Framolf - Kommentare

Alle Kommentare von Framolf

  • 7

    Comicverfilmung der etwas anderen Art. Im Zentrum dieser 2015 von DC veröffentlichten Geschichte stehen keine Superhelden, sondern drei (mutmaßlich normalsterbliche) Frauen, die sich nach der Inhaftierung ihrer Ehemänner zum organisierten Verbrechen berufen fühlen. Was auf den ersten Blick ein neuer Aufguss von 'Widows' oder eine Komödie sein könnte (Melissa McCarthy und Tiffany Haddish spielen mit), erweist sich als eine Mischung aus Thriller und blutigem Drama im Gangstermilieu der späten 70er und frühen 80er Jahre. Anfangs noch etwas unbeholfen bestreiten die drei Damen einen immer blutiger werdenden Pfad und laufen dabei ihren Männern in Sachen Gewinnstreben, Skrupellosigkeit und Brutalität deutlich den Rang ab.

    Das Setting in New Yorks Hell`s Kitchen der 70er Jahre verleiht der Inszenierung einen ganz eigenen Charme (sofern man retro-orientierte Filme mag) und wird von einem entsprechendem Soundtrack umrahmt (Heart, Fleetwood Mac etc.). Grundsätzlich würde diese Geschichte sicherlich auch Stoff für eine (Mini-)Serie liefern, aber da die Kritiken und die Publikumsresonanz bisher mehr als durchwachsen ausfallen, dürfte das bis auf Weiteres wohl eher nicht zur Debatte stehen...

    20
    • 2

      Kompletter Murks. Das an den Haaren herbeigezogene Drehbuch ergibt hinten und vorne keinen Sinn. Da können auch Darsteller wie Pierce Brosnan, Milla Jovovich, Robert Forster, James D'Arcy , Dylan McDermott oder Angela Bassett nicht viel retten. Klar, in diesem Genre muss es nicht immer komplett plausibel zugehen, aber zumindest ein Mindestmaß an Nachvollziehbarkeit wäre dann schon nicht schlecht – zumindest für meinen Geschmack...

      Ich bin mal so frei und zitiere ausnahmsweise mal eine ganze Reihe anderer Moviepiloten, denn eigentlich wurde hierzu schon alles gesagt.
      „[...] die Story ist unter aller Sau“ (dwaddy), „Hanebüchenes Drehbuch“ (Hartmut Wastian), „unglaubwürdige Entwicklungen und Handlungen, die einfach keinerlei Sinn ergeben“ (RoosterCogburn), „abstrus konstruiert“ (RoboMaus), „Story ist hanebüchener Unsinn“ (siggi57), „ziemlich dämlicher Spionage-Thriller“ (Spoony), „Schund“ (Rantala81), „Teilweise unlogisch und langweilig“ (LowRidah), „langweilige[r], veraltete[r], banale[r] und vollkommen überflüssige[r] Haufen Mist“ (Baumkopf Holzfaust), „96 Minuten Zeitverschwendung“ (Rocket-S), „grotesk zusammen gereimtes Script“ (lieber_tee), „belanglos, enttäuschend“ (balarama), „keine Spannung“ (darkrain).

      Der Fairness halber: Es gibt auch sehr viele positive Kommentare zu diesem Film. Vermutlich sogar mehr als negative. Daher lasst euch nicht von einer Sichtung abhalten, wenn ihr auf Actionthriller steht. Behauptet aber danach nicht, ihr wurdet nicht gewarnt. ;-D

      20
      • 5 .5

        Grundsolider Spionagethriller mit einem recht gut aufgelegten Jean Dujardin, der unter anderem von Tim Roth, Emilie Dequenne, Branka Katic, Cecile de France und Wendel Pierce flankiert wird. Zur Geschichte sollte man besser nicht allzu viel schreiben. Es geht um (Doppel)Spione und irgendwelche McGuffins. Und das alles in einem sehenswerten Setting in Monaco. Die Spannung köchelt eher so vor sich hin, ist aber auf diesem überschaubaren Niveau stets vorhanden. Für Genrefans absolut okay.

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        • 7
          Framolf 19.09.2019, 16:26 Geändert 19.09.2019, 16:28
          über Spurlos

          ++ Leichte SPOILER ++

          Satirischer Thriller über einen aalglatten Berufsschwiegersohn, der den Vorsitz einer Firma „erben“ soll, und seinen möglichen Weg nach unten... Wenn man so möchte, ist 'Spurlos' (der Titel könnte unpassender kaum sein) ein umgekehrter Film Noir. Statt – um mal die gängigen Klischees zu bemühen – eines alkoholkranken Detektives mit Hang zur Selbstzerstörung, der sich von einer Femme Fatale in einen nicht mehr zu überwindenden Strudel ziehen lässt, haben wir es hier mit einem Manager zu tun, der kurz vor seinem ganz großen beruflichen Durchbruch noch eine Leiche aus seinem Keller schaffen möchte (und dabei enormen Schaden anrichtet). Natürlich im übertragen Sinn. Vorerst zumindest. Dabei trifft er auf einen Bekannten längst vergangener Tage, der ihm seine Hilfe anbietet, dabei aber die Lage verschlimmbessert, so sehr er nur kann...

