Framolf - Kommentare

Alle Kommentare von Framolf

  • 4

    Horrorctober

    Fortsetzung, die gerade noch das hält, was der erste Teil versprochen hat. Wie schon beim ersten Teil gilt: Erst durch das Mitwirken einiger Darsteller aus der 'Police Academy' Reihe und einiger anderer Filme aus den 80er Jahren wird dieser Film halbwegs interessant. Ansonsten ist es eben typischer Tierhorrortrash. Ein paar witzige Dialoge, einige (vermutlich sogar absichtlich) eingestreute Goofs, wie etwa eine Person, die kurz nach ihrem Ableben doch wieder ganz kurz unter den Statisten auftaucht, und legendär schlechte Effekte. Und sogar 'Alligator Dundee' ist mit dabei...

    Für einen launigen Trashfilmabend durchaus geeignet, für Tierhorrorfans und manche(!) Anhänger der 'Police Academy' Filme mit Abstrichen ebenso. Alle anderen: Finger weg!

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    • 6
      Framolf 26.09.2019, 16:01 Geändert 26.09.2019, 16:02

      Trübe Mischung aus dreckigem Drama und Gangsterthriller aus Belgien. Sozusagen auf Zelluloid gebannte Perspektivlosigkeit. Trostlos, pessimistisch und mitunter auch brutal wird hier eine Geschichte zweier Brüder erzählt, die ungehobelter kaum sein könnte (genau wie auch die beiden Geschwister selbst). Schön ist das nicht, atmosphärisch ansprechend jedoch allemal. Auch wenn das schäbige Setting sicherlich nicht jedermanns Sache sein dürfte. Der Score ist im Prinzip genauso prollig wie die beteiligten Charaktere. 'New Kids Turbo' in unlustig...

      Wer Filme wie 'Bullhead' mag, könnte womöglich auch hieran Gefallen finden.

      19
      • 3

        Belgischer Animationsfilm. Klarer Fall von „gut gemeint“. Dass die visuelle Umsetzung etwas an ihrer relativen Unterfinanzierung krankt, ist 'Royal Corgi' nicht vorzuwerfen. Seine Unentschlossenheit bezüglich der Zielgruppe, an die er sich wenden will, dann aber doch. Während manche Animationsfilme den Spagat, die ganze Familie zufriedenstellend zu bedienen, recht gut hinbekommen, wirkt die hier präsentierte Mischung leider etwas holprig. Zumindest kommt es mir so vor. Immer wieder wechselt der Tonfall der Scherze ganz abrupt. Wer damit zurecht kommt, kann es ruhig mal versuchen; zumal der Film ja auch einige gute Bewertungen und Kritiken eingefahren hat.

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        • 6

          Ziemlich schräge Räuberpistole, von der laut eigenen Angaben "das meiste" wahr ist. 'Ein Gauner & Gentleman' handelt von einem alternden Berufsverbrecher, der in seinem Leben Dutzende Banken überfallen hat und aus nicht sehr viel weniger Straf- und Erziehungsanstalten ausgebrochen ist. Die Geschichte wird sehr gemächlich erzählt und auch der Score fällt entsprechend unaufgeregt aus. Selbst bei einer Verfolgungsjagd werden dabei eher ruhige Töne angeschlagen...

          Die Besetzung fällt mit Robert Redford, Casey Affleck, Sissy Spacek, Danny Glover, Elisabeth Moss, Keith Carradine und Tom Waits sehr erlesen aus. Gangsterfilme über alternde Verbrecher haben derzeit eben Hochkonjunktur. 'Abgang mit Stil', 'The Mule' und 'Ein letzter Job' lassen grüßen. Und auch der prominent besetzte Rohrkrepierer 'Das ist erst der Anfang' passt teilweise auch in diese Liste.

          -> Gemütlicher und augenzwinkernder Trip in die frühen 80er, in dessen Zentrum ein notorischer Bankräuber steht, der es einfach nicht lassen kann und großen Wert darauf legt, bei den Überfällen auch seinen Charme spielen zu lassen.

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          • 6
            Framolf 25.09.2019, 18:15 Geändert 25.09.2019, 18:15

            Dystopische Geschichte über die (Un)Möglichkeit einer Liebe in einer Zeit, in der Liebe und Empathie als Krankheit gelten, die es zu heilen gilt. Nicholas Hoult und Kristen Stewart verkörpern die beiden Protagonisten, die sich hier etwas näher kommen und diverse Gemeinsamkeiten beim jeweils anderen entdecken. Das sterile Setting zeigt viele Kulissen, die von geometrischen (und oftmals symmetrischen) Formen dominiert werden, was natürlich auch die angestrebte emotionale Aufgeräumt widerspiegeln soll.

