Framolf - Kommentare

Alle Kommentare von Framolf

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    Framolf 03.07.2019, 02:03 Geändert 05.01.2024, 05:52

    Französische Tragikomödie mit Frederic Chau und Medi Sadoun (beide aus den 'Monsieur Claude' Filmen) über eine chinesischstämmige Familie in Frankreich. Die Handlung gestaltet sich nicht gerade unvorhersehbar, trägt aber ihr Herz am rechten Fleck. Der Humor ist eher von der leiseren Sorte und letztlich gilt das auch für die Präsentation der eher tragischen Aspekte. Aufgrund der überschaubaren Laufzeit von knapp 90 Minuten und dank einiger mehr oder weniger interessanter Figuren kommen kaum Längen auf. Nicht die schlechtesten Voraussetzungen für eine Sichtung.

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      Framolf 27.06.2019, 05:02 Geändert 27.06.2019, 05:03

      Rein thematisch sicherlich alles andere als innovativ, aber im Vergleich zu manch anderen Vertretern dieses Subgenres deutlich näher an den Figuren und ihren Sorgen dran. Die Rollen der beiden Protagonisten sowie die von deren Freund wurden so geschrieben, dass sie bei weiten Teilen des Publikums auf Sympathie stoßen dürften - und die jeweiligen Darsteller nehmen diese Vorlagen dankbar auf und sind mit recht großer Spielfreude am Werk. Die Ereignisse kurz vor dem Finale sind deutlich over the top, aber der Rest des Weges ist eine einfühlsam erzählte Episode über Krankheit, Liebe, Freundschaft und die begrenzte Zeit, die uns allen in diesem Dasein zur Verfügung steht.

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        Framolf 27.06.2019, 04:50 Geändert 27.06.2019, 04:54

        Fanservice pur. Ira Steven Behr, der diese Dokumentation mithilfe einer Crowdfunding Campagne realisiert hat, weiß, für wen er zu liefern hat. Wie er auch in den Bonusfeatures beteuert, wurde dieser Film (im Gegensatz zur damaligen Serie) ganz bewusst auf das treue Publikum zugeschnitten. Gewürdigt werden große Momente und Besonderheiten an 'Star Trek: Deep Space Nine' sowie natürlich viele maßgeblich involvierte Personen. Große Teile des wesentlichen Casts kommen zu Wort und auch der ein oder andere Angehörige der Crew hinter den Kulissen darf sich äußern. Gewitzt werden Anekdoten beigesteuert, Hintergründe erhellt und ein paar Zusatzinfos gegeben. Aber auch ein paar gesellschafts- und auch selbstkritische Töne werden eingestreut. Ein paar der Darsteller (allen voran Nana Visitor, aber wohl auch Mark Alaimo und einige andere) lassen zwischendurch ein paar einstudierte Scherze mit einfließen.

        Darüber hinaus wird in einem fingierten Writers Room Einblick in eine mögliche (aber nicht wirklich geplante) Fortsetzung der Serie gegeben. Ein Schelm, wer böses dabei denkt. :-)

        Und was Wäre 'Star Trek' ohne seine treuen Fans? Daher dürfen natürlich auch einige Zuschauer ihre Meinung zu ein paar ausgewählten Themen zum Besten geben. An der Stelle mit den Veteranen wird es ganz kurz mal etwas skurril, aber die Produzenten lassen die entsprechende Aussage einfach so für sich stehen und überlassen es dem Zuschauer, diese angemessen einzuordnen.

        In den Bonusfeatures wird etwas Licht ins Dunkel bezüglich der Situation um die original Bänder und deren mögliche Restaurierung (bzw. die erfolgte Restaurierung einiger Szenen) gebracht. Unbedingt sehenswert für eingefleischte Fans!

        -> Wehmütiger und doch launiger Blick zurück auf einige der Pionierstunden des modernen seriellen Erzählens. Für Trekkies (allgemein) sehr empfehlenswert, für Fans von DS9 im Speziellen ein klarer Pflichtfilm. :-)

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          Framolf 25.06.2019, 01:24 Geändert 25.06.2019, 01:25

          Da mein ursprünglicherer Kommentar leider irgendwo in den Untiefen der MP Datenbank verlorengegangen zu sein scheint, hier nochmal ein paar kurze Notizen dazu:

          Irische Gangsterserie mit einigen guten Darstellern (was leider nicht auf alle zutrifft), einem verhältnismäßig authentisch anmutendem Flair und einer handvoll richtig gut geschriebener Charaktere. Auch wenn manche von ihnen komplett over the top sind, so finden sich doch einige enorm interessante Figuren in der Handlung wieder. Schade, dass aus der lange Zeit angedachten Fortsetzung wohl nichts mehr werden wird.