          Es wirft zwar mit Sicherheit kein gutes Licht auf mich, das jetzt zu schreiben, aber der „Sehgenuss“ speist sich hier vornehmlich aus zwei Quellen: Zum einen aus der wohlgesetzten düsteren Atmosphäre und zum anderen aus einer gewissen Lust am boshaft-zynisch gezeichneten Untergang der beiden Komplizen.

          Das Ende erscheint mehr als folgerichtig – auch wenn es mir höchstens mit Abstrichen gefallen hat. Dennoch steht unter dem Strich ein Drama-Thriller-Hybrid, der beste Unterhaltung bieten kann; allerdings – und das legen viele der Kommentare hier nahe – nur manchen Zuschauern. Eine gewisse handwerkliche Qualität ist fraglos vorhanden. Ob man sich aber auf die gemächlich erzählte Geschichte dieser belgisch-französischen Co-Produktion einlassen möchte, muss jeder für sich selbst entscheiden.

          PS: Das Cover ist ein schlechter Witz.

          19
          • 7
            Framolf 19.09.2019, 16:20 Geändert 05.01.2024, 05:58

            Heitere Tragikomödie über eine Moderatorin, die sich gegen das Ende ihrer Karriere stemmt, und eine aufstrebende Autorin, die ihr dabei (zusammen mit einigen anderen Schreibern) Gags für ihre Sendung zuliefern soll.

            Die Besetzungsliste führt mit John Lithgow, Amy Ryan, Hugh Dancy, Ike Barinholtz u.a. so manche bekannte Namen. Ganz besonders sticht dabei Emma Thompson als verbitterte und garstige Talkshow-Moderatorin heraus. Und offenbar scheint sie es zu genießen, in ihrer Rolle als Katherine Newbury mal so richtig losätzen zu können.

            → Besonders für Fans der HBO-Serie 'The Newsroom' empfehlenswert. Beide Produktionen haben zwar nichts miteinander zu tun, liegen aber inhaltlich und stilistisch so eng beieinander (auch wenn es hier um eine Talkshow und dort um eine Nachrichtensendung geht), dass sich eine Sichtung für Fans der Serie (und umgekehrt) geradezu aufdrängt.

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            • 6 .5

              Mehr oder weniger konventioneller Horrorfilm, der dann gegen Ende hin aber doch nochmal ordentlich anzieht (vor allem atmosphärisch). In ansprechende Bilder gepackt, sieht sich eine Familie einer (zunächst) unbekannten Bedrohung ausgesetzt, die deren Haus heimsucht. Wie gewohnt zieht sich im weiteren Verlauf die Schlinge immer enger, bis alles auf die unvermeidliche Eskalation zusteuert. Recht viel mehr sollte man dazu auch gar nicht sagen.

              Mit Keri Russel, Josh Hamilton und J. K. Simmons kann sich der Cast (gerade für Horrorverhältnisse) durchaus sehen lassen und trägt seinen Teil zum Gelingen des Filmes bei.

              -> Für viele Horrorfans eine mehr oder weniger sichere Nummer.

              Gerade noch 6,5 Punkte.

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              • 5 .5
                Framolf 18.09.2019, 17:11 Geändert 19.09.2019, 01:03

                'Timeline' ist ziemlich genau so, wie man sich die Verfilmung einer Geschichte von Michael Crichton durch Richard Donner auch vorstellen würde: Ein relativ kurzweiliger Zeitreisefilm mit etwas Action und einem namhaften Cast (Paul Walker, Michael Sheen, Gerard Butler, Frances O'Connor u. a.).

                Ein paar junge Leute reisen über 600 Jahre in der Zeit zurück, um einen dort verschollenen Wissenschaftler ausfindig zu machen. Die Darsteller, von denen die meisten hier noch vor ihrem großen Durchbruch stehen, machen letztlich auch den größten Charme des Filmes aus. Abgesehen davon ist es eher Ware von der Stange. Für eine einmalige Sichtung aber okay.

                5,5 von 10 Lippenstiften, die es offenbar schon im Mittelalter gab.

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                • 6

                  Eine vielvesprechende Prämisse und eine Inszenierung, die trotz einiger lausiger Effekte mit ein paar schönen Bildern und einigen originellen Ideen punktet, stehen auf der Habenseite dieses Filmes, der sich nicht so recht in ein bestimmtes Genre pressen lassen mag. Leider krankt 'The Philosophers – Wer überlebt?' jedoch an einem Drehbuch, das (gemessen am Thema) viel zu dünn daherkommt. Statt der Schüler hätte man vielleicht besser Doktoranden diskutieren lassen sollen; doch dazu hätte auch Drehbuchautor und Regisseur John Huddles weit tiefer in die Materie einsteigen müssen. So wird leider an sehr vielen Fragen nur oberflächlich gekratzt, ehe zur nächsten Frage übergegangen wird. Bestes Beispiel ist etwa Platons Höhlengleichnis. Der bekannteste Teil davon wird kurz skizziert, der (eigentlich wesentliche) Schluss komplett weggelassen und eine entsprechende Einordnung unterbleibt natürlich auch. Es gibt Hauptseminare, die noch nicht mal aus dem Fachbereich der Philosophie stammen, in denen eine komplette Sitzung lang darüber gesprochen wird. Hier im Film sind es nur einige Sekunden und man hetzt schnell weiter zum nächsten Thema. Und das ist nur ein Beispiel von vielen. Natürlich kann es ein Spielfilm nur selten leisten, sich über die komplette Laufzeit mit nur einer Frage zu beschäftigen. Aber mit genug Fleisch auf den Rippen wäre es zumindest möglich, sich etwas weniger Fragen zu widmen und diese konsequent in eine filmische Handlung zu übersetzen. Hier jedoch schneidet man im zweiten Durchgang einige Themen an, die eher den Bereich der Moral und Ethik betreffen, und ist dann im finalen Akt des Gedankenexperiments bei einem reinen „Ich würde es so machen“ angekommen.

