Framolf - Kommentare

Alle Kommentare von Framolf

  • 4 .5

    Das war sie nun also, die deutsche Antwort auf 'Mamma Mia' & Co. Statt Amanda Seyfried gibt es hier Heike Makatsch, statt Meryl Streep Katahrina Thalbach und statt Pierce Brosnan Uwe Ochsenknecht. Nun denn...

    Halten wir es heute mal mit Machiavelli und bringen die Grausamkeiten zuerst: Die notdürftig zusammengeschusterte Geschichte, die die Klammer zwischen den Liedern bilden soll, verdient eigentlich diese Bezeichnung gar nicht. Und das Wenige, was erzählt wird, ergibt teilweise noch nicht einmal Sinn. So lässt sich hier ein Laptop mit Internetzugang zwar zur Videotelefonie nutzen, aber eine Onlinezahlung für das Ticket kann man damit scheinbar nicht vornehmen. Interessiert vermutlich zwar eh keinen, aber wenn man schon nur ein rudimentäres Gerippe einer Geschichte schreibt, könnte man es doch wenigstens in sich konsistent halten. Naja egal, es kommt ja schließlich auf die Musik an. Doch leider wurden auch viele der Lieder (zumindest aus meiner Sicht) auf höchst fragwürdige Art und Weise arrangiert. Nicht wenigen von ihnen wurde der musikalische Zahn gezogen. Und auch inhaltlich wurden (wie zu erwarten war) unbequeme Songs wie 'Ein ehrenwertes Haus' vollkommen ignoriert. Sie passen eben nicht ins Bild dieser knallbunten und stets gut gelaunten Schiffsgesellschaft. Die Einbettung in das Geschehen erfolgt an vielen Stellen mit fast schon grenzenloser Naivität. Beispiel: 'Zeig mir den Platz an der Sonne' wird wörtlich genommen und auf dem Sonnendeck performt, ohne auch nur annähernd auf den Text (abgesehen von der Titelzeile) einzugehen. Kann man so machen. Applaus gibt es dafür allerdings nicht. Zumindest nicht von mir. Was den Gesang betrifft gehören schiefe Töne bei ungelernten Sängern und Sängerinnen sicher mit dazu – und irgendwo macht das ja auch den Charme eines Filmmusicals aus. Jedoch gibt es hier einige extreme Ausreißer nach unten, die dann schon wieder zu viel des Guten sind.

    Doch jetzt endlich zum Positiven: Uwe Ochsenknecht, der in den 90er Jahren bereits als Musiker unterwegs war und auch schon Musicalerfahrung gesammelt hat, schlägt sich wacker und passt auch recht gut in seine Rolle als alternder Gigolo und (teils unfreiwilliger) Hochstapler. Sowohl gesanglich als auch darstellerisch erweist er sich hier als Ankerpunkt im Ensemble. Die Kostüme und Requisiten dieses Studiofilms erscheinen deutlich aufwändiger als die Kulissen und man hat es geschafft, nahezu alle großen Hits von Udo Jürgens im Film mit unterzubringen. Zumindest all jene, die für gute Laune stehen. Der Film ist bunt und fröhlich geraten und wer einfach nur viele Lieder von Udo Jürgens (in teils eigenwilligen Interpretationen) hören möchte, wird sicherlich viel Freude haben. Während sich der Beginn noch recht hektisch und kalt gestaltet, kommt mit fortschreitender Spieldauer immer mehr Atmosphäre auf. Vielleicht gewöhnt man sich auch einfach nur an den trashigen Stil und das permanente Overacting. Wie auch immer: Das Schlussdrittel wirkt deutlich runder als der holprige Beginn mit all seinen Geheimnissen, die eigentlich gar keine sind.

    4 – 4,5 von 10 blöden, äh... blinden Passagieren.

    Kleine Quizfrage zum Abschluss: Was haben RTL, NDR, Abendzeitung, GALA, Radio Köln, Radio Neandertal, Die Gmünder Tagespost und zahlreiche weitere Publikationen gemeinsam? Ihre Redakteure hatten offenbar alle zur selben Zeit denselben Einfall. Zufälle gibt’s... All diese Quellen haben in den letzten Tagen lobende Rezensionen zu 'Ich war noch niemals in New York' verfasst und in allen kommt das Adjektiv „quietschbunt“ vor (im Falle von Programmkino.de ist es zumindest quietschfidel), das einem ja auch sonst fast täglich begegnet... Von den Medien, die offenbar auf dieselbe (Agentur-)Meldung zurückgreifen (wie etwa RTL und yahoo oder Radio Neandertal und das Bocholter / Borkener Volksblatt), habe ich in der obigen Aufzählung mal ganz bewusst nur jeweils einen Vertreter aufgelistet. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man fast meinen, in so manchen positiven Rezensionen wären einfach Elemente aus der Pressemappe übernommen worden, statt selbst nach passenden Formulierungen zu suchen...

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    • 5 .5
      Framolf 23.10.2019, 00:55 Geändert 23.10.2019, 00:56

      Horrorctober 2019

      Japanisches Horrordrama, das sich lange Zeit mit der Beziehung einer Mutter zu ihrer Tochter (und am Rande auch mit ihrem Ex-Ehemann) beschäftigt, in deren Alltag immer mehr der Schrecken mysteriöser Ereignisse eintritt. Dabei wird die Handlung nicht einfach nur uninspiriert heruntererzählt, sondern es wird großer Wert darauf gelegt, ein Leitmotiv (Wasser) zu etablieren und zu einem wesentlichen erzählerischen Moment der Handlung zu machen. Die Bedeutung dessen bleibt in vielerlei Hinsicht allerdings etwas nebulös (aber gut, Nebel ist ja auch eine Form von Wasser :-D).