          Die Szene mit der Katze hätte es nicht gebraucht. Auch wenn die Erklärungen der Produzenten über die Umsetzung dieser Bilder der Wahrheit entsprechen sollten, wäre das trotzdem noch unverhältnismäßig - zumal die besagte Szene sooo wichtig nun auch wieder nicht für die Handlung war.

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            über Anna

            Nach 'Atomic Blonde' und vor allem 'Red Sparrow' war fast abzusehen, dass auch Luc Besson ('Lucy') seinen Hut in den Ring werfen wird. Und obwohl die Inszenierung dann doch anders ausfällt, als zunächst vielleicht zu erwarten war, bekommt man letztlich doch das, womit zu rechnen war: Einen temporeichen Actionthriller mit einer gerissenen und (auch physisch) starken Protagonistin im Zentrum.

            Im Vergleich zu manch anderen Agentenfilmen wirkt die Handlung stellenweise etwas vereinfachend oder gar naiv, woran auch die zahlreichen Zeitsprünge und Rückblenden nichts ändern, die die Handlung auf den ersten Blick möglicherweise verworrener erscheinen lassen, als sie tatsächlich ist.

            -> Als reiner Actionfilm ganz okay, als Agententhriller eher solide Hausmannkost. Da es aber fraglos einen Markt gibt für solche Filme, werden sicherlich auch nicht wenige Zuschauer großes Vergnügen an Luc Bessons aktuellem Streich haben.

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              Framolf 21.06.2019, 04:58 Geändert 21.06.2019, 05:01

              Eine Serie über Polygamie. Was auf den ersten Blick nach einer heiteren Hippie Utopie klingt, erweist sich dann doch recht schnell als ernüchterndes Drama über religiöse (respektive christliche) Fanatiker verschiedenster Couleur. Vor der Kulisse der eher ländlichen Strukturen im US-Bundesstaat Utah steht im Zentrum der Erzählung die Großfamilie eines Mannes und seiner drei Ehefrauen, sowie deren soziales und familiäres Umfeld, das sich in weiten Teilen als noch viel rigoroser in der Auslegung diverser Glaubensvorschriften erweist.

              Höchst lebensnah gespielt durch Bill Paxton manövriert sich Protagonist Bill Henrickson durch diverse Schwierigkeiten und beruft sich auch gerne mal auf Anweisungen durch Gott oder den heiligen Geist, wenn er in Rechtfertigungszwang fällt. Es obliegt dem Publikum zu entscheiden, wann er aus tiefster religiöser Überzeugung handelt und wann er seine Ehefrauen schlichtweg manipuliert. Unterstützt wir Paxton dabei von einem Cast, der (für Serienverhältnisse) namhafter kaum sein könnte. Chloe Sevigny, Amanda Seyfried, Bruce Dern, Grace Zabriskie und Harry Dean Stanton sind nur einige der Darsteller, die über weite Strecken der Serie tragende Rollen einnehmen. Flankiert werden sie von einer illustren Riege weiterer prominenter Darsteller, die sich vornehmlich im Serienbereich einen Namen gemacht haben. Bei der Charakterisierung der Figuren findet sich hier sowohl Licht als auch Schatten. Einige von ihnen wurden extrem lebensnah ausgestaltet und bieten ihren jeweiligen Darstellern großen Raum, sie mit Leben zu füllen. Andere kommen ein wenig plakativ daher. Das jedoch ist Jammern auf sehr hohem Niveau, denn sie alle haben ihre Ecken und Kanten, aber auch die eine oder andere Seite, für die sich durchaus Verständnis aufbringen lässt.

              Der Stilbruch in den letzten beiden Staffeln, hin zu etwas mehr Dramatik und Action, wirkt zwar etwas befremdlich, trübt den Gesamteindruck jedoch nicht wesentlich.

              HBO liefert mit 'Big Love' gewohnt zuverlässig hochwertige Unterhaltung. Rein thematisch lässt sich diese Serie vielleicht den Zuschauern von 'Six Feet Under' und 'Rectify' empfehlen - auch wenn natürlich jede dieser Produktionen ihre eigenen Stärken und Schwächen hat. 'Rectify' punktet ganz besonders mit intelligenten Dialogen, 'Six Feet Under' mit seinem skurrilen Humor der versiert inszenierten Dramatik und 'Big Love' mit seinen namhaften Darstellern.