            → An sich kein schlechter Film, aber angesichts der Prämisse beschleicht einen beim Zuschauen das Gefühl, dass hier noch etwas mehr Tiefgang möglich gewesen wäre. Vielleicht hätte man noch stärker einen Bezug zur Gegenwart herausarbeiten können. Auch eine deutlichere Fokussierung auf (allgemein) zwischenmenschliche Aspekte sowie eine noch deutlicher allegorische Erzählung wären vielleicht möglich gewesen. Doch so ist es eben in erster Linie „nur“ ein Film über zwei Individuen in einem schwierigen Umfeld. Auch gut, aber es wäre noch etwas mehr drin gewesen.

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            • 6 .5

              'A Gang Story – Eine Frage der Ehre' springt mitunter recht wild zwischen verschiedenen Zeitebenen hin und her, was einerseits den Drive der Story etwas ausbremst, aber andererseits natürlich viele Komponenten der Geschichte aussät, die im späteren Verlauf dann geerntet werden können. Die Atmopshäre wirkt stimmig, das etwas grobkörnige Bild passt gut zur Schroffheit der Erzählung und die Ausstattung wirkt stimmig.

              → Sehenswerter Gangsterfilm aus Frankreich, dem bisher aber offenbar noch nicht die Aufmerksamkeit zuteil wurde, die er eigentlich verdient hätte. Kleiner Geheimtipp für Genrefans.

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              • 6 .5
                Framolf 24.09.2019, 17:53 Geändert 24.09.2019, 17:54
                über Skin

                Basierend wahren Begebenheiten. Was auch immer das in diesem Fall konkret heißen mag...

                Schroffes Drama, das im Verlauf der Handlung aber auch immer wieder in Richtung Thriller tendiert. Jaime Bell verkörpert hier einen Neonazi, in dem sich nach der Bekanntschaft mit einer jungen Frau erste Zweifel an seiner Gruppierung regen (deren Anführer sich ebenfalls Mom und Dad nennen lassen). Die erste Hälfte, während der man in erster Linie den Alltag der Skinhead Gruppe zu sehen bekommt, gestaltet sich etwas zäh, doch je näher man dem Abspann kommt, desto intensiver und spannender wird die Geschichte. Hier und da entsteht vielleicht der Eindruck, dass vielleicht etwas dick aufgetragen worden sein könnte, aber selbst wenn sich nur die Hälfte davon tatsächlich auch so zugetragen hat, ist es natürlich schon eine sehr raue und brutale Welt, die dort skizziert wird.

                Handwerklich gibt es nur wenig zu meckern (abgesehen vielleicht von der Tatsache, dass durch zahlreiche Vorblenden schon recht früh klar ist, wie die Geschichte wohl enden wird). Die Nebenrollen sind mit Danielle MacDonald, Vera Farmiga und Bill Camp recht prominent besetzt, was dieser Verfilmung sichtlich guttut. Hervorzuheben wäre auch noch der Score, der die gezeigten Dissonanzen und das sich aufbauende Unbehagen hörbar macht.

                → Unbequem und lange Zeit etwas diffus, aber gegen Ende hin dann auch spannender und etwas eindeutiger in seiner Aussage.

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                • 6 .5
                  Framolf 23.09.2019, 16:37 Geändert 23.09.2019, 16:38

                  Der letzte MP-Kommentar zu diesem argentinischen Thriller liegt bereits sieben Jahre zurück. Das muss schnellstens geändert werden! :-)

                  'Buenos Aires 1977', das auf wahren Begebenheiten basiert, beginnt mit der Entführung und Folter eines Fußballtorwarts durch einige Schergen der damaligen Militärregierung. Dem Zuschauer wird es offenbar ganz bewusst nicht einfach gemacht, wenn er den langen und (selbst schon beim Zuschauen) anstrengenden Verhören der vermeintlichen Regierungsgegner folgen muss. In zweiten Hälfte kippt jedoch die Handlung und es wird bis zum Schluss durchweg spannend und atmosphärisch enorm intensiv. Einen derart radikalen Wechseln habe ich (zumindest in der Form) seit Jahren nicht mehr erlebt.

                  Die Qualität von 'Buenos Aires 1977' liegt nicht nur in der Nacherzählung von realen Begebenheiten, sondern auch in einer eindringlichen Wiedergabe der Angst und des Misstrauens, das viele Einwohner zu dieser Zeit beschlichen haben muss.

                  → Eindringliches Zeitdokument, das man keinesfalls vorschnell abbrechen sollte.

                  In einigen Kommentaren unter mir und in der Filmbeschreibung durch MP wird das Ende gespoilert. Wer zuvor mit dem Fall noch nicht vertraut war, sollte ggf. auf das Lesen dieser Spoiler vor der Sichtung verzichten, denn dadurch könnte sich die Spannung in der zweiten Hälfte der Erzählung ungemein erhöhen.

