Framolf - Kommentare

Alle Kommentare von Framolf

  • 6 .5
    Framolf 09.09.2019, 01:29 Geändert 09.09.2019, 01:30
    über [REC]²

    '[REC]²' ist einer jener Filme, die bei der Bewertung (zumindest in meinen Augen) ein wenig davon profitieren, wenn man sie sich unmittelbar nach der Sichtung des Vorgängerfilmes einverleibt. Die Geschichte der ersten Episode wird nahtlos weitererzählt und die Handlung setzt genau dort ein, wo der erste Film endet. Der große Vorteil ist, dass damit sofort in medias res gegangen werden kann. Leider wird dieser "Bonus" durch zwei erzählerische Taschenspielertricks auch wieder recht schnell verschenkt: Zum einen werden nacheinander zwei Geschichten erzählt, die sich mehr oder weniger parallel zugetragen haben dürften - was an sich auch gar nicht mal so schlecht ist, hier jedoch ein wenig den Eindruck erweckt, dass etwas Zeit geschunden werden soll. Zum Zweiten unterlaufen den Beteiligten einige schier unfassbare Fehler, die zwar die Handlung vorantreiben, den Zuschauer aber gelegentlich auch den Kopf schütteln lassen.

    Das kolportierte Budget soll hier in etwa knapp vier mal so hoch sein wie noch beim initialen Teil der Reihe. Das führt zu der skurrilen Situation, dass hier die Einsatzkräfte mit scheinbar um Klassen hochwertigeren Kameras unterwegs sind, als es das Fernsehteam war...

    -> Würdige Fortsetzung, die besonders dann zur Geltung kommt, wenn man sie kurz nach der Sichtung von '[REC]' in den Player legt. Zwar auch mit ein paar neuen Stärken und Schwächen behaftet, aber im Großen und Ganzen eine würdige Fortsetzung in der Tradition des Filmes von 2007.

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    • 6 .5
      Framolf 09.09.2019, 01:18 Geändert 09.09.2019, 01:19
      über [REC]

      Spanischer Found Footage Film, der nach einem eher gemächlichem Beginn (dann vor allem gegen Ende hin) ordentlich Fahrt aufnimmt. Zwar für alte Genrehasen in manchen Facetten etwas vorhersehbar, aber dennoch unterhaltsam. Seine relative Unterfinanzierung (die im Vergleich zu vielen anderen FF-Filmen aber nicht so gravierend ausfällt), merkt man [REC] in einigen Szenen durchaus an. Etwa dann, wenn die Kamera immer ausgerechnet dann wegschwenkt oder verwackelt wird, wenn das zu zeigende eher kostspielig umzusetzen wäre. Andererseits zeugt es aber natürlich auch von einer gewissen Qualität, mit den vorhanden Mitteln effizient umgehen zu können.

      -> Ordentlicher Auftakt zu einer blutigen Filmreihe.

      20
      • 7
        über Kin

        Halbwegs düsterer Mix aus Action, Thrill, Drama, Roadmovie und Science Fiction, der so manche Assoziationen an 'Midnight Special' weckt. Auch Spuren von 'Terminator' lassen sich hier finden. Ein Junge findet eine mysteriöse Waffe und dann nimmt eine Geschichte ihren Lauf, die in manchen Facetten vorhersehbar erscheint, aber dennoch für gelegentliche Wendungen gut ist. 'Kin' lebt zwar mehr von seiner Atmosphäre als seiner Story oder seinen Darstellern, aber wirklich schlecht ist der Film eigentlich in keiner Kategorie. Zwar kommen einige Elemente der Handlung etwas holprig daher, aber dabei geht es eher um Nebenaspekte. Alles in allem durchaus mal eine Sichtung wert - sofern man eine gewisse Aufgeschlossenheit gegenüber Genrehybriden mitbringt.