              Klare Empfehlung! Zwar nur für ein Nischenpublikum, aber immerhin.

              @mp-Redaktion: Komödie? Ihr habt die Serie nicht wirklich gesehen, oder?

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                Framolf 21.06.2019, 04:24 Geändert 21.06.2019, 04:28

                Unterste Schublade? Von wegen! Manchmal fällt ja auch etwas aus der untersten Schublade heraus und liegt dann darunter, also zwischen unterster Schublade und Fußboden. Und genau das gilt für die Texte, die in 'Tal der Skorpione" aufgesagt werden ("gespielt wäre der falsche Ausdruck und eindeutig zu viel der Ehre für die vorgeblichen Darsteller). Die Hälfte der Dialoge ist aus anderen Filmen geklaut, die andere Hälfte ist abgrundtief dumm. Und wenn zu den "talentiertesten" unter den Darstellern Leute wie Ralf Richter und Mathieu Carriere gehören, weiß man, was los ist...

                Für Trashfilme bin ich ja eigentlich immer gerne zu haben, aber wenn sie so humorbefreit daherkommen wie in diesem Fall und der Film auch noch stolze 130 Minuten dauert, obwohl man die Handlung auch in einem Zehntel der Laufzeit hätte erzählen können, wird es echt schwierig. Wenn wenigstens die Atmosphäre stimmen würde. Aber leider auch in dieser Hinsicht Fehlanzeige. Aber immerhin bleibt ja noch der Faktor Kreativität. Ooops, war leider auch nichts. Die Geschichte setzt aus Handlungselementen der Filme 'Battle Royale', 'Maze Runner', 'Die Tribute von Panem' und 'Harte Ziele' zusammen.

                Und so leid es mir tut, aber genau so etwas kommt dabei heraus, wenn ein Autodidakt viele relevante Bereiche an sich zieht und offenbar auch noch recht überzeugt von der Qualität seiner Arbeit ist. Vielleicht tue ich Patrick Roy Beckert hier auch komplett unrecht und er hat sein Handwerk von der Pike auf gelernt. Dann allerdings muss er sich die Frage gefallen lassen, wieso er nicht erkannt hat, dass er das Drehbuchschreiben vielleicht besser delegiert hätte...

                Immerhin: Der Score ist okay auch die blutigen Effekte gehen einigermaßen in Ordnung. Die pyrotechnischen Effekte, die angesichts des im Vorspann eingeblendeten Labels indirekt bereits im Vorfeld angepriesen werden, kommen leider eher mau daher. Etwas ungeschickt wirkt auch das "Kostüm" von Elsa (Margarethe von Stern), das aussieht, als würde sie gerade menstruieren...

                -> Ein Film, den die Welt nicht braucht. Aber eine ganz bestimmte Zielgruppe gibt es dafür wohl - worauf ich aber lieber nicht genauer eingehen will... Immerhin gibt es schon einen Vorgängerfilm und ein Nachfolger scheint auch bereits angedacht zu sein. Toll!

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                  Framolf 20.06.2019, 05:10 Geändert 20.06.2019, 05:11

                  Nach den vielen Verrissen hier bin ich mal so frei und tanze mal wieder (unfreiwillig) komplett aus der Reihe. Wie so oft bei großen Produktionen... ^^

                  Vorneweg: Das Protagonistenduo mit einem selbstgefälligen Fehlerteufel und einer besserwisserischen Novizin funktioniert recht gut und auch die skurrilen Aliens bieten allerlei Anlass zum Schmunzeln.

                  Während die ersten beiden Episoden ihren Reiz unter anderem auch aus diversen kleinen kuriosen Szenen ziehen, hat man es hier in dieser Hinsicht eher mit einer relativ gleichbleibenden Dauerbeschallung zu tun. Es gibt nicht die eine lustige Szene, die einem noch lange im Gedächtnis haften bleiben wird, sondern eher eine regelrechte Flut solider Späße, von denen einer den anderen jagt. Wer darüber nicht schmunzeln kann, hat im Grunde schon verloren, denn die Geschichte an sich ist nicht der Rede wert. Die Bedrohungssituationen sind ein Witz, was aber letztlich nur konsequent erscheint in einem Film, dessen Ausgang sich bereits nach wenigen Minuten andeutet. Denn seien wir mal ehrlich: Einige Handlungselemente in diesem Genre sind per se schon etwas cheesy und mit wahrer Spannung ist es da auch oft nicht sonderlich weit her. Warum also solche Geschichten und die darin enthaltenen Bedrohungen künstlich aufbauschen? Da erscheint es in meinen Augen schon ehrlicher, sich direkt auf das zu konzentrieren, was es letztlich auch ist: Vom Trash angehauchte SciFi-Fantasy mit allerlei Potential zum Rumblödeln. Und letzteres wird hier auch zum leitenden Prinzip erhoben.