      Der Film an sich setzt auf ruhige Bilder und lässt seinen Horror offenbar ganz bewusst nur langsam in den Alltag einsickern. Alleinstellungsmerkmale hat die hier erzählte Geschichte zwar nicht allzu viele, aber wer sowohl Dramen als auch Horrorfilme mag, dürfte hier nicht allzu viel Langeweile verspüren. Im Gegenteil: Dunkle Wasser sind zwar vielleicht oftmals still, aber sie sind auch... ähm, nass! Was das bedeuten soll? Ich weiß es selbst nicht! (Gilt für meinen vorherigen Satz ebenso wie für einige Metaphern im Film...) ;-)

      5,5 von 10 Wasserpfützen, wobei die halbe eher voll ist als leer.

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      • Framolf 22.10.2019, 16:08 Geändert 23.10.2019, 03:36

        Da den aktuellen Beitrag in meinem Gästebuch vermutlich kaum jemand lesen wird, kopiere ich ihn auch hier nochmal ein (werde ihn hier umgehend wieder löschen).

        Aus gegebenem Anlass: Mir ist klar, dass ich mit den folgenden Zeilen einige Leute vor den Kopf stoßen werde (in Zukunft, nicht jetzt), aber es hilft ja nichts: Wer sich löscht und irgendwann wieder mit einem anderen Account zurückkommt, kann mich gerne wieder adden und ich werde ggf. auch in Zukunft wieder die jeweiligen Beiträge liken (sofern sie nicht völlig banane sind :-D), aber nennenswert kommunizieren werde ich mit Löschern nicht mehr. Zum einen gehen durch Löschungen sämtliche PN verloren und man hat damit auch keinen Zugriff mehr auf etwaige Links usw., die man von dort vielleicht noch gebraucht hätte. Viel nerviger aber: Durch die Löschung verschwinden auch sämtliche öffentlichen Beiträge und man hat überall, wo man sich öffentlich unterhalten hat, nur noch Selbstgespräche stehen. Entweder man lässt es stehen, was extrem doof aussieht oder man löscht alles, was mitunter mit großem Aufwand verbunden ist.

        Auch wenn es für viele Selbstlöschungen im Einzelfall gute Gründe geben mag, so empfinde ich sie in vielen Fällen doch als extrem respektlos den jeweiligen Buddies gegenüber. Es steht ja jedem frei, einen Account einfach nicht mehr zu nutzen und ggf. trotzdem irgendwann mit einem anderen Account zurückzukommen, womit dann ja auch allen gedient wäre. Doch leider machen sich einige Moviepiloten mittlerweile einen regelrechten Sport aus Selbstlöschung, Rückkehr, Selbstlöschung usw. Können sie auch gerne weiterhin machen, aber halt ohne mich. Wie gesagt: Likes und Anfragen in solchen Fällen meinetwegen auch weiterhin, texten werde ich mit Selbstlöschern in Zukunft aber nicht mehr. (Gilt nicht für Leute, die sich vor langer Zeit irgendwann mal gelöscht haben und jetzt zuverlässig hier sind).

        Sorry für`s Auskotzen, aber da sich solche Fälle in letzter Zeit extrem häufen, musste es einfach mal sein.

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        • 5

          Horrorctober 2019

          'Scary Stories To Tell In The Dark' wird den vielfach gewährten Vorschusslorbeeren leider nur bedingt gerecht. Das Setting in der Zeit rund um 1970 entfaltet einen gewissen Charme, nur leider ist die Geschichte ähnlich rückwärtsorientiert. Vieles (um nicht zu sagen das Meiste) hat man so oder so ähnlich schon mal anderswo gesehen. Die Prämisse um die Ängste der jeweiligen Opfer wird mal mehr, mal weniger eingehalten. [SPOILER] Im Fall von Chuck hat es mit den Umarmungen recht gut gepasst, bei einigen anderen muss sich der Zuschauer teilweise selbst zusammenreimen, ob die besagten Phobien den jeweiligen Charakteren nun tatsächlich zu eigen sind oder nicht. [SPOILER ENDE]

          Ansonsten wird hier recht routiniert business as usual absolviert. Wer nicht genug von solchen Filmen bekommt, wird sicherlich Freude daran haben. Zuschauer, die lieber Abwechslung haben, werden sie hier nur in Spuren finden.

          → Klare Empfehlung für Fans von 'The Bye Bye Man', 'Slenderman' oder auch 'Polaroid'.

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          • 5 .5

            Kurzweilige Fortsetzung des Animationsfilms von 2016. Vögel und Schweine müssen sich nun zusammenraufen, da sie sich jetzt einer gemeinsamen Bedrohung erwehren müssen. Ansonsten wird im Großen und Ganzen das Konzept des Vorgängerfilmes fortgeführt – mit allen damit verbundenen Vor- und Nachteilen.

            Der Synchronsprecher-Cast fällt sowohl in der englischen (Jason Sudeikis, Awkwafina, Peter Dinklage, Tiffany Haddish u.v.m.) als auch in der deutschen Version (Christoph Maria Herbst, Smudo, Axel Prahl, Anke Engelke u.a.) verhältnismäßig namhaft aus. Ansonsten ist auffallend, dass Sony hier bei der Musik offenbar ganz bewusst ein Gegenprogramm zu Disney fährt. Während man beim Mauskonzern in den Animationsfilmen vorwiegend eingedeutschte und (zumeist von Frauenstimmen) vorgetragene sanfte (um nicht zu sagen weichgespülte) Melodien findet, erschallen bei 'Angry Birds 2' vorzugsweise bekannte 80er-Jahre Songs aus dem Off, die ganz klar an die Erwachsenen im Publikum adressiert sind. 'The Final Countdown', 'The Eye of the Tiger' etc. lassen grüßen.