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                  • 7
                    Framolf 23.09.2019, 16:31 Geändert 23.09.2019, 16:33

                    Sehr kurzweilige Musikdoku, die zwar nicht allzu tief schürft, bei genauerem Hinsehen aber dennoch über sehenswerte Qualitäten verfügt. Gezeigt werden die Fantastischen Vier bei einigen neueren Arbeiten (Konzerte, Studiosessions, Medienauftritte etc.), es werden einige ältere Aufnahmen eingespielt und zwischendurch werden kleine private Einspieler über Michi Beck, Smudo, Thomas D und And.Ypsilon eingespielt. Dabei treffen sie einige Aussagen mit geradezu entwaffnender Offenheit (von Thomas D vielleicht abgesehen).

                    Natürlich findet auch hier die für biographische Formate unvermeidliche Stilisierung statt. Wenn man 30 Jahre in einen hundertminütigen Film pressen muss, bleibt es nicht aus, Entscheidungen zu fällen, welche Aspekte man zeigt und welche man weglässt. Dadurch wird die Band natürlich auch zwangsläufig in irgendein Licht gerückt. Hier jedoch fällt diese Stilisierung deutlich moderater aus als in vielen anderen Produktionen. An vielen Stellen dieser Doku findet sie auch eher über das statt, was nicht gesagt wird, als über etwaige Selbstbeweihräucherungen. Ganz im Gegenteil: Die vier Protagonisten scheinen kein Problem damit zu haben, auch offenkundige Fehler einzugestehen und diese klar zu benennen, wodurch sie deutlich menschlicher wirken als so manch andere Musiker, die bereits in der Vergangenheit portraitiert wurden. Auf diese Weise gelingt ihnen der Spagat, sich zwar als ganz normale Jungs von nebenan, aber gleichzeitig auch als berühmte und beliebte Künstler zu präsentieren. Zwar ist natürlich auch das wieder eine gewisse Art der (Selbst)Stilisierung, aber irgendetwas müssen sie ja sagen. :-)

                    → Für Fans ein Muss, für Musik- oder Dokufans (allgemein) aber ebenfalls eine Sichtung wert.

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                    • 5

                      Wie kann es sein, dass eine (Tragik-)Komödie mit einem vergleichsweise bekannten Cast (Amy Poehler, Richard Jenkins, Jessica Alba, Adam Scott, Mary Elizabeth Winstead u.a.) in den fünf Jahren seit der Veröffentlichung derart wenig Aufmerksamkeit erfuhr? Wer den Film gesehen hat, kann es nachvollziehen. Humor ist zwar durchaus vorhanden, aber er ist so speziell, dass es sicher auch viele Zuschauer geben wird, die dabei keine Miene verziehen. Dazu kommt, dass das die Geschichte von 'Adult Child of Divorce' (erwachsene Scheidungskinder) eher unbequemer Natur ist und sich mit familiären Problemen beschäftigt. Von Feelgood Anwandlungen keine Spur. Von überzeugender Melancholie, in der man sich baden könnte, allerdings auch nicht. Dafür ist das Thema – bei allem Verständnis für den Protagonisten – dann einfach nicht wuchtig genug. Ohne Frage: Biographien wie diese lassen sich gewiss zuhauf finden, aber um etwas mehr an die Empathie der Zuschauer zu appellieren, wäre es vielleicht hilfreich, die gezeigten Alltagssituationen noch etwas detailverliebter zu erzählen.

                      → Unaufgeregte und augenzwinkernde Bewältigung persönlicher Probleme, die aber über weite Strecken auch etwas farblos bleibt. Es gibt bestimmt ein Publikum für solche Filme (denn schlecht ist er nicht), aber wirklich viele Leute sind das ganz offensichtlich nicht.

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                      • 6 .5
                        Framolf 22.09.2019, 13:27 Geändert 22.09.2019, 13:28

                        Tim Burton goes colorful. Der Meister der filmischen Grautöne und der dunklen Ästhetik widmet sich der Biographie eines Ehepaares, das im Bereich der Malerei aus verschiedenen Gründen für Furore gesorgt hat. Christoph Waltz und Amy Adams verkörpern dabei Walter und Margaret Keane, die mit der Malerei und dem Verkauf von Bildern ein bemerkenswertes Kapitel in der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts geschrieben haben. Wer mit dem Fall nicht vertraut ist, sollte sich vorher besser auch gar nicht weiter informieren und die Geschichte einfach auf sich wirklich lassen. Besonders gegen Ende wird es reichlich skurril. 'Big Eyes' überzeugt vor allem mit seiner sehenswerten Ausstattung (besonders das Haus der Keanes) und seinen guten Darstellern. Neben den beiden Hauptdarstellern sind beispielsweise auch Krysten Ritter und Jason Schwartzman in Nebenrollen mit dabei.