                  Wer sich mit einer reinen Komödie zufrieden gibt, kann mit 'Men in Black: International' durchaus Spaß haben. Wer darüber hinaus mehr erwartet oder über die Scherze nicht lachen kann, wird mit ziemlicher Sicherheit enttäuscht werden. Mir hat`s (trotz anfänglicher Skepsis) gefallen. :-)

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                    Framolf 20.06.2019, 04:48 Geändert 05.01.2024, 04:35

                    Das Siegel der Internationalen Filmfestspiele von Cannes 2018 im Vorspann lässt den geneigten Filmfreund gleich mal aufhorchen - besonders bei einer Komödie. Auch wenn 'Le Grande Bain' dort "nur" außer Konkurrenz lief, lassen sich die Produzenten natürlich nicht die Gelegenheit nehmen, damit zu werben. Geliefert wird danach in diesem Sinne dann teilweise. 'Ein Becken voller Männer' (so der deutsche Titel) erweist sich als eine beschwingte Tragikomödie über eine Gruppe von Männern (überwiegend mittleren Alters), die sich als Team im Synchronschwimmen einen Namen machen wollen. Sie wissen zwar nicht so recht, was sie tun, können aber auf die Hilfe zweier Trainerinnen bauen, die zwar auch selbst den einen oder anderen blinden Fleck haben, sich gegenseitig (und auch die Truppe der "Sportler") recht gut ergänzen. Ausnahmslos jeder der relevanten Charaktere hat sein Päckchen zu tragen und schleppt einen schweren Rucksack an privaten oder beruflichen Problemen mit sich herum. Doch gerade die Mannschaft, ihre Betreuerinnen und letztlich auch viele der Angehörigen stehen loyal zueinander, wenn es darauf ankommt.

                    'Ein Becken voller Männer' ist ein Film über Menschen, die vom Leben gebeutelt sind, aber trotz gelegentlicher Differenzen gemeinsam an einem Ziel arbeiten und so sich selbst und ihrem Alltag einen Sinn und etwas Freude verleihen. Auch wenn das Ende deutlich über das Ziel hinaus schießt, so bleibt unter dem Strich doch eine charmante Erzählung über eine Gruppe von Leuten, die sich gegenseitig trotz schwieriger Biographien (zumindest im Sport) unterstützen und somit letztlich alle davon profitieren.

                    6 Punkte (mit Tendenz nach oben).

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                    • 6

                      Harmlose, aber recht kurzweilige Sportkomödie, die ihr Herz am rechten Fleck trägt, aber ihre Botschaft am Ende dann doch reichlich blauäugig vorträgt.

                      Bemerkenswert: Kameramann Daryn Okada, der vorwiegend TV-Serien und Komödien abfilmt, sieht sich scheinbar zu höherem berufen. Immer wieder lässt er visuelle Spielereien mit einfließen, wie man sie in derartigen Filmen nicht allzu oft sieht. Ähnlich verspielt wie die Kamera zeigen sich letztlich auch der Cast und in gewisser Hinsicht auch das Drehbuch. Alles locker-leicht und nie so ganz ernst. Mit etwas mehr Mut wäre hier sogar noch etwas mehr zu holen gewesen.

                      Danke an Eudora für die DVD!

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                        Framolf 17.06.2019, 03:40 Geändert 17.06.2019, 03:40

                        'Shopaholic' trägt den Keim zu einer bissigen Satire in sich - doch leider geht die Saat nicht auf. Die Geschichte von einer Frau, die bei ihren vielen Kartenzahlungen die Kontrolle über ihre Finanzen verliert, und dann zu allem Überfluss auch noch in Zeitungsartikeln Finanztipps gibt, hätte durchaus das Zeug zu einer launigen konsum- und gesellschaftskritischen Komödie, doch leider wird diese Chance arglos vertan. Am Ende bleibt lediglich eine zahnlose Shoppingkomödie mit einer leicht mahnenden Botschaft. Das war es dann aber auch schon. Hier wäre mehr dringewesen.