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        • 9 .5
          Framolf 07.09.2019, 23:38 Geändert 17.05.2020, 17:56

          Craig Mazin, der sich bisher als Produzent und Drehbuchautor von Filmen wie 'Scary Movie 4' oder 'Superhero Movie' (hier auch Regisseur) einen eher durchwachsenen Ruf erarbeitete, überrascht durch 'Chernobyl' das Publikum mit einem der wohl ambitioniertesten Polit-, Historien- und Gesellschaftsdramen der jüngeren TV-Geschichte. In atmosphärischer Hinsicht dürfte es sich hierbei um eine der intensivsten Produktionen handeln, die in den letzten Jahren veröffentlicht wurden. Und auch der Inhalt steht dem in nichts nach. Ein historisch „vorgegebenes“ und doch schwer umzusetzendes Thema wird hier mit kühlem Kopf und großem handwerklichem Geschick, aber dennoch höchst packend einem breiten Publikum vermittelt, ohne der Versuchung zu verfallen, die Erzählung flach, reißerisch und plakativ aufzuziehen. Nicht auszudenken, wie diese Verfilmung aussehen würde, wenn sich Roland Emmerich oder gar RTL in einem TV Movie (natürlich mit Hannes Jaennicke!) ihrer angenommen hätte...

          Aber ernsthaft: Wissensvermittlung bzw. Geschichtsauffrischung und eine zeitgemäße Aufbereitung für ein breites Publikum gehen hier Hand in Hand. Natürlich wäre es naiv, zu glauben, dass sich eine Katastrophe wie diese schon per se nur in der Sowjetunion ereignen konnte. Zwar wurde sie hier zweifellos durch eine fatale Mischung aus Kadavergehorsam, Angst, Mangelverwaltung, Prestigesucht, mangelnder Qualifikation und Sparzwängen begünstigt; viele dieser Faktoren wären grundsätzlich aber auch durchaus in anderen Ländern oder politischen Systemen denkbar. Vielleicht nicht in einer derart geballten Ausprägung, aber sicherlich schwerwiegend genug, um unter widrigen Umständen das Zeug zu einer ernsthaften Bedrohung haben zu können.

          Wie auch immer, sollte jemals eine Liste mit Miniserien erstellt werden, die jeder in seinem Leben gesehen haben muss, kann man nur hoffen, dass 'Chernobyl' darauf stehen wird. Und zwar sehr weit oben.

          Fun Facts: Jared Harris, der in 'Fringe' noch für die Verkörperung eines durchgeknallten deutschen „Wissenschaftsterroristen“ herhalten musste, verkörpert hier den russischen Chemiker Valery Legasov. Fares Fares (bekannt aus den Morck-Krimis) ist in einer Nebenrolle involviert. Besondere Erwähnung verdienen überdies Emily Watson und Stellan Skarsgard, die in tragenden Rollen diese Produktion zusätzlich aufwerten.

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          • 6 .5

            Im Stile von 'Spring Breakers' erzählt Sam Levisons 'Assassination Nation' eine Geschichte über flüchtigen Fame, Mobbing und Sexismus. Etwas rauschhaft und satirisch werden hier Episoden aus dem Alltag einiger Jugendlicher (und ihres Umfelds) überzeichnet. Immer wieder blitzt dabei Gesellschaftskritik auf, die oftmals jedoch derart überzogen präsentiert wird, dass sie ein Teil des Publikums kaum noch ernst nehmen dürfte (siehe zum Beispiel Lilys Rauswurf). Das unvermeidliche Ende gerät (obwohl es grundsätzlich konsequent erscheint) etwas konfus. Und leider lädt das Drehbuch auch geradezu dazu ein, falsch verstanden zu werden.

            → Levinson legt hier ganz bewusst den Finger in diverse Wunden, opfert die Vermittlung seiner Aussagen aber hier und da lieber einer zugleich übertrieben plakativen, aber auch verzerrten Darstellung und legt es damit offenbar ganz bewusst auf eine kontroverse Rezeption an. Kann man so machen, muss man aber nicht. Ein gewisser Grad an Aufmerksamkeit ist/war ihm damit aber allemal gewiss...

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            • 5 .5
              Framolf 07.09.2019, 00:51 Geändert 07.09.2019, 00:52

              Etwas vorhersehbares Erotikdrama, das sich zwar an seiner Ästhetik labt, den Zuschauer aber auch etwas ratlos zurücklässt. Zwar wird hier eine Situation angesprochen, die gegenwärtig in Frankreich wieder recht akut zu sein scheint, nennenswerte Erkenntnisse fördert Ozon hier aber nicht zutage. Eher lakonisch beschreibt er den Ist-Zustand. Schulterzuckend folgt man dieser Geschichte, die durchaus das Potential zum Ausgangspunkt für etwas tiefere Betrachtungen hätte, dieses aber letztlich nicht abruft (oder nicht abrufen will).