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            • 5 .5
              Framolf 21.10.2019, 01:27 Geändert 05.01.2024, 05:52

              'Meet Bill' ist eine jener Tragikomödien, wie sie in den Nullerjahren des Öfteren mal gedreht wurden: Recht nah am Leben und doch etwas skurril, mit ein paar relevanten Aussagen, aber auch ein paar absurden Situationen und untermalt von einem ruhigen Soundtrack, der eher von Understatement geprägt ist. Dabei geht es um einen Mann, der sich mitten in seiner Midlife Krise befindet und dabei eine Art Coming Of Age Entwicklung durchläuft. Mit einem jugendlichen Schützling im Schlepptau versucht er, seine privaten und beruflichen Probleme und Sinnkrisen neu zu ordnen bzw. in den Griff zu kriegen, wobei in vielen Situationen aber gar nicht so klar ist, wer denn nun eigentlich wessen Mentor ist...

              Die Besetzung fällt mit Aaron Eckhart, Jessica Alba, Elizabeth Banks, Timothy Olyphant, Kristen Wiig und Jason Sudeikis sehr prominent aus und wertet den Film ganz klar auf. Nach einem etwas trockenen Beginn lässt 'Meet Bill' dann aber recht schnell seinen Charme spielen und nimmt den Zuschauer mit auf eine kurzweilige und recht unterhaltsame kleine Odyssee durch die Gedankenwelt des Protagonisten. Ein harmloser, aber immerhin augenzwinkernder und irgendwie auch angenehmer Spaß. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

              → 5,5 Punkte, die aber deutlich stärker zu nächsthöheren als zur -niedrigeren Wertung tendieren.

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              • 5 .5
                Framolf 21.10.2019, 01:25 Geändert 21.10.2019, 02:19
                über Cake

                Trübseliges Drama mit prominenter Besetzung. Namen wie Jennifer Aniston, Anna Kendrick, Sam Worthington, William H. Macy, Chris Messina, Britt Robertson oder Felicity Huffman zieren die Besetzungsliste dieses Filmes, der sich um die Themen Selbstmord, Problembewältigung, Schmerz und Traumata dreht. Die hier diskutierte Problemlage besitzt auf jeden Fall eine hohe Relevanz, jedoch bietet die Protagonistin nur sehr eingeschränktes Potential zur Identifikation. Ihre doch recht sperrige Art mag zwar ohne Zweifel so manche Entsprechung in der „realen Welt“ finden, wirklich Empathie erweckt man durch so einen Charakter im Zentrum einer Erzählung aber nur bedingt. Jennifer Aniston legt sich hier nach Kräften ins Zeug, ihr bisheriges Image aufzuwerten. Und auch einige andere Darsteller steuern solide bis gute Leistungen bei. Zum ganz großen Wurf reicht es für 'Cake' im Gesamten dann zwar nicht, doch zumindest solide Dramenkost ist es allemal.

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                • 5 .5
                  Framolf 19.10.2019, 17:23 Geändert 19.10.2019, 19:10

                  Horrorctober 2019

                  'Scooby Doo' ohne Hund...

                  Nach einem Auftakt, der sich geradezu in Metagags suhlt und diese genüsslich ausspielt, geht es wieder zurück in die mysteriöse Nervenheilanstalt aus dem Vorgängerfilm und der Wahnsinn nimmt erneut seinen Lauf. Dabei wird ganz gerne auch mal kreischend hin und her gerannt, allerdings fehlt hier ganz eindeutig eine sprechende Dogge!

                  Wie auch immer: Das Niveau des Vorgängerfilms wird zwar nicht ganz gehalten, aber als Abrundung des Filmabends bzw. als Zugabe nach dem ersten Teil taugt 'Grave Encounters 2' allemal.

                  5,5 von 10 offenbar sehr nährstoffreichen Ratten.

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                  • 6

                    Horrorctober 2019

                    Recht konventioneller Found Footage Film, der sich zunächst über einige gängige Ghost Chaser Formate lustig macht und sich dann mehr und mehr in Richtung Horror wendet. Immer wieder werden aus dem (Halb)Dunkel verschiedenen Gegenstände von Produktionsassistenten, äh geisterhaften Erscheinungen, geworfen und versetzen das anfangs recht großspurig auftretende Fernsehteam in Angst und Schrecken, bis irgendwann nicht mehr ganz klar ist, was nun überhaupt real ist und wo bereits der Wahnsinn beginnt. Für alte Genre-Hasen wird hier zwar nicht allzu viel neues geboten, aber für anderthalb Stunden solider Unterhaltung reicht es allemal.

                    6 von 10 schmackhaften Ratten.

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                    • 6

                      Schmachtfetzen über Liebespaare, bei denen mindestens eine(r) der beiden unheilbar erkrankt ist, haben in den letzten Jahren Hochkonjunktur. Da lässt sich natürlich auch die eine oder andere hiesige Produktionsfirma nicht lange bitten und springt (wenn auch mit etwas Verspätung) gerne auf den Zug mit auf. Von Vorteil ist es im Fall von 'Dem Horizont so nah' zumindest schon mal, dass dem Drehbuch bzw. der Romanvorlage eine Geschichte zugrunde liegt, die sich zumindest so ähnlich wohl tatsächlich zugetragen hat. Als wahrer Glücksfall erweist sich überdies die Beteiligung von Luna Wedler, die hier in einer schwer zu verkörpernden Rolle erneut sehr gute Arbeit abliefert. Als weniger gelungen erweist sich hingegen die Austattung, die in manchen Szenen alles andere als stimmig erscheint. Das größte Ärgernis stellt jedoch der Trailer dar, der mehr oder weniger die komplette Handlung vorwegnimmt. Mit einer Ausnahme werden mehr oder weniger alle relevanten Stationen und sogar das Ende darin gezeigt. Man muss es leider so deutlich sagen: Wer nur die Handlung kennen will, um mitreden zu können (oder warum auch immer), erhält bereits im Trailer nahezu alle relevanten Informationen. Für einen Filmabend bietet sich diese Produktion zwar trotzdem durchaus an, aber man sollte sich schon bewusst sein, dass der Film als Ganzes (mit einer Ausnahme) keine wesentlichen Überraschungen mehr parat hält.