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                        • 6 .5

                          Richard Linklater macht scheinbar, was er will - und trifft damit (zumindest für meinen Geschmack) immer wieder ins Schwarze. In 'Bernie - Leichen pflastern seinen Weg' nimmt er eine auf wahren Begebenheiten basierende Geschichte zum Anlass, um mit einem feinen Sinn für Ironie so manche gesellschaftliche Missstände (vor allem Bigotterie) aufzudecken. Hier ist sich jeder selbst der Nächste. Für profunde Kenner der texanischen Lebenswirklichkeit lässt sich vermutlich sogar noch etwas mehr aus dieser mockumentary-ähnlichen Produktion herausholen, aber das Konzept funktioniert auch so ganz gut.

                          Getragen wird die Erzählung von einem gut aufgelegten Jack Black und einem nicht minder überzeugenden Matthew McConnaughey, der hier etwas nuancierter auftritt als in Filmen wie zum Beispiel 'Beach Bum'. Komplettiert wird das namhafte Trio durch Shirley McLaine, die sich ebenfalls gut in den Film einfügt.

                          -> Zwar vielleicht eher für ein Nischenpublikum geeignet, aber für Linklater-Fans eigentlich ein Muss.

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                          • 2 .5

                            Hanebüchene Geschichte, laue Witze und eine (wie so oft) recht hölzern agierende Kristen Stewart. Leider so gar nicht mein Fall. Rein nominell ist der Cast mit Jesse Eisenberg, Topher Grace, Bill Pullmann, Walton Goggins, John Leguizamo und Connie Britton gar nicht mal so schlecht, aber gegen eine derart farblose Figurenzeichnung können auch sie nur schlecht anspielen. Irgendetwas scheint dieser Film schon zu haben - wenn man den Communityschnitt als Maßstab nimmt - aber ganz offenbar bin ich dafür nicht empfänglich. Schnell zum nächsten Film...

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                            • 6

                              Drama? Psychothriller? Irgendwie von beidem etwas, aber nichts davon so richtig. Eine Lehrerin lässt sich mit einem minderjährigen Schüler ein und macht sich dadurch erpressbar. Der Cast kann sich sehen lassen. Cate Blanchett spielt gewohnt versiert - dasselbe gilt für Judy Dench und Bill Nighy, die fünf Jahre später auch für 'Best Exotic Marigold Hotel' gemeinsam vor der Kamera standen.

                              In der ersten Hälfte wird das Tempo zwar deutlich verschleppt, aber es scheint sich großes anzubahnen. Was darauf folgt, ist dann allerdings doch eher solide Ware von der Stange. Fazit: Für eine einmalige Sichtung ganz okay.

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                              • 7 .5
                                Framolf 13.06.2019, 04:30 Geändert 02.04.2022, 06:42

                                Oscar Madness Film 132 (3 Nominierungen)

                                Würdiger Abschluss einer liebevoll gestalteten Reihe, in der gegen Ende kaum mehr ein Stein auf dem anderen bleibt. Für meinen Geschmack schlägt die Handlung hier ein, zwei Haken zu viel, aber das ist wohl eher so ein subjektives Ding. ;-)

                                Tipp am Rande: Bei den Bonus Features erweist sich vor allem die launige Kurzdoku über die Goblins als recht sehenswert.

                                Nachtrag: Wie schon der Vorgängerfilm wurde auch die zweite Episode von 'Heiligtümer des Todes' für die vergleichsweise düsteren Bilderwelten in den Kategorien "Beste visuelle Effekte" und "Bestes Szenenbild" für den Oscar nominiert - und man ging erneut in beiden Sparten leer aus, da beide Trophäen an 'Hugo Cabret' vergeben wurden. Eine weitere Nominierung konnte in der Kategorie "Bestes Make-up" erreicht werden, in der jedoch 'Die eiserne Lady' ausgezeichnet wurde.

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                                  Framolf 13.06.2019, 04:24 Geändert 01.04.2022, 05:35

                                  Oscar Madness Film 129 (2 Nominierungen)

                                  Die 'Harry Potter'-Reihe setzt die inhaltliche Entrümpelung konsequent fort, trennt sich von Nebensträngen der Handlung und führt die Geschichte zunächst von Hogwarts weg. Über weite Strecken fühlt sich '...die Heiligtümer des Todes 1' an wie ein bedrückender Endzeitfilm, der nur noch wenig mit den ersten Episoden der Reihe gemein hat. Die drei Protagonisten bewegen sich durch eine düstere Welt, in der nicht mehr viel von den good old days übrig ist. Die Haken, die die Erzählung damit schlägt, stehen der Reihe gut zu Gesicht und fügen sich trotz aller Brüche plausibel in das Gesamtbild ein.