                  Um nicht falsch verstanden zu werden: Auch die präsentierte Geschichte hat einen gewissen Charme und wirft so manche diskussionswürdige Frage auf. Allerdings beraubt sich der Film auch selbst einer gewissen Spannung und Tiefe, indem er unzählige Themen nur kurz anschneidet. Am Ende wird dann noch eine „Apokalypse“ enthüllt, die sich schon seit mindestens einer halben Stunde zuvor angedeutet hatte. So holt man die Kohlen nur schwerlich aus dem Feuer.

                  → Eine Sichtung lohnt sich allein schon aufgrund der sehenswerten Prämisse und einiger schöner Bilder. Der gesamte Fillm an sich kann vielleicht auch Ausgangspunkt für die eine oder andere weiterführende Frage darstellen, reizt aber sein fraglos vorhandenes Potential allenfalls teilweise aus.

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                  • 6 .5
                    Framolf 17.09.2019, 17:53 Geändert 17.09.2019, 17:54

                    M. Night Shyamalans erster Ausflug in den Serienbereich fällt etwas durchwachsen aus. In der ersten Staffel werden diverse Geheimnisse etabliert und es wird für eine eher düstere Stimmung gesorgt. Zwar gibt es auch einige leicht trashige Elemente (wie beispielsweise einige Aktionen des Sheriffs), aber im Großen und Ganzen bestimmt eine dystopische Stimmung das Geschehen. Getragen wird die Inszenierung von einem doch recht namhaften Cast, dem u. a. Matt Dillon, Melissa Leo, Juliette Lewis, Toby Jones, Terrence Howard, Carla Gugino und später auch Jason Patric angehören.

                    In der zweiten Staffel werden einige Elemente wiederholt, aber zugleich wird auch die Geschichte vorangetrieben. Bisweilen verzettelt sich das Drehbuch auch in einige weniger spannende Handlungsstränge.

                    → Grundsolide Serienkost. Immerhin.

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                    • 8
                      Framolf 16.09.2019, 16:37 Geändert 17.05.2020, 18:05

                      „Das will ich jetzt nicht auch noch sehen!“

                      Doch! Will ich! Mittlerweile fünf Jahre sind seit meiner Sichtung der zweiten Staffel von 'The Comeback' vergangen, aber einen Kommentar dazu habe ich bis heute nicht verfasst. Warum?

                      Nach dem Ende der Ausstrahlung von Staffel zwei machte das Gerücht die Runde, dass Lisa Kudrow durch HBO die Umsetzung einer weiteren Staffel in Aussicht gestellt wurde. Und auch Kudrow selbst zeigte sich in Interviews nicht abgeneigt. Seitdem sind mittlerweile fünf Jahre vergangen. Spiderman hat seitdem schon wieder zwei neue Reboots erhalten, Prinz William hat mittlerweile sogar schon drei Kinder (dieser Schlingel!) und Til Schweiger ist immer noch ein lausiger Schauspieler. Aber bis heute gibt es keine offizielle endgültige Stellungnahme bezüglich einer Verlängerung oder Absetzung von 'The Comeback'. Bei jeder anderen Serie wäre der Fall damit wohl klar. Nicht jedoch bei dieser hier. Immerhin sind auch zwischen den ersten beiden Staffeln nicht weniger als neun Jahre vergangen. Dennoch ist es jetzt langsam mal an der Zeit, einen Kommentar zu dieser Dramedyserie einzustellen, schließlich gibt es auf Moviepilot bisher sowieso noch keinen einzigen hierzu. Sollte jemals doch noch eine dritte Staffel erscheinen, werde ich ihn selbstverständlich editieren – womöglich allerdings auch erst nach einer angemessenen Karenzzeit von neun Jahren...

                      Im Zentrum der Handlung stehen die nur leidlich erfolgreiche Schauspielerin Valerie Cherish, ihre kleine Entourage sowie einige ihrer Kollegen. Cherish(!) pendelt zwischen Unsicherheit, Geltungsbedürfnis und (unfreiwilliger?) Selbstzerstörung und erinnert damit sehr an Serienfiguren wie BoJack Horseman und Kenny Powers. Als Zuschauer begleitet man sie bei allerlei heiteren und dramatischen Situationen und erlebt ihren stetigen Auf- und Abstieg im Filmgeschäft mit. Müßig zu erwähnen, dass allerlei kleine Spitzen in Richtung des Showbusiness verschossen werden.