                        6,5 Punkte für den Film und einen halben Bonuspunkt für die vielen ästhetischen Spielereien und Amy Adams überzeugendes Schauspiel.

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                        • 6 .5

                          Drama mit leichten Anleihen beim Krininalthriller von und mit Ewan McGregor, der hier Regie führt bei dieser Verfilmung des gleichnamigen Romanes von Philip Roth, bei der auch Dakota Fanning, Jennifer Connelly, David Strathairn und Peter Riegert mit zum Cast gehören. Die Handlung liefert einen zeitgeschichtlichen Abriss über diverse gesellschaftliche Entwicklungen im Amerika der 60er Jahre, indem sie die Beziehung eines Vaters zu seiner (vorsichtig formuliert) politisch engagierten Tochter in den Fokus nimmt.

                          'Amerikanische Idyll' punktet mit guten Darstellerleistungen, einer passenden Atmosphäre und einem sich langsam steigerndem Spannungsaufbau. Auch wenn die Geschichte vielleicht ein wenig über das Ziel hinausschießt, lohnt sich eine Sichtung (vor allem für Genrefans) aber fraglos dennoch!

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                          • 7

                            Comicverfilmung der etwas anderen Art. Im Zentrum dieser 2015 von DC veröffentlichten Geschichte stehen keine Superhelden, sondern drei (mutmaßlich normalsterbliche) Frauen, die sich nach der Inhaftierung ihrer Ehemänner zum organisierten Verbrechen berufen fühlen. Was auf den ersten Blick ein neuer Aufguss von 'Widows' oder eine Komödie sein könnte (Melissa McCarthy und Tiffany Haddish spielen mit), erweist sich als eine Mischung aus Thriller und blutigem Drama im Gangstermilieu der späten 70er und frühen 80er Jahre. Anfangs noch etwas unbeholfen bestreiten die drei Damen einen immer blutiger werdenden Pfad und laufen dabei ihren Männern in Sachen Gewinnstreben, Skrupellosigkeit und Brutalität deutlich den Rang ab.

                            Das Setting in New Yorks Hell`s Kitchen der 70er Jahre verleiht der Inszenierung einen ganz eigenen Charme (sofern man retro-orientierte Filme mag) und wird von einem entsprechendem Soundtrack umrahmt (Heart, Fleetwood Mac etc.). Grundsätzlich würde diese Geschichte sicherlich auch Stoff für eine (Mini-)Serie liefern, aber da die Kritiken und die Publikumsresonanz bisher mehr als durchwachsen ausfallen, dürfte das bis auf Weiteres wohl eher nicht zur Debatte stehen...

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                            • 2

                              Kompletter Murks. Das an den Haaren herbeigezogene Drehbuch ergibt hinten und vorne keinen Sinn. Da können auch Darsteller wie Pierce Brosnan, Milla Jovovich, Robert Forster, James D'Arcy , Dylan McDermott oder Angela Bassett nicht viel retten. Klar, in diesem Genre muss es nicht immer komplett plausibel zugehen, aber zumindest ein Mindestmaß an Nachvollziehbarkeit wäre dann schon nicht schlecht – zumindest für meinen Geschmack...

                              Ich bin mal so frei und zitiere ausnahmsweise mal eine ganze Reihe anderer Moviepiloten, denn eigentlich wurde hierzu schon alles gesagt.
                              „[...] die Story ist unter aller Sau“ (dwaddy), „Hanebüchenes Drehbuch“ (Hartmut Wastian), „unglaubwürdige Entwicklungen und Handlungen, die einfach keinerlei Sinn ergeben“ (RoosterCogburn), „abstrus konstruiert“ (RoboMaus), „Story ist hanebüchener Unsinn“ (siggi57), „ziemlich dämlicher Spionage-Thriller“ (Spoony), „Schund“ (Rantala81), „Teilweise unlogisch und langweilig“ (LowRidah), „langweilige[r], veraltete[r], banale[r] und vollkommen überflüssige[r] Haufen Mist“ (Baumkopf Holzfaust), „96 Minuten Zeitverschwendung“ (Rocket-S), „grotesk zusammen gereimtes Script“ (lieber_tee), „belanglos, enttäuschend“ (balarama), „keine Spannung“ (darkrain).