                                  ++ SPOILER ++

                                  Ein Wort noch zu den entfallenen Szenen: Offenbar wollte man Harry in den Filmen keine Katharsis im Verhältnis zu seiner (Pflege-)Familie gönnen. Während ein Blick auf die deleted scenes offenbart, dass ursprünglich wohl ein verhaltenes Happy End in Form einer (zumindest ansatzweisen) Versöhnung mit den Dursleys angedacht war, findet sich davon in der Kinoversion nicht mehr viel. Doch gerade im Kontrast zu Hermione, der die Bindung zu ihren Eltern abhanden kommt, hätte dieser Gegensatz durchaus reizvoll sein können.

                                  Nachtrag: 'Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 1' wurde 2011 für zwei Oscars nominiert, ging bei der Verleihung jedoch in beiden Kategorien leer aus. In der Sparte "Bestes Szenenbild" wurde dem phantasievoll-bunten und verspielten Produktionsdesign von 'Alice im Wunderland' der Vorzug gegenüber der im Vergleich fast schon dystopisch, aber durchaus stimmig anmutenden Welt der vorletzten 'Harry Potter' Episode gegeben. in der zweiten Kategorie wurde die begehrte Trophäe für die besten visuellen Effekte durch Robert Downey Jr. und Jude Law an Peter Bebb, Chris Corbould, Paul Franklin und Andrew Lockley für 'Inception' übergeben.

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                                    Framolf 08.06.2019, 01:20 Geändert 22.03.2022, 05:44

                                    Oscar Madness Film 126 (1 Nominierung)

                                    Es geht dahin mit der fröhlich-bunten Zauberwelt. Gut so!

                                    Im bisher wohl erwachsensten Beitrag dieser Reihe ist die Geschichte dieses mal deutlich mehr dramen- als actionlastig. Selbst der Fantasyanteil hält sich dieses mal in Grenzen. Die 'Harry Potter'-Reihe schlägt neue Wege ein und bleibt sich doch treu. Das Drehbuch arbeitet zielgerichtet auf das große Finale hin und wirkt in dieser Hinsicht deutlich fokussierter als beispielsweise in '...der Feuerkelch'. Für Nebenaspekte und "Randfiguren" (nicht despektierlich gemeint) bleibt deutlich weniger Zeit, dafür steht nun viel zu sehr der Hauptstrang der Erzählung im Vordergrund.

                                    Apropos Fokus: In der Sparte "Beste Kamera" wurde Bruno Delbonnel für seine Kameraarbeit an 'Harry Potter und der Halbblutprinz' 2010 für einen Oscar nominiert, musste bei der Verleihung jedoch Mauro Fiore und 'Avatar - Aufbruch nach Pandora' den Vortritt lassen.

                                    Mit Blick auf das Drehbuch deuten die entfallenen Szenen darauf hin, dass zunächst eine etwas andere Art der Dramaturgie angedacht war und man im Nachhinein die Katze (bzgl. einiger Aspekte der Handlung) erst etwas später aus dem Sack lassen wollte.

                                    Gerade noch 8 Punkte.

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                                      Grundsolider Actionstreifen über einen Autodieb und seine Crew, denen sowohl die Mafia als auch die Polizei im Nacken sitzen. Ein paar wenige Szenen muten etwas trashig an, aber im Großen und Ganzen wird hier eine klassische Gangsterstory mit einigen temporeichen Actionsequenzen geboten. Die kurz darauf erschienene 'Fast & Furious' lässt grüßen...

                                      Das war meine mittlerweile vierte Sichtung... Nicht, weil der Film so unfassbar gut wäre, sondern weil einfach ein paar gute Erinnerungen an der Erstsichtung hängen und daher eine gelegentliche Wiederholung mittlerweile fast schon zum Ritual geworden ist. :-)

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                                        Framolf 06.06.2019, 00:59 Geändert 06.06.2019, 02:42

                                        Regisseur Simon Kinberg und Komponist Hans Zimmer gelingt es gut, das gewohnte X-Men-Flair zu erzeugen. Auch die 3D-Visualisierung wirkt in den meisten Einstellungen recht plastisch. Und damit ist dann auch schon der Grundstein für die aktuelle Fortsetzung gelegt. Wie üblich sind viele der Charaktere nicht einfach nur in schwarz oder weiß gehalten, sondern einige der "Guten" sind durchaus auch mit Fehlern behaftet und selbst die Motive ihrer Gegenspieler sind nicht einfach nur grundböse.