                      Dank der versierten Vorstellung von Luna Wedler gerade noch 6 Punkte.

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                        Framolf 18.10.2019, 15:33 Geändert 18.10.2019, 15:34

                        Horrorctober 2019

                        Durchgeknallter Zombiespaß, der viel zu lang und gleichzeitig deutlich zu kurz geraten ist. Während die Pilotfolge noch (offenbar bewusst) trashig gehalten wurde, geht es danach Schlag auf Schlag. In kurzen Episoden, die in Handumdrehen auch schon wieder vorbei sind, werden Zombies auf einige Unsympathen losgelassen (oder umgekehrt?) und die Schlachtplatte ist angerichtet. Und kurz darauf ist es auch schon wieder vorbei. Gelegentlich wird mal ein medienkritischer oder schwarzhumoriger Gag mit eingestreut. Und ach ja, Riz Ahmed ('Rouge One', 'The Night Of') ist auch mit dabei.

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                          Framolf 17.10.2019, 16:30 Geändert 29.01.2021, 08:11

                          Der Kinofilm zur Serie 'Downton Abbey' bietet prächtige Kulissen und Kostüme sowie ein Drehbuch, das vor allem mit geschliffenen Dialogen aufwartet, deren Steifheit durch schrullige Charaktere und skurrile Situationen wieder aufgebrochen wird. Eine Vielzahl der Dialoge wirkt ebenso elegant wie die Kostüme und Kulissen, aber immer wenn sie vor Pathos nur so triefen, möchte man gerne auch mal einfach nur ausrufen „Um Himmels willen!“. Nicht sehr viel besser verhält es sich mit der blauäugigen Glorifizierung der Monarchie. Dann wird von den Bediensteten voller Sehnsucht davon geträumt, auch mal den König bedienen zu dürfen. Der Traum eines jeden Bürgers eben, der seine Zeit in einer dunklen Küche zubringen muss, während oben im Saal festlich gespeist wird...

                          Abgesehen davon können sich viele Dialoge wirklich sehen lassen und die Informationsvermittlung findet deutlich subtiler statt als in so manch anderen Fernseh- und Kinoproduktionen. Die Darsteller verrichten grundsolide Arbeit und den allermeisten Figuren merkt man an, dass sie über lange Zeit hinweg geschrieben und ausgearbeitet wurden. Auch als Nichtkenner der Serie gewinnt man nach einer kurzen Phase der Eingewöhnung einen gewissen Zugang zu diesem Film und wird durch eine augenzwinkernd erzählte Geschichte über den anstehenden Besuch des Königs bei der Stange gehalten. Kann man sich mal ansehen. Als Fan der Serie sowieso, aber auch als Neueinsteiger. Dann bekommt man sozusagen die Essenz der Produktion als Kurzversion serviert (von engagierten Diener natürlich).

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                            Framolf 17.10.2019, 16:27 Geändert 18.10.2019, 01:36

                            Moviepilot eröffnet seine Beschreibung zu diesem Film mit den Worten: „Intersections - Die Wüste kennt keine Gnade ist ein  Liebesfilm  aus dem Jahr 2013“. Sowas kann eigentlich nur passieren, wenn man nur die ersten beiden Minuten des Filmes gesehen hat... Offenbar hat man sich gedacht, dass das bei einem Film mit deutlich unter 100 Bewertungen ohnehin keinem auffällt... Zwar geht es hier tatsächlich um ein Paar, das in die Flitterwochen reist, aber das war es dann auch schon mit der Liebe. Bereits in der zweiten Sequenz wird klar, dass einer der beiden Partner den anderen ermorden lassen will und – so viel sei verraten – auch der andere Partner ist nicht blauäugig der Liebe verfallen...

                            Vielmehr hat man es hier mit einem waschechten Thriller zu tun, dessen Handlung einen Haken nach dem anderen schlägt. Regisseur und Drehbuchautor David Marconi schert sich ganz offenkundig wenig bis gar nichts um die Gepflogenheiten des Formelkinos und erzählt eine Geschichte, die unberechenbarer kaum sein könnte. In ihren besten Momenten erinnert diese an einen Thriller von Hitchcock (zwar nicht an seine ganz großen Meisterwerke, aber immerhin) und in ihren schwächeren Augenblicken wirkt sie einfach nur wirr. Das Setting, in das der Plot gebettet ist, könnte ansprechender kaum sein. Die Gegend, in der die Geschichte spielt, liegt in Marokko und es werden reihenweise ansprechende Drehorte gezeigt. Während die erste Hälfte eher ruhig daherkommt, wird das Tempo gegen Ende hin deutlich erhöht und es werden einige sehenswerte Kulissen gezeigt.

                            'Intersection' ist zwar kein klassischer Thriller, bietet aber wendungsreiche Unterhaltung und eine Spannung, die sich zwar langsam aufbaut, dann aber den Zuschauer auch mitfiebern lässt, wenn er sich denn in den Bann dieses Filmes ziehen lassen mag.

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                              Framolf 16.10.2019, 15:30 Geändert 21.01.2023, 07:32

                              Oscar Madness Film 217 (1 Nominierung)

                              Besinnliche Reise in den Weltraum, die so ziemlich überall hinführt, nur nicht zu den Sternen. Der Trip führt dabei zu verschiedenen Stationen innerhalb unseres Sonnensystems, in die Gedankenwelt des Protagonisten und vielleicht sogar in den Wahnsinn; wer wagt es, mit auf diese Reise zu gehen?

