius, Sean Astin oder Jean Tripplehorn (letztere ist hier ebenso involviert wie Cassi Thomson, mit der sie bereits in der HBO Serie 'Big Love' aufgetreten war).
Gloria Bell, die von Julianne Moore gespielte Figur, befindet sich dabei auf der Suche nach (zumindest etwas) privatem Glück. Ihre Kinder sind längst aus dem Haus, einen festen Partner gibt es derzeit nicht. Bis sie beim Tanzen auf Arnold trifft, der aber selbst einen großen Rucksack an privaten Problemen mit sich herumschleppt. Gespickt mit vielen kleinen und großen Weisheiten des alltäglichen Lebens sowie einer recht genauen Beobachtungsgabe wird hier die Geschichte von Menschen in einem vermeintlich gestandenen Alter erzählt, die allerdings mehr durch ihre Leben irrlichtern, als dass sie geradlinig hindurchmarschieren. Immer wieder wird dabei klar, dass die Probleme vieler Personen, ganz unabhängig davon, welcher Generation sie angehören, gar nicht mal so verschieden sind. Unangenehme Situationen auf einer Familienfeier (zuerst verletzende Fragen, später Ausgrenzung), Holprigkeiten bei der Partnerwahl und/oder Familienplanung oder immer weiter auseinanderdriftende Charaktere sind dabei nur einige Beispiele. Ganz große Geschichten werden hier nicht erzählt. Aber wer auch kleinere Wahrheiten zu schätzen weiß, sollte hier durchaus mal einen Blick riskieren.
Oscar Madness Film 88 (1 Sonderoscar sowie 3 weitere Nominierungen)
Kurzweiliger Spaß über das geheime Leben der Spielzeuge. Die Animationen sind aus heutiger Sicht natürlich etwas angestaubt, aber gewissermaßen wird 'Toy Story' dadurch natürlich auch zu so etwas wie einem Klassiker aus dem Hause Pixar, der auch heutzutage noch recht gut funktioniert.
5,5 Punkte für den Film und einen halben Bonuspunkt für die Bedeutung, die ihm innerhalb seines Genres zukommt.
Nachtrag: Ablesen lässt sich die Bedeutung von 'Toy Story' innerhalb des Animationsfilmgenres u. a. an der Auszeichnung mit einem Sonderoscar für den ersten computeranimierten Spielfilm. Darüber hinaus wurden das Originaldrehbuch, die Filmmusik sowie der Song 'You've Got a Friend in Me' (Randy Newman) mit Nominierungen bedacht. Ein bemerkenswerter und extrem ambitionierter Start in ein neues Zeitalter; auch in Anbetracht dessen, dass viele Pionierleistungen in der Filmgeschichte zunächst oftmals vergleichsweise wenig Beachtung erfuhren und (zumindest in manchen Fällen) erst Jahre oder gar Jahrzehnte später die Anerkennung fanden, die dem Wert ihrer Leistung sowie ihrer Wirkung auf nachfolgende Produktionen gerecht wurde.
Die deutsche Antwort auf 'Projekt X'? Weit gefehlt. Zum Glück! 'Abikalypse' ist im Prinzip eine ganz normale Coming Of Age Tragikomödie mit ein paar guten Einfällen im Drehbuch, aber einer nicht allzu versierten Inszenierung. Die Besetzung der vier Hauptrollen wirkt komplett chaotisch. Die vier Darsteller, die hier Abiturienten verkörpern, sind 20, 25, 30 und 36 Jahre alt. Zwar nichts außergewöhnliches, aber ich war dann doch ein wenig enttäuscht, dass man nicht auch noch einen Mittfünziger durch die Abiturprüfung geschleust hat... Bei den drei "jüngeren" aus der Runde wird in einer Art Traumsequenz deren innere Unsicherheit bezüglich des eigenen Platzes im Leben visualisiert, was an sich durchaus Potential hat, aber etwas ungelenk inszeniert wirkt. Bonuspunkte kann die Geschichte dafür sicher bei dem einen oder anderen Zuschauer mit der Veralberung von Geltungssucht und totaler Hörigkeit gegenüber sozialen Medien verbuchen (Stichwort Brennnessel-Challenge). Ansonsten finden sich viele der genreüblichen Gepflogenheiten wieder: Zweifel an den eigenen Fähigkeiten und Unsicherheit bei Entscheidungen. Mangelndes Selbstbewusstsein im Umgang mit anderen Leuten und ein kurzer Ausflug in kleinkriminelle Gefilde. Das Rad wird hier zwar nicht neu erfunden, aber für kurzweilige Unterhaltung reicht es allemal.