                                        Die Geschichte an sich mag zunächst etwas redundant anmuten, da der weitere Weg der Protagonistin ja bereits hinlänglich bekannt ist. Aber so, wie die Geschehnisse dann erzählt werden, macht der Stoff durchaus Sinn. Zwar scheint sich dieser Film ungewöhnlich ernst zu nehmen, angesichts diverser klamaukartiger Produktionen in der letzten Zeit wirkt 'Dark Phoenix' dadurch aber m. E. auch angenehm nüchtern. Durch den Wechsel zu Disney wird sich vermutlich einiges ändern im X-Men-Universum. Wenn es nach mir ginge, wäre das aber gar nicht nötig, denn gerade der Kontrast zum MCU hat viele der X-Men-Filme besonders interessant erscheinen lassen. Ich würde mich freuen, wenn man sich nicht allzu weit von diesen Wurzeln entfernen würde.

                                        PS: Lasst euch bloß nicht spoilern!

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                                        • 6 .5

                                          Wenn Jim Jarmusch einen Zombiefilm dreht, wird es natürlich keiner von der Stange. Stilistisch zwar eine tiefe Verneigung vor George Romero, aber das war es dann auch schon mit "Alltäglichkeiten". Vielmehr erweist sich 'The Dead Don't Die" als eine Metapher auf die Auswüchse des Kapitalismus, die nun die gesamte Menschheit (und letztlich den ganzen Planeten) zu zerstören drohen. Gespickt mit zahlreichen Metagags über die Schauspieler und den vorliegenden Film an sich, werden reihenweise Figuren eingeführt - und oftmals schnell wieder fallengelassen. Die Regeln der allermeisten anderen Filme scheinen hier nicht zu gelten. Jarmusch eben. Und wie immer bleibt manches nebulös. Wer seine bisherigen Filme mochte, sollte durchaus mal reinschauen.

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                                          • 7 .5
                                            Framolf 03.06.2019, 01:32 Geändert 04.06.2019, 01:53
                                            über Roads

                                            Zwei Jugendliche bahnen sich ihren Weg durch verschiedene Länder. Der eine kommt aus dem Kongo und möchte etwas aufbauen - auch die Beziehung zu seinem verschwundenen Bruder. Der andere ist auf einem Trip irgendwo zwischen Selbstzerstörung und Selbstfindung unterwegs. Beide schließen sich zusammen und machen unterwegs so manche Begegnung, ohne dass es jedoch in die (bei vielen Roadmovies üblichen) Skurrilitäten ausartet.

                                            Wohltuend ernst wird hier eine Geschichte über Selbstfindung, Freundschaft und Familie erzählt und nebenbei der Versuch unternommen, den Weg eines Flüchtlings weder allzu verklärend, noch übertrieben dramatisiert darzustellen. Vieles wird nur angedeutet oder steht nur verbal im Raum. Ach ja, und Moritz Bleibtreu ist in einer Nebenrolle (im Tom Gerhardt Outfit) mit dabei...

                                            Unaufgeregtes Roadmovie, das in erster Linie von seinen Dialogen lebt und sich mehr für seine Charaktere interessiert als für den Aufbau von Spannung und Dramatik. 7 Punkte für den Film und einen halben Bonuspunkt für die Tatsache, dass die klangliche Untermalung durch The Notwist beigesteuert wurde.

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                                            • 6
                                              über Ma

                                              Federleichter Psychothriller, der zwar schon ein Stück weit ernst gemeint ist, aber dennoch etwas augenzwinkernd daherkommt. Einen guten Teil seines Reizes bezieht dieser Film aus der Besetzung der Titelrolle mit Octavia Spencer, die hier ihr bisheriges Rollenimage so gut, wie es nur geht, untergräbt - und durchaus Freude daran zu haben scheint. Ironischerweise sind auch noch zwei weitere Darstellerinnen involviert, die ebenfalls in der Comedyserie 'Mom' (mit fast demselben Titel...) mitwirken, denn mit Alisson Janney ist noch eine weitere Oscar Gewinnerin dabei. Komplettiert wird das Trio durch Missi Pyle in einer weiteren Nebenrolle. Die angeblich 16-Jährigen Jugendlichen werden mehr oder weniger durchweg von Twens gespielt, aber das kennt man ja...

                                              Die Handlung ist natürlich über weite Strecken vorhersehbar - erst recht wenn man den bzw. die Trailer kennt - aber für leichte Unterhaltung zwischendurch taugt 'Ma' allemal.