                              Anhand von Filmen wie 'Ad Astra' wird deutlich, wie nahe kreatives Storytelling und trashige Auswüchse bisweilen beieinander liegen können. Während einige Kulissen recht detailgetreu wirken und Gary Rydstrom, Tom Johnson sowie Mark Ulano für den Ton sogar für einen Oscar nominiert wurden (Gewinner: Mark Taylor und Stuart Wilson für '1917'), erscheint ein Teil der Szenenbilder einem schlechten Fantasyroman zu entspringen. Dasselbe gilt für diverse Handlungselemente. Da geht es zum Einen um Familienkonflikte, umweltpolitische Fehlentwicklungen oder einen möglichen Weltraumkoller, andererseits aber auch um Mondpiraten, Schießereien im Raumschiff und blinde Passagiere auf Weltraummissionen. Kluge Einfälle und erzählerisches Elend liegen hier dicht beisammen. Die Inszenierung kommt sehr bedächtig und nachdenklich daher und erinnert dabei an so manchen Science Fiction Film vergangener Dekaden. Von Begeisterung bis Entsetzen dürfte beim Publikum so ziemlich jede Reaktion anzutreffen sein; und beide Extreme erscheinen nachvollziehbar. Ich reihe mich dazwischen ein und freue mich über einen eher „andersartigen“ Film, kann zugleich über manche Auswüchse aber auch nur den Kopf schütteln.

                              Was ein gewisser Paketdienst, der oftmals noch nicht mal auf der Erde seine Pakete unfallfrei transportieren kann, auf dem Mond will, wird aber wohl das Geheimnis des Produktionsteams bleiben.

                              6,5 von 10 Punkten beim psychologischen Test.

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                                Framolf 16.10.2019, 15:26 Geändert 14.05.2021, 05:42

                                Oscar Madness Film 61 (1 Nominierung)

                                Wie schon sein Vorgänger besticht auch die Fortsetzung von 'Shaun das Schaf – Der Film' durch eine detailverliebt umgesetzte Stop-Motion-Technik, originelle Scherze sowie künstlerischen Esprit – und das ohne ein Wort zu sagen. Zumindest kommt die Erzählung ohne herkömmliche (ausgesprochene) Worte aus.

                                Shaun und seine Freunde lernen dabei ein vermeintlich schreckliches Alien kennen, das zugleich von einer Spezialeinheit gejagt wird, die allerdings nicht so richtig gut zwischen Hunden und Außerirdischen unterscheiden. Klingt heiter und ist es auch!

                                -> Würdiger Nachfolger eines wundervollen Filmes, der fast an seinen Vorgänger heranreicht. 7,5 von 10 Aliensichtungen.

                                Nachtrag: 2021 wurde 'Shaun Das Schaf - Der Film: UFO Alarm' für den Oscar in der Kategorie "Bester Animationsfilm" nominiert.

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                                  Framolf 15.10.2019, 16:05 Geändert 26.01.2023, 03:58

                                  Oscar Madness Film 238 (4 Auszeichnungen, 2 weitere Nominierungen)

                                  Das riecht nach Ärger...

                                  Südkoreanischer Genremix aus Drama, Komödie, Groteske, Thriller und einer kleinen Prise Horror. Joon-ho Bongs 'Parasite' gleicht einem Trip in gesellschaftliche Abgründe, der teils allegorisch und teils unverhohlen vorgetragen wird. Eine Familie aus dem sog. Prekariat nistet sich bei einer Familie aus der Oberschicht ein. Sie erbringt dort zwar (mitunter offenbar sogar sehr gute) Arbeitsleistungen, hätte die entsprechenden Posten mangels Ausbildung und eines vermeintlich adäquaten gesellschaftlichen Standes aber wohl niemals bekommen. Der Protagonist setzt eine regelrechte Verdrängungswelle in Gang und löst damit ungeahnte Konsequenzen aus...

                                  Das erfrischend unberechenbare Drehbuch spielt mit der Angst der „oberen Zehntausend“ vor einer Unterwanderung oder einer Bedrohung „von unten“ ebenso kreativ wie mit dem Misstrauen vieler „kleiner Leute“ untereinander. Man gönnt sich gegenseitig nichts. Nicht mal die kleinen Krümel, die hier sprichwörtlich nach unten fallen. [SPOILER] Statt sich zu solidarisieren, bekämpfen sich die Kleinen bis auf`s Blut. [SPOILER ENDE] Die FDP oder auch die Bildzeitung hätten ihre wahre Freude daran.

                                  Sowohl die Dame des Hauses als auch der Mann der ersten Haushälterin erscheinen dabei wie Karikaturen möglicher prototypischer Vertreter ihrer jeweiligen gesellschaftlichen Schicht. Auf der einen Seite eine völlig unbedarfte burgeoise Mutter, die hinter den hohen Mauern ihres Anwesens jeglichen Bezug zur Realität bzw. zum Alltag verloren zu haben scheint. Sinnvollerweise delegiert ihr Ehemann auch noch sämtliche relevanten Entscheidungen an sie... Auf der anderen Seite ein völlig trostloser Mann, der wie die Made neben [sic!] dem Speck lebt und dafür sogar noch dankbar ist.

                                  Ähnlich wie 'Borgman' und 'Herrliche Zeiten' bleibt jedoch auch 'Parasite' in einigen Belangen seltsam unbestimmt und ambivalent (wobei diese drei Filme aber natürlich trotzdem keinesfalls in den selben Topf geworfen werden sollten!) – was in diesem Fall jedoch möglicherweise auch an einigen kulturellen Eigenheiten liegen mag, die ich vielleicht einfach nicht zu deuten weiß.