                              Der Fairness halber: Es gibt auch sehr viele positive Kommentare zu diesem Film. Vermutlich sogar mehr als negative. Daher lasst euch nicht von einer Sichtung abhalten, wenn ihr auf Actionthriller steht. Behauptet aber danach nicht, ihr wurdet nicht gewarnt. ;-D

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                              • 5 .5

                                Grundsolider Spionagethriller mit einem recht gut aufgelegten Jean Dujardin, der unter anderem von Tim Roth, Emilie Dequenne, Branka Katic, Cecile de France und Wendel Pierce flankiert wird. Zur Geschichte sollte man besser nicht allzu viel schreiben. Es geht um (Doppel)Spione und irgendwelche McGuffins. Und das alles in einem sehenswerten Setting in Monaco. Die Spannung köchelt eher so vor sich hin, ist aber auf diesem überschaubaren Niveau stets vorhanden. Für Genrefans absolut okay.

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                                • 7
                                  Framolf 19.09.2019, 16:26 Geändert 19.09.2019, 16:28
                                  über Spurlos

                                  ++ Leichte SPOILER ++

                                  Satirischer Thriller über einen aalglatten Berufsschwiegersohn, der den Vorsitz einer Firma „erben“ soll, und seinen möglichen Weg nach unten... Wenn man so möchte, ist 'Spurlos' (der Titel könnte unpassender kaum sein) ein umgekehrter Film Noir. Statt – um mal die gängigen Klischees zu bemühen – eines alkoholkranken Detektives mit Hang zur Selbstzerstörung, der sich von einer Femme Fatale in einen nicht mehr zu überwindenden Strudel ziehen lässt, haben wir es hier mit einem Manager zu tun, der kurz vor seinem ganz großen beruflichen Durchbruch noch eine Leiche aus seinem Keller schaffen möchte (und dabei enormen Schaden anrichtet). Natürlich im übertragen Sinn. Vorerst zumindest. Dabei trifft er auf einen Bekannten längst vergangener Tage, der ihm seine Hilfe anbietet, dabei aber die Lage verschlimmbessert, so sehr er nur kann...

                                  Es wirft zwar mit Sicherheit kein gutes Licht auf mich, das jetzt zu schreiben, aber der „Sehgenuss“ speist sich hier vornehmlich aus zwei Quellen: Zum einen aus der wohlgesetzten düsteren Atmosphäre und zum anderen aus einer gewissen Lust am boshaft-zynisch gezeichneten Untergang der beiden Komplizen.

                                  Das Ende erscheint mehr als folgerichtig – auch wenn es mir höchstens mit Abstrichen gefallen hat. Dennoch steht unter dem Strich ein Drama-Thriller-Hybrid, der beste Unterhaltung bieten kann; allerdings – und das legen viele der Kommentare hier nahe – nur manchen Zuschauern. Eine gewisse handwerkliche Qualität ist fraglos vorhanden. Ob man sich aber auf die gemächlich erzählte Geschichte dieser belgisch-französischen Co-Produktion einlassen möchte, muss jeder für sich selbst entscheiden.

                                  PS: Das Cover ist ein schlechter Witz.

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                                  • 7
                                    Framolf 19.09.2019, 16:20 Geändert 05.01.2024, 05:58

                                    Heitere Tragikomödie über eine Moderatorin, die sich gegen das Ende ihrer Karriere stemmt, und eine aufstrebende Autorin, die ihr dabei (zusammen mit einigen anderen Schreibern) Gags für ihre Sendung zuliefern soll.

                                    Die Besetzungsliste führt mit John Lithgow, Amy Ryan, Hugh Dancy, Ike Barinholtz u.a. so manche bekannte Namen. Ganz besonders sticht dabei Emma Thompson als verbitterte und garstige Talkshow-Moderatorin heraus. Und offenbar scheint sie es zu genießen, in ihrer Rolle als Katherine Newbury mal so richtig losätzen zu können.

                                    → Besonders für Fans der HBO-Serie 'The Newsroom' empfehlenswert. Beide Produktionen haben zwar nichts miteinander zu tun, liegen aber inhaltlich und stilistisch so eng beieinander (auch wenn es hier um eine Talkshow und dort um eine Nachrichtensendung geht), dass sich eine Sichtung für Fans der Serie (und umgekehrt) geradezu aufdrängt.

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                                    • 6 .5

                                      Mehr oder weniger konventioneller Horrorfilm, der dann gegen Ende hin aber doch nochmal ordentlich anzieht (vor allem atmosphärisch). In ansprechende Bilder gepackt, sieht sich eine Familie einer (zunächst) unbekannten Bedrohung ausgesetzt, die deren Haus heimsucht. Wie gewohnt zieht sich im weiteren Verlauf die Schlinge immer enger, bis alles auf die unvermeidliche Eskalation zusteuert. Recht viel mehr sollte man dazu auch gar nicht sagen.