              Das Ende kann in der Form eigentlich nur ein Mann geschrieben haben (und so ist dann ja auch tatsächlich).

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              • 7

                In einer Mischung aus 'Inherent Vice' und '23 – Nichts ist, wie es scheint', ermittelt ein abgebrannter junger Mann in einem Kriminalfall auf eigene Faust. Dabei geht er allen möglichen Spuren nach, die er selbst für Hinweise hält, verzettelt sich ein ums andere mal in Nebensächlichkeiten, zweifelt zwischendurch immer wieder an seinem eigenen Verstand und dringt dennoch immer weiter vor in eine Welt, die ihm bis dato verschlossen war.

                Durchzogen von zahlreichen Metaphern, Symbolen und (Leit-)Motiven wie etwa Hunden, Stinktieren, Zeichnungen und einem (vermeintlich) mysteriösen See irrlichtert der Protagonist durch die Stadt, die Ziel so vieler Hoffnungen ist und in der nahezu ebenso viele Träume begraben liegen. Die Grenzen zwischen Sein und Schein wirken dabei fließend, und doch durchziehen offenbar zahllose unsichtbare Mauern die gesamte Stadt. Leute, die mit einem Bein in der Obdachlosigkeit stehen, tummeln sich hier auf Millionärsparties, während die wirklich Superreichen in andere Sphären entschwinden. Klingt aberwitzig – und ist es auch. Ein irrer Trip durch eine irre gewordene Welt. But it all makes sense now. At least for anyone...

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                • 6 .5

                  Zeitgemäße Geschichtsstunde mit passender Ausstattung und grundsoliden Darstellerleistungen, die allerdings mehr von ihrer Prämisse als ihrer Dramaturgie lebt. Erschreckend ist die Verbissenheit, mit der sich „das System“ hier selbst gegen die leiseste Kritik von Schülern wehrt und wie viel Zeit dafür aufgewandt wird. So ganz weit ist man damit ja auch nicht von einigen bestehenden Gesellschaftssystemen rund um den Planeten entfernt, wodurch diese Geschichte ohne Zweifel auch nach wie vor eine enorme Relevanz aufweist. Besonders am Anfang als auch gegen Ende der Geschichte lässt sich die damalige Anspannung regelrecht greifen. Daher durchaus mal eine Sichtung wert.

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                  • 8

                    ++ Enthält SPOILER ++

                    Quentin Tarantino bettet seine hervorragend besetzte Geschichte in ein höchst ansehnliches Setting, reichert sie mit allerlei (zumeist wohl frei erfundenen) cinephilen Anekdoten an und schmückt sie mit einer Ausstattung aus, die auch der sonstigen visuellen Gestaltung (Kamera, Montage) in nichts nachsteht. Dass auch hier wieder allerlei namhafte Darsteller mitwirken, versteht sich von selbst.

                    Die Geschichte an sich schlängelt sich zunächst eine ganze Weile (scheinbar) eher ziellos, aber keinesfalls langatmig, durch die fortschreitende Spieldauer. Lange Zeit rätselt man als Zuschauer, wozu die Verquickung von realen und fiktiven Handlungselementen hier denn gut sein soll. Bis dann das faustdicke Ende kommt. In seiner Blutrünstigkeit zwar komplett vorhersehbar, in seinem genauen Verlauf dann aber doch weit mehr als nur erstaunlich. In gewisser Weise inszeniert Tarantino hier Hollywoods Sieg über Mansons Schergen. Leinwanddarsteller leben vielleicht nicht ewig, aber ihr Ruf kann sehr lange nachhallen und durchgeknallte Verbecher überdauern sie in dieser Hinsicht allemal.

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                    • 5

                      ++ Leichte SPOILER ++

                      In meinen Augen wieder etwas besser als der Mumpitz, der im direkten Vorgänger geboten wurde. Den Präsidenten recht schnell aus dem (Action)Spiel zu nehmen, indem man ihn ins Koma verfachtet, tut der Geschichte eher gut als schlecht. Holprige dramaturgische Momente finden sich allerdings auch so noch genug... Die Handlung ergibt stellenweise nicht wirklich Sinn und ist ganz bewusst auf Krawall aus. Die Waldepisode weckt sogar fast schon Erinnerungen an Uwe Bolls 'Rampage 3'...