                                  → Unkonventioneller Ritt durch eine ganze Reihe von Genres, der dennoch zu überzeugen vermag und dabei sogar noch eine ganze Menge zu sagen hat. Unbedingte Empfehlung für aufgeschlossene Filmfreunde! 9 von 10 kraftvollen Steinen.

                                  In diesem Sinne: Nehmt euch in Acht. Sie sind unter Euch!

                                  [Nachtrag: Die Gala zur Oscarverleihung am 9. Februar 2020 im Dolby Theatre in Los Angeles konnte Bong Joon-ho mit sage und schreibe vier persönlichen Auszeichnungen verlassen. Prämiert wurde er sowohl in den Kategorien "Bester Film", "Beste Regie", "Bestes Originaldrehbuch" sowie "Bester internationaler Film". Hinzu kommen zwei weitere Nominierungen für seine Crewmitglieder in Sparten, in denen jedoch kein Gewinn der Trophäe errungen werden konnte; denn die Auszeichnung für den besten Schnitt wurde an die Konkurrenz von 'Le Mans 66 – Gegen jede Chance', während die Ehrung für das beste Szenenbild den Vertretern von 'Once Upon a Time in Hollywood' zuteil wurde.]

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                                  • 6 .5

                                    Für sich genommen ist 'Last Blood' ein harter Actioner, dessen Geschichte im Fahrwasser der '96 Hours' Filme bzw. in bester Tradition der Charles-Bronson-Rachetripps daherkommt und dabei nochmal ein Spur fester auf den Putz haut als die eben genannten Produktionen. Rambos Rachefeldzug ist (fast) kompromisslos inszeniert – abgesehen von der Tatsache, dass er nahezu alle Opfer zügig „erlöst“, die in seine selbstgebastelten Fallen laufen. Das Flair erscheint grimmig und die minimalistische Story hält sogar ein paar kleinere Überraschungen parat. Dabei vergeht die Zeit wie im Flug.

                                    Von der kritischen Haltung aus 'First Blood' ist allerdings kaum noch etwas übrig. Statt einer bitteren Anklage gegen das System gibt das Drehbuch hier nicht viel mehr als einen schnöden Kampf gegen mexikanische Gangster her. Dabei mag zwar der Charakter des Protagonisten als durchweg konsistent erscheinen, von der „Moral“ der Geschichte ist jedoch allenfalls noch ein Gerippe übrig – wenn überhaupt. Mexikanische Männer scheinen per se von Grund auf böse zu sein, aber dafür rennen sie wenigsten blindlings in die ihnen gestellten Fallen...

                                    6,5 von 10 herausgerissenen Herzen.
                                    (Guilty Peasure Wertung - ansonsten würde sie nochmal deutlich niedriger ausfallen)

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                                    • 8 .5

                                      Null Punkte, 'Sad But True' wurde nicht gespielt! :-(

                                      Na gut, ernsthaft: Die Setlist von 'S&M 2' hält zwanzig Jahre nach Metallicas erster Zusammenarbeit mit einem Symphonieorchester einige Überraschungen bereit, aber auch viele Nummern, die geradezu prädestiniert erscheinen für ein solches Projekt. 'Wherever I May Roam' und 'The Memory Remains' dürfen dabei natürlich ebensowenig fehlen wie etwa 'One', 'The Unforgiven III' oder 'For Whom the Bell Tolls'. Von den Klassiker 'Nothing Else Matters' und 'Enter Sandman' ganz zu schweigen. Etwas überraschend fehlt hingegen zum Beispiel 'Welcome Home Sanitarium', zumal der Fokus bei 'S&M 2' ganz klar auf den ruhigeren Nummern lag. Zwar haben es auch ein paar „krawalligere“ Lieder wie 'Master of Puppets' ins Set geschafft, aber die Betonung auf „aufgeräumteren“ Liedern (mit längeren Instrumentalteilen) liegt auf der Hand und macht im Nachhinein auch Sinn. Einigen Songs wird durch die Mitwirkung des Orchesters ein ganz klarer Mehrwert verliehen, in einzelnen Fällen, wie etwa bei 'Moth Into Flame' wirken die zusätzlichen Instrumente aber auch stellenweise eher wie Ballast.

                                      Insgesamt fällt auf, dass der Sound zwar recht druckvoll daherkommt, im zweiten Abschnitt aber deutlich mehr vom Orchester zu vernehmen ist als noch im ersten. Zum einen tritt es dort bei mehreren Songs deutlicher hervor, zum anderen sind besonders die ersten Musikstücke nach der Pause aber auch ganz klar auf die Symphoniker zugeschnitten. Als kleines, wenn auch sonderbares Highlight lässt sich hier die Interpretation von Alexander Mosolovs 'Iron Foundry' hervorheben.

                                      Was das Visuelle betrifft, wird auf allzu großen Pomp verzichtet. Die Aufmerksamkeit liegt ganz klar auf den Musikern. In der Mitte der Bühne stehen die vier Metalheads – umringt von den Bläsern, Streichern, Perkussionisten usw. Die Kamera verteilt dabei ihre Aufmerksamkeit halbwegs gerecht auf die vier Bandmitglieder und fängt von Zeit zu Zeit auch mal die Musiker an den klassischen Instrumenten ein. Auf übermäßig ausufernde Aufnahmen des Publikums wird verzichtet.

                                      Im Gegensatz zu 'Roger Waters: US + THEM', das eine Woche zuvor in den Kinos lief (und sich gefühlte 90% der Zeit auf Waters und das Publikum konzentriert), wird hier die Kurzdoku vor dem eigentlichen Konzert gezeigt. So stellt man dann auch sicher, dass jeder im Saal sie sich ansieht...