                                              5,5 - 6 Punkte. Nett wie ich bin, buche ich mal die höhere der beiden Wertungen ein. Aber unter Vorbehalt. ;-)

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                                              • 6 .5

                                                In der Ruhe liegt die Kraft. Vergleichsweise wenig Action, aber dafür kommt die Handlung deutlich besser voran als zuletzt. Einiges an Ballast (in Form von Nebenhandlungen) wurde abgeworfen und dafür liegt der Fokus jetzt deutlich stärker auf der Haupthandlung. Harry gibt nun etwas von seinem Wissen an seine Freunde und Mitschüler weiter und man bereitet sich gegenseitig auf die anstehenden Ereignisse vor. Mit Quidditch oder einem Trimagischen Turnier hält man sich dieses mal gar nicht weiter auf und konzentriert sich jetzt deutlich stärker auf das Wesentliche. Kein schlechter Ansatz!

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                                                • 5 .5
                                                  Framolf 31.05.2019, 01:52 Geändert 15.03.2022, 03:49

                                                  Oscar Madness Film 117 (1 Nominierung)

                                                  Hat mich leider auch bei der Zweitsichtung nicht so richtig überzeugt. Das Turnier nimmt viel Raum ein, ohne aber wirkliche Handlungsfortschritte mit sich zu bringen. Natürlich werden hier einige Spuren ausgelegt, die später wieder aufgegriffen werden, aber es ist doch so einiges an Leerlauf mit im Spiel (in Hinblick auf die gesamte Reihe). Letztlich hatte ich an den Bonusszenen fast mehr Freude als am Hauptfilm selbst. Einige davon hätten der Kinofassung sicherlich gut zu Gesicht gestanden. Aber gut, unter dem Strich gehören sie ja trotzdem zum Film.

                                                  Bei aller subjektiven Kritik am Drehbuch verdient jedoch das Szenenbild, das auch für einen Oscar nominiert wurde, höchste Anerkennung. Wie schon in den Vorgängerfilmen überzeugt es auch hier durch Detailreichtum und einen stimmigen Stil der Ausstattung. Ein Gewinn der Trophäe blieb der Produktion allerdings vorenthalten, da sie an die Konkurrenz von 'Die Geisha' vergeben wurde.

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                                                    Framolf 30.05.2019, 05:00 Geändert 21.01.2023, 06:42

                                                    Oscar Madness Film 215 (1 Auszeichnung)

                                                    Den Vergleich, der gelegentlich zu 'Bohemian Rhapsody' gezogen wird, kann man sofort wieder getrost in die Tonne kloppen. Beide Filme warten zwar mit großen thematischen Überschneidungen auf, bedienen sich jedoch völlig unterschiedlicher Stilmittel. Regisseur Dexter Fletcher tut enorm gut daran, hier auf eine völlig andere Karte zu setzen. Einigen Sequenzen werden musicalartig inszeniert, ohne dass jedoch (wie in manch anderen Produktionen) die Charaktere dabei nennenswert aus ihren Rollen fallen.

                                                    Aus handwerklicher Sicht bietet 'Rocketman' neben großartig gestalteten Kostümen auch eine Montage, die "sprechender" kaum sein könnte. Immer wieder werden durch elegant gesetzte Schnitte Zusammenhänge hergestellt, Sinnebenen verknüpft und sanfte, aber thematisch plausible Zeitsprünge herbeigeführt. Leider kann die Maske mit dieser hohen Qualität nicht immer Schritt halten. Während einige Charaktere hier bestens in Szene gesetzt werden, scheint anderen der Zahn der Zeit rein gar nichts anzuhaben. Hier wäre noch etwas mehr drin gewesen. Darüber hinaus hätte man Eltons treuesten musikalischen Begleitern (wie Nigel Olsson, Davey Johnstone und Ray Cooper) vielleicht noch die eine oder andere Minute widmen können, aber im Großen und Ganzen kommt das Drehbuch, das letztlich in einem kraftvollen Finale gipfelt, recht stimmig daher. Zwar wirken viele Details der Handlung enorm stilisiert, aber auch das lässt sich verkraften, da vieles im Sinne eines größeren Ziels zu geschehen scheint.

                                                    'Rocketman' ist kein in allen Belangen perfekter Film, aber dennoch einer, der durchaus einige Qualitäten mitbringt und vielen Zuschauern kurzweilige Unterhaltung bieten dürfte - selbst wenn man mit der Musik des Protagonisten vielleicht nur eher am Rande etwas anfangen kann.

                                                    Gekrönt wurde Fletchers Inszenierung - fast schon standesgemäß - durch einen Oscar in der Kategorie "Bester Filmsong" für Elton Johns '(I’m Gonna) Love Me Again' (Text: Bernie Taupin).

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