                      Aber im Ernst: Die Action wurde kurzweilig in Szene gesetzt (wenn auch hier und da mit allerlei filmischen Taschenspielertricks) und die temporeiche Erzählung lässt kaum Längen aufkommen. Gegen Ende hin wird sogar noch hemmungslos drauf los gealbert. Wer bei den ersten beiden Teilen nicht das Weite gesucht hat, bekommt hier mehr oder weniger zuverlässigen Fanservice geliefert. Allzu viele neue Zuschauer wird man mit dieser Produktion aber ziemlich sicher nicht erschließen können...

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                      • 9
                        Framolf 04.09.2019, 02:26 Geändert 04.09.2019, 05:24

                        ++ Enthält SPOILER ++

                        Autorenfilmerin Sophie Kluge liefert mit 'Golden Twenties' ein sehr ambitioniertes Regiedebüt für ein allerdings doch recht schmal zugeschnittenes Publikumssegment. Die hier erzählte Geschichte dreht sich um eine Frau Mitte Zwanzig, die (ohne nennenswertes eigenes Verschulden) sowohl in ihrem Privat- als auch im Berufsleben eher umherschlittert, als selbst agieren zu können. Die große Stärke des Drehbuchs liegt dabei im Erfassen (vermeintlich kleiner) alltäglicher Situationen und den Konsequenzen, die daraus erwachsen. Mit offenbar ziemlich genauen Instruktionen ausgestattet, gelingt Hauptdarstellerin Henriette Corfurius dabei eine Vorstellung, vor der man gar nicht genügend Hüte ziehen kann. Kluge scheint sich dessen ziemlich genau bewusst zu sein, zumal sie sich auf ironische Weise auch (zurecht) über manche doch eher planlose Kollegen lustig macht. In erster Linie skizziert sie in der Theaterepisode jedoch ein Bild von einer Branche, in der manch eine(r) nach unten tritt, so gut er/sie nur kann, das sicherlich auch für sehr viele andere Bereiche des Berufslebens gelten dürfte. Nach einer absurden (und doch erschreckend realitätsbezogenen) Bewerbungsphase erhält Protagonistin Ava mittels Vitamin B eine Hospitantenstelle, die sie jedoch umgehend wieder verliert, als das Projekt scheitert. Eine Stelle in ihrer darauf folgenden eigenen Produktion möchte ihr ihre Vorgesetzte aber dann lieber nicht bieten; schließlich zeigt sich Ava für ihren Geschmack etwas zu ambitioniert, indem sie sich gelegentlich Notizen macht...

                        Ähnlich verhält es sich in Bezug auf Avas Privatleben: Ihre Mutter beordert sie von einem Besuch bei ihrem Vater, den sie nur selten sieht, zurück. Als Ava in der Wohnung der Mutter ankommt, ist diese aber scheinbar verreist. Als Ava dann selbst einen weiteren Kurztripp antritt wird sie bei ihrer Rückkehr von ihrer Mutter vorwurfsvoll gefragt, wo sie denn gewesen sei. Die Ereignisse um die Beziehung ihrer besten Freundin, die sich sehenden Auges in eine kaputte Beziehung stürzt, deuten in eine ähnliche Richtung.

                        Lange Rede, kurzer Sinn: Große Ereignisse und dick aufgetragene Gefühle sollte man von 'Golden Twenties' nicht erwarten. Freuen dürfen sich Genrefans jedoch auf eine genaue Beobachtungsgabe und detailverliebt inszenierte Begebenheiten sowie eine Geschichte, die relativ geräuschlos den Finger in so manche (gesellschaftliche und zwischenmenschliche) Wunde legt und ein nuanciertes Spiel von Henriette Confurius. Sicherlich nicht jedermanns Sache, aber für ein Arthousepublikum oder für Fans von dialoglastigen Filmen wie '303' durchaus eine Sichtung wert.

                        Fun Fact: Blixa Bargeld ist in einer Nebenrolle als Avas Nachbar mit dabei.