                                      Gerade noch 8,5 Punkte für einen gelungenen Metalabend, für den sich ein Kinobesuch durchaus lohnt.

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                                      • 6 .5

                                        'US + Them' erweist sich als mit zusätzlichem (künstlerischem) Videomaterial angereicherter Zusammenschnitt verschiedener Szenen von Roger Waters Welttournee. Müßig, zu erwähnen, dass Klassiker wie 'Welcome to the Machine', 'Money' oder 'Another Brick in the Wall' da natürlich nicht fehlen dürfen. Wie zu erwarten war, erweist sich auch die visuelle Ausgestaltung dieser Produktion als mehr als sehenswert – sowohl was die Liveshows als auch die dazwischen montierten Videoclips betrifft. Bei dem Geschehen auf der Bühne gehört die größte Aufmerksamkeit Roger Waters selbst, die anderen Musiker aus seiner Band spielen allenfalls Neben- oder gar nur Statistenrollen. Beim gezeigten Publikum könnte man fast schon den Eindruck gewinnen, dass nahezu ausschließlich junge Leute in den Hallen standen. Natürlich stört das nicht weiter, aber Indizien wie diese lassen ganz gerne mal Rückschlüsse darauf zu, wie Hoch der Grad der Stilisierung bei solchen Produktionen ist – aber das nur am Rande.

                                        Gegen Ende hin wird dann auch mit politischen Statements nicht gespart, die zwar naturgemäß nicht weit über Parolen hinausgehen (können), aber dennoch eine klare Haltung deutlich machen. Die kleine Kurzfilmdoku, die im Zuge dieses Konzertfilms gezeigt wird, zeigt einige Szenen von den Proben und aus dem Backstagebereich und rundet das Gesamtbild ab.

                                        → Sehens- und hörenswerter Trip in die Vergangenheit, der gekonnt den Bogen in die Gegenwart spannt.

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                                        • 5
                                          Framolf 13.10.2019, 12:15 Geändert 13.10.2019, 22:37

                                          Horrorctober 2019

                                          Hi!
                                          Wo?
                                          Na im überfluteten Mayattempel!

                                          Teil zwei ist numerisch das Doppelte von Teil eins, also versteht sich fast von selbst, dass den Haien jetzt doppelt soviel Fischfutter angeboten wird. Dieses mal gehen dementsprechend nicht nur zwei Mädels tauchen, sondern gleich vier. Und zwar ohne Käfig. Dafür aber mit umso mehr Leichtsinn. Wie viele von ihnen wieder zurückkehren, müsst ihr selbst herausfinden. Dazu müsst ihr allerdings gar nicht erst den ganzen Film sehen, die erste halbe Stunde reicht völlig. Spätestens dann ist nämlich immer ziemlich klar, welche Mahlzeit sich der Hai als nächstes gönnen wird. Abgesehen vom Schluss vielleicht, der es geringfügig übertreibt mit seinem Hin und Her...

                                          'Uncaged' ist ein kurzweiliges Tauchvergnügen in bunten Bildern, das allerdings auch arg vorhersehbar daherkommt und bisweilen stark überkonstruiert wirkt. Wenn man damit leben kann: Ab ins Wasser, äh... ins Kino!

                                          (Gut gemeinte) 5 von 10 praktischen Haizähnen.

                                          Fun Fact: Sylvester Stallones Tochter Sistine Rose feiert ihr Spielfilmdebüt ausgerechnet in einer Produktion, in der einer der Nebendarsteller Khylin Rhambo heißt. Manchmal haben auch Castingdirektoren Humor... An ihrer Seite feiert übrigens auch Corinne Foxx, die Tochter von Jaime Foxx ihre persönliche Leinwandpremiere. Executive Producer Terence Hill hat allerdings nichts mit Mario Girotti zu tun.

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                                          • 6
                                            Framolf 13.10.2019, 12:12 Geändert 13.10.2019, 12:12

                                            Horrorctober 2019

                                            Auf einem rostigen mexikanischen Kutter zum Käfigtauchen in ein Gebiet mit übergroßen und äußerst aggressiven Haien? Da lassen sich die beiden amerikanischen Touristinnen, die im Zentrum der Geschichte stehen, natürlich nicht lange bitten. Dafür zahlt man doch gerne 100 Dollar! Es kommt, wie es kommen muss und die Haifischkacke ist mächtig am Dampfen.

                                            '47 Meters Down' ist natürlich alles andere als innovativ, bietet dank einiger Wendung und der Tatsache, dass sich nicht nur eine Person in ihr Unglück stürzt (und somit auch Dialoge möglich sind), aber kurzweilige Unterhaltung.

                                            Die Fortsetzung kann kommen, ich bin bereit!
                                            6 von 10 leckeren (im Gitter servierten) Fischhäppchen.

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                                              Wie schon in den ersten beiden Episoden werden auch hier wieder verschiedene Zeitebenen miteinander verwoben und wie schon in 'Samaria' erscheint auch dieses mal wieder die Auflösung höchst fragwürdig. Erneut ist sie zwar nicht grundsätzlich unlogisch, aber es stellt sich schon wieder (zumindest in Bezug auf eine Figur) die Frage: Warum sollte man so einen Aufwand für so einen dürftigen Ertrag betreiben? Bzw. weshalb geht man ohne jeden Sinn ein derart hohes Risiko ein?

                                              Ähnlich mickrig ist übrigens die Verbindung zwischen den drei Kurzgeschichten: In allen dreien verkehren die jeweiligen ProtagonistInnen im Cafe Intrigo, werden von derselben Servicekraft bedient und es gibt ein paar weitere gemeinsame Kulissen, die kurz durchblitzen. Einzige personelle Konstante dürfte die Schauspielerin Tor Clark sein, die aber in keinem der Filme über zwei bis drei Sätze hinauskommt...