                      Kurzweilig werden in einem semidokumentarischen Stil diverse Episoden aus der Karriere von Valerie erzählt, woraus sich phasenweise sogar eine recht packende Geschichte entspinnt.

                      Gerne mehr davon. Schließlich möchte man doch wissen, wohin sie in ihrem Leben noch driften wird...

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                      • 5 .5

                        Actiondrama über einen ausgebrannten Protagonisten in einer tristen Umgebung. Ein Veteran kehrt aus Afghanistan zurück, hat Schwierigkeiten, in England wieder Fuß zu fassen und kommt immer wieder mit Ausläufern der hiesigen organisierten Kriminalität in Berührung. Zu allem Überfluss soll er dann auch noch von einem Geheimdienst rekrutiert werden.

                        Seine durchaus berechtigte Botschaft trägt der Film leider etwas wirr vor und zieht sich auf die Weise selbst ein Stück weit den Zahn. So ist es kaum verwunderlich, dass die politischen Implikationen von einigen Kommentatoren als „paranoid“ wahrgenommen werden. Dabei dürfte spätestens seit der Iran-Contra-Affäre kaum noch jemand fundiert bestreiten können, dass grundsätzlich auch die Verstrickung westlicher Regierungen in den internationalen Drogenhandel denkbar ist. Mit der Verquickung dieser These mit den Themen Krieg und Bankenwesen – und das bei extremer zeitlicher Verknappung – tut sich das Drehbuch allerdings selbst keinen Gefallen. Auf diese Weise wird man die Kernaussage wohl nur bei den wenigsten Zuschauern an den Mann (oder die Frau) bringen.

                        Das Ende erscheint in dieser Hinsicht dann aber wieder höchst konsequent und erinnert an einige andere Filme, deren Titel hier aber ganz bewusst nicht genannt werden, um nicht unnötig zu spoilern. :-)

                        → Für eine einmalige Sichtung okay.

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                        • 8
                          Framolf 15.09.2019, 16:37 Geändert 16.09.2019, 16:16

                          ++ Enthält teils massive SPOILER ++

                          Über weite Strecken kammerspielartiges Science Fiction Drama, das sich fast ein wenig nach einer überlangen 'Outer Limits' Episode anfühlt. Die Prämisse an sich ist nicht wirklich neu, die Richtung, die die Erzählung einschlägt, dürfte in der Form aber noch nicht allzu oft im Kino beschritten worden sein. Eine junge Frau wird von einem Androiden großgezogen und (teils unwissentlich) zahlreichen Prüfungen unterzogen. Sowohl dieser Roboter als auch eine später hinzukommende Frau flüstern ihr (sich meist widersprechende) „Wahrheiten“ ein und buhlen um ihre Gunst.

                          Unausgesprochen werden immer wieder psychologische und philosophische Fragen (an die Protagonistin, aber auch an den Zuschauer) in den kargen Raum geworfen. Wem gehört deine Loyalität? Worüber definierst du dich? Wählt die Protagonistin lieber die ihr (derzeit) wohlgesonnene, aber aufgrund ihrer massiven physischen Präsenz jederzeit potentiell gefährliche Androiden-“Lebensform“ oder den ihr genetisch ähnlicheren, aber mitunter völlig unberechenbaren, selbstbezogenen und nicht minder gefährlichen Menschen? Analoge Fragen ließen sich natürlich auch an den Zuschauer stellen. Thomas Hobbes 'Leviathan' lugt jederzeit (ungenannt) um die Ecke. Zwar wird auch auf diverse Philosophen sogar expressis verbis verwiesen, aber für eine Abhandlung darüber sowie über die psychologischen Aspekte der Geschichte verweise ich lieber an die entsprechenden Fachleute. ^^ (@Eudora)

                          Nur so viel: Während die hier vertretene menschliche Besucherin unverblümt auf ihren eigenen Egoismus verweist, bilden die Roboter eine Einheit, teilen sich ein Bewusst sein und lassen die Demontage eines einzelnen Androiden offenbar ganz bewusst zu. So ist der Mord an der „Mutter“ auch eher symbolischer Natur. Zwar werden die Androiden dadurch eines physischen „Ausläufers“ beraubt, am Zustand des Bewusstseins dürfte sich durch die Abschaltung eines einzelnen Roboters aber kaum etwas ändern.

                          Wie auch immer: 'I Am Mother' ist düster und erfordert Aufmerksamkeit. Nicht jeder Zuschauer wird dieser Geschichte folgen können oder wollen (Stichwort Sitzfleisch :-) ). Für Teile der Science Fiction Zielgruppe aber sicher eine Sichtung wert.

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                          • 6 .5

                            Ein hetero- sowie ein homosexuelles Paar verbringen gemeinsam gut zwei Tage in einem Dorf, das kurz vor dem Abriss steht. Was als konventionelles Beziehungsdrama beginnt, schwenkt nach einer Weile in den mystischen Bereich um, bleibt aber im Kern seinem Thema treu. Nach einigen eher grundlegenden Betrachtungen zu Themen wie Schuld, Treue, Monogamie (und dem mehrfachen Hinweis, dass die beiden letzteren Begriffe oft miteinander verwechselt werden) usw. erfolgt in einem etwas rätselhaft erzählten Kapitel die Aufarbeitung einiger offener Belange.