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                        • 7
                          Framolf 04.09.2019, 01:46 Geändert 04.09.2019, 04:15

                          Boshafter kleiner Horrorthriller mit Ausflügen in den Bereich der Komödie, der die wohl grimmigste Axt-Oma der jüngeren Filmgeschichte bieten dürfte. ^^ Das Setting kann sich sehen lassen und auch der Gorefaktor kommt in einigen Szenen nicht zu kurz. Der Look von Samara Weaving in einigen Sequenzen hat fast schon Kultpotential. Leider entwertet das Ende die Allegorie über die Dekadenz des Geldadels wieder ein wenig und überhaupt schwenkt der Erzählton im Verlauf des Filmes mehr und mehr in Richtung böser Witze, was zwar an sich nicht schlecht ist, der (möglichen) Rohheit der Erzählung aber auch ein wenig den Zahn zieht. Für meinen Geschmack hätten sowohl die Protagonistin als auch einige Nebenfiguren (wie etwa der Butler) durchaus noch etwas konsequenter zu Werk gehen dürfen, denn dadurch gingen für die jeweilige Gegenseite immer wieder Optionen auf, die sich in dieser Form eigentlich gar nicht hätten eröffnen dürfen.

                          -> Unterhaltsamer Trip in menschliche Abgründe, der zwar stellenweise etwas vorhersehbar ist, aber dennoch zum absoluten Pflichtprogramm für Horrorfans (besonders für Fans von Filmen wie 'You're Next' und 'The House of the Devil') gehören sollte.

                          Gerade noch 7 Punkte.

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                          • 5

                            Die Inszenierung lässt keinerlei Erzählfluss zu. Zwar ist erkennbar, welchem Zweck, das Ineinandergreifen von „aktuellem“ Geschehen und Rückblenden dient, aber letztlich wirkt die Erzählung dadurch stark fragmentiert. Die ehelichen und familiären Probleme, die hier besprochen werden, dürften zwar sicherlich auch im Alltag einiger Menschen eine Rolle spielen, aber im Großen und Ganzen wird nur an der Oberfläche gekratzt und dem Publikum auch nichts Wesentliches mit auf den Weg gegeben. Saoirse Ronan spielt ihre Rolle ordentlich, kann damit aber auch nicht mehr allzu viel retten. Eine gewisse Qualität ist in dieser Produktion zwar durchaus enthalten, aber das Potential wird nicht einmal annähernd ausgereizt.

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                            • 2

                              Wenn ein Trashfilm weder besonders lustig ist, noch übermäßig brutal oder martialisch daherkommt und noch nicht mal nackte Haut zu bieten hat, was bleibt dann noch übrig? Die Antwort lässt sich in 'The Spitir' bewundern. Da können auch namhafte Darsteller wie Eva Mendes, Samuel L. Jackson und seine Kolleginnen Scarlett Johansson (MCU) und Sarah Paulson ('Glass'), mit denen er in den genannten Film(reih)en später erneut vor der Kamera stand, auch nicht viel ändern. Während die abstruse Story in der ersten Hälfte allenfalls halbwegs funktioniert, wird es im weiteren Verlauf noch viel haarsträubender. Zum Glück gibt es keine Fortsetzung... Immerhin ist wenigstens das Produktionsdesign ganz okay, aber das war es dann auch schon.

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                              • 5 .5

                                Recht unterhaltsame, dafür aber auch ziemlich vorhersehbare Zombiekomödie. Im Zentrum der Handlung steht eine ehemaliger Musiker, der zwar die Grenze zur Volljährigkeit schon vor vielen Jahren überschritten hat, aber dennoch eine Art Coming-Of-Age-Entwicklung durchlebt, indem er zusammen mit einer Lehrerin eine Gruppe von Kindern durch eine Zombieapokalypse zu lotsen hat. Während sich 'Little Monsters' zunächst noch als eine Art Beziehungskomödie anlässt, wird nach einer Weile ins Horrorkomödiengenre gewechselt. Wirklich neu ist diese Darbietung nicht, aber ein gewisser Unterhaltungswert ist vorhanden. Immerhin.

                                Und was es mit den schnellen Zombies auf sich hat? Wir werden es sehen. Vielleicht.

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                                  Framolf 27.08.2019, 13:57 Geändert 24.01.2023, 05:33

                                  Oscar Madness Film 233 (1 Auszeichnung, 1 weitere Nominierung)

                                  Im vierten Teil der Saga geht es um – man glaubt es kaum – um eine Rettungs- bzw. Rückholaktion. Mal etwas ganz neues... Aber abgesehen von dieser fast schon keck vorgetragenen Einfallslosigkeit punktet 'Alles hört auf kein Kommando' durch eine kurzweilige Inszenierung, eine blitzsaubere visuelle Gestaltung, einige heitere Gags und ein „Ensemble“, das weder die (meisten) bisherigen Figuren vergisst, aber dennoch neue Charaktere einführt.