                                      Mit Keri Russel, Josh Hamilton und J. K. Simmons kann sich der Cast (gerade für Horrorverhältnisse) durchaus sehen lassen und trägt seinen Teil zum Gelingen des Filmes bei.

                                      -> Für viele Horrorfans eine mehr oder weniger sichere Nummer.

                                      Gerade noch 6,5 Punkte.

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                                      • 5 .5
                                        Framolf 18.09.2019, 17:11 Geändert 19.09.2019, 01:03

                                        'Timeline' ist ziemlich genau so, wie man sich die Verfilmung einer Geschichte von Michael Crichton durch Richard Donner auch vorstellen würde: Ein relativ kurzweiliger Zeitreisefilm mit etwas Action und einem namhaften Cast (Paul Walker, Michael Sheen, Gerard Butler, Frances O'Connor u. a.).

                                        Ein paar junge Leute reisen über 600 Jahre in der Zeit zurück, um einen dort verschollenen Wissenschaftler ausfindig zu machen. Die Darsteller, von denen die meisten hier noch vor ihrem großen Durchbruch stehen, machen letztlich auch den größten Charme des Filmes aus. Abgesehen davon ist es eher Ware von der Stange. Für eine einmalige Sichtung aber okay.

                                        5,5 von 10 Lippenstiften, die es offenbar schon im Mittelalter gab.

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                                        • 6

                                          Eine vielvesprechende Prämisse und eine Inszenierung, die trotz einiger lausiger Effekte mit ein paar schönen Bildern und einigen originellen Ideen punktet, stehen auf der Habenseite dieses Filmes, der sich nicht so recht in ein bestimmtes Genre pressen lassen mag. Leider krankt 'The Philosophers – Wer überlebt?' jedoch an einem Drehbuch, das (gemessen am Thema) viel zu dünn daherkommt. Statt der Schüler hätte man vielleicht besser Doktoranden diskutieren lassen sollen; doch dazu hätte auch Drehbuchautor und Regisseur John Huddles weit tiefer in die Materie einsteigen müssen. So wird leider an sehr vielen Fragen nur oberflächlich gekratzt, ehe zur nächsten Frage übergegangen wird. Bestes Beispiel ist etwa Platons Höhlengleichnis. Der bekannteste Teil davon wird kurz skizziert, der (eigentlich wesentliche) Schluss komplett weggelassen und eine entsprechende Einordnung unterbleibt natürlich auch. Es gibt Hauptseminare, die noch nicht mal aus dem Fachbereich der Philosophie stammen, in denen eine komplette Sitzung lang darüber gesprochen wird. Hier im Film sind es nur einige Sekunden und man hetzt schnell weiter zum nächsten Thema. Und das ist nur ein Beispiel von vielen. Natürlich kann es ein Spielfilm nur selten leisten, sich über die komplette Laufzeit mit nur einer Frage zu beschäftigen. Aber mit genug Fleisch auf den Rippen wäre es zumindest möglich, sich etwas weniger Fragen zu widmen und diese konsequent in eine filmische Handlung zu übersetzen. Hier jedoch schneidet man im zweiten Durchgang einige Themen an, die eher den Bereich der Moral und Ethik betreffen, und ist dann im finalen Akt des Gedankenexperiments bei einem reinen „Ich würde es so machen“ angekommen.

                                          Um nicht falsch verstanden zu werden: Auch die präsentierte Geschichte hat einen gewissen Charme und wirft so manche diskussionswürdige Frage auf. Allerdings beraubt sich der Film auch selbst einer gewissen Spannung und Tiefe, indem er unzählige Themen nur kurz anschneidet. Am Ende wird dann noch eine „Apokalypse“ enthüllt, die sich schon seit mindestens einer halben Stunde zuvor angedeutet hatte. So holt man die Kohlen nur schwerlich aus dem Feuer.

                                          → Eine Sichtung lohnt sich allein schon aufgrund der sehenswerten Prämisse und einiger schöner Bilder. Der gesamte Fillm an sich kann vielleicht auch Ausgangspunkt für die eine oder andere weiterführende Frage darstellen, reizt aber sein fraglos vorhandenes Potential allenfalls teilweise aus.

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                                          • 6 .5
                                            Framolf 17.09.2019, 17:53 Geändert 17.09.2019, 17:54

                                            M. Night Shyamalans erster Ausflug in den Serienbereich fällt etwas durchwachsen aus. In der ersten Staffel werden diverse Geheimnisse etabliert und es wird für eine eher düstere Stimmung gesorgt. Zwar gibt es auch einige leicht trashige Elemente (wie beispielsweise einige Aktionen des Sheriffs), aber im Großen und Ganzen bestimmt eine dystopische Stimmung das Geschehen. Getragen wird die Inszenierung von einem doch recht namhaften Cast, dem u. a. Matt Dillon, Melissa Leo, Juliette Lewis, Toby Jones, Terrence Howard, Carla Gugino und später auch Jason Patric angehören.