                            SPOILER Interpretationsversuch (ohne Anspruch auf Richtigkeit): Anna kommt nicht los von dem Dorf, ehe sie sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzt. Nach einer Episode des Wegrennens vor dieser (sowie vor sich selbst) übernimmt in der Hütte ihre „helle“ Seite die Kontrolle und strahlt dieses Licht auch nach außen. In diesem Sinne gewährt sie ihrem Partner deutlich mehr Freiheit als bisher. Dieser nimmt ihr Entgegenkommen dankbar zur Kenntnis und verzichtet freiwillig darauf, diese Zugeständnisse auch auszureizen. Die beiden fahren lächelnd zusammen weg. Schnell jedoch weicht die neugewonnene Leichtigkeit einem Ausdruck der Ernüchterung und/oder Verbitterung, da sie erkennen, dass ihre eigentlichen Beziehungsprobleme weit tiefer liegen.

                            Besonders der letzte Satz ist natürlich hoch spekulativ, daher schreibt mir gerne eure Vorschläge unter den Beitrag, falls ihr andere Interpretationsansätze habt. :-)

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                            • 8

                              Tom Fontanas 'Oz', nicht weniger als die Mutter der aktuellen Generation von Knastserien, empfiehlt sich allein schon aus „serienhistorischen“ Gründen für eine Sichtung. Nicht zuletzt deshalb, weil es sich dabei um eine Pionierserie aus dem Hause HBO in Sachen modernen Story Tellings handelt. Viele Elemente kommen hier noch sehr experimentell daher und werden im Laufe der Serie variiert, nachjustiert, fallengelassen oder gar habitualisiert und finden somit Eingang in den HBO-Kanon der folgenden Jahre (und mitunter auch weit darüber hinaus). So gibt es beispielsweise eine Art Kommentator, der immer wieder Entwicklungen anmoderiert, mit philosophischen oder gesellschaftlichen Betrachtungen anreichert, dabei stets die vierte Wand durchbricht und darüber hinaus trotzdem Teil des Geschehens in der Binnenhandlung ist. Im Vordergrund der meisten Episoden steht dabei ein abstraktes Motto oder Thema, dem sich Großteile der jeweils präsentieren Handlung unterordnen lassen und um das sich die zugehörigen Einwürfe des Kommentators drehen.

                              Anfangs mögen diese und ähnliche Schrulligkeiten zwar vielleicht noch etwas ungewohnt wirken, doch im Lauf der Jahre und (sechs) Staffeln kristallisiert sich immer mehr ein fester Stil der Serie heraus, der später teilweise auch zum berühmten Stil vieler weiterer HBO-(Drama-)Serien werden wird. Zwar werden viele Geschichten recht bedächtig vorgetragen, aber immer wieder bricht sich auch ausufernde Gewalt Bahn.

                              Eher verworfen wurde bei den folgenden Produktionen jedoch das Konzept, von dem das Zeitgefüge hier geprägt wird. Nur schwer ist oftmals einzuschätzen, wie viel Zeit zwischen zwei Szenen oder zwei Episoden wohl vergangen sein mag, was sicherlich auch so gewollt sein könnte – angesichts eines wohl sehr subjektiven Zeitempfindens, wie man es wohl in einem Gefängnis wie diesem haben könnte. Denn die düstere Welt von Emerald City ist nicht irgendein Knast; sie orientiert sich an einem Panoptikum, das jedoch mit einem experimentellen und sozialen Anspruch daherkommt. Alternative Methoden der Gefangenenbehandlung sollen hier getestet werden und möglicherweise auch größere Erfolge versprechen (was angesichts der absurd hohen Mordraten jedoch mehr als fraglich erscheint). Dies fördert zwar auch ein paar alberne Abstrusitäten zutage (wie etwa das Alterungsmedikament, das hier getestet wird), hinterlässt aber auch insofern Spuren in der Serienlandschaft, dass sich sogar 'Orange is the New Black' in seiner sechsten Staffel eines ähnlichen Kulissendesigns bedient.

                              Aber zurück zum Zeitgefüge. Einen wesentlichen Haken hat das hier vertretene Konzept jedoch allemal: Die zeitlichen Relationen zwischen den einzelnen Handlungssträngen gegen manchmal nur schwerlich miteinander konform. Während in der einen Storyline vielleicht ein Monat vergeht, kann es mitunter durchaus auch mal vorkommen, dass in einem parallel erzählten Handlungsstrang nur wenige Tage erzählter Zeit vergehen – was allerdings weniger ein Problem des Drehbuches, sondern vielmehr der Montage sein dürfte. Überhaupt muss man sich hier als Zuschauer hier zunächst an ein völlig neues „teillineares“ Konzept des Erzählens gewöhnen. Oftmals fasst beispielsweise eine Person einen Plan und man sieht umgehend im Anschluss daran, wie dieser einige Zeit später umgesetzt wird.