                                  → Für Fans der ersten drei Episoden fast schon Pflicht, für alle anderen immerhin noch ein sehr ordentlicher Animationsfilm.

                                  [Nachtrag: Im Rahmen der Oscarverleihung am 9. Februar 2020 im Dolby Theatre in Los Angeles wurde den Produzenten von 'Toy Story 4 - Alles hört auf kein Kommando' der Oscar für den besten Animationsfilm verliehen, womit man sich unter anderem gegen die Konkurrenz von 'Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime Welt' durchsetzen konnte. Eine weitere Nominierung konnte Randy Newman mit seiner Komposition 'I Can’t Let You Throw Yourself Away' in der Kategorie "Bester Filmsong" verbuchen, wo er im Rahmen der Verleihung jedoch das Nachsehen gegen über '(I’m Gonna) Love Me Again' (Musik: Elton John, Text: Bernie Taupin) aus dem Biopic 'Rocketman' hatte.]

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                                    Framolf 23.08.2019, 16:50 Geändert 23.08.2019, 16:51

                                    Absurde Story über ein befreites Entführungsopfer, das sich mit schier grenzenlosem Optimismus, bester Laune und einem ordentlichen Schuss Naivität zurück ins Leben kämpft. Hauptdarstellerin Ellie Kemper orientiert sich in ihrem Spiel dabei auch immer wieder mal an Jim Carrey und steht ihm im Grimassenschneiden nur unwesentlich nach... Begleitet wird sie auf ihrem Weg von einer selbstsüchtigen Diva, einer Freundin, die oberflächlicher nicht sein könnte und einer weitgehend desillusionierten Vermieterin, die sich jedoch ihren Idealismus bewahrt hat.

                                    Besonders stark ist die Serie vor allem immer dann, wenn sie (zumeist beiläufig) beißende Gesellschaftskritik äußert. Viele Szenen sind unglaublich absurd, wurden/werden aber dennoch immer wieder von der Realität eingeholt. Dabei wird der Finger vor allem in Wunden wie Sexismus, Homophobie, Gier, soziale Ungerechtigkeiten und politische Fehltritte gelegt.

                                    Sämtliche Staffeln, besonders die ersten drei, hängen in der Mitte etwas durch - sowohl dramaturgisch als auch in Sachen Humor. Dafür wird jedoch in einigen anderen Episoden umso mehr aufgedreht. Nebenbei bemerkt lohnt es sich immer, aufmerksam zu bleiben: Eine große Zahl an Gaststars ist involviert; einige davon (fast) bis zur Unkenntlichkeit verkleidet.

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                                    • 6 .5
                                      Framolf 23.08.2019, 16:09 Geändert 23.08.2019, 16:11

                                      Klassischer Fanservice. Mehr oder weniger alle relevanten Charaktere sind wieder dabei, gewohnte und teils liebgewonnene Marotten werden regelrecht zelebriert und Eberhofer ermittelt auch hier nur eher nebenbei. Rudi und er befragen ein paar Zeugen, stellen irgendwann eine Hypothese auf, die beiden konfrontieren ihren Hauptverdächtigen damit und das war es dann eigentlich auch schon. Aber im Endeffekt geht es hier ja sowieso nicht vorrangig um die Kriminalfälle. :-)

                                      → Wenig Kreativität, aber zuverlässig kurzweilige Unterhaltung für (zumindest die meisten) Fans der ersten Episoden.

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                                        Framolf 20.08.2019, 00:28 Geändert 20.08.2019, 00:30

                                        Nach 'Bad Lieutenant', 'Bad Teacher', 'Bad Grandpa', 'Bad Cops', 'Bad Santa', 'Bad Neighbors' und keine Ahnung, was noch alles, werden nun also vermeintlich böse Jungs in das Zentrum einer Komödie gerückt. Der Titel 'Bad Boys' war leider schon vergeben, daher haben Seth Rogen und die anderen Produzenten keine Kosten und Mühen gescheut, um eine Gruppe von Marketingexperten einen passenden Alternativtitel finden zu lassen. Willkommen bei den 'Good Boys'!