Superheldenware von der Stange mit so ziemlich allen damit verbundenen Stärken und Schwächen: Eine federleichte Inszenierung mit einer ordentlichen Portion guter Laune und ohne allzu große Durststrecken, die es zu überstehen gilt. Dazu ein namhafter Cast und überwiegend schicke Bilder. Andererseits aber auch eine gewisse Ideenarmut und vermeintliche Twists, die mehrere Kilometer gegen den Wind stinken. Dazu noch ein paar Metagags und fertig ist die Popcorn-Unterhaltung. Eine klassische sichere Nummer. Kann man sich jederzeit anschauen - Ausreißer nach oben oder unten sucht man hier (zum Glück oder leider - je nach Sichtweise) jedoch vergeblich.
Recht sehenswerte Doku-Miniserie, die sich in vier Episoden mit den Themen Zeit, Distanzen, Schwerkraft und Licht beschäftigt. Dabei werden stets auch Brücken zu (oftmals historischen) Phänomenen geschlagen und physikalische Zusammenhänge anschaulich anhand von Beispielen erklärt. Zwar kommen viele Sachverhalte (teils wiederholt) zur Sprache, die bei den allermeisten Hobbyastronomen zum Allgemeinwissen zählen dürften, jedoch werden auch immer wieder Themenbereiche angeschnitten, die zu weiterführenden Gedanken anregen und vielleicht auch die eine oder andere philosophische Frage aufwerfen. Beispiel: Unter anderem wird erklärt, wie in ferner Zukunft mutmaßlich das Ende des Universums aussehen wird. Aber selbst daran würde sich ja die Frage anschließen, was danach noch kommen könnte. Und in diesem Sinne erhalten hier auch die Gehirne von routinierten Weltraumdoku-Zuschauern an der einen oder anderen Stelle Futter. :-)
Emilio Estevez mit einem Autorenfilm, in dem auch Alec Baldwin, Christian Slater, Taylor Schilling, Michael K. Williams, Jeffrey Wright, Gabrielle Union und Jena Malone mitspielen - warum nicht? :-)
Ein paar Dutzend Obdachlose besetzen bei -10°C eine Bibliothek, um nicht erfrieren zu müssen und geraten dabei mit den örtlichen Behörden in Konflikt. Der zuständige Staatsanwalt, der sich zudem im Wahlkampf befindet, verkennt die Situation und setzt in völliger (bewusster) Fehleinschätzung auf Eskalation. Die Medien nehmen den Ball gefällig auf und hoffen dabei auf gute Quoten. Soziale Kälte trifft auf menschliche Wärme - in Gestalt eines (oder mehrer? Ich will hier nicht spoilern ^^) Angestellten der Bibliothek, der die Obdachlosen in ihrem Anliegen unterstützt und sich mit ihnen solidarisiert.
'Ein ganz gewöhnlicher Held' entwickelt zwar nicht ganz die emotionale Wucht, die angesichts des Themas vielleicht möglich gewesen wäre, erweist sich aber dennoch als durch und durch sehenswertes Drama mit der einen oder anderen heiteren Einlage. Hin und wieder weist das Drehbuch zwar ein paar kleinere Holprigkeiten auf, aber im Großen und Ganzen ist hier alles im grünen Bereich. Klare Empfehlung an alle empathischen Zuschauer. :-)
Oscar Madness Film 222 (1 Nominierung)
Ich mache es kurz, weil ich nicht immer dasselbe zu Disneyfilmen schreiben will: Wenn Disney immer wieder dieselben Stoffe verfilmt und noch dazu bei (vom Titel her) verschiedenen Stoffen dieselben Versatzstücke und teilweise sogar ähnliche Dialogzeilen verwendet (hier zum Beispiel gibt es ein paar eklatante Schnittmengen zur letzten 'Aladdin'-Verfilmung), wäre es ja geradezu ironisch, wenn ich hier nach den jeweiligen Sichtungen immer wieder dieselben Kritikpunkte anbringen würde...