                                              Für Krimi- und Thrillerfans kann eine Sichtung der Reihe durchaus Sinn machen, denn sie hat durchaus auch ein paar Qualitäten. Da sie aber auch unübersehbare Schwächen aufweist, muss man sich auch nicht unbedingt ärgern, wenn man die Filme nicht gesehen hat.

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                                              • 5 .5

                                                Nachdem der erste Teil der 'Intrigo'-Reihe von vielen Kritikern und Zuschauern mit eher verhaltenen Bewertungen abgestraft wurde und die Veröffentlichung der Fortsetzung zwei mal (oder sogar noch öfter?) verschoben wurde, war es nun endlich soweit mit dieser schweren Geburt. Teil zwei und drei kamen gleichzeitig in die Kinos und werden in vielen Lichtspielhäuser abwechselnd gespielt. Also Donnerstag 'Samaria', Freitag 'In Liebe, Agnes', Samstag wieder 'Samaria' und so weiter. Andere Kinos zeigen ein paar Tage lang den zweiten Teil und danach für einige Tage den dritten. Als ob man dem Publikum mit der Vermarktungsgeschichte nicht ohnehin schon eine Menge zugemutet hätte, wird ihm nun sogar noch die Möglichkeit genommen, in einem Double Feature beide Fortsetzungen hintereinander zu schauen. Man lässt die Leute offenbar lieber an zwei verschiedenen Terminen antanzen. Fast so, als wollte man verhindern, dass tatsächlich irgendwer die fertigen Filme sieht. Aber so leicht lässt sich ein hartgesottener Moviepilot natürlich nicht unterkriegen. ;-D Vermutlich bringt man die Filme nun widerwillig in die Kinos, um keine Fördergelder zurückzahlen zu müssen, aber wer weiß das schon...

                                                Die Geschichte zu 'Samaria', die eigentlich simpler kaum sein könnte, hätte trotz aller Einfachheit das Zeug zu einem packenden Psychoduell zwischen den beiden Protagonisten. Doch leider scheinen sowohl der Regisseur als auch die beiden Hauptdarsteller hier zwar grundsolide Leistungen abzurufen, jedoch nicht über sich hinauszuwachsen, was für einen bleibenden Eindruck wohl nötig gewesen wäre. Zwar liest sich die Besetzungsliste mit Andrew Buchan ('Broadchurch'), Millie Brady ('The Last Kingdom') und Jeff Fahey ('LOST') relativ illuster für eine deutsch-schwedische Produktion, aber für einen großen Wurf wären (zumindest in den beiden Hauptrollen, die Andrew Buchan und Phoebe Fox bekleiden) dann wohl doch etwas größere Kaliber nötig gewesen. Nebenbei bemerkt geht dem Drehbuch im Finale ganz offensichtlich die Puste aus und es wird eine Auflösung präsentiert, die zwar rein theoretisch denkbar wäre, bei der sich aber die Frage stellt: Wer macht sich so einen Aufwand, wenn es eigentlich gar nicht nötig wäre? Mehr soll an dieser Stelle lieber nicht verraten werden.

                                                Positiv: Viele der Drehorte bieten – wie schon im ersten Teil der Trilogie – prächtige Kulissen und die Erzählung kommt extrem kurzweilig daher. Aus irgendwelchen (unerfindlichen) Gründen verging für mich die Zeit wie im Flug. Immerhin. Dafür gibt es dann auch ein paar Punkte.

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                                                • 6

                                                  Horrorctober 2019

                                                  Was die Handlung betrifft, ist so ziemlich gar nichts an 'Dark was the Night' kreativ oder originell. Eine geheimnisvolle Kreatur treibt in den Wäldern ihr Unwesen und hinterlässt dabei einige übel zugerichtete Leichen und Kadaver. Während sich die Schlinge um die Bewohner der nahegelegenen Siedlung immer enger zieht, ermitteln der örtliche Sheriff und sein Deputy und stellen dabei Hypothesen auf, was hier wohl vor sich gehen könnte.

                                                  Mehr oder weniger die gesamte Geschichte wurde durch zwei verschiedene Farbfilter (die sich bei den Innen- und Außenaufnahmen abwechseln) gefilmt, wodurch eine etwas unwirkliche, aber auch beengende Atmosphäre transportiert wird. Trotz der vermutlich recht weitläufigen Wälder stellt sich somit ein Gefühl der Eingesperrtheit und des „nicht entrinnen könnens“ ein, ehe es dann in der Kirche zum Showdown kommt.

                                                  5,5 – 6 Punkte. Aufgrund der garstigen Schlusspointe und der bedrückenden Stimmung, die der Film transportiert, gibt es die höhere Wertung. (Aber unter Vorbehalt; wird evtl. noch um einen halben Punkt nach unten korrigiert)

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                                                  • 3

                                                    Horrorctober 2019

                                                    Spanisches Horrorkammerspiel über eine Schauspielerin, die in einer Stretch Limousine gefangen gehalten wird und dort zum Erledigen diverser „Aufgaben“ aufgefordert wird. Die Atmosphäre ist düster gehalten, aber irgendwie hat man das alles anderer Stelle schon eindringlicher, spannender, plausibler und letztlich auch besser gesehen. Gegen Ende hin wird es noch etwas kryptisch, aber so wirklich holt man die Kohlen auch damit nicht mehr aus dem Feuer. Es gibt sicher eine Zielgruppe für Produktionen wie diese, denn schlecht ist sie nicht unbedingt, aber wie so manch andere Horrorproduktion auch, ist sie einfach redundant. Daher keine Empfehlung meinerseits, aber auch keine ausdrückliche Warnung davor.

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