                                        Der Film an sich ist ein typisches (aber sehr kurzweiliges) Buddy-Movie garniert mit einer ganzen Reihe US-typischer halbgarer Sex- und Drogenscherze. Die wahren Highlights sind weniger die zotigen Witze (die sich eigentlich ständig wiederholen - allein der Gag mit irgendeinem Sexspielzeug, das die Jungs unwissend zweckentfremden, kommt gut und gerne ein halbes Dutzend mal vor), sondern vielmehr die kleinen Randbemerkungen, die oftmals eher beiläufig geäußert werden ("Meine Eltern lassen sich scheiden." - "Was hast du falsch gemacht?"). Weshalb die beiden Mädel aber 600$ für zwei Pillen ausgeben, wird wohl auf ewig ihr Geheimnis bleiben...

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                                        • 5 .5

                                          Ein Teil der Pranks ist ungefähr so lustig wie eine Brechdurchfallattacke in der Achterbahn (besonders von jemandem in der ersten Reihe), aber zumindest ein paar der kreativeren Scherze sind dann doch den einen oder anderen Schmunzler (oder sogar Lacher) wert. Die "Rahmenhandlung" (allein dieser Begriff ist hier schon ein Witz) spottet aber jeder Beschreibung. Man merkt, dass die Crew viel Mühe hatte, die rund 80 Minuten überhaupt irgendwie zu füllen. Dementsprechend doof ist dann auch die begleitende Geschichte. Auch hier gilt: Ein paar kreative Ideen und viel Füllmaterial. Viele der Gags wiederholen sich auch oder werden nur leicht variiert.

                                          Wie soll man diesen Anarcho-Unfug nun bepunkten? Reichen ein paar gelungene Scherze für eine mittelmäßige Bewertung? Da es gegen Ende etwas besser wird und der letzte Eindruck ja oft etwas stärker nachwirkt, sage ich einfach mal "Ja" und gebe 5,5 Punkte - wohlwissend, dass das eigentlich gut und gerne 3 Punkte zu viel sind... ^^

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                                          • 8

                                            Das Thema "älter werden" scheint es Ben Stiller in den letzten Jahren irgendwie angetan zu haben. Neben dem (für mich) eher anstrengenden 'Im Zweifel glücklich' und dem recht unterhaltsamen 'Das erstaunliche Leben des Walter Mitty' gehört wohl auch 'Gefühlt Mitte Zwanzig' in diese Aufzählung. Ein Dokumentarfilmer in den Vierzigern gerät an einen aufstrebenden Mittzwanziger und entdeckt dabei zunächst seine eigene Jugend ein Stück weit neu.

                                            Mithilfe einer recht prominenten Besetzung (Naomi Watts, Adam Driver, Amanda Seyfried) wird hier in eher heiterem Ton eine Geschichte erzählt, die einem auf etwas unbequeme Art auch immer wieder einen Spiegel vorhält und den Zuschauer mehr oder weniger zur Auseinandersetzung mit Themen zwingt, die so gut wie jeden irgendwann in seinem Leben betreffen. Richtige oder falsche Entscheidungen gibt es hier nicht wirklich. Allenfalls (un)geeignete Zeitpunkte oder Prinzipien, an denen manche festhalten und andere eben nicht. Welcher Lebensentwurf der bessere ist? Das soll der Zuschauer selbst herausfinden.

                                            Besonders Naomi Watts deutet hier in ihrer Nebenrolle eine doch recht große Spielfreude an, die Regisseur Noah Baumbach jedoch nur bedingt zu nutzen weiß. Leider bleibt ihre Rolle etwas zu blass und nebulös, als dass sie sich hier voll entfalten könnte.

                                            -> Eine heitere Präsentation unterschiedlicher Fragen und Lebensentwürfe, der aber wohl nicht jeder etwas abgewinnen können wird. Der Wert des Filmes liegt eher in den Fragen, die er stellt und weniger in etwaigen Antworten - die hier sowieso eher mau ausfallen. Letztere muss der Zuschauer folglich eher selbst für sich finden.