Daher nur eine kurze Anmerkung zur Handlung: Die "Vorgaben", welche Tiere als essbar gelten und welche nicht, könnten verquerer kaum sein. Insekten dürfen verspeist werden, Wirbeltiere eigentlich nicht, irgendwie aber auch doch (Kreislauf des Lebens und so), aber andererseits auch wieder auf gar keinen Fall, sofern sie zum Hofstaat gehören - denn solche Tiere sind scheinbar wichtiger als andere. Wow.
Aber ich will mich gar nicht groß mit der Handlung aufhalten. Kommen wir lieber zum Handwerklichen... Die visuelle Gestaltung ist enorm detailreich geraten und in manchen Szenen nicht weniger als atemberaubend. Die 3D-Umsetzung reißt zwar keine Bäume aus, muss sich aber auch nicht verstecken. [Nachtrag: Im Januar 2022 wurden Robert Legato, Adam Valdez, Andrew R. Jones und Elliot Newman für die Gestaltung der visuellen Effekte in diesem Film für einen Oscar nominiert, scheiterten bei der Verleihung jedoch an der Konkurrenz von '1917').
Ärgerlicher als das Bild kommt für meinen Geschmack die Musik daher - aber das ist sicher nur ein subjektiver Eindruck: Ein Teil der Songs war (zumindest in der deutschsprachigen Version) in meinen Ohren regelrecht schauderhaft. Kaum Betonung oder Akzentuierung beim Gesang - stellenweise hat man das Gefühl, dass sich hier die Viertbesetzung eines komplett unbekannten Musicals austobt. Viel lieber hätte ich hier die Originalversion gehört (aber gut, ist meine eigene Schuld, wenn ich mir den Film nicht in der OV anschaue). Aber wie gesagt: Dieses Gemecker bezieht sich nicht auf die Songs an sich, sondern nur auf den Gesang in der deutschsprachigen Version!
Tomas Vinterberg inszeniert seine Version des Dramas um das russische U-Boot Kursk, indem er die Geschehnisse auf vier Handlungsebenen beleuchtet: Im Zentrum stehen dabei die Männer an Bord, ihre Ehefrauen auf dem Festland, ein russischer Rettungstrupp sowie britische Militärs, die sich ebenfalls mit einbringen wollen. Schnell wird klar, worauf seine Erzählung hinausläuft: Das Unglück wäre an mehreren Stellen zu verhindern (oder später zumindest noch abzumildern) gewesen, wenn man etwas mehr menschliche Vernunft hätte walten lassen, statt immer nur den Apparatschiks zu vertrauen, die meilenweit vom tatsächlichen Geschehen entfernt sind bzw. sich nur nach dem Handbuch und den Direktiven der Obrigkeit richten.
Man sollte dabei besser nicht auf die Annahme verfallen, es handle sich bei der hier gezeigten Katastrophe um ein genuin russisches Problem. Kadavergehorsam, mangelhafte Ausrüstung und Geheimniskrämerei lassen sich mit Sicherheit auch in zahlreichen anderen Ländern finden. Dasselbe gilt für den öffentlichen Umgang mit dem Untergang und die (Des-)Informationspolitik durch die Behörden. Nebenbei bemerkt wäre es natürlich naiv zu glauben, dass manche ausländischen Dienste nicht auch tatsächlich Interesse an Kenntnissen über die technische Ausrüstung fremdländischer Unterseeboote hätten...
Erwähnenswert ist, dass die russischen Soldaten und ihre Ehefrauen von überwiegend bekannten SchauspielerInnen aus allen möglichen Ländern gespielt werden, russische Darsteller sind jedoch allenfalls am Rande involviert. Stattdessen setzt Vinterberg hier auf zumeist prominente Namen aus Belgien (Matthias Schoenaerts), Österreich (Peter Simonischek), Deutschland (August Diehl, Matthias Schweighöfer, Pit Bukowski, Martin Brambach), Schweden (Michael Nyqvist, Pernilla August, Max von Sydow), Frankreich (Lea Seydoux und schon wieder Max von Sydow ^^), aus der Schweiz (Joel Basman) usw.
Vinterberg gelingt mit 'Kursk' der durchaus akrobatische Spagat zwischen Katastrophenfilm und Arthousedrama m. E. durchaus gut. Zwar ist sein aktueller Film keines von beidem, trägt aber dennoch Kennzeichen beider Genres in sich.