                              Oz ist gespickt mit Stars aus Serien wie 'The Wire' (John Doman, Seth Gilliam, J. D. Williams, Clarke Peters, Domenick Lombardozzi, Lance Reddick), 'Lost' (Harold Perineau, Adewale Akinnuoye-Agbaje, Ken Leung, wieder Lance Reddick), 'Dexter' (Erik King, Lauren Velez, David Zayas), 'Fringe' (Kirk Acevedo und nochmal Lance Reddick) uvm. sowie reihenweise weiteren bekannten Darstellern wie Luke Perry, Luis Guzman, Lee Tegersen, Edie Falco, Zeljko Ivanek, den Brüdern Dean und Scott William Winters und Oscar Gewinner J. K. Simmons. Und sogar Peter Dinklage ist in einer Minirolle involviert. Allerdings fällt diese so kurz aus (nur wenige Sekunden), dass sie kaum der Rede wert ist. Diese Aufzählung ist noch nicht einmal ansatzweise vollständig, aber die Qualität des Casts dürfte sich daraus allemal erahnen lassen. Zwar wurden einige Gastrollen erschreckend schwach besetzt, was allerdings aufgrund der übertrieben hohen Sterblichkeitsrate in der Serie ohnehin nicht weiter ins Gewicht fällt...

                              Über die Handlung an sich hat man in meinem Kommentar zwar jetzt nicht viel erfahren, aber dafür gibt es ja schon einige hilfreiche Kommentare anderer Moviepiloten. :-)

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                              • 8 .5

                                Inhaltlich zwischen 'Disturbia' und 'Stranger Things' zu verorten, erzählt 'Summer of 84' zwar eine Geschichte, die alles andere als innovativ daherkommt, aber dennoch zu fesseln weiß – soweit man sich darauf auch einlassen mag. Hilfreich ist dabei natürlich eine gewisse Affinität zu den 80er Jahren oder zumindest zu den Filmen und Serien aus dieser Dekade.

                                Einige Jungen ermitteln auf eigene Faust im Fall eines Serienmörders und verdächtigen dabei einen Polizisten aus ihrer Nachbarschaft. Weite Teil der Spieldauer beschäftigen sich mit den Hobby-Ermittlungen der Clique und den derben Sprüchen, die sich die Jungs um die Ohren hauen. Aber allein schon dank der versiert in Szene gesetzten Atmosphäre und des 80er-Jahre-Flairs, das auch mit einigen visuellen und akustischen Kniffen dieser Zeit (wenn auch deutlich stilisiert) eingefangen wird, kommen dabei keine unnötigen Längen auf. Das unerwartet rohe Ende rundet das Ganze noch ab und lässt keinen Zweifel mehr daran, wer als Zielgruppe für diese Produktion angedacht ist: Mit 'Summer of 84' wenden sich die Filmemacher, auf deren Konto schon 'Turbo Kid' geht, erneut an ein erwachsenes Publikum, das sich mit auf eine Zeitreise nehmen lassen möchte. Wer dazu bereit ist, sollte schnell noch seinen Fluxkompensator checken und ab geht die Fahrt. :-)

                                6,5 Punkte für die Geschichte sowie jeweils einen Bonuspunkt für das 80er Jahre Setting und die hervorragend in Szene gesetzte Atmosphäre (inklusive der perfekt passenden Synthieklänge).

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                                • 8
                                  Framolf 13.09.2019, 16:29 Geändert 13.09.2019, 16:31

                                  Autorenfilmer Destin Daniel Cretton liefert mit dem relativ realitätsnah gehaltenen Drama 'Short Term 12' einen überzeugenden Erstling ab (in seiner Eigenschaft als Autor), für dessen Verfilmung er einen hochkarätigen Cast gewinnen konnte. Wohl auch deshalb, weil zur Zeit der Verfilmung einige seiner Darsteller noch vor ihrem großen Durchbruch standen. Dies gilt sowohl für die späteren Oscar Gewinner Rami Malek und Brie Larson, als auch für John Gallagher Jr. ('The Newsroom') und Kaitlyn Dever ('Last Man Standing').

                                  Fast schon semidokumentarisch folgt er dabei einigen Betreuern bei ihrer täglichen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die es alles andere als leicht haben in ihrem Leben. Dabei arbeitet er auf überzeugende Weise heraus, dass auch manche Erzieher von den Schatten ihrer jeweiligen Vergangenheit gequält werden und dass die Ursachen zahlreicher Probleme so viel tiefer sitzen als nur in der bloßen Existenz einiger boshafter Elternteile. Vielmehr werden (aus welchen Gründen auch immer) ganz offensichtlich immer wieder neue Problemfälle „produziert“, derer man sich tunlichst annehmen sollte. An die Ränder der Gesellschaft gedrängt, irrlichtern viele Jugendliche ohne Halt durch ihr Leben und haben oftmals niemand anderen als diese Betreuer. Crettons Film ist eine Verneigung vor diesen Erziehern und zugleich die Bitte um ein verständnisvolles Miteinander mit den Jugendlichen - ohne dabei jemals den Zeigefinger zu erheben. Hut ab!

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                                  • 8

                                    Atmosphärisch dichter Mysterythriller über eine Familie, der offenbar unheilvolle Tage bevorstehen. Zumindest erahnt die Mutter allerlei schlimme Dinge, deren Vor-Erleben sich beängstigend real für sie anfühlt. 'Die Vorahnung' beschäftigt sich insofern mit einem Thema, das schon in so manchen antiken Mythen eine große Rolle spielte, und kombiniert es mit einigen erzählerischen Kniffen der (Post)Moderne.