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                                            • 7 .5

                                              Die (Nach)Erzählung dieser auf wahren Begebenheiten basierenden Geschichte könnte konventioneller kaum sein, bekommt aber durch die Anreicherung mit einigen charmant betonten Details einen durchaus liebenswerten Touch. Schroffe Charaktere in einer rauen Umgebung werden einigen aalglatten Typen aus der steril in Szene gesetzten Metropole London gegenübergestellt (sehr gut gelungen ist hier eine entsprechende Parallelmontage gegen Ende des Filmes). Einer der Besucher aus London bleibt nach einem Kurztripp in der Kleinstadt, um einer dort ansässigen Musikgruppe einen Plattenvertrag zu verschaffen. Die allermeisten Figuren weisen Ecken und Kanten auf, ohne überzeichnet zu wirken. Sowohl die Ausgestaltung der Charaktere als auch die Besetzung wirkt hier bei den allermeisten Figuren sehr gelungen. Unter dem Strich ist 'Fisherman`s Friends' ein Feelgood-Musikfilm, den man Genrefans wärmstens ans Herz legen kann.

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                                              • 6 .5
                                                Framolf 14.08.2019, 01:24 Geändert 14.08.2019, 01:26

                                                Mit Filmen von Ti West ist es oftmals so eine Sache: Die Atmosphäre stimmt, für Spannung ist gesorgt und auch handwerklich ist alles im grünen Bereich. Allerdings wirken einige seiner Produktionen in mancherlei Hinsicht auch hier und da etwas plump. So auch hier: Der Retrolook ist unglaublich gut gelungen und das furiose Finale ist wirklich nicht von schlechten Eltern. Andererseits erfolgt die Erzählung an einigen Stellen alles andere als subtil (was natürlich nicht zwingend schlecht sein muss). Dazu kommt, dass mehrere Charaktere ausgerechnet immer dann, wenn es darauf ankommt, dazu neigen, unfassbare Fehler zu begehen. An einigen Stellen ist aber auch nicht ganz klar, inwieweit das hier zum Konzept gehört. Wenn sich beispielsweise der mögliche künftige Arbeitgeber in nur wenigen Minuten mehrfach selbst widerspricht, aber sämtliche innere Bedenken in Erwartung einer hohen Vergütung beiseite gewischt werden (ein Seitenhieb auf die Gier?), lässt sich das wahlweise als naiv oder auch lasterhaft begreifen. Welche Lesart intendiert ist? Man weiß es nicht mit letzter Sicherheit. Wie auch immer: Nach einem anprechenden Beginn und etwas Leerlauf nach der Ankunft im Haus folgt ein bizarres Finale, das alleine schon die Sichtung wert ist.

                                                6,5 Punkte mit Tendenz in Richtung 7.

                                                Der Film stand schon lange auf meiner Vormerkliste. Danke an unicornrulez für den entscheidenden Schubser zur Sichtung!

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                                                • 3
                                                  Framolf 14.08.2019, 01:07 Geändert 14.08.2019, 05:45

                                                  Eine abstruse Erzählung wird nicht zwangsläufig dadurch besser, dass sie wirr erzählt und in eine Art albtraumhaftes Szenario verlegt wird. Visuell zwar ansprechend inszeniert und mit einigen namhaften Darstellern gespickt (Margot Robbie, Mike Myers, Simon Pegg) hat 'Terminal' ansonsten nicht allzu viel zu bieten. Die zweite Hälfte entschädigt zwar für einiges, indem sie zumindest etwas Licht und Struktur in die Handlung bringt, aber komplett plausibel wird diese dadurch trotzdem nicht.

                                                  -> 'Terminal' schrammt zwar knapp an einem kompletten Desaster vorbei, das war es dann aber auch schon.

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                                                  • 4
                                                    Framolf 13.08.2019, 01:55 Geändert 28.01.2021, 08:06

                                                    Durchschnittliche 80er-Jahre-Komödie mit ein paar interessanten Darstellern (z. B. Mr. T), einigen lauen Gags und einer Grundidee, die weder bemerkenswert gut noch unterirdisch schlecht ist. Es geht dabei um eine darbende Taxifirma, die von einer ziemlich chaotischen Belegschaft betrieben wird (deren Darsteller mit reichlich Overacting am Werk sind). Ein paar eher alberne Bedrohungssituationen werden spielend gelöst, ansonsten plätschert es mehr oder weniger belanglos vor sich hin. Kann man sich mal ansehen, muss man aber nicht.

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