Gangster-Thriller mit Liam Hemsworth im B-Movie-Stil und mit kleineren Anleihen beim Film Noir. Rein stilistisch bedient man sich auch immer wieder bei diversen 70-Jahre-Filmen, inhaltlich vor allem bei den Thrillern der 90er Jahre. Eigentlich wirkt 'Killerman' wie eine klassische Direct-to-DVD-Produktion, aber der Sommer spült eben manchmal auch solche Filme in die Kinos. Die Geschichte hat man so oder so ähnlich schon öfter mal gesehen (vor allem in den 90er Jahren), aber da es der Handlung an Twists nicht mangelt, ist ein gewisser Unterhaltungsfaktor durchaus gegeben. Das Geschehen spielt im Spannungsfeld zwischen Dealern, korrupten Polizisten und einer mafiösen Vereinigung und dreht sich in erster Linie um eine große Menge an Geld und Drogen. Dabei geht es mitunter recht blutig und betont humorlos zu - eingefangen in grobkörnigen Bildern.
Für Genrefans durchaus okay. Oder um es mit dem Protagoniosten zu sagen: "Es wird alles gut."
Auch der dritte Teil der Reihe punktet mit einer ordentlichen Ausstattung und einem dementsprechendem Flair. Die Bedrohungssituation hingegen gestaltet sich recht überschaubar. So wirklich in Gefahr gerät eigentlich kaum jemand und Annabelle selbst bekommt erstaunlich wenig Screentime. Unter dem Strich ist das alles nicht schlecht, bemerkenswert gut ist es aber leider auch nicht.
Ein kleines Highlight war der Einfall mit dem Bildschirm, der ein paar Sekunden in die Zukunft verweist. Womöglich hätte sich diese Idee noch ein wenig besser ausschlachten lassen, aber sie war auch so sehenswert.
'Annabelle 3' ist in meinen Augen zwar besser als der erste Teil der Reihe, aber schwächer als der zweite. Insgesamt scheint mir aber die 'Annabelle'-Reihe nach wie vor der Schwachpunkt im 'Conjuring'-Universum zu sein. Auch wenn ich dafür wahrscheinlich nur Kopfschütteln ernten werde: 'Lloronas Fluch' hat mir besser gefallen. Aber so ist das eben mit persönlichen Vorlieben. :-)
5,72 Punkte :-)
(Vielleicht gehe ich noch auf 6 Punkte hoch, aber wahrscheinlich eher nicht)
"Mal sehen, was in dir steckt."
Chucky ist wieder da. Jetzt mit neuem Look, aber böse wie eh und je. Alles wirkt etwas zeitgemäßer, das Rad wird aber auch in 'Child's Play' erwartungsgemäß nicht neu erfunden. Die erste Hälfte orientiert sich eher an klassichen Horrorkonventionen, in der zweiten Hälfte liegt der Fokus stärker auf den komödiantischen Aspekten. Hier und da finden sich ein paar Seitenhiebe in Richtung Apple, Amazon & Co wieder, was aber eher Ornament als Motor der Handlung ist. Man darf gespannt sein, ob in einer etwaigen Fortsetzung dann vielleicht sogar der ChuckyBear zuschlägt. :-)
Das größte Manko gleich zuerst: Der Trailer nimmt fast die gesamte Handlung vorweg. In einer Welt, die nichts von den Beatles weiß, wird ein bis dato kaum beachteter Musiker mit den Songs von John, Paul, George und Ringo berühmt. So berühmt, dass sogar Ed Sheeran hinter ihm zurückstecken muss. Dabei werden reihenweise Seitenhiebe auf das moderne Musikbusiness verteilt, von denen aber auch ein Teil nicht so richtig verfängt - zumal auch schon zu den Zeiten der Pilzköpfe die Kunst und die Kultur ihre Unschuld längst verloren hatten. Worauf Danny Boyle mit seiner Geschichte hinaus will, bleibt daher in mancherlei Hinsicht auch etwas nebulös. Zwar lassen sich durchaus einige Aussagen aus der Geschichte destillieren, aber komplett rund wirkt das Gesamtkonstrukt leider nicht. So bleibt am Ende ein unterhaltsamer Musikfilm, der charmant einige nette Anekdoten erzählt, dem es zur ganz großen Fallhöhe aber noch an etwas mehr Fleisch auf den Rippen mangelt.