                                    → Stilsichere und ruhige, aber spannende Inszenierung eines soliden Drehbuches.

                                    Lernen kann man dabei auch etwas: EXTREMER SPOILER Hätte Linda ihrem Ehemann sein Sexabenteuer gegönnt, wären der Familie womöglich auch die fatalen Entwicklungen erspart geblieben. ...kleiner Spaß. ;-D Aber im Ernst: Das Vermeiden des Unvermeidlichen zieht sich wie ein roter Faden durch die Literatur- und Kulturgeschichte, aber nur selten gelingt es auch... Wobei Linda ja durchaus schon auf der richtigen Spur war. Was sich daraus mitnehmen lässt: „Kleinere“ Schicksalsschläge können oftmals enorm schmerzen, aber wer weiß, wofür es manchmal gut ist. Das Leben ist ein derart komplexes Gebilde aus Zufällen und Entscheidungen, dass sich seriöse „Was wäre wenn?“-Betrachtungen vermutlich ohnehin nie anstellen lassen.

                                    Gerade noch 8 Punkte

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                                      Schnörkelloser Rachethriller, der sich bei der Inszenierung einiger Arthouse-Stilmittel bedient, aber im Grunde eine klassische Spaghetti-Western-Geschichte erzählt - die allerdings in der Gegenwart spielt.

                                      [EXTREME SPOILER] Ein Mann, dessen Eltern getötet wurden, nimmt Rache am Clan des Täters... Bereits während der Sichtung zeichnet sich für den geneigten Westernfan ein bestimmtes Ende am Horizont ab – und genauso kommt es dann auch (Stichwort Bauchschuss). Und auch hier gilt der altbekannte Satz: Wer sich auf einen Rachefeldzug begibt, sollte immer zwei Gräber ausheben... [SPOILER ENDE]

                                      In einem trostlosen Umfeld wandelt der Protagonist, der eher Getriebener seiner eigenen Dämonen und Rachegelüste ist, fast schon taumelnd auf seinem Rachezug umher und holt sich mit bemerkenswerter Gelassenheit einen Gegner nach dem anderen. Zugegebenerweise machen es ihm diese auch nicht allzu schwer, aber wenn es darauf ankommt ist er zur Stelle. Statt auf einem alternden Gaul bewegt er sich in einer Rostlaube fort, die heruntergekommener kaum sein könnte.

                                      Mit höchst überschaubarem finanziellen Aufwand (kolportiert sind weniger als eine halbe Million US-Dollar) setzt Regisseur Jeremy Saulnier ('Green Room') seine blutige Mär hier mehr als ansprechend um. Davor kann man gar nicht genug Hüte ziehen. Gerne mehr davon.

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                                        Framolf 12.09.2019, 16:08 Geändert 04.11.2019, 20:27

                                        [SPOILER] Klassischer Thriller mit Jennifer Lawrence und Elisabeth Shue über einen dubiosen Nachbarn mit möglicherweise dunkler Vergangenheit. Eine Mutter zieht mit ihrer Tochter in eine neue Umgebung und gerät dabei an einen Nachbarn, der von den meisten restlichen Bewohnern gemieden wird, da seine Eltern vor Jahren einem Verbrechen zum Opfer fielen. Wie zu erwarten ist, geht die Tochter dabei der Sache insofern auf den Grund, dass sie sich (entgegen der Bedenken der Mutter) mit ihm anfreundet und ihn dabei näher kennenlernt. [SPOILER ENDE]

                                        'The House at the End of The Street' spielt genretypisch mit den Erwartungen der Zuschauer und gibt Stück für Stück etwas mehr Einblick auf die ominöse Vergangenheit des titelgebenden Hauses frei. Kreative Bäume werden hier zwar nicht unbedingt ausgerissen, aber wirklich langweilig wird es auch nicht. Klassische Thrillerunterhaltung eben. JL#1

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                                          Framolf 11.09.2019, 15:21 Geändert 11.09.2019, 15:22

                                          ++ MINIMALE SPOILER ++

                                          Europäische Co-Produktion mehrerer Länder, deren Titel fast ein wenig irreführend ist. In fast schon typisch portugiesischer Manier (in stilistischer Hinsicht) wird hier Vergangenheitsbewältigung betrieben, wie man sie aus der jüngeren Vergangenheit etwa auch aus 'Der Fall Collini' kennt. Der von Jeremy Irons gespielte Charakter, ein Lehrer, begibt sich dabei spontan nach Portugal, um gleichzeitig der Geschichte einer jungen Frau, aber auch eines Autors auf den Grund zu gehen. Und wie das (Film)Leben so spielt, gelingt ihm gewissermaßen auch beides... Zumindest insofern, dass er immer weitere Kenntnisse über die portugiesische Vergangenheit zutage fördert und ihm damit ein gewisser schemenhafter Abriss einiger zurückliegender gesellschaftlicher Phänomene gelingt.

                                          Die „Besetzungspolitik“ dieser Produktion ist nicht wirklich leicht zu durchschauen (mir offenbart sie sich jedenfalls nicht), aber im Großen und Ganzen werden hier durchaus ordentliche Qualität und auch grundsolide Unterhaltung geboten.