                                            In der zweiten Staffel werden einige Elemente wiederholt, aber zugleich wird auch die Geschichte vorangetrieben. Bisweilen verzettelt sich das Drehbuch auch in einige weniger spannende Handlungsstränge.

                                            → Grundsolide Serienkost. Immerhin.

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                                            • 8
                                              Framolf 16.09.2019, 16:37 Geändert 17.05.2020, 18:05

                                              „Das will ich jetzt nicht auch noch sehen!“

                                              Doch! Will ich! Mittlerweile fünf Jahre sind seit meiner Sichtung der zweiten Staffel von 'The Comeback' vergangen, aber einen Kommentar dazu habe ich bis heute nicht verfasst. Warum?

                                              Nach dem Ende der Ausstrahlung von Staffel zwei machte das Gerücht die Runde, dass Lisa Kudrow durch HBO die Umsetzung einer weiteren Staffel in Aussicht gestellt wurde. Und auch Kudrow selbst zeigte sich in Interviews nicht abgeneigt. Seitdem sind mittlerweile fünf Jahre vergangen. Spiderman hat seitdem schon wieder zwei neue Reboots erhalten, Prinz William hat mittlerweile sogar schon drei Kinder (dieser Schlingel!) und Til Schweiger ist immer noch ein lausiger Schauspieler. Aber bis heute gibt es keine offizielle endgültige Stellungnahme bezüglich einer Verlängerung oder Absetzung von 'The Comeback'. Bei jeder anderen Serie wäre der Fall damit wohl klar. Nicht jedoch bei dieser hier. Immerhin sind auch zwischen den ersten beiden Staffeln nicht weniger als neun Jahre vergangen. Dennoch ist es jetzt langsam mal an der Zeit, einen Kommentar zu dieser Dramedyserie einzustellen, schließlich gibt es auf Moviepilot bisher sowieso noch keinen einzigen hierzu. Sollte jemals doch noch eine dritte Staffel erscheinen, werde ich ihn selbstverständlich editieren – womöglich allerdings auch erst nach einer angemessenen Karenzzeit von neun Jahren...

                                              Im Zentrum der Handlung stehen die nur leidlich erfolgreiche Schauspielerin Valerie Cherish, ihre kleine Entourage sowie einige ihrer Kollegen. Cherish(!) pendelt zwischen Unsicherheit, Geltungsbedürfnis und (unfreiwilliger?) Selbstzerstörung und erinnert damit sehr an Serienfiguren wie BoJack Horseman und Kenny Powers. Als Zuschauer begleitet man sie bei allerlei heiteren und dramatischen Situationen und erlebt ihren stetigen Auf- und Abstieg im Filmgeschäft mit. Müßig zu erwähnen, dass allerlei kleine Spitzen in Richtung des Showbusiness verschossen werden.

                                              Kurzweilig werden in einem semidokumentarischen Stil diverse Episoden aus der Karriere von Valerie erzählt, woraus sich phasenweise sogar eine recht packende Geschichte entspinnt.

                                              Gerne mehr davon. Schließlich möchte man doch wissen, wohin sie in ihrem Leben noch driften wird...

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                                              • 5 .5

                                                Actiondrama über einen ausgebrannten Protagonisten in einer tristen Umgebung. Ein Veteran kehrt aus Afghanistan zurück, hat Schwierigkeiten, in England wieder Fuß zu fassen und kommt immer wieder mit Ausläufern der hiesigen organisierten Kriminalität in Berührung. Zu allem Überfluss soll er dann auch noch von einem Geheimdienst rekrutiert werden.

                                                Seine durchaus berechtigte Botschaft trägt der Film leider etwas wirr vor und zieht sich auf die Weise selbst ein Stück weit den Zahn. So ist es kaum verwunderlich, dass die politischen Implikationen von einigen Kommentatoren als „paranoid“ wahrgenommen werden. Dabei dürfte spätestens seit der Iran-Contra-Affäre kaum noch jemand fundiert bestreiten können, dass grundsätzlich auch die Verstrickung westlicher Regierungen in den internationalen Drogenhandel denkbar ist. Mit der Verquickung dieser These mit den Themen Krieg und Bankenwesen – und das bei extremer zeitlicher Verknappung – tut sich das Drehbuch allerdings selbst keinen Gefallen. Auf diese Weise wird man die Kernaussage wohl nur bei den wenigsten Zuschauern an den Mann (oder die Frau) bringen.