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                                            Historien-Kriminalthriller (mit John Cusack, Brendan Gleeson und Luke Evans), der ausgehend von ein paar realen bzw. belegbaren Fakten eine fiktive Geschichte entspinnt, die von der Verwicklung Edgar Allan Poes in die Ermittlungen einer Verbrechensserie handelt. Dabei werden Poes literarisches Schaffen und die Taten eines Serienkillers miteinander verwoben. Die Auflösung kommt zwar alles andere als überraschend, aber der Weg ist hier das Ziel. In einem düsteren Baltimore des 19. Jahrhunderts gehen die Ermittler dabei auf eine Art Schnitzeljagd und folgen Spuren, von denen von Anfang an klar ist, dass sie der Täter ganz bewusst ausgelegt hat. Ungefähr nach der Hälfte der Laufzeit steigern sich das Tempo und die Intensität der Erzählung kontinuierlich und alles steuert auf das schier unvermeidliche Ende zu.

                                            → Klare Empfehlung für Fans von Thrillern, die sich mit Serienkillern beschäftigen. Wer Filme wie 'From Hell' mag, sollte vielleicht ebenfalls eine Sichtung in Erwägung ziehen.

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                                              'Affären à la Carte' beschäftigt sich mit einem Freundeskreis (oder besser: Bekanntenkreis), der überwiegend aus Paaren, aber auch ein paar Singles besteht, die sich zu einem gemeinsamen Essen treffen. Schnell wird klar, dass jeder von ihnen so seine Problemchen mit sich herumschleppt. Der Erzählton ist halbwegs heiter, aber dennoch handelt es sich hierbei eher um ein Drama. Allerdings um eines, das eher an der Oberfläche kratzt, statt den Dingen auch tatsächlich auf den Grund zu gehen.

                                              Schlecht ist das alles nicht, aber am Ende bleibt man als Zuschauer doch etwas ratlos zurück, was man aus diesem Film nun mitnehmen soll. Dass jeder - hinter einer mehr oder weniger glänzenden Fassade - so seine Leichen im Keller hat? Dass das Leben ständigen Veränderungen unterliegt? Das hätte man auch einfach in einer Texttafel nach fünf Minuten Laufzeit einblenden können; dann hätte man nach diesem Kurzfilm noch etwas anderes sichten können...

                                              Mit Ach und Krach gerade noch 5 Punkte.

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                                                Framolf 10.09.2019, 16:24 Geändert 10.09.2019, 17:34

                                                Mal ehrlich, was soll das? 'The Legend of Lucy Keyes' wirkt so, als hätte man in einem Drehbuchseminar (für Anfänger!) die Aufgabe ausgegeben, eine Geschichte zu schreiben, die als typischer Vertreter für ihr Genre gelten kann. Kein Klischee wird hier ausgelassen und wirklich nichts ist hier originell. Das hat zwar den Vorteil, dass man zwar kaum eigene Fehler machen kann, aber so liefert man eben nur eine gefühlte Nacherzählung zahlreicher bereits vorhandener Geschichten. In den 80er Jahren wäre das sicher kein schlechter Film gewesen, aber so kommt er (2005 veröffentlicht) schlichtweg 20 Jahre zu spät. Da retten auch halbwegs namhafte Darsteller wie Justin Theroux, Mark Boone Junior und die hier recht engagiert auftretende Julie Delpy nicht mehr viel.

                                                -> Grundsätzlich nicht wirklich schlecht, aber so extrem unoriginell, dass es kaum noch Sinn macht. Allerdings: Klare Empfehlung an alle Leute, die in ihrem Leben bisher weniger als 5 solcher Hybriden aus Drama und Thriller gesehen haben...

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                                                  Nach einem kurzen Abstecher zu einer Hochzeitsfeier wird hier nun die Handlung der bisherigen drei Teile zusammengeführt. In Sachen Spannung ist die Luft mittlerweile mehr oder weniger raus. Die dämonische Seuche wütet nun auf einem Schiff, ansonsten bleibt alles mehr oder weniger beim Alten. Was soll man dazu noch groß schreiben? Keine Ahnung, aber was soll`s, Essen ist sowieso gleich fertig (aber selbstverständlich aus der eigenen Küche und nicht dieser ominösen Schiffskombüse aus dem Film). ;-)

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                                                    Framolf 09.09.2019, 19:14 Geändert 09.09.2019, 19:15

                                                    Man ist sichtlich darum bemüht, etwas frischen Wind in die Filmreihe zu pusten - mit allen damit verbundenen Vor- und Nachteilen. Schauplatz der Apokalypse ist dieses mal eine Hochzeitsfeier und die Erzählung punktet vor allem mit skurrilen Requisiten und Kostümen (Ritterrüstung, Schwert etc.). Der Titel ist ein wenig irreführend, da nicht wirklich die Ursprünge gezeigt werden, sondern eher eine Handlung, die mehr oder weniger parallel zu der der ersten beiden Episoden stattfindet. Der Unterhaltungsfaktor stimmt und man bekommt im Großen und Ganzen auch das, was man erwarten durfte. Klammheimlich verabschiedet man sich mitten im Film vom Found Footage Prinzip (und behält diese Abkehr dann auch in der finalen Episode bei).

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