                                                Das Ende erscheint in dieser Hinsicht dann aber wieder höchst konsequent und erinnert an einige andere Filme, deren Titel hier aber ganz bewusst nicht genannt werden, um nicht unnötig zu spoilern. :-)

                                                → Für eine einmalige Sichtung okay.

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                                                  Framolf 15.09.2019, 16:37 Geändert 16.09.2019, 16:16

                                                  ++ Enthält teils massive SPOILER ++

                                                  Über weite Strecken kammerspielartiges Science Fiction Drama, das sich fast ein wenig nach einer überlangen 'Outer Limits' Episode anfühlt. Die Prämisse an sich ist nicht wirklich neu, die Richtung, die die Erzählung einschlägt, dürfte in der Form aber noch nicht allzu oft im Kino beschritten worden sein. Eine junge Frau wird von einem Androiden großgezogen und (teils unwissentlich) zahlreichen Prüfungen unterzogen. Sowohl dieser Roboter als auch eine später hinzukommende Frau flüstern ihr (sich meist widersprechende) „Wahrheiten“ ein und buhlen um ihre Gunst.

                                                  Unausgesprochen werden immer wieder psychologische und philosophische Fragen (an die Protagonistin, aber auch an den Zuschauer) in den kargen Raum geworfen. Wem gehört deine Loyalität? Worüber definierst du dich? Wählt die Protagonistin lieber die ihr (derzeit) wohlgesonnene, aber aufgrund ihrer massiven physischen Präsenz jederzeit potentiell gefährliche Androiden-“Lebensform“ oder den ihr genetisch ähnlicheren, aber mitunter völlig unberechenbaren, selbstbezogenen und nicht minder gefährlichen Menschen? Analoge Fragen ließen sich natürlich auch an den Zuschauer stellen. Thomas Hobbes 'Leviathan' lugt jederzeit (ungenannt) um die Ecke. Zwar wird auch auf diverse Philosophen sogar expressis verbis verwiesen, aber für eine Abhandlung darüber sowie über die psychologischen Aspekte der Geschichte verweise ich lieber an die entsprechenden Fachleute. ^^ (@Eudora)

                                                  Nur so viel: Während die hier vertretene menschliche Besucherin unverblümt auf ihren eigenen Egoismus verweist, bilden die Roboter eine Einheit, teilen sich ein Bewusst sein und lassen die Demontage eines einzelnen Androiden offenbar ganz bewusst zu. So ist der Mord an der „Mutter“ auch eher symbolischer Natur. Zwar werden die Androiden dadurch eines physischen „Ausläufers“ beraubt, am Zustand des Bewusstseins dürfte sich durch die Abschaltung eines einzelnen Roboters aber kaum etwas ändern.

                                                  Wie auch immer: 'I Am Mother' ist düster und erfordert Aufmerksamkeit. Nicht jeder Zuschauer wird dieser Geschichte folgen können oder wollen (Stichwort Sitzfleisch :-) ). Für Teile der Science Fiction Zielgruppe aber sicher eine Sichtung wert.

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                                                  • 6 .5

                                                    Ein hetero- sowie ein homosexuelles Paar verbringen gemeinsam gut zwei Tage in einem Dorf, das kurz vor dem Abriss steht. Was als konventionelles Beziehungsdrama beginnt, schwenkt nach einer Weile in den mystischen Bereich um, bleibt aber im Kern seinem Thema treu. Nach einigen eher grundlegenden Betrachtungen zu Themen wie Schuld, Treue, Monogamie (und dem mehrfachen Hinweis, dass die beiden letzteren Begriffe oft miteinander verwechselt werden) usw. erfolgt in einem etwas rätselhaft erzählten Kapitel die Aufarbeitung einiger offener Belange.

                                                    SPOILER Interpretationsversuch (ohne Anspruch auf Richtigkeit): Anna kommt nicht los von dem Dorf, ehe sie sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzt. Nach einer Episode des Wegrennens vor dieser (sowie vor sich selbst) übernimmt in der Hütte ihre „helle“ Seite die Kontrolle und strahlt dieses Licht auch nach außen. In diesem Sinne gewährt sie ihrem Partner deutlich mehr Freiheit als bisher. Dieser nimmt ihr Entgegenkommen dankbar zur Kenntnis und verzichtet freiwillig darauf, diese Zugeständnisse auch auszureizen. Die beiden fahren lächelnd zusammen weg. Schnell jedoch weicht die neugewonnene Leichtigkeit einem Ausdruck der Ernüchterung und/oder Verbitterung, da sie erkennen, dass ihre eigentlichen Beziehungsprobleme weit tiefer liegen.

                                                    Besonders der letzte Satz ist natürlich hoch spekulativ, daher schreibt mir gerne eure Vorschläge unter den Beitrag, falls ihr andere Interpretationsansätze habt. :-)

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